Wir wünschen aber sehr, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende, auf daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausharren die Verheißungen ererben.
Elberfelder 1871 – Hebräer 6,11–12
Es ist deshalb unser dringender Wunsch für jeden von euch, dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt, damit sich die Hoffnung, die Gott euch gab, voll und ganz erfüllt ( Od dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt, damit ihr voller Gewissheit an der Hoffnung festhalten könnt, die Gott euch gab. Od dass ihr bis zuletzt mit ebensolchem Eifer und voller Gewissheit an der Hoffnung festhaltet, die Gott euch gab. W dass ihr bis zuletzt denselben Eifer an den Tag legt zur Erfüllung/Fülle / vollen Gewissheit der Hoffnung. ). Werdet also nicht gleichgültig, sondern nehmt euch die zum Vorbild, die unbeirrt und voll Vertrauen auf das ihnen zugesagte Erbe warteten und die es daher auch in Empfang nehmen werden ( Od in Empfang genommen haben. )
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebräer 6:11–12
Unser starker Wunsch ist es, dass jeder von euch den gleichen Eifer an den Tag legt und so seine Hoffnung auf Gott ganz und gar bis zum Ziel bringt. Ja, werdet nicht träge, sondern eifert denen nach, die durch ihr Vertrauen und ihre Ausdauer das ererben, was Gott zugesagt hat.
Roland Werner – Das Buch – Hebräer 6,11–12
Vers 10 hatten wir schon.
Was sollen wir nachahmen? Die Taten – oder die Eigenschaften – oder den Glauben also das Vertrauen, dass „Jehovah die Rettung“ bringt?
Wenn sie nur auf dem guten Weg, den sie eingeschlagen haben und der Gott nicht verborgen geblieben ist, bleiben, so werden sie zu Garanten der Hoffnung, mit der all jene belohnt werden, die sich nicht beirren lassen. Der Briefschreiber setzt hinzu: Damit ihr nicht träge (nOthroi; dasselbe Wort ist in Hebräer 5,11 mit „harthörig“ wiedergegeben) werdet. Die Gläubigen sollen also die Trägheit, die aus ihrer geistlichen Unreife resultiert, abschütteln. (Im Griechischen lautet der Satz eigentlich „damit ihr nicht träge seid“.) Ihr wahres Ziel muß das Erbe sein, das ihnen aufbewahrt ist. Im Blick auf dieses Ziel sollen sie Nachfolger derer sein, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.
Walvoord Bibelkommentar
Hoffnung Weil das Ziel des Glaubens in der Zukunft liegt, müssen die Treuen „bis zuletzt“ daran festhalten (vgl. 3,14; 6,18f.; 11,1).
Reformations-Studien-Bibel
6,12 gleichgültig Der griechische Begriff nōthrọs, der in 5,11 mit „wenig Interesse“ übersetzt wird, kennzeichnet den Anfang und das Ende dieser Ermahnung.
unbeirrt und voll vertrauen … in Empfang nehmen werden Abraham ist hierfür das herausragendste Beispiel (V. 15.17; 11,8–19), aber die biblische Geschichte ist voll von Zeugen, die ihren Weg mit geduldigem Vertrauen bereits vor uns gegangen sind (11,4–38) und nun das verheißene Erbe durch Christi vollkommenes (oder vollendendes) Wirken empfangen haben (11,13.39f.).
Unsere subjektive Gewissheit (d.h. unsere menschliche Einschätzung) über unsere endgültige Errettung beruht auf drei Dingen: dem Wort Gottes, dem inneren Zeugnis des Geistes und einem veränderten Leben. Der Autor betont hier das Dritte: Er möchte, dass „jeder“ seiner Leserinnen und Leser ausharrt, um „die volle Gewissheit der Hoffnung bis zum Ende zu haben“ (V. 11). Das ist keine Rettung durch Werke, sondern Ausharren im Dienst und in der Liebe, das zeigt, dass die Leser „durch Glauben und Geduld die Verheißungen“ Gottes erben (V. 12).
Gospel Transformation Bible
Der griechische Text bezieht sich hier auf vollständiges Vertrauen – in diesem Fall auf Vertrauen in Gottes Verheißungen (Röm 4,21). Die Gläubigen müssen auf Gott und seinen Sohn vertrauen (Hebr 2,8-9), so wie die Generation in der Wüste aufgerufen war, trotz ihrer Umstände auf Gott zu vertrauen.
Faithlife Studienbibel
bis zum Ende Das Ende ist entweder der Tod oder die Wiederkunft Jesu. Siehe Anmerkung zu 3:14.
6:12 Nachahmer Kapitel 11 enthält eine Liste von biblischen Vorbildern, die in der Aufforderung gipfelt, sich auf Jesus, den Vorreiter des Glaubens, zu konzentrieren (12:2).
Diejenigen, die die Verheißungen erben Bezieht sich vor allem auf Abraham (Hebr 6,13) und die Gemeinschaft der Gläubigen in Kap. 11.
durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben. Abraham ist das herausragende Beispiel (V. 15, 17; 11:8-19); aber die biblische Geschichte ist voll von Zeugen, die den Weg des geduldigen Glaubens vor uns gegangen sind (11:4-38) und nun das verheißene Erbe durch das vollendete (oder vollendende) Werk Christi erhalten haben (11:13, 39, 40).
The Reformation Study Bible: English Standard Version
Alle drei geistlichen Lebensäußerungen bedürfen einander zur gegenseitigen Ergänzung: Ein Glaube ohne Liebe ist kalter, toter Vernunftglaube; Liebe ohne Glauben entspringt menschlichem Idealismus; eine Hoffnung, die nicht in der Glaubensgemeinschaft mit Christus verwurzelt ist und in die Tat helfender Liebe mündet, ist eigensüchtige Spekulation und Schwärmerei.
Wuppertaler Studienbibel
Der Glaube, von dem der Apostel spricht, hat seine Geschichte. Generation um Generation hat sich Gott in atst Zeit Menschen herausgerufen, die sich beharrlich an Gottes Versprechen geklammert und als „Erben“ das Verheißungsgut empfangen haben. So stehen die einzelnen Glieder der Gemeinde also auch in diesem Sinn nicht einsam da, sondern sie ordnen sich als „Nachahmer“ in die Reihe der Väter ein (vgl. Hbr 11). Die Treue Gottes, die den Weg der Väter begleitet hat, überstrahlt auch den Weg der Gemeinde Jesu.
Trotzdem bekräftigt er in Vers 11 erneut sein ursprüngliches Verlangen, dass sie reifer werden sollen, wie in 5,11-14 gesagt. Kontinuität und Durchhaltevermögen sind nötig. Sie werden nicht durch ihr Durchhaltevermögen errettet, aber sie erhalten den vollen Lohn, wenn sie durchhalten. Sie empfangen die volle Gewissheit der Hoffnung, und diese Hoffnung bringt Sicherheit bis ans Ende mit sich. Der Begriff für „Ende“ bedeutet, bis sie reif geworden sind, was wiederum zu ihrer Heilsgewissheit führt. Ihr Leben muss das widerspiegeln, was sie glauben.
Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief
Der erste von drei Wünschen, die der Verfasser hier formuliert, lautet: Sie sollen die geistliche Reife erlangen. In Vers 12 ermahnt er sie, nicht träge zu werden. Sie sollen reif werden, wie es auch andere durch Glauben und Ausharren getan haben. Das zweite Verlangen, das der Verfasser übermittelt, lautet: Sie sollen nicht träge bleiben. Das Wort träge ist dasselbe Wort, das in 5,11 benutzt wird. Sie sind „im Hören träge“ geworden. Nun möchte er, dass sie ihre geistliche Trägheit verlassen. Sein drittes Verlangen ist, dass sie Nachahmer derer werden, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben. Sie müssen als Gläubige im Glauben bleiben. Sie müssen Geduld üben, Ausdauer haben und erkennen, dass die Verheißungen, auch wenn sie für eine andere Zeit gelten, erreichbar sind. Das griechische Wort für nachahmen lautet „mimic“, aus dem das deutsche Lehnwort „mimen“ entstand. Sie sollen jene mimen, die die Verheißungen durch geduldiges Ertragen erlangt haben. Die Verheißung in diesem Kontext besteht im Erlangen geistlicher Reife in diesem Leben und den Belohnungen für das Reich im nächsten Leben. Im Hebräerbrief wird das Wort Verheißung achtzehn Mal verwendet. Sechzehn Mal wird es für das Reich verwendet. Die Menschen, die man nachahmen soll, werden in Kapitel 11 aufgezählt.
Wir wollen anbeten, beten und dienen, aber wir merken, dass die Schwäche uns träge macht. Daraus müssen wir herausgefordert werden: „[Seid] nicht träge…. Stärkt die Hände, die schwach sind, und die Knie, die kraftlos sind“ (Hebräer 6:12; 12:12). Wir werden träge, wenn wir nur weißglühenden Eifer erleben möchten. So sind wir selbst mit unseren besten Bemühungen um Anbetung und Gehorsam unzufrieden. Auch das wird von Christus geändert, denn er ist bereit, auch weniger als perfekte Opfer des Lobpreises und Gehorsams anzunehmen, die aus gläubigen Herzen kommen. „Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerknirschtes Herz, o Gott, wirst du nicht verachten“ (Psalm 51,17).
John Piper – Schmecken und sehen – 140 Meditationen
Der Schreiber schließt mit einem so soliden Abschnitt über die ewige Sicherheit, wie wir ihn in der ganzen Bibel finden können. Er verweist zunächst auf ihr eigenes Leben (V. 10-12) und erinnert sie daran, dass sie alle Beweise dafür gegeben haben, dass sie wahre Christen sind. In diesen drei Versen werden Glaube, Hoffnung und Liebe beschrieben, und diese Eigenschaften sind die Merkmale wahrer Gläubiger (1. Thess. 1,3; Röm. 5,1-5). Aber er warnt sie in V. 12 davor, „schwerhörig“ (oder „träge“, dasselbe Wort wie in 5,11) zu sein. Gott hat seine Verheißungen gegeben; sie müssen nur Glauben und Geduld üben, um den Segen zu empfangen.
Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament
Also wir müssen die Ewigkeitsperspektive einnehemen und Jehovah vertrauen!