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Abnabelung der Jungschwäne

JUNGE HÖCKERSCHWÄNE ERREICHEN DIE FLUGFÄHIGKEIT MIT 18 – 20 WOCHEN. DAS IST ANFANG BIS MITTE OKTOBER DER FALL!

Dabei werden sie von ihren Elterntieren bei ihren ersten Ausflügen aus dem Revier geführt – und nicht etwa vertrieben – wie man es hier öfters zu lesen bekommt. Die Elterntiere sorgen durch ihre Revierumflüge mit ihren Jungen dafür, daß sie die nähere Umgebung kennenlernen und Kontakt zu den Schwanenestuben finden um sich später selbst etablieren zu können; der Weg zur Selbständigkeit im künftigen Schwanenleben.

Verlassen die Jungschwäne oder einer von ihnen zu Beginn der neuen Brutsaison (Januar/Februar) nicht rechtzeitig das elterliche Brutrevier so werden sie vom ELTERNPAAR – d.h. also auch von der SCHWANENMUTTER! und nicht nur vom angeblich BRUTALEN SCHWANENGANTER – aus ihrem Brutrevier VERBISSEN! Dieses VERBEISSEN aus dem Revier der Eltern ist keine letal bedrohliche Handlung der Elterntiere für ihre Jungen sondern eine ultimative Aufforderung ihr Brutrevier nunmehr zu verlassen.

der Abnabelungsprozeß der Jungschwäne

(Kommentar zu dem Artikel „Vertreibung aus dem Brotparadies“)

Der Prozeß der „Abnabelung“ der Jungschwäne von den Elterntieren, also die Auflösung des Familienverbandes, geschieht nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht in gleicher Weise.
Je mehr Jungschwäne das Elternpaar hat um so länger dauert dieser Prozeß in der Regel.

Bis spätestens Ende Februar muß das Brutrevier für die Elterntiere wieder frei sein von Artgenossen, auch den eigenen diesjährigen Abkömmlingen. Brutschwäne, die nur 1 oder 2 Nachkommen hochbrachten führen diese allerdings oft bis in den März und Anfang April der neuen Brutsaison hinein im Revier!

Außerhalb des Brutreviers, z.B. beim Feldern oder Grasen, bleiben die Jungschwäne/Kinder unbehelligt von ihren Eltern und der Familienverband lebt dort in Eintracht. So ist das Verhältnis von Eltern- und Kindern unter den Schwänen bei Nichtziehern – Überwinterern – zu denen die Malchower Schwäne gehören.

Eltern, Kinder und Geschwister scheinen sich ein Leben lang zu kennen und auch auf dem Schwanenzug bleiben Geschwister meist zusammen, wie ich an eigenen Ringablesungen bestättigen kann.

Ganz anders verläuft die Familienverbandsauflösung bei streichenden oder gar ziehenden Schwänen. Dort werden ihre Jungschwäne von den Eltern in die benachbarten Schwanenstuben gebracht, bleiben dort noch 1 – 2 Wochen bei ihren Jungen und „verabschieden“ sich dann von ihnen um in ihr Revier zurückzukehren. Alle Brutreviere sind derzeit (09.01.2012) von ihren Revierschwänen besetzt, die Jungen aber daraus „verbissen“, was zwar sanft aber beharrlich erfolgt.

Bei jungen Zugschwänen (7 – 8 Monate alt) , wie ich sie jedes Jahr aus Böhmen/Tschechien an der Niederbayerischen Isar habe, die 50 – 70 km um Pilsen beringt wurden, herrscht noch der Zugtrieb vor. Sie ziehen südwestwärts.

Das Besondere an diesen 7 – 8 Monate alten beringten Jungschwänen im Alter von 7 – 8 Monaten und auch ältere ist, daß sie futterzahm sind und mir sogar aus der Hand fressen. Sie sind also schon in Tschechien an die HAND des Menschen gewöhnt (habituiert). Das liegt an der synanthropen Lebensweise der Höckerschwäne.

Wenn sie dennoch aus ihrem „Brot-Paradies“, 50 – 70 km um Pilsen, hunderte Kilometer weit hinwegzogen, dann sicherlich
nicht um das dortige Brotparadies zu verlassen, sondern weil ihnen ihre Elterntiere und ihr Zugtrieb gebot das elterliche Revier zu verlassen und zu räumen damit es frei ist für die neue Reproduktionsfolge wo die jungen „Geister“ nur stören würden.
Das Zugverhalten spricht für sie, nämlich für einen noch gut erhaltenen Zugtrieb, nicht aber für eine Vertreibung aus dem „Brot-Paradies“. Auch die Zugschwäne schließen sich den SCHWANENSTUBEN an!

CICONIA-Horst

Luftkämpfe von Höckerschwänen

„LUFTKÄMPFE“ von Höckerschwänen
kenne ich nicht,weder aus der Literatur noch aus eigener etwa 40-jähriger Erfahrung und Anschauung.Allenfalls das einmal ein Revierganter einem penetranten Eindringling im Frühjahr ins Revier im Fluge nachstellt und ihm dabei gelegentlich mit dem Schnabel im Schwanzgefieder erwischt ohne daß die Federn fliegen.Sodann dreht er vom Verfolgten ab.

Daß dabei Schwanenweibchen bei solchen „Flugkämpfen“ mit beteiligt sind und sich dabei sogar am Bein/Fuß verletzen ist mir auch noch nicht begegnet.Immerhin habe ich in all den Jahren mehrere Hundert Höckerschwäne alljährlich auf der Niederbayerischen Isar,worunter auch Revier- und Brutschwäne sind.

Schwanenkämpfe des Revierganters mit einem Eindringling auf dem Wasser sind nichts außergewöhnliches.Meist reitet der Revierganter auf den „unbelehrbaren“ Eindringling auf,der dadurch im Wasser versinkt,packt ihn mit dem Schnabel im Genick und taucht ihn unter,was schlimmstenfalls bis zum Ertränken führt.Passiert fast jedes Jahr einmalmal.Kann sich der Verfolgte an Land retten ist er zwar vor dem Ertränken sicher aber er wird solange vom Revierganter in den Nacken gebissen,bis er vollends Ruhe gibt und damit die Unterwerfung anzeigt.

Nach etwa 20-30 Minuten,wenn der Revierganter abgezogen ist,trollt auch er sich aus dem fremden Revier oder der Reviernähe.

Damit ist in aller Regel die Lektion zur Wahrung der Reviergrenze für den Eindringling beendet.Mit zunehmendem Alter der Schwanenpüllis läßt die Aggresivität des Ganters nach und erst wenn die Pullis zu Juvenilen herangewachsen sind werden auch Fremdschwäne im Revier wieder geduldet.

Das Revierweibchen geht dabei zwar in Imponierhaltung,beteiligt sich aber selten mit an diesem Wasserkampf.Wenn sie bereits Junge führt behütet sie diese ohne sie zu verlassen und überläßt dem Ganter die Revierverteidigung.

Erfolg,Gesundheit und persönliches Wohlergehen für 2012

wünscht

CICONIA-Horst

Die fünf verschiedenen Farbgenotypen des Höckerschwanes (Cygnus olor) für die Ausbildung des Dunenkleides

Vom Menschen und den meisten Säugetieren ist bekannt,daß sie das XX/XY-System in ihren Geschlechtschromosomen besitzen.Das heißt,daß männliche Säugetiere ein X- und ein Y-Chromosom und die weiblichen Säuger zwei X-Chromosomen in ihren Soma-/Körperzellen besitzen.Die Weibchen sind daher hinsichtlich ihres X-Chromosomensatzes diploid,die Männchen haploid plus ihrem Y-Chromosom.

Durch die Reduktionsteilung (Meiosis) der Keimzellen in der Spermio- und Oogenese entstehen die haploiden – also nur einen Chromosomensatz X besitzenden Eizellen und die haploiden Y- und X-Spermien.

Bei der Befruchtung der Eizelle verschmelzen das X-Chromosom der Eizelle mit dem Y- oder X-Chromosom der Spermienzelle und ein neues Lebewesen beginnt sich zu entwickeln.

Bei den Vögeln/Aves ist die Verteilung der Geschlechtschromosomen gerade umgekehrt.Sie besitzen das ZZ/ZW-System in ihren Geschlechtschromosomen.Die männlichen Vögel besitzen zwei Z-Chromosomen (ZZ),weibliche ein Z- und ein W-Chromosom (ZW).Demnach gibt es bei männlichen Vögeln nur Z-Spermien aber unter den weiblichen Vögeln Z-Eier und W-Eier.

Das ist auch beim Höckerschwan Cygnus olor der Fall.

Die normale Geschlechtschromosomenausstattung des Schwanenmännchens ist ZZ,die des Weibchens ZW in ihren Soma-/Körperzellen.Verpaaren sich diese Schwäne so entstehen – statistisch betrachtet bei hinreichend großer Population – 50% normal gefärbte männliche ZZ-Schwäne und 50% normal gefärbte weibliche ZW-Schwäne.

Das Gen für die Farbausprägung GRAU-BRAUN des Dunenkleides der Pullis,schwarz der Paddel,Ständer,Schnabel und der Haut durch das Pigment EUMELANIN bei den schlüpfenden Schwanenpullis,liegt auf den Z-Chromosomen der Schwaneneltern wo es homozygot dominant ist.

Es steuert zeitlich begrenzt die Eumelaninsynthese in den Melanozyten für das Gefieder des Höckerschwanes,die dann im Laufe der Zeit eingestellt wird,so daß der Höckerschwan nach 12 – 14 Monaten im Gefieder völlig weiß durchgefärbt ist.

Wie es zu den fünf verschiedenen Farb-Genotypen beim Höckerschwan und der IMMUTABILIS-Variante Cygnus olor immutabilis kommt folgt demnächst.

CICONIA-Horst

Die sechs verschiedenen Farb-Genotypen des Höckerschwans (Gygnus olora)

Vom Menschen und den meisten Säugetieren ist bekannt,daß sie das XX/XY-System in ihren Geschlechtschromosomen besitzen.Das heißt,daß männliche Säugetiere ein X- und ein Y-Chromosom und die weiblichen Säuger zwei X-Chromosomen in ihren Soma-/Körperzellen besitzen.Die Weibchen sind daher hinsichtlich ihres X-Chromosomensatzes diploid,die Männchen haploid plus ihrem Y-Chromosom.

Durch die Reduktionsteilung (Meiosis) der Keimzellen in der Spermio- und Oogenese entstehen die haploiden – also nur einen Chromosomensatz X besitzenden Eizellen und die haploiden Y- und X-Spermien.

Bei der Befruchtung der Eizelle verschmelzen das X-Chromosom der Eizelle mit dem Y- oder X-Chromosom der Spermienzelle und ein neues Lebewesen beginnt sich zu entwickeln.

Bei den Vögeln/Aves ist die Verteilung der Geschlechtschromosomen gerade umgekehrt.Sie besitzen das ZZ/ZW-System in ihren Geschlechtschromosomen.Die männlichen Vögel besitzen zwei Z-Chromosomen (ZZ),weibliche ein Z- und ein W-Chromosom (ZW).Demnach gibt es bei männlichen Vögeln nur Z-Spermien aber unter den weiblichen Vögeln Z-Eier und W-Eier.

Das ist auch beim Höckerschwan Cygnus olor der Fall.

Die normale Geschlechtschromosomenausstattung des Schwanenmännchens ist ZZ,die des Weibchens ZW in ihren Soma-/Körperzellen.Verpaaren sich diese Schwäne so entstehen – statistisch betrachtet bei hinreichend großer Population – 50% normal gefärbte männliche ZZ-Schwäne und 50% normal gefärbte weibliche ZW-Schwäne.

Das Gen für die Farbausprägung GRAU-BRAUN des Dunenkleides,schwarz der Paddel,Ständer,Schnabel und der Haut durch das Pigment EUMELANIN der schlüpfenden Schwanenpullis,liegt auf dem Z-Chromosom;und zwar auf dem des Schwanenganters (ZZ),nicht auf dem Z-Chromosom des Schwanenweibchens (ZW).

Wie es zu sechs verschiedenen Farb-Genotypen beim Höckerschwan kommt folgt demnächst.

CICONIA-Horst

Sinnesorgan Auge

Die Funktion des Gesichtssinnes – Sinnesorgan Auge – ist an das Vorhandensein von Licht gebunden das uns die Sonne in Form ihres breit gefächerten Spektrums in Form von elektromagnetischen Wellen liefert.

7% des Sonnenlichtes bestehen aus ultraviolettem Licht UV,45% aus Infrarotstrahlung IR (Wärmestrahlung) und 48% aus weißem sichtbaren Licht.Wir sehen also nur 48% dieses Spektrums.

Das menschliche Auge vermag aus dem weißen Licht der Sonne ein Spektrum von Wellenlängen von 400 nm bis 700 nm wahrzunehmen.Darunter und darüber ist alles schwarz und der Mensch sieht nichts mehr.

Für die Wahrnehmung der Farben sind die Zapfen des Auges zuständig von denen es drei Arten mit jeweils unterschiedlicher Empfindlichkeit für die Farben BLAU (450 nm-480 nm),GRÜN (510 nm-540 nm) und ROT (565 nm-620 nm) gibt.Durch die Wahrnehmung der unterschiedlichen Wellenlängen des reflektierten weißen Sonnenlichtes ergeben sich zahlreiche Wahrnehmungen von Mischfarben.Da dies mit drei Zapfenarten erfolgt spricht man von TRICHROMATISCHEM Sehen.

Vögel vermögen ein wesentlich breiteres Wellenspektrum aus dem Sonnenlicht wahrzunehmen,von 320 nm bis 750 nm (Mensch 400 nm-700 nm) und vermögen daher im UV-Bereich von 320 nm – 420 nm zu sehen und teilweise im IR.Für die Farbe VIOLETT (420 nm) besteht ein extra Rezeptor und die höchste Empfindlichkeit für BLAU liegt bei ihnen bei 460 nm.
Für dieses UV-Licht – und Blaulichtsehen besitzen sie eine vierte Zapfenart,weshalb hier von TETRACHROMATISCHEM Sehen gesprochen wird.Bekannt dafür ist das von der Stockente;und auch Schwäne gehören zu den Entenvögeln!

Diese vierte Zapfenart ermöglicht den Vögeln natürlich wesentlich mehr Mischfarben zu sehen als das trichromatische Sehen des menschlichen Auges dem daher vieles verborgen bleibt was Vögel noch sehen.Das menschliche Auge sieht eben nicht alles was das Vogelauge noch wahrnimmt,da seine drei Zapfen im Vergleich zum Vogelauge nur ein eingeschränktes Lichtspektrum des reflektierten Lichtes wahrnimmt.Nicht umsonst sind Vögel als „Augentiere“ bekannt deren Gesichtssinn besonders ausgeprägt ist und ihre Augen daher im Vergleich zur Körpergröße besonder groß gestaltet sind.

Vögel vermögen noch Farben,Muster,Zeichnung und Textur auf Flächen wahrzunehmen die für das menschliche Auge völlig schwarz oder weiß erscheinen.

Höckerschwäne erscheinen in ihrem ausgefärbten Federkleid dem menschlichen Auge gleichförmig weiß,Männchen wie Weibchen.Es besteht bei ihnen kein Geschlechtsdimorphismus oder Geschlechtsdichroismus wie bei vielen anderen Vogelarten.

Dennoch erkennen sich die Geschlechter,Geschlechtspartner und anderen Höckerschwanindividuen untereinander;ein individuelles ERKENNEN auf dem für das menschliche Auge eintönig weißem Gefieder.

Das Gefieder besteht aus weißen Federn,diese aus Kiel und Federfahnen und diese wiederum aus Federästchen mit feinem Häkchen daran,die wie ein optisches Beugungsgitter wirken und somit zu einer spektralen Auftrennung des auf das weiße Gefieder fallenden Lichtes mit diversen individuellen Mustern führen.

Bekanntlich ist das Schwanengefieder deshalb Schneeweiß weil es aus reinstem Keratin besteht das sämmtliches auftreffendes weißes Sonnenlicht für das Farbspektrum des menschliche Auge wieder reflektiert und nicht absorbiert.

Was jedoch mit dem für die Vögel sichtbaren UV-Anteil des Sonnenspektrums im Schwanengefieder erfolgt,das wissen z.Z. nur die Götter.

Mondlicht besitzt keinen UV-Anteil in seinem Spektrum weshalb die Erkennung der Schwäne untereinander bei heller Nacht hiermit nicht erklärt werden kann.Aber die Natur ist erfinderisch und hat das Vogelauge mit einer weiteren Eigenschaft ausgestattet;der Erkennung von polarisiertem Licht.Davon eventuell einmal später.

CICONIA-Horst

Geschlechtsbestimmung bei Höckerschwänen

Vögel sind dafür bekannt daß in ihrem Federkleid hinsichtlich Färbung,Zeichnung und Mustern ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus besteht,indem die männlichen Vögel diese Merkmale intensiver ausgeprägt haben,so daß eine Geschlechtsbestimmung hier problemlos erscheint.Es gibt aber auch Vogelarten wo der Geschlechtsdimorphismus umgekehrt ist,also die Weibchen intensiver gefärbt sind.

Beim Höckerschwan ist der Geschlechtsdimorphismus kaum ausgeprägt so daß feldornithologische Geschlechtsbestimmungen an ihm nur schlecht möglich sind.In der Regel ist der männnliche Schwan größer und schwerer und besitzt einen größeren Höcker.Seine Gesichtszüge sind etwas herber als beim Weibchen.Dann hört es mit den anatomischen Feldmerkmalen aber schon auf.

Um sich an diesen spärlichen Merkmalen orientieren zu können müßen außerdem beide Partner gleichzeitig präsent sein da sonst eine sichere Vergleichsmöglichkeit fehlt.An einem unverpaarten Einzelschwan so das Geschlecht bestimmen zu wollen wird nur schwer gelingen oder nicht.

Hiernach ist der Schwan rechts im Bild ein Ganter mit seiner Partnerin.

Eine bessere Möglichkeit der Geschlechtsbestimmung ist das unterschiedliche Verhalten der Geschlechter eines Schwanenpaares besonders wenn sie Junge führen.Das Schwanenweibchen ist bei einer Fütterung zurückhaltender,der Ganter gefräßiger.Er schnappt sogar seinen Jungen die Futterbrocken vor dem Schnabel weg,während sich die Schwanenmutter den Brocken vom Schnabel regelrecht abspart und ihren Jungen zukommen läßt.Im Pulli-Alter legt sie ihnen auch das von ihr ergründelte Futter,teilweise zerkleinert,vor.In aller Regel führt sie die Jungen während der Ganter auf Revierwacht ist.Auch das Brutgeschäft wird überwiegend von ihr vollzogen.

Eine antomisch sichere Geschlechtsbestimmung ist das „Sexen“.Männliche Entenvögel,zu denen der Höckerschwan gehört besitzen einen Penis,der in der Kloake liegt.Auch die Hoden liegen innen,rückenwärts.Das ist flugdynamisch bedingt.Legt man den männlichen Schwan auf den Rücken so läßt sich aus der Kloake der Penis herausdrücken womit der Sachverhalt geklärt ist.

Auch mittels Endoskop kann die Kloake auf Vorhandensein eines Eileiters untersucht werden.Das sind aber für den Schwan recht stressige Untersuchungsmethoden.

Eine Heute elegante Methode ist die genetische Geschlechtsbestimmung an Hand der Federkiele von 2-3 Rückenfedern oder 1-2 Tropfen Blut.Die an der Federwurzel befindlichen Zellen enthalten die Zellkerne mit dem genetischen Material,also auch die Geschlechtschromosomen.

Von den Säugetieren und dem Menschen ist uns bekannt,daß die Männchen das X- oder Y-Chromosom in ihren Spermien besitzen,wobei das Y-Chromosom bei der Befruchtung der Eizelle für einen männlichen Nachkommen codiert.Die Eizellen der Weibchen besitzen alle nur das X-Chromosom.Männliche Tiere besitzen nach der Befruchtung der Eizelle also das XY-Chromosomenpaar,wobei das Y-Chromosom stets vom männlichen Tier stammt,das X-Chromosom vom mütterlichen Tier;weibliche Tiere besitzen das XX-Chromosomenpaar,wobei das eine X-Chromosom von der Mutter stammt.

Anders ist es bei den Vögeln wo die beiden Geschlechtschromosomen mit „Z“ und „W“ bezeichnet werden.
„ZZ“ determiniert einen männlichen Vogel oder Schwan.Er besitzt also stets nur Z-Spermien.Die weiblichen Vögel hingegen entwickeln zwei verschiedene Eiertypen:Z-Eier und W-Eier.Bei Befruchtung eines W-Eies entsteht ein ZW-Nachkomme,der weiblich ist.Die Geschlechtschromosomenausstattung bei den Vögeln ist also gerade umgekehrt wie bei den Säugetieren.

Bei den Höckerschwänen gibt es unter den Gantern eine besondere Variante,die KONDUKTOREN.Sie besitzen in 25%-35% ihrer Z-Spermien ein Gen,das die Ausbildung von MELANINPIGMENT im Gefieder der schlüpfenden Pullis verhindert.Da dieses Gen bei der Befruchtung der Eizelle durch Z-spermien des Ganters auf das Ei übertragen wird werden diese Ganter als KONDUKTORE N (Überträger) bezeichnet.Diese Schwänchen schlüpfen also bereits weiß und nicht grau-braun wie die Normalvariante.Ihre Gefiederfarbe ist von Anbeginn weiss und damit unveränderlich (IMMUTABILIS-Variante der Höckerschwäne;immutabilis=unveränderlich).Mit ALBINOS haben die IMMUTABILIS nichts gemein,denn auch ein Immutabilisschwan synthetisiert durchaus noch den Farbstoff MELANIN,wie man am Nagel des Schnabels,den Nasenöffnungen,dem Höcker und den Zügeln sowie an der Schnabelunterseite und der Netzhaut und Iris mit der dunklen Augenfarbe erkennen kann.Die grau-braun geschlüpfte Normalvariante hingegen ändert ihre Farbe erst nach 12-14 Monaten zu WEISS.

Bislang habe ich nur weibliche IMMUTABILIS-Schwäne kennengelernt die auch verpaart waren und auch Junge hatten(maximal 9!);keine männlichen Immutabilis.Von einem Schwanenpaar das also weiße Pullis mit sich führt weiß man mithin,das der Schwanenganter ein Konduktor ist.Und bei einem Immutabilis-Schwan kann man getrost davon ausgehen,daß er weiblichen Geschlechtes ist (ZW),da das Z-Gen,das die Immutabilisausprägung bewirkt vom Schwanenganter und nicht von der Mutter stammt.Von ihr stammt das W-Gen,das Ganter nicht besitzen.

CICONIA-Horst