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Gemeinsam Jesus nachfolgen – das ist das Thema unserer Aktion „Buch des Monats“ im März.
Wie jeden Monat gibt es für Sie ein kostenloses Buch bei Logos. Dieses Mal: Training Jüngerschaft von James G. McCarthy – ein Kurs mit 24 Stunden-Einheiten für Zweierschaften oder Kleingruppen. Hier lernen Sie alles, was ein Jünger Jesu wissen und praktizieren sollte.
Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern im Herrn, denn das ist recht. Elberfelder 1871 – Epheser 6,1
Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern! So möchte es der Herr, dem ihr gehört; so ist es gut und richtig. Neue Genfer Übersetzung 2013 – Epheser 6:1
Ihr Kinder, gehorcht euern Eltern, denn ihr steht in des Herrn Gemeinschaft!* Ein solcher Gehorsam ist recht und billig – er entspricht dem Willen Gottes. Ludwig Albrecht – Eph 6,1
Ihr Kinder, seid euren Eltern gehorsam, weil ihr ja auch zu Jesus, dem Herrn, gehört. Denn so ist es richtig und gerecht. Das Buch – 2009 – Eph 6:1
Gehorsam – nicht gern gehört – weder jetzt noch in der Vergangenheit. Aber da die Familie das Werkzeug Gottes für den Menschen ist, muß es eine Führung geben – und diese Führung kann nur dann gut funktionieren, wenn die Eltern die Maßstäbe Gottes lieben und IHN ehren. Den folgenden Vers hatten wir schon einmal…
Ein dem Geist unterstelltes Leben (Eph 5,18) ist auch für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern nötig. Die Wendung „in dem Herrn“ bedeutet nicht, daß die Kinder nur dann gehorchen müssen, wenn die Eltern Christen sind. Wie aus Kol 3,20 ganz klar hervorgeht, ist der Gehorsam eines Kindes gegenüber seinen Eltern Gott wohlgefällig, weil ein solches Verhalten recht (dikaion) ist, d. h., daß das Prinzip des kindlichen Gehorsams für die ganze menschliche Gesellschaft Gültigkeit hat. Zur Unterstützung dieser These ( Eph 6,2 a.3) zitiert Paulus das fünfte Gebot ( 2Mo 20,12; 5Mo 5,16). Nach den Worten des unmittelbar anschließenden Nebensatzes ist dies das erste Gebot, das eine Verheißung hat. In Wirklichkeit handelt es sich hier jedoch um das zweite Gebot, das eine Verheißung hat (vgl. 2Mo 20,6). Manche Exegetensind der Ansicht, daß Paulus hier meinte, es sei das erste Gebot, das Kinder lernen müssen. Doch das ist unrichtig; auch Kinder müssen zuallererst das erste, nicht das fünfte der zehn Gebote lernen. Es ist also wahrscheinlicher, daß Paulus sagen wollte, daß dieses Gebot insofern das „erste“ sei, als es sich bei ihm um ein „vorrangiges“ Gebot handelt, d. h. daß es für Kinder von besonderer Bedeutung ist und als solches für die Kinder eine Verheißung hat. Die Verheißung für die Kinder, die ihren Eltern gehorsam sind, lautet, daß es ihnen wohl gehen werde und sie lange leben auf Erden. Darin steckt das allgemeine Prinzip, daß Gehorsam zu Selbstdisziplin führt, die wiederum Stabilität bewirkt und somit die Aussicht auf ein langes Leben schenkt. (Umgekehrt ist es unwahrscheinlich, daß ein undisziplinierter Mensch lange leben wird. Ein Israelit, der seinen Eltern ständig ungehorsam war, besaß also nicht das Privileg, sich eines langen, gesunden Lebens im Land Israel zu erfreuen. Ein Beispiel dafür waren Elis Söhne Hofni und Pinhas; 1Sam 4,11.) Obwohl diese Verheißung Israel im Alten Testament gegeben worden war, hatte sie ihre Gültigkeit zur Zeit des Paulus ebensowenig verloren wie heute.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die ausführlichsten Angaben des Apostels Paulus über die Pflichten der verschiedenen Mitglieder eines Haushalts (einschließlich der Sklaven) finden wir in Kolosser 3,18 bis 4,1 und Epheser 5,22 bis 6,9. Aber auch Texte wie 1. Timotheus 2,1–15; 5,1.2; 6,1.2.17–19; Titus 2,1 bis 3,8 und 1. Petrus 2,13 bis 3,7 enthalten zu diesem Thema Aussagen, die im Ton und in der Struktur ähnlich sind. Solche Haustafeln waren nicht auf das Neue Testament beschränkt, sondern zu jener Zeit in der Ethikliteratur durchaus verbreitet. Der Unterschied zwischen ihnen liegt darin, dass sie in der Bibel von christlichen Gesichtspunkten geprägt sind. Nach der Aufzählung der Pflichten der Männer und Frauen kommt Paulus in Epheser 6,1–4 zu denen der Eltern und Kinder. Und wie seine Anweisungen eine hohe Meinung von der Ehe widerspiegeln und viel dazu beitrugen, den Frauen mehr Rechte zu geben, so stellte er auch die Kinder auf eine höhere Ebene. Die meisten von uns wissen gar nicht, wie nachhaltig sich das Christentum auf unsere Sicht von Frauen und Kindern ausgewirkt hat, weil wir in einer Umwelt leben, die sich durch biblische Wertvorstellungen in großem Umfang verändert hat. Man braucht nur die Zeitumstände näher zu betrachten, in der Paulus seine Briefe schrieb, um den Gegensatz festzustellen. In seiner Zeit hatten traditionelle römische Vorstellungen vom Familienleben und von der Erziehung in hohem Maße Einfluss auf die griechisch-römische Welt genommen. In der römischen Kultur hatte der Vater eine fast absolute, legale Macht über die Glieder seines Haushalts, wie aus den Erklärungen von Dionysius von Halicarnassus hervorgeht. Er schrieb: „Die römische Gesetzgebung gab dem Vater praktisch die volle Macht über seinen Sohn: Wenn er es für richtig hielt, konnte er ihn einkerkern, geißeln oder in Ketten legen lassen; er konnte ihn auf den Feldern arbeiten lassen oder ihn töten; und das selbst dann, wenn der Sohn bereits am öffentlichen Leben teilnahm, zu den höchsten Richtern gehörte oder wegen seines Eifers für das [römische] Reich gefeiert wurde.“ Darüber hinaus hatte der pater familias (der regierende Vater) eines römischen Haushalts die Macht, ein ungewolltes, neugeborenes Kind den Elementen auszusetzen, missgebildete Kinder ertränken zu lassen oder unerwünschte Töchter als Sklavinnen zu verkaufen. Erst sein Tod beendete die Herrschaft des Vaters über seine Kinder. Die Juden waren den Römern in ihrer Einstellung gegenüber Kindern weit voraus, aber auch sie waren nicht so fortschrittlich, wie sie hätten sein sollen. Das zeigt sich z. B. in den Aussagen des apokryphen Buches Jesus Sirach, wo es in Kap. 30 heißt: „Wer seinen Sohn liebt, gibt ihm häufig den Stock zu spüren“ (V. 1 GNB, vgl. V. 12), und den Vätern geraten wird, nicht mit ihren Söhnen zu spielen, keine Scherze mit ihnen zu machen oder sie zu verhätscheln (siehe V. 7–10). Die Prinzipien, die sich im Leben Jesu zeigen (siehe Mt 19,13–15) und in den Schriften des Neuen Testamentes ausgeführt werden, haben allmählich die Ansichten der Gesellschaft über Kinder und deren Erziehung verändert. Paulus war ein Vorreiter davon. Schon die Tatsache, dass er den Kindern einen Abschnitt widmet, zeigt, dass sie in der christlichen Familie der damaligen Zeit einen Platz hatten. Sicher hatten die Aussagen Jesu dazu beigetragen, der gesagt hatte: „Wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf“ (Mt 18,5 GNB) oder: „Lasst die Kinder doch zu mir kommen und hindert sie nicht daran; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt offen.“ (Mk 10,14 GNB) Paulus gibt zunächst und ausführlicher den Kindern Ratschläge. Er fordert sie auf: Gehorcht euren Eltern im Herrn. Beachten wir: Das sagte er nicht zu Frauen. In dem, was er den Kindern sagt, liegt ein autoritärer Ton, der in seinen Ermahnungen an die Frauen fehlt. Doch selbst dieser Gehorsam sollte nicht so unbegrenzt sein, wie man zunächst meinen kann, wenn man Kolosser 3,20 liest („Gehorcht euren Eltern in allem.“ EB). Er sollte im Herrn geschehen. Das ist eine wichtige Einschränkung, weil nicht alle Eltern Christen waren und nicht alle Gläubige mit ihren Anweisungen, die sie ihren Kindern gaben, im Recht waren. Im Herrn zu gehorchen signalisierte die Tatsache, dass man auch in der Familie „Gott mehr gehorchen [muss] als Menschen“ (Apg 5,29). Wenn also ein Elternteil sein Kind auffordert, zu stehlen oder die Gebote Gottes in anderer Weise zu übertreten, ist es die Pflicht des Kindes aufgrund dieses Prinzips, sich zu weigern, sofern es dazu bereits reif genug ist. Doch der Apostel ist anscheinend überzeugt, dass solche Situationen in einem christlichen Haushalt selten vorkommen. Er gibt drei Gründe dafür an, warum Kinder ihren Eltern gehorchen sollen. Erstens: Denn das ist recht. Paulus sieht das sicher richtig, denn in einer Gesellschaft, in der Kinder aufhören, ihren Eltern zu gehorchen, bricht jegliche Ordnung zusammen, weil die Familie das Fundament der Gesellschaft ist. An anderen Stellen bewertet Paulus Ungehorsam den Eltern gegenüber als das Zeichen einer dekadenten Kultur (siehe Rö 1,28–30; 2 Tim 3,1.2). In Kolosser 3,20 äußert er sich ausführlicher als in seiner Aussage in Epheser 6,1. Dort schreibt er: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem, denn dies ist wohlgefällig im Herrn.“
George R. Knight – Der Brief an die Epheser
Wenn der Schreiber die Kinder direkt anspricht und zum Gehorsam »im Herrn« auffordert, zeigt das, daß er an christliche Kinder denkt. Kinder müssen ihren Eltern gehorchen (V. 1) und Vater und Mutter ehren (V. 2). »Gehorchen« (hypakoùo) heißt, das Ohr neigen, sich unterordnen und Anweisungen annehmen. Im Fall von Frau und Ehemann (5,22) ordnet sie sich unter (hypotàsso, was eine Frage göttlicher Ordnung ist. Bezeichnenderweise wird dieses Wort auch vom Herrn verwendet in Luk 2,51.) Solcher Gehorsam ist »im Herrn«, womit nicht allein der Beweggrund genannt ist: damit, daß man Christus als Herrn bekannt hat, wird die Loyalität Ihm gegenüber auch zu einem Schutz. Paulus fügt hinzu: »…denn das ist recht« (dikaion, recht, gerecht). Wo die Menschen nur das Licht der Natur besaßen, weder von Gottes Gnade noch vom fünften Gebot wußten, wurde dennoch Ungehorsam gegenüber den Eltern verurteilt (Röm 1,30). Die Richtigkeit dieses Gehorsams ist dem Mensch ins Herz geschrieben, was die Schuld des Ungehorsams gegenüber den Eltern in diesen letzten Tagen (2.Tim 3,2) um so größer macht. Das christliche Kind gehorcht nicht allein im Herrn, sondern hat auch das Beispiel des Herrn selbst, dem es nacheifern soll (Luk 2,51). In der Parallelstelle in Kol 3,20 lautet die Begründung: »denn dies ist wohlgefällig im Herrn.«
Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, daß ihr nicht, durch den Irrwahn der Ruchlosen mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallet. Elberfelder 1871 – 2.Petrus 3,17
Weil ihr dies nun zum voraus wisst, Geliebte, so seid auf eurer Hut, dass ihr nicht durch die Verirrung der gewissenlosen Leute mit fortgerissen und aus eurem eigenen festen Glaubensstande hinausgeworfen werdet Menge 2024 – 2.Petrus 3:17
Ihr, liebe Freunde, wisst nun schon im Voraus Bescheid. Darum seid auf der Hut und lasst euch nicht von den irrigen Ansichten jener gewissenlosen Leute mitreißen; gebt Acht, dass ihr nicht euren festen Stand verliert und zu Fall kommt! Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Petr 3,17
Nehmt euch also eurerseits in weiser Voraussicht in acht, ihr Lieben, dass ihr ja nicht die persönliche Festigkeit verliert, dadurch dass ihr euch dem Irrtum der Gesetzlosen zugesell Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 2.Petr 3:17
Nachdem wir so viel von der unverdienten Güte Jehovas empfangen haben, sollten wir uns damit zufrieden geben, indem wir weitere Bekundungen seiner unverdienten Güte unbeachtet lassen oder anzunehmen verweigern, die er uns fortwährend gewährt? Dürfen wir mit dem Maße des Wachstums zufrieden sein, das wir erreicht haben? Können wir stillstehen? Nein, wir können es uns nicht leisten, stillzustehen. Wir wagen es nicht, uns mit dem Maße des Wachstums zufrieden zu geben, das wir erreicht haben, ob wir nun kleine Kinder sind, an die Paulus seine Worte in Hebräer 5:11-14 (NW) richtete, oder weiter Fortgeschrittene. Wir können uns nicht zufrieden fühlen bei solcher unverdienten Güte, die wir erhalten haben, sondern müssen darin fortwährend wachsen, gerade wie der Apostel Petrus uns ermahnt: „Seid auf eurer Hut, daß ihr nicht mit ihnen durch den Irrtum der gesetzestrotzenden Menschen fortgezogen werdet und in eurer eigenen Standfestigkeit fallt. Nein, aber wachset weiter in der unverdienten Güte und Erkenntnis unseres Herrn und Erretters Jesus Christus.“ — 2 Petrus 3:17, 18, NW. Da Jehova uns weiterhin Kundgebungen seiner unverdienten Güte gewährt, würde das Versäumnis, diese anzunehmen, einen Mangel an Wertschätzung zeigen. Solch ein Mangel an Wertschätzung würde bald in ein Verschmähen all seiner unverdienten Güte auslaufen. Wir schulden es unserem großen Wohltäter, darin fortwährend zu wachsen. Ebenso schulden wir es unserem Nächsten, von Jehovas Güte stets mehr zu empfangen.
Wachtturm 1.Februar1953
Deshalb drehen wir uns in den Artikeln wieterhin um Jehovah, anstatt zu schauen, was andere falsch machen, und wie man sich noch mehr anstrengt??
In warmem und herzlichem Ton (meine Lieben; der Ausdruck erscheint hier zum vierten Mal in diesem Kapitel; vgl. V. 1.8.14) schließt der Apostel Petrus seinen an eine breite Leserschaft gerichteten und doch sehr persönlichen Brief mit einem warnenden (V. 17) und ermutigenden Wort (V. 18). Beide Aussagen basieren auf der Annahme, daß seine Leser das Gesagte schon im voraus wissen (im Griechischen ist das nur ein einziges Wort, proginOskontes; daher das Fremdwort „Prognose“). Eine Prognose ermöglicht es den Menschen, sich auf Kommendes einzustellen und entsprechend zu verhalten. Petrus warnt seine Leser deshalb: So hütet euch (phylassesthe). Heute würde der Apostel schreiben: „Sagt nicht, daß ich euch nicht gewarnt habe.“ Wenn seine Leser sich nicht in acht nehmen, so laufen sie Gefahr, durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute (athesmOn; vgl. 2 Petrus 2,7) verführt zu werden. Das Verb „verführen“ (synapachthentes, vgl. Gal 2,13) gilt immer einer Gruppe oder einer Gemeinschaftsbewegung. Es reicht den falschen Lehrern nicht, nur dann und wann ein oder zwei Menschen vom rechten Pfad zu locken, sondern ihnen geht es darum, ganze Gruppen von der wahren Lehre Christi abzubringen. Wer mit solchen Menschen zusammen ist, kann leicht straucheln (vgl. 2 Petrus 1,10; Gal 5,4). Das heißt jedoch nicht, daß er seine Rettung verliert. Doch jene, die sich die Warnungen des Apostels zu Herzen genommen haben und sich an die Prognose halten, können ihren festen Stand (stErigmou; vgl. das Adjektiv astEriktos, „leichtfertig“, in 2 Petrus 2,14;3,16; und das Verb stErizei, „stark oder fest machen“, in 1 Petrus 5,10 ) der Wahrheit bewahren.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Weil die Christen von Gott »Geliebte« sind (V. 17), sollen sie sich auch entsprechend verhalten und »sich hüten«, daß sie nicht »verführt« werden und nicht aus der Gemeinde (2,1) »herausfallen«. »Im voraus wissen« sie um die Gefährdung durch falsche Lehrer, weil Jesus sie schon zu seinen Lebzeiten davor gewarnt hat (Mk 13,5), später dann Paulus (z.B. 1 u. 2 Kor, aber auch fast alle Briefe; ohne das notwendige Ringen um Wahrheit wäre wohl keine der ntl. Schriften geschrieben worden!). Von der Irrlehre wird die Gemeinde nie überrascht, wenn sie auf Jesu Wort hört. Die Gefahr droht von seiten der »Gesetzlosen« (Mt 24,12), also jener Gemeindeglieder, die sich nicht mehr unter Gottes Weisung stellen und sich von Gott nichts mehr sagen lassen, sondern ihre Freiheit betonen. Deren freiheitliche Ideen sind »verführerisch«, ja »mitreißend« (so wörtl.), weil sie unseren Wünschen und Leidenschaften entgegenkommen. Aber der Irrtum ist lebensgefährlich, weil wir dann Gott verfehlen. »Schützen« kann sich die Gemeinde, indem sie sich an die »Stärkung« hält. Das entsprechende Wort kommt öfters im NT vor, vor allem bei Paulus. So betont gerade er, daß wir durch Gott gestärkt wEdition C Bibelkommentarerden (Röm 16,25; 1 Thes 3,13; 2 Thes 2,17; 3,3; auch 1 Petr 5,10), ja auch von Christen als den Mitarbeitern Gottes (Timotheus [1 Thes 3,2] und Paulus [Röm 1,11 f]). Gott stärkt uns durch das Evangelium von Jesus (Röm 16,25).
Edition C Bibelkommentar
Petrus spricht die geliebten Empfänger seines Briefes direkt an und wiederholt ein in 1 Petrus 2,11 gebrauchtes Wort ( proginosko) sowie einen ähnlichen Ausdruck in 2 Petrus 3,1.8.14 .Er kommt in seinem Brief zum Schluß, indem er erkennen läßt, was sie wissen: Sie verstanden Paulus nicht falsch und schätzten auch die Worte des Petrus sowie seinen jetzigen Brief. Sie befanden sich nie in der Gruppe der Unwissenden oder Unbelehrten, sondern sollten aufpassen, damit sie nicht durch den Irrwahn der Ruchlosen mitfortgerissen wurden. Wenn sie sich in die Irre führen ließen (vgl. Konkordante, d. Übers.), würden sie untergehen. Dies sagt etwas darüber aus, was er in 1,10 andeutete – doch hier mit ernsteren Ergebnissen: sie würden nicht nur straucheln (1,10), sondern sogar aus der Gnade fallen.
Vergeltet niemandem Böses mit Bösem; seid vorsorglich für das, was ehrbar ist vor allen Menschen. Elberfelder 1871 – Römer 12,17
Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können. Gute Nachricht Bibel 2000 – Römer 12:17
Nicht lasse dich besiegen (unterwerfen, bezwingen, überwinden) von dem Bösen (Schlechten), sondern besiege (unterwerfe, bezwinge, überwinde) in dem (durch das, mit dem) Guten das Böse (Schlechte). offene Bibel – Röm 12,21
Zahlt niemandem Böses mit ebensolcher Bosheit zurück! Überlegt schon im Vorhinein, was in den Augen aller Menschen als gut und schön angesehen wird! Roland Werner – Das Buch – Röm 12:17
Die Ermahnungen in den Versen 17 – 21 beziehen sich in erster Linie auf das Verhältnis der Christen zu den Nichtchristen, die als „Feinde“ der Gläubigen (V. 20) und als diejenigen, die anderen Böses tun (V. 17), auftreten. Das alttestamentliche Prinzip der Gerechtigkeit lautete: „Auge um Auge“ (2Mo 21,24), doch Paulus gebietet: Vergeltet niemand Böses mit Bösem (vgl. 1 Petrus 3,9). Positiv formuliert: die Christen sollen Gutes (kala, „schön“, hier im ethischen Sinn für „gut, edel, ehrbar“) tun und mit allen Menschen Frieden haben (vgl. „Seid eines Sinnes untereinander“; Röm 12,16). Doch in Anerkennung der Grenzen des Machbaren schickt Paulus voraus: Ist’s möglich, soviel an euch liegt. Mit anderen Menschen in Frieden zu leben, ist vielleicht nicht immer möglich, doch auf jeden Fall sollen die Gläubigen keinen Anteil daran haben, wenn es zu Streit oder Krieg kommt (vgl. Mt 5,9).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Mit dem letzten Teil seiner Mahnungen geht Paulus noch einmal auf die schwierige Lage der Gemeinde in einer feindlichen Umwelt ein. Wieder ficht uns die „Gestalt dieser Welt“ aus unserem eignen Inneren an: „Böses mit Bösem vergelten“, wie „natürlich“ ist das! Aber unser Leben hat in der Erlösung und Gerechtsprechung von Gott her eine ganz andere Gestalt bekommen. Wir sind von dieser so „natürlichen“ Reaktion auf die Bosheit der andern frei. Wir kennen gründlich das „Böse“ in uns selbst. Wir leben davon, daß Gott bei uns nicht Böses mit Bösem vergolten hat, sondern Christus für uns Gottlose, Sünder und Feinde sterben ließ. Wie sollen wir nun noch unserseits beim „Vergelten“ bleiben wollen? Und doch bedürfen wir auch hier der Mahnung. Es gibt unbegreiflicherweise den „Schalksknecht“, der die Streichung der 40 Millionen Mark Schulden erlebt und dann doch den Mitknecht um den einen 100-Mark-Schein anfällt. Laßt das Wunderbare, das ihr mit Gott erlebtet, euer Verhältnis zu euren Mitmenschen durchdringen! Vergeltet nicht, sondern „sinnt auf Gutes gegenüber allen Menschen“. Wohl sind wir unnachgiebige Zeugen der Wahrheit. Aber diese Wahrheit ist eine „rettende“ Wahrheit!
W.de Boor – Wuppertaler Studienbibel
Die Liebe untereinander in ihrer Herzlichkeit strahlt auch nach außen und gestaltet das Verhältnis zu den Mitmenschen neu. So hat es auch Jesus gesagt und den Jüngern unter die Weisung der Liebe zum Feind gestellt (vgl. Spr 20,22; Mt 5,39.44ff.; auch 1Kor 13,5; 2Tim 2,24; 1Thess 5,15; 1Petr 3,9). Wir wollen uns nicht in das Vergeltungsdenken dieser bösen Zeit hineinziehen lassen und Schlechtigkeit und Böses mit gleicher Münze zurückzahlen. Wir haben Münzen der Liebe, und das ist ein Zahlungsmittel, das den andern beschämt. Im Anschluss an ein Wort aus Sprüche 3,4 fasst Paulus das christliche Handeln gegenüber dem „Bösen“ positiv, und wir könnten wörtlich übersetzen: „Sinnet auf Gutes gegenüber allen Menschen“ (vgl. 2Kor 8,21). Es bedarf schon des Nachdenkens, wie ich dem Bösen mit Gutem begegnen kann. Das geht nicht von selbst. Aber der Geist der Liebe wird uns auch hier in wahres Tun leiten.
Gerhard Maier – Edition C
Die Anordnung »vergeltet niemand Böses mit Bösem« muß in einem allgemeinen Zusammenhang verstanden werden. Böses mit Bösem zu vergelten, wird von der christlichen Lehre überhaupt nicht unterstützt. Das ist dem Beispiel des Herrn völlig fremd, der in Seinem kurzen öffentlichen Leben jeden Grund zur Vergeltung hatte, der aber »gescholten, nicht wiederschalt« (1.Petr. 2,23). In Seiner Lehre in der Bergpredigt legt Er klar dar, was Er von Seinen Jüngern erwartet: »Tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen« (Mt. 5,44). Darüber hinaus ist es für einen Nachfolger des Herrn Jesus falsch, Zeit mit dem Schmieden eines Racheplans zu verbringen. Die Schrift bietet keinerlei Grundlage, um das Gebet zum Zweck derartiger persönlicher Befriedigung der alten Natur zu mißbrauchen. Die Reihenfolge der Wörter im Grundtext (»niemandem Böses für Böses vergeltend«) betont insbesondere »niemandem«. Das Wort für »Böses« ist hier kakos und nicht ponêros wie in V. 9 (siehe Anmerkung zu V. 9). Trench unterscheidet die beiden Begriffe: »Der kakos kann zufrieden sein, wenn er in seiner eigenen Verdorbenheit umkommt, aber der ponêros ist erst dann zufrieden, wenn er auch andere ins Verderben gebracht und zusammen mit sich selbst in denselben Untergang gezogen hat.« Das Böse hat verschiedene Erscheinungsformen, aber der Christ wird nicht aufgefordert, das Böse zu erforschen und sich mit den verschiedenen Manifestationen des Bösen vertraut zu machen. Die zweite Hälfte des Verses zeigt, womit sich der wahre Gläubige beschäftigen sollte.
Der weise Salomo schrieb in Sprüche 3,4 über das, was gut ist »in den Augen Gottes und der Menschen«. Möglicherweise dachte Paulus an diese Aussage, als er schrieb: »Seid vorsorglich für das, was ehrbar ist vor allen Menschen.« Der Gläubige muß sich vor allen Tücken seines Verhaltens hüten, die andere berechtigterweise für unchristlich halten. Hier geht es um eine tadellose Lebensweise. Das Leben des Gläubigen kann von Gott geprüft und von Menschen beobachtet werden. Paulus spricht sich nicht dafür aus, daß der Gläubige das ausüben kann, was er nach seinem eigenen Ermessen für gut befindet, denn das könnte sehr wohl falsch sein. Christen müssen entsprechend den Maßstäben des Evangeliums und der Wahrheit Gottes leben, wie sie in der Schrift geoffenbart sind. Dann wird das Gute dabei herauskommen, das der Heilige Geist benutzen kann.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Die neunzehn Ermahnungen in den Versen 9-16 bezogen sich hauptsächlich auf das Verhalten der Liebe unter den Gläubigen. In den Versen 17-21 geht Paulus auf das Verhalten außerhalb der Gemeinschaft der örtlichen Gemeinde ein und führt sechs Ermahnungen auf. Erstens: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem (V. 17a). Das griechische Wort für „vergelten“, apodidómi, bedeutet „aufgeben“, „zurückgeben“, „zurückgeben“ und „wiedergeben“. In diesem Vers wird er im Sinne von „zurückzahlen“ verwendet. Manche Gläubige denken vielleicht, dass sie mit Ungläubigen so umgehen können, wie sie wollen, als ob sie frei von bestimmten Verpflichtungen wären, nett zu ihnen zu sein. Paulus hat jedoch gezeigt, dass das nicht so ist. Gläubige sollen nie jemandem Böses mit Bösem vergelten.
Zweitens: Achte auf das, was vor allen Menschen ehrenhaft ist (V. 17b). Das griechische Wort für „sich Gedanken machen“, pronoeó, bedeutet „voraussehen“. Er bezieht sich auf die Planung im Voraus und die nötige Voraussicht, um richtig nach Gottes Willen zu handeln. Der griechische Begriff für „ehrenwerte Dinge“, kalos, bedeutet „schön“ und „gut“. Er bezieht sich auf das, was edel ist und einen ehrenhaften Charakter hat. Die Gläubigen sollen allen bewusst Gutes tun. Sie sollen bewusst darauf achten, was in den Augen aller Menschen richtig ist.
Und er tat ihr sein ganzes Herz kund und sprach zu ihr: Kein Schermesser ist auf mein Haupt gekommen, denn ein Nasir Gottes bin ich von Mutterleibe an; wenn ich geschoren würde, so würde meine Stärke von mir weichen, und ich würde schwach werden und würde sein wie alle Menschen. Elberfelder 1871 – Richter 16,17
Da öffnete er ihr sein Herz und sagte: „Noch nie sind mir die Haare geschnitten worden. Ich bin nämlich von Geburt an ein Nasiräer Gottes. Würde man mir die Haare abschneiden, würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie andere Menschen auch. NeÜ bibel.heute – Richter 16:17
er ermeldete ihr all sein Herz, er sprach zu ihr: Ein Messer ist über mein Haupt nicht gefahren, denn ein Geweihter Gottes bin ich vom Mutterleib an: würde ich geschoren, meine Kraft wiche von mir, schwach würde ich, gleich würde ich allem Menschenvolk. Buber & Rosenzweig – Richter 16,17
Und er verriet ihr sein ganzes Herz. Er, der Gottgeweihte, der Nasir (s. 13,5), verrät seinen Auftrag. Sein Geheimnis liegt nicht in den langen Haaren, sondern in der Berufung Gottes. Sie aber hatte zum Zeichen, daß er ein Schermesser nie über seinen Kopf gehen lassen sollte.
Wuppertaler Studienbibel
Delila lässt sich nicht völlig entmutigen. Sie setzt ihre Bitten von Tag zu Tag fort, bis er praktisch erschöpft ist. Es ist verständlich, dass man sich fragt, warum er ihr so lange geantwortet hat, wo er doch ihr Motiv für alle Fälle kannte. Wir sollten uns auch daran erinnern, dass das ganze Verfahren vom Herrn ausgeht. Also sagte er ihr dieses Mal die Wahrheit. Sein langes Haar war zu sehen und das schon, seit sie ihn kannte. Was sie nicht wusste, war, dass es nie abgeschnitten worden war. Er erklärte ihr, warum das so war und dass seine Stärke eine übernatürliche Gabe unter der Bedingung seines besonderen Gelübdes war. Es wäre nicht falsch gewesen, ihr das Geheimnis seiner Stärke zu verraten, denn jeder Mann, der ein Gelübde abgelegt hat, kann diese Tatsache rechtmäßig erzählen. Der Text sagt nicht, dass er ihr die Erlaubnis gab, sich die Haare auf dem Kopf abzuschneiden. Er hätte sie daran hindern können, wenn er es gewollt hätte. Es ist vernünftig, daraus zu schließen, dass er eine Lektion in Sachen Vertrauen brauchte, für andere wie für sich selbst.
E.M. Zerr – Ri 16,15–17
Delila musste weiter an Simson arbeiten, sonst hätte sie das Geld und vielleicht ihr Leben verloren. Sehen Sie doch, was die Philister mit Samsons erster Frau gemacht haben! Hätte Simson aufgehört, Delila zu besuchen, hätte er sein Haar und seine Macht behalten, aber er kehrte immer wieder zurück, und jedes Mal flehte sie ihn an, sein Geheimnis zu verraten. Simson kannte sein eigenes Herz nicht. Er dachte, er besäße genug moralische Stärke, um der Verführerin Nein zu sagen, aber er irrte sich.
Da sie die Wege der Sünde kennt (Lukas 16:8; Spr 7:21), wusste Delila beim vierten Besuch, dass er ihr endlich die Wahrheit gesagt hatte. Da das „Killerkommando“ der Philister nach dem dritten Fiasko nicht mehr gekommen war, rief Delila sie schnell zusammen, und sie versteckten sich erneut in ihrer Kammer.
Als Delilas Schrei Samson weckte, dachte er, dass es sich um einen weiteren ihrer Tricks handelte und dass er die Situation wie zuvor meistern könnte. Aber er irrte sich. Als er sein langes Haar verlor, verließ ihn der Herr, und er war so schwach wie andere Männer. Seine Kraft kam vom Herrn, nicht von seinem Haar; aber das Haar war das Zeichen seines Nasiräergelübdes. Der Geist, der mit solcher Kraft über ihn gekommen war, war nun von ihm gewichen.
In Numeri 6,7 heißt es wörtlich: „denn die Weihe (nezer) seines Gottes ist auf seinem Haupt“. Die Grundbedeutung des Wortes nezer ist „Absonderung“ oder „Weihe“; aber es wird auch für eine Königskrone verwendet (2 Sam 1,10; Sach 9,16; Ps 89,39). Samsons langes Haar war seine „Königskrone“, und er verlor sie wegen seiner Sünde. „Siehe, ich komme schnell! Halte fest, was du hast, damit dir niemand die Krone raubt“ (Offb. 3:11, NKJV). Da Simson seinen Körper nicht züchtigte, verlor er sowohl seine Krone als auch seinen Preis (1. Korinther 9:24-27).
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
In Vers 17 lüftet Simson schließlich das Geheimnis: Und er sagte ihr sein ganzes Herz. Er tat dies offensichtlich in einer Weise, die zeigte, dass er nicht mehr mit ihr spielte, sondern es todernst meinte. Simson offenbarte zwei grundlegende Tatsachen. Erstens: Es ist kein Rasiermesser auf mein Haupt gekommen. Zweitens: Denn ich bin von Mutterleib an ein Nasiräer Gottes gewesen. Das Geheimnis ist also: Wenn ich rasiert werde, wenn alle Haare abgeschnitten werden, wird das Ergebnis sein, dass meine Kraft mich verlässt und ich schwach werde und wie jeder andere Mann bin. Dies geschah nicht, weil seine Stärke in seinem Haar lag, sondern weil das Abschneiden des Haares den Ungehorsam gegenüber dem Herrn sichtbar zum Ausdruck bringen würde, einen Ungehorsam, der bereits damit begonnen hatte, dass er den Honig aus dem Leib des Löwen aß, und der darin gipfelte, dass er Delila die Wahrheit offenbarte, der er inzwischen keinen guten Grund mehr hatte zu vertrauen. Sein Haar war das sichtbarste, beständigste und unzerbrechlichste Symbol des Nasiräergelübdes. Er hatte sein Nasiräer-Gelübde schon mehrmals gebrochen, aber das waren Handlungen, die kamen und gingen. Als jedoch sein sichtbares Haar abgeschnitten wurde, verschwanden alle Überbleibsel seiner Trennung von Gott, und er war nun völlig von Gott getrennt.
Ein möglicher Vergleich mit der hellenistischen Kultur ist, dass die mächtigen ägäischen Krieger in der Ilias als „langhaarig“ bezeichnet wurden. Die Stärke von Phoebus wurde mit seinem ungeschnittenen Haar in Verbindung gebracht. Der Unterschied besteht darin, dass Samsons Stärke vom Geist Gottes auf ihm kam, nicht von seinem langen Haar, das nur ein Symbol für seine Verbindung zur Quelle war. Dies entspricht also nicht ganz dem griechischen Konzept.
Die Ehe sei geehrt in allem, (O. unter allen) und das Bett unbefleckt; Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Elberfelder 1871 – Hebräer 13,4
Die Ehe soll von allen geachtet werden. Ihr dürft das Ehebett nicht durch Untreue beflecken; denn Gott wird alle verurteilen, die Unzucht treiben und Ehebruch begehen. Gute Nachricht Bibel 2018 – Hebräer 13:4
Die Ehe soll bei allen in Ehren gehalten werden; es darf zwischen Mann und Frau keinerlei Untreue geben. Denn wer unmoralisch lebt oder Ehebruch begeht, den wird Gott richten. Neue Genfer Übersetzung – Hebr 13,4
Die wahre Bruderliebe und die Erhaltung der Reinheit und Heiligkeit der Ehe sind in einer nichtchristlichen Umwelt das stärkste Zeugnis der Gläubigen. Das hat auch der lateinische Kirchenvater Tertullian sehr stark empfunden, wenn er uns berichtet, daß die Heiden selber von den Christen sagen: „Siehe, wie sie sich untereinander lieben und wie einer für den anderen zu sterben bereit ist.“ Und er fährt dann fort: „Und so haben wir, die wir nach Geist und Seele innigst verbunden sind, keine Bedenklichkeit hinsichtlich der Mitteilung unserer Habe. Alles ist bei uns gemeinschaftlich, nurnicht die Frauen. In diesem Punkt, welcher der einzige ist, worin die übrigen Menschen Gemeinsamkeit haben, lösen wir die Gemeinsamkeit.“ Erst im Leben des Christen, in der wiederhergestellten Gemeinschaft des Menschen mit Gott, erhält die Ehe ihre ursprüngliche Heiligkeit als Schöpfungsordnung Gottes (Mt 19, 3–9) zurück. Die Christusgemeinschaft bewirkt im Menschen keine leibfeindliche Einstellung, sondern befreit ihn erst zum vollen Ja zu seiner erlösten Geschöpflichkeit (vgl. Eph 5, 22–33). Wird die Ehe durch Unzucht und Ehebruch angetastet, so wird damit Gottes Gebot und Ordnung übertreten (1 Mo 1–2). Weil der Apostel weiß, daß der sittliche Zerfall und die geschlechtliche Zügellosigkeit der nichtchristlichen Umwelt auch in die Reihen der Gemeinde Eingang zu finden suchen (vgl. 1 Ko 5, 1), warnt er nachdrücklich vor sittlichen Verfehlungen: Ehrbar sei die Ehe bei allen und das Ehebett unbefleckt, denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten. Er weiß, wieviel Sünde im Verborgenen geschieht, die nie vor einem menschlichen Gericht geahndet wird. Aber Gott hat die Macht, auch über die verborgenen Sünden zu richten, und er wird es an seinem Tag tun.
Wuppertaler Studienbibel
Die Verpflichtung der Bruderliebe schließt auch eine Berufung in sich, in ehelicher Beziehung ehrbar und reinlich zu leben; denn sexuelle Maßlosigkeit führt unweigerlich zu Unrecht gegen den Bruder (vgl. 1Thess 4,6). Also muss »die Ehe in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt«. Die Ehe ist eine heilige Ordnung, die Gott selbst eingesetzt hat (vgl. 1Mose 1,28; 2,24; Mt 19,4-6). Niemand hat das Recht, diese Gabe Gottes zu beflecken, im Gegenteil. Als Gabe Gottes muss sie dankbar empfangen und treu wahrgenommen werden. Wenn auch die bürgerliche Gesellschaft jeweils versucht ist, in der Strenge der biblischen Eheforderungen nachzulassen, das Wort Gottes bleibt in Geltung! Vergehen im Bereich der Ehe werden denn auch von Gott bestraft; »denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten«. Während der »Ehebrecher« das exklusive Band der Ehe bricht, ist der »unzüchtig«, der im Allgemeinen die Gabe der Sexualität missbraucht, weil er sie als Dienerin zur Befriedigung höchst persönlicher Gelüste einsetzt. Beide Handlungsweisen rufen das Gericht Gottes herbei; denn daran werden wir auch von dem Apostel Paulus erinnert, dass Leute, die solches betreiben, das Reich Gottes nicht ererben werden (1Kor 6,9f.; vgl. Eph 5,5ff.; Kol 3,5.6).
Gerhard Maier – Edition C
Hurerei Hurerei ist ein krasser Verstoß, eine Auflehnung gegen Gottes Schöpfungsordnung und damit eine Missachtung seiner Autorität. Gott hat zum Wohl und Segen der Menschheit im Garten Eden die Ehe eingesetzt: das „offizielle“ Zusammenleben von Mann und Frau in einer unauflöslichen Verbindung. Wir leben heute in einer Zeit, in der man sich in vielen Bereichen frivol über Gottes Schöpfungsordnung hinwegsetzt. Ehebruch und Hurerei sind „normal“ und salonfähig geworden. Hurerei – darunter fällt im biblischen Sinn jede Form von außerehelichem Geschlechtsverkehr (vgl. Jud 7). Umso dringlicher in einem solchen Umfeld sind für uns die ernsten Appelle: „Flieht die Hurerei!“ (1 Korinther 6,18) und: „Die Ehe sei geehrt in allem, und das Ehebett unbefleckt; denn Hurer und Ehebrecher wird Gott richten“ (Heb 13,4).
Im Glauben leben 2022
Die vierte soziale Pflicht, die Heiligkeit der Ehe, steht in Vers 4: Die Ehe sei ehrbar in allem. Das bedeutet, dass der/die Verheiratete seiner Partnerin/ihrem Partner treu sein muss: das Ehebett [sei] unbefleckt. Das griechische Wort, das hier für Bett steht, ist nicht das übliche griechische Wort für Bett, sondern es steht hier tatsächlich coite, woraus der Begriff Koitus entstand. Es geht hier nicht so sehr um das Bett selbst, sondern um die sexuelle Vereinigung von Eheleuten auf dem Bett. Es geht um sexuelle Reinheit, denn Gott wird die Unzüchtigen und Ehebrecher richten.
Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief
Von Gastfreundschaft geht der Schreiber jetzt zu Heiligkeit über. Es gibt natürlich eine Gedankenverbindung zwischen beiden: Wenn wir gastfrei sein sollen, indem wir andere Heilige an der Gemeinschaft in unseren Häusern teilhaben lassen, dann ist es unbedingt erforderlich, daß unsere Häuser von Heiligkeit gekennzeichnet sind. Es sollte keine Einschränkung geben, wenn es darum geht, unsere Häuser anderen zu öffnen. Wir sollten uns nicht davor fürchten müssen, daß in unseren Häusern etwas entdeckt wird, was mit unserem Bekenntnis als Christen nicht übereinstimmt. Der Hinweis auf die Ehe und die eheliche Reinheit ist wahrscheinlich mehr eine Anweisung als eine Feststellung. Er ermahnt vielmehr, die Ehe und das Ehebett (Rev. Elberf) in jeder Beziehung in Ehren zu halten. Gläubige unserer Zeit werden genauso wie Heilige jener Zeit ermuntert, sowohl der Einrichtung der Ehe als auch der Reinheit des Ehestandes größte Wertschätzung entgegenzubringen. „Die Ehe werde in Ehren gehalten“ (siehe J.N. Darby und vgl. auch RV). Gott beabsichtigte von Anfang an, seitdem menschliches Leben und eine menschliche Gesellschaft bestehen, eine lebenslange Vereinigung eines Mannes mit einer Frau. Dies bildete den göttlich bestimmten Weg, um Ordnung und Reinheit in der Menschheit aufrechtzuerhalten. Dabei war nicht an Polygamie gedacht. Es ging auch nicht um Scheidung, doch für Juden wurde diese schließlich durch die liberalen Lehren gewisser rabbinischer Schulen erleichtert, und für Heiden ebneten ihr die ausschweifenden Praktiken einer von Freizügigkeit bestimmten Gesellschaft ebenfalls den Weg. Die Einrichtung der Ehe ist älter als das Christentum oder das Judentum. Sie ist so alt wie die Menschheit. Es ist überaus bedeutsam, sich daran zu erinnern. In einer Welt, welche die Ehe verachtet und damit leichtfertig umgeht, müssen Gläubige sie in Ehren halten. Wenn es sich die gelehrten Richter der Welt heute bei Scheidungen und der Lösung ehelicher Beziehungen derart einfach machen, darf das für den Gläubigen nicht maßgebend sein (die gleichen Gerichte billigen die Trauung homosexueller Partner!). Die Ehe wird fürs Leben geschlossen: „Bis der Tod euch scheidet“. Die Wiederverheiratung desjenigen, der bereits verheiratet war und geschieden ist, bedeutet Ehebruch. Die einzige von unserem HERRN anerkannte Ausnahme war in der jüdischen Kultur jener denkbare Fall, wo Hurerei auf seiten der Verlobten beim Vollzug der Ehe offenbar wurde. Solch eine in Unzucht verstrickte Frau konnte entlassen werden, was mit 5Mo 24,1-2 übereinstimmt (siehe Mt 5,32; 19,9). Zur Unkeuschheit einer Verlobten konnte es leider kommen. Denken wir an die Furcht Josephs in Mt 1,18-19. Beachten wir, daß Hurerei und Ehebruch nicht gleichbedeutend sind. Ehebruch erforderte den Tod, nicht Scheidung (5Mo 22,22). In einer solchen durcheinandergeratenen Welt verlangt den Gläubigen daher danach, rein zu sein. Weder das auferlegte priesterliche Zölibat auf der einen noch moralische Freizügigkeit auf der anderen Seite stimmen mit der göttlichen Absicht überein. Die Ehe werde in Ehren gehalten. Sowohl das Band der Ehe als auch das Ehebett erfreue sich größter Wertschätzung. Lassen wir Keuschheit und Heiligkeit in unseren Häusern regieren. Die beiden Wörter, die wir bereits zur Kenntnis genommen haben, Hurerei und Ehebruch, werden jetzt in diesem Vers zusammen erwähnt. Damit wird bestätigt, was wir festgestellt haben: Sie sind als Begriffe nicht gleichbedeutend und austauschbar. „Hurer … und Ehebrecher wird Gott richten.“ Gläubige gehören einer solchen unreinen Welt nicht an. Wir zitieren wiederum J.N. Darby: „Die Welt geht dahin, und ich gehöre nicht zu ihr“.
Wie groß sind deine Werke, Jehova! sehr tief sind deine Gedanken. Elberfelder 1871 – Psalm 92,6
Wie großartig ist doch dein Tun und Walten, HERR, unendlich tief sind deine Gedanken! Neue Genfer Übersetzung 2013 – Psalm 92:6
Wie groß sind deine Taten, DU, gar tief sind deine Planungen! Buber & Rosenzweig – Ps 92,6
Der Psalmist lobt Gott für seine Macht und für seine Weisheit. Jahwes Werke sind groß, das heißt, sie sind mächtig, wunderbar; und seine Gedanken sind sehr tief, das heißt, tiefgründig, geheimnisvoll, schwer zu verstehen. NJV übersetzt „subtil“. Und anstelle von „Gedanken“ könnte „Pläne, Entwürfe“ angemessener sein (siehe das Wort in 33:10b); Gottes Pläne sind jenseits des menschlichen Verständnisses. Der Ausdruck „deine Gedanken sind sehr tief“ kann in einigen Sprachen mit „die Dinge, die du denkst, Herr, sind für uns schwer zu verstehen“ wiedergegeben werden. Der Psalmist spricht vor allem von der unausweichlichen Bestrafung der Bösen, die zwar eine Zeit lang Erfolg haben, aber ihrer endgültigen Vernichtung nicht entgehen können.
In Vers 6 sind „dumm“ und „dumm“ die Worte, die in 49:10b verwendet werden; es ist nicht der Mangel an Intelligenz, von dem der Psalmist spricht, sondern der Mangel an Einsicht in Gottes Macht und Gerechtigkeit (vgl. 10:4). tevs „Dies“ weist auf Vers 7 hin. Es ist jedoch nur der Doppelpunkt nach „verstehen“ in der zweiten Zeile, der den Beginn dessen signalisiert, worauf sich „dies“ bezieht. RSV hat den Vorteil, dass er dies beibehält: am Ende von Vers 6. SPCL reduziert die beiden Zeilen auf eine und sagt „Nur Narren können es nicht verstehen“, was auf Vers 5 zurückverweist. Aber RSV und TEV lassen Vers 6 nach vorne zu Vers 7 weisen, was besser zu sein scheint.
Bratcher – Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen
Nachdem der Prophet im Allgemeinen von Gottes Wirken geredet, wendet er sich jetzt zu einer besonderen Erscheinungsform desselben, nämlich dass Gott ins seiner gerechten Weltregierung zwar die Strafe für Verbrechen eine Weile verschiebt, doch endlich zeigt, dass er nicht blind ist, wie lange er auch die Augen schließt; auch hat er nicht vergessen, seine Knechte zu retten, wenn er sie auch unter dem Kreuze übt. Darauf weist der Prophet meines Erachtens besonders hin, weil die hässliche Verwirrung, die im menschlichen Leben waltet, die Ordnung der göttlichen Vorsehung am meisten verdunkelt. Sehen wir doch gottlose Leute sich übermütig gebärden, als wäre kein Richter im Himmel, und sich selbst in ihrem Glück Beifall klatschen: Gottes Schonung schafft ihnen nur einen Vorwand für größere Zügellosigkeit, als wären sie seiner Hand entronnen. Zu dieser Anfechtung gesellt sich unsere gedankenlose Stumpfheit, in der wir uns einbilden, dass Gott sich um die Welt nicht mehr kümmere und müßig im Himmel sitze. Des Weiteren kennen wir ja die Verweichlichung unseres Fleisches, die nicht gern Beunruhigung auf sich nimmt. Darum greift der Prophet mit Absicht dieses Stück heraus, um daran zu zeigen, dass Gott zum Schutze des Menschengeschlechts auf der Wacht steht. Er hebt aber mit einem Ausruf an, weil uns eine verkehrte Aufregung derartig verwirrt, dass wir den Sinn des göttlichen Wirkens, wenn er auch noch so durchsichtig ist, nicht mehr fassen. Es gilt vor allem darauf zu achten, dass der Prophet hier nicht von dem Wunderwerk des Himmels und der Erde redet, noch auch von dem allgemeinen Vorsehungswalten Gottes im Weltregiment: seine Rede beschränkt sich auf die Gerichte, die Gott unter den Menschen ausübt. Der Prophet ruft aus, dass hier seine Werke großartig und seine Gedanken tief sind, weil sein Walten über dem Menschengeschlecht weit über unser Begreifen geht. Wenn es in unsrer Macht stände, würden wir nur zu gern Gottes Ordnung umstürzen. Weil wir das nicht vermögen, machen wir ihm törichte Vorwürfe, weshalb er nicht eiliger die Gläubigen befreie und sich an den Verworfenen räche. Scheint es doch ganz ungereimt, dass er still sitzt, während man gegen ihn wütet, mit ungezügelter Frechheit sich in jegliches Verbrechen stürzt, nach Laune gute und einfältige Leute quält. Wie kann Gott zugeben, dass seine Wahrheit sich in den Winkel ducken muss und sein heiliger Name schmählich mit Füßen getreten wird? Das ist die Großartigkeit der Werke Gottes und die Tiefe seiner Gedanken, die der Prophet bewundert. Er heißt uns in Ehrfurcht annehmen, was nicht nach unsrem Wunsch geht und vom gemeinen Urteil sich so weit entfernt. Gott führt seine verborgenen Gerichte über Höhen, die unser Begreifen nicht erreicht, um unsern Gehorsam zu erproben.
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
Nun gab es aber Menschen, wahrscheinlich in der Gemeinde selbst und dann unter den Feinden des Volkes, die für solch eine Erhebung zu Gott und für solch eine Beurteilung der großen Geschichtsereignisse kein Verständnis hatten. Wo man aber erst die Glaubensschau für Gottes Handeln und Offenbarung verloren hat, da schweigt die Anbetung. Der Mensch kniet hinfort nur noch vor sich selbst und bewundert die große Babel, die er sich als die Schöpfung seines eigenen Geistes erbaut hat. Der Psalmist nennt solche Menschen trotz all ihrem Wissen doch Vernunftlose. Sie haben sich dem Erkennen Gottes und der Schau für die letzten Wirklichkeiten verschlossen.
Jakob Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen
Der Sänger erkennt, dass Gottes Werke groß sind, und er versteht, dass vor jedem Werk der Gedanke war (siehe Joh 1,1–3), weshalb er bekennt: »Sehr tief sind deine Gedanken!« Wir werden an Paulus erinnert, der angesichts der Wege Gottes, auf denen er Israel und den Nationen zum Heil zu führt, vor Gott niederfällt und bekennt: »O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!« (Röm 11,33).
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