Kategorie: Fragen zur Bibel

und wen loben wir?

Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen:
Herrlichkeit Gott in der Höhe, (W. in den höchsten (Örtern)) und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Elberfelder 1871 – Lukas 2,13–14

Und auf einmal war bei dem Engel die Menge des himmlischen Heeres, die lobten Gott und sprachen: (a) Da 7:10
Ehre sei Gott in den Höhen / und Friede auf Erden / unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat. (1) w: „unter den Menschen des Wohlgefallens“. Viele alte Textzeugen haben: „Ehre sei Gott in den Höhen / und Friede auf Erden, / an den Menschen ein Wohlgefallen.“ (a) Lu 19:38; Eph 2:14.17
Zürcher 1931 – Lk 2,13–14

„Und es gesellte sich zum Engel eine Menge der Heerschar der Himmlischen, welche Gott lobten und sprachen: Ehre Gott in der Höhe und auf der Erde Friede den Menschen, die guten Willens sind“ .

Zutreffend ist der Name „Heerschar der Engel“, weil sie ihrem Heerführer [Christus] folgten. Wem nun hätten die Engel lobgesungen als ihrem Herrn? Denn so steht geschrieben: „Lobt den Herrn von den Himmeln her, lobt ihn in den Höhen! Lobt ihn, alle seine Engel!“ Erfüllt nun hat sich die Weissagung. Von den Himmeln her erschallt Gottes Lob, und auf Erden wird er sichtbar. Von ihm versichert Markus: „Er war zusammen mit den Tieren, und die Engel dienten ihm“ . Im einen erkenne einen charakteristischen Zug seines Erbarmens, im anderen einen Beweis seiner göttlichen Macht! Im Deinigen liegt der Grund für seine Herablassung zu den Tieren, im Seinigen der Grund für seine Lobpreisung durch die Engel.

Dieser Chor steht in schroffem Gegensatz zu den irdischen Chören, die im Rahmen des Kaiserkults auftraten. Der damals herrschende Kaiser Augustus galt als Stifter des weltweiten Friedens. Der umgekehrte Parallelismus (Gott in der Höhe – auf Erden bei den Menschen) deutet darauf hin, dass die Wendung »in der Höhe« bedeutet: »unter den Engelscharen im Himmel«.

Craig Keener, Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Die Geschichte der Geburt Jesu in den Evangelien stimmt mit dem jüdischen Glauben über Gottes Erlösungsplan und das versprochene Kommen des messianischen Befreiers überein. Die Geburt des Messias ist keine gewöhnliche Angelegenheit. Das Ereignis ist geprägt von Prophezeiungen und Engelsbesuchen. Das Lied der Engel, wie es in Lukas 2:14 erzählt wird, drückt die inneren Sehnsüchte des jüdischen Volkes nach dem Messias aus. Diese Worte des Lobes und der Anbetung, die die messianische Aufgabe definieren, haben einen reichen jüdischen Hintergrund.
Die dreifache Struktur des Engelsliedes in der King-James-Version der Bibel ist bekannt und wird in der Weihnachtszeit oft zitiert: 1. „Ehre sei Gott in der Höhe“ 2. „Friede auf Erden“ 3. „Wohlwollen gegenüber den Menschen“. ” Die meisten modernen Übersetzungen haben jedoch eine zweifache Variante des Engelsliedes: 1. „Ehre sei Gott in der Höhe“ 2. „Friede auf Erden gegenüber Menschen guten Willens“. Die erste Version betont die universelle Bedeutung des Kommens des Messias. Goodwill ist für alle Menschen. Die zweite Version zeigt, dass sein Kommen Menschen vorbehalten ist, die es wert sind, dh „Männer guten Willens“. Der Unterschied zwischen diesen beiden Versionen des Songs ist bedeutender als oft erkannt. David Flusser hat sich nachdrücklich für die erste Version ausgesprochen, dh für die dreiteilige Verkündigung der Engel.1 Im Folgenden werden wir den jüdischen Hintergrund der Geburt des Messias in den Evangelien und die Bedeutung des Liedes der Engel in der richtigen Reihenfolge untersuchen die Natur der messianischen Aufgabe zu verstehen.
Die Texte der Evangelien basieren auf der reichen Vielfalt des jüdischen messianischen Denkens, das die späte Zeit des Zweiten Tempels charakterisierte.2 Wenn man die Evangelien studiert, muss man versuchen, sich der besonderen Botschaft Jesu über seine Aufgabe bewusst zu werden. Die Begründung dieser Aufgabe in den Erwartungen und Traditionen des Judentums des ersten Jahrhunderts umfasst auch bestimmte Besonderheiten und innovative Merkmale. Das Lied der Engel, „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden, Wohlwollen gegenüber den Menschen“ oder wie andere Übersetzungen es wiedergegeben haben, „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden gegenüber Menschen in gutem Willen“, ist zu einem Punkt wissenschaftlicher Meinungsverschiedenheit.3 Wenn wir die Bedeutung der Geburt des Messias im Kontext des alten jüdischen Denkens untersuchen, wird die bessere Lesart des dreifachen Segens für das Engelslied klar,

Jesus der jüdische Theologe

Und worüber jubeln wir? Suchen wir die Schwierigkeiten in dieser Welt und reden darüber? Oder ist unser Blick zum Himmel – und sind unsere Gedanken bei seinem Wort der Bibel?

aber ich bin doch im Recht!?!?

Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott
Elberfelder 1871, – 1 Petr 2,20

Oder hättet ihr irgendeinen Grund, stolz zu sein, wenn ihr wegen einer Verfehlung bestraft werdet und die Schläge standhaft ertragt? Aber wenn ihr leiden müsst, obwohl ihr Gutes tut, und dann standhaft bleibt – das findet Gottes Anerkennung
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 2,20

Natürlich verdient ihr keine besondere Anerkennung, wenn ihr Schläge geduldig hinnehmt, die ihr bekommt, weil ihr Unrecht getan habt. Aber wenn ihr für das Gute, das ihr getan habt, leidet und Schläge geduldig ertragt, ist das ein Zeichen für die Gnade Gottes.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1 Petr 2,20

ποῖος18 wie beschaffen? was für ein? erg. ἐστίν. κλέος7 Ruhm. ἁμαρτάνοντες Ptz. ἁμαρτάνω, temp. od. kaus. κολαφιζόμενοι Ptz. Pass. κολαφίζω mit der Faust schlagen, ohrfeigen, misshandeln; temp. od. kaus. [Var. κολαζόμενοι Ptz. Pass. κολάζω strafen, züchtigen]. ὑπο-μενεῖτε Fut. -μένω117 bleiben; standhalten, aushalten, ertragen; εἰ ἁμαρτάνοντες καὶ κολαφιζόμενοι ὑπομενεῖτε wenn ihr es ertragt, wenn/weil ihr euch verfehlt und (dafür) misshandelt werdet; wenn ihr für Verfehlungen Misshandlungen zu ertragen habt; analog V. 20b. ἀγαθο-ποιοῦντες Ptz. -ποιέω V. 15, temp. πάσχοντες Ptz., kond. παρὰ θεῷ V. 4.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Hier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord BibelkommentarHier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Im Umgang mit den Pflichten gläubiger Diener formuliert Petrus vier Dinge. Erstens sollen sie sich in Vers 18 ihren Herren unterwerfen: Diener, unterwirf dich deinen Herren mit aller Angst; nicht nur zum Guten und Sanften, sondern auch zum Froward.

Das griechische Wort für Diener bedeutet „Haushaltssklaven“ oder „Hausangestellte“. Dies ist nicht dasselbe Wort wie Knechte in Vers 16. Die Verpflichtung des Haussklaven besteht darin, sich aller Angst zu unterwerfen, nicht der Angst vor dem Meister, sondern der Angst vor Gott. Dies gilt für alle Klassen von Meistern: die Guten und Sanften sowie die Froward, was „krumm“ bedeutet. Sie müssen sich sogar einem krummen Meister unterwerfen, nicht im Sinne illegaler Dinge, sondern legitimer Dinge, die ein Meister von ihm verlangen könnte. Gehorsam gegenüber solchen Meistern ist eine Gnade.

Die Anwendung von Master-Servant-Beziehungen gilt für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen. Die Mitarbeiter müssen sich ihren Arbeitgebern aus Respekt unterwerfen, egal ob sie hart oder gütig sind, weil Gott es befiehlt. Wenn ein Gläubiger für einen ungerechten Arbeitgeber arbeitet, hat er biblisch gesehen zwei Möglichkeiten: Entweder kann er sich der Situation unterwerfen und mit ihr leben, oder er kann zurücktreten und einen anderen Job finden. Die Bibel erlaubt es einem Gläubigen nicht, an Streiks teilzunehmen, weil sie sich Ihren Meistern mit aller Angst unterwerfen sollen, ob sie gut oder schlecht sind.

Zweitens ist es für ihr Gewissen besser, in Vers 19 falsch zu leiden: Denn dies ist akzeptabel, wenn ein Mann für das Gewissen gegenüber Gott Trauer erträgt und falsch leidet.

Um des Gewissens gegenüber Gott willen ist es viel besser, falsch zu leiden, als zu rebellieren, wie im Fall eines Streiks. Das Wort if macht dies zu einer erstklassigen Bedingung im Griechischen und bedeutet „dies ist vor Gott akzeptabel“.

Drittens ist es schlecht, für begangene Sünden zu leiden, denn dann verdient man es, wie in Vers 20a heißt: Zu welcher Ehre ist es, wenn du, wenn du sündigst und dafür geschlagen wirst, es geduldig nehmen sollst.

Das Wort Ruhm bedeutet „Ruhm“ oder „Ruf“. Es bezieht sich auf die Meinung eines Einzelnen, wenn sich der Bericht über sein Verhalten verbreitet. Wenn er sündigt, gibt es keinen Grund für diese Art der Ausdauer des Patienten.

Und das vierte wird in Vers 20b gegeben: Wenn ihr es aber gut macht und dafür leidet, sollt ihr es geduldig nehmen, ist dies bei Gott akzeptabel.

Nach diesem Vers muss ein Gläubiger, wenn er zu Unrecht leidet, anstatt zu streiken oder zu rebellieren, diese Leiden geduldig ertragen, in dem Wissen, dass er von Gott akzeptiert wird, und Gott wird ihn zu gegebener Zeit belohnen. Wenn ein Gläubiger gegen seinen Arbeitgeber schlägt, hat er sein Ansehen im Segen vor Gott verloren. Er mag zwar ein besseres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen erreichen, aber er hat die ewigen Vorteile verloren, eine besondere, ewige Belohnung von Gott zu erhalten, wenn er seinem Arbeitgeber unterwürfig ist.

Fruchtenbaum

Wenn wir getadelt oder ungerecht behandelt werden – wie gehen wir damit um? Unsere Reaktionen können ganz unterschiedlich sein, wie es die folgenden Beispiele zeigen.
1. Angenommen, ich sündige und werde dafür getadelt, doch ich ärgere mich deswegen oder gerate in Wut. Dann folgen daraus oft weitere Sünden. Ein Beispiel dafür ist König Asa, der sich über die Zurechtweisung des Sehers Hanani ärgerte, ja, in Zorn geriet, und den Propheten einsperrte (2. Chr 16,7-10).
2. Nehmen wir an, ich sündige, aber ich bekenne das Vorgefallene und tue Buße, nachdem ich gerügt worden bin, und nehme die Zurechtweisung geduldig an. Das Sündigen ist sicher keine Ehre für mich, aber so kann die Sache wieder in Ordnung kommen. Ein Beispiel dafür ist König David. Als der Prophet Nathan zu ihm kam, ihm sein Vergehen (die Sünde des Ehebruchs und des Mordes) aufdeckte und zu ihm sagen musste: «Du bist der Mann», da beugte David sich unter den ernsten Tadel des HERRN durch den Propheten (2 Samuel 12,1-15).
3. Nehmen wir an, ich tue Gutes, doch ich muss dafür leiden. Nun werde ich böse auf die, die mich verletzen, oder bitter gegen Gott. Die Folge ist, dass mein Gutestun zur Sünde entartet.
Oft reagieren wir auf eine dieser drei Arten, wenn wir zurechtgewiesen werden oder Widerstand zu spüren bekommen. Aber alle drei Reaktionen folgen dem Muster des sündigen Menschen, nicht dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus.
Zwei weitere Beispiele führen uns zu Christus, dem vollkommenen Vorbild.
4. Angenommen, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, ertrage ich es geduldig. Ein solches Verhalten ist «wohlgefällig bei Gott» und bringt ewigen Segen mit sich (1 Petrus 2,20; Mt 5,10-12). Der Apostel Paulus schrieb: «Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark» (2 Korinther 12,10).
5. Nehmen wir an, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, erweise ich denen, die gegen mich sind, etwas Gutes. Dann beweist mein Verhalten, dass ich gemäss Matthäus 5,44.45 «ein Sohn unseres Vaters, der in den Himmeln ist, geworden bin».

Halte fest 2006

Also auch wenn ich im Recht bin – kann ich aus der Sicht der Ewigkeit heute Unrecht ertragen? Wenn ich natürlich nur dem Munde nach an eine Ewigkeit glaube, dann muss ich heute gegen Unrecht einen Anwalt nehmen/auf die Straße gehen. Wie sehr unterscheidet sich die heutige Ansicht der meisten Menschen doch von der Sicht von Petrus und vor allem von der Sicht von Christus!

Steht vor deiner Tür

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.
Elberfelder 1871- Offenbarung 3,20

Siehe: Ich habe mich vor die Tür gestellt und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören und die Tür öffnen wird, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm Mahl halten und er mit mir.
Jantzen & Jettel – Offb 3,20

Merkst du das nicht? Pass auf, noch stehe ich vor deiner Tür und rufe dich! Und wer mich jetzt hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich reingehen. Zusammen werden wir das besondere Abendessen feiern.
VolxBibel – Offb 3,20

ἕστηκα Pf. (m. präs. Bdtg.) ἵσταμαι. ἐπί vor. θύρα Tür. κρούω anklopfen. ἀκούσῃ Aor. Konj. ἀκούω. ἀν-οίξῃ Aor. Konj. -οίγω. καί apodotisch (A311,2) so/dann. εἰσ-ελεύσομαι Fut. -έρχομαι. δειπνήσω Fut. δειπνέω (< δεῖπνον Hauptmahlzeit [gegen Abend]) speisen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wenn Christus das Leben der Gemeinde als weder kalt noch warm bezeichnete, so muss das ein Zustand gewesen sein, wo man nicht mehr wusste, ob man in der Gemeinde eine verchristlichte Welt oder ein verweltlichtes Christentum hatte. Denn die Gemeinde war noch nicht Welt: es fehlte ihr die Kälte, dieser wesentliche Zug der Welt. Die Gemeinde war auch nicht mehr Christentum, denn es fehlte ihr das Feuer, die Schechina des göttlichen Heiligtums. So trug sie in ihrem Wesen etwas zur Schau, was sie nicht mehr war. Als Gemeinde galt sie als ein Gottestempel in der Welt, aber der Tempel war ohne den Herrn der Herrlichkeit. Gottes Herrlichkeit war mit ihrem Glanz und ihrem Feuer aus ihr gewichen, wie einst in den Tagen Jerusalems, als Gott sich von seinem alttestamentlichen Gottesvolke zurückzog. Nie hätte die Gemeinde gestattet, dass die Welt mit all ihrer leidenschaftlichen Sinnlichkeit, mit ihrem Schmutz und ihrer Hässlichkeit, mit ihrer zersetzenden Kritik und Widergöttlichkeit ihren Tempel erfülle. Aber derselbe Tempel, der keinen Raum für das eigentliche Wesen der Welt hatte, hatte auch keinen Raum für das eigentliche Wesen des Christentums. Christus stand vor der Tür des Tempels. Man hielt: Gebetsstunden, wie auch in allen anderen Gemeinden Kleinasiens – aber Christus war nicht in den Gebetsstunden zu Laodicäa; Gottesdienste, nicht weniger schön als in Smyrna oder Pergamus oder Philadelphia, – aber Christus hörte man nicht auf der Kanzel zu Laodicäa; Abendmahlsfeiern, nicht weniger feierlich und stimmungsvoll als lebendige Gemeinden sie immer wieder als eine Verkündigung des Todes des Herrn gefeiert hatten, – aber Christus war nicht unter den Abendmahlsgästen in Laodicäa; Beratungen ernst und sachlich, wie jeder praktische Gemeindebau sie erfordert, – aber Christus war nicht zu sehen unter den Beratenden von Laodicäa. Er stand vor der Tür.

Ja, man hörte sein Klopfen nicht einmal mehr. Die Betenden in den Gebetsstunden waren so eingenommen von sich selbst, dass sie seine Stimme nicht hörten. Die Gottesdienste waren so sehr nur um ihrer selbst willen da, dass man in der Abwesenheit der Gegenwart des Herrn keine Lücke empfand und an Ihn, als den Gegenstand der Anbetung, nicht mehr dachte. Die äußere Form und Feierlichkeit des Abendmahls nahm alle so völlig in Anspruch, dass niemand es vermisste, wenn Jesus unter den Gästen nicht zu sehen war. Die Beratungen waren alle so selbstverständlich und die Beschlüsse der Sache des Reiches Gottes so entsprechend, dass niemand auf den Gedanken kam, zu fragen, was wohl Jesus zu den einzelnen Fragen zu sagen hat. Das Leben der Gemeinde hatte Raum für die Kirche, aber nicht für den Herrn der Kirche.

Kein Wunder, dass sie in ihrer Selbsteinschätzung sprach: „Ich bin reich, ich habe Schätze gewonnen und bedarf nichts!“

Der Auferstandene jedoch antwortete ihr: „Und dabei weißt du nicht, dass gerade du elend bist und jämmerlich, arm, blind und bloß!“

Laodicäa! Der Tempel an sich ist noch nicht eine Hütte Gottes bei den Menschen, wenn diesem die Gegenwart und die Herrlichkeit Gottes fehlt.

Laodicäa! Das Gebet an sich ist noch kein Verkehr der Seele mit Gott, wenn es nur um seiner selbst willen gepflegt wird und Der fehlt, zu dem die Seele sprechen sollte.

Laodicäa! Der Gottesdienst an sich dient noch nicht Gott, wenn man in demselben Den vergeblich sucht, der in demselben der Seele dienen will.

Laodicäa! Die Abendmahlsfeier an sich ist noch kein Ausdruck unserer Herzensgemeinschaft mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen, wenn ihre äußere Form und Feierlichkeit den Gästen die Teilnahme Dessen ersetzen kann, Dem sie gilt.

Laodicäa! Gemeindeberatungen an sich sind noch kein Gemeindebau, wenn für die Besprechungen und Beschlüsse zwar noch die Zustimmung der Glieder, aber nicht mehr die des Hauptes erforderlich ist.

Jacob Kroeker – Die zerfallene Kirche

kein einziges Versprechen unerfüllt

Und Jehova schaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen. … Es fiel kein Wort aus von all den guten Worten, welche Jehova geredet dem Hause Israels; alles traf ein.
de Wette Bibel, – Jos 21,44–45

 Jehova schenkte ihnen auch auf allen Seiten Ruhe, wie er es ihren Vorfahren geschworen hatte. …  Von all dem Guten, das Jehova dem Haus Israel versprochen hatte, blieb kein einziges Versprechen unerfüllt — alles traf ein.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Josua 21,44–45

Und Jehova schaffte ihnen Ruhe ringsumher nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte; … Es fiel kein Wort dahin von all den guten Worten, welche Jehova zu dem Hause Israel geredet hatte; alles traf ein.
Elberfelder 1871 Josua 21,44–45

Das kennen wir Menschen gar nicht mehr – dass jemand sich ganz an den Vertrag hält? Und dass, obwohl der Vertragspartner immer wieder vertragsbrüchig geworden war. Auch heute noch, sind wir Menschen es, die unseren Part nicht einhalten, aber trotzdem Seine Gunst genießen!
Und da wir es nicht mehr gewohnt sind, weil andere Menschen uns immer wieder enttäuschen – so zweifeln wir immer wieder auch Jehovahs Treue an! So zweifeln wir, dass ER Sein Volk zusammenrufen könnte, oder in der heutigen Zeit, wo alle über Corona sprechen und diskutieren – suchen wir bei Menschen Rat anstatt auf Seine Macht zu vertrauen! Vergessen wie NIE: seine Versprechen werden von IHM immer gehalten!

Aber halt, wirft mancher ein: sagt nicht die obrige Stelle, dass Josua der Meinung war, dass Israel das ganze Land eingenommen hätte – und beschreibt nicht Richter und Chronika und Könige ein ganz anderes Bild?
Dann müssten wir uns ersteinmal anschauen, welches Versprechen Gott gegeben hatte und wie Josua es erfüllt betrachtete!

Hier endet der lange Abschnitt, der die Festsetzung der Gebiete und Städte beschreibt. Der Historiker schaut auf den Anfang zurück und faßt die Eroberung und Landverteilung mit der Betonung der Treue Gottes zusammen. Gott hatte sein Versprechen gehalten, Israel das Land, Ruhe ringsumher und den Sieg über ihre Feinde zu geben. Tatsächlich löste der Herr jeden Teil seiner Verpflichtung treu ein. Nicht eines seiner Versprechen … war dahingefallen . Dies bedeutete nicht, daß jedes Stück des Landes im Besitz Israels war, denn Gott selbst hatte Israel gesagt, daß sie das Land stückweise erobern sollten ( 5Mo 7,22 ). Diese abschließende Aussage widerspricht auch nicht den Tragödien, die während der Zeit der Richter geschehen sollten, denn daran würde Israel und nicht Gott Schuld haben. Trotzdem bestritt der Unglaube Israels in keiner Weise die Treue Gottes. Paulus bestätigte diese Tatsache in seinem Wort an Timotheus: „Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ ( 2Tim 2,13 ).
Einige Theologen bestehen darauf, daß die Aussage in Jos 21,43 bedeutet, daß das Landversprechen im abrahamitischen Bund damals erfüllt war. Doch dies kann nicht stimmen, weil später die Bibel weitere Vorhersagen über die Inbesitznahme des Landes durch Israel nach der Zeit Josuas gibt (z. B. Am 9,14-15 ). Jos 21,43 bezieht sich also auf die Ausdehnung des Landes, wie sie in 4Mo 34 angegeben wird und nicht auf die letztendliche Ausdehnung, die es im messianischen Königreich haben wird ( 1Mo 15,18-21 ). Auch wenn Israel zu dieser Zeit das Land besaß, wurde es ihm später wieder entrissen, obwohl der Abrahambund versprach, daß Israel das Land für immer besitzen würde ( 1Mo 17,8 )

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es kommt eben darauf an, dass wir die richtige Sicht auf die ganze Geschichte haben! Wir müssen raus, aus der Sicht des kurzen Lebens eines Menschen, der nach 70 oder 80 Jahren stirbt! Wir müssen unser Leben so sehen, wie Jehovah es sieht: aus der Sicht der Ewigkeit – die ja vor uns liegt!


dein Name, Gott ?

Psalm 48,9–11 (Elberfelder 1871)
Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. (Sela )
Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels.
Wie dein Name, Gott, also ist dein Lob (O. Ruhm) bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte.

So, wie wir [es] gehört haben, so haben wir [es] gesehen In der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes. Gott selbst wird sie fest errichten bis auf unabsehbare Zeit. Sela. Wir haben nachgedacht, o Gott, über deine liebende Güte Inmitten deines Tempels. Wie dein Name, o Gott, so ist dein Lobpreis Bis an die Enden der Erde. Voller Gerechtigkeit ist deine Rechte. Der Berg Zion freue sich, Die abhängigen Ortschaften von Juda mögen frohlocken wegen deiner richterlichen Entscheidungen.
Neue Weltübersetzung Bi12 – Psalm 48: 8-11

Psalm 48,9–12 (Die Heiligen Schriften des Alten und Neuen Testamentes)
Wie wir gehört hatten, so sahen wir’s, in der Stadt Jehova’s Zebaoth, in der Stadt unsers Gottes; Gott hat sie gegründet auf ewig. Sela.
 Wir danken, Gott! deiner Gnade in deinem Tempel.
 Wie dein Name ist, o Gott! so reicht dein Ruhm bis an’s Ende der Erde; Gerechtigkeit füllt deine Rechte.  Es freue sich der Berg Zion; es jauchzen die Töchter Juda um deiner Gerichte willen.

Da denkt man im deutschen, dass die Psalmen „nur“ Gedichte sind, oder nur schöne Lieder.
Aber schaut einmal:

Psalm 48

106 Wö.; 36 Zl.
4 Zentrumsw. (von den 51 + 4 + 51 Wö.): „Jahwehs der Heere, in der Stadt unseres Gottes“ (V. 9bc)
4 Mittelzeilen (von den 8 + 8 + 4 + 8 + 8 Zl.): V. 9
Mittelverszeile (von den 7 + 1 + 7 hebr. Verszeilen): V. 9
Mittelstrophe (von den 2 + 1 + 2 Str.): V. 9
3 Teile (8 + 20 + 8 Zl.): V. 2–4 (24 Wö.) | V. 5–12 (58 Wö.) | V. 13–15 (24 Wö.)
Das Herzstück (V. 5–12) wird umrahmt von 2×24 = 48 Wö. Die 48 ist zugleich der Zahlenwert des Schlüsselwortes „Zijon“ (18 + 10 + 6 + 14 = 48).
V. 5–12 = 58 Wö.; 58 ist der Zahlenwert von jemine̱cha, deine Rechte (V. 11d).
V. 5–12 ist (durch Änderung des Adressaten) in 3 Str. gegliedert; daher:
5 Str.: V. 2–4 || V. 5–8 | V. 9 (Mittelstrophe) | V. 10–12 || V. 13–15

Jantzen & Jettel

Die Identifizierung von Tarshish ist ungewiss; Aus biblischen Texten geht hervor, dass es sich um einen weit entfernten Ort im westlichen Mittelmeerraum handelt, der mit dem Boot erreichbar ist (siehe insbesondere Jona 1: 3). Somit repräsentiert die Tarshish-Flotte gut gebaute Boote, die für lange Reisen geeignet sind. 9: Es ist Gottes physische Gegenwart in Jerusalem (siehe Ps. 2: 3 n.), Die Jerusalem unantastbar macht. Der Beginn von Hesekiel beschreibt die göttliche Gegenwart, die den Tempel verlässt und die Eroberung der Stadt ermöglicht (Hesekiel 10,18; 11,23). 10: Gottes treue Fürsorge („ḥesed“; siehe 5: 8 n.) Befindet sich im Tempel, in dem Gott wohnt. 11: Namen drücken Essenz im alten Israel aus (siehe 1 Sam. 25:25). 12: Der Berg Zion freut sich über Gottes Urteile der Vergeltung gegen die versammelten Feinde. Entweder ist der Berg Zion personifiziert (siehe Jes 35: 1), oder das Wort „Einwohner von“ wird gestrichen oder angenommen (Radak wirft beide Optionen auf).

Die jüdische Studienbibel

So wie hier und an anderen Stellen es unbedingt nötig ist, den Namen Gottes auszuschreiben – um zu klären, um wen es sich handelt – so ist es auch wichtig die Stadt die ER beschützt mit Namen zu benennen. Genauso falsch, wie den Namen Gottes aus der Bibel zu streichen, ist es diesen Vers auf eine symbolische Stadt oder gar auf meine eigene Heimat zu beziehen. Der Bund mit Abraham ist NICHT aufgelöst!

Ein Herz ist mit Freude erfüllt

Eine Botschaft bewegt mein Herz,
Gott hat sie mir eingegeben;
darum singe ich dem König ein Lied.
Meine Zunge soll es so kunstvoll tun
wie der Griffel in der Hand des geübten Schreibers.
Psalm 45,2 – Gute Nachricht

Psalm 45,2 (Hoffnung für Alle)
Mein Herz ist von Freude erfüllt,
ein schönes Lied will ich für den König singen.
Wie ein Dichter seine Feder,
so gebrauche ich meine Zunge für ein kunstvolles Lied:

ein Lied der Lieblichkeiten. (And : ein Lied von dem Geliebten) ) Es wallt mein Herz von gutem Worte Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge (O. ist) sei der Griffel eines fertigen (d. h. geübten) Schreibers!
Elberfelder 1871 – Ps 45,2

Wer ist gemeint? Jede Zeit hatte wohl zu diesem Vers ihre eigene Meinung.
Doch wenn dein Herz überfließt – von welchem König träumst du dann?

Dieser Vers wurde sogar in den Höhlen von Qumran in abgewandelter Form gefunden:

Für den Chorleiter: nach [den Lilien] es. [Für die Söhne Korahs. Maskil. Ein Lied der Liebe.
Dies sind die sieben Abteilungen der Büßer von Is [rael…].

Mein er [Kunst] ist begeistert von einem guten Wort. Ich spreche mit dem König über meine Arbeit (45: 1).
[Seine Interpretation… spir] es der Heiligkeit für… Bücher von…

Und meine Zunge ist die Feder eines schnellen Schreibers (45: 1).
Seine Interpretation] betrifft den Lehrer der [Gerechtigkeit]… Gott mit einer antwortenden Sprache…

Rollen von Toten Meer 4Q171

KOMMENTAR ZU PSALMEN (4Q171, 4Q173)


Zwei Manuskripte mit „Herodian“ -Schrift aus Höhle 4 (4Q171, 4Q173) enthalten Interpretationen von Psalmen (DJD, V, 42–53). Der Großteil des Textes ist Psalm 37 gewidmet, in dem das Schicksal der Gerechten und der Bösen im Zusammenhang mit der Geschichte der Sekte und ihrer Gegner und insbesondere dem Kampf zwischen dem Lehrer der Gerechtigkeit und dem bösen Priester dargelegt wird .
Erkennbare Überreste der Psalmen 45 und 127 sind ebenfalls erhalten.

Ein einzigartiger Psalm, der an eine königliche Hochzeit erinnert. Es erwähnt weder den Namen des Königs noch der Königin und könnte daher für andere königliche Hochzeiten wiederverwendet werden. Wissenschaftler haben über die ursprüngliche Einstellung des Psalms spekuliert. Ahab ist ein führender Anwärter, seit er Isebel, eine phönizische Prinzessin, heiratete (siehe Vers 13) und einen mit Elfenbein eingelegten Palast baute (siehe Vers 9 und 1. Könige 22:39). Einige haben sogar vorgeschlagen, dass das Verb (Vers 8) You love („ʾahavta“) ein Spiel mit dem Namen Ahab ist. Mittelalter lesen den Psalm über David (Ibn Esra, erste Meinung) oder über den Messias (Ibn Esra, zweite Meinung, Radak). In der christlichen Gemeinde wurde dies typischerweise christologisch gelesen, und Radak schließt seinen Kommentar mit einer langen Polemik gegen diese Lesart ab. Obwohl der Psalm als königlicher Hochzeitspsalm einzigartig ist, teilt er die folgenden Motive mit Ps. 72, ein weiterer königlicher Psalm: die Macht des Königs, seine Gerechtigkeit und die Schlussfolgerung, dass alle Nationen ihn preisen werden. 1: Eine einzigartige Überschrift mit vielen Attributen. Shoshannim (Lilien?) Überwiegen im Hohelied und werden als erotisch angesehen (z. B. Hohelied 5:13); Dies verbindet sich mit dem Attribut Ein Liebeslied. 2: Auch dies ist einzigartig – kein anderer Psalm hat diese Art der Einführung und spricht mit einem Publikum, das den folgenden Psalm (mein Gedicht an einen König) klassifiziert. 3: Schönheit war ein königliches Attribut (siehe 1 Sam. 9: 2 von Saul und 1 Sam. 16:12 von David); Ägyptische Könige werden auch als sehr hübsch beschrieben

jüdische Studienbibel

Ohne Zweifel dieser Psalm von Salomo. Aber der Verfasser ist unbekannt. Nach meiner Ansicht Hut nach dem König Tod oder schon zu seinen Lebzeiten ein Prophet oder ein frommer Gelehrter den Entschluss gefasst, in diesem Gedicht zu zeigen, wie das ganze Leben Salomos in allen Stücken nur das Vorbild eines weit erhabeneren sei. Das Gedicht heißt ein Brautlied und die den Lobpreis einer glücklichen, beselmäßigen Ehe. Wörtlich genommen ist es ein Lied der Geliebten und sieht sich auf die Liebe, die sich Ehegatten gehört schulden. Weil aber die Liebe vergangene eine verkehrte Richtung einschlägt und selbst eheliche Liebe nie ganz frei ist von fleischlichen Gelüsten, wird das Lied zugleich eine Unterweisung genannt. Das bedeutet, dass keine Zweifel bestehen, dass es sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt. – Das Ende der Überschrift findet mannigfache Erklärung. Jedenfalls ist zu erwarten, dass keine „Rosen“, sondern „Lilien“ zu übersetzen (so auch Ps. 80; Ps. 60 gebrauchtes Wort in Einzahl). Dies wird mit dem Ausdruck „von den Rosen“ oder Lilien der Anfang eines Geläufigen Melodie oder ein Musikinstrument gehört. Es ist wichtig, dass dies nicht vorhanden ist und dass es nicht vorhanden ist.

Mein Herz dichtet usw. Dass es sich hier nicht um einfaches Volkslied handelt, zeigt schon die Ankündigung des Dichters, von hohen, prächtigen Dingen reden zu wollen. Der heilige Geist bläht ja die Backen nicht auf, um mit hohlen Posaunentönen die Welt aufmerksam zu machen. Deshalb dürfen wir auch schließen, dass der Psalm nicht ein vergängliches, sondern ein über die Zeiten erhabenes Reich besingt. Darum heißt es: „mein Herz dichtet“ oder wörtlich: „sprudelt heraus“. Mit aller Macht singt der Prophet das Lob des Königs. Dass er seine Zunge mit dem Griffel eines guten, schnellen Schreibers vergleicht, will besagen, dass sie die Gefühle seines Herzens richtig und eifrig zum Ausdruck bringt. Darauf (V. 3) beginnt er, des Königs Schönheit zu preisen, dann lobt er seine Redegabe. Des Königs schöne Gestalt wird nicht gepriesen, weil sie schon an sich als etwas Rühmenswertes und als eine Tugend aufzufassen wäre, sondern weil sein Edelmut oft aus seinen Blicken hervorleuchtete, wie ja Salomo schon durch das bloße Äußere zeigte, mit welch vortrefflichen Gaben er ausgestattet war. Mit gutem Grund wird aber an dem König seine Beredsamkeit gepriesen, nicht allein im Blick auf die Leitung seines Volkes durch Rat und Tat, sondern auch wegen der Gabe, durch holdselige, vernünftige Rede den Gehorsam in den Herzen seines Volkes zu wecken. Wie deutlich zeigt sich daran die Schlaffheit unserer heutigen Fürsten, die es mit ihrer Würde unvereinbar halten, durch die Rede auf ihre Untertanen einzuwirken! Sie gehen vielmehr in ihrer Herrschsucht so weit, dass sie ihren Willen lieber ohne weiteres durchsetzen, statt dass sie ihm auf dem Wege der überzeugenden Empfehlung Geltung zu verschaffen suchten. Sie sehen lieber Sklaven zu ihren Füßen, als dass sie ein gelehriges, gehorsames Volk in Recht und Gerechtigkeit leiten wollten. Übrigens kommt der schöne Zug, der uns hier an Salomo gezeigt wird, an Christo zur vollkommensten Erscheinung, dessen Zepter die wahre Lehre ist.

Jean Calvin, Aus dem Psalmenkommentar

Wie ganz anders heute über Herrscher gedacht wird! Für welchen Herrscher würdest du ein solches Lied singen wollen? Und vor allem, vor welchem Herrscher würdest du freiwillig deinen Willen beugen?

erst denken, dann handeln oder erst beten, dann handeln?

Nun aber rühmet ihr euch in euren Großtuereien. Alles solches Rühmen ist böse. Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde.
Elberfelder 1871 – Jak 4,16–17

Jakobus 4,16–17 (Gute Nachricht)
Ihr aber seid stolz und überheblich; und ein solcher Stolz ist verwerflich. (1 Joh 2,19) Im Übrigen gilt: Wer die Zeit und die Mittel hat, Gutes zu tun, und es nicht tut, macht sich schuldig (Luk 12,47).

Jakobus 4,16–17 (Neue Genfer ÜBersetzung)
Doch was macht ihr? Ihr rühmt euch selbst und prahlt mit euren überheblichen Plänen. Alles Rühmen dieser Art ist verwerflich. Denkt also daran: Wenn jemand weiß, was gut und richtig ist, und es doch nicht tut, macht er sich schuldig.

Jakobus 4,16–17 ( VolxBibel)
Jetzt macht mal nicht so den Lauten und überschätzt euch nicht die ganze Zeit! Sich selbst zu überschätzen ist einfach total schlecht. Wenn aber jemand weiß, was er Gutes tun kann, und es nicht macht, dann steht das zwischen ihm und Gott. Das ist Sünde.

Um sicherzugehen, daß seine Leser das Gesagte auch wirklich verstanden haben, wiederholt Jakobus, daß Rühmen … böse (ist). Selbstverliebte Prahlerei muß durch Gottvertrauen ersetzt werden. Das beste Heilmittel gegen alles Großtun ist der Glaube.
Der Schlußsatz von Kapitel 4: Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde, bezieht sich wahrscheinlich nicht nur auf die Selbstüberhebung, sondern auf alle Verhaltensanweisungen, die bisher im Jakobusbrief erteilt wurden – eine Annahme, die auch durch das Wörtchen „nun“ (oun, wörtlich „deshalb“) gestützt wird. Die Leser des Briefes können nicht vorgeben, von nichts gewußt zu haben. Der ganze Brief steckt voller Ermahnungen zum rechten Verhalten. Wer diesen Anweisungen nicht nachkommt, begeht eindeutig eine Sünde.
Um zu geistlicher Reife zu gelangen, muß der Gläubige das Gute, das er nun kennt, tun. Er muß sich auch in Anfechtungen und Versuchungen vertrauensvoll auf Gottes Wort verlassen. Er muß seinen Brüdern Barmherzigkeit erweisen und sich dabei nicht von Vorurteilen, sondern von einem tätigen Glauben leiten lassen. Er muß seine Zunge und seine Gedanken im Zaum halten und besonnen und weise auftreten. Er muß sich dem allmächtigen Vater, Gesetzgeber und Richter reuig und in Demut, in dem Bemühen um gerechtes Handeln und mit vertrauendem Herzen nähern. Er muß sein, wie Gott ihn haben möchte, tun, was Gott von ihm erwartet, sprechen, wie es Gott wohlgefällig ist, und gesinnt sein, wie Gott es verlangt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Was ist das für ein darum? Darum, weil du tausenderlei mit Eifer tust, und hoch einherfährst in deiner energischen Arbeitsamkeit, wo’s deinen Vorteil gilt, und damit prahlst und prunkst, darum liegt es auf die als Sünde, wenn du Gutes siehst, das im Bereich deines Vermögens liegt und recht gut von dir getan werden könnte und es doch nicht tut. Gerade unsre Emsigkeit im Dienst unsres Vorteils macht uns unsre Trägheit in allem Guten zur Sünde, bei der uns Gott behaften und die er uns als Schuld anrechnen wird.

Hier tritt erst der letzte Grund zu Tag, warum Jakobus jenem gewinnsüchtigen Übermut die Nichtigkeit unsrer natürlichen Existenz entgegenhält. Jenes zu viel von Arbeitsamkeit und Tatkraft hat ein zu wenig neben sich. Derselbe Mann, der mit Vergnügen für ein Jahr nach dieser oder nach jener Stadt wandert, um dort einen Gewinn zu machen, versündigt sich dadurch, dass er sich mutlos und kraftlos vom Guten abwendet, das ihm vor den Händen liegt, wenn er sie nur regen wollte.

Es sind uns dadurch zwei gänzlich verschiedene Lebenswege vorgezeichnet. Der eine zielt auf das Gute. Wir werden zu demselben dadurch ausgerüstet, dass uns Gott den Blick für dasselbe schenkt und uns zeigt, wie’s zu machen ist. Ist uns ein solcher Blick geschenkt, der weiß gutes zu tun, so liegt hierin die Berufung zu emsigem Fleiß und rüstiger Tat. Dadurch ist uns der Weg gewiesen, auf dem unsre Kraft für die andern und für uns selber fruchtbar wird.

Den andern Weg zeigt uns unsere selbstsüchtige Lust. Da bewegen sich unsre Pläne und unsre Arbeit um unseren eignen Vorteil und Gewinn. Das bringt zuerst eine rege Verwendung unsrer Kräfte und eine emsige Ausnützung unsrer Zeit hervor. Allein wir stellen dadurch unsern ganzen Bau in die Luft. Wir haben uns selbst gedient, und sind doch nicht mehr als ein flüchtiger Hauch, und haben die Hand, die uns hält, vergessen, und das, was Gott uns tun heißt, nicht getan. Darum endet jene Regsamkeit und Tatkraft beim nichts.

Schlatter, – Erläuterungen zum Neuen Testament

Sünden der Unterlassung (Vers 17)

Dieser Vers führt uns in eine neue Kategorie von Sünden ein, die oft als „Sünden der Unterlassung“ bezeichnet werden. Diese Kategorie betont, dass das, was wir nicht tun, um Gott zu gehorchen, genauso wichtig und bedeutsam ist wie unsere Handlungen des offenen Ungehorsams.
Die vorhergehenden Verse warnen uns, dass Gott unsere Zukunft in seinen Händen hält. Unser Leben und unser Wohlstand hängen von Gott und seiner Gnade ab. Wenn wir unser Leben weiter planen, ohne die Abhängigkeit von Gott zu demonstrieren, kennen wir das Gute nicht und sind der Sünde schuldig. Gottes Willen nicht zu suchen ist eine Sünde.
Diese Wörter führen die Möglichkeit einer breiteren Anwendung ein. Wann immer wir einer bewussten Verpflichtung gegenüber Christus nicht folgen, haben wir eine Tat des Gehorsams ausgelassen und sind in die Sünde verwickelt. Jede Handlung, bei der wir Gehorsam reduzieren oder weglassen, wird in Gottes Augen zur Sünde.
Unser Versagen, Gott durch Gebet, Bibellesen und Anbetung zu suchen, sind Sünden der Unterlassung. Unser Weglassen hilfreicher Handlungen im Dienste anderer Menschen ist ein Akt des Ungehorsams. Wir müssen Menschen sein, die Gott unsere offenkundigen Handlungen des Ungehorsams bekennen. Wir müssen ihn auch bitten, uns die Dinge zu zeigen, die wir vergessen haben.

Lea – James

Also weder die Hände in den Schoß legen, noch ohne Gebet losstürmen! Uns auch nicht auf Anweisungen von einem Pastor, Papst oder einer Kirche, org leiten lassen – sondern nur und ausschließlich von Jehovah: durch sein Wort & seinen Geist!