Schlagwort: Bibel

Urteil aufgehoben?

Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir also geurteilt haben, daß einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. (O. gestorben waren, d. h. im Tode lagen)
Elberfelder 1871 – 2 Kor 5,14

Was immer wir tun, tun wir, weil die Liebe Christi uns bewegt. Weil wir glauben, dass Christus für alle gestorben ist, glauben wir auch, dass unser altes Leben vorüber ist, das wir früher führten.
Neues Leben – Bibel 2006 – 2 Korinther 5,14

Alles, was wir an Start bringen, machen wir nur, weil die Liebe von Jesus Christus uns dazu treibt. Ich will nie vergessen, dass einer für alle gestorben ist. Und weil Jesus stellvertretend für alle gehandelt hat, sind auch alle gestorben.
VolxBibel – 2 Kor 5,14

Die Verwerfung dieses Satzes ist jedoch für den hierin dargelegten „Plan“ nicht wesentlich; denn „die anderen Toten“, die Welt im großen und ganzen werden in dem vollkommenen Sinn, in dem Adam lebte, ehe er sündigte und unter den Urteilsspruch kam, „sterbend wirst du sterben“, nicht wieder lebendig werden, bis tausend Jahre um sind. Vollkommenes Leben ohne Schwachheit oder Sterben ist der einzige Sinn, in welchem Gott das Wort Leben anerkennt. Von seinem Standpunkte aus hat die ganze Welt schon das Leben verloren, ist im Sterben begriffen und könnte jetzt eher als tot denn als lebendig bezeichnet werden. – 2 Korinther 5:14; Matthäus 8:22

Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter

Paulus sagt klar und deutlich: Sie tun es aus Liebe (V. 16). Es gab leider andere, die Christus aus falschen Beweggründen heraus verkündigten. Sie hatten zwar das Wort Gottes als Grundlage, sie redeten auch von Christus, aber ihre Beweggründe waren nicht lauter. Ihre Motive waren schlecht. Paulus schreibt: „Einige zwar predigen den Christus auch aus Neid und Streit … jene verkündigen den Christus aus Streitsucht, nicht lauter.“ Es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern auch wie und warum wir es tun. Die Beweggründe und Motive sind nicht ohne Bedeutung. Wir wollen uns prüfen, ob wir wirklich von der Liebe durchdrungen sind, oder ob es andere Motivatoren in unserem Leben gibt. Wie leicht können wir neidisch werden auf andere Diener des Herrn und uns dadurch veranlasst sehen, selbst aktiv zu werden. So sollte es nicht sein.
In 2 Korinther 5,14 schreibt Paulus: „Denn die Liebe des Christus drängt uns“. Es ist die Liebe Gottes, die in unsere Herzen ausgegossen ist und die uns treiben sollte. Es ist die Liebe zu unserem Herrn, durch die wir uns motivieren lassen wollen. Es ist die Liebe zu den Verlorenen, die uns immer wieder drängt, ihnen die Botschaft vom Kreuz zu sagen. Es ist die Liebe zu unseren Glaubensgeschwistern, die uns zu jedem Dienst veranlassen sollte. In 1 Korinther 13 macht Paulus deutlich, dass ein Dienst ohne Liebe für uns selbst keinen Wert hat.
Die Menschen, mit denen wir zu tun haben, werden in den meisten Fällen sehr bald merken, welche Motive uns im Dienst leiten. Aber noch mehr sieht es der Herr. Ihm können wir gar nichts vormachen.
Die Liebe ist nicht alles. Aber ohne Liebe ist alles nichts.
Das Beispiel derer, von denen Paulus damals den Philippern schrieb, soll uns bis heute anspornen, es ebenso zu machen. Nehmen wir Gottes Wort als Grundlage jedes Zeugnisses und Dienstes, reden wir von Christus und lassen wir uns von der Liebe motivieren. Dann wird Gott unser Zeugnis und unseren Dienst segnen können und der Name des Herrn Jesus wird verherrlicht werden.

Im Glauben leben 2016 – Ernst-August Bremicker

συν-έχω zusammenhalten; festhalten, in Schranken halten; drängen, antreiben; beherrschen. κρίναντας Aor. Ptz. κρίνω hier urteilen = zur Überzeugung gelangen; kaus.; κρίναντας τοῦτο, ὅτι (ὅτι App. zu τοῦτο; A353) weil wir zu folgender Überzeugung gelangt sind: bzw. weil wir zur Überzeugung gelangt sind, dass. ὑπέρ hier (stellvertretend) für (vgl. B 1c). ἀπ-έ-θανεν Aor. ἀπο-θνῄσκω

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die ganze Menschheit war bereits geistlich tot (Vers 14) und wurde wegen Sünde zum physischen und ewigen Tod verurteilt. Yeshuas Tod hob das Urteil auf und verwandelte den geistigen Tod durch eine neue Schöpfung in geistliches Leben (Vers 17). Und all dies hat einen in Vers 15 genannten Zweck. Gott… hat uns durch den Messias mit sich selbst versöhnt, eine Einigung erzielt und uns gemäß Vers 15 die Arbeit gegeben, diese Versöhnung bekannt zu machen (Vers 18), die in Vers 19 und in Vers 19 erklärt wurde Berufung von vv. 20b – 21. Versöhnung ist das Werk von Diplomaten, daher ist es angebracht, dass die Verkündiger der Guten Nachricht Botschafter des Messias genannt werden. Dieses hohe Amt erhält in 6: 1, Gottes Kollegen, einen noch höheren Titel.

Kommentar zum jüdischen Neuen Testament: ein Begleitband zum jüdischen Neuen Testament

Gottes Liebe

Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Elberfelder 1871 – Johannes 3,16

 Denn so sehr hat Gott die Welt (die ganze von ihm abgefallene und ihm feindlich gesinnte Menschheit) geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern das ewige Leben habe.
Ludwig Albrecht – Joh 3,16

Gott liebte die Menschen ohne Ende, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn für sie wegzugeben, damit sie nicht vor die Hunde gehen. Jeder, der ihm vertraut, hat es geschafft: er bekommt ein neues Leben bei meinem Papa, das er nie wieder abgeben muss.
VolxBibel – Joh 3,16

οὕτως … ὥστε so sehr/in solcher Weise … dass (kons., H-S § 279b). ἠγάπησεν Aor. ἀγαπάω. μονο-γενής7 (< γένος Geschlecht, Art) einziges (Kind); einzigartig. ἔ-δωκεν Aor. δίδωμι. πιστεύων V. 15. ἀπ-όληται Aor. Konj. Med. -όλλυμαι.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Jesu Reichsgottesbotschaft ist welterlösend in ihren Zielen. Der große Anbruch einer Neuschöpfung ist da, das Königtum der Himmel ist mitten unter uns getreten. Es hat im Auferstandenen und durch die Energien seines Geistes fort und fort seine erlösenden und heiligenden Kräfte geoffenbart. Mitten im großen Sterben der Welt ist die Kirche Christi mit ihren Gliedern nicht untergegangen. Sie hat zwar die Leiden ihres Hauptes im Laufe der Jahrhunderte geteilt. Ihre Tränensaat bereitete jedoch neue Ernten vor. Ihr Sterben führte zur Auferstehung vieler.
Jesu Reichsgottesbotschaft ist jedoch Welterlösung. Diese schaut die Gemeinde noch nicht“ Noch herrscht Christus nicht über die Welt und ihre Völker. Noch ringt die Kirche mit ihrer eignen Knechtsgestalt. Noch verleugnet und versagt der einzelne Jünger.
Wie oft hat daher die Jüngergemeinde in den Katastrophen und Stürmen der Welt gezittert, dass das Reich Gottes untergehen werde.
Wir zittern im Blick auf uns selbst, Uns bangt um den Bestand der Kirche, wir sind besorgt um die Endvollendung der Gottesherrschaft auf Erden. Wie berechtigt wären unsere Sorgen, wäre Jesu Reichsgottesbotschaft nicht welterlösend in ihren Zielen. Sie weist prophetisch über das unvollendete Heute hinaus auf das vollendete Morgen. Sie spricht zu dem in Gefahr stehenden Petrus: „Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre!“ Sie ruft den erschrockenen Jüngern zu: „Bis dass Ich es neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich“.“ Sie tröstet die bangende Gemeinde mit dem großen Wort: „Sei ohne Furcht, du kleine Herde! Es hat eurem Vater gefallen, euch das Königtum zu geben.“
So weist jeder Glaubensanfang innerhalb des in die Geschichte getretenen Reiches Gottes auf eine Glaubensvollendung. Jeder Anbruch des Lichts kündet die nahende Herrschaft des Tages. Jeder Kampf lässt uns aus den vollen Sieg Gottes über die Welt warten. Denn im angebrochenen Reiche Gottes kündet alles Erlebte und Empfangene jenen kommenden Tag des Endtriumphes an, an welchem wir den neuen Psalm der Anbetung singen werden: „Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen. Denn du hast dich schlachten lassen, und (Menschen) für Gott durch dein Blut aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Völkern und Nationen erkauft, und hast sie für unsern Gott zu Königen und zu Priestern gemacht, und sie werden als Könige herrschen auf Erden!“

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

Die Liebe des Vaters zu ihm.
1.1 Der Vater liebte ihn: „Gleichwie mich der Vater liebt“ (Vers 9). Er war der Sohn seiner Liebe (s. Kol 1,13). Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen Sohn für uns alle gab (s. Joh 3,16). Wen Gott als Vater liebt, der kann den Hass der ganzen Welt verachten.
1.2 Er blieb immer noch in der Liebe seines Vaters. Weil er seinen Vater weiterhin liebte, ging er frohen Sinnes durch sein Leiden, und deshalb liebte ihn sein Vater weiterhin.
1.3 Er blieb in der Liebe seines Vaters, weil er das Gesetz seines Vaters beachtete: „… gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe“ und deshalb „in seiner Liebe geblieben bin“. Christus schuf für uns Sühne, indem er dem Gesetz der Erlösung gehorchte, und so blieb er in Gottes Liebe und stellte uns für sie wieder her.
Seine eigene Liebe für seine Jünger. Obwohl er sie verließ, liebte er sie doch. Beachten Sie hier:
2.1 Das Vorbild dieser Liebe: „Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch.“ Gleichwie der Vater ihn liebte, der absolut würdig war, so liebte er sie, die absolut unwürdig waren. Der Vater liebte Christus als seinen Sohn und Christus liebte sie als seine Kinder. Der Vater hatte Gefallen an ihm, sodass er an uns in ihm Gefallen haben konnte, und der Vater liebte ihn, sodass er uns in ihm, „in dem Geliebten“, begnadigt hat (Eph 1,6).
2.2 Die Beweise und Ergebnisse seiner Liebe. Wir wissen, dass:
Christus seine Jünger liebte, indem er sein Leben für sie ließ: „Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde“ (Vers 13). Das ist die Liebe, mit der Christus uns geliebt hat (s. Joh 17,26). Betrachten Sie das Ausmaß der Liebe von Menschen füreinander. Der höchste Beweis dafür ist, das Leben für einen Freund zu lassen, um dessen Leben zu retten. Das ist Liebe auf dem höchsten Niveau, die stark ist wie der Tod (s. Hld 8,6). Betrachten Sie die Vorzüglichkeit der Liebe Christi. Er ist der meist beachteten Liebe nicht nur gleichgekommen, sondern ist über sie hinausgegangen. Andere haben ihr Leben für ihre Freunde gelassen, doch Christus ließ seines für uns, „als wir noch Feinde waren“ (Röm 5,8.10). „Herzen, die nicht durch eine so unvergleichliche Süße göttlicher Liebe weich gemacht werden, müssen härter sein als Eisen oder Stein“ (Calvin).
Christus liebte seine Jünger, indem er einen Freundschaftsbund mit ihnen einging (s. Vers 14–15). Die Nachfolger Christi sind die Freunde Christi. Diejenigen, welche die Pflicht als seine Diener erfüllen, werden zu den Ehren seiner Freunde zugelassen und befördert. Alle Diener Christi haben diese Ehre. Christus nimmt Gläubige, damit sie seine Freunde sind. Obwohl sie oft unfreundlich ihm gegenüber sind, ist er ein Freund, der zu jeder Zeit liebt (s. Spr 17,17). Er will sie nicht Knechte nennen, er will sie seine Freunde nennen. Er wird sie nicht nur lieben, sondern wird sie dies wissen lassen. Obwohl Christus sie seine Freunde nennt, nannten sie sich selbst seine Knechte: „Paulus, Knecht Jesu Christi“ (Röm 1,1); auch Jakobus (s. Jak 1,1). Je mehr Ehre Christus uns gibt, umso mehr sollten wir bestrebt sein, ihm Ehre zu geben; je höher wir in seinen Augen stehen mögen, umso geringer sollen wir in unseren eigenen sein.
Christus liebte seine Jünger, indem er ihnen freimütig sein Herz öffnete: „… weil ich euch alles verkündet habe, was ich von meinem Vater gehört habe“ (Vers 15). Jesus Christus hat uns treu das übergeben, was er von dem Vater empfing (s. Joh 1,18; Mt 11,27). Christus machte seinen Jünger die großen Dinge über die Erlösung der Menschen bekannt, damit sie sie anderen bekannt machen konnten.

Der Neue Matthew Henry Kommentar


μονογενής, eingeboren (= einziggeboren, einzig) als Prädikat Israels.
Ps Sal 18, 4: Deine Züchtigung (ergebt) über uns wie über einen erstgeborenen πρωτότοκον, eingeborenen μονογενῆ Sohn. ‖ 4 Esra 6, 58: Wir aber, dein Volk, das du Erstgeborenen, Eingeborenen, teuersten Freund genannt hast — wir sind in ihre (der Völker) Hände gegeben. ‖ Als Erstgeborener wird der Messias einmal neben Jakob gestellt. ExR 19 (81d): Heilige mir alles Erstgeborene Ex 13, 2. R. Nathan (um 160) sagte: Gott sprach zu Mose: Wie ich Jakob zum Erstgeborenen gemacht habe, s. Ex 4, 22: Mein erstgeborener Sohn ist Israel (= Jakob): so werde ich den König, den Messias, zum Erstgeborenen machen, s. Ps 89, 28: Ich will ihn zum Erstgeborenen setzen.

Jüdische Polemik gegen den Joh 3, 16 ausgesprochenen Gedanken.Midr Qoh 4, 8 (23b): „Da ist einer u. kein zweiter“ Qoh 4, 8. „Da ist einer“, das ist Gott, s. Dt 6, 4: Jahve unser Gott ist ein Jahve. „Und kein Zweiter“, denn er hat keinen Genossen שֻׁתָּף (Teilhaber, Sozius) in seiner Welt. „Auch Sohn u. Bruder hat er nicht“ Qoh 4, 8; einen Bruder hat er nicht, woher מֵאַיִן sollte er einen Sohn haben? Vielmehr weil Gott die Israeliten liebhat, nennt er sie Söhne (Kinder), s.: Söhne seid ihr Jahve eurem Gott Dt 14, 1, u. nennt er sie Brüder, s.: Um meiner Brüder u. Freunde willen Ps 122, 8. ‖ Aggad Beresch (in Beth ha-Midr 4, 46): R. Abun (um 370) hat im Namen des R. Chilqijja (um 320) gesagt: Dumm ist das Herz der Lügner, die sagen: Gott hat einen Sohn. Wenn er es, als Abraham im Begriff war, seinen Sohn zu schlachten, vor Schmerz nicht ansehen konnte, sondern sofort rief: „Lege deine Hand nicht an den Knaben!“ — würde er wohl, wenn er einen Sohn hätte, ihn hingegeben haben u. nicht (vielmehr) die Welt umgestürzt u. sie zur Öde u. Leere gemacht haben? — In Aggad Beresch ed. Warschau 1876 fehlt der Ausspruch des R. Chilqijja.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

„Da Gott die Welt so liebte.“ Jeschua wusste, dass er einzigartig Gottes Sohn war und als Gottes eigenes Opfer sterben würde. Das Schicksal eines Menschen, der auf Jeschua vertraut, ist ein ewiges Leben, nicht nur in der Zukunft, sondern jetzt; nicht nur das Überleben jenseits des Grabes (Joh 5: 28–29; Offb 20: 4–5, 12–15), sondern das Leben „im“ Messias Jeschua (Joh 1: 4; 11: 25–26).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Und wie reagiere ich auf diese Liebe des Vaters und des Sohnes?

Seine Herrlichkeit

Vater, ich möchte, dass die, die du mir gegeben hast, bei mir sind, damit sie meine Herrlichkeit sehen können. Du hast mir die Herrlichkeit geschenkt, weil du mich schon vor Erschaffung der Welt geliebt hast!
Neues Leben – Bibel 2006 – Johannes 17,24

Vater, mein Verlangen ist, daß alle, die du mir gegeben hast, dort mit mir weilen, wo ich bin, damit sie schauen meine Herrlichkeit- (und zwar als wirkliche Teilnehmer (Röm 8,17.29; 2 Tim 2,12)), die ich von dir empfangen; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Ludwig Albrecht – Joh 17,24

Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, (W. Vater, die (nach and. Les : was) du mir gegeben hast, -ich will, wo ich bin, auch jene bei mir seien) auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Elberfelder 1871 – Johannes 17,24

Wenn Jesus spricht: „Ich will!,“ verliert er die Demut des Sohnes nicht und hört nicht auf, der Bittende zu sein; er hält aber dem Vater seinen festen, klaren Willen in der Gewissheit vor, dass, was er will, auch vom Vater gewollt und getan wird. Darum hat er auch oben nicht nur gesagt: Ich möchte ihnen meine Herrlichkeit geben, sondern: Ich habe sie ihnen gegeben (V 33). Jesus will alle, die durch das Wort der Apostel an ihn glauben, bei sich haben und ihnen seine eigene Herrlichkeit sichtbar machen, die aus der ewigen Liebe Gottes zum Sohn fließt. Das ist der Grund seines Ewigkeitsbewusstseins. Die ewige Liebe Gottes ist ihm gegeben, und es ist seine Freude, dass alle, die an ihn glauben, sehen, was ihm die Liebe Gottes gibt.

Mit dem letzten, dankbaren, Gott preisenden Wort umfasst Jesus alle seine Jünger, die gegenwärtigen und die künftigen, wie immer sie zum Glauben kommen.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Jesus betet für die künftigen Jünger
Die Einheit von Vater und Sohn ist Vorbild für die Einheit, die das Volk, in dem sie Wohnung nehmen werden, erfahren soll. Israels Gott ist »Einer«, und diese Einheit spiegelt sich in der Solidarität des Volkes gegenüber den anderen Völkern in einer ihm feindlich gesonnenen Welt. Um genau die gleiche Vorstellung geht es auch in der vorliegenden Passage, allerdings wird hier stärker der Gedanke von der persönlichen Einwohnung Gottes betont, der bereits in Kap. 14 eingeführt wurde (s. vor allem die Ausführungen zu 14,23-24 ). Als Beispiel für das Übergehen der Herrlichkeit auf ein Volk, in dem der Herr verherrlicht wird, siehe Jes 46,13 ; auch die Orte, an denen er wohnte, verherrlichte Gott mit seiner Gegenwart ( 2.Mose 29,43 ). Die Betonung der Einheit war sehr wichtig für die Leser des Johannesevangeliums, die unter ständigen Auseinandersetzungen mit ihren Gegnern in den Synagogen und vielleicht auch mit Abweichlern aus den eigenen Reihen (s. die Einführung zum 1. Johannesbrief) zu leiden hatten; möglicherweise ist hier auch an die ethnische oder kulturelle Einheit – vielleicht unter den (emigrierten) galiläischen und den in Kleinasien ansässigen Lesern des Johannesevangeliums (s. die Einführung ins Johannesevangelium) – gedacht ( 10,16; 11,52; 12,20-23 ). Ganz deutlich arbeitet Johannes den Gedanken der Völkerversöhnung in Christus in Kap. 4 heraus (am Beispiel der Samaritaner). Die Anhänger Christi bilden jedoch auf alle Fälle nur eine Minderheit in einer ihnen feindlich gegenüberstehenden Welt und brauchen einander, um zu überleben. Zur Sorge für kommende Generationen vgl. z. B. Ps 78,3-7 .

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Hier kommt das letzte Mal „die, welche du mir gegeben hast“ in diesem Gebet vor. Es ist zudem das einzige Mal, daß der Ausdruck in diesem Abschnitt vorkommt, wo der Herr in Gedanken bei allen nachmaligen Bekehrten ist. Es heißt nicht mehr „ich in ihnen“ wie in V.23 (in diesem gegenwärtigen Leben), sondern es geht darum, daß die Gläubigen „da seien, wo ich bin“ (im zukünftigen Leben im Himmel). Mit anderen Worten, die Verheißung „wo ich bin“ (14,3) bezog sich nicht bloß auf die Apostel, sondern auf alle Bekehrten. Die Worte des Paulus stimmen mit dieser Wahrheit überein: „So werden wir allezeit bei dem Herrn sein“ (1Thes4,17). Es wird in mehreren Versen von der Herrlichkeit in der Höhe gesprochen, beispielsweise „in der Offenbarung seiner Herrlichkeit“ (1 Petrus 4,13); „vor seiner Herrlichkeit“ (Judas 1,24). Seine Herrlichkeit (Ihm gegeben gemäß V.22, und zugleich eine Herrlichkeit, die Er von Ewigkeit her besaß, V.5) zu schauen, wird unser ewiges Vorrecht sein. Natürlich wird Er auch eine Herrlichkeit besitzen, die sich in seinem kommenden Reich offenbaren wird. Diese durften die drei Apostel auf dem Berg der Verklärung im voraus sehen (Mt 16,28-17,9; 2 Petrus 1,16-18). Zudem hatten die Apostel während Seines Erdenlebens sowohl Seine sittliche Herrlichkeit und Seine durch die Zeichen manifestierte Herrlichkeit gesehen (1,14; 2,11). Man beachte, wie das Erscheinen der Herrlichkeit des Herrn den geweihten Priestern im AT angekündigt wurde (3Mo 9,4.6.23).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

In der Aussage „du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ müssen wir das Wort „vor“ gut beachten; es bedeutet, daß auf die Periode vor der Schöpfung, auf den zurückliegenden ewigen Zustand hingewiesen wird. Das Lamm war „zuvorerkannt vor Grundlegung der Welt“ (1 Petrus 1,20), und wir sind in Ihm auserwählt worden „
vor Grundlegung der Welt“ (Eph 1,4). Die Errettung der Glieder der Gemeinde ist daher in den ewigen Ratschlüssen Gottes verankert. Aber Segnungen des kommenden Reiches sind mehr mit der Schöpfung auf der Erde verbunden, weshalb dort das Vorwort von […] an gebraucht wird statt vor: „das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an“

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die Worte: »Vater, ich will« (V. 24) drücken ein besonders intensives Verlangen aus. Das »Will« wäre eine Anmaßung, wenn nicht der Wille des Sohnes identisch wäre mit dem Willen des Vaters. Auf dieser Basis tritt kein Widerspruch zum Gethsemanegeschehen ein. Auch dort hat Jesus in schwerster Anfechtung daran festgehalten: »wie du willst, Vater!« (Mt 26,39).

Worauf richtet sich Jesu Sehnsucht? Dass die Jünger »auch dort bei mir sind, wo ich bin«. Er will in Ewigkeit mit ihnen zusammensein. Das war sein Wunsch auch in Joh 12,26.32; 14,3. Der »Himmel« ist für uns Christen in erster Linie nicht ein Ort mit viel Pracht und Glück, sondern das Zusammensein mit Jesus (»bei mir«) und dem Vater. Man könnte fast sagen: Der »Himmel« ist da, wo Jesus ist (»wo ich bin«). Allerdings hat auch dieses Zusammensein einen bestimmten Platz (»dort« – »wo«), selbst wenn wir vom irdischen Standpunkt aus noch nicht sagen können, wie er beschaffen ist.

Es handelt sich also um die Aufnahme in die ewige Gottesgemeinschaft. Was dort geschehen wird, deutet die zweite Hälfte von V. 24 an: »damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich vor Grundlegung der Welt geliebt hast«. Das Schlüsselwort heißt hier »sehen«. Es meint ebenso wenig wie in Joh 3,3 eine Zuschauerrolle, sondern ein aktives Miterleben und Dabeisein. Es tritt also ein, was 1 Joh 3,2 ankündigt: »Wir werden ihn sehen, wie er ist«. Jesus spricht von der »Herrlichkeit, die du mir gegeben hast«. Keine selbsterrungene Herrlichkeit also! Auch nicht, dass sich der Sohn »etwas verdient« hätte durch Gehorsam und Sterben. Sondern seine Herrlichkeit ist eine freie Gabe des Vaters. Das steckt schon in dem Ausdruck »gegeben«. Das wird noch stärker hervorgehoben durch die Bemerkung: »weil du mich vor Grundlegung der Welt geliebt hast«. Also noch vor seinem Opfergang nach Golgatha! Liebe enthüllt sich wie in Joh 14,21ff.und Joh 3,35; 5,20; 10,17; 15,9; 17,23 als das Grundverhältnis von Vater und Sohn. Sie reicht in die »Zeit« vor der Schöpfung zurück (»vor Grundlegung der Welt«). Vgl. Joh 17,5 und die Erklärung dort. Von Joh 17,5 und Joh 17,24 her wird es übrigens deutlich, dass das »Wir« in 1 Mo 1,26 (»Lasset uns Menschen machen« usw.) das »Wir« der Dreieinigkeit ist, ein Gespräch über die Schöpfung zwischen Vater und Sohn. »Herrlichkeit« haben wir in V. 22 als Gottesgemeinschaft erklärt. Auch jetzt können wir in dieser Spur bleiben.
Gerade dieser Gedanke der Gottesgemeinschaft bestimmt die beiden letzten Verse.

Gerhard Maier Edition C

Das ist nichts absolut Neues für die Jünger Jesu! Schon für ihr jetziges Leben gilt 1,14 „Wir schauten seine Herrlichkeit“. Aber was jetzt nur Anfang sein konnte, wird dann volle Erfüllung. Dabei ist die Herrlichkeit Jesu nicht nur ein unbestimmter, strahlender Glanz. Jesus zur Rechten Gottes auf dem Thron der Welt sitzend, Jesus wiederkommend, um seine Gemeinde zu entrücken und zu vollenden (1 Thess 4,13-17), Jesus die antichristliche Weltmacht mit dem Hauch seines Mundes stürzend (2 Thess 2,8;Offb 19,11-16), Jesus mit den Seinen priesterlich regierend (Offb 20,4-6), Jesus das Weltgericht haltend (Offb 20,11-15), Jesus nach der Vollendung seines Werkes dem Vater eine erlöste Schöpfung übergebend (1 Kor 15,28), das alles müssen wir vor Augen haben, wenn Jesus sagt „Meine Herrlichkeit“ A.
A) Vom „Sehen seiner Herrlichkeit“ hatte Gott durch den Propheten Jes in 40,5;66,18 f gesprochen. Der „Ich bin“ („Jahwe“), der durch Jesaja redet, und der „Ich bin“, der in Jesus spricht, ist der eine und selbe Gott.
Doch auch der Sohn hat diese seine Herrlichkeit nicht in sich selbst als eigenen Besitz und will sie so nicht haben. Er hat sie nur als solche, „die du mir gegeben hast“. Der Grund aber für dieses Geben des Vaters liegt in der eigenen Liebe des Vaters: „weil du mich geliebt hast vor Grundlegung der Welt.“ In diesem letzten Gespräch mit dem Vater reicht das Denken des Sohnes zurück bis zu jenem „Anfang“, mit dem das Evangelium in 1,1 selber begann A. In dieser Liebe ist er auch dann noch geborgen, wenn der Schrei der Gottverlassenheit für uns Sünder aus seinem Herzen brechen muss.
A) Wer das als „mythologisch“ ablehnt, muss aufhören, überhaupt noch von Gott zu reden. Die bloße Vokabel „Gott“ sagt nichts. Sie füllt sich mit Inhalt nur durch das, was Gott tut. Die neutestamentlichen Botschaft bezeugt es in aller Klarheit: Gott hat von Anfang an geliebt! Wen? Nicht zuerst die „Welt“, die noch nicht da ist, sondern den Sohn. Und dass dieser Sohn uns liebte, zu uns kam, für uns starb, uns für ewig mit sich verbindet und uns an der Herrlichkeit seines Geliebt- und Beschenktseins teilgibt, das ist Evangelium „nach Johannes“.

Wuppertaler Studienbibel

Das Gebet des Messias über alle Gläubigen – Johannes 17: 20-26 In der dritten Abteilung des Hohepriestergebetes betete Jeschua für alle Gläubigen. In Johannes 17:20 heißt es: Ich bete nicht nur für diese, sondern auch für diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben; … Dies sind nur die elf Apostel, für die er in den Versen 9–14 gebetet hat. Er betete jetzt für diejenigen, die aufgrund des Zeugnisses der elf Apostel glauben würden. Beim Beten für alle Gläubigen betete er speziell für zwei Dinge: für ihre Einheit in den Versen 21–23 und für ihre Verherrlichung in den Versen 24–26. A. Ihre Einheit – Johannes 17: 21-23 … Damit sie alle eins sind; So wie du, Vater, in mir und ich in dir bist, damit sie auch in uns sind: damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben; damit sie eins sind, so wie wir eins sind; Ich in ihnen und du in mir, damit sie zu einem vervollkommnet werden; damit die Welt weiß, dass du mich gesandt und geliebt hast, so wie du mich geliebt hast. 1. Die Anfrage Die erste Bitte, die Jesus an alle Gläubigen richtete, betraf ihre Einheit. Er machte am Ende von Vers 11 eine ähnliche Bitte an die elf Apostel. In Bezug auf die Apostel wurde dieses Gebet beantwortet. Leider wurde dieses Gebet in Bezug auf alle Gläubigen nicht immer beantwortet. In gewisser Hinsicht sind alle Gläubigen im Leib des Messias vereint. In diesem Sinne wurde das Gebet Jeschuas beantwortet, weil jeder Gläubige ein Mitglied des Leibes des Messias ist. Diese Passage geht jedoch über die bloße Einheit der Position hinaus, die alle Gläubigen im Körper haben. Dieses Gebet war auch für eine Einheit der Gemeinschaft unter allen Gläubigen. Leider ist dies nicht immer so gut gelaufen, wie es hätte sein können. In dieser ersten Bitte betete Jesus für die Einheit aller Gläubigen. Einigkeit ist möglich, weil alle Gläubigen vom Heiligen Geist bewohnt sind. Aufgrund dieser Innewohnung ist Einheit möglich. Wenn wir dem Geist gehorchen, der uns innewohnt, werden wir einander lieben. Wir werden Einheit unter uns haben, und diese Einheit wird den Ungläubigen anziehen und ihn zum Herrn bringen. 2. Der Grund für die Anfrage Jesus gab auch einen Grund für diese Bitte an: Durch diese Einheit unter den Gläubigen wird die Welt wissen, dass Jeschua tatsächlich vom Vater gesandt wurde, „damit die Welt glaubt, dass Sie mich gesandt haben“. Zu den größeren Stolpersteinen für Menschen, die kommen, um Jesus als ihren Herrn, Retter und Messias anzuerkennen, gehörten die Uneinigkeit und die Kämpfe unter den Gläubigen sowie die unangemessene und unfaire Kritik, die die Gläubigen gegeneinander haben. Nicht dass jede Kritik falsch wäre. Insbesondere in den Bereichen der kirchlichen Disziplin ist eine gewisse Kritik unbedingt erforderlich. Viele Kritikpunkte sind jedoch nur geringfügige Kritikpunkte, die auf Charakter, Persönlichkeitskonflikten, persönlichen Vorlieben und der mangelnden Bereitschaft beruhen, einen Glaubensgenossen aufgrund seiner Rasse oder seines sozialen Status in der Gesellschaft zu akzeptieren. Jede solche Uneinigkeit ist ein Vorwurf an den Namen Jeschuas, des Messias. Wenn Gläubige eine Einheit in der Gemeinschaft zeigen, kommen die Menschen zum Herrn, weil Ungläubige beeindruckt sind, wenn Gläubige Liebe zueinander zeigen. Aber wenn es Uneinigkeit gegeben hat, hat dies dem Namen Jesu, des Messias, Vorwürfe gemacht und Ungläubige davon abgehalten, sich der Frage des Messias von Jeschua zu stellen. B. Ihre Verherrlichung – Johannes 17: 24-26 Vater, ich wünsche mir, dass auch diejenigen, die du mir gegeben hast, bei mir sind, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast: denn du hast mich geliebt, bevor die Welt gegründet wurde. O gerechter Vater, die Welt kannte dich nicht, aber ich kannte dich; und diese wussten, dass du mich geschickt hast; und ich machte ihnen deinen Namen bekannt und werde ihn bekannt machen; damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen und ich in ihnen sei. Das zweite, wofür Jeschua in Bezug auf alle Gläubigen gebetet hat, ist, dass letztendlich alle Gläubigen dort sein können, wo er ist. Jesus ist jetzt in Herrlichkeit im Himmel. Sein Gebet ist, dass wir auch in Herrlichkeit im Himmel mit ihm sein werden, und dieses Gebet wird eines Tages beantwortet werden. Wenn wir in Herrlichkeit sind, werden wir auch in der Lage sein, seine Herrlichkeit zu sehen, die der Vater ihm wiederhergestellt hat. Während wir alle mit dem Messias in Herrlichkeit sein werden, wird es einen Gradunterschied zwischen unserer Herrlichkeit und der Herrlichkeit des Messias geben. Die Herrlichkeit, die die Gläubigen haben werden, wird eine reflektierte Herrlichkeit sein; aber die Herrlichkeit, die Jeschua haben wird, wird eine angeborene Herrlichkeit sein, die zu Recht Seine ist. Ein Beispiel dafür ist die Beziehung zwischen Sonne und Mond. Sowohl die Sonne als auch der Mond geben Licht ab. Die Sonne hat jedoch von Natur aus Licht in sich. Der Mond hat auch Licht, aber es ist kein Licht, das von sich selbst stammt. Der Mond reflektiert lediglich das Licht der Sonne. Jesus ist das Licht, und das Licht, das wir in der Herrlichkeit im Himmel haben werden, wird reflektiertes Herrlichkeitslicht sein; Wir werden die Herrlichkeit Jeschuas widerspiegeln (2. Korinther 3:18). Jesus betete für unsere endgültige Verherrlichung, und andere Schriften machen sehr deutlich, dass dieses Gebet beantwortet wird.

Fruchtenbaum – messianische Studien

Schatten in unserem Leben?

Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Elberfelder 1871 – Psalm 23,4

Auch wenn ich gehn muß
durch die Todschattenschlucht,
fürchte ich nicht Böses,
denn du bist bei mir,
dein Stab, deine Stütze –
die trösten mich.
Buber Psalm 23,4

Und wenn ich mal keinen Ausweg sehe, mich die Depression packtwie ’ne dunkle Wolke, hab ich dennoch keine Angst. Denn ganz egal, wie verfahren die Situation auch ist, vertrau ich ihm, weil er mich sicher wieder herauszieht. //Und die Krönung ist, er setzt sogar noch einen drauf:
VolxBibel – Psalm 23,4

Auch wenn ich durch (in) das Tal des Todesschattens (das von tödlicher Gefahr überschattete Tal, das extrem finstere Tal) gehe (gehen werde/muss/sollte, gerate ),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht, den Bösen nicht ),
denn du [bist] bei mir.
Deine Keule (Rute, Knüppel, Stock) und dein Stabl {sie} geben mir Zuversicht (trösten/beruhigen mich, werden mir Zuversicht geben) .
Psalm 23,4

Leben wir gerade in einem „finsteren Tal“ – weil wir durch „Covid 19“ eingeschränkt sind? Wohin sind unsere Augen gerichtet? Zu irgendeinem Doctor, Professor, der unserer persönlichen Meinung nach, die Wahrheit gefunden hat? Oder ist unser Auge – unsere Hoffnung auf den allmächtigen Gott gerichtet?

Und wir brauchen vor dem Tod keine Angst zu haben. Im Tal der Todesschatten brauchen wir uns nicht zu fürchten; denn der Hirte ist ganz nah bei uns. Der Stachel des Todes ist die Sünde – die Sünde, die nicht bekannt und vergeben wurde. Aber Christus hat in Bezug auf den Gläubigen dem Tod den Stachel geraubt. Er hat unsere Sünden ein für alle Mal weggenommen. Nun ist das Schlimmste, was uns der Tod antun kann, in Wirklichkeit das Beste für uns! So können wir singen:

O Tod, o Grab, nicht fürcht ’ich eure Macht!
Die Schulden sind gesühnt,
Als Jesus in der finstern Kreuzesnacht
Das trug, war ich verdient.

Margaret L. Carson

Es ist wahr: Christen mögen eine gewisse sorgenvolle Vorahnung von dem Leiden haben, das so oft den Tod begleitet. So hörte jemand, wie ein alter Heiliger sagte: »Mir macht es nichts, wenn der Herr mein Zelt abbricht; aber ich hoffe, er tut es sanft!«
Es ist ebenfalls wahr, dass wir gewöhnlich keine Gnade zum Sterben bekommen, bevor wir sie nötig haben. Doch bleibt die Tatsache, dass der Tod seine Schrecken verloren hat, weil wir wissen: Sterben bedeutet, bei Christus zu sein – und das ist das weitaus Bessere. »Sterben ist Gewinn!«
Der Stecken und der Stab des Hirten sind Quellen des Trostes, des Schutzes und der Führung. Wann immer nötig, kann er den Stecken auch zur Züchtigung verwenden. Die meisten Schafe brauchen diesen Dienst von Zeit zu Zeit.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Die vierte Segnung durch die Führung des Herrn ist die Bewahrung. Wer sich im Tal der Finsternis befindet (oder im Todesschatten ), braucht sich nicht zu fürchten. Der Herr ist mit ihm und wird ihn bewahren. Der Hirte ist mit Stecken und Stab ausgerüstet, um die Schafe in derartigen Situationen zu bewahren. David wurde durch die Gegenwart und die Bewahrung des Herrn getröstet. Gläubige befinden sich niemals in Situationen, die der Herr nicht kennt, denn er verläßt sein Volk nicht ( Hebräer 13,5 ).

Walvoord – Die Bibel erklärt und ausgelegt

Schon ein großer Theologe des vorigen Jahrhunderts hat erkannt, dass „die Zuversicht, die hier ausgesprochen wird, nicht die kindliche ist, nicht die eines solchen, der den Schmerzen und Nöten des Lebens, die er noch nicht erfahren hat, mit heiterer Freudigkeit entgegengeht; sie ist die eines erfahrenen Streiters, eines solchen, der aus vielen Trübsalen kommt, der weiß, was es mit ihnen auf sich hat, und wie der Herr in ihnen tröstet und aus ihnen hilft, reichlich erfuhr. Der Preis der Ruhe, welche der Herr gewährt, lässt uns in dem Sänger einen müden Pilgrim erkennen; der Dank für die Erquickung zeigt uns den Erschöpften; das, wenn ich auch wandle im Tale des Todesdunkels usw. einen solchen, der dunkle Lebenswege schon geführt ist und ihnen noch entgegengeht“ 47.
Wie in Palästina die schönsten Weideplätze oder die Wasser der Ruhe gar oft zwischen wilden Schluchten liegen, wo wilde Tiere und Räuberbanden auf ihre Beute warten, so sind die Segnungen und Höhepunkte des Lebens vielfach eingebettet zwischen Gefahren, Prüfungen, Nöte, die nur von Gott beherrscht werden können. Das Geheimnis aber, dass der Glaubende sich wie Joseph auch im Hause eines Potiphar bewährt (1Mo 39,8ff.), dass Mose auch vor der Sprache eines Pharao nicht erschrickt (2Mo 10, 28ff.), dass Luther auch vor dem Reichstag zu Worms zu erscheinen wagt – ist: „denn du bist bei mir“ ! Gott in seiner Gegenwart war aber stets groß genug, auch Fluch in Segen und Tod in Leben zu verwandeln. Pfade, die auch Glaubenden als Untergang erscheinen mussten, erwiesen sich nachher als Wege, die zu ungeahnten Segnungen und Aufgaben führten, weil Gott sie durch seine Gegenwart beherrschte.
Was mich daher auch angesichts der Todestäler „tröstet“, d. h. ruhig sein lässt, das sind „dein Stecken und dein Stab“ . Das war einst die Waffe des morgenländischen Hirten. Gott hatte zu allen Zeiten Waffen genug, um sich der Welt gegenüber zu behaupten. Er beherrschte noch immer Zeitalter, Völker und Geschichte. Will er Israel aus seiner Gefangenschaft erlösen, beruft er sich einen jungen Cyrus zu seinem Knecht. Will er Luthers [Reformation vor dessen Feinden bewahren, stellt er sie unter die Gunst der Fürsten. Gottes Waffen erschöpfen sich nicht, die der Bewahrung derer dienen müssen, die Ihm vertrauen. Daher konnte sich der Glaube oft bis zu der ganz großen Zuversicht eines Paulus erheben: „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert?. . . In dem allen überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat“ (Röm 8,35ff.).
Weit mehr noch als Täler des Todes können jedoch Menschen drücken, wenn sie dem Menschen zum Feinde werden. Wie stark jedoch unser Sänger in Gott zur Ruhe gekommen ist, zeigt sich ferner in dem, dass er

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal usw. Wenn auch die Gläubigen sicher unter Gottes Hand wohnen, so sind sie doch von vielen Gefahren umgeben; und auch die allgemeinen Leiden des Lebens legt der Herr ihnen auf, damit sie spüren, wie nötig sie seinen Schutz haben. Darum betont David noch ausdrücklich, dass er auch bei widrigen Zufällen in Gottes Vorsehung ausruhen kann. Er verspricht sich also nicht ununterbrochene Ergötzungen, sondern wappnet sich auch mit Gottes Beistand gegen alles, was da kommen mag, um es tapfer zu erdulden. Auch hier bleibt die Rede im Bilde und vergleicht die Fürsorge, die Gott in der Führung der Gläubigen offenbart, mit dem Stecken und Stab des Hirten: mit diesem Schutz für sein Leben will David zufrieden sein. Wenn ein Schaf durch ein dunkles Tal geht, so gibt die Gegenwart des Hirten ihm allein schon genügende Sicherheit gegen den Angriff wilder Tiere und gegen anderen Schaden. So sagt auch David hier, dass wenn er einmal irgendwie in Gefahr kommen sollte, Gottes Hirtentreue ihm genügenden Schutz gewähren werde. Wir sehen hier, dass er auch in Glück und Glanz niemals vergessen hat, dass er ein Mensch war, sondern dass er schon beizeiten an das Unglück gedacht hat, das ihn vielleicht treffen könnte. Und sicherlich zittern wir deshalb so sehr, wenn Gott uns durchs Kreuz prüft, weil ein jeder, um ruhig zu schlafen, sich in fleischliche Sicherheit einwiegt. Von diesem Schlaf der Starrheit ist die Ruhe des Glaubens sehr verschieden. Ja, da Gott den Glauben durch Unglück prüft, so folgt, dass niemand wahren Glauben hat, der nicht mit unbesiegbarer Standhaftigkeit ausgerüstet ist, um alle Furcht zu besiegen. Doch David rühmt sich nicht, von aller Furcht frei zu sein, sondern nur, dass er allem gewachsen sein werde, sodass er furchtlos überallhin geht, wohin der Hirt ihn führt. Dieses geht aus dem Zusammenhange noch deutlicher hervor. Zuerst sagt er: Ich fürchte kein Unglück. Dann gibt er gleich darauf den Grund hierfür an. Er gesteht offen, dass er sich dadurch von seiner Furcht zu heilen sucht, dass er auf den Stab des Hirten blickt. Denn wozu hätte er Trost nötig, wenn die Furcht ihn nicht beunruhigte? Es ist also festzuhalten, dass David, da er an die Leiden denkt, die ihn treffen können, nur dadurch dieser Versuchung Herr wird, dass er sich der Fürsorge Gottes übergibt. Dies hat er schon vorher, wenn auch dunkler, durch die Worte ausgedrückt: Du bist bei mir. Denn wenn er von Furcht frei gewesen wäre, so hätte er nicht nach Gottes Gegenwart verlangt. Ferner ist zu beachten, dass er den Schutz Gottes nicht nur den gewöhnlichen täglichen Leiden gegenüberstellt, sondern auch solchen Anfechtungen, die durch die Finsternis des Todes den Geist verwirren. David spielt hier auf die dunklen Schlupfwinkel und Höhlen der wilden Tiere an, wo einen jeden gleich beim Eintritt die Todesfurcht überfällt. Da Gott sich uns jetzt in seinem eingeborenen Sohn deutlicher als einst den Vätern unter dem Gesetz als Hirte offenbart hat, so erweisen wir seiner Beschützung nicht die genügende Ehre, wenn wir auf sie nicht unsere Augen richten und so alle Angst mit Füßen treten.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

ab aufs Abstellgleis?

Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht!
Elberfelder Bibel 1905 – Psalm 71,9

Schleudre nimmer fort mich zur Zeit des Alters,
wann meine Kraft dahin ist, verlasse mich nimmer!
Buber – Ps 71,9

Jetzt, wo ich alt geworden bin,
vertreibe mich nicht aus deiner Nähe!
Die Kräfte schwinden mir, verlass mich nicht! (Jesaja 46,3-4)
Gute Nachricht Bibel – Ps 71,9

Jetzt, da ich alt bin und Faltencreme brauch,mich meine Kräfte verlassen und auch mein Lebenshauch:Verlass du mich nicht, sondern bleib bei mir,verstoß du mich nicht, mir geht’s nur gut bei dir.
VolxBibel – Ps 71,9

Wenn das Alter es nicht mehr zuläßt, dass zu tun, was man tun möchte…und dann kommt der Gedanke auf: „ist Gott noch mit mir zufrieden?“ und „mussten nicht die Priester und sogar der Hohepriester ihren Job aufgeben, wenn sie ein bestimmtes Alter hatten?“

Um würdevoll alt zu werden, ist mehr Gnade nötig, als die Natur bieten kann. Das Alter ist eine neue Welt fremdartiger Konflikte und heimlicher Ängste; die Angst, allein gelassen zu werden, die Angst, seinen Lieben eine Last zu werden, die Angst, hilflos und invalide zu werden, die Angst, sich selbst nicht mehr im Griff zu haben, die Angst, deshalb ausgenutzt zu werden. Diese Ängste sind nicht neu. Der Psalmist denkt hier laut darüber nach, um allen Mut zu machen, die im Herbst ihres Lebens stehen .

Daily Notes of the Scripture Union

Verwirf mich nicht in meinem Alter. Weil David bisher etwas davon sagen konnte, dass Gott sein Leben von den ersten Tagen an umfangen, dass er ihn im Knabenalter erhalten und dann während seines ganzen Lebenslaufs gehütet habe, so wirft er sich auch jetzt als ein müder Greis in seinen väterlichen Schoß. Denn je mehr unsere Kräfte schwinden, und also die bittere Notwendigkeit uns treibt, den Herrn zu suchen, umso mehr dürfen wir hoffen, dass er geneigt sein werde, uns zu helfen. Der Hauptinhalt seines Gebets ist der: Herr, der du mich gehalten hast, da ich in der Blüte meiner Kraft war, verlass mich doch jetzt nicht, da ich schon schwach und hinfällig werde; sondern je mehr ich deiner Hilfe bedarf, desto mehr möge mein Mangel dein Erbarmen erregen. Dieser Vers legt die Vermutung nahe, dass der Psalm aus Anlass der Verschwörung Absaloms gedichtet wurde. Welch ein schreckliches und ergreifendes Schauspiel ist es doch, wie nicht bloß das gemeine Volk sondern auch die Vornehmen ihre Augen von David wie von einem Scheusal abwandten, als der Sohn den Vater aus seinem Königtum vertrieben hatte und ihm durch die Wüste nachjagte, um ihm den Tod zu bereiten.

Jean Calvin — Aus dem Psalmenkommentar

Nein – auch wenn die Kraft und der Dienst nachlassen – so bleibt unser Verhältnis zum himmlischen Vater davon unberührt!

wer gibt mir meine Herzenswünsche?

und erquicke dich an IHM,
und deines Herzens Wünsche wird er dir geben.
Buber – Ps 37,4

Vergnüge dich an Jehova, er wird dir geben, was dein Herz wünscht.
van Ess – Psalm 37,4

Deine Herzenswünsche erfüllt dir der Chef, unser Gott.Hey, mach einen Freudensprung, werd vor Freude mal rot!
VolxBibel – Ps 37,4

und ergötze dich an Jehova: so wird er dir geben die Bitten deines Herzens.
Elberfelder 1871 – Psalm 37,4

Habe deine Lust am Herrn.Dieses Ergötzen wird den eitlen und trügerischen irdischen Vergnügungen gegenübergestellt, welche die Kinder dieser Welt so berauschen, dass sie Gottes Segen verachten und von keinem andern Glück etwas wissen, als welches gegenwärtig in die Augen fällt. Dieser Gegensatz zwischen den verkehrten und wahnsinnigen Freuden, durch welche die Welt sich täuscht, und der wahren Ruhe, deren die Gläubigen sich erfreuen, ist wohl im Auge zu behalten. Denn sei es, dass das Glück uns lächelt, sei es, dass Gott uns durch Unglück prüft, so müssen wir immer an dem Grundsatze festhalten, dass, weil Gott unser Teil ist, das Los uns aufs Liebliche gefallen ist, wie wir Ps. 16, 5 f. hörten. Daher müssen wir uns immer wieder sagen, dass es uns nur dann wohl geht, wenn Gott uns geneigt ist, und dass die Freude, die wir aus seiner väterlichen Gunst schöpfen, alle weltlichen Vergnügungen übertrifft. An diesen Befehl wird die Verheißung geknüpft, dass Gott, wenn wir uns so an ihm genügen lassen, uns selbst freigebig alles schenken wird, was wir uns wünschen. Damit soll jedoch nicht gesagt sein, dass die Gläubigen alsbald alles erhalten, was ihnen unbedacht in den Sinn kommt. Es wäre auch nicht gut für sie, wenn Gott in dieser Weise ihren falschen Begierden nachgeben würde. David will nur sagen, dass Leuten, die nicht mit der Welt falschen Trugbildern nachjagen, sondern ihre Sinne allein auf Gott richten, nach seiner Ordnung alles zufallen wird.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

In diesem ersten Abschnitt des Psalms rief David ungeachtet der Gegenwart der Bösen zum Vertrauen auf. Der Gerechte soll nicht auf die Sünder und ihren Reichtum neidisch sein (vgl. V. 7-8 ; vgl. Sprüche 23,17; 24,1 ), denn sie werden verdorren wie Gras (vgl. Ps 90,5; 102,5.12; 103,15-16; Jes 40,6-8; 1 Petrus 1,24 ) und bald untergehen ( Ps 37,1-2 ). Statt dessen ist Vertrauen auf den Herrn geboten, der das Gebet des Herzens beantworten kann (V. 3-4 ). Die Verheißung er wird dir geben, was dein Herz begehrt hat ihre Grundlage in der Bedingung: Habe deine Lust am HERRN . Wer seine Lust am Herrn hat, der wird gute Wünsche haben. Wer auf den Herrn vertraut (vgl. V. 3 ), den wird Gott wunderbar rechtfertigen (V. 5-6 ).
Deshalb soll der Gerechte den Bösen nicht beneiden oder über ihn zornig werden (vgl. V. 1 ; Sprüche 24,19 ), wenn der Böse Gelingen hat. Entrüstung hat nur das Böse zur Folge, unter anderem den Zorn ( Ps 37,7-8 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Aber stellen Sie sich vor, Sie hätten ein großes Verlangen gehabt, einen bestimmten Dienst für den Herrn zu tun. Sie fühlen vertrauensvoll, dass er Sie geleitet hat, und Ihr einziges Interesse ist, ihn zu verherrlichen. Doch ein mächtiger Widersacher hat dagegen Widerstand geleistet, Ihnen den Weg verstellt und Sie bei jeder Wegbiegung behindert. Was machen Sie in solch einem Fall? Die Antwort ist: »Habe deine Lust an dem HERRN, wobei du weißt, dass er dir zu seiner Zeit geben wird, was dein Herz begehrt.« Sie brauchen nicht zurückzuschlagen. »Denn der Kampf ist nicht eure Sache, sondern Gottes!« (2Chr 20,15). »Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber werdet stille sein« (2. Mose 14,14).

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Ergötze dich an Jehova: so wird er dir geben die Bitten deines Herzens. Psalm 37,4
Über den Anfang dieses Verses ging ich meist rasch hinweg. Ich erinnerte den Herrn kurz daran, daß ich Ihn ja liebe und mich an Ihm ergötze, und dann folgte eine lange Liste von Anliegen und Seufzern und Bitten meines Herzens. Solch ein intensives Flehen mußte doch Erhörung finden! Aber die Intensität meiner Bitten war nicht die Bedingung für ihre Erfüllung. „Ergötze dich an Jehova!“ Das ist die würdige Beschäftigung für Zeit und Ewigkeit.
Wenn ich mich an dem Herrn Jesus ergötze, verliere ich mich in Seiner Lieblichkeit. Dann bin ich so erfüllt von Seiner Liebe, daß ich will, was immer Er will, und ich erlaube ihm, mich durch Seinen Geist von den Schlacken meiner sündenbefleckten Wünsche zu befreien. Dann möchte ich nur, was Ihm gefällt, und der Geist Gottes bewirkt in mir das Gebet des Glaubens. Ich brauche mich nicht zu bemühen, Sein Wirken zu ergründen. Er hat sich durch Sein Wort gebunden, die Bitten zu erfüllen, die aus der Freude, die ich am Herrn habe, in meinem Herzen aufgekommen sind.
Der Herr „wird kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln“ (Ps 84,11). Wie habe ich bei Gottes Seite in dieser Verheißung verweilt! „Kein Gutes vorenthalten.“ Kein Gutes! Ich hätte mich mehr darauf konzentrieren sollen, in Lauterkeit zu wandeln! Ich hätte nicht so lange dabei zu verweilen brauchen, Gott an Seine Verheißungen zu erinnern, wenn ich mehr Zeit darauf verwendet hätte, die Bedingungen zu erfüllen – nach Seinem Willen zu wandeln. „Bleibet in mir!“ sagt der Herr. Verwirklichen wir das, nicht nur, wenn wir Wünsche haben, sondern beständig!

Hilfe und Nahrung – 1996

Jehovah ist der einzigste, der alle unsere Wünsche erfüllen kann und auch will! Aber ER erfüllt nur die Wünsche, die SEINEM Willen entsprechen!

„aber ich muß doch…“

 Christus hat uns losgekauft-a- von dem Fluche des Gesetzes, indem Er für uns ein Fluch wurde; denn es steht geschrieben-b-: «Verflucht ist jeder, der am Holze hängt!», -a) Röm 8,3; 2 Kor 5,21; Gal 4,5.   b) 5Mo 21,23.
Abraham Meister – Galater 3,13

Christus hat uns von dem Fluch losgekauft, unter den uns das Gesetz gestellt hatte. Denn er hat an unserer Stelle den Fluch auf sich genommen. Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Wer am Holz hängt, ist von Gott verflucht.«
Gute Nachricht Bibel – Gal 3,13

Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holze hängt!“); (5. Mose 21,23)
Elberfelder 1871 – Gal 3,13

Was muß ich tun, um mit Jehovah befreundet zu sein? Muß ich dazu einen Tag absondern? Muß ich eine bestimmte Gemeinde/Kirche besuchen? Muß ich bestimmte Bücher lesen? Oder mit andern über sein Wort reden? Was muß ich tun, damit ich mit Gott befreundet sein kann?
Die Antwort der Bibel:

Erlösung durch Christus im Vergleich zu dem Fluch, den das Gesetz bringt – Gal 3,10-14
Die Galater, die versuchten das Gesetz zu halten, kamen unter den Fluch Gottes, weil es unmöglich ist, das ganze Gesetz zu halten!!! In Gal 3,10 zitiert Paulus aus dem Gesetz:
Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben:»Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!« (Zitat aus 2 Mose 27,26)
Es gibt aber einen, der das Gesetz vollkommen halten konnte – Jesus! Weil Jesus das Gesetz vollkommen hielt und niemals sündigte, kam kein Fluch auf ihn. Aber er durfte den Fluch auf sich nehmen, den wir verdient haben!
Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: «Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!» (Gal 3,13, mit Zitat aus 5 Mose 21,23)
Weil Jesus den Fluch auf sich genommen hat, den wir verdienten, sollte niemand versuchen, dem Fluch durch seine Werke zu entfliehen, sondern Jesus vertrauen. Jesus hat den Fluch für die Sünde aller Menschen auf sich genommen.

ERF – Bibelkunde Neues Testament Teil II

Paulus weiß, daß das Gesetz den verflucht, der es nicht vollkommen erfüllt. Aber Gott hat von Anfang an Abraham etwas schenken wollen und ihm deshalb etwas verheißen. Das hat dieser Mann erfaßt. Er hat sich darauf verlassen und ist dadurch zum „Vater des Glaubens“ geworden. Und: Gott hat von einem gesprochen, der am Fluchholz sterben würde. Das ist in Jesus geschehen. Damit hat alle Selbstquälerei ein Ende. Wenn wir uns Jesus glaubend anvertrauen, bekommen wir den Heiligen Geist geschenkt. Wie Abraham vertrauen und gehorchen, darin liegt das Leben.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Das Verhältnis der Arbeit des Messias zum Gesetz In den Versen 13–14 zeigt Paulus dann, wie das Werk des Messias mit dem Gesetz zusammenhängt: Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes erlöst und ist zu einem Fluch für uns geworden; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der an einem Baum hängt: damit auf die Heiden der Segen Abrahams in Christus Jesus kommt; damit wir die Verheißung des Geistes durch Glauben empfangen. In Vers 13 ist der Schlüssel die Tatsache, dass der Messias ein Fluch für uns wurde. Das Pronomen us bezieht sich auf jüdische Gläubige, weil es Juden waren, nicht Nichtjuden, die unter dem Gesetz standen. Der Messias wurde ein Fluch für uns jüdische Gläubige; das Wort für im Griechischen bedeutet „an unserer Stelle“. Er wurde ein Fluch an unserer Stelle; Er war der „Vertreter“ an unserer Stelle; Er nahm die Strafe des Gesetzes und erlitt einen Tod. Nichtjuden, die sich unter das Gesetz stellten, wie diese galatianischen Nichtjuden es vorhatten, würden sich wiederum unter einen Fluch stellen, von dem der Messias die Juden bereits befreit hatte. Dann weist er darauf hin, wie der Messias „zum Fluch wurde“. Gemäß Deuteronomium 21: 22-23 steht jeder, der an einem Baum hängt, unter einem Fluch, und dies ist die Art von Tod, bei dem Jeschua starb. Das Versäumnis, das Gesetz einzuhalten, bedeutete den Tod. Nach dem Tod hing am Baum, um den Punkt des Fluches zu zeigen. Natürlich hielt der Messias das Gesetz perfekt und hatte jedes Recht zu leben. Er starb jedoch unter dem Gesetz, aber sein Tod war ein Ersatz und er nahm den Fluch, indem er an einem Baum hing. Auf diese Weise wurden die jüdischen Gläubigen vom Fluch des Gesetzes erlöst. In Vers 14 gibt es zwei Ergebnisse, wenn der Messias den Fluch auf sich nimmt. Erstens erhielten die Heiden den Segen Abrahams im Messias, was durch den Glauben gerechtfertigt ist. Und zweitens erhielten die Juden die Verheißung des Geistes [durch] Glauben. Sie konnten es nicht durch Gesetz bekommen, aber sie konnten es durch Glauben bekommen, was der Inhalt des Versprechens war.

Fruchtenbaum – messianische Bibelstudien

Der Messias hat uns von dem in der Thora ausgesprochenen Fluch erlöst. Diejenigen, die Vertrauen haben und keine Legalisten sind, stehen nicht unter dem Fluch, weil der Messias diejenigen, die ihm vertrauen, von dem in der Thora ausgesprochenen Fluch erlöst hat (5. Mose 27–28). 3:14 In Vereinigung mit ihm könnten die Heiden den Segen erhalten. Der Messias muss unter den Fluch geraten (Vers 13), um die volle Strafe für die Sünde zu zahlen, die von Gottes Gerechtigkeit verlangt wird. Gemäß Vers 14 wurde dies getan, damit die „Heiden den Segen erhalten, der Abraham angekündigt wurde“, versprochen in Gen. 12: 1–3.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen