Schlagwort: Vertrauen

„Sei mutig und starken Herzens, ja hoffe auf Jehova !“

Harre auf Jehova! sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf Jehova!
Elberfelder 1871 – Psalm 27,14

Hoffe auf Jehova, sey festen und starken Herzens! ja, hoffe auf Jehova!
van Ess 1858 – Psalm 27:14

Vertrau auf den HERRN,
sei stark und fasse Mut,
vertrau auf den HERRN!
Gute Nachricht Bibel 2018 – Psalm 27,14

Kannst du dich noch erinnern? War 1962 der „Jahrestext“
damals hieß es:

MUTIG sein — in unserer Zeit? Wieso denn? Welchen Grund haben wir, mutig zu sein? Die Welt geht der schlimmsten Katastrophe entgegen, die sie je erlebte, und wenn die Politiker, die Militärsachverständigen, die Großindustriellen, die Gewerkschaftsführer und die Geistlichen nichts dagegen tun können, was sollten wir dagegen tun können? Wir müssen sie einfach kommen lassen, ob wir sie überleben oder nicht. Warum sich heute schon darüber Sorgen machen? Nehmen wir jeden Tag, wie er kommt! Es gibt für die Menschheit in dieser entzweiten und beiderseitig mit Kernwaffen gerüsteten Welt sowieso keinen Ausweg, darum halten wir uns lieber an das jahrhundertealte Sprichwort: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Was bleibt uns anderes übrig?
So denken heute viele. Die Welt kann ihnen in ihrer trostlosen Lage nichts bieten, was sie zu einer Gesinnungsänderung bewegen könnte. Vom weltlichen Standpunkt aus besteht für die Menschen kein Grund, mutig in die Zukunft zu blicken. Die Welt erweckt in ihnen bewußt falsche Hoffnungen. Ihre vielen Götter und Götzen bringen keine Hilfe, erhören keine Gebete, können keine Probleme lösen und erweisen sich als nichtige Götter. Darum nimmt auch der Atheismus immer mehr überhand und wird der Einfluß der traditionellen Religion immer geringer.
Wer kann denn da so zuversichtlich sagen: „Sei mutig“? Der allein wahre und lebendige Gott. Er ließ seine muteinflößende Botschaft niederschreiben und erhielt sie uns in einem unvergänglichen Buch, das heute in Hunderten von Millionen Exemplaren vorhanden ist — in der Heiligen Schrift. In diesem Buch zeigt uns der Allmächtige, der Gott des ganzen Universums, warum wir allen Grund haben, mutig zu sein. Es ist ein Buch, das uns die Hoffnung einflößt, die wir in der heutigen Zeit gerade benötigen. Mut erweckt Freude, eine Freude des Herzens, die uns selbst der Gedanke an die Katastrophe von Harmagedon nicht rauben oder dämpfen kann.
Die Welt wird dieser kommenden Katastrophe allerdings nicht gewachsen sein, aber wir können uns freuen in der Gewißheit, daß Gott, der Allmächtige, ihr gewachsen sein wird. Sie wird für ihn kein Problem sein. Er sieht ihr mutig entgegen. Er wird in diesem universellen Krieg der Hauptkämpfer sein und den Sieg davontragen, obwohl es sich dabei um eine Auseinandersetzung handelt zwischen ihm und allen himmlischen und irdischen Streitkräften, die gegen ihn in den Kampf ziehen. Es wird für ihn ein großer Tag sein.

Wachtturm 1.Februar 1962

Nun sind 62 Jahre vergangen – und wir schauen uns den Vers aus einer anderen Sicht an:

Beim Lesen der Psalmen begegnen wir öfter dem Ausdruck: «auf den HERRN harren». Man kann diese Worte, die wir heute kaum noch benutzen, auch mit «Vertrauen» übersetzen. Es geht also darum, dem Herrn unser ganzes Vertrauen zu schenken, weil Er uns nie im Stich lässt.
Psalm 27 schliesst mit den Worten: «Harre auf den HERRN! Sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf den HERRN!» (V. 14).
Diesen Psalm hat David in einer schwierigen Zeit geschrieben. Um ihn her waren die Feinde, die nach seinem Leben trachteten. Er musste jeden Augenblick damit rechnen, in die Hände seiner Hasser zu fallen. Dennoch beginnt er den Psalm nicht mit einem Angstschrei, nicht mit dem Ruf nach Hilfe, auch nicht mit Gedanken der Rache und der Vergeltung. Vielmehr bekennt er vertrauensvoll: «Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken?» David hatte uneingeschränktes Vertrauen in seinen Gott, der ihn noch nie enttäuscht hatte.
Er schreibt fast den ganzen Psalm in der «Ich-Form». Er spricht von seinen persönlich gemachten Erfahrungen. In den Versen 7-12 betet er persönlich zu Gott. Doch am Ende des Psalms wechselt der Stil plötzlich. Da spricht David nicht mehr von sich, sondern fordert andere auf, das ganze Vertrauen auf den HERRN zu setzen, stark zu sein und Mut zu fassen.
Diese Aufforderung des Psalmisten spricht uns alle an. Sie zielt direkt in unser Leben hinein. Zweimal sagt er: «Harre auf den HERRN!» Da drängt sich die Frage auf: Wem schenken wir eigentlich unser Vertrauen? Stützen wir uns auf eigenes Können und Geschick? Vertrauen wir auf unsere Erfahrung oder auf Menschen? Oder lehnen wir uns vertrauensvoll wie David auf unseren Herrn, der uns liebt, uns bewacht und für uns sorgt?
Vertrauen bringt Stärke. Wieder stellt sich die Frage: In wem finden wir sie? Wie oft fühlen wir uns – persönlich und gemeinschaftlich – in den Lebensumständen schwach und kraftlos. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll und wer uns helfen kann. Gerade dann kommt der Herr zu uns, um uns Kraft zu geben. Als Paulus wegen des Doms im Fleisch zum Herrn betete, hörte er die Worte: «Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht» (2 Korinther 12,9). Paulus lehnte sich gegen diese Antwort nicht auf. Er verstand, was Gott ihm sagen wollte, und fügte hinzu: «Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.» Was auf den ersten Blick einem Widerspruch gleicht, ist für den Glauben kein Problem. Wenn wir unsere eigene Schwachheit erkennen und akzeptieren, dann kann der Herr uns helfen.
«Und dein Herz fasse Mut.» Kraftlosigkeit und Mutlosigkeit sind nahe Verwandte. Das haben wir alle schon erlebt. Doch der Herr will nicht nur Kraft, sondern auch Mut schenken. Wir brauchen keine Angst vor dem zu haben, was vor uns liegt, oder vor dem, was andere Menschen uns antun mögen. Der Herr ist da. Er möchte uns ermuntern und Mut und Lebensfreude ins Herz geben. Es lohnt sich wirklich, dieser Person unser ganzes Vertrauen zu schenken und auf Ihn zu harren.

https://haltefest.ch/de/1989-auf-den-herrn-harren

Der Glaube kann ruhig und gelassen durch den Sturm gehen; er schaut nicht auf die Umstände, um von ihnen Hilfe zu erlangen, sondern er hält sich an Gott und stellt fest: Gott ist größer als die Umstände. Der Glaube kann warten, und zwar so lange, bis Gott handelt. Mangelndes Vertrauen hingegen ist ungeduldig und unruhig und möchte die Dinge Gott aus der Hand nehmen und das Gewünschte vor der Zeit erhalten.

Im Glauben leben 2017

ruft er zuletzt noch seiner Seele zu. Denn alle seine Erwartungen sind auf Gott gerichtet. Die Quellen seiner Kraft ruhen allein in Ihm. Er will nicht stehen bleiben bei der Stärke der Feinde, nicht die Kraft in seinem zagenden Herzen suchen. Er will Zeuge sein, wie Gott sein Vertrauen rechtfertigen und die Geschichte seines Lebens krönen wird mit neuer Gnade und Herrlichkeit.
Welche Wandlungen vollziehen sich doch in der Seele eines Menschen im Gebetsumgang mit Gott! Sie erweisen sich nicht etwa nur als eine Wandlung seelischer Stimmungen, sie bewähren sich als eine neue Glaubens- und Lebenshaltung inmitten der Stürme und Strömungen der Zeit. Nie hätten die alttestamentlichen Propheten ihren verantwortlichen Dienst tun und ihren einsamen Prophetenweg gehen können, wenn sie nicht zur rechten Stunde immer neu diese Wandlungen erlebt hätten. Sie wären an ihrem Prophetsein zerbrochen. Nun gingen sie aber trotz ihrer menschlichen Schwachheit und trotz der Größe ihrer Aufgaben von Hingabe an Hingabe, von Kraft zu Kraft und trugen Gottes Heils-oder Gerichtsgedanken unter ihr Volk.
Dem Wesen nach deckt sich mit dem auch der Dienst der neutestamentlichen Gemeinde. Hätte sie nicht in den Zeiten innerer Anfechtungen, dienstlicher Niederlagen, Schwerer Aufgaben, weltlicher Feindschaft neue Kraft und Zuversicht, neue Sendung und Hingabe im Umgang mit Gott gewonnen, sie hätte längst aufgehört, in der Welt eine Prophetin Gottes und eine Zeugin Jesu Christi zu sein. Wenn sie aber heute noch ist, wozu sie sich berufen weiß, dann verdankt sie ihr Bestehen und Dienen, ihr Glauben und Hoffen allein dem Gott, der durch Christus auch sie in seine Gemeinschaft gezogen hat. Sie bestätigt mit ihrer Glaubenshaltung das Zeugnis des Apostels Paulus: „Er sprach zu mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung So will ich mich denn am liebsten meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkomme.“ (2 Kor, 12,9).

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Der letzte Vers ist eine Ermahnung, geduldig und mutig auf die Erlösung durch den Herrn zu warten. Das Wort „warten“ (קַוֵּה, s.v., Ps. 25:3) deutet auf eine zuversichtliche Erwartung hin, wenn auch mit einer gewissen Spannung oder Unruhe als Teil des Wartens. Der Imperativ wird in dem Vers wiederholt, aber seine beiden Vorkommen werden durch die Aufforderung, stark zu sein, getrennt. Der zweite Doppelpunkt lautet „sei stark (חֲזַק) und lass dein Herz stark sein (וְיַאֲמֵץ)“. Obwohl es möglich ist, „der Herr“ als Subjekt des Jussivs zu verstehen („er möge dein Herz stärken“), ist „dein Herz“ wahrscheinlich das Subjekt, weil es besser mit der Zeile harmonieren würde.

Allen P. Ross – Ein Kommentar zu den Psalmen 1-89

Die Bedeutung dieser Aufforderung ist die: Wenn das Hosanna auf unserer Zunge verstummt ist, dann nur, weil wir nicht mit Jahwe begonnen haben (V. 1–6). Wenn wir in der Stunde der Gemeinschaft zuerst ihn gesehen und gerühmt haben, dann werden wir mit großer Zuversicht ihm all unseren Kummer ins Ohr sagen können und wissen, dass die betende Seele nicht abgewiesen wird« (Morgan).

Benedikt Peters – Die Psalmen

Anstatt vorzueilen, wartete David ruhig auf den Herrn, denn Glaube und Geduld gehören immer zusammen (Jes 28,16; Hebr 6,12; 10,36). Vielleicht wendet er sich in Vers 14 an seine Soldaten, denn die Männer brauchten Mut und Kraft für die nächste Schlacht und für die Reise, die vor ihnen lag. Diese Ermahnung erinnert uns an die Worte des Mose an Josua (Dtn 31,7, 23), die Worte Gottes an Josua (Jos. 1:6-7, 9) und die Ermutigung Josuas durch die jüdischen Führer (Jos. 1:18). Stuart Hamblin schrieb in einem seiner bekannten Lieder: „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, / aber ich weiß, wer die Zukunft bringt.“ Wenn Jesus Ihr Retter und Herr ist, dann ist die Zukunft Ihr Freund, und Sie haben nichts zu befürchten.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Psalmen

Ein schöner Satz – oder : „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, / aber ich weiß, wer die Zukunft bringt.“ So ist es: die Zukunft liegt genauso in Gottes Händen, wie es die Vergangenheit und die Gegenwart waren! Deshalb laß dir von keiner Gemeinde erzählen, was heute zu tun wäre, sondern lese selbst deine Bibel und habe eine persönliche Beziehung zu deinem liebevollen Schöpfer!

WAS nachahmen?

Wir wünschen aber sehr, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende, auf daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausharren die Verheißungen ererben.
Elberfelder 1871 – Hebräer 6,11–12

Es ist deshalb unser dringender Wunsch für jeden von euch, dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt, damit sich die Hoffnung, die Gott euch gab, voll und ganz erfüllt ( Od dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt, damit ihr voller Gewissheit an der Hoffnung festhalten könnt, die Gott euch gab. Od dass ihr bis zuletzt mit ebensolchem Eifer und voller Gewissheit an der Hoffnung festhaltet, die Gott euch gab. W dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt zur Erfüllung/Fülle / vollen Gewissheit der Hoffnung. ). Werdet also nicht gleichgültig, sondern nehmt euch die zum Vorbild, die unbeirrt und voll Vertrauen auf das ihnen zugesagte Erbe warteten und die es daher auch in Empfang nehmen werden ( Od in Empfang genommen haben. )
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebräer 6:11–12

Unser starker Wunsch ist es, dass jeder von euch den gleichen Eifer an den Tag legt und so seine Hoffnung auf Gott ganz und gar bis zum Ziel bringt. Ja, werdet nicht träge, sondern eifert denen nach, die durch ihr Vertrauen und ihre Ausdauer das ererben, was Gott zugesagt hat.
Roland Werner – Das Buch – Hebräer 6,11–12

Vers 10 hatten wir schon.
Was sollen wir nachahmen? Die Taten – oder die Eigenschaften – oder den Glauben also das Vertrauen, dass „Jehovah die Rettung“ bringt?

Wenn sie nur auf dem guten Weg, den sie eingeschlagen haben und der Gott nicht verborgen geblieben ist, bleiben, so werden sie zu Garanten der Hoffnung, mit der all jene belohnt werden, die sich nicht beirren lassen. Der Briefschreiber setzt hinzu: Damit ihr nicht träge (nOthroi; dasselbe Wort ist in Hebräer 5,11 mit „harthörig“ wiedergegeben) werdet. Die Gläubigen sollen also die Trägheit, die aus ihrer geistlichen Unreife resultiert, abschütteln. (Im Griechischen lautet der Satz eigentlich „damit ihr nicht träge seid“.) Ihr wahres Ziel muß das Erbe sein, das ihnen aufbewahrt ist. Im Blick auf dieses Ziel sollen sie Nachfolger derer sein, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.

Walvoord Bibelkommentar

Hoffnung Weil das Ziel des Glaubens in der Zukunft liegt, müssen die Treuen „bis zuletzt“ daran festhalten (vgl. 3,14; 6,18f.; 11,1).
6,12 gleichgültig Der griechische Begriff nōthrọs, der in 5,11 mit „wenig Interesse“ übersetzt wird, kennzeichnet den Anfang und das Ende dieser Ermahnung.
unbeirrt und voll vertrauen … in Empfang nehmen werden Abraham ist hierfür das herausragendste Beispiel (V. 15.17; 11,8–19), aber die biblische Geschichte ist voll von Zeugen, die ihren Weg mit geduldigem Vertrauen bereits vor uns gegangen sind (11,4–38) und nun das verheißene Erbe durch Christi vollkommenes (oder vollendendes) Wirken empfangen haben (11,13.39f.).

Reformations-Studien-Bibel

Unsere subjektive Gewissheit (d.h. unsere menschliche Einschätzung) über unsere endgültige Errettung beruht auf drei Dingen: dem Wort Gottes, dem inneren Zeugnis des Geistes und einem veränderten Leben. Der Autor betont hier das Dritte: Er möchte, dass „jeder“ seiner Leserinnen und Leser ausharrt, um „die volle Gewissheit der Hoffnung bis zum Ende zu haben“ (V. 11). Das ist keine Rettung durch Werke, sondern Ausharren im Dienst und in der Liebe, das zeigt, dass die Leser „durch Glauben und Geduld die Verheißungen“ Gottes erben (V. 12).

Gospel Transformation Bible

Der griechische Text bezieht sich hier auf vollständiges Vertrauen – in diesem Fall auf Vertrauen in Gottes Verheißungen (Röm 4,21). Die Gläubigen müssen auf Gott und seinen Sohn vertrauen (Hebr 2,8-9), so wie die Generation in der Wüste aufgerufen war, trotz ihrer Umstände auf Gott zu vertrauen.

bis zum Ende Das Ende ist entweder der Tod oder die Wiederkunft Jesu. Siehe Anmerkung zu 3:14.

6:12 Nachahmer Kapitel 11 enthält eine Liste von biblischen Vorbildern, die in der Aufforderung gipfelt, sich auf Jesus, den Vorreiter des Glaubens, zu konzentrieren (12:2).

Diejenigen, die die Verheißungen erben Bezieht sich vor allem auf Abraham (Hebr 6,13) und die Gemeinschaft der Gläubigen in Kap. 11.

Faithlife Studienbibel

durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben. Abraham ist das herausragende Beispiel (V. 15, 17; 11:8-19); aber die biblische Geschichte ist voll von Zeugen, die den Weg des geduldigen Glaubens vor uns gegangen sind (11:4-38) und nun das verheißene Erbe durch das vollendete (oder vollendende) Werk Christi erhalten haben (11:13, 39, 40).

The Reformation Study Bible: English Standard Version

Alle drei geistlichen Lebensäußerungen bedürfen einander zur gegenseitigen Ergänzung: Ein Glaube ohne Liebe ist kalter, toter Vernunftglaube; Liebe ohne Glauben entspringt menschlichem Idealismus; eine Hoffnung, die nicht in der Glaubensgemeinschaft mit Christus verwurzelt ist und in die Tat helfender Liebe mündet, ist eigensüchtige Spekulation und Schwärmerei.
Der Glaube, von dem der Apostel spricht, hat seine Geschichte. Generation um Generation hat sich Gott in atst Zeit Menschen herausgerufen, die sich beharrlich an Gottes Versprechen geklammert und als „Erben“ das Verheißungsgut empfangen haben. So stehen die einzelnen Glieder der Gemeinde also auch in diesem Sinn nicht einsam da, sondern sie ordnen sich als „Nachahmer“ in die Reihe der Väter ein (vgl. Hbr 11). Die Treue Gottes, die den Weg der Väter begleitet hat, überstrahlt auch den Weg der Gemeinde Jesu.

Wuppertaler Studienbibel

Trotzdem bekräftigt er in Vers 11 erneut sein ursprüngliches Verlangen, dass sie reifer werden sollen, wie in 5,11-14 gesagt. Kontinuität und Durchhaltevermögen sind nötig. Sie werden nicht durch ihr Durchhaltevermögen errettet, aber sie erhalten den vollen Lohn, wenn sie durchhalten. Sie empfangen die volle Gewissheit der Hoffnung, und diese Hoffnung bringt Sicherheit bis ans Ende mit sich. Der Begriff für „Ende“ bedeutet, bis sie reif geworden sind, was wiederum zu ihrer Heilsgewissheit führt. Ihr Leben muss das widerspiegeln, was sie glauben.

Der erste von drei Wünschen, die der Verfasser hier formuliert, lautet: Sie sollen die geistliche Reife erlangen. In Vers 12 ermahnt er sie, nicht träge zu werden. Sie sollen reif werden, wie es auch andere durch Glauben und Ausharren getan haben. Das zweite Verlangen, das der Verfasser übermittelt, lautet: Sie sollen nicht träge bleiben. Das Wort träge ist dasselbe Wort, das in 5,11 benutzt wird. Sie sind „im Hören träge“ geworden. Nun möchte er, dass sie ihre geistliche Trägheit verlassen. Sein drittes Verlangen ist, dass sie Nachahmer derer werden, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben. Sie müssen als Gläubige im Glauben bleiben. Sie müssen Geduld üben, Ausdauer haben und erkennen, dass die Verheißungen, auch wenn sie für eine andere Zeit gelten, erreichbar sind. Das griechische Wort für nachahmen lautet „mimic“, aus dem das deutsche Lehnwort „mimen“ entstand. Sie sollen jene mimen, die die Verheißungen durch geduldiges Ertragen erlangt haben. Die Verheißung in diesem Kontext besteht im Erlangen geistlicher Reife in diesem Leben und den Belohnungen für das Reich im nächsten Leben. Im Hebräerbrief wird das Wort Verheißung achtzehn Mal verwendet. Sechzehn Mal wird es für das Reich verwendet. Die Menschen, die man nachahmen soll, werden in Kapitel 11 aufgezählt.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

Wir wollen anbeten, beten und dienen, aber wir merken, dass die Schwäche uns träge macht. Daraus müssen wir herausgefordert werden: „[Seid] nicht träge…. Stärkt die Hände, die schwach sind, und die Knie, die kraftlos sind“ (Hebräer 6:12; 12:12). Wir werden träge, wenn wir nur weißglühenden Eifer erleben möchten. So sind wir selbst mit unseren besten Bemühungen um Anbetung und Gehorsam unzufrieden. Auch das wird von Christus geändert, denn er ist bereit, auch weniger als perfekte Opfer des Lobpreises und Gehorsams anzunehmen, die aus gläubigen Herzen kommen. „Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerknirschtes Herz, o Gott, wirst du nicht verachten“ (Psalm 51,17).

John Piper – Schmecken und sehen – 140 Meditationen

Der Schreiber schließt mit einem so soliden Abschnitt über die ewige Sicherheit, wie wir ihn in der ganzen Bibel finden können. Er verweist zunächst auf ihr eigenes Leben (V. 10-12) und erinnert sie daran, dass sie alle Beweise dafür gegeben haben, dass sie wahre Christen sind. In diesen drei Versen werden Glaube, Hoffnung und Liebe beschrieben, und diese Eigenschaften sind die Merkmale wahrer Gläubiger (1. Thess. 1,3; Röm. 5,1-5). Aber er warnt sie in V. 12 davor, „schwerhörig“ (oder „träge“, dasselbe Wort wie in 5,11) zu sein. Gott hat seine Verheißungen gegeben; sie müssen nur Glauben und Geduld üben, um den Segen zu empfangen.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

Also wir müssen die Ewigkeitsperspektive einnehemen und Jehovah vertrauen!

Jehova schaut mit wachsamem Auge

Siehe, das Auge Jehovas ist gerichtet auf die, so ihn fürchten, auf die, welche auf seine Güte harren, um ihre Seele vom Tode zu erretten und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot.
Elberfelder 1871 – Psalm 33,18–19

Da, SEIN Augenmerk ist
auf die ihn Fürchtenden,
die seiner Huld Harrenden,
ihre Seele vom Tode zu retten,
sie in Hungersnot am Leben zu halten.
Buber & Rosenzweig – Psalm 33:18–19

Siehe! Das Auge Jehovas ist auf die [gerichtet], die ihn fürchten,
Auf die, die auf seine liebende Güte harren,
Um vom Tod ihre Seele zu befreien
Und sie in Hungersnot am Leben zu erhalten.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 33:18–19

Nun gibt es ein Merkmal im Gesicht, das dabei eine ganz besondere Rolle spielt: die Augen. An über hundert Stellen spricht die Bibel von Gottes Augen. Das hebräische Wort für Auge ist ajin. Das Auge steht wesentlich für die Wahrnehmungsfähigkeit und den Blickkontakt. Gott sieht genau hin, er nimmt deutlich wahr. Seine Augen prüfen, was gut ist und was schlecht ist. Gott hat klaren Durchblick und behält stets den Überblick. Und Gott richtet seine Augen achtsam auf uns: „Siehe, des Herrn Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er sie errette vom Tode …“ (Psalm 33,18).

Faszination Bibel 3/2023

»Der HERR blickt vom Himmel«: Im Psalm 14 sagt David, dass Gott dann am Menschen nichts als Sünde sieht. Wir fragen uns, warum David hier nicht ebenso fortfährt. Die Ursache wird im vorangegangenen Vers gegeben: Da ist ein glückseliges Volk, das Gott sich zum Erbe erwählt hat. Da wir als seine Erwählten wissen, dass er uns mit Wohlgefallen ansieht, ist es uns ein großer Trost zu wissen, dass der Herr vom Himmel auf die Erde herabblickt. Er sieht uns, während wir ihn nicht sehen. Aus seiner Wohnung überblickt er das Tun »aller Menschenkinder«. Er lenkt ihre Schritte, er wehrt ihren Anschlägen; darum kann nichts und niemand dem Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat, schaden.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Wir beten den Herrn an, weil wir uns seiner göttlichen Fürsorge sicher sind (V. 13-19). Er hat nicht nur ein Auge auf seine einzelnen Heiligen (32:8; 34:15; 1. Petrus 3:12), sondern er beobachtet „alle Menschenkinder“ und „all ihre Werke“. Er weiß, was die Heiligen tun und was die Sünder den Heiligen antun! Das Wort, das mit „schauen“ in Vers 14 bedeutet „genau hinschauen“. Wenn Gott schaut, sieht er nicht nur die Handlungen des Körpers, sondern auch die „Gedanken und Absichten des Herzens“ (Hebr 4,12). Er hat das menschliche Herz erschaffen, er versteht es besser als wir (Jer. 17:9), und er kennt unsere Beweggründe (11:4; 34:15; 2. Chron. 16:9). Das Herz eines Königs ist genauso wie das Herz eines jeden anderen Menschen, und kein Volk kann einen Krieg gewinnen, nur weil es eine große Armee und einen großen Vorrat an Waffen und Munition hat. Beim Exodus schaute Gott auf die große ägyptische Armee herab und vernichtete sie (Ex 14,24ff). Gott rettet sein Volk aus Gefahr und Tod, und er erhält es am Leben, wenn die Zeiten schwierig sind. Er sorgt für uns (1. Petrus 5,6-7).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

dessen Blick auf allen ruht Wenn der Herrn vom Himmel herabblickt, dann schaut er nicht nach denjenigen, die stark sind (V. 16), sondern achtet auf diejenigen, die ihn fürchten und ihre Hoffnung auf ihn setzen.

Reformations-Studien-Bibel

Auge des HERRN: Das ist ein besonders warmes Bild für Gottes Fürsorge für sein Volk. Gott wacht über alle Menschen, aber er schaut mit Freude auf die, die ihn fürchten und auf seine Barmherzigkeit hoffen

Die Nelson Studienbibel

ihn fürchten. Diese Furcht vor dem Herrn ist kein Schrecken, der die Menschen von ihm wegtreibt, sondern ein Vertrauen darauf, dass er all das ist, was er zu sein vorgibt, was zu demütiger Anbetung (V. 8) und Hoffnung auf seine Barmherzigkeit führt.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Das Auge steht in V. 18 an einer besonders wichtigen Stelle. Wörtlich heißt es „sieh das Auge“ und betont damit, dass Gott sein Volk genau beobachtet. Das ist sogar noch intensiver als die Beschreibungen in den Versen 13-15, denn der Herr hat eine Sorge um sein eigenes Volk, die im Vergleich zu den anderen Nationen einzigartig ist. Hier, wie auch in den vorherigen Versen, geht es nicht nur um sein Wissen, sondern auch um sein Handeln, um sein Volk zu retten und am Leben zu erhalten (es zu schützen).

CSB Studienbibel: Anmerkungen

Gottes Volk sollte sein Vertrauen auf den souveränen Gott setzen und nicht auf Menschen. Viele sind versucht, auf militärische Stärke und nationale Sicherheit zu vertrauen. Könige mögen Armeen aufstellen, Krieger Stärke und Geschicklichkeit entwickeln und Generäle Haudegen versammeln, aber ihre Stärke ist immer unbeständig. Gott richtet seine rettende Aufmerksamkeit auf diejenigen, die ehrfurchtsvoll auf ihn blicken und rechtschaffene Überzeugungen und Lebensstile pflegen, während sie auf seine Erlösung warten.

The NIV Grace and Truth Study Bible

In der ersten Hälfte dieses Psalms hat David uns aufgefordert, dem HErrn, unserm Gott zu singen, zu loben und zu danken, und zugleich angeführt, warum wir singen, loben und danken sollen, und das ist der Grund, daß wir Sein Volk und Erbe sind und Schafe Seiner Weide. Nun fährt er fort: Der HErr schauet vom Himmel, und stehet aller Menschen Kinder. Von Seinem festen Thron siehet Er auf Alle, die auf Erden wohnen. Er lenkt ihnen Allen das Herz, Er merket auf alle ihre Werke. Denket einmal über diese einfachen Worte nach, und dann antwortet mir: Giebt es wohl einen einzigen Menschen auf Erden, der das recht von Herzen glaubt? Ja, mit dem Munde glauben sie. Wenn sie gefragt werden: Glaubst du auch, daß Gott alle Menschenkinder sieht? so kriegt man ein „Ja“ zur Antwort. Glaubst du, daß Er von Seinem festen Thron sieht auf Alle, die auf Erden wohnen? Antwort: Ja, wie sollte ich nicht, weiß ich denn nicht, daß Gott allwissend ist? Aber während so mit dem Munde geantwortet wird, straft sie ihr ganzer Wandel Lügen; sieht man ihren Wandel an, so ist’s lauter Lüge und Maulglaube, und das ist doch gräßlich, daß allenthalben der Maulglaube regiert. Da sagt der Eine: Ich glaube, daß der HErr das Thun aller Menschenkinder sieht, und dann geht er hin und stiehlt; ein Anderer sagt dasselbe und legt sich in’s Hurenbett; der dritte sagt dasselbe, und bölkt auf der Straße, daß es scheint, als ob er Gott erst wach rufen müsse, damit Er merke, daß solch ein Schlingel auch da ist. Das vergessen alle Christen, daß Gott der Allwissende ist, und Keiner ist davon ausgenommen, auch ich nicht; immer, jeden Tag müssen wir wieder daran erinnert werden, daß Gott das Thun aller Menschenkinder sieht. Es giebt keinen Tag, wo nicht auch der wahre Christ es tausend Mal vergißt, und darum oft und viel sündigt. Welch eine Menge sündlicher Worte würden nicht gesprochen, wie viel sündliche Werke nicht geschehn, wie viel böse Gedanken mit der Wurzel aus dem Herzen ausgerottet werden, wenn der Mensch glaubte, daß Gott wirklich Alles sieht und weiß, auch das Wort, noch ehe es gesprochen wird. Aber der Maulglaube, wobei gar nicht einmal der ernste Wille ist, vor dem allmächtigen Gott allezeit zu wandeln, wird am jüngsten Tage den meisten Christen den Hals brechen. Aber welch ein köstliches Wort ist es für den wahren Christen: Der HErr weiß, was wir denken, reden und thun. Bin ich ein wahrer Christ, so will ich nicht sündigen, Gott weiß es, das Greulichste der Greuel ist mir die Sünde; und je mehr ich mir das nun vorhalte: Der HErr stehet und begleitet dich auf allen deinen Wegen, desto mehr werde ich vor der Sünde behütet und hasse sie. Dazu habe ich als wahrer Christ das sehnsüchtige Verlangen, mit meinem Gott in stetem Umgange zu leben; nun weiß ich, Er sieht allezeit aller Menschen Kinder, also jede Minute steht mir der Zugang zu Ihm offen. Ferner: Ich will Ihm gar zu gern Freude machen, da steht Er mir denn eben bei, denn Er sieht mich jeden Augenblick. Dazu habe ich mit tausend Feinden zu kämpfen, mit Satan, Welt und allen Gottlosen, und oft steht man allein, von allen verlassen, in diesem Kampf, so daß man in solchen Zeiten seinen nächsten Freund nicht trauen kann; aber das ist für den wahren Christen nichts, denn er kann sprechen: Der HErr schauet vom Himmel und stehet aller Menschen Kinder. Ist des allmächtigen Gottes Auge auf mich gerichtet, was will mir thun das Brüllen und Toben der Feinde? Ich kann mit Luther singen: Ein‘ feste Burg ist unser Gott, ein‘ gute Wehr und Waffen rc. und ob die Welt voll Teufel war und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muß uns doch gelingen. Denn habe ich Gott, den Allwissenden, bei mir, was will mir denn ein Heer thun, das sich wider mich legt?

Ludwig Harms – Der Psalter

der Ewige gibt Weisheit

Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.
Elberfelder 1871 – Sprüche 2,6

Denn der Ewige gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.
Die Philippson-Bibel - Sprüche 2:6

Denn Jehova wird geben Weisheit, aus Seinem Munde geht Erkenntnis und unterscheidende Einsicht.
Pfleiderer - Sprüche 2,6

Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Mund [kommen] Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sprüche 2:6

Im Jahr 2020 hatten wir die Verse 4 und 5
und der Vers gehört ja eigentlich mit zu diesem Thema.
Damals fragte ich, warum wir nicht alle täglich richtig die Bibel lesen.
Aber wie sieht es aus, wo nach Weisheit gesucht wird? Schauen wir uns die „bibelkritischen Bibellehrer“ an, die den Glauben an die Bibel untergraben – oder schauen wir uns die an, deren Gott alles nicht so gemeint hat, sondern nur „vergeistlich“ zu verstehen ist. Wo schaust du hin, wenn du Fragen hast? Gerade in letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass manche ihre Bibel gegen eine Bibelkonkordanz eingetauscht haben – und man deshalb „nicht mehr genau weiß, was Gott tun wird“ …???
Wie soll ich denn „auf den Mund Jehovahs“ achten, wenn ich einen „Erklärbär“ brauche ,,,

Aber zurück zu Sprüche

Der Herr schenkt denen Weisheit, die sie aus der Heiligen Schrift lernen, die aus seinem Mund kommt (2 Tim 3,16; 2 Petr 1,20-21). Es ist unmöglich, allein durch empirische Beobachtung weise zu werden.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

der HERR schenkt Weisheit Egal wie sehr wir mit der Aufgabe beschäftigt sind, Erkenntnis durch unsere menschliche Erfahrung in der Welt zu erlangen, die Quelle der Weisheit ist letztlich allein Gott (Hiob 28). Er muss die Weisheit schenken, die notwendig ist, um die Wirklichkeit angemessen zu verstehen (3,6).

von ihm Wörtl. „aus seinem Mund“. Wenngleich die Betonung zwischen 5. Mose und Sprüche sehr unterschiedlich ist, erkennen doch beide an, dass die Grundlage der Erkenntnis das Wort Gottes selbst ist (5.Mose 8,3). Selbst bevor die Sünde in die Welt kam, brauchten Adam und Eva schon die Offenbarung Gottes, um sich selbst erkennen zu können und ihre Beziehung zur gesamten Schöpfung (1.Mose 1,28–30).

Reformations-Studien-Bibel

Wenn wir unsere Fähigkeiten als Diener Gottes durch ein Studium mehren, so bedeutet dies, daß wir die Zeit nutzbringend verwenden. Solche Zeit ist niemals verloren. Kein Christ sollte sich erlauben, zu denken, er habe zuviel Arbeit, um studieren zu können. Um anderen erfolgreich zu predigen, müssen wir die Brunnen der Wahrheit voll und fließend erhalten. Geistliche, die ihre Zeit mit Philosophie und den Schriften von Menschen vergeuden, statt Gottes Wort zu studieren, werden in der Bibel als Brunnen ohne Wasser bezeichnet. Wir können ausgetrocknete Brunnen werden, wenn die Wasser der Wahrheit nicht nachgefüllt würden. Da uns daran gelegen ist, wie wir die Zeit verbringen, weil wir wissen, daß sie wertvoller ist als Korallen, Silber oder Gold, sollten wir den Wunsch hegen, tüchtige, organisierte und regelmäßige Erforscher der Bibel und theokratische Diener zu werden. Diese Eigenschaften helfen Zeit sparen und Leben retten.
Um tüchtig zu sein, konzentriere man sich auf nur e i n e Sache auf einmal. Man suche nicht, einem Radioprogramm zu lauschen oder sich mit Fernsehen abzugeben oder eine Unterhaltung zu führen und dabei die Bibel zu studieren. Man tue das eine oder das andere. Damit die Bibel „verdaut“ werde, muß sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Forschers erhalten, sonst vergeudet er seine Zeit. … Dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. „Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.“ Begnüge dich nicht damit, irgend etwas als Antwort anzunehmen. Handle vielmehr so wie die Beröer; sie „nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit ihres Sinnes auf, wobei sie die Schriften täglich sorgfältig prüften, ob sich diese Dinge so verhielten“. — Sprüche 2:6; Apostelgeschichte 17:11, NW.
Wirf deine Bürde des Studiums nicht auf einen anderen. Trage sie, wenn überhaupt möglich, selbst. Sage nicht: „Ich will Bruder Soundso fragen, er weiß die Antworten stets.“ Oder: „Ich weiß, was ich tue, ich schreibe an die Gesellschaft, sie wird mir antworten.“ Ehe du dich bei einem Bruder oder bei der Gesellschaft erkundigst, handle so, wie Jesus es in Matthäus 7:7-11 empfiehlt. Bitte Jehova, ja bitte ihn immer wieder um eine Antwort; durchsuche unablässig sein Wort, um eine Antwort zu finden; klopfe an oder arbeite, um ein Verständnis seines Wortes zu empfangen, „und es wird dir aufgetan werden“.

Wachtturm – 15.11.1954

Wir studieren das Wort Gottes, damit wir den Gott des Wortes besser kennenlernen. Je besser wir Gott kennen, desto mehr werden wir ihm ähnlich und erwerben die Fähigkeiten, die wir für unser Leben und unseren Dienst brauchen. „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des Heiligen ist die Einsicht“ (Spr 9:10, NKJV). Man kann seinen Lebensunterhalt verdienen, ohne viele Dinge zu wissen, aber man kann kein Leben führen, ohne Gott zu kennen.

„Es ist unmöglich, unsere moralischen Praktiken gesund und unsere innere Einstellung richtig zu halten, solange unsere Vorstellung von Gott falsch oder unzureichend ist“, schreibt A.W. Tozer. „Wenn wir geistliche Kraft in unser Leben zurückbringen wollen, müssen wir anfangen, Gott annähernd so zu sehen, wie er ist.“

Wenn wir das Buch der Sprüche oder ein anderes Buch der Bibel nur auf der Suche nach lehrhafter Wahrheit lesen, aber Gott selbst ignorieren, verpassen wir, was der Heilige Geist uns sagen und für uns tun will. Das wäre so, als würde ein Kind stundenlang das Familienalbum studieren, aber keine Zeit mit seiner Familie verbringen, um sie persönlich kennen zu lernen. Wenn wir keine wachsende Bekanntschaft mit Gott haben, dann kann das, was wir über ihn zu wissen glauben, irreführend sein; das hindert uns daran, ein gottgefälliges Leben aufzubauen. Um noch einmal Tozer zu zitieren: „Das Wesen des Götzendienstes ist die Unterhaltung von Gedanken über Gott, die seiner nicht würdig sind.“ Wenn das wahr ist, und ich glaube, dass es so ist, dann ist es möglich, ein Bibelstudent und gleichzeitig ein Götzendiener zu sein!

Das Buch der Sprüche offenbart uns den wunderbaren Gott, dem wir vertrauen, gehorchen, ihn lieben und tiefer kennen lernen sollten. Wenn wir in unserer Vertrautheit mit Gott wachsen, werden wir die Weisheit und die Fähigkeiten entwickeln, die wir brauchen, um unser Leben erfolgreich zu gestalten.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Das bedeutet, dass wir fleißig Zeit damit verbringen müssen, das Wort Gottes zu lesen und zu studieren, seine Wahrheiten in unser Herz aufzunehmen und dem zu gehorchen, was Gott befiehlt (2,1-9). Es reicht nicht aus, eine Studienbibel zu besitzen und Bücher über die Bibel zu lesen, so hilfreich sie auch sein mögen. Es ist eine Sache, etwas über die Bibel zu wissen, und etwas ganz anderes, Gott durch sein Wort sprechen zu hören und uns seine Weisheit zu lehren, damit wir Jesus Christus ähnlicher werden. In den vielen Jahren meines Dienstes bin ich einigen Menschen begegnet, deren Kenntnis der Heiligen Schrift phänomenal war, die aber die Frucht des Geistes (Gal 5,22-23) nicht zum Ausdruck brachten. „Wissen bläht auf, Liebe aber baut auf“ (1. Korinther 8,1, NIV).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Was glaubst du?

Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Armagedon (O. Harmagedon) heißt.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 16,16

Jene dämonischen Geister versammelten nun die Könige an dem Ort, der auf Hebräisch Harmagedon (- Wahrscheinlich: »Berg (Hügel? Bergland?) von Megiddo«. Megiddo, eine strategisch wichtige Stadt im Norden Palästinas, war Schauplatz bedeutender Schlachten in der alttestamentlichen Geschichte Israels. -) heißt.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 16:16

Und jene Teufel sammelten die Könige an einem Platze, der auf Hebräisch ‚Harmagedon‘ heißt.
Johannes Greber NT – 1936 – Offb 16,16

Beim Bibellesen muß ich die Entscheidung treffen: glaube ich dem Autor der Bibel – also glaube ich, dass Jehovah weiß, was ER dort verspricht – oder aber ich vermute hinter den Aussagen eine „geheimnisvolle geistliche Bedeutung“.
Heute haben wir so ein Beispiel: die einen glauben, dass Harmagedon ein „Zustand“ ist – die anderen, dass es ein wirklicher Ort ist. Nun könnte man versuchen mit logischen Argumenten ran zu gehen: so versuchte es vor kurzem eine Website einer Religion: Sinngemäß hieß es dort, dass es so einen Ort nicht geben kann, denn in Israel gibt es keinen Ort wo alle Armeen der Welt aufmarschieren könnten.
Auf der anderen Seite kann man aber dann die „logischen Vorschläge“ genauso zerreißen – oder glaubst du, dass es eine einzige religiöse Gruppe geben könnte, die einem Verbot von Religion entgehen könnte – zumal alle Häuser „entmeidet wurden“ und nun einer großen Religion gehören….
Aber zurück zum Text der Bibel:

Harmagedon Dies ist eine griechische Transliteration (harmagedọ̄n) des hebräischen Ausdrucks für „Berg von Megiddo“ (har-megiddōn). Im alten Israel war die Stadt Megiddo ein Schlüsselort, von dem aus man die Hauptreiseroute zwischen den großen Reichen von Mesopotamien und Ägypten überblicken konnte. Gewaltige Armeen können sich in der benachbarten Ebene von Jesreel versammeln. Deshalb ist es ein passender Name für die Lokalisation der letzten Schlacht.

Reformations-Studien-Bibel

Die sogenannte Schlacht von Harmagedon wird in Kapitel 19 beschrieben (siehe 19,17, Fußnote), aber nur in diesem Vers wird der Ort der Schlacht genannt. Das Wort wird meistens mit »der Berg von Meggido« wiedergegeben. Meggido liegt an der Südseite der Ebene Jesreel und wird im AT oft als militärischer Stützpunkt erwähnt (Jos 12,21; 17,11; 2Kö 9,27; 23,29 u.a.); allerdings gibt es dort keinen eigentlichen Berg, sondern einen Bergrücken.

Scofield-Bibel

Armageddon bedeutet auf Hebräisch „Berg Megiddo“. Im alten Israel war Megiddo eine Ebene und kein Berg, aber er war auch der Schauplatz einiger wichtiger Schlachten (Judg. 5:19; 2. Könige 23:29). In der symbolischen Geografie der Visionen des Johannes stellt er daher treffend die globale Kampfzone dar (siehe Offb. 20:9), in der der letzte Konflikt zwischen Christus und Satan ausgetragen wird.

Die ESV Studienbibel

Der Name Armageddon (oder Harmagedon) leitet sich wahrscheinlich von har („Berg“, „Hügel“) und Megiddo ab, einer der drei Städte, die Salomo zusammen mit Gezer im Süden und Hazor im Norden befestigte (1. Könige 9,15). Die Festung Megiddo lag auf einem Hügel am größten Durchgang des Karmelgebirges und bewachte strategisch das Jesreel-Tal. Die Stadt lag an der Via Maris, der Hauptverkehrsstraße zwischen Ägypten und Mesopotamien. Viele Armeen nutzten diese Route, und der Ort wurde als blutiges Schlachtfeld bekannt. Hier tötete zum Beispiel Pharao Neko, der auf dem Weg war, gegen die Assyrer zu kämpfen, Josia (2. Könige 23,29). Harmagedon wurde so zu einem symbolischen Begriff, der den endgültigen Konflikt zwischen Gott und den Mächten des Bösen versinnbildlicht.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Der Ort der Schlacht, von dem in V. 14 die Rede ist, ist Harmagedon, ein hebräisches Wort, das wörtlich „Berg von Megiddo“ bedeutet. Manche glauben, dass es sich dabei nicht um einen tatsächlichen Ort handelt, sondern eher um ein Symbol für die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse.

Wort Fokus
Armageddon
(Gk. armageddōn) (16:16) Strong’s : Dieser griechische Begriff, der nur hier im Neuen Testament vorkommt, scheint von dem Wort har, das einen Berg bedeutet, und dem Wort Megiddo, dem Namen einer Stadt in Manasse, abgeleitet zu sein. In dieser Gegend stürzte Gott die kanaanitischen Könige, indem er Debora und Barak auf wundersame Weise half (Judg. 4). Auch Josia, der Verbündete Babylons, wurde hier besiegt und erschlagen. Der Name Megiddo kommt von einer hebräischen Wurzel, die „abschneiden“ bedeutet und somit „abschlachten“ meint (siehe Joel 3:2, 12, 14). Allein die Erwähnung des berühmten Schlachtfelds von Harmagedon lässt einen Juden an ein grausames Blutbad denken.

Die Nelson Studienbibel

Das buchstäbliche Armageddon war der Berg Megiddo, der Berg Karmel, an dem ein wichtiger Pass auf der Straße zwischen Ägypten und Mesopotamien lag. Viele große Schlachten wurden in dem Tal unterhalb dieses Passes geschlagen. Hier fand auch der Kampf zwischen Elia und den Priestern Baals statt (1. Könige 18:20-40).
Harmagedon dient hier als Symbol für den andauernden Kampf der Mächte Satans gegen das Volk Gottes, insbesondere für die intensivste Schlacht am Ende. Je näher das Ende rückt, desto intensiver wird der Kampf, und eine Zeit lang sieht es so aus, als würde das Böse gewinnen. Doch am Ende wird Gott (und wir) den Sieg davontragen. Derselbe Kampf wird in Offenbarung 11:7-13, 19:11-21 und 20:7-10 sowie in Matthäus 24:21-27, 29-31 und 36-44 beschrieben.

Das Wartburg-Projekt

Es gibt viele Erklärungen für den Ort, der Armageddon genannt wird. Im Hebräischen scheint es „Hügel oder Berg von Megiddo“ zu bedeuten. Manche meinen, dass damit der Berg Karmel gemeint ist, der etwa fünfzehn Meilen von Megiddo entfernt liegt. Als Napoleon Bonaparte Megiddo und das Jesreel-Tal sah, beschrieb er den Ort als das natürlichste Schlachtfeld der Welt. Historisch gesehen wurden hier nicht weniger als vierunddreißig Schlachten um die Kontrolle dieses strategischen Korridors geschlagen. Der ägyptische Pharao Thutmose III. (regierte 1479-1425 v. Chr.) sagte, die Einnahme von Megiddo sei wie die Einnahme von tausend Städten. Andere glauben, dass Harmagedon kein tatsächlicher Ort ist, sondern ein Symbol für die abschließende Schlacht zwischen Gut und Böse.

CSB Studienbibel: Anmerkungen

Die Erzählung von der sechsten Schale geht weiter. Die dämonischen Geister versammeln die Könige für die Schlacht, die in 19:11-21 beschrieben wird. ARMAGEDDON. Im Hebräischen bedeutet dieses Wort „die Berge von Megiddo“. In Palästina ist Megiddo jedoch eine Ebene, die sich vom See Genezareth bis zum Mittelmeer erstreckt, so dass nicht klar ist, wo genau das liegt. Die Region von Megiddo war in der Geschichte Israels Schauplatz vieler Schlachten (Jdg 5:19; 2Kg 9:27; 23:29; 2Ch 35:22).

Life Connections Studienbibel

Der Krieg von Harmagedon
„Der sechste Engel goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und seine Wasser vertrockneten, auf dass der Weg der Kön. bereitet würde, die von Sonnenaufgang herkommen. Und ich sah aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen, sie zu versammeln zu dem Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe! Und er versammelte sie an dem Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.“ – Offenbarung 16:12-16

Harmagedon ist ein hebräisches Wort, welches soviel bedeutet wie Hügel von Megiddo oder Berg der Zerstörung. Megiddo nahm eine sehr auffallende Lage an dem Südrand der Esdraelon-Ebene ein und beherrschte einen wichtigen Pass, der in das Hügelgelände hinein führte. Diese Gegend war das Schlachtfeld Palästinas, auf welchem viele der berühmten Schlachten der Geschichte des Alten Testamentes ausgefochten wurden. Hier war es, wo Gideon und seine kleine Schar den Midianitern Angst einjagten und sie in die Flucht schlugen, wobei letztere sich gegenseitig töteten. (Richter 7:19-23) Hier wurde der König Saul durch die Philister geschlagen. (1 Samuel 31:1-6) Hier wurde der König Josia in einer der unglücklichsten Schlachten der Geschichte Israels durch den Pharao Neko getötet. (2. Chron. 35:22-25) Hier lebten auch der König Ahab und sein Weib Jsebel in der Stadt Jisreel, wo Jsebel später eines schrecklichen Todes starb. – 2. Kön. 9:30-37

Diese Schlachten waren in einem Sinne vorbildlich. Die Niederlage der Midianiter erlöste das Volk Israel von der Knechtschaft Midians. So stellten Gideon und seine Schar unseren Herrn Jesus und die Kirche dar, welche die Menschheit von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreien werden. Der Tod des Königs Saul und der Umsturz seines Königreiches durch die Philister öffnete der Herrschaft Davids, der den Messias darstellte, den Weg. Der König Ahab stellte die Zivilregierung dar, die in der Offenbarung. symbolisch als Drachen bezeichnet wird. Die Königin Jsebel schattete die große Hure, Babylon, vor, und als solche wird sie mit Namen genannt. „Du duldest das Weib Jsebel, welche sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte.“ – Offenbarung 2:20

In der Heiligen Schrift hat es der Herr augenscheinlich als passend angesehen, den Namen dieses großen Schlachtfeldes, Harmagedon, als Bezeichnung für den großen Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum zu wählen, zwischen Recht und Unrecht, Gott und dem Mammon, mit dem das Evangeliums-Zeitalter zu Ende und das messianische Zeitalter eingeführt werden wird. Er hat im letzten Buch der Bibel mit Absicht hochsymbolische Sprache gewählt, augenscheinlich, um gewisse wichtige Wahrheiten bis zu der für sie fälligen Zeit der Enthüllung zu verbergen. Aber selbst zu seiner Zeit „sollen es keine der Gesetzlosen verstehen, aber die Verständigen werden es verstehen.“ Niemand, dessen Herz außer Harmonie mit Gott ist, soll es verstehen, sondern nur die Verständigen unter dem Volk, die Klasse der klugen Jungfrauen in dem Gleichnis unseres Herrn.

Charles Taze Russell im Jahr 1897 – Der Krieg von Harmagedon

Die beiden kulminierenden Ereignisse der Großen Trübsal sind der Feldzug von Harmagedon und die Wiederkunft von Jeschua (Jesus), dem Messias. Eine beträchtliche Menge an Daten über diese Zeitperiode ist in der Schrift gegeben. Eine der größten Schwierigkeiten beim Studium der Eschatologie ist es, diese Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, um zu sehen, was genau im Feldzug von Harmagedon geschehen wird. Diese Studie ist ein Versuch, genau das zu tun, aber zuerst müssen einige Hintergrundinformationen berücksichtigt werden.

EINLEITUNG UND HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Die Grundlage für die Wiederkunft des Messias ist die nationale Wiedergeburt Israels. Solange Israel als Nation nicht errettet ist, solange Israel als Nation nicht auf den schaut, den sie durchbohrt haben, solange Israel als Nation nicht nach seiner Wiederkunft schreit mit den Worten: „Gesegnet ist, der da kommt im Namen des Herrn“, wird es keine Wiederkunft geben (Lev. 26,40-42; Jeremia 3,12-18; Hosea 5,15-6,3; Sacharja 12,10; Matthäus 23,37-39). Während die Entrückung der Gemeinde keine Vorbedingungen hat – sie kann zu jedem Zeitpunkt geschehen -, hat die Wiederkunft diese eine Vorbedingung.

Wenn man die Grundlage der Wiederkunft des Messias versteht, kann man die theologischen Grundlagen des Antisemitismus verstehen. Satan weiß, dass seine Karriere zu Ende ist, sobald Jeschua wiederkommt. Aber Satan weiß auch, dass es keine Wiederkunft geben wird, bis das jüdische Volk den Messias um seine Rückkehr bittet. Wenn es Satan also jemals gelingen sollte, die Juden ein für alle Mal zu vernichten, bevor sie eine Chance haben, um die Rückkehr Jesu zu bitten, würde es keine Wiederkunft geben und Satans Karriere wäre dann auf ewig gesichert. Das ist der Grund, warum Satan durch die Jahrhunderte und durch die ganze jüdische Geschichte hindurch diesen immerwährenden Krieg gegen die Juden geführt hat und versucht hat, sie bei jeder Gelegenheit zu vernichten. Das erklärt die jüdischen Verfolgungen der Jahrhunderte; das erklärt den Holocaust unter Nazi-Deutschland; und das erklärt die einzigartigen Aktivitäten Satans während der Trübsal.

Während der zweiten Hälfte der Trübsal wird Satan auf der Erde gefangen sein (Offenbarung 12:7-12); sobald Satan auf dieser Erde gefangen ist, weiß er, dass seine Zeit kurz ist (Offenbarung 12:12); und da er weiß, dass seine Zeit kurz ist, verfolgt er die Juden (Offenbarung 12:17). Er muss versuchen, die Juden zu vernichten, bevor sie eine Chance haben, für die Rückkehr des Messias zu plädieren. Die Verfolgungen der Juden werden in der Mitte der Trübsal beginnen und bis zu den Anfangspunkten des Feldzugs von Harmagedon, gegen Ende der Trübsal, andauern. Während dieser Zeit der Verfolgungen werden etwa zwei Drittel der damaligen jüdischen Bevölkerung getötet werden, aber ein Drittel wird in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten des Leidens übrig bleiben. Der Feldzug von Harmagedon wird von Satan speziell zu dem Zweck organisiert, das eine Drittel des jüdischen Volkes, das noch lebt, ein für alle Mal zu vernichten.

….

In den Versen 13-14 wird von der Hauptstadt Babylon, die an beiden Ufern des Euphrat liegt, ein Erlass ergehen, der den Verbündeten des Antichristen befiehlt, ihre Armeen zu sammeln. Die Versammlung für diesen letzten Feldzug gegen die Juden ist eindeutig das Werk der falschen Trinität. Alle drei Mitglieder der falschen Dreifaltigkeit sind daran beteiligt: der Drache oder Satan, der falsche Vater; das Tier oder der Antichrist, der falsche Sohn; und der falsche Prophet, der falsche Heilige Geist. Diese Beschwörung wird durch dämonische Aktivitäten verstärkt werden, um sicherzustellen, dass die Nationen tatsächlich bei der Zusammenstellung ihrer Armeen zusammenarbeiten werden.

In Vers 16 wird der Ort, an dem die Verbündeten des Antichristen versammelt sein werden, Har magedon genannt. Dies ist eine Kombination aus zwei hebräischen Wörtern und bedeutet „der Berg von Megiddo“. Von dem Berg, auf dem die Stadt Megiddo einst stand, kann man das gesamte Tal Jesreel sehen. Was in christlichen Kreisen als „Tal von Harmagedon“ bekannt ist, ist eigentlich das biblische Tal von Jesreel. Der Begriff „Armageddon“ wird nie auf das Tal selbst angewendet, sondern nur auf den Berg am westlichen Ende.

Obwohl der Begriff „Schlacht von Harmagedon“ häufig verwendet wurde, ist dies eigentlich eine falsche Bezeichnung. Aus diesem Grund haben viele prophetische Lehrer aufgehört, diesen Begriff zu verwenden und benutzen jetzt den „Feldzug von Harmagedon“, wie in dieser Studie, weil es nicht nur eine Schlacht gibt, sondern mehrere als Teil des gesamten Feldzugs. Aber auch das ist bis zu einem gewissen Grad eine falsche Bezeichnung. In Harmagedon selbst wird nicht gekämpft, denn alle Kämpfe finden anderswo statt. Das Tal Jesreel, das vom Berg Megiddo bewacht wird, wird lediglich als Sammelplatz für die Armeen des Antichristen dienen. Harmagedon wird die gleiche Rolle spielen, die England in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs gespielt hat. Die alliierten Streitkräfte sammelten ihre Armeen in England, aber das ist nicht der Ort, an dem die letzte Schlacht stattfand. Dieser letzte Konflikt begann an den Stränden der Normandie, Frankreich, am D-Day. Armageddon wird ebenfalls als Versammlungsort dienen, wobei die Schlacht an einem anderen Ort beginnt. Ein biblischerer Titel für diesen letzten Konflikt findet sich in den Schlussworten von Vers 14: der Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Dies ist eine genauere Beschreibung der Art und des Ausmaßes dieses Konflikts.

Offenbarung 16 beschreibt die Versammlung der Heere der Nationen mehr oder weniger aus der Sicht der Menschen. Aus der Sicht des Menschen ist es lediglich eine militärische Versammlung, die vom Antichristen einberufen wird.

Arnold Fruchtenbaum – Der Feldzug von Armageddon

Wie in der Einleitung geschrieben: der Leser der Bibel muß sich entscheiden: entweder glaube ich, nein: entweder vertraue ich, dass Jehovah dass tut, was ER in seinem Wort verheißen hat – oder ich mache Jehovah zu einem „kleinen Gott“, den ich verstehen kann, und deren Aussagen ich „vergeistlichen“ muss, um IHN zu verstehen. Ich traue Jehovah zu, dass ER die Bibel anders geschrieben hätte, wenn ER etwas anderes gemeint hätte 😉

Und euer himmlischer Vater wird euch mit allem versorgen, was ihr an Nahrung zu essen braucht und was ihr an Kleidung zu tragen oder anzulegen braucht.

Wenn ihr euch für ein Leben mit Gott entschieden habt, dann wisst ihr ja bereits, was das alles an Gutem mit sich bringt: Ihr werdet euch nicht dauernd den Kopf darüber zerbrechen, ob euer Einkommen für alle Lebenshaltungskosten ausreicht und für das, was darüber hinaus noch angeschafft werden muss. Es gibt weitaus Wichtigeres im Leben als all das, was scheinbar so furchtbar notwendig ist. Schaut euch die Spatzen an, die geradezu als Symbol für ein sorgloses Leben gelten könnten. Habt ihr nicht das Gefühl, dass Gott sich auch um sie sorgt, obwohl sie sich offensichtlich nicht abmühen, um ihr Dasein zu sichern? Wie viel mehr gilt das für euch, die ihr doch mehr Wert habt als alle Spatzen auf dieser Welt zusammen!
Willkommen daheim – Matthäus 6,25–26

Jesus erzählt, dass Gott sich immer
um die Menschen kümmert.
Jesus wollte seinen Freunden erklären:
Die Menschen können sich immer auf Gott verlassen.
Gott sorgt immer für die Menschen.
Dazu erzählte Jesus Beispiele.
Und Geschichten.
Einmal erzählte Jesus ein Beispiel von der Arbeit.
Jesus sagte:
Bei der Arbeit kann jeder Mensch nur auf einen Chef hören.
Bei der Arbeit kann jeder Mensch nur tun, was ein Chef sagt.
Wenn 2 Chefs da sind, sagt der eine Chef zum Arbeiter:
Arbeite diese Sache.
Dann kommt der andere Chef und sagt:
Nein, arbeite eine andere Sache.
Davon kommt der Arbeiter durcheinander.
Davon kriegt der Arbeiter schlechte Laune.
Jesus sagte:
Wenn ein Arbeiter 2 Chefs hat, denkt der Arbeiter nach.
Der Arbeiter überlegt:
– Welcher Chef ist besser?
Dann hört der Arbeiter nur auf den Chef, der besser ist.
Jesus sagte:
Im Leben sollt ihr es wie bei der Arbeit machen.
Im Leben sollt ihr überlegen:
– Wer sorgt besser für mich?
– Wer kümmert sich am besten um mich?
Ihr sollt auf den vertrauen, der am besten für euch sorgt.
Jesus sagte:
Gott ist euer Vater im Himmel.
Gott sorgt am besten für euch.
Gott kümmert sich um euch.
Auf Gott könnt ihr euch verlassen.
– Gott weiß, was ihr zum Leben braucht.
– Gott weiß, dass ihr etwas zum Essen braucht.
– Gott weiß, dass ihr etwas zum Trinken braucht.
– Gott weiß, dass ihr etwas zum Anziehen braucht.
Jesus sagte:
Seht euch die Vögel an.
– Die Vögel säen kein Futter.
– Die Vögel haben keinen Schrank für ihr Futter.
– Die Vögel haben genug zu essen.
Gott sorgt für die Vögel.
Ihr Menschen seid wichtiger als die Vögel.
Jesus sagte:
Seht euch die Blumen an.
– Die Blumen arbeiten nicht.
– Die Blumen nähen keine Kleider.
– Die Blumen sind immer hübsch angezogen.
– Mit bunten Blüten.
– Und grünen Blättern.
– Kein König hat so schöne bunte Kleider wie die Blumen.
Gott sorgt für die Blumen.
Gott lässt das bunte Kleid für die Blumen wachsen.
Jesus sagte:
Ihr Menschen seid wichtiger als die Blumen.
Darum sorgt Gott noch mehr für die Menschen.
– Damit alle Menschen genug zum Anziehen haben.
– Damit alle Menschen genug zum Essen haben.
– Damit alle Menschen genug zum Trinken haben.
Jesus sagte:
Macht euch also keine Sorgen.
Sorgen machen das Leben schwer.
Habt immer frohen Mut.
Gott weiß, was ihr braucht.
Ihr braucht kein dickes Geld für Essen und Trinken und Anziehen.
Gott kümmert sich um alles.
Verlasst euch auf Gott.
Jeden Tag von neuem.
Das ist genug.

Evangelium in Leichter Sprache – Matthäus 6,24–34

Deshalb sage ich euch: Zermartert euch nicht mit Sorgen darüber, ob ihr genug zum Essen haben werdet! Macht euch auch keinen Kopf darüber, was ihr anziehen könnt! Denn euer Leben besteht aus viel mehr als der Nahrung. Und auch der Körper ist mehr wert als die Kleidung, mit der ihr ihn schmückt.
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 6:25

Warum sollen wir uns als Nachfolger Jesu Christi keine Sorgen machen? Weil wir uns auf unseren Ehepartner verlassen können? Weil wir uns auf unsere Eltern verlassen? Weil wir den Sozialstaat ausnutzen könnten, anstatt zu arbeiten?? – NEIN – die Verse um den „ausgewählten Vers“ erklären gut, das WARUM!
Und dann können wir uns fragen: WANN kümmert sich Gott um meine Sorgen? Schau dir den Text an! Steht dort etwas, dass du vorher getauft sein musst? Steht da etwas davon, dass du eine bestimmte Anzahl von Stunden einer bestimmten Tätigkeit für Gott reservieren musst? Steht da, dass du vorher Spenden musst, um Gottes Segen erhalten zu können?
Weitere Gedanken hatten wir ja schon: Matthäus 6,26 und Matthäus 6,27-28

Die Praxis wahrer Rechtschaffenheit wird sich auch darauf auswirken, wie der Gläubige mit Ängsten umgeht. Das Prinzip findet sich in Vers 25: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Wenn Gott sowohl für das Tierreich als auch für das Pflanzenreich das Nötige bereitstellt, und wenn Er sich sowohl um die unbelebte als auch um die belebte Welt kümmert, wie viel mehr wird Er dann sicherlich für den Gläubigen sorgen, der seine Gerechtigkeit sucht? Dies ist ein kal v’chomer Argument. Unter normalen Umständen verspricht Gott, für die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft zu sorgen. Er verspricht nicht, Wünsche zu erfüllen, aber Er verspricht, für die Grundbedürfnisse des Lebens zu sorgen. Später macht der Hebräerbrief deutlich, dass in Zeiten der Verfolgung Menschen ihr Zuhause verlieren oder ihrer Nahrung und Kleidung beraubt werden können. Unter solchen Umständen sind Gläubige an Entblößung und Verhungern gestorben.
Der Matthäusabschnitt beschreibt, was Gläubige unter normalen Bedingungen erwarten können, und der Schwerpunkt muss folgender sein: Trachtet zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles zugerechnet werden (Matthäus 6,33). Das Ziel des Gläubigen ist es, Gottes Reichsprogramm voranzubringen und rechtschaffen zu leben. Im Kontext von Matthäus 6 bedeutet das, konsequent nach dem Standard des mosaischen Gesetzes zu leben. Diejenigen, die diese Aufforderung erfüllen, werden mit Nahrung, Kleidung und Unterkunft versorgt werden. Deshalb machte Jeschua die Anwendung: Seid also nicht besorgt um den morgigen Tag (Matthäus 6:34). Er schloss mit der gleichen Ermahnung, mit der er begann: Seid nicht ängstlich um die Grundbedürfnisse des Lebens. Solche Ängste zeigen nur einen Mangel an Glauben. Elieser, ein Rabbi aus dem zweiten Jahrhundert, drückte eine ähnliche Empfindung aus, als er sagte: „Wer ein Stück Brot in seinem Korb hat und sagt: ‚Was soll ich morgen essen?‘, gehört nur zu denen, die wenig Glauben haben.“

Das schließt die Verantwortung des Einzelnen, zu arbeiten und seinen Lebensunterhalt zu verdienen, nicht aus. An anderer Stelle lehrt die Heilige Schrift, dass ein Mensch, der nicht arbeitet, auch nicht essen soll. Das ist eine Wahrheit, die sich auch auf die Gemeinde bezieht. Gläubige an den Messias Jeschua sollten nicht erwarten, dass sie von anderen Heiligen leben; die individuelle Verantwortung bleibt. Vielmehr werden sie, wenn sie sein Reich und seine Gerechtigkeit suchen, ihre persönliche Verantwortung in diesen Bereichen erfüllen und darauf vertrauen, dass Gott die Bedürfnisse entsprechend erfüllt.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Wer also versucht, sich auf den Spenden der Mitglieder auszuruhen – und nicht selber arbeitet – sollte nicht als Lehrer anerkannt werden 😉

Quält euch nicht mit dem, was ihr zur Erhaltung des Leibes braucht; ist das die Meinung Jesu? Ja. Aber sein Wort sagt uns noch mehr. Die Qual, mit der wir uns ängsten, bis wir die Lebensmittel haben, nimmt uns Jesus ab. Er kann uns aber von der Qual nicht befreien, wenn er nicht unser Begehren stillt. Spricht er von den Sorgen, so sind das nicht nur die bekümmerten Gedanken, die dann entstehen, wenn wir kein Brot und keinen Rock haben oder doch sie nicht so haben, wie wir sie uns wünschen, sondern das sind auch die begehrlichen Gedanken, die gierig nach dem fragen, was wohl auf den Tisch kommen wird und was wir als Schmuck und Ehrenzeichen um uns legen wollen. Die Sorge, von der Jesus spricht, nimmt mit dem Besitz nicht ab, sondern zu; denn sie erfaßt den Menschen mit Gewalt, wenn er in der gottlosen Nacht verweilt. Dass wir die Nahrung und Kleidung bedürfen, das hat Jesus nicht vergessen. Wir bedürfen sie wie die Tiere, die nicht vergeblich nach der Nahrung suchen, weil sie dazu gerüstet sind, sie zu finden wie die Lilien, die mit ihrem herrlichen Gewand das salomonische Prachtkleid verdunkeln. Erwogen werden muss die Frage: was werden wir essen und anziehen? Mit jedem neuen Tag. Sie ist aber nicht mehr der heiße Funke, der unsere Begehrlichkeit in hellen Brand versetzt. Alle unsere Krankheiten heilt Jesus durch dasselbe Mittel. Unsere wilde, nach vielerlei greifende Begehrlichkeit löscht er dadurch aus, dass er uns den Vater zeigt, den gebenden Gott. Mit dem Glauben an ihn versetzt er uns in die Freiheit von der Sorge, sowohl von der, die sich bekümmert und ängstigt, als von der, die lüstern genießt. Mit dem Glauben endet nicht unsere Natürlichkeit und ihr Bedürfnis, endet auch nicht die Arbeit, die unserem Bedürfnis gehorcht; aber die Zerrüttung der Seele endet im Aufblick zum gebenden Gott. Denn nun erscheint, wenn ich mich glaubend an ihn wende, vor meinem Blick sein Reich und seine Gerechtigkeit und gibt meinem Leben das neue, hohe Ziel.

Adolf Schlatter – Andachten

Die meisten Menschen in der Antike besaßen nur wenig, was über den Grundbedarf – Nahrung, Kleidung und Obdach – hinausging. Da ihre Versorgung mit diesen unverzichtbaren, lebensnotwendigen Dingen vor allem in ländlichen Gebieten häufig vom Regen und (in Ägypten) von den jährlichen Überschwemmungen der Flüsse abhing, hatten sie allen Anlass, sich um Nahrung und Kleidung Sorgen zu machen.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Dieser Abschnitt beginnt mit einer einleitenden Aufforderung, (V.25), daran schließen sich Illustrationen an (Verse 26-30) und Folgerungen beschließen den Gegenstand (Verse 31-34). Das Zeitwort »besorgt sein« (merimnaô) kommt in diesen Versen sechsmal vor. Gewiß treffen wir gemäß Gottes Willen auch Vorbereitungen für die Zukunft, aber wir sorgen uns nicht, als ob wir ohne Gott etwas vermöchten.  Die Wörter »essen« und »trinken« verdeutlichen, was hier unter »Leben« (psychê) zu verstehen ist. Das Wort wird auch mit »Seele« übersetzt, hat also einen weiten Bedeutungsumfang. Hier geht es um das Funktionieren des Lebens, etwas weiter unten hingegen um dessen äußere Gestalt (wie an der dort erwähnten »Kleidung« deutlich wird). Die Wichtigkeit des irdischen Lebens ist nur relativ; die Erfordernisse des ewigen Lebens übersteigen die zeitlichen Bedürfnisse des irdischen Lebens: »Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt« (Joh 6,27). Er reichte 5000 Menschen in der Tat Brot zur Speise dar, aber noch vielmehr reicht Er sich selbst als das Brot des Lebens dar (Joh 6,35). In Joh 4,8.31-34 waren die Jünger weggegangen, um Essen zu kaufen. Die Speise des Herrn aber war, den Willen des Vaters zu tun. In Lk 10,38-42 war Martha um vieles besorgt, Maria hingegen saß zu Füßen des Herrn und hörte Sein Wort. Der gleiche Grundsatz läßt sich auf den Leib anwenden. Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes (1Kor 6,19). Sind wir geistlich gesinnt, können wir daher sagen: »Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen« (1Tim 6,8). Paulus arbeitete mit seinen eigenen Händen für seine Bedürfnisse (Apg 20,34), es gab aber auch Zeiten, in denen er »Hunger und Durst…Kälte und Nacktheit« erfuhr (2Kor 11,27). Er klagte nicht, denn das Werk der Apostelschaft hatte Vorrang. Aus Stellen wie Eph 4,24; Kol 3,12; 1Tim 3,9-10; 1 Petrus 3,3-4 lernen wir, daß das geistliche Gewand wichtiger ist als das zeitliche.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Acht Gründe, sich nicht zu sorgen
Edwin Broadus
Duluth, Minn.
Das Folgende basiert auf einer Rede Jesu zu diesem Thema, die in Matthäus 6,24-34 zu finden ist.

Wenn wir uns Sorgen machen, dienen wir dem falschen Herrn. Jesus sagte: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben.“ Mammon ist gleichbedeutend mit materiellem Reichtum. Wenn wir uns übermäßig Sorgen um materielle Dinge machen, dienen wir dem Mammon und nicht Gott.
Andere Dinge sind wichtiger. Jesus sagte: „Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4).
Gott kümmert sich. Jesus sagte: „Seht die Vögel des Himmels … euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“ Wenn Gott sich um die Vögel kümmert, wird er sich sicher auch um uns kümmern.
Sorgen bringen nichts Gutes. Jesus sagte: „Wer von euch kann durch seine Sorge auch nur eine Elle zum Maß seines Lebens hinzufügen?“ Alle Sorgen der Welt können nichts daran ändern, was ist oder was sein wird.
Sorgen zeigen, dass wir nur wenig Glauben haben. Jesus sagte zu denen, die sich sorgten: „Ihr Kleingläubigen“. Sorgen zeigen, dass unser Glaube schwach ist, denn sie zeigen, dass wir Gottes Versprechen, für uns zu sorgen, nicht wirklich glauben.
Gott kennt unsere Bedürfnisse. Jesus sagte: „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Weil Gott sich kümmert, ist er bereit, unsere Bedürfnisse zu stillen, und weil er sie kennt, kann er uns genau das geben, was wir am meisten brauchen.
Gott hat versprochen, für unsere Bedürfnisse zu sorgen. Jesus sagte: „Trachtet aber zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles zufallen.“ „All das“ sind die materiellen Bedürfnisse, um die wir uns oft sorgen. Uns wird versprochen, dass, wenn wir zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten, uns dies alles hinzugefügt werden wird. Wenn Jesus es ernst meinte, als er sagte, dass derjenige, der glaubt und getauft wird, gerettet wird, dann meinte er es auch, als er sagte, dass derjenige, der zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachtet, auch seine materiellen Bedürfnisse befriedigt bekommen wird!
Jeder Tag hat genug Probleme, ohne dass wir uns um die von morgen sorgen müssen. Jesus sagte: „Der Tag hat genug Böses an sich.“ Wir haben mehr als genug zu tun, um die Herausforderungen von heute zu meistern, ohne uns über die Probleme von morgen Gedanken zu machen, die auftauchen können oder auch nicht.

Truth Magazine: März 1958

Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind – II

Der Herr ist denen nahe, (- Nun scheint er von ihnen gewichen. – Um sie zu erproben und ihre Verdienste zu mehren. – Sprichwörtlich für die besondere Fürsorge der göttlichen Vorsehung, die über die Gerechten waltet. Vergl. [Mt 10,30]. – Weil dem ersten Tode der zweite der Verdammnis folgt. Hebr.: Todbringend wird dem Gottlosen die Bosheit, und die den Gerechten hassen, büßen es. -) welche bedrängten Herzens sind, und hilft denen, die gebeugten Geistes sind.
Joseph Franz von Allioli – Psalm 33,19

da wir diesen Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen (sprich: lies bitte auch den verlinkten alten Posts)

Nirgendwo in diesem Psalm deutet David an, dass ein Leben des Glaubens und des Gehorsams das Kind Gottes vor Schwierigkeiten bewahren wird (siehe Vv. 4, 6, 17, 19). Er verheißt jedoch, dass der Herr, wenn wir ihm vertrauen und ihn anrufen, uns durch unsere Schwierigkeiten hindurch begleiten und sie zum Segen für uns und durch uns für andere machen kann. (Siehe 28:7, Jes. 41:10, Heb. 13:6.) Er ist auch in der Lage, uns mit unseren Gefühlen zu helfen (V. 18). Die Zusicherung lautet, dass Gott uns nahe ist, wenn unser Herz gebrochen und unser Geist niedergeschlagen ist, ob wir es wollen oder nicht. Dies ist kein Versprechen, das an Bedingungen geknüpft ist, sondern eine Tatsache. (Siehe 69,20; 119,151; 147,3; Jes 50,8 und 61,1; Lukas 4,18).
Der Herr wird sich um unsere körperliche Sicherheit kümmern (V. 19-20), bis unsere Arbeit beendet ist. Das Wort „behüten“ bedeutet „große Sorgfalt walten lassen“, so wie Adam den Garten behütete (Gen 2,15) oder Jakob seine Schafe behütete (Gen 30,31). Der Apostel Johannes zitierte den Vers 20 in Johannes 19,36 und wandte ihn auf Jesus, das Lamm Gottes, an (2. Mose 12,46; Num 9,12). Der Herr ist in der Lage, unsere Feinde in Schach zu halten, und ihre eigenen bösen Taten werden sie vernichten, denn die Sünde ist ihr eigener Henker (V. 21vgl. 7,14-16; 9,16; 10,2; Spr 5,22; Röm 12,17-21). „Verwüstet“ in den Versen 21-22 (KJV) bedeutet „verdammt“. Die Gottlosen werden verdammt, aber die Gerechten werden nicht verdammt, weil sie dem Herrn vertrauen (Röm 8:1, 33-34). Gott hat David erlöst, so wie er Israel aus Ägypten erlöst hatte, und er ist in der Lage, uns aus unseren Schwierigkeiten zu erlösen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Akzeptiere deine Vergangenheit
Akzeptiere die Tatsche, dass deine Vergangenheit „vergangen“ ist.
• Bete – nimm Gottes Hilfe für die Bewältigung deiner Trauer in Anspruch.
PSALM 34,18–19
Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren Bedrängnissen rettet er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.
• Denke an deinen Verlust zurück – schreibe die folgenden Sätze auf und ergänze die fehlenden Wörter.
a. „Ich erinnere mich an die folgenden einschneidenden Ereignisse und Augenblicke: … (schreibe sowohl Positives als auch Negatives auf).“
b. „Wenn ich diese Fotos betrachte, denke ich an… (schreibe sowohl die positiven als auch die negativen Erinnerungen auf).“
c. „Ich bin traurig über… (schreibe alles auf, worüber du traurig bist).“

Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge

Die Gottesfürchtigen »schreien, und der HERR hört«. Er hört und versteht, was keiner sonst hören und verstehen kann; und er tut, was keiner sonst kann: Er »rettet aus allen ihren Nöten«. Das alles ist fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist wahr für den, der Gott fürchtet. Obwohl der Herr unendlich höher ist als wir, hört er uns. Und obwohl er in der Höhe wohnt, so wohnt er doch gleichzeitig bei denen, die zerschlagenen Herzens sind (Jes 57,15). Er ist »nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind«. Wenn wir uns unter Gottes Hand demütigen (1Petr 5,6), erfahren wir seine Nähe in einer Weise, wie wir sie bisher nie gekannt haben. Toren sind wir, wenn wir uns gegen seine Zucht auflehnen. Dann bleibt er uns ferne – bis er uns im Gericht nahe kommen wird.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Gott wird also die von ihm Geretteten durch ständigen Engelschutz begleiten (vgl. V. 8). Daß Engelschutz und erneute Not so dicht beieinander liegen können, ist dem menschlichen Verstand ein Rätsel. Sollten sie, wenn sie der Engel des Herrn von allen Seiten umlagert, schreien, worauf dann folgen würde: und Jahwe hört? Bei Gott gehört offensichtlich beides ohne Widerspruch zusammen: Erst wenn es zum Äußersten gekommen ist, offenbart Gott seine bewahrende Macht. Daß diese bewahrende Macht Gottes auch die Art des stillen Dabeiseins haben kann, erkennt man aus dem Satz: Nahe ist Jahwe den zerbrochenen Herzen. Gemeint »sind Menschen, die von einer großen Verzweiflung über sich selbst erfaßt sind. Ihr natürliches Lebensvertrauen ist gebrochen und zerstört« (Kraus). Bevor Gott mit Macht eingreift, wendet er sich den zu Rettenden zu. Er greift nicht in spektakulären Aktionen aus der Höhe zu, sondern er schenkt sich zuerst selbst, damit der Mensch einen unauslöschbaren Eindruck von Gottes Wesen bekommt. Jede Handlung muß im Herzen eines Menschen erwachsen, damit sie als Gottes Zuwendung erkannt wird. So erkennt der Zerbrochene das Wesen Gottes, weil er für Zuwendung offen ist. Der Starke würde an ihr vorübergehen. Dabei wird es auch weiterhin bei der Regel bleiben: Viel Übles (trifft) den Gerechten – nicht, um ihn zu strafen, sondern um ihn für eine neue Gottesbegegnung bereit zu machen. Sogleich sieht David aber auch die andere Seite, die den Gottesfürchtigen bestimmen wird: (Gott) bewahrt ihm alle seine Gebeine, auch nicht eins von ihnen wird zerbrochenl. An Jesus selbst hat sich dieses Wort erfüllt. Der von Gott Erwählte geht in den Tod, aber die Bewahrung des Gottesengels besteht darin, daß der Dahingehende sich als ein unbeschädigtes Ganzopfer Gott darbringt. Wer nicht auf Gottes Seite stehen will, wird den Folgen seiner Taten preisgegeben: die Bosheit, die er nicht hat vergeben lassen, wird den Frevlertöten. Welche Gott hassen, hassen auch den Gerechten, denn den Anblick der wunderbaren Taten Gottes an einem anderen können sie nicht ertragen.

Wuppertaler Studienbibel