Denen, die verheimlichen, wer sie wirklich sind, gehe ich aus dem Weg

Nicht habe ich gesessen bei falschen Leuten, und mit Hinterlistigen ging ich nicht um.
Elberfelder 1871 – Psalm 26,4

Ich saß nicht bei Leuten des Wahnspiels,
bei Verhohlenen trat ich nicht ein,
Buber & Rosenzweig – Psalm 26:4

Nicht saß ich mit falschen Leuten zusammen, mit Hinterlistigen verkehr’ ich nicht.
Die Philippson-Bibel – Psalm 26,4

Such dir Freunde, die Jehova lieben. Die Wahl deiner Freunde trägt sehr dazu bei, dass du dich als Christ weiterentwickelst (Spr. 13:20). … Was, wenn du merkst, dass jemand in der Versammlung kein guter Umgang für dich ist?

Der Wachtturm – August 2022

Wer würde schon gern einen bekannten Dieb als seinen „besten Freund“ zu jeder Familienfeier einladen? Aber mit was für Menschen treffe ich mich jede Woche bei der „Familienfeier“ wo es um Gott geht? Also beim Gottesdienst oder wie auch immer man diese Zusammenkunft von gläubigen Mitchristen nennen mag. Treffe ich da auf Menschen, die nur so tun, als wären sie Freude Jehovahs, aber die anderen Tage in der Woche nicht anders leben wie die Menschen, die nicht an Gott glauben? Treffe ich da auf Menschen, die auf Familientreffen Zaubertricks vorführen, auf Menschen die ein Auge auf den Ehepartner eines anderen werfen, auf Menschen, die sich zu Hause Kinderpornos anschauen? Oder wie sieht es mit den „nichtanwesenden“ Führungspersönlichkeiten aus? Sind wenigstens diese ehrlich, und stehen zu den Fehlern und Falschaussagen der letzten 100 Jahre – oder wird sich hinter Aussagen wie : „einige wenige dachten früher“ versteckt??
Falls du wie David sagen willst, dass du mit Heuchlern keinen Umgang pflegen willst, dann scheint es so, als wenn du nicht nur deine „privaten Freunde“ sondern auch deine „religiösen Freunde“ gut aussuchen musst – und einige Glaubenstreffen doch lieber nicht besuchen solltest….

„Ich habe nicht bei Menschen der Unwahrheit gesessen, und bei Menschen, die verhehlen, was sie sind, trete ich nicht ein. Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. Ich werde meine Hände in Unschuld waschen, und ich will um deinen Altar schreiten, o Jehova.“ (Psalm 26:4-6, NW) David spricht so, als wäre er im Zeugenstand und würde über sein eigenes Leben aussagen, um seine Unschuld in bezug auf Freundschaften zu bezeugen. Er erklärt sich für unschuldig, was seinen Umgang mit Personen betrifft, die Gott und seine gerechten Gebote nicht lieben. Möchte doch jeder wahre Anbeter des allmächtigen Gottes, Jehovas, seine Unschuld in dieser Hinsicht ebenso bezeugen können.

Wachtturm – 1.Mai1962

König David wünschte nicht, zeit seines Lebens mit solchen Personen verbunden zu sein, ja er wünschte nicht einmal, im Tode mit ihnen vereint zu sein, seien es nun Herrscher, politische Beamte oder einfache Bürger. Da er diesen Wunsch im Herzen hegte, mied er solche Menschen sein Leben lang und hielt sich von Unwahrheit und Heuchelei, von Blutschuld und losem Benehmen und auch von der Annahme und der Forderung von Bestechungsgeschenken fern. Demzufolge konnte er Gott anflehen, er möchte seine Seele und sein Leben nicht mit den sündigen, blutbefleckten Menschen wegraffen. Er wünschte, vor der Vernichtung bewahrt zu werden, die Gott über solche Sünder und blutbefleckte Menschen bringt. Obwohl das theokratische Königreich Israel, dessen Herrscher er war, sich mitten in der damaligen Welt, im Nahen Osten, befand, wünschte König David doch nicht, daß sein Königreich ein Teil dieser Welt war.
Dies zeigt uns den Grundsatz an, von dem wir uns leiten lassen müssen, wir, die wir dem größeren David, nämlich Jesus Christus, nachfolgen, der Davids Sohn nach dem Fleische war, jetzt aber Davids Herr gemäß dem (Leben im) Geiste ist, dessen er sich im Himmel erfreut. Wenn wir den Anspruch erheben, seine Nachfolger zu sein, dürfen wir uns nicht mit der alten Welt verbinden, in der es jetzt eine Menge Menschen gleich jenen gibt, die David mied. Da wir so wie andere Menschen Personen von Fleisch und Blut sind, müssen wir in dieser Welt leben, die sich in ihrer „Zeit des Endes“ befindet. Wir können aber nicht zu dieser alten Welt gehören und gleichzeitig zu Gottes neuer Welt, die wir verkündigen. Jesu

Wachtturm . 15.Dezember 1957

Wie bei den Worten Davids in 18,20-24 handelt es sich hier nicht um einen Ausdruck von Selbstgerechtigkeit (siehe Lukas 18,9-14), sondern um das ehrliche Zeugnis eines echten Gottesmannes. Die Wörter, die mit „prüfen“ und „versuchen“ übersetzt werden, beziehen sich auf die Prüfung von Metallen, um ihren wahren Wert zu bestimmen und auch um die Schlacke zu entfernen (12,6; 17,3). „Herz und Verstand“ bedeutet im Original „Nieren und Herz“, wobei die Nieren der Sitz der Gefühle und das Herz der Ort der moralischen Entscheidung sind. (Siehe 139:23, Phil. 4:7 und Offb. 2:23.) Davids Leben wurde von Gottes Liebe und Wahrheit motiviert und kontrolliert (Treue; siehe 6:4; 25:5-7, 1040:10; 57:3; Ex. 34:6). Der Herr war treu zu seinem Bund und David war treu zu dem Herrn. Obwohl David gelegentlich fiel, wie wir alle es tun, war die gewohnte Ausrichtung seines Lebens auf den Herrn und sein Wort. Er weigerte sich, mit den Heuchlern in der Gemeinde Gemeinschaft zu haben, den „Männern der Eitelkeit, der Nichtigkeit“, die vorgaben, den Herrn anzubeten und seinen Bund zu halten. Das bedeutet nicht, dass er von der wirklichen Welt isoliert war (1. Korinther 5,10), sondern dass er nicht zuließ, dass sie ihn verunreinigte (1,1-2; 2. Korinther 6,14-7,1). Während die Versammlung der Bösen unser Zeugnis braucht, ist es die Versammlung der Gerechten, mit der wir unsere Anbetung teilen (35,18; 40,9-10; 89,5; 107,32; 149,1). David war ausgeglichen: Er hasste die Sünde, aber er liebte die Dinge Gottes (Vv. 5, 8). Im Gehen (Vv. 1, 3, 11), Stehen (V. 12) und Sitzen (V. 4), hielt er sich vom Bösen fern (siehe 1,1).

Die Gottlosen kamen in das Heiligtum, um ihre Sünden zu verbergen; sie machten es zu einer „Räuberhöhle“, zu einem Ort, an dem sich Verbrecher verstecken (Mt 21,13; Jer 7,1). David aber ging in das Heiligtum, um Gott anzubeten und Zeugnis von seiner Gnade und Barmherzigkeit zu geben. Seine Hände waren rein (24,4), sein Opfer war annehmbar (siehe Jes 1,10-17), und seine Stimme war klar, als er den Herrn pries. Die Reinigung kommt durch das Blut Christi (1 Joh 1,7, 9) und das Wasser des Wortes (Eph. 5,26-27; Joh. 15,3). Um Gott annehmbar dienen zu können, mussten die Priester ihre Hände und Füße am Wasserbecken waschen (Ex 30,17-21). Nirgendwo im Gesetz des Mose finden wir Anweisungen für Prozessionen und Lobpreis um den Altar, aber sie waren auch nicht verboten. David war ein begeisterter Anbeter des Herrn (siehe 43,4; 2 Sam. 6,12-23) und genoss seine Zeiten der Anbetung. (Zum Händewaschen als Beweis der Unschuld siehe Dtn. 21,1-9.) Der König brachte Dankopfer dar (Lev. 3,1-17; 7,11-38), weil er den Herrn und das Haus des Herrn liebte (27,4-6; 42,4; 122,1-4, 9; 1. Chronik 29,3). Er verherrlichte Gott an dem Ort, an dem Gottes Herrlichkeit wohnte (Ex 40,35). David ist ein gutes Beispiel für uns, dem wir in unserer eigenen Anbetung folgen sollten.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

»falsche Leute«: mətê šâwᵓ, wobei das Wort, das hier für »Leute« verwendet wird, eigentlich »Sterbliche« bedeutet. Die Menschen, die so groß tun, sind so groß nicht. Auch wenn sie jetzt in Ansehen stehen, werden sie an ihrem Tag doch vertilgt wie das Vieh (Ps 49,21).
»Listige«: naᶜalâmîm, wörtlich »Versteckte«, weil sie sich mit ihren Absichten verstecken und aus ihrem Versteck ihre Anschläge ausführen.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Wer vor Gott in Lauterkeit wandelt (V. 1), wandelt auch nicht mit falschen Leuten; wer seine Lust hat am Herrn, kann keine Lust haben am Rat der Gottlosen (Ps 1,1.2). Oder sollten wir da sitzen, wo man über die Worte des Herrn lächelt, und den Rat der Leute suchen, die den Rat des Allerhöchsten verschmähen? Liebe ich den Herrn, dann missfällt mir alles, was ihn nicht liebt (Ps 97,10); liebe ich seine Gedanken und seine Werke, dann liebe ich auch seine Heiligen, und dann liebe ich den Ort, an dem seine Herrlichkeit wohnt (V. 8); hingegen »hasse ich die Versammlung der Übeltäter« (Ps 139,21; siehe auch Spr 13,20; 22,24; 1Kor 15,33).
Die »falschen Leute« sind nicht offen und lauter, sondern »listig«. D. h., sie verdecken ihre wirklichen Absichten hinter einer schönen Fassade, die je nach Zeit und Umständen verschieden ist. Zur Zeit Davids verlangten es die Zeitläufte, dass man eine fromme Fassade aufzog, wenn man angesehen und erfolgreich sein wollte; in unseren Tagen ist das natürlich anders.

Benedikt Peters – Die Psalmen