Vom Menschen und den meisten Säugetieren ist bekannt,daß sie das XX/XY-System in ihren Geschlechtschromosomen besitzen.Das heißt,daß männliche Säugetiere ein X- und ein Y-Chromosom und die weiblichen Säuger zwei X-Chromosomen in ihren Soma-/Körperzellen besitzen.Die Weibchen sind daher hinsichtlich ihres X-Chromosomensatzes diploid,die Männchen haploid plus ihrem Y-Chromosom.
Durch die Reduktionsteilung (Meiosis) der Keimzellen in der Spermio- und Oogenese entstehen die haploiden – also nur einen Chromosomensatz X besitzenden Eizellen und die haploiden Y- und X-Spermien.
Bei der Befruchtung der Eizelle verschmelzen das X-Chromosom der Eizelle mit dem Y- oder X-Chromosom der Spermienzelle und ein neues Lebewesen beginnt sich zu entwickeln.
Bei den Vögeln/Aves ist die Verteilung der Geschlechtschromosomen gerade umgekehrt.Sie besitzen das ZZ/ZW-System in ihren Geschlechtschromosomen.Die männlichen Vögel besitzen zwei Z-Chromosomen (ZZ),weibliche ein Z- und ein W-Chromosom (ZW).Demnach gibt es bei männlichen Vögeln nur Z-Spermien aber unter den weiblichen Vögeln Z-Eier und W-Eier.
Das ist auch beim Höckerschwan Cygnus olor der Fall.
Die normale Geschlechtschromosomenausstattung des Schwanenmännchens ist ZZ,die des Weibchens ZW in ihren Soma-/Körperzellen.Verpaaren sich diese Schwäne so entstehen – statistisch betrachtet bei hinreichend großer Population – 50% normal gefärbte männliche ZZ-Schwäne und 50% normal gefärbte weibliche ZW-Schwäne.
Das Gen für die Farbausprägung GRAU-BRAUN des Dunenkleides,schwarz der Paddel,Ständer,Schnabel und der Haut durch das Pigment EUMELANIN der schlüpfenden Schwanenpullis,liegt auf dem Z-Chromosom;und zwar auf dem des Schwanenganters (ZZ),nicht auf dem Z-Chromosom des Schwanenweibchens (ZW).
Wie es zu sechs verschiedenen Farb-Genotypen beim Höckerschwan kommt folgt demnächst.
CICONIA-Horst