Kategorie: jehovah-shammah

1 plus 1 = eins ?

Und der Mensch sprach: Diese ist einmal Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische; diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist diese genommen.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.

Elberfelder Bibel 1905 – Gen 2,23–24

Und der Mensch sagte: „Diese ist sie nun! Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch! Diese wird ‚Männin’ genannt werden, denn diese ist von dem Manne genommen.”
Darum verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seiner Frau. Und sie werden zu einem Fleisch sein.

Bibel – AT Janzen und Jettel – Gen 2,23–24

Da sagte der Mann:
„Das ist endlich Gebein von meinem Gebein
und Fleisch von meinem Fleisch!
Sie wird Frau genannt werden,
denn vom Mann wurde sie genommen.“
Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und fest zu seiner Frau halten, und sie werden eins werden.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Gen 2,23–24

Der Mann war echt begeistert. „YES! Die passt doch total gut zu mir! Sie kommt ja sogar aus meinem Köper raus, ist genau das gleiche Material! Ich finde, sie soll jetzt ,Frau‘ heißen.“
Darum ist das jetzt so, dass ein Mann irgendwann seinen Vater und seine Mutter verlässt und mit einer Frau zusammenzieht. Die beiden werden dann ganz fest zusammenwachsen, sie werden wie ein Mensch sein.

VolxBibel – Gen 2,23–24

Der Mensch sprach:
Diesmal ist sies!
Bein von meinem Gebein,
Fleisch von meinem Fleisch!
Die sei gerufen
Ischa, Weib,
denn von Isch, vom Mann, ist die genommen.
Darum läßt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und haftet seinem Weibe an,
und sie werden zu Einem Fleisch.

Buber & Rosenzweig – Gen 2,23–24

Sie war weit entfernt von dem Maßstab, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1 Mo 2:24). Die Bibel malt somit ein düsteres Bild von der Polygamie, und die schmerzliche Geschichte der Hausgemeinschaft Elkanas ist ein markanter Pinselstrich auf diesem Bild.

Ahmt ihren Glauben nach

NEIN! Nicht nur die Polygamie, sondern auch die Trennung/Scheidung, die in vielen Gemeinschaften ja momentan als „normal“ angesehen wird (oder wie die Autoren der Broschüre Ahmt ihren Glauben nach – sogar unter bestimmten Vorraussetzungen fördern!)

Dieser Abschnitt berichtet von der Erschaffung der ersten Frau und der Einsetzung der Ehe und war deswegen für die Gesellschaft des Volkes Israel von großer Bedeutung. Es war Gottes Absicht, daß (Ehe)mann und (Ehe)frau eine geistliche und funktionierende Einheit sein sollten, indem sie in Rechtschaffenheit wandeln, Gott dienen und zusammen seine Gebote halten würden. Wenn diese Harmonie Wirklichkeit ist, gedeiht eine Gesellschaft unter Gottes Führung.
Adam war allein und das war nicht gut , obwohl alles andere in der Schöpfung gut war (vgl. 1Mo 1,4.10.12.18.21.25 ). Als der Mensch als Gottes Stellvertreter zu handeln begann, indem er den Tieren Namen gab, was sein Herrschaftsrecht bewies ( 1Mo 2,19-20 ), wurde er sich seiner Einsamkeit bewußt ( 1Mo 2,20 ). Gott ließ deshalb einen Schlaf (V. 21 ) auf ihn fallen und schuf Eva aus seinem Fleisch und Bein (Gebein) (V. 21-23 ).
Gott beschloß, eine Hilfe für den Mann zu schaffen (wörtl. »eine Hilfe, ihm entsprechend«, »ein helfendes Gegenüber« oder »eine ihm entsprechende Hilfe«) (V. 18 ). »Hilfe« ist kein erniedrigender Ausdruck. Er wird in der Bibel oft gebraucht, um Gott, den Allmächtigen, zu beschreiben (z.B. Ps 33,20;70,6;115,9 ). Die Beschreibung der Frau als »ihm entsprechend« bedeutet im Grunde, daß das, was über den Mann in 1Mo 2,7 gesagt wird, auch für sie gilt. Sie hatten beide dasselbe Wesen im Bilde Gottes. Die Frau füllt aber das aus, was dem Mann fehlte, weil er allein war. Sie ergänzt, was ihm fehlt, und er ergänzt, was sie entbehrt. Der Höhepunkt ist die Tatsache, daß beide ein Fleisch (V. 24 ) werden, womit die völlige Einheit von Mann und Frau in der Ehe beschrieben wird. Da Adam und Eva eine geistliche Einheit waren und ohne Sünde in Rechtschaffenheit lebten, war keine Anweisung erforderlich, wer die Führung zu übernehmen habe. Paulus diskutiert diese Frage später in Verbindung mit der Schöpfungsordnung und dem Sündenfall ( 1Kor 11,3; 1Tim 2,13 ).
Der Ausdruck Zal-kEn ( deshalb oder darum , 1Mo 2,24 ) wird in 1 Mose häufig verwendet. Wenn er und der ganze Satz in Vers 24 direkt von Gott an Adam gerichtet ist, muß das Verb »verlassen« im Futur mit wird verlassen übersetzt werden. Wenn aber, was vom Sinn her auch möglich ist, Gott diese Worte durch Mose an die Leser richtet, sollten sie im Präsens übersetzt werden: »darum verläßt ein Mann…«. Jedenfalls ist es die Folge der Erschaffung der Frau, daß die Ehe Mann und Frau zu »einem Fleisch« macht. Ihre Nacktheit (V. 25 ) läßt annehmen, daß sie ungezwungen, ohne Angst vor dem Ausgenutztwerden oder der Möglichkeit der Sünde, miteinander umgingen. Diese Gemeinschaft wurde später beim Sündenfall zerstört und wird seitdem nur bis zu einem gewissen Grad in der Ehe wiedererlangt, wenn ein Paar ungezwungen miteinander umzugehen beginnt. Hier deutet die Nacktheit, trotz des wörtlich zu nehmenden Bezugs, auch auf die Sündlosigkeit hin.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Unzucht erschüttert die Ehe in ihren Fundamenten – und nur in diesem Fall macht der Ehepartner sich nicht schuldig, wenn er eine Ehescheidung vornimmt. Dass ein Christ vielmehr vergeben und dem Partner die Chance zu einem Neuanfang geben soll, ist klar und sollte unbedingt beachtet werden. „Ein Christ“, schreibt der Bibelausleger Rudolf Brockhaus, „handelt nicht im Geist der Gnade, wenn er die Scheidung einreicht.“ Der Prophet Hosea wurde sogar direkt von Gott aufgefordert, seine ehebrecherische Frau zu lieben (Hos 3,1).
Und doch räumt der Herr dem Betrogenen die Möglichkeit einer Scheidung ein, weil es manchmal als zu schwer empfunden werden kann, einen Zustand der Hurerei und Unversöhnlichkeit dauerhaft zu ertragen. Die Scheidung ist dabei keine Empfehlung, sondern lediglich eine Möglichkeit, die sozusagen in einem Nebensatz erwähnt wird. Es ist eine „Notordnung“ für völlig verfahrene Situationen. Das Schöne, was vor dem Sündenfall gegeben wurde (1 Mose2,24), kann leider nach dem Sündenfall nicht immer aufrechterhalten werden.

Ehescheidung und Wiederheirat – Gerrid Setzer

Genau so ist es! Es gibt nur eine Einheit in der Ehe – und diese wird nur durch Untreue zerstört. Warum? Weil die Ehe ein Bild von Gott selbst ist – und dieses echad

Wo ist Gottes Herrlichkeit heute?

Und die Herrlichkeit Jehovas hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jehovas.
Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äußeren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 10,4–5

Und die Herrlichkeit Jahwes hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jahwes.
Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äusseren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes (El), des Allmächtigen, wenn er redet.

Free Bible – 2004 – Ez 10,4–5

Die Herrlichkeit Jehovas erhob sich von den Chẹrubim zur Schwelle vom Eingang des Hauses. Nach und nach erfüllte die Wolke das Haus und das Leuchten der Herrlichkeit Jehovas erfüllte den Vorhof. 5 Das Rauschen der Chẹrubimflügel war im äußeren Vorhof zu hören. Es klang wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Ez 10,4–5

Plötzlich bewegte sich wieder diese Wolke, wo Gottes besonders krasse Art drin war. Sie schwebte vom Chefsessel weg und kam zum Eingang des Tempels. Die Wolke nebelte den ganzen Bereich, der vor dem Tempel lag, komplett ein. Gott war jetzt voll da.
Die Bewegung von den Flügeln der Engel machte ein lautes Geräusch. Es klang so wie ein lauter Donner, so, wie Gott manchmal redet. Man konnte den Lärm bis in den äußersten Bereich vom Vorhof hören.

Martin Deyer – Ez 10,4–5

Er sprach mit dem Mann in Leinen. In einer Vision sieht Yechezk’el einen Thron und der darauf sitzende befiehlt dem in Leinen gekleideten Mann, in die wirbelnden Räder einzutreten, um Kohlen zu erhalten, die sich über die Stadt verteilen, was die Zerstörung von Yerushalayim durch Feuer symbolisiert. Yechezk’el beschrieb seine Vision der K’ruvim (Cherubim) im Tempel als identisch mit der Vision, die er in der Ebene in Bavel sah (vgl. 1: 4–28; 10: 1–15, 20–22).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Die Abreise des Herrn von Jerusalem. Gottes Thronwagen wird in 43: 1–12 zurückkehren, wenn die Stadt gereinigt und der Tempel wieder aufgebaut ist. Die Abreise der Gegenwart des Herrn aus dem Tempel steht im Gegensatz zu Darstellungen der Manifestation der göttlichen Gegenwart als Feuer und Wolke in der Wildnis-Stiftshütte (2. Mose 40: 34–38) und im Tempel Salomos (1. Könige 8: 1). 6–13; 2 Chron. 5: 3–6: 2). Sobald Gott gegangen ist, ist die Stadt offen für fremde Invasionen und Zerstörungen. 10: 1: Die Weite über den Köpfen der Engel ist mit Saphir verbunden. Das blaue Bild des Saphirs erinnert an die Identifizierung der Weite als Himmel oder Himmel in 1. Mose 1: 6–8 und an die Pflasterung des Saphirs (oder Lapis) unter den Füßen Gottes, die Moses, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig Älteste in Exod. 24: 9–11. In der späteren kabbalistischen Tradition wird der Begriff Saphir (hebräisch „Sapir“) manchmal mit dem hebräischen Begriff „Sefira“ („Zählen“) assoziiert, der in kabbalistischen Texten die „Emanationen“ Gottes oder die in der Welt manifestierten göttlichen Eigenschaften bezeichnet. Die beiden Begriffe sind jedoch etymologisch nicht verwandt. 2: Gott befiehlt dem in Leinen gekleideten Mann, glühende Kohlen zwischen den Engeln zu nehmen und sie über die Stadt zu verteilen. Dieser Akt ähnelt Josias Zerstörung des Bethel-Altars, in dem er befahl, den Altar zu verbrennen und zu Staub zu zermahlen und die Leichen des götzendienerischen Priesters an der Stelle zu verbrennen, um ihn zu entweihen (2. Könige 23: 15-18). Es ähnelt auch der späteren Reinigung des Tempels durch Juda den Makkabäer, der den befleckten Altar zerstören musste, um den Tempel neu zu weihen (1. Makk. 4: 36–59). Soweit Hesekiel die Wiederherstellung des Tempels zu einem bestimmten Zeitpunkt nach seiner Zerstörung vorsieht (11: 14–21; Kap. 40–48), wird er durch die Opferbilder dieses Aktes auch mit den im Tempel dargestellten Reinigungs- und Schuldopfern verglichen (Lev. chs 4–5; 7: 1–10). Solche Opfer spielen eine Rolle beim Sühnen für Ungerechtigkeit und Unreinheit, damit der Täter als Mitglied der Gemeinschaft „zurückkehren“ kann. 4: Gottes Gegenwart wird durch die Wolke (2. Mose 19: 9; 1. Könige 8: 10–11) und das Strahlen der Gegenwart des Herrn angezeigt, wenn sie sich im Tempelkomplex bewegt. 6–7: Wegen der Heiligkeit des Thronwagens oder der Arche kann sich der in Leinen gekleidete Mann nicht nähern und ein Cherub gibt ihm das Feuer (2 Sam. 6: 6–11).

Die jüdische Studienbibel

Gottes Herrlichkeit verläßt den Tempel ( Hes 10 )

Gott würde seinen Wohnort niemals mit anderen „Göttern“ teilen, und sein Heiligtum durfte nicht mit Götzendienst verunreinigt werden. Das Zentrum der Anbetung Gottes in Silo wurde, kurz nachdem seine Herrlichkeit von dort gewichen war, von dort entfernt ( 1Sam 4,1-4.10-11.19-23; Jer 7,12-14 ). Das gleiche Schicksal würde dem Tempel von Jerusalem widerfahren.
Hesekiel, noch immer neben dem Altar stehend, blickte auf das Heiligtum und sah etwas wie einen Thron aus Saphir über dem Raum, der über den Köpfen der Cherubim war . Dies war der azurblaue Thron Gottes, der auch auf seinem Thronwagen gewesen war (vgl. die Anmerkungen zu Hes 1,26 ). Gott selbst war im Eingang des Heiligtums, aber sein Thronwagen war „auf der Südseite des Tempels“ ( Hes 10,3 ).
Gott sagte dem Engelsschreiber: Geh zwischen die Räder unter den Cherubim und nimm brennende Kohlen und verstreue sie über die Stadt . Die „brennenden Kohlen“ unter den Cherubim hatte Hesekiel bereits vorher gesehen ( Hes 1,13 ; vgl. Jes 6,6 ). Nun benutzte Gott solche Kohlen, um seine „heilige“ Stadt zu reinigen.

Hesekiels Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Thronwagen Gottes zu, der neben dem Heiligtum stand. Eine Wolke füllte den inneren Hof und machte Gottes Gegenwart auf der Schwelle des Heiligtums deutlich (vgl. 2Mo 33,9-10; 1Kö 8,10-11; Jes 6,1-4 ). Hesekiel erwähnte noch einmal, daß sich die Herrlichkeit des HERRN von dem Thronwagen zur Schwelle begab ( Hes 10,4 ; vgl. Hes 9,3 ). Als die Wolke den Tempel erfüllte, war der Hof voll des Glanzes der Herrlichkeit (vgl. die Anmerkungen zu Hes 1,28 ) des HERRN . Die Manifestation der Herrlichkeit Gottes schien durch die Wolke hindurch, um den Platz zu erleuchten, auf dem Hesekiel stand. Neben dieser blendenden Helligkeit vernahm Hesekiel das Geräusch der Flügel der Cherubim, das so laut war, daß man es im äußeren Hof hören konnte (vgl. Hes 1,24 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wenn nach Hesekiel 10 die Herrlichkeit Jehovahs den Tempel verließ – wann war das? und kam sie wieder zurück? Und wenn ja wann?
Hesekiel ist ein wohl selten gelesenes Bibelbuch.
Deshalb viel Freude beim lesen – es gibt viel spannendes zu finden.

Angst vor was?

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.
Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres,

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 46,1–2

Gott ist für uns Zuflucht und Schutz,
in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genugd.
Darum fürchten wir uns nicht,
wenn auch die Erde bebt und wankt
und die Berge mitten ins Meer sinken,

Neue Genfer Übersetzung – Ps 46,2–3

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
eine Hilfe, die in der Not leicht zu finden ist.
Darum werden wir keine Angst haben,
auch wenn die Erde Veränderungen durchmacht,
auch wenn die Berge in die Tiefen des Meeres stürzen

neue Welt Übersetzung – 2018 – Ps 46,1–2

Bei unserm Gott kann man sich immer gut verstecken, denn er ist stark, und er beschützt uns vorm Verrecken.
Wir haben keinen Schiss, auch wenn es mal ein Beben gibt, selbst wenn die Zugspitze wegfliegt und sich ins Meer begibt.

Martin Deyer – Ps 46,2–3

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke. Dieser Psalm drückt das Vertrauen des Psalmisten aus, dass ADONAI auch in Zeiten des Aufruhrs und des Umbruchs treu ist. Gott ist für Israel ein Zufluchtsort vor Naturphänomenen (Verse 2–4), vor den Nationen der Welt (Verse 5–7) und vor natürlichen und nationalen Mächten (Verse 8–12).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Der Prophet beginnt mit der umfassenden Erklärung: Gott ist unsre Zuversicht, ehe er auf die einzelnen Stufen, in denen sich die Befreiung vollzog, eingeht. Gott sei stark genug, so meint er, die Seinen zu erretten; ihre Hoffnungen seien wohlbegründet. Das liegt alles in dem Wort „Zuversicht“. Die zweite Vershälfte führt in die Vergangenheit. Der Prophet rühmt Gottes Macht und Güte gegen die Seinen und preist seine Hilfe, die stets zur rechten Stunde kommt, damit man nicht im Bann der Angst anderswohin schaue, sondern allein mit seinem Schutz zufrieden sei. Jedes Glied der Gemeinde soll wissen, dass Gott insonderheit sein Beschützer ist. Es herrscht kein Zweifel, dass das erwählte Volk damit von den heidnischen Völkern geschieden und die Bedeutung des Kindschaftsrechtes hervorgehoben wird, dessen Gott die Kinder Abrahams gewürdigt hatte. So gilt auch der aus unserem Vers zu entnehmende allgemeine Grundsatz nicht für alle Personen, wohl aber für alle Zeiten: es wird uns gezeigt, wie Gott sich all den Seinigen gegenüber zu verhalten pflegt. Der Prophet zieht daraus den Schluss: die Gläubigen hätten keinen Grund zur Furcht, da Gott immer bereit sei, sie zu erretten, und zwar mit unüberwindlicher Gewalt. Der Dichter stellt uns vor Augen, wie wahr und echt der Untergrund der Hoffnung sei, wenn man selbst unter so verzweifelten Verhältnissen, wo der Himmel einzustürzen, die Erde zu wanken und die Berge in ihren Grundfesten zu weichen scheinen, doch mit ruhiger, gefasster Seele dastehen könne. Es ist ja keine Kunst, großes Vertrauen zu zeigen, so lange keine Gefahr droht. Aber wenn uns die Erde durch ihr Wanken in Bestürzung versetzt und unserer Seele die Ruhe raubt, so leuchtet es wohl ein, dass Gottes Macht alle Ehrerbietung verdient.
Wenn es weiterhin heißt (V. 3): wir fürchten uns nicht, so ist damit nicht gesagt, fromme Menschen seien frei von jeder Furcht und Unruhe, sondern vielmehr: ihre Herzen würden, was auch kommen möge, nie von der Furcht übermannt, sondern sammelten ihre Kräfte, um die Furcht zu überwinden. Dass die Welt untergeht und die Berge ins Meer sinken, sind bildliche Ausdrücke für die völlige Umkehrung des Erdkreises.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist erklärte, daß Gott die Zuflucht ( maHseh , „Schutz vor Gefahr“; vgl. den Kommentar zu Ps 14,6 ) und Stärke (vgl. den Kommentar zu Ps 18,2 ) der Gläubigen ist. Mit anderen Worten, sie bekommen Sicherheit und Mut, wenn sie dem vertrauen, der zu jeder Zeit gegenwärtig ist, um ihnen in ihren Nöten beizustehen (vgl. den Kommentar zu Ps 30,11 ). Also brauchen sich die Heiligen nicht zu fürchten, auch wenn ihnen viele Gefahren drohen. Es werden hier sehr starke Ausdrücke benutzt, um die Gefahren in ihrer ganzen Größe darzustellen, die auf sie zukommen können. Was immer auch geschehen mag, wer auf ihn vertraut, ist in wirklicher Sicherheit.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Warum sollten Christen also Furcht haben? Jehovah läßt sich von allen Menschen finden, wenn WIR nach ihm suchen und seine Hilfe auch annehmen.
Und gerade nach den Feiertagen sollten wir doch alle daran denken: wer den Tod besiegt hat, hat doch über den größten Feind des Menschen gesiegt – wovor sollte man sich dann noch fürchten? Er hat alles in Seiner Hand! Nichts entgeht seinem Plan.

„Gott, du bist heftig, wer kann’s wagen,auch nur ’nen Pieps gegen dich zu sagen?“

Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst!
Du ließest Gericht hören von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und ward stille.
Als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes.
Elberfelder Bibel 1905 – Ps 76,7–9

Du, ja, du bist Schrecken erregend!
Wer kann vor dir bestehen, wenn du deinem Zorn freien Lauf lässt?
Vom Himmel her lässt du dein Gerichtsurteil hören,
Furcht ergreift die Erde, und sie wird ganz still.
Ja, das geschieht, wenn Gott aufsteht, um Recht zu sprechen,
um den Unterdrückten im Land Rettung zu bringen.

Neue Genfer Übersetzung_2013 – Ps 76,8–10

Du allein bist Ehrfurcht einflößend.
Wer kann deinem heftigen Zorn standhalten?
Vom Himmel her hast du das Urteil gesprochen.
Die Erde fürchtete sich und schwieg,
als Gott aufstand, um das Urteil zu vollstrecken,
um alle Sanften der Erde zu retten.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Ps 76,7–9

Gott, du bist heftig, wer kann’s wagen,auch nur ’nen Pieps gegen dich zu sagen?
Wenn du nur anfängst, mit uns zu reden,dann fängt hier alles an zu beben.Wenn du begonnen hast zu richten,dann ist’s vorbei auch mit dem Dichten.
Als du begonnen hast mit ’m Gericht,und dann begannst, mitten im Licht,all die Kaputten aufzusammelnund denen zu helfen, die nur stammeln,die nix mehr sagen können vor Schmerzen,du fingst sie dann mal an zu herzen.

VolxBibel – Ps 76,8–10

Gott, der furchtbare Richter

Ps 76:1–4
Dieser Psalm gehört zu den Zionsliedern (s. Einführung; Asaf s. Erklärung zu 50:1). Er preist den auf dem Zionsberg thronenden Gott und seine weltweite Macht. Ähnlich wie die Psalmen 46 und 48 rechnet er mit einem Ansturm vieler Völker gegen die Gottesstadt, der aber scheitern muss, weil Gott selbst eingreift (V. 4, 6–7, 11). Salem ist ein altertümlicher Name für Jerusalem, ebenso wie Zelt für den Tempel, wobei sicher die Erinnerung an das frühere Zeltheiligtum (→Stiftshütte) mitwirkte.

Ps 76:5–7
Um die Feinde zurückzuschlagen, genügt Gottes bloßes Wort, sein Schelten (V. 7). Gott Jakobs s. Erklärung zu 46:8. Der folgende Abschnitt (V. 8–11) sieht voraus auf den endgültigen Sieg Gottes über die Völker.

Ps 76:8–11
Das mit furchtbar übersetzte hebräische Wort (V. 8; ebenso V. 12–13) wird in 66:3 mit »wunderbar« wiedergegeben (zu diesem Doppelaspekt s. Erklärung).

Ps 76:12–13
Wahrscheinlich werden hier die Völker und ihre Könige angeredet. Alle Nachbarn Israels (die ihr um ihn her seid) sollen sich dem Gott Israels zuwenden und ihn ehren (vgl. 68:30; 96:8; Jes 19:21).

Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel

Denselben Gedanken bestätigt der Psalmist aufs Neue, indem er sagt, vor dem Schelten Gottes seien Wagen und Ross betäubt worden. Mit anderen Worten: Was die Feinde an Tüchtigkeit besaßen, wurde durch einen einzigen Wink Gottes niedergeworfen. Ob uns also auch alle Hilfsmittel verlassen, – die Gunst Gottes soll uns genug sein. Er bedarf ja nicht großer Kriegsscharen, um die Angriffe selbst einer ganzen Welt zurückzuwerfen: mit einem bloßen Hauch kann er sie zerstreuen.
V. 8. Du, du bist erschrecklich. Das wiederholte „du“ hat einen ausschließenden Sinn, wie wenn es hieße, alle Macht auf Erden werde ohne Mühe ausgeblasen und sinke in nichts zusammen, wenn Gott sich kundgibt. Also sei mit Recht nur er zu fürchten. Das wird auch bestätigt durch die Vergleichung, die in den folgenden Worten ausgesprochen ist. Da sagt nämlich der Psalmist: wenn auch die Gottlosen zum Bersten voll Hochmut sind, so können sie doch Gottes Anblick nicht von fern aushalten. Aber weil Gott sich zuweilen den Anschein gibt, als sei er ein müßiger Zuschauer, so betont der Prophet mit Nachdruck, dass allen Gottlosen, sobald Gott anfängt zu zürnen, der Zusammenbruch bevorstehe. Wenn sie also auch eine Zeitlang nicht nur bestehen, sondern mit ihrer Raserei sich bis über die Wolken erheben, so ermahnt uns der Prophet, die Zeit der Offenbarung des göttlichen Zorns abzuwarten. Auch dies wollen wir uns einprägen, dass er den Gottlosen mit dem Schrecken droht, um die Gläubigen freundlich zum Herrn zu locken.
V. 9. Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel usw. Dass Gottes Urteil „vom Himmel“ ergeht, deutet mit großem Nachdruck auf seine unverkennbare Deutlichkeit: man kann es nicht auf Rechnung des Zufalls oder menschlicher Bemühungen setzen. Manchmal übt nämlich Gott seine Gerichte im Verborgenen aus, wie wenn sie aus irdischen Zuständen erwüchsen. Wenn er z. B. einen frommen und verständigen Fürsten erweckt, so ist die reine und gesetzestreue Regierung, die alsdann in Kraft tritt, auch eine gnädige Heimsuchung Gottes; aber diese erscheint dann nicht als ein glänzendes, vom Himmel hervorgehendes Gericht. Weil also jene Hilfstat Gottes von ungewöhnlicher Art war, wird sie auch mit besonderer Lobpreisung ausgezeichnet. Darauf bezieht es sich auch, dass Gott sein Gericht „hören“ lässt. Denn es ist wirksamer, wenn die göttlichen Gerichte mit deutlichem Schalle, wie etwa mit Donnergetöse ergehen und mit Krachen an aller Ohren dringen, als wenn sie nur mit den Augen geschaut würden. Nach meiner Überzeugung spricht aber der Prophet von einer innerlichen Erschütterung, wo die Menschen vor Furcht wie angedonnert sind. Denn wenn es heißt, dass das Erdreich stille werde, so geht das eigentlich auf die Gottlosen, die in ihrem Schrecken dem Herrn den Sieg zuerkennen und nicht mehr wagen, sich gegen ihn aufzulehnen, wie es sonst ihr Brauch ist. Da sie sich also nur durch Furcht zur Ordnung zwingen lassen, so bezeichnet der Psalmist richtig ihr Stillewerden als die Folge ihres Schreckens. Denn sie fügen sich nicht freiwillig, sondern Gott zwingt sie wider ihren Willen dazu. Kurz, wenn Gott aus dem Himmel sich hören lässt, dann legt sich der Aufruhr, den die Frechheit der Gottlosen in schlimmen Zeiten angerichtet hat. Zugleich aber werden wir daran erinnert, was Menschen durch ihre Halsstarrigkeit erreichen, indem Gottes Blitze jeden treffen müssen, der Gottes väterliche Stimme verachtet.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar


Der Psalmist erläuterte dann, daß Gott in seinem Zorn seine souveränen Absichten mit seinen Widersachern verfolgt. Keiner kann vor diesem furchtbaren (vgl. V. 12-13 ) Gott bestehen bleiben. Als das Gericht Gottes vom Himmel erging, um die Gerechten ( die Bedrückten ) zu erretten, war die Erde stille, und sie fürchtete sich. Gottes Zorn gegen die Gottlosen führt die Gläubigen zum Lobpreis Gottes und schreckt diejenigen, die nicht vertilgt worden sind, von der völligen Hingabe an ihre Sünden ab.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auch wenn Christen heute nicht vor Krankheiten beschützt werden – wenn Gott eingreift, dann tut er das mit einem Wort (in der Offenbarung hat Christus ein Schwert in seinem Mund)! Er hat keine Angst vor Verschwörungen oder Macht von Menschen! Er konnte auch seinen Sohn auferwecken, ohne an seine Grenzen zu gelangen! Er ist nicht der „Kuschelopa“ – sondern der, der die wirkliche Macht in seinen Händen hält!

loslassen ?

Das ist alles SO UNGERECHT! Ich muss mich doch wehren!
Echt? Bist du ein Christ?
Ein sehr schönes Vorbild, der dann auch wirklich bis zu seinem gewaltsamen Mord so gelebt hat: Dietrich Bonhoeffer.

Ist es wirklich wichtig, was der Gesetzgeber für Einschränkungen verfügt? Ist es meine Aufgabe als Christ alles zu hinterfragen? Mal angenommen, es wäre falsch, was der Gesetzgeber von uns fordert – dann gilt trotzdem noch, dass es in Gottes Hand ist!
Aber schauen wir uns Dietrich Bonhoeffers Worte an:

Die Nachfolger Jesu leben um seinetwillen im Verzicht auf das eigene Recht. Er preist sie als die Sanftmütigen selig. Wollten sie, nachdem sie alles aufgegeben haben um seiner Gemeinschaft willen, an diesem einen Besitz festhalten, so hätten sie die Nachfolge verlassen. So geschieht hier nichts mehr als eine Entfaltung der Seligpreisung.
….

Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge


Es wird hier deutlich, daß der Nachfolger Jesu, dem Unrecht zugefügt ist, nicht mehr an seinem eigenen Recht hängt als an einem Besitz, den er unter allen Umständen zu verteidigen habe, sondern daß er völlig frei von jeglichem Besitz allein an Jesus Christus gebunden ist und eben, indem er diese seine Bindung an Jesus allein bezeugt, die einzig tragfähige Grundlage der Gemeinschaft schafft und den Sünder in die Hand Jesu gibt.
Die Überwindung des Anderen erfolgt nun dadurch, daß sein Böses sich totlaufen muß, daß es nicht findet, was es sucht, nämlich Widerstand und damit neues Böses, an dem es sich um so mehr entzünden könnte. Das Böse wird darin ohnmächtig, daß es keinen Gegenstand, keinen Widerstand findet, sondern willig getragen und erlitten wird. Hier stößt das Böse auf einen Gegner, dem es nicht mehr gewachsen ist. Freilich nur dort, wo auch der letzte Rest von Widerstand aufgehoben ist, wo der Verzicht, Böses mit Bösem zu vergelten, restlos ist. Das Böse kann hier sein Ziel nicht erreichen, Böses zu schaffen, es bleibt allein.
Das Leiden geht vorüber, indem es getragen wird. Das Übel findet sein Ende, indem wir es wehrlos über uns ergehen lassen. Entehrung und Schmähung wird als Sünde offenbar, indem der Nachfolgende sie nicht auch selbst begeht, sondern sie wehrlos trägt. Vergewaltigung wird darin gerichtet, daß ihr keine Gewalt entgegentritt. Der unrechte Anspruch auf meinen Rock wird dadurch bloßgestellt, daß ich den Mantel noch dazu hingebe, die Ausbeutung meiner Dienstleistung wird als solche sichtbar, daß ich ihr keine Grenze setze. Die Bereitschaft alles zu lassen, wo wir gebeten werden, ist die Bereitschaft mit Jesus Christus allein genug zu haben, ihm allein folgen zu wollen. Im freiwilligen Verzicht auf Gegenwehr bestätigt und bekundet sich die unbedingte Bindung des Nachfolgers an Jesus, die Freiheit, das Entbundensein vom eigenen Ich. Und eben in der Ausschließlichkeit dieser Bindung kann das Böse allein überwunden werden.
Dabei geht es nicht nur um das Böse, sondern um den Bösen. Jesus nennt den Bösen böse. Nicht Entschuldigung und Rechtfertigung des Gewalttätigen, des mich Bedrängenden soll mein Verhalten sein. Nicht als wollte ich mit meinem leidenden Erdulden mein Verständnis für das Recht des Bösen ausdrücken. Mit diesen sentimentalen Erwägungen hat Jesus nichts zu tun. Der entehrende Schlag, die Gewalttat, die Ausbeutung bleibt böse. Der Jünger soll das wissen und er soll es bezeugen, wie Jesus es bezeugte, eben weil anders der Böse nicht getroffen und überwunden wird. Aber gerade weil es das gar nicht zu rechtfertigende Böse ist, das dem Jünger gegenübertritt, darum soll der Jünger nicht widerstehen, sondern leidend das Böse zu seinem Ende bringen und so den Bösen überwinden. Das willige Leiden ist stärker als das Böse, es ist der Tod des Bösen.
Es gibt also auch keine denkbare Tat, in der das Böse so groß und stark wäre, daß es nun doch eine andere Haltung des Christen erforderlich machte. Je furchtbarer das Böse, desto bereitwilliger zum Leiden soll der Jünger sein. Der Böse muß Jesus in die Hände fallen. Nicht ich, sondern Jesus soll mit ihm handeln.

Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge

Dann laß uns in die Bibel schauen: da finde ich den Daniel als ein sehr gutes Vorbild: er hielt sich an alle Gebote, solange diese nicht seinem Glaubensleben entgegenstand. Wenn sein Glaube den Gesetzen entgegenstand, verschte er für sich im stillen, seinen Glauben auszuleben – und hatte dabei Gottes Segen: ob es das Speisegesetz war (Versuch in seiner Jugend) bis zum täglichen Gebet (Verbot eine Bitte an einen anderen als an den König zu stellen)…Daniel war immer still und blieb seinem Gott treu ( ohne Demo, ohne Transparent, ohne viele Diskussionen).