Kategorie: jehovah-shammah

„Wir haben das Leben in Person getroffen!“

Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesu Christo.
Elberfelder 1871 – 1 Johannes 1,1–3

Das Wort, das zum Leben führt, war von Anfang an da. Wir haben es selbst gehört und mit eigenen Augen gesehen, ja, wir haben es angeschaut und sogar mit unseren Händen berührt. Dieses Leben ist offenbar geworden. Wir haben es gesehen und können es bezeugen. Deshalb verkünden wir die Botschaft vom ewigen Leben. Es war bei Gott, dem Vater, und hat sich uns gezeigt. Was wir nun selbst gesehen und gehört haben, das geben wir euch weiter, damit auch ihr mit uns im Glauben verbunden seid. So haben wir Gemeinschaft miteinander und zugleich mit Gott, dem Vater, und mit seinem Sohn Jesus Christus.
Hoffnung für Alle – 1 Joh 1,1–3

Jesus Christus war schon immer da! Jetzt haben wir ihn aber auch reden gehört, wir haben ihn mit unseren eigenen Augen gesehen und mit unseren eigenen Händen berühren dürfen. Er hat zu uns geredet und Sachen erzählt, die uns den Weg zu einem neuen, echten Leben zeigen konnten. Wir haben das Leben in Person getroffen! Wir haben alles gesehen und sind Augenzeugen von der ganzen Geschichte. Darum erzählen wir euch, wie man dieses neue Leben bekommen kann, dieses Leben, was nie aufhören wird. Dieses Leben kam von Gott dem Vater, und es ist bei uns vorbeigekommen. Wir erzählen euch das, was wir selbst erlebt und gehört haben. Dadurch sind wir glaubensmäßig verbunden. Wir gehören ja zur Familie von Gott. Wir sind zusammen mit Gott dem Vater und auch mit seinem Sohn Jesus Christus.
VolxBibel – 1.Johannes 1,1–3

Der Apostel macht klar, daß das, was von Anfang an war, Gegenstand seiner Ausführungen sein soll. Viele Ausleger haben diese Wendung dahingehend gedeutet, daß hier von einem absoluten Anbeginn, wie etwa in 1Mo 1,1 oder in Joh 1,1 ,die Rede ist. Das wäre zwar denkbar, doch angesichts der intensiven Beschäftigung des Briefes mit der ursprünglichen Botschaft von Jesus Christus scheint es plausibler, daß Johannes hier von den Anfängen der Verkündigung des Evangeliums spricht. Wenn dem so ist, hat der Begriff „Anfang“ an dieser Stelle eine ähnliche Bedeutung wie in 1Joh 2,7.24 und 1Joh 3,11 .Der Verfasser möchte also deutlich machen, daß das, was er im folgenden zu sagen hat, jene Wahrheit über den Sohn Gottes ist, die schon die Apostel, mit denen er in direktem Kontakt stand, bezeugt haben. Indem er sich selbst diesen apostolischen Augenzeugen zurechnet, kennzeichnet der Autor seine Verkündigung als das, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände getastet haben.
Schon in diesen einleitenden Worten greift der Apostel die Häresie an, gegen die er mit seinem Schreiben zu Felde ziehen will. Die „Antichristen“ brachten neue Ideen auf, die nichts mit dem zu tun hatten, was „von Anfang“, d. h. vom Beginn der Ära des Evangeliums an, war. Ihrer Leugnung der Inkarnation Christi konnte er die Erfahrungen der Augenzeugen gegenüberstellen, deren Aussage auf dem basierte, was sie tatsächlich „gehört“, „gesehen“ und „betastet“ hatten (vgl. „seht“ und „faßt an“ in Lk 24,39). Die Botschaft des Johannes gründet sich also fest auf eine historische Tatsache.
Die genaue Bedeutung der Wendung „vom Wort des Lebens“ ist verschieden erklärt worden. Sie kann als Titel des Herrn aufgefaßt werden, wie er etwa in Joh 1,1.14 auftaucht. Allerdings hat dieser Titel dort keine Erweiterung („des Lebens“). Es scheint deshalb dem Text gemäßer, die Wendung im Sinne von „Botschaft des Lebens“ (vgl. Apg 5,20; Phil 2,16) zu verstehen. Wie 1Joh 1,2 zeigt, ist denn auch das Wort „Leben“ und nicht etwa der Begriff „Wort“ personifiziert eingesetzt. Johannes wollte also sagen, daß sein Brief von den ursprünglichen und sicher bezeugten Wahrheiten handeln wird, die die „Botschaft des Lebens“ – d. h. die Botschaft über Gottes Sohn, der das Leben ist – betreffen (vgl. 1Joh 5,20).

Das Leben, von dem die Apostel kündeten, ist in seinem tiefsten Wesen Person. Es ist nicht nur erschienen, sondern es ist das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und den Menschen erschienen ist. Damit ist ganz zweifellos die Inkarnation gemeint.

Es geht Johannes beim Schreiben über diese entscheidenden Dinge darum, daß auch ihr, die Leser, mit uns, den Aposteln, Gemeinschaft habt. Da aus einer späteren Stelle (1Joh 2,12-14) eindeutig hervorgeht, daß er sich in diesem Brief an Christen wendet, war es offensichtlich nicht sein Ziel, sie zu bekehren. Es ist eine gefährliche Fehlinterpretation, den Begriff „Gemeinschaft“ an dieser Stelle so zu deuten, als sei damit nichts anderes gemeint als „Christ zu sein“. Die Adressaten des Briefes waren bereits gerettet. Trotzdem brauchten sie die Worte des Apostels, um in einem wirklichen gemeinschaftlichen Austausch mit dem apostolischen Kreis zu stehen, dem der Verfasser des Briefes angehörte. Diese apostolische Gemeinschaft bedeutet zugleich Gemeinschaft … mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
Wahrscheinlich bestritten die falschen Lehrer, daß die Adressaten des Briefes das ewige Leben besaßen (vgl. den Kommentar zu 1Joh 2,25;5,13 ). Wenn das stimmte, und wenn die Leser an Gottes Zusagen zu zweifeln begannen, so war auch ihre Verbundenheit mit dem Vater und dem Sohn in Gefahr. Das heißt natürlich nicht, daß damit auch ihre Rettung bedroht war – als Gläubige konnten sie das Geschenk des Lebens, das Gott ihnen gegeben hatte, niemals verlieren (vgl. Joh 4,14; Joh 6,35.37-40 ). Doch ihre Gemeinschaft mit Gott wurzelte darin, daß sie „im Licht wandelten“ (1Joh 1,7). Die verführerischen Worte der Antichristen aber zielten darauf ab, sie ins Dunkel zu locken. Welchen Reiz ihr verderblicher Ruf ausübte, wird im vorliegenden Brief besonders deutlich. Es ist Johannes deshalb ein Anliegen, seine Leser im Fundament ihres Glaubens so zu stärken, daß ihre Gemeinschaft mit Gott allen Belastungen standhält.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das da von Anfang war. Da die Rede abgerissen ist, so muss man, damit der Sinn klarer hervortritt, die Worte so auflösen: Wir verkündigen euch das Wort des Lebens, das von Anfang war, und das uns auf jede mögliche Weise bezeugt worden ist; dies Wort verkündigen wir euch, weil in ihm das Leben erschienen ist. Dieser Satz: „das da von Anfang war“ – bezieht sich ohne Zweifel auf die Gottheit Christi. Denn nicht von Anfang an war Gott im Fleisch offenbar, sondern der, der immer das Leben war und das ewige Wort Gottes, ist in der Fülle der Zeit als Mensch erschienen. Was nun folgt von dem Beschauen und Betasten mit den Händen, geht mehr auf die menschliche Natur. Aber da zwei Naturen eine Person ausmachen und es nur einen Christus gibt, der vom Vater ausgegangen ist, dass er unser Fleisch anzöge, so predigt der Apostel mit Recht beides: eben derselbe sei in Ewigkeit unsichtbar gewesen und sei hernach gesehen worden. Diese Lehre des Evangeliums wird hier als Wahrheit geltend gemacht, nämlich dass der, der im Fleisch sich wahrhaftig als Sohn Gottes bewiesen hat und als Sohn Gottes anerkannt worden ist, in Ewigkeit das unsichtbare Wort Gottes gewesen ist. Denn der Apostel deutet hier nicht bloß auf den Anfang der Welt, sondern steigt noch höher hinaus.
Das wir gehöret haben, das wir gesehen haben. Dies Hören war nicht das Hören eines Gerüchts, dem man wenig Glauben beizumessen pflegt; nein, Johannes betont, er sei über das, was er lehrt, zuvor vom Meister gründlich unterwiesen worden, so dass er nichts leichtfertig vorbringe. Sicher ist keiner in der Kirche ein geeigneter Lehrer, der nicht vorher ein Schüler des Sohnes Gottes gewesen und in seiner Schule gründlich unterwiesen worden ist, da allein Christi Ansehen etwas gelten darf. Nicht zufrieden mit dem einfachen „sehen“ fügt der Apostel hinzu: wir haben beschaut, und unsere Hände haben betastet. Mit diesen Worten bezeugt er, dass er nichts anders lehre, als was er gründlich erkannt habe. Indessen der Beweis der Sinne scheint im vorliegenden Falle wenig Gewicht zu haben. Denn die Herrlichkeit Christi konnte weder durch die Augen noch durch die Hände erfasst werden. Ich erwidere, dass hier dasselbe gesagt wird, wie im ersten Kapitel des Evangeliums: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater.“ Nicht an der äußeren Figur des Körpers wurde der Sohn Gottes erkannt, sondern daran, dass er herrliche Beweise seiner göttlichen Macht gab, so dass in ihm, gleichsam wie in einem lebendigen und deutlichen Bilde, des Vaters Herrlichkeit erstrahlte. Da die Zeitwörter in der Mehrzahl stehen und das Besagte auf alle Apostel in gleicher Weise zutrifft, so lege ich die Mehrzahl (wir) gern von ihnen aus, besonders da es sich um das Gewicht des Zeugnisses handelt.
Vom Wort des Lebens. Das heißt so viel, wie das „lebendige“ Wort, denn in ihm war das Leben, wie das erste Kapitel des Evangeliums lehrt. Dieser Titel kommt dem Sohne Gottes mit doppeltem Rechte zu, sowohl weil er das Leben in alle Kreaturen ausgegossen hat, als auch, weil er jetzt bei uns das Leben wiederherstellt, das durch die Sünde Adams ausgelöscht und zugrunde gegangen war. Aber auch der Ausdruck „Wort“ erleidet eine doppelte Auslegung, sowohl von Christus, als von der Lehre des Evangeliums; denn auch durch diese wird uns das Heil gebracht. Indessen, da der Inhalt des Evangeliums Christus ist und es nichts anderes erklärt, als dass der, der immer beim Vater war, endlich den Menschen offenbart wurde, so scheint mir die erstere Auslegung einfacher und treffender.
V. 2. Und das Leben ist erschienen. Das Wörtlein „und“ steht hier etwa in dem Sinne: Wir geben Zeugnis von dem lebendigen Wort, weil in ihm das Leben erschienen ist. Indessen kann die Meinung eine doppelte sein: entweder dass Christus erschienen ist, der das Leben und die Quelle des Lebens ist, oder dass das Leben uns in Christus offenkundig dargereicht ist. Dies Zweite folgt notwendig aus dem Ersten. Was aber die Bedeutung der Worte angeht, so unterscheiden sich diese beiden Auslegungen wie Ursache und Wirkung. Wenn der Apostel wiederholt: wir verkünden euch das Leben, das ewig ist, so redet er ohne Zweifel von der Wirkung, nämlich, dass uns durch Christi Wohltat das Leben geschenkt ward. Daraus schließen wir, dass Christus uns nicht verkündigt werden kann, ohne dass uns das Himmelreich geöffnet wird, so dass wir, vom Tode erweckt, Gottes Leben haben.
Welches war beim Vater. Es war beim Vater, nicht nur seit die Welt geschaffen ist, sondern von aller Ewigkeit her. Immer war Gott die Quelle des Lebens. Die Kraft aber und Fähigkeit, Leben zu schaffen, war bei seiner ewigen Weisheit; indessen hat er diese Kraft tatsächlich nicht vor der Schöpfung der Welt geoffenbart. Seit aber Gott anfing das Wort hervorzubringen, hat sich jene Kraft, die vorher verborgen vorhanden war, in die Kreaturen ergossen. Schon das war eine gewisse Offenbarung des Lebens. Aber der Apostel hat etwas anderes im Sinn, nämlich, dass damals erst das Leben erschienen ist in Christus, als er, in unser Fleisch gehüllt, das Werk der Erlösung vollbrachte. Obwohl die Väter, auch unter dem Gesetz, Genossen und Teilhaber eben dieses Lebens waren, so wissen wir doch, dass sie in die Hoffnung, welche offenbar werden sollte, eingeschlossen gewesen sind. Auch sie mussten das Leben aus dem Tod und der Auferstehung Christi nehmen; das war ein Ding, das nicht nur den Augen weit entrückt, sondern auch den Gedanken verborgen war. Sie waren also angewiesen auf die Hoffnung der Enthüllung, die erst zu seiner Zeit erfolgte. Sie konnten zwar kein Leben erlangen, das ihnen nicht auf irgendeine Weise offenbar geworden war; aber zwischen uns und jenen ist ein großer Unterschied, weil wir den, den sie als einen Verheißenen suchten, nun als einen Erschienen gleichsam mit den Händen festhalten. Übrigens will der Apostel der Meinung entgegentreten, als wäre das Evangelium etwas Neues, wodurch seine Würde hätte gemindert werden können. Deshalb sagt er, das Leben habe nicht jetzt erst angefangen, weil es erst vor kurzem erschienen ist, vielmehr war es in alle Ewigkeit beim Vater.

Jean Calvin – 1.Johannesbrief

Wer ist das Zentrum?

daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, auf daß ihr völlig zu erfassen vermöget mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, auf daß ihr erfüllt sein möget zu der ganzen Fülle Gottes.
Elberfelder 1871 – Epheser 3,17–19

Denn Christus soll durch den Glauben (Glaube: »Glaube(n)« meint das tiefe Vertrauen auf Gott.)


in euren Herzen (Herz: Das Herz gilt als Sitz des Verstandes und des Willens und damit auch als Ort der Entscheidung über richtiges und falsches Handeln.) wohnen.
Und ihr sollt in der Liebe verwurzelt bleiben
und unerschütterlich an ihr festhalten.
 Sie in ihrer Breite, Länge, Höhe und Tiefe zu erfassen –
dazu sollt ihr befähigt werden zusammen mit allen Heiligen (heilig: Heilig ist in der Bibel alles, was zu Gott gehört und mit ihm in Verbindung steht.). Und ebenso dazu, die Liebe von Christus zu erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt.
BasisBibel – Eph 3,17–19

Und ich bete dafür, dass Jesus durch das Vertrauen, das ihr in ihn habt, ganz tief in euer Bewusstsein eindringt. Jesus liebt euch total! In diesem Boden sollen die Wurzeln eures Glaubens wachsen. Denn nur so könnt ihr wirklich das ganze Ausmaß der Größe begreifen, mit der Gott euch wirklich liebt. Unser Hirn wird das nie schaffen können, das wirklich ganz zu erfassen. Aber je mehr Gott uns erklärt, wie gigantisch groß die Liebe von Jesus Christus für uns ist, desto mehr kommt er mit seinen unvorstellbaren Möglichkeiten in unserm Leben zum Zug.
VolxBibel – Epheser 3,17–19

Paulus wiederholt die Bitte, daß Christus im Mittelpunkt des Lebens der Gläubigen stehen möge. Er verwendet dabei eine Metapher aus der Biologie und eine aus der Architektur: „daß … ihr in der Liebe eingewurzelt (wie eine Pflanze) und gegründet (wie ein Gebäude) seid.“ Die Partizipien „eingewurzelt und gegründet“ stehen im Perfekt, bezeichnen also eine Handlung in der Vergangenheit, deren Wirkung noch andauert. Man könnte auch übersetzen: „eingewurzelt und gegründet worden“. Paulus wünscht ihnen diese Festigkeit, damit sie mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe der Liebe Christi ist. Durch diese Größenangaben soll wohl weniger die Begreifbarkeit als vielmehr die Unermeßlichkeit des zu Verstehenden deutlich gemacht werden.
Interessanterweise spricht Paulus auch hier wieder – wie in Eph 1,13-14.17;2,18.22 und Eph 3,4-5- von der Trinität: vom Vater (V. 14), vom Geist (V. 16) und vom Sohn (V. 17).Die Epheser sollen am eigenen Leibe die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft (vgl. Phil 4,7). Je mehr ein Christ über Christus weiß, desto mehr erstaunt ihn die Liebe, die Christus ihm entgegengebracht hat.
Schließlich sollen sie erfüllt werden mit der ganzen Gottesfülle. Es wäre falsch, diese Formulierung so zu verstehen, als ob ein Christ in seinem Leben die ganze Fülle Gottes aufnehmen könnte. Die griechische Präposition eis bezeichnet vielmehr ein Ziel; besser wäre also die Übersetzung „nach dem Maß“. Die Fülle des dreieinigen Gottes ist nur in Christus, und nur durch ihn wird ein Christ vollendet ( Kol 2,9-10 ). Obwohl dem Gläubigen diese Fülle in Christus bereits gehört, betet Paulus doch, daß jeder sie auch jetzt schon konkret in seinem Leben erfahren möge (vgl. Eph 4,13). Denn die Erfahrung der ethischen Vollkommenheit Gottes bewegt die Juden- und Heidenchristen dazu, einander zu lieben. Ihrem eigentlichen Stand nach sind sie bereits eins in Christus; daher sollen sie einander in dieser Einheit lieben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Epheser 3,14—21 weist auf Gottes Absicht hin, das Wachstum eines einzelnen Christen innerhalb des Leibes anzusiedeln. jahrelang habe ich diese Stelle gelesen und darüber gelehrt und mich dabei hauptsächlich auf persönliche Veränderung und die Beziehung zu Christus ausgerichtet. Ich habe das persönliche Leben eines Christen und die Heiligung nicht mit dem erweiterten Leib Christi in Verbindung gebracht. Aber Paulus achtet darauf, Juden und Heiden in Gemeinschaft zu sehen, auch wenn es keinen abwegigeren Gedanken gegeben hat als die Idee, dass luden und Heiden auf dem gleichen Fundament mit Gott und miteinander stehen sollten. Die Spannung, die Mischen den Juden und den Heiden im ersten Jahrhundert bestand, war tiefer als die Kluft zwischen den Ethnien und Rassen, die heute in Amerika herrscht. Im Blick auf diese Spannung wendet Paulus die Botschaft der Gnade immer wieder auf Einzelpersonen an, aber auf Einzelpersonen, die in Gemeinschaft miteinander stehen. Diese Sicht sollte uns davon abhalten, Epheser 3.14-21 aus dem Blickwinkel des Individualismus zu lesen.
„14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, 16 dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, 17 dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, 18 dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis Übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. 20 Dem aber, der weit über die Maßen Mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten.’ “ (Eph 3,14-21).

Wenn Paulus betet, will er, dass die Gläubigen in Ephesus das Wesen von Gottes Liebe zu ihnen erfassen — die Liebe, die sich in Christus offenbart. Sein Gebet spiegelt sicherlich seinen Wunsch wider, dass Einzelpersonen Gott kennen und seine Liebe verstehen, aber dieses Wissen und das „durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden“ gilt für eine Gruppe von Einzelpersonen, die in Gemeinschaft mit Gott und in Gemeinschaft miteinander leben.

Betrachten Sie die Sprache, die Paulus verwendet. Bekommen Sie einen Eindruck davon, wie groß die Liebe Christi ist? Können Sie sich vorstellen, was nötig wäre, um sie wirklich anzapfen zu können? Die Liebe Christi ist so breit, lang, hoch und tief (mit anderen Worten: unbegrenzt), dass wir diese Liebe mit unserem begrenzten Ich nicht vollständig erkennen oder erfahren können. Wir haben Kraft von Gott nötig, um sie zu begreifen, und wir müssen sie erkennen „mit allen Heiligen“ (Vers 18). Es ist wie bei einem Geschworenengericht‚ das sich auf zwölf verschiedene Ansichten verlässt, um zu einem umfassenden Verständnis der Wahrheit zu kommen. Wenn wir in verbindlichen Beziehungen zueinander stehen, bringt jeder von uns eine einmalige Sicht und Erfahrung in unsere Erkenntnis von Christi Liebe ein. Einer wurde aus einer bedrohlichen Sucht befreit. Ein anderer wurde durch schweres Leiden hindurchgeführt. Und wieder ein anderer wurde in einer schwierigen Ehe von Gottes Gnade getragen. Diese Aufzählung könnte weitergehen. Wenn wir zusammenkommen, um unsere Geschichten miteinander zu teilen, sehen wir verschiedene Aspekte des Diamanten, der die Liebe Christi ist. Gemeinsam wird unsere Erkenntnis und Erfahrung von Gottes unbegrenzter Liebe voller, stärker und tiefer. Wir werden nicht nur in unserem persönlichen Wachstum in der Gnade gestärkt, sondern der ganze Leib wird aufgebaut von einer vollständigeren Wahrnehmung der Macht und Hoffnung der Gnade Gottes! Im Leben als Christ geht es um nichts Geringeres als um das Persönliche, aber gleichzeitig auch um viel mehr.

Paulus’ Gebet ist, dass die Epheser miteinander in der Liebe gewurzelt und gegründet sind. Es ist der einzige Weg, wie sie mit aller Fülle und Kraft Gottes erfüllt werden können. Als isolierte Einzelpersonen können wir nicht die Stufe der Reife erreichen, die Gott für uns vorgesehen hat. Das geschieht nur, wenn wir in einer liebenden, befreienden Gemeinschaft leben, in der wir die vielen Facetten des Evangeliums würdigen. Wenn wir vorausblicken auf Epheser 4, sehen wir, dass Paulus nach seinem Gebet mit allerlei praktischen Anweisungen fortfährt, wie die Epheser die Einheit dieser Gemeinschaft suchen und erhalten sollen. Unsere persönliche Verwandlung muss innerhalb der Familie Gottes verstanden werden. Das Evangelium wird nicht nur innerhalb einer Gemeinschaft deutlicher wahrgenommen und erfahren, es ist auch die Grundlage für die Gemeinschaft an sich!

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Wir können nicht anders, als von der Größe der Bitte des Paulus betroffen zu sein: »Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit.« Er möchte Gott bitten, dass die Heiligen geistlich »gestärkt« werden. Doch inwieweit? Jamieson, Fausset und Brown antworten: »In Fülle, entsprechend der Reichtümer seiner Herrlichkeit, nicht nach der Enge unseres Herzens.«20 Verkündiger betonen oft den Unterschied zwischen der Wendung »von dem Reichtum« und dem Ausdruck »nach dem Reichtum«. Ein reicher Mensch mag einen kleinen Betrag geben. Dann hätte er zwar von seinem Reichtum, doch niemals entsprechend seinem Reichtum gegeben. Paulus bittet Gott, dass er Kraft »nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit« schenkt. Weil der Herr unendlich reich an Herrlichkeit ist, sollten sich die Heiligen auf eine ganze Flut vorbereiten! Warum sollten wir von einem so großen König so wenig erbitten? Als jemand Napoleon eine große Bitte vortrug, gewährte er sie sofort. Er sagte nämlich: »Er hat mich durch die Größe seiner Bitte geehrt.«
Gleich Tau und Regen feuchtet
ein Gnadenstrom uns an
und herrlicher beleuchtet
seh’n wir die Himmelsbahn.
Erhört wird jede Bitte,
die auf zum Throne geht,
und sanft wird unsre Mitte
vom Friedenshauch durchweht.
Verfasser unbekannt
Nun wenden wir uns den einzelnen Bitten des Paulus zu. Statt sie als Folge von zusammenhangslosen Bitten zu betrachten, sollten wir sie uns als aufsteigende Folge denken, in der jede Bitte die Grundlage für die nächste Bitte bildet. Man kann sie sich wie eine Pyramide vorstellen: Die erste Bitte bildet die untere Steinlage. Während er weiterbetet, baut Paulus seine Bitten gleichsam Lage um Lage auf, bis er zuoberst den herrlichen Schlussstein erreicht.
Die erste Bitte lautet, dass sie »mit Kraft gestärkt … werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen«. Es wird um die Segnung geistlicher Kraft gebeten. Es geht nicht um die Kraft, aufsehenerregende Wunder zu vollbringen, sondern um die geistliche Kraft, die ein reifer, standfester und verständiger Christ braucht. Der Heilige »Geist« ist derjenige, der diese Kraft gibt. Natürlich kann er uns diese nur geben, wenn wir uns vom Wort Gottes ernähren, die reine Luft des Gebetes einatmen und uns im täglichen Dienst für den Herrn üben.
Diese Kraft wirkt am »inneren Menschen«, d. h. im geistlichen Bereich des Menschen. Es ist auch der »innere Mensch«, der am Gebot Gottes Freude hat (Röm 7,22). Es ist ebenfalls der »innere Mensch«, der Tag für Tag erneuert wird, selbst wenn der äußere Mensch verfällt (2. Kor 4,16). Obwohl der innere Mensch von Gott ist, so braucht er Kraft, Wachstum und Entwicklung.
3,17 Der zweite Schritt ist, »dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne«. Das ist die Folge davon, dass der Geist uns Kraft gibt: Wir werden gestärkt, so »dass der Christus … in« unseren »Herzen« wohnt. Ja, der Herr Jesus nimmt persönlich Wohnung in einem Gläubigen bei dessen Bekehrung (Joh 14,23; Offb 3,20). Doch darum geht es hier in diesem Gebet nicht. Hier geht es nicht um die Frage, ob der Herr Jesus im Gläubigen Wohnung nimmt, sondern ob er dort wirklich zu Hause ist! Jesus wohnt ständig in jedem Erlösten, doch hier findet sich die Bitte, dass er vollständigen Zugang zu jedem Raum und Schrank erhält. Es soll nicht durch sündige Worte, Gedanken, Motive und Taten betrübt werden, sondern eine fortwährende Gemeinschaft mit dem Gläubigen genießen. Das Herz der Christen wird so zur Wohnung Christi, der Ort, an dem er sich gerne aufhält – wie im Haus von Maria, Marta und Lazarus in Betanien. Das Herz steht hier natürlich für das Zentrum des geistlichen Lebens. Es steuert in jeder Hinsicht das Verhalten. Im Grunde bittet der Apostel dafür, dass sich die Herrschaft Christi auf solche Bereiche ausdehnt, wie etwa auf die Bücher, die wir lesen, die Arbeit, die wir tun, die Speisen, die wir essen, das Geld, das wir ausgeben, die Worte, die wir äußern – kurz gesagt, auf jede kleinste Einzelheit in unserem Leben.
Je mehr wir durch den Heiligen Geist gestärkt werden, desto mehr werden wir dem Herrn Jesus ähnlicher. Und je mehr wir ihm ähneln, desto mehr »lässt er sich bei uns nieder und wird sich in unserem Herzen völlig zu Hause fühlen«.21
Wir erfreuen uns »durch den Glauben« daran, dass er in uns wohnt. Dazu gehört, ständig von ihm abhängig zu sein, ihm fortwährend unser Leben hinzugeben und uns seiner ständigen Anwesenheit bewusst zu sein. Durch den Glauben »erkennen wir sein Hausrecht an«, wie Bruder Lawrence dies einmal anschaulich ausgedrückt hat.
Bis hierher umfasst das Gebet des Paulus jede Person der Dreieinheit. Der Vater wird gebeten (V. 14) die Gläubigen durch seinen Geist zu stärken (V. 16), »dass der Christus« völlig in ihren »Herzen wohne« (V. 17). Eines der großen Vorrechte im Gebet besteht darin, dass auf unser Bitten hin sowohl der Vater als auch der Sohn und der Heilige Geist für andere und für uns in Aktion treten.
Infolgedessen, dass Christus zu allen Bereichen unseres Lebens Zugang hat, werden wir »in Liebe gewurzelt und gegründet«. Hier entlehnt Paulus seine Worte der Botanik und Architektur. Die Wurzel sorgt für die Nährstoffe einer Pflanze und gibt ihr Halt. Die Grundsteine eines Gebäudes bilden das Fundament, auf dem es ruht. Scroggie sagt dazu: »Liebe ist der Boden, worin unser Leben wurzelt, und der Felsen, worauf unser Glaube für immer ruht.«22 »In Liebe gewurzelt und gegründet« zu sein, bedeutet, dass man die Liebe als Lebensstil einübt. Dazu gehört, dass man freundlich, selbstlos, zerbrochen und demütig lebt. »In Liebe gewurzelt und gegründet« zu sein, ist das Leben aus Christus, wie es im Gläubigen seinen Niederschlag findet (s. 1. Kor 13,4–7).
3,18 Die vorhergehenden Bitten haben ein Programm für geistliches Wachstum umrissen, welches das Kind Gottes darauf vorbereitet, ganz fähig zu sein, »mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist«.
Ehe wir diese Dimensionen erforschen, sollten wir uns mit dem Ausdruck »mit allen Heiligen« beschäftigen. Das Thema ist so großartig, dass ein einzelner Gläubiger wohl nur einen kleinen Ausschnitt davon fassen kann. Deshalb ist es nötig, dass wir das Thema mit anderen gemeinsam studieren, erörtern und unsere Erfahrungen weitergeben. Der Heilige Geist kann die gemeinsamen Überlegungen einer Gruppe von bewährten Gläubigen benutzen, um eine Flut zusätzlichen Lichtes auf die Schrift zu werfen.
Die hier angegebenen Dimensionen werden normalerweise auf die Liebe Christi bezogen, obwohl der Text das nicht erwähnt. Vielmehr wird die Liebe erst im nächsten Teilsatz erwähnt. Wenn hier die Liebe Christi gemeint ist, dann könnten die Verbindungen wie folgt aussehen:
Breite

die Welt (Joh 3,16)
Länge

ewig (1. Kor 13,8)
Höhe

Himmel (1. Joh 3,1–2)
Tiefe

bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,8)
F. B. Meyer drückt dies treffend aus:
Der sich vor uns ausbreitende Horizont wird sich stets so weit erstrecken wie der hinter uns liegende. Und wenn wir Jahrtausende damit zugebracht haben werden, das Angesicht Jesu zu betrachten, so wird doch seine Schönheit so neu, faszinierend und unergründlich sein wie zu dem Zeitpunkt, als wir sie zum ersten Mal vom Tor des Paradieses aus erblickten.23
Doch diese Dimensionen können sich auch auf das Geheimnis beziehen, das im Epheserbrief eine solch wichtige Stellung einnimmt. Es ist in der Tat einfach, diese Dimensionen im Epheserbrief selbst wiederzufinden.
Die »Breite« wird in 2,1–18 beschrieben. Es geht hier um die Größe der Gnade Gottes, die Juden und Heiden erlöst und sie dann in die Gemeinde einfügt. Das Geheimnis umfasst beide Teile der Menschheit.
Die »Länge« erstreckt sich von Ewigkeit zu Ewigkeit. Was die Vergangenheit angeht, so sind die Christen schon vor Grundlegung der Welt erwählt worden (1,4). Was die Zukunft angeht, so wird die Ewigkeit eine fortgesetzte Entfaltung der überströmenden Reichtümer göttlicher Gnade und Güte sein, die uns durch Christus Jesus zugeeignet sind (2,7).
Die »Höhe« sehen wir in 2,6. Dort heißt es, dass wir nicht nur mit ihm auferweckt sind, sondern auch mit ihm in die Himmelswelt versetzt sind, seine Herrlichkeit zu teilen.
Die »Tiefe« wird in 2,1–3 anschaulich dargestellt. Wir waren in einer Grube unaussprechlicher Sünde und Schande gefangen. Christus kam in diesen Dschungel voller Schmutz und Verdorbenheit, um unsertwegen zu sterben.
Dies sind natürlich immense und vor allem unendliche Dimensionen. Wenn wir daran denken, dann »besteht alles, was wir tun können«, nach Scroggies Worten in Folgendem: »Wir können lediglich die erstaunliche Ordnung beachten, die wir in dieser Aufhäufung göttlicher Worte entdecken«.
3,19 Die nächste Bitte des Apostels lautet, dass die Heiligen durch ihre Erfahrung die alles Wissen »übersteigende Liebe Christi« erkennen möchten. Sie könnten sie niemals ganz erforschen, weil sie ein uferloser Ozean ist, doch sie können jeden Tag mehr über sie lernen. Und deshalb betet er um eine tiefe, auf Erfahrung gegründete Erkenntnis und um die Freude an der wunderbaren »Liebe« unseres herrlichen Herrn.
Der Höhepunkt dieses wunderbaren Gebets wird erreicht, als Paulus bittet, dass »ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes«. In dem Herrn Jesus wohnt die »ganze Fülle der Gottheit« (Kol 2,9). Je mehr er durch den Glauben in unseren Herzen wohnt, desto mehr werden wir »zur ganzen Fülle Gottes« erfüllt. Wir könnten niemals mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. Doch wir haben ein Ziel, auf das wir uns zubewegen.
Nachdem wir dies erklärt haben, müssen wir dennoch sagen, dass wir die Tiefen der Bedeutung dieses Abschnitts noch nicht erreicht haben. Wenn wir uns mit der Schrift beschäftigen, so sind wir uns bewusst: Wir haben darin mit Wahrheiten zu tun, die wir nicht verstehen oder erklären können, weil dies über unsere Fähigkeiten hinausgeht. Wir können Bilder benutzen, um mehr Licht auf den betreffenden Vers zu werfen. Ein Bild ist z. B. der Fingerhut, den wir in den Ozean tauchen und der mit Wasser gefüllt wird, doch welch kleine Wassermenge aus dem Ozean befindet sich dann in diesem Fingerhut! Und dennoch bleibt, wenn wir all das gesagt haben, das Geheimnis bestehen. Wir können nur ehrfurchtsvoll vor Gottes Wort innehalten und über seine Unendlichkeit staunen.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Das Gebet des Rabbiners um Liebe (3: 14–21) 3:14 Aus diesem Grund falle ich auf die Knie – Am Ende dieser erstaunlichen theologischen Darstellung der frühen Kapitel der Epheser hält Rabbi Sha’ul für eine betende Reflexion inne. Es ist nicht allgemein bekannt, dass Juden von den Knien aus beten oder anbeten, aber es ist nicht ungewöhnlich. Daniel soll von den Knien aus gebetet haben, als er für Jerusalem intervenierte (vgl. Daniel 6:10). Selbst in einigen modernen Synagogengottesdiensten am Jom Kippur (dem Versöhnungstag) gibt es während des Aleinu-Gebets einen dramatischen Moment, in dem der Kantor niedergeschlagen auf dem Boden liegt. Es ist ein physischer Ausdruck des Bedürfnisses nach Demut und Unterwerfung unter den Plan Gottes, besonders an diesem Hochheiligen Tag. Sha’ul hier zeigt solche Unterwerfung und Lob für die Enthüllung von Gottes einzigartigem Plan, den Messias für die ganze Menschheit zu senden. 3:16 Die Schätze seiner Herrlichkeit – Durch das Senden des Messias hat Gott die Schatzkammer seines ewigen Reichtums geöffnet. Dies ist nun das Erbe jedes Juden und Nichtjuden, der den Namen Jeschua anruft. Die Schätze der Erlösung und des reichlichen Lebens liegen jetzt im inneren Geist eines jeden Gläubigen. Vor allem betet der Rabbi, dass sie in Liebe gegründet werden, der zentralen Botschaft der Tora. Eine Geschichte im Talmud veranschaulicht auch diese Wahrheit. Eines Tages näherte sich ein Nichtjude, der die verdichtete Botschaft der Tora erfahren wollte, dem großen Rabbi Hillel. Um es einfach zu machen, bat er den Rabbi, seine Antwort zu geben, während er auf einem Fuß stand. Hillel antwortete ihm: „Was dir selbst zuwider ist, tue deinem Mitmenschen nicht an“ (Tractate Shabbat 31a). Jeschua gab im Wesentlichen die gleiche Antwort, jedoch in der positiven Form die Goldene Regel (vgl. Matthäus 7:12). In jedem Fall ist die Grundlage der gesamten Schrift und des Gottes Israels die Liebe, und dies ist auch der Ruf an alle Kinder Gottes. 3:18 Um die Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe des Messias zu erfassen – Trotz all des Reichtums, den messianische Juden und messianische Nichtjuden erfahren haben, betet der Abgesandte, dass wir unser Verständnis für alles weiter ausbauen werden. Es ist in der Tat jenseits unseres vollen Wissens über das Olam Hazeh (dieses gegenwärtige Zeitalter), aber wir werden ermahnt, danach zu streben, mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden. Wo immer wir uns auf unserer spirituellen Reise befinden, können wir immer wachsen. Spirituelles Wachstum ist in der Tat das Zeichen eines Menschen in wahrer Beziehung zu Jeschua. Es ist gleichzeitig entmutigend und dennoch aufregend, da unsere Beziehung zu Gott niemals abgestanden oder statisch sein sollte. Wir sollten uns fragen, ob wir durch Jeschua Fortschritte machen und in unserer persönlichen Beziehung zu Gott wachsen.

Kasdan – Ein messianischer Kommentar: Rabbi Paul erleuchtet die Epheser beim Gehen mit dem Messias Jeschua

Damit Christus durch Glauben in deinen Herzen wohnen kann. NIV Das griechische Wort übersetzt wohnen vermittelt die Idee, sich niederzulassen und einen ständigen Wohnsitz zu beziehen. Christus findet sein Zuhause in den Herzen der Gläubigen. Das „Herz“ in der Bibel bezieht sich immer auf das Zentrum der Gefühle und des Willens eines Menschen. Christus nimmt seinen ständigen Wohnsitz ein und verändert das „Herz“ eines Menschen und folglich seine Worte und Gedanken. „Durch Glauben“ bezieht sich auf den Glauben der Gläubigen. Christus nimmt seinen Wohnsitz in den Herzen derer, die ihn durch Glauben als ihren Erlöser und Herrn annehmen. Und ich bete, dass Sie, verwurzelt und in der Liebe verankert, zusammen mit allen Heiligen die Macht haben, zu erfassen, wie weit und lang und hoch und tief die Liebe Christi ist. Die innewohnende Gegenwart Christi und die stärkende Kraft des Geistes helfen den Gläubigen auch, in der Liebe verwurzelt und etabliert zu sein (wörtlich „verwurzelt und gegründet“, wobei das gegenwärtige Ergebnis einer vergangenen Handlung betont wird). Im Griechischen steht diese Klausel in Verbindung mit 3:18 (wie oben), was darauf hindeutet, dass wir durch „Verwurzeln“ die Größe der Liebe Gottes verstehen können. „Rooted“ erinnert an das stabile Bild von Bäumen. „Etabliert“ (auch übersetzt „geerdet“) erinnert an das solide Fundament eines Gebäudes. Paulus betete, dass dieses Fundament der Liebe allen Gläubigen die Kraft geben würde, die Weite der Liebe Christi zu erfassen. „Greifen“ bedeutet, nach einem Ziel zu greifen und es festzuhalten. Wir bemühen uns, dieses Verständnis zusammen mit allen Heiligen zu erreichen. Kein einzelner Gläubiger kann das Geheimnis (3: 9), die Weisheit (3:10) oder den Reichtum (3: 6, 8) selbst aufnehmen; es braucht alle Gläubigen. Die Liebe Christi ist total, vollständig, ewig und allumfassend. Es erreicht jede Ecke unserer Erfahrung. Diese Passage zeigt, dass wir, selbst wenn wir versuchen, ein Verständnis für die Liebe Christi zu erlangen, es niemals vollständig verstehen werden, da es außerhalb unseres Verständnisses liegt. Es ist weit gefasst – es deckt die Breite unserer eigenen Erfahrung ab und erreicht die ganze Welt. Es ist lang – es setzt die Länge unseres Lebens fort und geht weiter bis in die Ewigkeit. Es ist hoch – es erhebt sich zu den Höhen unserer Feier und Hochstimmung. Seine Liebe ist tief – sie reicht bis in die Tiefen der Entmutigung, Verzweiflung und sogar des Todes. Es wurden verschiedene Versuche unternommen, die vier Dimensionen – breit, lang, hoch und tief – mit den vier Armen des Kreuzes, den vier Dimensionen der himmlischen Stadt (Offenbarung 21:16) oder den vier Dimensionen des Universums zu identifizieren. Höchstwahrscheinlich sollten sie alle zusammen genommen werden, um sich auf die allumfassende Majestät der Liebe Gottes zu beziehen. WIE GROSS? Wie groß ist die Liebe Christi? Wie breit? wie lange? wie hoch? wie tief? Paulus betet, dass wir es wissen werden. Wir werden das Maß der Liebe Christi zu uns vielleicht nie vollständig erfassen, aber diese Verse geben einen Hinweis auf die Dimensionen. Es ist so breit wie die ausgestreckten Arme des gekreuzigten Erretters und umfasst Juden und Nichtjuden, Reiche und Arme, Männer und Frauen… und streckt die Hand nach „wem auch immer“ aus. Es reicht tief genug, um die elendesten Sünder zu berühren, und hoch genug, um sie mit einem heiligen Gott zu versöhnen. Die Liebe Christi ist groß genug, um Platz für Geschiedene und Unverheiratete zu haben … für sexuell Missbrauchte und Missbrauchende … für die Frau, die eine Abtreibung hatte, und für den Mann, der sie dazu veranlasst hat … für die Person, die alkohol- oder pornografiesüchtig ist. Wie groß ist seine Liebe? So groß wie das Kreuz.

Lebensanwendungs-Bibelkommentar

Und wer ist mein HERR? Welche Ziele und Wünsche werden angestrebt? Die meinen? Die einer Gemeinde? Oder die Ziele und Wünsche Jesu?

Wie fängt das ewiges Leben an?

Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf daß er allen, die du ihm gegeben, (Eig auf daß alles, was du ihm gegeben, er ihnen usw.) ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte.
Elberfelder 1871 – Johannes 17,1–4

All das sagte Jesus, schaute zum Himmel und betete: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlicht.  Du hast ihm ja Macht über alle Menschen gegeben, sodass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben geben kann. Das bedeutet ewiges Leben: dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Johannes 17,1–3

DIESES redete Jesus, und Er hob Seine Augen auf gen Himmel, und Er sprach: «Vater, die Stunde-Joh 12,23- ist gekommen; verherrliche-Joh 13,32- Deinen Sohn, daß Dein Sohn Dich verherrliche,  wie Du Ihm Vollmacht-Dan 7,14; Mt 11,27; 28,18; Joh 3,35; 5,27; 1 Kor 15,25.27; Phil 2,9-11; Hebräer 2,8- gegeben hast über alles Fleisch, daß Er ihnen allen, die Du Ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! Das aber ist das ewige Leben-Jes 53,11-, daß sie Dich, den allein wahren Gott, erkennen-Jer 9,23; 1 Kor 3,3.4; 1 Thess 1,9-, und Den Du gesandt-Joh 3,34; 5,36.37; 7,29- hast in diese Welt, Jesum Christum.
Abraham Meister – Neues Testament – Joh 17,1–3

Nachdem Jesus mit seiner Rede am Ende war, sah er in Richtung Himmel und fing an, mit Gott zu sprechen: „Papa, jetzt ist es so weit. Zeig allen, dass dein Sohn der Stärkste ist, damit dein Sohn dich am Ende groß rausbringen kann. Du hast ihm jede Vollmacht über alles, was geht, ausgestellt. Du wolltest, dass alle, die zu ihm gehören, ein Leben bekommen, das nie aufhört. Und der Weg zu einem guten Leben, zu einem Leben, das kein Ende hat, fängt so an: mit dir, dem einzigen echten Gott zu leben und sein Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen, der in deinem Auftrag unterwegs ist.
VolxBibel – Joh 17,1–3

Jesus, der Sohn Gottes, begann sein Gebet mit dem Wort Vater (vgl. Mt 6,9), das er noch dreimal benutzte (Joh 17,5.21.24; darüber hinaus nannte er ihn „heiliger Vater“, V. 11, und „gerechter Vater“, V. 25). Die Stunde, so sagte er, ist da. Der göttliche Plan der Erlösung ging, wie vorgesehen, seiner Vollendung entgegen. Mehrere Male zuvor hatte Jesus darauf hingewiesen, daß die Zeit noch nicht gekommen war (Joh 2,4;7,6.8.30;8,20), doch jetzt war sie da (vgl. Joh 12,23;13,1).
Dann betete er: Verherrliche deinen Sohn (vgl. Joh 17,5). Diese Bitte um Verherrlichung schloß die Bewahrung Jesu im Leiden, das Annehmen seines Opfers, seine Auferstehung und die Wiederherstellung zu seiner früheren Herrlichkeit mit ein. Um all das bat er, damit durch den Sohn auch der Vater verherrlicht werde und Gottes Weisheit, Macht und Liebe durch ihn offenbar würden. Auch die Gläubigen sollen Gott verherrlichen und ehren (V. 10); das ist der eigentliche Daseinszweck des Menschen (Röm 11,36; 16,27; 1Kor 10,31; Eph 1,6.12.14).
Die Worte „denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen“ zeigen, daß Jesu Bittgebet in Einklang mit dem Plan des Vaters war. Der Vater hat befohlen, daß der Sohn über die Erde herrsche (vgl. Ps 2), daher hat der Sohn auch die Macht zu richten (Joh 5,27), sein Leben zu lassen und wiederzunehmen (Joh 10,18) und all denen, die ihm der Vater anvertraute, das ewige Leben zu geben. Sechsmal in diesem Gebet bezeichnet Jesus die Seinen als „die, die ihm (der Vater) gegeben hat“ (Joh 17,2.6 [zweimal] Joh 17,9.24 [zweimal]).
Das ewige Leben, wie es hier von Jesus definiert ist, ist das Erkennen des allein wahren Gottes durch seinen Sohn (vgl. Mt 11,27). Es ist eine immerwährende, dynamische, persönliche und vertraute Beziehung. Das Wort erkennen (ginOskOsin) steht hier im Präsens; in der Septuaginta und – weniger häufig – in den griechischen Handschriften bezeichnet es die Vertrautheit und Nähe einer sexuellen Beziehung (z. B. 1Mo 4,1 ,“erkannte“, und Mt 1,25 ,“berührte“). Ein Mensch, der Gott erkennt, hat also eine enge persönliche Beziehung zu ihm, eine Beziehung, die ewig ist, nicht zeitlich. Das ewige Leben ist nicht einfach ein zeitloses Existieren. Jeder Mensch wird auf irgendeine Weise für immer existieren (vgl. Mt 25,46); die Frage ist nur: In welchem Zustand oder in welcher Beziehung wird er die Ewigkeit erleben?
Jesu Gebet für sich selbst stützte sich auf die Vollendung seines Werkes (vgl. Joh 4,34) – ich habe dich verherrlicht (vgl. Joh 17,1) – wozu auch sein Gehorsam bis in den Tod gehörte (Phil 2,8). Wenn das Kreuz auch noch vor ihm lag, so kam es doch mit Sicherheit auf ihn zu. Jesus wiederholte seine Bitte um die Wiederherstellung seiner früheren Herrlichkeit mit dem Vater (vgl. Joh 17,1), die auf der Gewißheit des vollendeten Werks am Kreuz beruhte.
Außer diesem „Werk“, das der Vater ihm gegeben hatte, erhielt Jesus von Gott die Gläubigen (V. 2.6.9. 24), seine Herrlichkeit (V. 5.24), seine Worte (V. 8) und seinen Namen (V. 11 – 12). Der Sohn gab Gottes Worte (V. 8.14) und Gottes Herrlichkeit (V. 22.24) an die Gläubigen weiter.
Jesus betete für seine Jünger, bevor er sie erwählte (Lk 6,12), während seines Wirkens (Joh 6,15), am Ende seines Wirkens (Lk 22,32), auf Erden (Joh 17,6-19) und später im Himmel (Röm 8,34; Hebräer 7,25). Diese ständige Fürbitte zeigte seine Sorge und Liebe den Aposteln gegenüber.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hier offenbart Jesus seine einzigartige Beziehung zum Vater, an dessen Herrlichkeit er in Gestalt der göttlichen Weisheit teilhat (vgl. 1,1-18 ). Von 12,23-33 an ist klar, dass der Rückweg in seine volle Herrlichkeit nur über das Kreuz führt.
Joh 17:1 : Die Augen zum Himmel zu erheben war die übliche Gebetshaltung (vgl. vielleicht Ps 121,1; 123,1 ). »Verherrlichen« hat hier in einem Wortspiel eine zweifache Bedeutung; siehe die Ausführungen zu 1,14 und die Ausführungen zu 12,23-27 . Moses Antlitz spiegelte die Herrlichkeit Gottes in 2.Mose 33-34 Jesus aber soll auf dieselbe Weise »verherrlicht« werden wie der Vater, in seiner Herrlichkeit, die er vor seinem Kommen beim Vater besaß ( 17,5 ).
Joh 17:2 : Auch im A.T. wird der Begriff »Fleisch« (z. B. Schlachter) oft im Sinne von »Menschheit« (Menge, Anmerkung) bzw. »Menschen« (Luther) gebraucht. Erst am Ende, im Gottesreich , wird Gott seine Herrschaft an einen bestimmten Herrscher abtreten ( Jes 9,5-6; Dan 7,13-14 ). Dieser Hintergrund deutet darauf hin, dass Jesu Tod und Auferstehung kein rein innerzeitliches Ereignis mehr darstellen, sondern den Beginn des Anbruchs einer neuen Welt.
Joh 17:3 : Zum Erkennen Gottes siehe die Ausführungen zu 10,4-5 . Auch andere in griechischer Sprache verfasste jüdische Schriften identifizierten die Gotteserkenntnis mit dem ewigen Leben (z. B. Weisheit Salomos 15,3 ). Im vorliegenden Vers geht es um die persönliche Beziehung zu Jesus Christus.
Joh 17:4-5 : Zur Vollendung des Werkes siehe die Ausführungen zu 4,34 und die Ausführungen zu 19,30 . Im A.T. heißt es, dass Gott seine Herrlichkeit keinem anderen geben wird ( Jes 42,8; 48,11 ). Jesu Teilhabe an der Herrlichkeit des Vaters ist deshalb als Anspruch auf göttliches Wesen zu verstehen. Im Gedankengut des Judentums steckte bereits eine Andeutung, wie dieser Anspruch Jesu zu verstehen war: Die Weisheit Gottes stand mit seiner Herrlichkeit in Beziehung, ja sie wurde in gewisser Weise mit ihr identifiziert (Weisheit Salomos 7,25-29 ). Die judenchristlichen Leser des Johannes haben die Identität Jesu vielleicht in einem analogen (wenngleich natürlich überlegenen) Sinn verstanden (s. die Ausführungen zu 1,1-18 ).

Craig Keener Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Als Jeschua in Vers 1 sein Gebet begann, sprach er, während er „seine Augen zum Himmel hob“. Im Umgang mit dem Thema Gebet spricht die Bibel von verschiedenen Gebetshaltungen. Eine Sache, die niemals, niemals erwähnt wird, ist, dass das Gebet mit geschlossenen Augen gemacht werden sollte. Es ist nicht falsch, mit geschlossenen Augen zu beten; Manchmal ist es eine sehr gute Idee, sie zu schließen, um unseren Geist auf Gott zu richten und zu vermeiden, von etwas anderem abgelenkt zu werden, während unsere Augen offen sind. Aber während die Schrift von Menschen spricht, die im Stehen beten, niederknien, mit dem Gesicht auf dem Boden niedergeworfen, den Kopf erhoben und die Augen offen, wird das Gebet niemals mit geschlossenen Augen erwähnt. Aber bei dieser Gelegenheit hob Jesus seine Augen zum Himmel und hielt seine Augen offen. Er hob den Kopf zum Himmel und begann mit Gott dem Vater zu sprechen. Die erste spezifische Bitte, die er stellte, betraf seine eigene Verherrlichung. B. Die Gründe für die erste Anfrage Jeschua gab zwei Gründe für diese Bitte an. Erstens, damit der Sohn den Vater verherrlichen kann, sollte er verherrlicht werden. In den Versen 2–3 wies er auch darauf hin, dass der Sohn den Vater durch die Bereitstellung ewigen Lebens verherrlichte. In jedem Gebetsleben besteht der Zweck und das Ziel darin, Gott zu verherrlichen. In Vers 4 gab er als zweiten Grund für seine Bitte um Verherrlichung an, dass sein Werk vollbracht wurde. C. Die zweite Anfrage In Vers 5 machte Jesus dann eine zweite Bitte: um die Wiederherstellung der Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt worden war. Dies ist die einzigartige Herrlichkeit, die Juden gerne die Shechinah-Herrlichkeit nennen, eine helle, leuchtende Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, die Jesus für alle Ewigkeit hatte und die dann von seinem physischen Körper verhüllt wurde. Jetzt würde er die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren, also betete er um die Wiederherstellung derselben Shechinah-Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt war.



Seine erste Bitte war eine Bitte um Verherrlichung in Vers 1. Grundsätzlich ist dies eine Bitte, ihm zu ermöglichen, seinen Dienst zu erfüllen. Hier im Gesamtzusammenhang zu verherrlichen, bedeutet, dass Jeschua durch Seine Auferstehung verherrlicht werden könnte. Der Grund für die Bitte um Verherrlichung ist, dass der Sohn [den Vater] verherrlichen kann, immer sein letztes Ziel. Jesus formulierte dann die Mittel in den Versen 2–3. Der Sohn wird den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Ewiges Leben bedeutet, Gott zu kennen. Der Vater soll also den Sohn verherrlichen, indem er ihn von den Toten auferweckt, und dann kann der Sohn den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Gemäß Vers 4 ist der Grund für die erste Bitte, dass seine Arbeit vollbracht werden kann.

Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Arbeit & Job

Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus.
Elberfelder 1871 – Kolosser 3,23–24

Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet. Als Lohn dafür wird er euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr!
Hoffnung für Alle – Kol 3,23–24

Was auch immer ihr unternehmt, arbeitet beseelt wie für den Herrn und nicht für Menschen in dem Wissen, vom Herrn die Wiedererstattung des Erbteils zu empfangen. Seid Sklaven für den Herrn!
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Kol 3,23–24

„Arbeit muß Spaßmachen“? oder „ich arbeite um zu leben“ – so oder ähnlich sind oftmals die Antwort nach dem Sinn der Arbeit. Aber was sagt die Bibel?

Es gibt Arbeiten, die uns Freude machen und motivieren. Es gibt Arbeiten, die uns langweilig erscheinen und die wir lieber meiden. Es gibt Dinge, die uns leicht von der Hand gehen und solche, die uns schwer fallen. Es gibt Aufgaben, die in der Gesellschaft angesehen sind und solche, die weniger angesehen oder sogar erniedrigend sind. Für jede Art der Arbeit gilt, dass wir sie so tun sollen, als ob wir direkt für unseren Herrn arbeiten würden. Paulus orientiert die Briefempfänger immer wieder auf den „Herrn“ – die höchste Autorität, die es gibt.
Dass wir „nicht den Menschen“ arbeiten sollen heißt nicht, dass wir nicht als Untergebene eine Verantwortung unseren Vorgesetzten gegenüber haben. Die haben wir ganz sicher. Wir sollen uns alle Mühe geben, unsere Aufgaben für unseren irdischen Arbeitgeber so gut wie möglich und mit Fleiß zu tun. Der Punkt ist, dass die höchste Autorität nicht der irdische Arbeitgeber, sondern der himmlische Herr ist.
Kolosser 3,24: da ihr wisst, dass ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dient dem Herrn Christus.

Die Vergeltung des Erbes
Paulus erinnert die Sklaven in Kolossä daran, dass sie etwas wussten. Dieses Wissen ist hier ein grundsätzliches Wissen, die Anerkennung einer ihnen bekannten Tatsache. Es geht nicht um ein Wissen, das man durch einen kürzeren oder längeren Prozess erlernt hat. Man ist sich eines Tatbestandes bewusst.
Wieder ist es der Herr im Himmel, der etwas tut. Er gibt die Verheißung des Erbes. Diese Sklaven damals wussten das, weil sie es vermutlich vorher schon gehört hatten. Es war ihnen nicht unbekannt. Dennoch wurden sie zu ihrer Ermutigung daran erinnert.
Manche Sklaven mochten damals nicht nur generell ungerecht behandelt, sondern auch ungerecht bezahlt werden. Bis heute ist es so, dass ein irdischer Arbeitgeber die Behandlung und Entlohnung nicht gerecht handhabt und Unterschiede macht. Dann wollen wir daran denken, dass es Vergeltung von unserem Herrn gibt. Ein voller und überströmender Lohn wartet auf uns. Diese Vergeltung muss uns etwas wert sein. Sie darf uns nicht gleichgültig sein. Vergessen wir nicht, dass derjenige, der den Lohn missachtet, den Geber missachtet.
Ein Knecht muss keinen Dank von seinem irdischen Herrn erwarten (Lk 17,7–10). Es mag sein, dass er ihn bekommt. Ein Recht dazu hat er nicht. Ein irdischer Herr wird ganz sicher sein Erbe nicht mit einem Sklaven oder einen Untergebenen teilen. Er wird vielmehr seine Kinder zu Erben einsetzen. Doch unser Herr im Himmel handelt anders. Dank und Lohn kommt von Ihm in der Vergeltung des Erben. Er selbst bekommt ein Erbe, das Er mit seinen Knechten teilt. Dieses Erbe wird an einem Ort ausgeteilt werden, wo nichts vergessen wird, was hier auf der Erde zu seiner Ehre getan worden ist. Dieses zukünftige Erbe ist unverweslich, unbefleckt und unverwelklich und wird in den Himmeln für uns aufbewahrt (1 Petrus 1,4). Es dient hier als Motivation für uns, unsere tägliche Arbeit in Treue zu erfüllen. Materielle Arbeit auf dieser Erde zieht ein geistliches Erbe im Himmel nach sich. Das Erbe wird hier wie ein Lohn vorgestellt. Der Herr belohnt jede Arbeit, die wir getan haben. Das adelt die berufliche Tätigkeit. Wir sollten darüber niemals geringschätzend denken. Berufliche Aktivität ist ein Segen und eine Pflicht zugleich.
Das Wort Vergeltung kommt nur an dieser Stelle vor. Es beschreibt eine vollkommene und gerechte Kompensation, die jemand für sein Tun bekommt. Das Erbe bezieht sich auf das Teil, den der Gläubige einmal mit Christus im Tausendjährigen Reich teilen wird (Eph 1,11.14.18; 5,5; 1 Korinther 6,9.10). Darin wird es Unterschiede geben. Das erkennen wir aus Lukas 19,11–27. Entsprechend der Treue auf der Erde wird das Erbe größer und kleiner ausfallen. Am Richterstuhl des Christus wird der Lohn ausgeteilt. Das Gute, das wir für unseren Herrn getan haben, wird dann belohnt werden (1 Korinther 6,5).
Die Vergeltung kommt „vom Herrn“. Das bedeutet, dass Er die Quelle dieser Vergeltung ist. In Epheser 6,8 lesen wir: „da ihr wisst, dass, was irgend ein jeder Gutes tut, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier“. Dort steht allerdings eine andere Präposition. „Vom Herrn“ bedeutet dort, dass wir es aus seiner Hand empfangen werden. Hier im Kolosserbrief ist Er die Quelle. Es gibt eine unmittelbare Verbindung und Beziehung zwischen dem Geber und dem Empfänger. Unterstrichen wird das dadurch, dass vor „Herr“ kein Artikel steht. Das betont besonders die Autorität des Gebers und die Beziehung zwischen Empfänger und Geber.

Als Christ in irdischen Beziehungen leben – Eine Studie zu Kolosser 3:18 – 4:1 – Ernst-August Bremicker

Die Arbeit des Christen ist durch die Ermahnung von Kolosser 3,23-24 wunderbar geadelt. Sklavenarbeit war besonders entwürdigend. Der Sklave selbst zog aus ihr keinen Nutzen, keinen Gewinn, und doch sagte ihm der Apostel: «Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen … ihr dient dem Herrn Christus.» Bei jedem Tagewerk, im Haushalt oder auf dem Land, während der langen Stunden in der Werkstatt oder im Büro … immer soll uns der Satz eingeprägt sein: «Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn.» Dann wird es weder wildes Drauflosarbeiten noch Gewinnsucht geben; wir werden der uns anvertrauten Aufgabe alle Geschicklichkeit und Sorgfalt widmen. Der Christ arbeitet nicht nur während den erforderlichen Stunden, um seinen Zahltag zu verdienen, sondern hat als Devise: «Ihr dient dem Herrn Christus.»
Die Schrift hebt noch ein anderes Ziel der Arbeit hervor: «Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe» (Eph 4,28). Arbeiten, um aus dem Verdienst weitergeben zu können – an wen war diese Aufforderung gerichtet? An den, der früher gestohlen hatte! Welch eine wunderbare Veränderung bringen doch die Gnade und Neugeburt hervor! Wer früher in Arglist andere ihrer Habe beraubte, wird jetzt mit Freuden von der Frucht seiner eigenen Hände den Bedürftigen weitergeben. Er gleicht nun dem Vorbild des Apostels, der sagen konnte: «Ich habe euch in allem gezeigt, dass man, so arbeitend, sich der Schwachen annehmen … müsse» (Apg 20,35).

Halte fest 1963

…, dass Gläubige nicht nur ein Erbe sind, sondern auch Erben; Gläubige sind „Miterben“ des Messias. Dies bedeutet, dass die Gläubigen eines Tages ihr Erbe erhalten werden (Röm 8,17; Gal 4,7; Eph 1,11,14; Kol 1,12; 3,24; Titus 3,7; Hebr 9,9). 15; 1 Pet. 1: 4). Dieses Erbe umfasst den Auferstehungskörper und eine Position im messianischen Königreich. Der Gläubige wird die Dinge im messianischen Königreich erben.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

„ich bete darum …“

Ich bete dafür, dass das Vertrauen in Gott (was uns beide ja sehr verbindet) in dir immer stärker wird. Er soll bewirken, dass du immer mehr verstehst, was für super Sachen wir haben, weil wir mit Jesus Christus leben.
VolxBibel – Philemon 6

Du praktizierst deinen Glauben, indem du anderen tatkräftig hilfst, und ich bete darum, dass du gerade dadurch zu einem immer tieferen Verständnis für all das Gute geführt wirst, das uns durch unsere Beziehung zu Christus geschenkt ist.
(

W 6´Ich bete darum,` dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam wird in der Erkenntnis von all dem Guten, das im Hinblick auf Christus in uns (aL(1) in euch) ist. – Der Vers lässt verschiedene Deutungen zu. die Gemeinschaft deines Glaubens kann bedeuten: Du hast am Glauben Anteil / Du bist aufgrund deines Glaubens mit den anderen Christen verbunden / Du lässt andere an deinem Glauben teilhaben (so der NGÜ-Text). – Statt in der Erkenntnis ist auch denkbar: durch die Erkenntnis. In diesem Fall wäre zu übersetzen: 6 Ich bete darum, dass dein Glaube immer wirksamer wird, und zwar dadurch, dass du all das Gute erkennst, das uns … geschenkt ist. – Der Schluss des Verses (das im Hinblick auf Christus in uns ist) bedeutet entweder: das uns durch unsere Beziehung zu Christus geschenkt ist (siehe oben) oder: das uns zur Ehre von Christus geschenkt ist oder: das uns geschenkt ist, damit wir immer enger mit Christus verbunden werden oder: das wir durch unsere Beziehung zu Christus tun können.)
Neue Genfer Übersetzung – 2013 – Philemon 6

daß (Eig derart daß) die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Anerkennung alles Guten, welches in uns ist gegen Christum Jesum .
Elberfelder 1871 – Phlm 6

Was ist der Inhalt der Fürbitte des Apostels für Philemon? »Dass der Glaube, den wir miteinander haben, in dir kräftig werde in Erkenntnis all des Guten, das wir haben, in Christus« (Phlm 1, 6): Wörtlich spricht Paulus von der »Teilhabe« des Philemon am Glauben, so wie auch er und die ganze Gemeinde daran teilhaben; hier wird deutlich, dass auch Paulus sich nicht für einen »einsamen Großen« im Reich Gottes hält, sondern für einen Mitteilhaber an dem, was die ganze Gemeinde Jesu hat. Dieser nun auch in Philemon wohnende Glaube soll »kräftig werden« (oder: in ihm ganz »zur Wirkung kommen«). Wie? »In Erkenntnis all des Guten, das wir haben, in Christus« (wörtlich: »das wir in uns haben zu Christus hin«). Der Satz bedeutet: Paulus bittet darum, dass all das Gute, das Philemon als Glaubender von Christus empfangen hat, in ihm voll zur Auswirkung komme und er es seinem Herrn, in Erkenntnis seiner Wohltaten, zu seiner Verherrlichung wieder darbringe – wie einst Israel im Alten Bund etwas von dem, was es zuvor von Gott empfangen hatte, ihm wieder darbrachte zum Zeichen dafür, dass Gott alles gehört, insbesondere der Mensch selbst. Auch wir wollen alle Gaben, die uns geschenkt worden sind, voll »zu Christus hin«, auf unsern Herrn zu, zur Wirkung kommen lassen und sie ihm, in Erkenntnis seiner Wohltaten, darbringen zu seiner Ehre.

Gerhardt Maier – Edition C

Auch den Christenstand Philemons rechnet Paulus zu den guten Gaben Gottes, für die er ihm dankt, weil ihn die Gnade Gottes bewirkt hat. Darum gehört auch Philemon zu denen, für die Paulus fürbittend vor Gott steht. Die Gemeinschaft, die er dadurch mit ihm hat, schätzt er hoch, da er durch seine Fürbitte den Blick der göttlichen Gnade auf Philemon wendet. Er gründet sein Gebet für Philemon wie das, mit dem er Gott für die Gemeinden anruft, darauf, dass dieser durch die Liebe und den Glauben mit Jesus und allen, die seine Gemeinde bilden, verbunden ist. Mit der Gemeinschaft, zu der der Glaube ihn mit Jesus, mit Paulus und mit allen, die Christen sind, geführt hat, kann es sich aber verschieden verhalten; sie kann schwach bleiben und über Worte nicht hinauskommen, oder sie kann eine tüchtige Arbeit führen, durch die vielen ein Dienst geleistet wird. Paulus bittet für Philemon, dass die Gemeinschaft, die ihm sein Glaube gebracht hat, ihn zur Tat führe.

Dadurch, dass sie ihm den Anlass zu fruchtbarem Wirken gibt, wird sie wahr und fest und wird ihre Vollendung verbürgt.

Hierfür ist das Mittel die Erkenntnis des Guten; denn die Gemeinschaft wird durch die Bewirkung des Guten fruchtbar. Für alles Gute soll Philemon den klaren Blick haben, nicht so, dass er an Unmögliches dächte, sondern um wahrzunehmen, worin das Gute besteht, das Gott jetzt der Christenheit zuteilt, damit sie es jetzt von ihm empfange und in seiner Kraft herstelle. Ihren inneren Wert bekommt diese ihre Arbeit dadurch, dass sie für Christus geschieht. Ihr Täter und Empfänger sind dabei zu Christus gewendet, aus dessen Gnade ihr Dienst stammt und zu dessen Verherrlichung er geschieht. Paulus schreibt ja, um für Onesimus um Philemons Liebe zu bitten. Das gehört zu dem Guten, in dem sich die Gemeinschaft Philemons mit Christus als fruchtbar erweisen soll.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Der hier mit »Gemeinschaft« (Elberfelder, Zürcher, Schlachter) bzw. »Anteil haben« (Gute Nachricht) oder »miteinander haben« (Luther) übersetzte Begriff wurde häufig unter Geschäftspartnern oder im Zusammenhang mit gemeinsamem Besitz gebraucht (vgl. V. 7 ). Philemon tritt als Schutzherr der Gemeinde auf.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Paulus läßt seinem Dank die Bitte zu Gott folgen, ( wie Phil 1,9;Kol 1,3.9) daß Philemons Teilhaben am Glauben wirksam werde. Der Glaube an Jesus macht sie zu Genossen A , wenn dieser Glaube in der Liebe immer wieder neu wirksam ( Ga 5,6!) und tatkräftig wird.

A) (koinonia) vgl. 17: koinonos, der Teilhaber, der Gefährte, der Genosse. 1 Ko 10,16.17.18.20.

In Erkenntnis alles Guten, das in uns ist, auf Christus hin. Im Anfang steht nicht die Tat, sondern das Erkennen des Willens Gottes. Dieser Wille ist das Gute. ( Rö 12,2) Gott will unser Bestes; ( Rö 8,28) hat er das Gute angefangen in uns, so wird er es auch zur Vollendung bringen. ( Phil 1,6) In den alltäglichen Vorkommnissen erkennt der Glaube das Gute (V. 14!), das jetzt zu tun ist, und das in der Liebe zubereitete Herz verschließt sich nicht, sondern öffnet sich dem Bruder in Tat und Wahrheit. ( 1 Jo 3,17-18) Alles Gute, das in uns ist, das sind die Werke, die Gott für uns und für die er uns zubereitet hat, damit wir sie im rechten Augenblick erkennen und verwirklichen, ( Eph 2,10) nicht zum Zweck unserer Erlösung, sondern auf Christus hin, d. h. für ihn und zu seiner Ehre. Das gibt den Werken einen neuen Ursprung und ein anderes Ziel. ( 1 Th 5,15;Ga 6,6.10;Rö 2,10;5,7;12,2.9.21;13,3;14,16)

In der koinonia (Teilhaben und Gemeinschaft) des Glaubens kann einer dem andern zur Freude und zum Trost A werden, wenn die Gemeinschaft nicht nur in Wort und Gefühl sich erschöpft, sondern zu wirklichem Beistand und zur Liebestat führt.

A) (paraklesis) Zuspruch, Trost, Ermahnung; auch in der Ermahnung ist die tröstliche Aufmunterung immer mitenthalten; 2 Ko 7,4.7.13.

Wuppertaler Studienbibel

Worum drehen sich unsere Gebete? Bete ich vor allem für MICH und MEINE Bedürfnisse?

Wer ist dieser Herr?

Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, (Eig hindurchzog) wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.
Elberfelder 1871 – Apostelgeschichte 10,38

Jesus, der aus der Stadt Nazareth kommt, war auf Tour. Er ist überall rumgezogen und hat viele geile Sachen gemacht. Er hat viele Dämonen aus Leuten rausgeschmissen und dadurch Leute befreit. Seine Power kam dabei direkt von Gott. Sie war sehr stark in ihm.
VolxBibel – Apg 10,38

Wie Jesus von Nazareth, Den Gott mit dem Heiligen Geist und Wunderkraft gesalbt hat, umhergezogen ist, und hat wohlgetan, und alle gesund gemacht, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit Ihm. Apg 2,22; Mt 9,35; Lk 4,14.18; Joh 3,2; 1Joh 3,8.
Tafelbibel – Apg 10,38

οἴδατε Präd., zu dem drei (semantisch komplementäre) AkkO gehören: a)ιτὸν λόγον (V. 36), b) τό … ῥῆμα (V. 37), c) Ἰησοῦν … ὡς (V. 38). γενόμενον Aor. Ptz. Med. γίνομαι hier geschehen, zutragen (vgl. B I2a); attr. ῥῆμα hier (hebr.) Sache (B 2); τὸν λόγον … οἴδατε τὸ γενόμενον ῥῆμα καθʼ ὅλης τῆς Ἰουδαίας etwa (οἴδατε zweimal übersetzt) ihr kennt die Botschaft … ebenso kennt ihr die Ereignisse, die sich im ganzen jüdischen Land zugetragen haben (vgl. Menge) bzw. ihr kennt die Botschaft … ihr wisst, was im ganzen jüdischen Land geschehen ist. κατά m. Gen. hier durch – hin (B I1c; BDR § 2253), (überall) in. Ἰουδαία hier im weiteren Sinn v. Palästina (B 2), übers. etwa (das) jüdische Land. ἀρξάμενος Aor. Ptz. Med. ἄρχω; mod. gebrauchter nicht kongruenter Nom. (da offenbar part. coni. zu ῥῆμα, Ntr. erwartet [vgl. Var.]), der aber für dieses Verb auch außerbibl. (Inschriften, Papyri, Xenophon u. Plutarch) vorkommt (Metzger, S. 334; vgl. BDR § 1373; § 4193; H-S § 231d); ἀρξάμενος ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας etwa ausgehend von Galiläa, beginnend in Galiläa. βάπτισμα3 Taufe; μετὰ τὸ βάπτισμα ὃ ἐκήρυξεν Ἰωάννης nach der Taufe, die Johannes verkündet hat bzw. (freier) nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte (GNB). ἐ-κήρυξεν Aor. κηρύσσω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der Begriff „Messias“ bedeutet „Gesalbter“; wenn Petrus also sagte, Gott salbte Jesus von Nazareth, meinte er, „Gott machte ihn zum Messias“ (vgl. Jes 61,1-3; Lk 4,16-21; Apg 4,27). Das geschah bei der Taufe Jesu (vgl. Mt 3,16-17; Mk 1,9-11; Lk 3,21-22; Joh 1,32-34). Jesaja hatte prophezeit, daß der Gesalbte große Wunder vollbringen werde (Jes 61,1-3), und Petrus sagte denn auch: Der ist umhergezogen und hat Gutes getan und hat alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Petrus beschreibt das Leben Jesu – Apostelgeschichte 10: 36–38 Das Wort, das er den Kindern Israel sandte und von Jesus Christus gute Botschaft des Friedens predigte (er ist der Herr aller). Dieses Sprichwort, das ihr selbst kennt, wurde in ganz Judäa veröffentlicht, beginnend in Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte ;; sogar Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat: der Gutes tat und alles heilte, was vom Teufel unterdrückt wurde; denn Gott war mit ihm. Petrus erkannte den Grundsatz, dass Gott keinen Respekt vor Personen hat, und beschäftigte sich weiter mit dem Werk Jeschuas, weil diese Heiden nun die Essenz des Evangeliums hören müssen. Petrus begann in Vers 36 mit dem ersten Kommen Jesu: Das Wort, das er an die Kinder Israel sandte. Dieses Wort ist das Logo von Johannes 1, das Gott den Kindern Israel gesandt hatte. Dieses Logo ist Jeschua von Nazareth und er kam, um gute Friedensbotschaften zu predigen. Er ging herum, um den Frieden zu „evangelisieren“. Außerdem: Er ist der Herr aller, was bedeutet, dass er sowohl der Herr der Juden als auch der Herr der Heiden ist. In Vers 37 sprach Petrus über den Ruf Jesu: das Sprichwort, das ihr selbst kennt. Das Wort ye im griechischen Text steht in der emphatischen Position, weil die Heiden davon gehört hatten. Petrus erinnerte dieses nichtjüdische Publikum daran, dass ihnen die wichtigsten Fakten über Jeschua und das Evangelium bekannt sind. es war in ganz Judäa veröffentlicht worden, beginnend in Galiläa. Es war nach der Taufe, die Johannes predigte. Nachdem Petrus sich mit der Taufe Jeschuas durch Johannes befasst hatte, ging er nach Galiläa und fasste die Karriere Jesu durch Galiläa und auch durch Judäa zusammen. In Vers 38 befasst sich Petrus mit dem Leben und Werk Jeschuas. Zur Identifizierung sagt Petrus ihnen, dass er sogar von Jesus von Nazareth spricht. Wörtlich aus dem Griechischen: „Jeschua, der aus Nazareth.“ Es darf kein Fehler sein, auf wen sich Peter bezog. Gott hat diesen gesalbt. Das griechische Wort für „Salbung“ ist dieselbe Wurzel wie das griechische Wort für „Christus“. Gott hat ihn gesalbt, er hat ihn mit dem Heiligen Geist „messiasiert“. In der Tat hatte Jeschua eine besondere Salbung des Heiligen Geistes bei der Taufe in Erfüllung von Jesaja 61: 1-3, als er von Johannes getauft wurde. Aufgrund dieser Salbung durch den Heiligen Geist konnte er die Kraft haben, seine Arbeit zu tun. Also tat er Gutes und heilte alles, was vom Teufel unterdrückt wurde, was Krankheiten bedeutete, die von Dämonen verursacht wurden. Der Grund, warum er all dies tun konnte, ist, dass Gott mit ihm war. Petrus formulierte daher einige grundlegende Fakten über Jesus von Nazareth. 3. Petrus erklärt das apostolische Zeugnis – Apostelgeschichte 10: 39-41 Und wir sind Zeugen aller Dinge, die er sowohl im Land der Juden als auch in Jerusalem getan hat; wen auch sie töteten, hängten ihn an einen Baum. Ihn hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn offenbart, nicht allen Menschen, sondern Zeugen, die vor Gott auserwählt wurden, sogar uns, die mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er von den Toten auferstanden war. Petrus befasst sich mit dem apostolischen Zeugnis, beginnend mit der Erklärung in Vers 39a: Wir sind Zeugen. Sie sind Zeugen aller Dinge, die er sowohl im Land der Juden, einschließlich Galiläa, Peräa und Judäa, als auch in der Stadt Jerusalem getan hat. Soviel wussten sie bereits. In Vers 39b ging er auf den Tod des Messias ein, den auch sie töteten. Das ist die Tatsache: Sie haben diesen getötet. Das Mittel war: indem man ihn an einen Baum hängte. In Vers 40 ging Petrus weiter auf die Auferstehung ein: Ihn hat Gott am dritten Tag auferweckt, und Gott hat ihn offenbar gemacht, ein Satz aus Jesaja 65: 1. In Vers 41 sprach Petrus über seinen Dienst nach der Auferstehung. Sein Dienst nach der Auferstehung galt nicht allen Menschen, sondern denen, die als Zeugen der Auferstehung dienen sollten, den Aposteln. Diese waren: vor Gott auserwählt. Sie wurden ausgewählt, um als Zeugen der Auferstehung Jesu zu dienen: sogar für uns, dh für die Apostel, die mit ihm aßen und tranken. Dies zeigt deutlich, dass der Auferstehungskörper die Fähigkeit hatte zu essen und zu trinken. Sie aßen und tranken mit ihm, nachdem er von den Toten auferstanden war.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

„ihm ist nichts unmöglich, er ist ganz besonders, er ist echt heilig“

Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.
Elberfelder 1871 – Lukas 1,49–50

daß der Gewaltige Großes an mir gethan. Und heilig ist sein Name. Und sein Erbarmen währt von Geschlecht zu Geschlecht für die, die ihn fürchten
Textbibel – Lukas 1,49–50

כִּי גְּדוֹלוֹת עָשָׂה בִּי שַׁדַּי, (בראשית יז׳ א׳//דברים י׳ כא׳//תהילים קכו׳ ג׳) קָדוֹשׁ
ha-Berit ha-ḥadashah 2000 – Lk 1,49

Denn er sah auf die Erniedrigung seiner Magd. Denn sieh! von jetzt an werden mich alle Geschlechter selig preisen. Denn Großes tat mir der Mächtige, und sein Name ist heilig, und sein Erbarmen ist von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten. Gott hat sie nicht deshalb mißachtet, weil nichts Großes und Hohes an ihr war, sondern hat ihr seinen Blick geschenkt und auf sie mit dem erwählenden Auge geschaut, das sie zum Werkzeug seines Rats erkoren hat, und nun ist sie auf eine Höhe erhoben, daß sie für immer als die Hochbegnadigte und Auserkorene gelten wird und allen Zeiten das, was Gott ihr gab, als unausdenkbarer Vorzug erscheinen muß. So handelt er an ihr gemäß seiner göttlichen Majestät und offenbart seine Macht, seine Heiligkeit und sein Erbarmen. Bei seiner Regierung verweilt nun ihr Blick, die ungebunden an das, was groß und mächtig unter den Menschen ist, ihren eigenen Weg geht und Gottes Willen allein zur Geltung bringt.

Schlatter – Die Evangelien nach Markus und Lukas: Ausgelegt für Bibelleser

Dieses Lied von Maria zeigt zwei Dinge: Erstens zeigt es das Ausmaß von Marias persönlicher Spiritualität; und zweitens zeigt es ihre Kenntnis der Schrift, weil ihr Lied Hannahs Lied in 1 Samuel 2: 1–10 sehr ähnlich ist. In Marias Lied machte sie zwei Hauptpunkte: Erstens war Gott ihr Retter; und zweitens kam der Eine, der Messias, um die Verheißungen an Abraham zu erfüllen. Ihr Lied kann in zwei Teile geteilt werden. Der erste Teil (Verse 46–50) beschreibt, was Gott für Maria getan hat. In den Versen 46–47 heißt es: Und Maria sprach: Meine Seele macht den Herrn groß, und mein Geist hat sich an Gott, meinem Retter, gefreut. Sie nannte Gott ihren Retter. Die Art von Menschen, die einen Retter brauchen, sind Sünder. Diese Aussage zeigte deutlich, dass Maria eine Sünderin war. Dies verfälscht die Behauptungen eines bestimmten Teils der Christenheit, der lehrt, dass Maria immer ohne Sünde war. Sie sagte, dass Gott ihr Retter sei und zeigte, dass sie von Gott von ihren Sünden gerettet wurde. Dann benutzte sie das Wort „für“ dreimal und betonte, dass sie Gott „wegen“ lobte, was Gott für sie getan hatte. Erstens in Vers 48a: Denn er hat auf den niedrigen Stand seiner Magd geschaut:… Die Magd war Mary selbst. Sie war von geringem Vermögen, weil sie auf wirtschaftlicher Ebene auf der Armutsgrenze war. Aber trotz ihres geringen finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Vermögens und ihres Lebens in Nazareth, einer Stadt mit schlechtem Ruf, hatte Gott sie dennoch mit Gnade angesehen. Zweitens in Vers 48b:… Denn siehe, von nun an werden mich alle Generationen als gesegnet bezeichnen. Trotz ihrer geringen Anfänge würden sie von nun an alle Generationen als gesegnet bezeichnen, da über alle Generationen hinweg anerkannt würde, dass sie die Mutter des Messias war. Drittens in Vers 49a: Denn wer mächtig ist, hat mir Großes angetan; … Das Beste war, dass sie die Mutter des Messias sein würde. Sie schloss diesen Abschnitt dessen, was Gott für sie tat, mit dem Lob Gottes: Und heilig ist sein Name. Und seine Barmherzigkeit gilt Generationen und Generationen denen, die ihn fürchten. Der zweite Teil ihres Liedes, Verse 51–55, in dem sie erklärte, was Gott für Israel tun würde. Sie benutzte den Begriff, den er sieben Mal hat: Erstens: Er hat mit seinem Arm Kraft gezeigt; … Zweitens:… Er hat die Stolzen in die Vorstellung ihres Herzens zerstreut. Drittens: Er hat Fürsten von ihren Thronen gestürzt,… Viertens:… und hat sie in geringem Maße erhöht. Fünftens: Der Hunger, den er mit guten Dingen gefüllt hat; … Sechstens: … und die Reichen, die er leer weggeschickt hat. Und siebtens: Er hat Israel, seinem Diener, geholfen, damit er sich für immer an Barmherzigkeit (als er zu unseren Vätern sprach) gegenüber Abraham und seinem Samen erinnert. Die Geburtserzählungen verbinden oft das Kommen Jeschuas mit den verschiedenen jüdischen Bündnissen. In Matthäus 1: 1 stellte Matthäus sein Evangelium vor, indem er ihn den Sohn Davids und den Sohn Abrahams nannte. Auf diese Weise verband er das Kommen Jeschuas mit dem Davidischen Bund und mit dem Abrahamischen Bund. Hier, in den Versen 54–55, verband Maria das Kommen des Messias mit dem Abrahamischen Bund, denn sie sagte: Er hat Israel, seinem Diener, geholfen, damit er sich an die Barmherzigkeit (als er zu unseren Vätern sprach) gegenüber Abraham und seinem erinnert Samen für immer. Sie wird den gebären, der den Abrahamischen Bund erfüllen wird. Diese Geburtserzählung endet in Vers 56: Und Maria blieb ungefähr drei Monate bei ihr und kehrte in ihr Haus zurück. Mary blieb insgesamt drei Monate bei Elisabeth. Diese drei Monate waren der siebte, achte und neunte Monat von Elisabeths Schwangerschaft. Mary verließ Elisabeths Haus kurz bevor John geboren wurde. Uns wird nicht gesagt, warum sie vor Johns Geburt gegangen ist, vielleicht, um an dieser Stelle nicht auf sich aufmerksam zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war sie selbst im dritten Monat schwanger und immer noch unverheiratet, obwohl sie mit Joseph verlobt war. Als John geboren wurde, erregte es große Aufmerksamkeit in der Stadt, vielleicht wollte Mary die Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien