Schlagwort: Jehova

„Treue ist nicht auf Anerkennung und Gegenliebe angewiesen“

Das Wort ist gewiß; (O. zuverlässig, treu) denn wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird auch er uns verleugnen; wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Elberfelder 1871 – 2 Tim 2,11–13

Eins steht nämlich fest: Wenn unser altes Leben durch Jesus mal abgestorben ist, werden wir auch mit ihm in ein neues Leben durchstarten.
Ertragen wir die Probleme hier auf der Erde mit ihm, werden wir später mal mit ihm zusammen das Sagen haben. Wenn wir aber so tun, als würden wir ihn nicht kennen, dann wird er uns irgendwann auch mal nicht mehr kennen.
Aber selbst wenn wir ihm mal nicht treu sind, bleibt er uns doch immer treu. Das ist eben der unverwechselbare Style Gottes, so ist er einfach drauf! Auf Gott kann man sich immer hundertprozentig verlassen.
VolxBibel – 2.Timotheus 2:11–13

2Tim 2,11 πιστός hier glaubwürdig, zuverlässig. συν-απ-ε-θάνομεν Aor. -απο-θνῄσκω161 mitsterben; erg. (mit) ihm (ἐκείνῳ [Christus], vgl. V. 12f), ebenso bei den flgd. σύν-Komposita; εἰ m. Ind. indefinit (auch V. 12f; A342). συ-ζήσομεν Fut. -ζάω20 mitleben. 2Tim 2,12 συμ-βασιλεύσομεν Fut. -βασιλεύω mitherrschen. ἀρνησόμεθα Fut. Med. ἀρνέομαι leugnen, bestreiten; verleugnen, sich lossagen von. κἀκεῖνος = καὶ ἐκεῖνος. ἀρνήσεται Fut. Med. 2Tim 2,13 ἀ-πιστέω ungläubig sein; hier untreu sein. πιστός V. 2. ἀρνήσασθαι Aor. Inf. Med.; ἀρνέομαι ἑαυτόν sich selbst verleugnen; hier sich selbst untreu werden (B 4).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das Wesen Gottes ist zwar unveränderlich, doch sein Umgang mit den Menschen hängt von ihrer Reaktion auf ihn ab ( 2.Chr 15,2; Ps 18,25-27 ). Die Treue Gottes zu seinem Bund kann nicht dadurch aufgehoben werden, dass untreue Menschen den Bund brechen; diejenigen aber, die den Bund brechen, werden nicht gerettet (s. die Ausführungen zu Röm 3,3 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Einige Ausleger sind der Ansicht, dass die Verse 11–13 aus einem frühchristlichen Lied stammen. Ob das so ist oder nicht, sei dahingestellt. Sie stellen sicher einige feststehende Prinzipien dar, die das Verhältnis des Menschen zum Herrn Jesus Christus betreffen. Hiebert schreibt: »Die zentrale Wahrheit dieser Kernaussagen ist, dass Glauben an Christus den Gläubigen mit Christus in allem eins macht. Genauso sicher ist, dass Unglaube die Menschen von ihm trennt.« Dies ist das vierte »gewisse Wort« in den Paulusbriefen an Timotheus.
Hier wird das erste Prinzip angeführt: Wenn wir mit Christus »mitgestorben sind, werden wir auch mitleben«. Das gilt für jeden Gläubigen. Im geistlichen Sinne sind wir in dem Augenblick mit ihm »mitgestorben«, als wir auf ihn als unseren Heiland vertrauten. Wir wurden mit ihm begraben, und wir sind mit ihm aus den Toten auferstanden. Christus starb als unser Stellvertreter und nahm unseren Platz ein. Wir hätten für unsere Sünden sterben sollen, doch Christus starb an unserer Stelle. Gott hält uns für »mitgestorben«, und das bedeutet, dass wir auch mit ihm im Himmel »mitleben« werden.
Vielleicht kann man diesen Vers auch auf die Menschen anwenden, die als christliche Märtyrer sterben. Diejenigen, die ihm auf diese Weise in den Tod folgen, werden ihm auch gleichermaßen bei der Auferstehung folgen.
2,12 In gewissem Sinne gilt auch für alle Christen, dass sie »ausharren« und mit Christus »mitherrschen« werden. Wahrer Glaube zeichnet sich immer durch Beständigkeit aus, und in diesem Sinne harren alle Gläubigen aus.
Doch sollte man auch darauf hinweisen, dass nicht alle mit Christus im gleichen Ausmaß regieren werden. Wenn er wiederkommt, um über die Erde zu herrschen, dann werden seine Heiligen mit ihm wiederkehren und an dieser Herrschaft teilhaben. Doch das Ausmaß des Herrschens wird für jeden einzelnen durch seine Treue während des gegenwärtigen Lebens bestimmt.
Diejenigen, die Christus »verleugnen«, werden auch von ihm verleugnet werden. Hier geht es nicht um eine zeitweilige Leugnung des Heilandes, weil man vielleicht dazu gezwungen wird. Petrus verleugnete den Herrn z. B. in einer Drucksituation. Vielmehr geht es hier um eine anhaltende, gewohnheitsmäßige Leugnung. Diese Worte beschreiben einen Ungläubigen – einen, der nie zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen ist. All diese Menschen werden eines Tages vom Herrn verleugnet werden, ganz gleich, wie fromm ihr Bekenntnis auch gewesen sein mag.
2,13 Dieser Vers beschreibt ebenfalls Ungläubige. Dinsdale Young erklärt: »Gott kann sich nicht selbst widersprechen. Es würde seiner Wesensart widersprechen, wenn er Gläubige und Ungläubige gleich behandeln würde. Das ist nicht der Fall. Wenn Menschen ›untreu‹ sind, so muss er seinem Charakter doch ›treu‹ bleiben und sie entsprechend behandeln.«
Diese Worte sollten nicht so ausgelegt werden, als würden sie lehren, Gottes Treue zeige sich darin, dass er diejenigen erhält, die nicht glauben. Das ist nicht der Fall. Wenn Menschen nicht glauben, so muss er seinem eigenen Charakter »treu« bleiben und sie entsprechend behandeln. Van Oosterzee sagt dazu: »Er steht zu seinen Drohungen ebenso wie zu seinen Verheißungen.«

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Entspricht Gottes Treue dieser Vorstellung?
Wir wollen nun einmal sehen, ob bei der Treue Gottes diese Kriterien wiederzufinden sind.
• Treue bezüglich einer anderen Person: Wir haben schon in der Einleitung gesehen, dass Jakob Gott für seine Treue ihm gegenüber preist.
• Treue bezüglich eines Kollektivs: Durch Jesaja lässt Er seinem Volk sagen: „… ich werde ihnen ihre Belohnung in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen“ (Jes 61,8).
• Treue bezüglich einer Sache: „Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in seiner Treue“ (Ps 96,13). Gott wird das Gericht in Treue ausüben.
• Treue ist nicht auf Anerkennung angewiesen: „Wenn wir untreu sind − er bleibt treu“ (2 Timotheus 2,13).
• Treue ist auf lange Dauer und Konstanz angelegt: „Denn gut ist der Herr; seine Güte währt ewig, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht“ (Ps 100,5).
• Treue bezüglich der eigenen Grundsätze: Wir lesen nur die schon angeführte Stelle in 2 Timotheus 2,13 zu Ende: „Er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“.
Tatsächlich erfüllt Gott alles, was der Mensch unter Treue versteht. Aber Er allein weiß, was Treue im tiefsten Sinn ist. Eine solche Fülle und Vollkommenheit an Treue wie bei Gott ist bei keinem Menschen zu finden.

Bleib in mir 2021

Gott nur dann unsere Gebete erhören kann …

Ungerechtigkeiten (d. h. Betätigungen der Ungerechtigkeit) haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben.
Elberfelder 1871 – Ps. 65,4

Die Reden der Verfehlungen,
überwältigen sie mich:
unsre Abtrünnigkeiten,
du bists, der sie bedeckt.
Buber & Rosenzweig – Psalm 65,4

Sie bekennen dir ihre Schuld. 

Und wiegen unsere Vergehen noch so schwer,
du bist es, der uns Vergebung schenkt.
BasisBibel – Ps 65:4

schuldbeladen kommt zu dir alles Fleisch.Unsere Missetaten drücken uns nieder, / du aber nimmst sie hinweg.
Herder-Bibel 2005 – Psalm 65:4

Missetaten drücken mich hart. Gemeint sind nicht fremde Missetaten, wie etwa Verleumdungen, sondern David spricht im Namen des Volks ein Schuldbekenntnis aus. Wenn Gott sich nicht, wie es sonst seine Gewohnheit ist, den Kindern Israel freundlich und gnädig erweist, so liegt das an ihren Sünden. Unsere Aussage stimmt also mit Jes. 59, 1 f.: „Des Herrn Ohren sind nicht hart worden, dass er nicht höre, sondern eure Untugenden scheiden euch und euren Gott.“ Alles in allem: dass der Gott, welcher den Seinen freundlich zu helfen pflegt, ja sie mit süßester Liebe zu sich einlädt, seine Hand zeitweise zurückzieht, dafür macht David seine und des Volkes Sünde haftbar. Zunächst spricht er in der Einzahl von seiner persönlichen Schuld, dann aber blickt er auf das ganze Volk: Du wollest unsre Sünde vergeben. Dass er sich zunächst in dieser Weise persönlich heraushebt, hat vielleicht den Grund, dass er als König die Stelle des ganzen Volkes vertrat; vielleicht will er durch diese Sprechweise aber auch erinnern, dass jeder sich persönlich prüfen und das Bekenntnis seiner eigenen Sünden darbringen soll. Pflegen doch Heuchler in einem oberflächlichen allgemeinen Bekenntnis ihre persönlichen Sünden nur zu gern zu verhüllen. Aber David hebt nicht bloß in gemachter Bescheidenheit, sondern in ernster Gemütsbewegung mit sich selbst an, um dann erst alle ohne Ausnahme vor Gottes Angesicht zu verklagen. Übrigens will diese Erinnerung an Missetaten und Sünde den Betern nicht etwa die Zuversicht auf Erhörung erschüttern, sondern will vielmehr ein Hindernis aus dem Wege räumen, welches allen Sterblichen den Zutritt zu Gott verschließen müsste, wenn sie nicht glauben dürften, dass er auch auf Unwürdige hört. Wahrscheinlich waren damals die Gläubigen durch irgendein besonderes Zeichen des göttlichen Zornes erschüttert worden, sodass David gegen die daraus erwachsende Anfechtung ankämpfen muss. Und wir sehen, dass er ein Heilmittel bereit hat: gegen Gottes Zorn setzt er die Erwägung, dass es dennoch Gottes eigentliches Amt sei, Sünden zu verzeihen und zu sühnen. So steht unser Vers mit dem vorangehenden in unlösbarem gegensätzlichem Zusammenhange, etwas in dem Sinne: obgleich unsere Missetaten verdienten, dass du uns verstießest und uns dein Angesicht verbürgest, so werden sie doch unseren Gebeten den Weg nicht verlegen, weil wir wissen, dass du zur Versöhnung bereit bist. Wir lernen also aus dieser Stelle, dass Gott nur dann unsere Gebete erhören kann, wenn wir ihn vor allen Dingen in tiefster Demut um Vergebung unserer Sünden angehen. Die erfahrene Vergebung durch freie Gnade wird uns ohne Zweifel wieder in den Verkehr mit Gott einführen. Mag der Herr eine Weile uns seine Gnade entziehen, ja uns den Rücken zu kehren scheinen, so sollen wir uns nach Davids Beispiel doch zur Hoffnung auf Aussöhnung durchringen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, daß Gott, wenn er Schuld sühnt, auch überreichlich segnet. Zu Beginn des Psalmes wird berichtet, daß die Menschen sich darauf einstellen, Gott zu preisen, weil er Gebete erhört (V. 2-3 ). Der Anlaß für das Gebet war offensichtlich ihre übergroße Sünde, aber Gott sühnte ihre Übertretungen (V. 4 ). Wer dabei nahe in die Gegenwart Gottes kommt, der wird glückselig (er wird gesegnet ; vgl. Ps 1,1 ) und zufrieden sein ( mit guten Dingen ; Ps 65,5 ). Die Sühne für die Sünde ermöglichte den Lobpreis des Volkes und an Festtagen ihr Eintreten in die Vorhöfe der Stiftshütte

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Zusammen mit folgenden Psalmen dieser Serie entfaltet Psalm 65 die herrlichen Ergebnisse der Wiederkunft Christi. Der Lobpreis wird in Zion zunächst verstummt sein, da Israel erst wiederhergestellt werden muss (Ps 65,2–3). Doch nachdem ihre Sünden bekannt und weggetan sind, nahen sie dem Herrn voll Freude über ihre Erlösung (Ps 65,4–6). Im Anschluss an diese Schilderung, die beschreibt, wie Israel wiederhergestellt wird und sich der Gegenwart des Herrn erfreut, wird das Aufbrausen der Wellen des unruhigen Meeres erwähnt. Das Meer ist ein wohl bekanntes Bild für die widerspenstigen Völkerschaften der Erde (Off 17,15; Ps 46,3–4; Ps 93,3–4, Jes 17,12 usw.). Es handelt sich um die Nationen unter der Führung Russlands, die aufstehen werden nachdem der Herr zurückgekehrt sein wird und Israel zur Wiederherstellung geführt haben wird. Doch der Herr stillt die Wellen des tobenden Meeres mit seiner mächtigen Kraft. Die Nationen, die sich in Rebellion zusammengeschlossen hatten, sind besiegt (Ps 65,7–8). Danach wird die Herrlichkeit des Herrn auf der ganzen Erde offenbar und das Tausendjährige Reich beginnt (Ps 65,9–14).

Stanley Bruce Anstey – Prophetische Übersicht über die Psalmen

Soldat Christi?

Nimm teil an den Trübsalen (Eig Leide Trübsal mit; vergl. Kap 1,8) als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Niemand, der Kriegsdienste tut, (O. in den Krieg zieht) verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, auf daß er dem gefalle, der ihn angeworben hat.
Elberfelder 1871 – 2 Tim 2,3–4

Nimm als rechter Soldat Jesu Christi teil am Leiden! Ein Krieger, der ins Feld zieht, wird sich nicht mit all dem häuslichen „Kleinkram“ abgeben können, sonst kann er seinem Herrn, der ihn in den Dienst genommen hat, nicht gefallen.
Bruns 2013 – 2 Timotheus 2,3–4

Als ein guter Kämpfer im Dienst von Jesus Christus musst du so wie ich bereit sein, auch für ihn zu leiden. Kein Soldat, der in den Krieg zieht, darf sich von alltäglichen Dingen ablenken lassen, wenn sein Befehlshaber mit ihm zufrieden sein soll.
Hoffnung für Alle – 2.Tim. 2,3–4

Leide mit Böses als ein edler Kriegsmann Des Gesalbten Jesus. Keiner, der Kriegsdienste tut, verflicht sich in die Geschäftsbetriebe des dem Unterhalt zugewandten Lebens, damit er dem, der ihn für den Kriegsdienst anwarb und einsetzte, gefalle.
Pfleiderer Übersetzung – 2.Timotheus 2:3–4

Vorgestern waren wir noch „ganz friedlich“ – und nun zwei Tage später geht es um Krieger für Christus?
Kann man den als Christ nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis Jesus wiederkommt? Einfach so in den Tag leben?

Paulus ermahnt Timotheus, getrost und ohne Sorge die Verkündigung in den Gemeinden an treue Männer zu übergeben, die die Gabe der Unterweisung haben. Durch drei Beispiele macht er klar, daß es sich jetzt wie überall und immer um einen vollen Einsatz handelt, wie man es beim Soldaten, beim Sportsmann und auch beim Landmann sieht: Alle müssen sich redlich mühen und alles andere zurückstellen. Dann aber werden sie den Siegerkranz bekommen. Es ist, als ob der Apostel sagen wollte: „Sei ganz sein oder laß es ganz sein!“

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen

Für die Philosophen war die bedingungslose Hingabe an eine Idee das Kriterium, das sie auswies. Sie verglichen ihre Aufgabe mit dem Handwerk der Soldaten und dem Training der Athleten. Soldaten durften während ihrer Dienstzeit nicht heiraten (viele hatten jedoch an den Orten, an denen sie stationiert waren, Konkubinen), um während der 20 Jahre, auf die sie sich verpflichten mussten, nicht abgelenkt zu sein; allerdings erreichte nur die Hälfte von ihnen die Pensionierung.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Zum Heerdienst, in den Jesus Timotheus gestellt hat, gehört nicht nur sein Lehren und Wirken, sondern auch das Leiden. Dieses ergibt sich notwendig aus dem großen Kampf, in dem Christus mit der Welt steht und bei dem er seine Knechte als seine Krieger braucht. Paulus verwendet das Bild weiter, um auf die Freiheit von äußeren Bindungen hinzuweisen, die Timotheus sich notwendig bewahren muss, wenn er der ins Leiden führenden Pflicht gehorchen will.

Ein Handelsbetrieb oder irgendein auf Gelderwerb gerichtetes Geschäft war für den, der Kriegsdienst tat, ausgeschlossen. Auf dies alles verzichtete der gewöhnliche Soldat, weil er nach dem Beifall seines Heerführers strebte. Timotheus hat sich, um das Lob des Christus zu gewinnen, ebenfalls von allen Nebengeschäften frei zu halten. Schwerlich ist unmittelbar an gewinnbringende Unternehmungen oder an Handwerksarbeit gedacht; was im Bild dem Soldaten verboten ist, muss von Timotheus auf seine eigenen Verhältnisse übertragen werden. Es wird all das dazu gehören, was ihn mit seinem Ort und mit dem irdischen Leben durch feste Klammern verknüpft: eine Freundschaft mit den Brüdern, die die allem vorgeordnete Herrscherstellung des Christus beeinträchtigte, Anhänglichkeit an seine jetzigen Verhältnisse, die preiszugeben ihm ein schmerzliches Opfer würde, ein falsches Gefühl der Unentbehrlichkeit, als müsse er sich für seine Arbeit erhalten, eine übertriebene Vorstellung von ihrer Wichtigkeit, die ihm nicht erlaube, sie abzubrechen, und ähnliches, was leicht in einen feinen, geistlichen Schein gehüllt sein kann. Er hat aber daran zu denken, dass ihm nichts über das Lob des Christus gehen darf und dass er, um dieses zu gewinnen, zu jedem Gehorsam frei sein muss.

Der Gehorsam, den die Hingabe an den Dienst Jesu fordert, ergibt sich ganz der Führung Jesu. Das stellt Paulus in einem zweiten Gleichnis dar.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Für Timotheus war dies eine sehr schmerzhafte und demütigende Erprobung (1 Mose 34,25), wie ein Preis, den er für seinen Dienst bezahlen musste. Von uns wird zweifellos nicht dasselbe gefordert, eines aber doch: Selbstentsagung und Verzicht auf verschiedene Dinge, die allem Anschein nach gut sind; Unverständnis der Umgebung oder lieber Freunde; geistliche Einsamkeit, je nachdem, an welchen Ort der Herr einen sendet; möglicherweise Verzicht auf eine berufliche Tätigkeit, die man gerne ausgeübt hat; Verlust des Ansehens in bestimmten Kreisen, etc. …

Georges André – Timotheus – Diener Jesu Christi

Leide mit als guter Streiter des Messiaskönigs Jesus. Die Verse 3 bis 6 zeigen die Umstände und Bedingungen für den, der das Evangelium weitergibt: die drei Bilder vom Soldaten (3-4), vom Sportler (5) und vom Landmann (6) sollen alle als Ansporn und Ermutigung dienen; sie beleuchten von verschiedenen Seiten die ganze und ungeteilte Beanspruchung derer, denen das Evangelium anvertraut ist. Alle drei sprechen von Anstrengung und Kampf: Das des Soldaten zeigt die Härte des Kampfes (auf Leben und Tod), das des Sportlers die Disziplin im Training und Wettkampf, das des Bauern die Ausdauer. Keine Weitergabe ohne Hingabe, aber auch keine Hingabe an Jesus ohne Weitergabe seines Wortes – Paulus gebraucht dieselben drei Illustrationen in 1 Ko 9,6.7.24-27. wendet sie dort aber auf andere Weise an; auch das ein Zeichen für die paulinische Verfasserschaft der Past.: die gleichen Illustrationen, die uns vertraut sind, in neuer Anwendung verwendet, weil der Zusammenhang ein anderer ist. – !

Das erste, was zu tun ist, ist nicht „Mobilisierung“ und „Aktivierung“; nicht zum Tatendrang, zur „aggressiven Evangelisation“ wird Timotheus aufgefordert, sondern zum Mitleiden des Unrechts – Vgl. dazu Erich Schick, Seelsorge an der eigenen Seele: „Täuschen wir uns nicht: Wir sind gerade mit unserem Besten immer in Gefahr des ungebrochenen Wirkens `mit ganzer Seele‘, in der Gefahr des Gebens aus dem eigenen inneren Gut … Sie, diese Helden im Reiche Gottes, haben an irgendeiner Stelle ihres Wesens eine geheime Botschaft gehört: nicht wirken, sondern sein; nicht wirken, sondern leiden; nicht wirken, sondern opfern.“ – . Paulus will sagen: Werde ein Evangelist, indem du mein Leidensgefährte wirst. Eigentlich steht das Verweigern des Leidens für das Evangelium am Anfang aller Verfälschung und Verhärtung der Botschaft und des Boten. Das Ausweichen in die Form, in die objektive Regelung, in die Machtstellung entspringt der Leidensscheu des natürlichen Menschen. Aber so wenig die Hingabe des Leibes ohne Liebe etwas nützt (hingeben ist das gleiche Verb wie anvertrauen!), ( 1 Ko 13,3) so wenig kann das Anvertrauen der Jesus-Botschaft ohne Liebe und Leiden geschehen. Wahre Theologie ist wie das, was sie bezeugt, aus Liebe und Leid entstanden.

Der rechte Glaube besteht und wird weitergegeben im rechten Handeln als Vorbild des Glaubens und findet seine letzte Bestätigung in „der Gemeinschaft seiner Leiden“. ( Phil 3,10.17) So kann der Grundgehalt der Past zusammengefaßt werden.

Der Streiter (Soldat). Paulus verwendet häufig Bilder aus der Militärsprache – Rö 4,13;7,23;1 Ko 9,7;2 Ko 4,7;Eph 6,11-18. Waffen: Rö 6,13;13,12;2 Ko 4,7; 10,4. – . In 2 Ko 6,7 beschreibt er den Mitarbeiter, der die Heilswahrheit weitergibt in der Kraft Gottes und der mit den Waffen kämpft, die Gott darreicht. (vergleiche:2 Tim 1,1.3;2 Ko 10,3-4) Paulus nennt seine Mitarbeiter auch Mitstreiter – Phil 2,25;Phlm 1,2; vgl. dazu das unter Studenten gebräuchliche Wort Kommilitone = Mitstreiter. – . Auch 1.Tim 1,19;6,12 handelt vom Kampf im Dienst für den König Jesus und zielt dort schon auf das Martyrium, nie aber auf einen Kampf mit menschlichen Machtmitteln oder gar Kriegswaffen zur Ausbreitung des Evangeliums. Denn das führt nur zur Aufrichtung von Herrschaft, nicht aber zur Liebe durch das Dienen. Das Bild vom Kriegsdienst meint nicht die Eroberung, sondern die Bereitschaft zum uneingeschränkten Dienst. Der Soldat ist aufgerufen zum Mit-Leiden – synkakopatheo, zusammen leiden. – . Es gibt durchaus ein mutiges, aktiv kämpferisches Leiden! Martin Luther King hat Schmach, Erniedrigung, Widerstand, Verfolgung und schließlich den Tod durch Mörderhand erlitten, weil er mit den gewaltlosen Waffen der Liebe und des Glaubens gegen das Unrecht für Frieden und Versöhnung aller kämpfte.

Keiner, der im Felde steht, verstrickt ( wie 2 Pet 2,20) sich in die Geschäfte des Lebensunterhaltes, damit er seinem Feldherrn – Stratalogesas, das Wort nur hier. In moderner Kriegssprache: Stratege der logistischen Kriegsführung. Im übertragenen Sinn einer, der die Wortgewalt hat zum gewaltigen Kämpfen. – gefalle. Die falsche Enthaltsamkeit verfolgt eigennützige Ziele. ( 1 Tim 4,3!) Dem Herrn gefallen, ( 1 Ko 7,32-34; Rö 8,8;2 Ko 5,9;1 Jo 3,22) ihm zur Verfügung stehen wollen, gibt den rechten Beweggrund und die letzte Bewegungsfreiheit, gelöst von den Verstrickungen in das Vordergründige. Das Erstrangige muß an erste Stelle gesetzt werden . Ständig will Nebensächliches und Unwichtiges den Anspruch erheben, hauptsächlich und wichtig zu sein. Essen, trinken, sich kleiden, arbeiten und einkaufen – das alles ist nicht verwerflich, aber wenn es den Horizont des Menschen ganz ausfüllt, macht es ihn unmenschlich. ( 1 Tim 6,6-10!) Dieser Text kann nicht verwendet werden, um das Heirats- oder das Handelsverbot für die Priester zu rechtfertigen. Wer angeworben ist, sucht (freiwillig!) seinem Herrn zu gefallen und enthält sich (freiwillig!) alles Störenden. Nicht die Sorge um das Leben, sondern die Sorge um das Wohlgefallen seines Herrn treibt ihn an in seinem Tun und Lassen.

Wuppertaler Studienbibel

Klingt kompliziert?
Eigentlich nicht, wenn sich unser Leben um Jehovah dreht, dann können wir uns NICHT um Politik oder um Sorgen anderer Leute kümmern. Dann sehen wir die Welt, wie Jehovah diese sieht – und kämpfen dafür, dass so viele Menschen (in unserer unmittelbaren Umgebung) wie möglich, den Willen Jehovahs kennen lernen und IHN lieben lernen! Was sollte wichtiger sein als SEIN Wille und die Zukunft, die ER verheißt? Haben wir dann noch Zeit für „Corona-Politik“ oder „Parteien-Politik“?

„er will nichts tun ohne Gebet“

Jubeln wollen wir über deine Rettung, und im Namen unseres Gottes das Panier erheben. (O. schwingen) Jehova erfülle alle deine Bitten!
Elberfelder 1871 – Ps 20,6

Wir werden jubeln über deine Rettungstaten,
im Namen unseres Gottes werden wir unsere Fahnen hochhalten.
Jehova erfülle dir alle deine Bitten.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 20:5

Wir werden jauchzen über dein Heil; und im Namen unsers Gottes uns rühmen. Jehova erfülle alle deine Bitten!
van Ess 1858 – Ps 20,6

Der Sänger weiß um die Fürbitte seines Volkes für ihn, den König des Volkes. Wir wissen nicht, ob so vielleicht zu Beginn einer Schlacht gebetet wurde (was manche vermuten); auf jeden Fall wird klar, worauf er sich stützen und allein verlassen will: Gebet zu Gott und Opfer vor Gott sind die Grundpfeiler der Regierung Davids. Er tut keinen Dienst ohne Anrufung Gottes, er will nichts tun ohne Gebet. Nur durch Beten wird ihm die freudige Zuversicht zuteil, daß der Sieg bereits in seiner Hand ist.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Beim Fürbittegebet betete die Versammlung gemeinsam, daß Gott die Bitte ihres Königs um den Sieg und um Bewahrung (V. 2 ) doch erhören und ihm vom Heiligtum her (der Stiftshütte), dem Ort, an dem Gott wohnte (V. 3 ), helfen möge. Sie beteten darum, daß Gott seine Opfer, die er mit seinem Gebet darbrachte, annähme (V. 4 ), daß das Verlangen seines Herzens gestillt würde (vgl. Ps 21,3 ) und daß seine Vorhaben Erfolg haben mögen ( Ps 20,5 ).
Die Versammelten drückten darauf ihr Vertrauen aus, daß Gott die Gebete ihres Königs beantworten würde. Sie wollten dann über ihren Triumph jubeln. Dann wiederholten sie ihre Fürbitte und unterstützten damit die Gebete ihres Herrschers: Möge der HERR dir alle deine Bitten gewähren

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jubeln wollen wir dann usw. Dieser Vers wird in zweifacher Weise erklärt. Einige fassen ihn als Gebet, als wenn gesagt wäre: Mache, Herr, dass wir rühmen können! Andere meinen dagegen, dass jetzt das Gebet ein Ende hat und die Gläubigen in einen Ruf der Hoffnung, ja des schon gegenwärtigen Triumphs ausbrechen. Und in der Tat mischt David öfter solche Freudenausbrüche unter seine Bitten und stärkt damit seinen Gebetseifer. Ich habe jedoch bei genauer Überlegung die Ansicht gewonnen, dass hier auf die Frucht einer gnädigen Erhörung hingewiesen werden soll. Um den Herrn desto gewisser zur gnädigen Hilfe für ihren König zu bestimmen, halten die Gläubigen ihm vor, welche allgemeine Freude und Danksagung er damit schaffen würde. Sie geben zu verstehen, dass es sich bei ihrer Fürbitte nicht bloß um das Wohl eines einzelnen Mannes, sondern der ganzen Gemeinde handle. Die Worte „über dein Glück“, bei denen an den König zu denken ist, ließen sich auch übersetzen „über deine Hilfe“, – und dann wäre Gott geradezu angeredet. Doch fordert der Zusammenhang die Beziehung auf den König, in dessen Schatten, mit Jeremia (Klagel. 4, 20) zu reden, das Volk lebt. Denn die Gläubigen wollen eben bezeugen, dass, wenn er unversehrt und glücklich regiert, auch sie fröhlich und wohlbehalten sein werden. Um aber ihre Freude von den unheiligen Siegestänzen der Heiden deutlich zu unterscheiden, fügen sie hinzu: im Namen unseres Gottes werfen wir Panier auf. Sie wollen also Gottes Gnade rühmen, wenn sie ihres Königs Triumph feiern.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Was für ein Bild! Voller Vertrauen, dass das Gebet erhört ist – und deshalb herrscht Jubel! Nicht nur ein kurzes „Danke“ und weiter geht es etwa ohne Gott – nein es geht und ging nur mit Jehovah! Wie ganz anders die, die sich selbst besingen lassen – ist hier der Mittel der Anbetung und des Lebens der Gott, der alles Leben erschaffen hat und bewahrt.

Was wenn alle beten würden?

und mein Volk, welches nach meinem Namen genannt wird, (O. über welchem mein Name angerufen wird) demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht, und kehren um von ihren bösen Wegen: so werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.
Elberfelder 1871 – 2 Chr 7,14

und mein Volk, sie, über denen mein Name ausgerufen ist, beugen sich nieder,
beten, suchen mein Antlitz, kehren um von ihren bösen Wegen,
selber höre vom Himmel her ich,
so verzeihe ich ihre Versündigung,
so heile ich ihr Land.
Buber & Rosenzweig – 2.Chronik 7,14

Aber wenn dann meine Leute mit mir reden und zu mir beten, wenn sie ihren Kopf wieder klar kriegen und ihr Leben ändern, dann will ich ihre Gebete erhören. Ich werde es verzeihen, wenn sie Mist gebaut haben, und ich werde sogar dafür sorgen, dass der Schaden im Land wieder beseitigt wird.
VolxBibel – 2.Chroniker 7:14

Zwei bekannte Auslegungsarten:
1. Wenn alle Christen in Dt oder sogar Weltweit zu Gott um das selbe beten, können sie IHN beeinflussen – und ER hört auf ihr Gebet.
2. Wenn du eine Sünde begangen hast, mußt du dich demütigen und beten – dann wird Gott dir sofort vergeben – und dazu dann als Beweistext der obrige Vers.

Aber schauen wir genau hin:

Gott ermutigte Salomo durch das Versprechen, daß, wenn sein Gericht (etwa Trockenheit, Heuschrecken oder eine Plage) wegen ihrer Sünde über die Israeliten kommen sollte, sie nur in ernster Demut und Buße zum Herrn umzukehren brauchten, um Vergebung zu finden und wiederhergestellt zu werden (V. 13-15 ). Dieses Versprechen war die Antwort auf das Gebet Salomos ( 2Chr 6,26-31 ) und wurde gegeben, weil Gottes Gegenwart unter seinem Volk ewig ist und in besonderer Weise im Tempel zum Ausdruck kommt ( 2Chr 7,16 ). Die Thematik des Bundes kommt in Gottes Erklärung deutlich zum Ausdruck: Wenn Salomo Gott gehorchen würde (V. 17 ), könne er des Segens der fortgesetzten Herrschaft seiner Dynastie versichert sein (V. 18 ; vgl. 1Chr 17,11-14 ), umgekehrt aber, wenn er und das Volk vom Herrn abfallen und anderen Göttern dienen sollten, sie dann ins Exil gehen müßten und der herrliche Tempel zerstört werden sollte ( 2Chr 7,19-20 ). Dies bedeutet nicht, daß der davidische Bund aus Gottes Sicht eine Bedingung hatte. Gott hatte gesagt, daß er für immer währen solle ( 2Sam 7,13.15-16 ). Doch ob sich Salomo (oder ein anderer König) dieses Bundes erfreuen konnte, hing von seinem Gehorsam gegenüber Gott ab.
Später betete Salomo andere Götter an ( 1Kö 11,4-8 ), so wie es viele seiner Vorgänger getan hatten. Das Volk mußte daher nach Babel ins Exil gehen ( 2Chr 6,36;36,17-18.20 ), und der Tempel wurde zerstört ( 2Chr 36,19 ). Jeder, der die Verwüstung des Landes und des Tempels sah, erkannte, daß es ein Zeichen des Gerichtes Gottes über sein Volk war, denn es hatte gesündigt ( 7,21-22 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Bei der zweiten Erscheinung Gottes vor Salomo erklärte er, wie sein sündiges Volk Gnade und Vergebung erlangen könne, wenn es Buße tue. Gott gab Salomo eine eindeutige Beschreibung von Buße und Erweckung.  
„Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende, und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2Chr 7,13-14) 
Vier Merkmale von Erweckung werden genannt: (1) Demut, (2) Gebet, (3) Verlangen nach Gemeinschaft mit Gott und (4) Umkehr von bösen Wegen. Gott wird (1) hören, (2) vergeben und (3) heilen! 
Der Bund mit David wurde Salomo bestätigt, aber er wurde auch ernstlich davor gewarnt, sich von Gott abzuwenden und anderen Göttern zu dienen (7,17-20).

ERF – Bibelkunde Altes Testament I

T’SHUVAH (REUE) IN DER BIBEL
2 Chronik 7:14
T’schuwa, übersetzt entweder mit „Reue“ oder „Umkehr“, hat in der Heiligen Schrift eine besondere Bedeutung und wird in 2. Chronik 7:14 klar umrissen: „Wenn mein Volk, das meinen Namen trägt, sich demütigt, betet, mein Angesicht sucht und sich von seinen bösen Wegen abwendet, so will ich vom Himmel her hören, ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“ Das Volk sollte Demut und Respekt vor HaSchem (dem Namen) zeigen und beten (im Hebräischen gibt es kein eigenes Wort für „Gebet“). Hier wird eine besondere Art des Gebets erwähnt, hitpalel: ein Gebet der Hinwendung nach innen, der Suche nach seinem Antlitz. Dies ist eine poetische Art zu sagen, dass das Volk sich HaSchem zuwenden muss, um ihm zu folgen und sich von seinen schlechten Wegen abzuwenden. Der Akt der t’schuwa erfordert nicht nur Demut im Gebet, sondern auch eine tatsächliche Änderung des Verhaltens. Die frühen messianischen Anhänger Jeschuas wurden gemeinhin als „der Weg“ bezeichnet, da sie dem Weg HaSchems und seines Messias folgten. Aus jüdischer Sicht bedeutet „Buße tun“ die Rückkehr zur Befolgung der Tora in Demut und Respekt.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notes

Die dritte Verheißung steht in 2. Chronik 7, 12-18 und besagt, dass das jüdische Volk, wenn es sich Gott zuwendet, sein Land heilen wird. Diese Verse werden hier in den Vereinigten Staaten oft aus dem Zusammenhang gerissen. Viele Menschen wenden diese Schriftstelle auf die Vereinigten Staaten an: Wenn alle Gläubigen zusammenkommen und wirklich beten und Buße tun, wird Gott das Land heilen. Gott hat dieses Versprechen keinem anderen Volk und keinem anderen Land gegeben als dem jüdischen Volk und dem Land Israel. „Ein Text ohne seinen Kontext ist ein Vorwand“. Und diese Verheißung ist speziell an das jüdische Volk gerichtet und das Land ist speziell das Land Israel.

Fruchtenbaum – The Messianic Bible Study Collection

Fazit:
Wenn eine Gruppe von Menschen zu Jehovah beten würde – und ER diese erhört – dann ist es auf Grund von 2.Chronik nur Sein Volk die Juden! Über Christen wird der Name Jehovah ja nicht genannt! Und wenn einzelne Gruppen den Namen Jehovah benutzen, heißt das erstens noch lange nicht, dass Jehovah ihnen den Namen gegeben hat, und zweitens würde das bedeuten, dass diese Gruppen INSGESAMT in Bu´ße und Reue umkehren! Das würde also bedeuten, dass die „geistliche Elite“ auf die Knie fallen müsste, anstatt davon zu reden, dass „einzelne“ etwas gesagt oder getan haben!

Wer leitet?

Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld, (O. Ackerwerk) Gottes Bau seid ihr.
Elberfelder 1871 – 1.Kor 3,9

Wir arbeiten Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören. Ihr seid Gottes Acker, sein Bauwerk — nicht unseres.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1.Korinther 3,9

Wir haben bei uns so was wie Teamwork. Ihr seid sozusagen das Ackerfeld von Gott und ihr seid damit seine Arbeit, nicht unsere.
VolxBibel – 1.Korinther 3:9

Wer leitet die Kirche? Wer leiter die Gemeinde/Organisation?

Wenn es um Erfahrungen geht, dann weiß jeder, dass Jehovah SEINE Gemeinde leitet, wie folgendes Beispiel zeigt:

War das bloßer Zufall? In der Bibel steht, daß wahre Christen „Gottes Mitarbeiter“ sind und daß Engel ausgesandt werden, „um denen zu dienen, die die Rettung erben werden“ (1 Kor 3:9;Heb 1:14). Nachdem die Zeugin der Frau erzählt hatte, wie sie sie gefunden hatte, nahm die Frau die Einladung an, sich am gleichen Tag hinzusetzen und die Bibel weiter zu erforschen.

Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes

Die Reaktion der meisten Bibelforscher war so, wie W. E. Van Amburgh, ein Mitglied des Vorstands der Watch Tower Society, sie beschrieb: „Dieses große, weltweite Werk ist nicht das einer Person. Dafür ist es viel zu groß. Es ist Gottes Werk und unterliegt keinem Wechsel. Gott hat viele Diener in der Vergangenheit gebraucht, und er wird es auch in der Zukunft tun. Wir haben uns nicht einem Menschen oder dem Werk eines Menschen geweiht, sondern dazu, den Willen Gottes zu tun, wie er ihn uns durch sein Wort und durch seine göttliche Führung offenbaren wird. Gott steht noch am Steuer“ (1 Korinther 3:3-9).

Die Suche der Menschheit nach Gott

Aber wenn Jehovah die Gemeinde leitet, warum sollten dann alle MITARBEITER Gottes sein? Hat Jehovah denn nicht weitere Leiter eingesetzt, die IHN vertreten? Braucht ein allmächtiger Gott Stellverteter, die IHN vertreten????

1.Kor. 3, 9
Ebenso unsinnig drehen einige unserer Gegner das Pauluswort zurecht: „Wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1. Kor. 3, 9). Dabei bezieht sich dieses Wort unzweifelhaft ausschließlich auf die Diener (des Herrn). Diese heißen „Mitarbeiter“ nicht etwa, weil sie aus sich etwas beitrügen, sondern weil Gott ihre Arbeit gebraucht, nachdem er sie geeignet gemacht und mit den erforderlichen Gaben versehen hat.

Jean Calvin – Unterricht in der christlichen Religion: Institutio Christianae religionis

Gott ist der Eine, dem wir alle verantwortlich sind. Alle seine Diener sind »Mitarbeiter«, die gemeinsam auf »Gottes Ackerfeld« arbeiten. Wir können auch ein anderes Bild dafür benutzen: Sie arbeiten am gleichen »Bau« zusammen. Erdman gibt den Gedanken folgendermaßen wieder: »Wir sind Mitarbeiter, die Gott gehören und miteinander an einem Projekt arbeiten.«8

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Mit γάρ („denn“) begründet Paulus, warum der Pflanzende und Begießende einer Gruppe angehören, d.h. Mitarbeiter Gottes sind. Θεοῦ („Gottes“) kommt drei Mal als Anapher und betont die Anfänge der Sätze, d.h. die Wichtigkeit Gottes wird wiederum betont. Die Korinther werden als Ackerfeld beschrieben, auf dem die Arbeiter tätig sind.

Peter Streitenberger – 1. Korinther

Paulus und Apollos sind in den Dienst an der Gemeinde in Korinth gestellt. Hier ist für sie »Gottes Ackerfeld«. Welche Gnade Gottes! In der verrufenen Lasterstadt Korinth bereitet Gott sich einen Acker zu, lässt er den Samen ausstreuen und schenkt Wachstum. Hier in Korinth ist »Gottes Bau«; sein »Gebäude«, sein Tempel der Gemeinde des Neuen Bundes wird von völlig anderer Gestalt – in dieser Stadt von Götzentempeln errichtet. Welche Gottes -Würde der Gemeinde in Korinth!

Paulus und Apollos sind bei diesem Werk »Gottes« (auf Gott liegt dreimal hier die Betonung) »Mitarbeiter«, die mit an seinem Werk stehen, die ihm nützlich zum Dienst sind. Es geht nicht um »Mitarbeiter« im Sinn von gleichberechtigten, gar unentbehrlichen Partnern. »Mitarbeiter« Gottes zu sein heißt: Von ihm kommt die Beauftragung, von ihm kommt die Platzanweisung, von ihm kommt die Gabe, von ihm kommt die Frucht und von ihm kommt der Lohn. Der Mitarbeiter ist nichts aus sich selbst; Gott macht ihn sich zum nützlichen Werkzeug. Das aber ist die Würde von Mitarbeitern: Sie sind Gottes Mitarbeiter; sie sind »Botschafter an Christi Statt« (2Kor 5,20).

Gerhardt Maier – Edition C

„Denn wir sind Gottes Mitarbeiter, Gottes Ackerfeld und Gottes Gebäude seid ihr.“
In Korinth hatten sich in der Gemeinde verschiedene Strömungen geltend gemacht. Da gab es einige, die sich mehr zu Apollus hielten, andere, die sich auf Paulus beriefen, und noch andere, die sich stark zu Kephas bekannten, und wiederum andere sagten: wir sind nur christisch.
Diesen Strömungen gegenüber warf der Apostel Paulus die Frage auf: Wer sind wir denn ? Wer ist denn Apollus, wer ist denn letzthin Paulus und wer ist denn Kephas? Er kommt zu der wunderbaren Antwort: Mitarbeiter Gottes sind wir. Er sagt nicht, dass Gott unser Mitarbeiter sei. Denn dann würde es sich ja im ganzen Gottesreiche um Gott innerhalb eines Menschenwerkes handeln. Er stellt vielmehr von vornherein ungemein klar fest: Nicht ist Gott unser Mitarbeiter, ob das nun Paulus, ob das Apollus, ob das Kephas oder sonst wer ist.
Wie oft haben aber auch wir in unserem Dienst so gehandelt, als ob Gott unser Mitarbeiter wäre, d.h. als ob es sich im Reiche Gottes darum handele, dass Gott zur Geltung käme innerhalb eines Menschenwerkes.
Darum hat es sich jedoch nie seit der Verkündigung Jesu gehandelt. Die Apostel haben ein derartiges Evangelium einer erstorbenen, einer in sich zusammengebrochenen Schöpfung nicht gebracht. Wenn sie mit ihrem Christus-Evangelium in die alte Welt traten, so handelte es sich ihnen in ihrem Dienst immer um ein Gotteswerk, in welches der Mensch hineingezogen werden sollte. Ich weiß nicht, inwieweit wir den ganzen Ernst dieser Wahrheit fühlen, inwieweit wir den gewaltigen Unterschied fassen, der darin besteht, ob Gott sich offenbaren soll innerhalb eines Menschenwerkes, oder ob der Mensch sichtbar werden soll innerhalb eines Gotteswerkes. Nur im, letzteren Fall kommt zum Ausdruck, dass der Barmherzige unser Leben als einen in sich unwerten Ton in seine Meisterhand nahm um sich aus demselben ein Gefäß der Barmherzigkeit zuzubereiten. Dann ist der einzelne nichts anderes als ein lebendiger Stein innerhalb seines großen Gotteswerkes.
Ob es sich in diesem Seinem Werk nun handelt um den Aufbau seines Tempels oder um die Ausbreitung seines Königsreichs, Gott ist der Handelnde und wir werden als Mitarbeiter in seine Aktivität mit hineingezogen. Gott lässt uns teilnehmen an seinem schöpferischen und gestaltenden Wirken und teilt mit uns den Segen und die Freude, die mit der Hingabe an sein Werk verbunden sind

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

Als die Korinther im 1. Korintherbrief Paulus‘ Analogie von der Kirche als Gottes Heiligtum hörten, hätten sie das Bild aufgrund ihrer Kenntnis heidnischer Tempel verstanden. Aber Paulus hatte wahrscheinlich den einen Tempel in Jerusalem im Sinn. Die Heiden hatten viele Götter mit vielen Tempeln in vielen Städten; die Juden hatten einen Gott mit einem Tempel an einem Ort, den er erwählt hatte (vgl. Dtn 12). In der Geschichte Israels hatte dies dazu beigetragen, die Einheit und Identität des Volkes Gottes zu bewahren. Die Korinther brauchten geistliche Einheit, denn sie waren aufgrund ihrer individuellen Vorlieben zersplittert (vgl. 1 Kor 1,10-13). Im Kontext des Briefes betont Paulus die Notwendigkeit für die Korinther zu sehen, dass Gott in Korinth eine einzige geistliche Wohnstätte schuf. Gott hatte ihnen viele Arbeiter (wie Paulus und Apollos) gegeben, um das Fundament (themelios; vgl. Ps 118,22; Jes 28,16; Eph 2,20-22) für dieses Heiligtum zu legen (1 Kor 3,9-15); es lag in ihrer Verantwortung, mit den richtigen Materialien zu bauen (oikodomeō) und das Gebäude nicht durch ihre Uneinigkeit zu zerstören.

Dictionary of New Testament background: a compendium of contemporary biblical scholarship

Es gibt also in „Gottes Bau“ nur einen Chef – und dass ist Jehovah! ER hat weder einen Papst in Rom, noch eine Gruppe von Leitern in Amerika eingesetzt um IHN zu verteten! sondern ER nutzt alle die sich IHM als Werkzeug anbieten – egal aus welcher christlichen Strömung diese gerade kommen. Denn auch ein Gebäude wird ja von unterschiedlichen Handwerkern mit unterschiedlichen Gewerk und unterschiedlichen Gaben gebaut! ( Wer will schon ein Gebäude, dass komplett vom Fundament bis zum Dach und Fenster und Türen nur von Maurern errichtet wird 😉 )

Die Diener Gottes müssen zusammenarbeiten, um Gottes Tempel zu bauen. Haggai und Zacharias, ein älterer und ein jüngerer Mann, dienten beide dem jüdischen Überrest mit dem Wort, und Gott segnete ihre gemeinsamen Bemühungen. Es ist tragisch, wenn Prediger und Kirchen miteinander konkurrieren und sogar öffentliche Streitigkeiten austragen, die dem Feind Munition geben, um das Evangelium zu bekämpfen. „Denn wir sind Arbeiter mit Gott“ (1. Korinther 3,9).

„Be“ Commentary Series

Jehovah schützt …

Wer im Schirm (Eig im Verborgenen) des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. Ich sage von (O. zu) Jehova: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen. (O. auf den ich vertraue). Denn er wird dich erretten von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest.
Elberfelder 1871 – Psalm 91,1–3

Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue. Denn er wird dich vor allen Gefahren bewahren und dich in Todesnot beschützen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Ps 91,1–3

Er bewahrt dich vor versteckten Gefahren und hält jede tödliche Krankheit von dir fern.
Hoffnung für Alle – Psalm 91:3

Setz auf den Chef und seine Versicherung!Dann ist der Schatten vom Allergrößten um dich herum. Du merkst, dass er deine Schutzmauer ist.Du sprichst: „Mein Gott, ich vertraue auf dich! Keine Bärenfalle kann dich jemals zermalmen,Bakterien und Viren können dich nicht befallen.
VolxBibel – Psalm 91:1–3

Der Psalmist zählte auf, wie Gott einen Gläubigen vor den verschiedenen furchteinflößenden Angriffen errettet: (1) Gott errettet aus der Schlinge des Vogelstellers (V. 3 a; vgl. Ps 124,7 ), ein Bild für die heimtückischen Angriffe auf sein Leben. (2) Gott errettet aus der todbringenden Pest ( Ps 91,3 b). (3) Gott bedeckt ihn mit seinen Flügeln (V. 4 a), ein Bild für Geborgenheit und Trost (vgl. Ps 17,8;36,8;57,2;61,5;63,8 ). (4) Gott bewahrt durch seine Treue ( Ps 91,4 b), die hier mit dem Bild von Schild und Brustwehr dargestellt wird.
Weil Gott so treu hilft, wird der, der auf den Herrn vertraut, nicht den Schrecken in der Nacht fürchten, nicht den Angriff am Tage, die Pest oder eine Plage (V. 5-6 ). Wenn auch Tausende durch ihre Niederlage hingestreckt werden, so geht der Gläubige daraus doch hervor, und er wird die Vernichtung der Gottlosen erleben (V. 7-8 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Aber leben wir, also du und ich „unter dem Schutz des Höchsten“? Oder ist nicht der einleitende Satz mehr „eine Wunschvorstellung“ – und deshalb die weiteren Verse nicht wirklich auf uns anwendbar?

Im Schutz von ‚Elyon … im Schatten von Schaddai. Raschi erklärt, dass derjenige, der unter den Flügeln der Sh’khinah (göttlichen Gegenwart) Schutz sucht, in seinem Schatten ruhen wird, denn Gott beschützt ihn. Mosche ruft alle auf, bei ‚Elyon, dem Allerhöchsten, Schutz zu suchen. Das hebräische Wort für „Schatten“ stellt eine Vogelmutter dar, die ihre Jungen unter ihren Flügeln beschützt (17:8; 36:8).

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Im ersten Jahrhundert gab es mehrere Traditionen im Zusammenhang mit den Tzitzit, die sich auf den Messias bezogen. Eine davon besagte, dass diese geknoteten Fransen heilende Kräfte besaßen. Eine andere, die bis in spätere Zeiten überliefert ist, besagt, dass die Tzitzit als eine Art jüdischer Talisman oder Amulett dienten. Beide Traditionen hatten wahrscheinlich ihre Wurzeln in der Prophezeiung von Maleachi 4:2, wo es heißt, dass der Messias „mit Heilung in seinen Flügeln“ kommen wird. Sicherlich kannte die Frau mit dem Bluterguss diese Traditionen, was erklären würde, warum sie versuchte, die Ecke (die Flügel) des Gebetsmantels Jesu zu berühren. Dasselbe Wort, das in Numeri 15:38 für „Ecke“ verwendet wird, wird in Maleachi 4:2 für „Flügel“ benutzt. Mit diesem Verständnis im Hinterkopf könnte man sagen, dass ein alter Jude unter dem Gebetsmantel „an der verborgenen Stätte des Höchsten und unter seinen Flügeln“ wohnt (Psalm 91:1-4). Wenn man sich die Bedeutung dieses Konzepts für den hebräischen Geist des ersten Jahrhunderts vergegenwärtigt, wird klar, warum diese Frau sofort geheilt wurde. Sie drückte ihren Glauben an Jesus als die Sonne der Gerechtigkeit aus, die mit ihren Flügeln Heilung schenkt, und bekundete ihren Glauben an Gottes prophetisches Wort.

Yeshua: ein Leitfaden zum wahren Jesus und der ursprünglichen Kirche