ohne Jesus als Haupt …

Von ihm her entsteht der gesamte Körper und wird zusammengefügt und durch jedes einzelne Gelenk miteinander verbunden, das ihn dabei unterstützt, und das in dem Maß, wie jeder Einzelne die Kraftwirkung Gottes erfährt. Auf diese Weise bewirkt Jesus selbst das Wachstum seines Körpers und baut sich selbst auf, wobei die Liebe alles zusammenhält.
Roland Werner – Das Buch – Epheser 4,16

aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe
Elberfelder 1871 – Epheser 4:16

Von ihm her wird der ganze Leib zu einer Einheit zusammengefügt und durch verbindende Glieder zusammengehalten und versorgt. Jeder einzelne Teil erfüllt seine Aufgabe, und so wächst der ganze Leib und baut sich durch die Liebe auf.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Epheser 4,16

Jehovah hatte EIN Volk Israel – und ER ist seinem Volk weiterhin treu. Doch wie ist es mit den Christen? Diese sind zersplittert in viele viele kleine Gruppen – und die streiten sich untereinander und machen sich gegenseitig schlecht. Ist das wirklich nötig? Oder wäre es nicht besser, die verschiedenen Glieder zu akzeptieren, und Gott die Entscheidung fallen zu lassen?

Den Vers 15 hatten wir schon einmal – und vielleicht sind die Gedanken zu 1.Korinther 12:26,27 dabei auch zu beachten….


Schließlich kommt Paulus zum endgültigen Ziel – oder vielleichtbesser Ergebnis (hina) – der Ausrüstung der Heiligen zum Dienst am Herrn und am Nächsten durch die Träger der Gnadengaben. Negativ formuliert sollen die Gläubigen sich danach nicht mehr wie unmündige Kinder verhalten, die leicht zu beeinflussen und zu verwirren sind, und sich nicht von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen (vgl. Lk 8,24; Jak 1,6) durch trügerisches Spiel (kybeia, wörtlich: „Würfelspiel“) der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen (panourgia; vgl. auch Lk 20,23; 1Kor 3,19; 2Kor 4,2;11,3 ). Die falschen Lehrer verunsichern die Menschen in bezug auf die Wahrheit, um sie dazu zu bringen, an ihre Irrtümer zu glauben. Im Gegensatz dazu (de, aber) formuliert Paulus positiv, daß die Gläubigen durch die Wahrheit und Liebe (wörtlich: wahrhaftig sein in der Liebe) wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Christus ist also die Quelle des Wachstums der Gläubigen und gleichzeitig Ende und Ziel dieses Wachstums (vgl. V. 13). Vom Haupt (vgl. Eph 1,22;5,23; Kol 1,18) erhält der ganze Leib die Fähigkeit zu Wachstum und Tätigkeit (Eph 4,16). Seine einzelnen Glieder werden sorgfältig zusammengefügt (2, 21), so daß ein Glied am andern hängt, … wodurch jedes Glied das andere unterstützt (vgl. Kol 2,19) nach (kata mit Akkusativ) dem Maß (metrO, von metron) seiner Kraft. So wächst der Leib Christi (vgl. Eph 4,15) und baut sich selbst (vgl. V. 12) auf in der Liebe. Die Wendung „in der Liebe“ findet sich dreimal in diesem Abschnitt (V. 2.15-16); sie weist auf den Weg hin, auf dem die Einheit erreicht wird. Bezeichnenderweise taucht auch der Begriff „Maß“ (metron) dreimal in diesem Zusammenhang auf (V. 7.13.16). Jeder Gläubige soll durch die Gnade Gottes im Leib Christi dienen nach dem Maß der Gabe, die Christus ihm gegeben hat (V. 7). Wenn das jeder tut, dann wächst die Kirche (V. 16) und wird schließlich immer stärker zum Ebenbild Christi (V. 13). Wenn man jedoch seine eigene Gabe oder die anderer unterdrückt, verkümmert das Wachstum.
Die Bewahrung der Einheit liegt in den Händen derjenigen, die Gott mit Gnadengaben ausgestattet hat (V. 7-16). Innerhalb dieser Einheit finden sich nichtsdestoweniger viele verschiedene Aufgaben. Paulus stellt das Wachstum des ganzen Leibes in den Mittelpunkt, nicht das einzelner Glieder.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar – Eph 4,14–16

Vom Haupt her ergibt sich zum Abschluß dieser Ausführungen über die Einheit und das Wachstum des von Christus begabten Leibes der Anlaß, das Miteinander und Ineinander dieses besonderen Organismus zusammenfassend zu illustrieren.
Ermöglicht und ausgehend von diesem Haupt her »bewirkt der ganze Leib … das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in der Liebe«. Aus Christus gewinnt der »ganze« Leib bis in seine feinsten Verästelungen hinein Impuls und Kraft zum Wachstum, zur Auferbauung. Wie bereits in 2,20ff finden sich auch hier die Bilder vom Körper und vom Bau Seite an Seite. Indem der Leib zum Haupt hinwächst, wird damit auch der Bau erweitert und auf seine Fertigstellung hin gefördert. Die lebensnotwendige Verbindung zum Haupt, die dieses »bewirken« erst möglich macht, schließt aus, daß es sich bei der »Auferbauung seiner selbst« um ein eigenmächtiges Wirken der Kirche handeln kann. Kirche ist nur von ihrem Haupt, Christus, her zu erkennen. Wo dies aus dem Blick geraten ist, will dieser Abschnitt zur Umkehr zum Haupt anleiten.
Der ganze Leib wird »zusammengefügt und zusammengehalten durch jedes unterstützende Gelenk«. Ganz ähnlich formuliert Paulus in 2,19: »… das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.«
Versteht man V. 16 als Zusammenfassung von 4,7–15, so wird man die »unterstützenden Gelenke«, die eine zentrale Funktion für den Zusammenhalt des Leibes haben, auf die in V. 11 genannten Beauftragten beziehen.
Auch hier ist wieder darauf aufmerksam zu machen, daß die unterstützende Aufgabe der eigens Beauftragten allein aus ihrer Lebensverbindung zum Haupt heraus möglich ist, da sie ja nicht nur »Gaben« an den Leib, sondern selbst wieder von Christus »begabt« sind, entsprechend seinem Willen (4,7f).
Diese Förderung des Zusammenhalts geschieht »nach der Kraft, die einem jeden Teil zugemessen ist«. Die Formulierung »einem jeden« nimmt V. 7 auf und ist daher, wie dort, nicht auf die eigens genannten Beauftragten zu beschränken, sondern wieder auf die Gesamtheit der Glaubenden zu beziehen: Jedem einzelnen wurde nach dem Maß der Gabe Christi die Gnade mit den daraus erwachsenden Gaben gegeben. Entsprechend wird der Leib von allen Gliedern gefördert. Dies geschieht nach der jedem Teil zugemessenen Kraft (vgl. 3,7 im Blick auf Paulus selbst).
Damit wird in diesem Vers tatsächlich der gesamte vorausgehende Abschnitt zusammengefaßt: Ausgehend von der Einheit Gottes und seines Handelns im Leib Christi war der Blick auf die Vielfalt der an die Glaubenden ausgeteilten Gaben gegangen. Sodann hebt Paulus die besonderen Aufgaben der Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer für die Zurüstung der Heiligen hervor, damit die Kirche Christi zum Erwachsenenalter heranreifen und trügerischer und täuschender Lehre widerstehen könne. Zum Schluß nimmt der Apostel wieder das Zusammenwirken aller am Aufbau des Leibes in den Blick. Auffälliges Kennzeichen an der gesamten Aufgabe ist, daß die Auferbauung »in der Liebe« (V. 13) geschieht. Dies ist dort der Fall, wo die Erkenntnis der Liebe Christi mehr und mehr wächst (3,19) und daher auch die Wahrheit in Liebe geredet wird (4,15).

Wuppertaler Studienbibel

Nicht anderswohin, sondern zu ihm wendet sich das Streben der Christenheit; denn er ist das Haupt. Darum ist die vollständige, kraftvolle Verbindung mit ihm das einzige, was sie suchen kann, womit sie für sich die gesunde Entwicklung und die starkmachende Organisation erreicht. 4,16: aus dem der ganze Leib, durch jedes hilfreiche Gelenk zusammengeheftet und vereint, kräftig nach dem Maß eines jeden Teiles das Wachstum des Leibes zu seinem Aufbau durch die Liebe bewirkt. Beides spricht Paulus aus, daß alles am Christus hängt und daß die Arbeit und Tätigkeit aller und besonders derer, die mit besonderer Begabung ausgerüstet sind, für das Bestreben und Gedeihen der Kirche unerläßlich ist. Nur vom Haupt aus, nicht in der Abwendung von ihm, nicht in eigener Kraft, sondern durch das, was er vom Christus empfängt, schafft der Leib sein Wachstum. Christus bereitet es ihm aber dadurch, daß der Leib ineinandergefügt und zu gemeinsamem Leben verbunden wird, nicht so, daß jeder für sich einsam und abgeschlossen bliebe, sondern so, daß sein Lebenslauf mit dem des anderen verschlungen und verflochten wird und er aIs Glied des Ganzen vor dem Auge Jesu steht und als solches von ihm behandelt wird. Die Gabe, die ihm gereicht wird, erhält er als Glied des Ganzen, nicht für sich allein.
Diese Verknüpfung und Vereinigung gewinnt der Leib durch jedes zur Hilfeleistung und Kraftspendung befähigte Gelenk. Mit diesem Bild ist gesagt, daß Christus in die Gemeinde solche setzt, die ihr miteinander und mit Christus zur Einigkeit helfen, ihre geschlossene Verbindung stärken und ihr den Zufluß des Lichtes und der Kraft von oben vermitteln. Nicht als Ersatz für das Haupt dienen diese Gelenke, sondern zur Herstellung des lebendigen Austausches, der Glied mit Glied und alle mit dem Haupt vereint.
So bewirkt der Leib sein Wachstum in wirksamer Kraft, woran jeder einzelne Teil mitbeteiligt ist, natürlich in verschiedener Abstufung entsprechend dem Maß, das ihm zugeteilt ist, doch nicht so, daß es irgendein Glied gäbe, das für den Leib bedeutungslos wäre oder sich nur träg und passiv mit dem ernähren könnte, was der Leib an Leben und Kräften hat, sondern so, daß jedes seine Aufgabe hat und zur fruchtbaren Mitarbeit an seinem Platz berufen ist.
In der engen Verbundenheit aller mit allen und in ihrer gemeinsamen Arbeit, die alle wechselseitig zu Empfängern und zu Gebern macht, wird an der Gemeinde sichtbar, welche Kraft sie innerlich bestimmt, nämlich die Liebe. Sie wäre zerstört, wenn nur der eine regierte, der andere bloß gehorchte, der eine in der Arbeit stände, der andere nur in der Ruhe, wenn Risse durch das Ganze gingen mit unüberwindlichen Trennungen. So aber, weil Christus niemand als einsamen Eremiten an sich zieht, sondern jeden nur als Glied der Gemeinde in seine Gnade aufnimmt, und weil er jeden so regiert und dazu begabt, daß alle durch ihn gesegnet sind, und er allen ihre Arbeit gibt, die dem Ganzen hilft, so wird die Gemeinde wirklich zur Heimat der Liebe; nun hat diese Raum und Gelegenheit, zur Macht und zur Herrschaft zu kommen und sichtbar zu machen, was sie ist und was sie aus uns macht.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Nachdem der Apostel in den Versen 11-12 von jenen fünf Gaben gesprochen hat, die den Heiligen zur Selbstauferbauung gegeben sind, und in V. 15 vom Haupt, vertieft er nun diese Lehre, indem er die Abhängigkeit des Leibes von Christus und der Glieder voneinander betont. Nach Gottes Gedanken soll die Gemeinde als der Leib von Christus, dem Haupt, her durch ein jedes Glied sich selbst auferbauen in Liebe. Hier wird uns ein kostbares Bild vom Leib geboten, in welchem jedes Glied einbezogen und alle von einander abhängig sind. Alle Glieder des Leibes sind »wohl zusammengefügt« (synarmologèo, syn, zusammen, ar- fügen, harmos, Fuge, Gelenk) und sind »verbunden« (symbibàzo, syn, zusammen, bibàzo festmachen) »durch jedes Gelenk der Darreichung« (dià pàses haphès tes epichoregìas ) . So bewirken alle dergestalt zusammengefügten und miteinander durch Gelenke verbundenen Glieder, die einem jeden Glied das zukommen lassen, was es entsprechend seiner Funktion bedarf, das Wachstum und die Selbstauferbauung des Leibes in Liebe.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

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