Schlagwort: Glaube

Geschenk von Gott oder mit Hintergedanke?

Und auch heute ein Zitat aus dem Kroeker-Werk:

Wieviel Schmerz man sich gelegentlich ersparen würde, wenn man lernte, auch im Nehmen in der Leitung Gottes zu bleiben, werden alle wissen, die sich von Gott so geführt sehen, sich auch in dem rein Materiellen je und je von andern dienen zu lassen. Wie oft zeigt es sich, wenn andere uns mit ihren Mitteln gedient haben, dass sie dann auch glaubten, über unser Gewissen herrschen zu dürfen. Wenn wir dann doch jene Stellung zu behaupten suchten, dass unser Gewissen allein an Gott gebunden sei, so brachte uns das vielfach manche Not und manche Schmerzen. Uns gingen manche Sympathien und alle jene Freunde verloren, die geglaubt hatten, nicht nur unsere Notdurft zu stillen, sondern auch unser Gewissen beherrschen zu sollen.

Daher sind immer wieder nur jene Opfer eine reine und ungetrübte Freude und Erquickung, die zuvor wirklich an Gott abgegeben worden sind. Es ist nicht schwer, ein Opfer aus der Hand Gottes zu nehmen, aber es kann ungemein drückend werden, ein Opfer aus der Hand des Menschen zu nehmen. Denn sobald Opfer mit selbstsüchtiger Berechnung und aus fleischlichen Motiven gegeben worden sind, erquicken sie nicht, sondern drücken, segnen sie nicht, sondern knechten.

Unmöglich hätte der Prophet diese Stellung einnehmen können, wenn er nicht rein und selbstlos in seiner ganzen Gesinnung gewesen wäre. Er diente nicht, um zu gewinnen, sondern er diente, um andern zu helfen.

Sein Dienst floss aus selbstloser Hingabe an andere und nicht aus der Berechnung für sich selbst.

Es ist etwas Köstliches und Wohltuendes, wenn dieses auch die Grundlage unseres heutigen Dienens ist. Je reiner wir in unserem Dienen sind, desto klarer und greifbarer wird sich in demselben dann die Liebe des Christus offenbaren können, dem auch unser Leben und Dienen gehört. Wir werden nicht etwas für uns oder für unseren Kreis oder unsere Sache oder unsere Person zu gewinnen suchen, sondern alles wird von dem einen Wunsch getragen werden, die Seelen in persönliche und direkte Gemeinschaft mit Gott zu führen. Nicht äußere Anhänger einer Sache, sondern Seelenrettung, nicht Personenkult, sondern lebendige Christusverehrung ist daher das alleinige Ziel des Dienstes derer, die Nachfolger Jesu von Nazareth sind.

Jakob Kroeker -Gottes Segensträger

Ja, so schnell kann man „abhängig“ werden. Aber wir erkennen hier auch den Grund, warum sich viele Menschen als „Bekehrt“ oder als „Überrest“ bezeichnen – denn da, wo ich erwarten kann, dass man mich beschenkt oder mir Dinge zu meinem Wohlstand beiträgt, fühlen sich viele Menschen wohl. Hat aber NICHTS mit Jehovah zu tun! Deshalb: KEIN Personenkult sondern lebendige Christusverehrung!!

Gottes Gerechtigkeit

So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: was sollen wir essen? oder: was sollen wir trinken? oder: was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner (d. i. Gottes) Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.
Elberfelder 1871 – Matthäus 6,31-34

Also macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: ‘Was sollen wir essen?’ ‘Was sollen wir trinken?’ ‘Was sollen wir anziehen?’Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht.Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen. Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.«
Gute Nachricht – Matthäus 6,31-34

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: ,Was sollen wir essen, was trinken, womit sollen wir uns kleiden?‘ Denn auf alles derartige sind die Heiden bedacht. Euer himmlischer Vater weiß ja, daß ihr dies alles bedürft. Nein, trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit-1-, dann wird euch all das andere obendrein gegeben werden. -1) d.h. nach der Gerechtigkeit, die Gott verlangt (bzw. schenkt oder verleiht). Macht euch also keine Sorgen um den morgenden Tag! Denn der morgende Tag wird seine eigenen Sorgen haben-1-: jeder Tag hat an seiner eigenen Mühsal genug.» -1) aÜs: wird für sich selber sorgen.
Menge – Matth. 6,31-34

Mt 6,33 ζητεῖτε Imp. ζητέω. πρῶτον hier v. Rang zuerst, in erster Linie, vor allem (B 2c). βασιλεία das „Trachten nach Gottes Reich“ ist ein kompromissloses Anstreben dessen, was durch die ersten drei Bitten des Vaterunsers v. Gott erbeten wird (V. 9f; s. bes. zu V. 10; Carson, Mt, S. 182). δικαιοσύνη vgl. 5,6.20 u. 6,1; das „Trachten nach Gottes Gerechtigkeit“ entspricht sachl. ganz dem „Trachten nach Gottes Reich“ (Davies-Allison, Mt 1, S. 661). προσ-τεθήσεται Fut. Pass. -τίθημι200 V. 27; pass. divinum (A76b).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das dritte Problem des Gebets betrifft die Größe Gottes. Das Problem hier ist: Wie könnte Gott wirklich über die Details des Lebens besorgt sein?

Dieses Problem spiegelt sich in Psalm 8: 4 wider: Was ist der Mensch, dass Sie auf ihn achten? Und der Menschensohn, dass du ihn besuchst?

Diese Frage plagte auch den Psalmisten. Wie könnte er angesichts der Größe Gottes und angesichts seiner Kontrolle über dieses riesige Universum wirklich über so kleine Probleme wie die alltäglichen Angelegenheiten des menschlichen Lebens besorgt sein?

Gerade aus dem Grund, dass Gott großartig ist, kann er sich über diese Dinge Sorgen machen. Die Logik sagt uns, dass ein unendlicher Gott sich um eine unendliche Anzahl von Details kümmert. Die klare Lehre der Schrift ist, dass Gott wirklich an den Details des Lebens interessiert ist.

In Matthäus 6: 31–34 heißt es beispielsweise: Sei nicht besorgt und sage: Was sollen wir essen? oder, was sollen wir trinken? oder, wozu sollen wir gekleidet sein? Denn nach all diesen Dingen suchen die Heiden; denn dein himmlischer Vater weiß, dass du all diese Dinge brauchst. Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; und all diese Dinge werden euch hinzugefügt werden. Sei also nicht besorgt um das Morgen, denn das Morgen wird um sich selbst besorgt sein. Bis zum heutigen Tag ist das Böse davon ausreichend.

Beachten Sie die Details, an denen Gott interessiert ist. Er ist besorgt darüber, dass wir Kleidung haben. Er ist besorgt darüber, dass wir Essen und Trinken haben, um uns zu ernähren. Da Gott sich um diese Dinge kümmert, haben wir ein legitimes Recht, für all diese Dinge zu beten.

In Lukas 12: 6–7 heißt es außerdem: Werden nicht fünf Spatzen für zwei Pence verkauft? und keiner von ihnen wird vor Gott vergessen. Aber die Haare deines Kopfes sind alle nummeriert. Fürchte dich nicht: Ihr seid wertvoller als viele Spatzen.

Beachten Sie, dass Gott sich um jeden einzelnen Vogel kümmert und dass dies auf jedes einzelne Tier, jeden einzelnen Fisch und jedes einzelne Käferleben ausgedehnt werden kann. Er berücksichtigt all diese Details. Weil menschliches Leben weitaus wichtiger ist als tierisches Leben, bestätigt er, dass sogar die Haare unserer Köpfe nummeriert sind. Gott weiß genau, wie viele Haare Sie noch haben, wenn eines ausfällt. Er befasst sich mit den Details des Lebens.

Daher sollte die Größe Gottes kein Problem des Gebets sein, da ein unendlicher Gott sich um eine unendliche Anzahl von Dingen kümmert.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Das Neue Testament kennt aus 1Korinther 7,39 das Prinzip, dass eine gläubige Witwe heiraten kann, wen sie will, es muss nur „im Herrn“ geschehen. Aus dieser Formulierung ist zu Recht abgeleitet worden, dass ein Christ nur einen Christen heiraten soll. Wenn es das Lebensziel eines Jüngers ist, zuerst nach Gottes Reich zu trachten (Matthäus 6,33), dann kann er das nicht mit einem Ehepartner an seiner Seite erreichen, der seine Leidenschaft für Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit nicht teilt. Frage: Warum steckt dieser Gedanke nirgends im Hohelied? Muss man nicht den Eindruck gewinnen, dass Salomo und Sulamith keine geistliche Gemeinschaft miteinander pflegen? Nirgends lesen wir von zusammen besuchten Gottesdiensten oder irgendeinem Ausdruck von gemeinsam praktizierter Frömmigkeit. Stimmt, aber das ist auch der Schlüssel zur Beantwortung der Frage. Eine leidenschaftliche Ehe kann nicht auf Gebet, Bibellese oder gemeindlichem Engagement aufgebaut werden. Um es klarer zu sagen: Keine geistliche Übung114 kann Ersatz sein für Freundschaft, Bewunderung, Rücksichtnahme oder den Austausch von Zärtlichkeiten. Das Feuer einer Ehe ist nicht das Feuer des gemeinsamen Glaubens! Die gemeinsame Zugehörigkeit zum Volk Gottes wird im AT115 wie im NT vorausgesetzt, weil sich eine Ehe nur um ein Zentrum drehen kann und dieses Zentrum muss Gott sein.

K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft

Mit diesen Versen geht Jesus zu konkreten Anweisungen an die Jünger über.
Mit Essen, Trinken und Kleidung sollen sie sich nicht absorgen. Die Gedanken an solche Dinge kann man natürlich nicht vermeiden. Aber die Wendung »sorgen und sagen« (Mt 6, 31) bedeutet, seine Gedanken auf diese Dinge zu konzentrieren – und das sollen wir nicht. Sonst lebten wir wie die »Heiden«, die ihre Gedanken gerade darum kreisen lassen. Stünde nur die Forderung da, dann wäre sie eher eine Belastung als eine Hilfe. Aber Jesus zeigt, dass ein solches »Entsorgen« möglich ist: »Denn euer himmlischer Vater weiß, das ihr das alles braucht.« Das ist ein ungeheuer tröstliches Wort: Für den himmlischen Vater sind unsere Sorgen keine Unwichtigkeiten, sondern es geht ja ums Lebensnötige. Er sagt nicht: Weg mit den Sorgen! Sondern: Her mit den Sorgen! Wir dürfen sie ihm in die Hände geben. Und er verspricht, darum besorgt zu sein: um das Paar Schuhe, die Küchenschürze, den Friseur, die Heizung, Kleider für die Älteren und Jüngeren, die Gesellenprüfung, die Doktorarbeit, die Kosten des Samstageinkaufs. Durch die ganze erste Kirche zieht sich dieser Freudenruf: »Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch!« (1 Petr 5,7 ; vgl. Phil 4,6; 1 Tim 6,6ff.). Wir machen es beim Sorge -auf-ihn -Werfen wie Gepäckverlader bei einer Kette: Der letzte in der Kette muss das Gepäck unterbringen. So reichen wir alles, was an Sorgen kommt, an Gott weiter: Er bringt die Dinge »unter«. Sowohl in der Realität wie im Vertrauen ist Jesu Hilfe unüberbietbar!

»Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zusätzlich gegeben.«

Dieser Vers enthält eine Gottesreichsregel. Eine Sorge erspart uns Jesus nämlich nicht, zu ihr treibt er geradezu an: »Sucht aber zuerst sein (= Gottes) Reich und seine Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zusätzlich gegeben.« Wie unser Konfirmandenbuch die Frage enthielt: »Was soll deine vornehmste Sorge sein in diesem Leben?«, so stößt uns Jesus auf diese eine, höchst nötige Zentralsorge. Hier fällt die Entscheidung: Ob wir Anteil haben werden an der ewigen Gottesherrschaft, nachdem wir von Sünde befreit und damit gerecht sind! Vgl. Röm 3,21-26 ! Hier in dieser Welt schon können wir Anteil daran bekommen: durch die feste Verbindung mit Jesus. Und wer unter Gottes Herrschaft hier und dort ewig lebt, der erfährt: »dann wird euch das alles zusätzlich gegeben.« Allerdings heißt das nicht, dass uns Gottes Schule erspart bleibt. Aber auf jeden Fall gibt er, was seine Liebe für nötig ansieht! Von dieser Zentralregel aus sollten wir unser Leben anpacken.

»Sorgt also nicht für das Morgen, denn das Morgen wird für sich selber sorgen. Genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.«

Ist für das Heute ausgesorgt, dann schleichen sich oft schon die Sorgen für das Morgen ein. Jesus hilft uns hier, indem er zeigt, dass Gott die Last nur für den jeweiligen Tag zumisst. Es ist nicht unsere Aufgabe, schon zusätzlich die Last des kommenden Tages anzupacken. Im Reich Gottes geht es vielmehr Schritt um Schritt, Tag um Tag, Kraft um Kraft vorwärts. Es ist auch tröstlich, dass Jesus sagt: »Genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.« Auch Gott weiß also, dass wir täglich geplagte Leute sind – auf Grund des Sündenfalls. Mit dem, was täglich anfällt, sagt Jesus, haben wir genug zu tun: Überlasst das Morgen dem Morgen mit Gott!

Wir sollten diesen seelsorgerlichen Dienst Jesu allerdings nicht missverstehen. Viele von uns müssen aus wirtschaftlichen oder organisatorischen Gründen auf Jahre hinaus planen. Ein Kaufmann z. B. kann unmöglich nur fürs Heute einkaufen und bauen. Ebenso muss ein Landwirt oder Pfarrer lange Zeiträume überblicken. Hier kann es also ganz praktisch die Aufgabe des Heute sein, auf längere Sicht die Pläne zu entwerfen. Jesus ermutigt nicht zur Faulheit oder Schwärmerei.

Edition C

Gott an die erste Stelle setzen
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande. Dieses ist das große und erste Gebot“ (Mt 22,37.38). Mk 12,30 fügt hinzu und „aus deiner ganzen Kraft“. Diese oberste Pflicht des Menschen macht deutlich, was das Wichtigste ist. Das Gebot, den Nächsten zu lieben wie sich selbst, kommt erst an zweiter Stelle. Beides ist unsere Pflicht, aber das erste muss dem zweiten vorangehen. Das ist Priorität. „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2Mo 20,3). Was auch immer der Mensch schätzen mag, sei es real oder im Bereich seiner Wünsche und Pläne, nichts sollte vor dem einen, wahren Gott stehen. Er muss den Vorrang haben. Dies ist eine Priorität. Sowohl Gott im Alten Testament als auch der Herr Jesus Christus im Neuen, wird der Erste und der Letzte genannt (Jes 41,4; 44,6; 48,12; Offb 1,11.17; 2,8; 22,13). „Er ist der Anfang und das Ende“ (Offb 22,13). Er hat das Recht, der Erste zu sein. Er ist der „Erstgeborene“ (Röm 8,29; Ps 89,27), denn in allen Dingen muss Er „den Vorrang“ haben (Kol 1,18). Er ist der Erste in der Zeit und in der Ewigkeit. Wir sollten Sein Reich und Seine Interessen an die erste Stelle setzen (Mt 6,33). Opfer, die Ihm gegeben werden, sollten von den ersten Früchten sein (2Mo 13,2). Ruskin hat es einmal so ausgedrückt: „Wer Gott nicht den ersten Platz gibt, hat gar keinen Platz für Gott.“ Vielmehr beleidigen wir den Höchsten, wenn wir Ihm nicht den ersten Platz in unserem Leben einräumen.

Gottes Prioritäten entwickeln
Das Prinzip „Gott zuerst“ ist schwer ins Leben umzusetzen, wenn wir nicht Gottes Perspektiven verstehen. Welches sind die Prioritäten Gottes? Die folgenden allgemeinen Überlegungen sind Prinzipien, die uns leiten sollten, wenn wir unsere vielseitigen Verantwortungen abwägen und Entscheidungen treffen müssen. Diese Prinzipien beruhen auf Gottes Charakter.Die Priorität des Ewigen über das Zeitliche.
Gott ist ein ewiges Wesen. Er lebt außerhalb irgendwelcher Begrenzungen der Zeit. Wir hingegen sind der Zeit unterworfen und in unserem Denken zeitorientiert. Die folgenden Dinge zählen nur in dieser Zeit etwas: Irdischer Ruhm und Ehre, Kapitalanlagen und Immobilien, Komfort, Reisen, irdische Vergnügungen, abenteuerliche Sensationen und romantische Erfahrungen. Die folgenden sind in ihrem Wert von ewiger Bedeutung: Gottes Wort (Jes 40,8; 1Petr 1,23.25), Gottes Willen tun (1Joh 2,17), die Errettung von Seelen und die Arbeit im Reich Gottes. Der Jünger muss diesen Wert des Ewigen über das Zeitliche begreifen, „indem wir nicht das anschauen, was man sieht; sondern das, was man nicht sieht; denn was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig“ (2Kor 4,18). Ein Bankkonto im Himmel, das in alle Ewigkeit nicht an Wert verliert, steht im Wert viel höher als eines, das schon in einem Augenblick wertlos sein kann. Wenn letztlich nur ewige Werte zählen, sollten wir unser ganzes Leben für ewige Werte einsetzen.

Die Priorität des Geistlichen über das Materielle.
„Gott ist ein Geist“ (Joh 4,24). Wir neigen eher dazu, den Körper zu versorgen als die Seele. Jesus sagte zu der Frau am Brunnen: „Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wiederum dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,13.14). Geistliches Wasser ist bedeutsamer und dauerhafter als materielles Wasser. Es ist wichtiger, in diesem Leben durch Arbeit, die vor Gott bestehen wird, ein bleibendes Haus zu bauen (1Kor 3,11-15), als seine Zeit in Immobilien zu investieren. „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen“ (Mt 24,35). Seine Worte sind Geist und Leben (Joh 6,36). Sie sind anders als die besten Worte von anderen Menschen. Diese Vergleiche machen deutlich, dass die geistlichen Dinge von ihrer Natur her weit über den Dingen dieser Welt stehen. Deshalb sollten wir unser Leben, soweit wie nur irgend möglich, für die geistlichen Prioritäten einsetzen.

Die Priorität von Menschen über Sachen.
Der Herr erzählte die Geschichte eines reichen Mannes, der nur dafür lebte, möglichst viele Güter anzuhäufen. Er nannte ihn einen Toren (Lk 12,16-21). Die Dinge dieser Welt sind dem Untergang, der Zerstörung und dem Verfall unterworfen. Alles, was zu dieser gegenwärtigen materiellen Welt gehört, ist vergänglich. Im Gegensatz dazu ist der Mensch eine unsterbliche Seele. Er wird niemals aufhören zu existieren. Darum fragte Jesus: „Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und seine Seele einbüßte? Denn was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele?“ (Mk 8,36.37). Die Seele eines Menschen ist so kostbar, dass Jesus Sein Leben dafür gab, um sie zu retten. Das tat Er nicht für Dinge. Er sagte uns, dass der, der anderen Menschen Freundlichkeiten erweist (ein Glas Wasser), oder Gefangenen, Hungrigen, Durstigen, Nackten, Kranken und Fremden um Seines Namens willen hilft, seinen Lohn nicht verlieren wird (Mt 10,42; 25,35-40). Der Herr hat sich immer sehr für Menschen, aber sehr wenig für Dinge interessiert.

Wann immer es möglich ist, sollten wir uns zuerst für Menschen einsetzen! Der Mensch liebt Dinge und benutzt Menschen. Der Herr liebte Menschen und benutzte Dinge. Seine Jünger sollten es ebensomachen.

Jean Gibson, Training im Christentum


Oh – der Blick nicht auf UNS – sondern auf IHN.

Worüber rede ich?

Worauf schaue ich? Auf meine Interessen oder die meiner Umgebung?
Heute wieder ein Zitat von Jakob Kroeker

Es ist auch für uns von der größten Bedeutung, dass uns nicht der Blick verlorengeht für das, was Gott auch in unserer Zeit auf dem Boden des menschlichen Elends zu tun vermag. So klar unser Auge auch all das Fehlende unter unserem Volke und in der Welt sieht, so schwer unsere Seele auch unter dem Mangel an wahrer Gotteserkenntnis und Gottesfurcht leiden mag, so klein vielfach auch die Schar ist, die in kindlichem Umgang mit Gott lebt, so darf die glaubenslose und glaubensarme Stellung der anderen uns doch nicht den Blick nehmen für die Gotteskräfte, die auch in unseren Tagen und in unserer Mitte wirksam sind. Wollen wir Organe werden, durch die Gott etwas mit dazu beitragen kann, dass unsere Zeit innerlich gesunde und zu ihrem wahren Heile gelange, dann muss uns seine Kraft größer sein als die Macht der Sünde, sein Erbarmen größer sein als die Schuld der Menschheit.

Das wird uns den Mut geben, in der Liebe unseres Christus auch da zu dienen, wo zunächst noch die Kräfte der Sünde und des Todes herrschen und ihre zerstörenden Wirkungen hinterlassen. Wem erst die Sünde größer erscheint als die Gnade, die Schuld größer ist als die Barmherzigkeit, der hat für die Welt in ihrer Not kein Evangelium Gottes mehr und wird vergeblich jene Sprache suchen, die der Welt Leben und Erlösung bringt.

Denn unser Zeugnis wird immer dem Gottesbilde entsprechen, das unser inneres Auge geschaut und unser Herz erlebt hat. Wir werden Gott nie größer machen können, als Er unserer eigenen Seele ist. Und nur insoweit Er in unserem Leben eine von uns erlebte Wirklichkeit und Macht geworden ist, werden wir auch von seinem großen Können zu anderen zu reden verstehen. Eine klare Heilsverkündigung fließt nur aus einem klaren Heilserleben. Nur das von uns und anderen Erlebte gibt uns die Freimütigkeit und Kraft, mit jener inneren Gewissheit der Magd von dem Heile zu zeugen, das Gott zu offenbaren vermag.

Fehlt unserem Zeugnis von Gott und seinem Heile diese Kraft und Gewissheit, dann fehlt ihm auch die Wirkung. Vertrauen zu unserer Botschaft gewinnt die Welt erst dann, wenn sie merkt, dass die Gewissheit von Erlebtem in derselben zu ihr spricht. Sie ist müde aller großen Worte und aller religiösen Phrasen, hinter denen nicht die Wirklichkeit einer persönlichen Erfahrung steht. Sie will erlöstes Leben sehen, um an die verheißene Erlösung zu glauben.

Nicht Schein, – Sein sucht heute die Welt und besonders in denen, die vorgaben, ihr mit Höherem dienen zu wollen. Im Schein lebt sie selber. Sie ist zu oft und zu bitter von demselben betrogen worden, um von ihm das Letzte und Tiefste zu erwarten, wonach auch ihre müde Seele sich sehnt. Wo sie daher fühlt, dass hinter dem Zeugnis des anderen die Kraft eines neuen Lebens steht, da horcht auch sie auf und prüft, ob es nicht eine Kunde sei, die auch ihr zum Leben gereichen könne.

Große Worte imponieren ihr nicht. Solche hat sie im Überfluss gehabt. Aber aus denselben flossen ihr kein Leben und kein Heil. Vertrauen zum Zeugnis von der Erlösung gewinnt sie daher nur da, wo sie erlöstes Leben sieht. So schlicht und einfach, so natürlich und menschlich es nach außen hin auch auftreten mag, es trägt eine Kraft in sich, die da überzeugt und wohltut. Nichts hat dem Evangelium Jesu im Laufe der christlichen zwei Jahrtausende immer wieder so viel von seiner Glaubwürdigkeit und Kraft genommen als das Leben jener, die zwar in den Worten Jesu und seines Evangeliums redeten, aber die Kraft und den Geist Jesu und seines Evangeliums verleugneten. Ein wahrer Zeuge Jesu kann daher nur ein wahrer Jünger Jesu sein.

Jakob Kroeker Gottes Segensträger

„geistliche Segnungen kann ER nur dem Glaubenden anvertrauen“

Wann handelt Gott mit mir?
Hier weiter der Jakob Kroeker

Vielfach war mit unserem Suchen nach vermehrtem Licht, nach tieferen Segnungen und nach bleibender Frucht noch so viel eigenes Wollen und Können verbunden, dass Gott uns zunächst versagen musste, was Er uns so gerne anvertraut hätte. Geistliche Segnungen kann Er nur dem Glauben anvertrauen, nicht aber den Seelenkräften des natürlichen Menschen. Denn Fleisch behandelt fleischlich auch die heiligsten Güter und stellt sie in den Dienst der Selbstsucht und der Selbstverherrlichung. Der Glaube dagegen nimmt jeden Segen und jede Frucht als ein Geschenk Gottes und legt alles Empfangene wiederum, wie einst Hannah ihren Samuel, als ein Opfer zurück in die Hand Gottes. Denn er hat nur den einen Wunsch, dass alles Empfangene Gott zur Verfügung stehe und dem Nächsten diene.

Solange nun sich mit dem Suchen des Glaubens nach geistlichen Gütern noch eigenes Wollen und Können mischt, muss Gott uns zunächst noch warten lassen. Er weiß, welch einen Segen diese Zeit des Wartens für uns in sich birgt. Jenen Kräften, die aus unserem eigenen Selbst fließen, gibt Er in dieser Seit Raum, ihr völliges Versagen zu erleben. Und je mehr das Eigene versagt, desto mehr erstarkt der Glaube und reist derselbe heran, zu der von Gott bestimmten Stunde zu empfangen, was so lange uns von Gott vorenthalten wurde.

Vielfach war der Gegenstand unserer Sehnsucht auch eine Frucht, die Gott uns nur erst auf einer gewissen Stufe unserer innerlichen Entwicklung und Reife geben konnte. Es war eine Frucht, die nicht an sich uns anvertraut werden konnte, sondern die organisch aufs engste mit unserem Glaubenswachstum und unserem Glaubensdienst zusammenhing. Bevor nicht die Dispositionen in unserem innerlichen Werdegang dafür geschaffen waren, konnte bei uns nicht Frucht werden, die wir bereits so sehr als ein Segen zu sehen wünschten. Und alle Selbstanstrengungen, seinem innerlichen Leben eine Elle zuzusetzen, alle Versuche, die Erlangung der erforderlichen Reife zu beschleunigen, erwiesen sich als vergeblich.

Gott lässt sich da nicht vorgreifen. Er wartet, bis sich das von Ihm gegebene und genährte Leben organisch so weit entwickelt hat, dass Er uns als Segen und Frucht das anvertrauen kann, wonach schon längst unsere Seele sich sehnte.

Wir sehnen uns vielleicht nach viel Frucht. Aber unserer geistlichen Entwicklung fehlt zunächst noch jene Tragkraft, in der wir fähig sind, viel Frucht zu tragen. Man gleicht zunächst einem jungen Baume mit schwachem Stamme. So sehr wir uns auch sehnen mögen, in Blütenfülle und fruchtbeladen dazustehen, der himmlische Gärtner lässt zunächst nur soviel als Frucht in uns zur Reife gelangen, als ohne innerlichen Verlust von uns ertragen werden kann.

Allein es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, zu zeigen, warum Gott oft so lange warten lässt, bevor auf geistlichem Gebiet Erfüllung werden kann, was doch schon so lange eine berechtigte Sehnsucht unserer Seele war. Denn die Gründe können sehr verschieden sein, die für das Warten Gottes bestimmend sind. Die Grundlage für alles Handeln Gottes war immer Gnade. Der ersehnte Segen soll für uns wirklich ein Segen und nicht ein Fluch werden. Daher ist auch sein Warten Gnade.

Jakob Kroeker – Gottes Segensträger

Also müssen wir erst einmal unser Verhältnis mit Jehovah klären und dann die Zeit aufwenden, bis Jehovah uns als sein Werkzeug gebrauchen will.

„Als Prophet zu scheinen vermag man auch ohne Salbung“

Religionen können zwar durch Machtmittel hergestellt und erhalten werden, aber nicht der verborgene Umgang mit Gott. In Israel war es aber dem Herrn nicht um eine Form der Jehova-Religion zu tun, sondern um die innere Auferstehung des Volkes zu einer bewussten Lebensgemeinschaft mit Gott. Dies „soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen“, sprach der Herr viel später einst durch den Propheten Sacharja zu Serubabel, dem Statthalter Israels. Geistesleben kann nur vom Geiste gezeugt und genährt werden. Heiliges Leben kommt nur vom Heiligen und seinem verborgenen Wirken im innersten Heiligtum unseres Lebens.



Das Geheimnis der Kraft in dem Leben der Gottesknechte liegt in ihrer göttlichen Salbung zum Dienst. Durch dieselbe sind ihnen Vollmachten geworden, die durch nichts in der Welt ersetzt, und die weder vererbt noch erlernt werden können. Sie werden nur erlebt. Wie gelangte ein Elisa in den Besitz derselben, als er zum Propheten seines Volkes berufen wurde? …

Darin offenbart sich immer etwas von dem Wesen einer gesunden und verheißungsvollen Glaubensstellung vor Gott, wenn man sich sehnt, mit dabei zu sein, wo Gott handeln und seine Herrlichkeit offenbaren wird. Und spreche ich nicht aus dem Herzen vieler, wenn ich sage: Auch wir kennen etwas von dieser Sehnsucht! Wie wurden wir innerlich angezogen, als wir hörten, dass da und dort sich etwas von der Kraft Gottes offenbare. Wie fühlten wir uns da zu Hause, wo wir uns wirklich von einer geistlichen Atmosphäre umgeben und die Winde Gottes wehen sahen! Wie atmete unsere Seele aus, als sie zugegen sein durfte, wo Gott segnete, und seine schöpferischen Lebenskräfte sich auswirkten zum Heil und zur Erlösung vieler!

Jedoch auch wir können viel, unendlich viel durch ein Stehenbleiben von ferne verlieren. Wer das Werden und Wachsen des Volkes Gottes aus praktischer Erfahrung kennt, der weiß, wieviel unter Umständen sowohl für unsere innere Entwicklung als auch für den späteren Dienst davon abhängen kann, ob man wie einst die Prophetenjünger von ferne stehen bleibt, oder aber wie ein Elisa dem Lichte folgt, das man von Gott empfangen hat. Wer Schritt halten lernt mit Gott, der erlebt immer wieder Stunden, wo man neue Blicke gewinnt für Gottes Majestät und Größe, wo man Zeuge sein darf von seinem wunderbaren göttlichen Handeln und Wirken zum Heil und zum Segen der Welt.

Lange nicht mehr hat sich dies in der Geschichte des Volkes Gottes wiederholt. Wie oft trug man wohl den Prophetenmantel Elias ohne den Geist des Elias. Wie oft erhob man äußerlich Anspruch darauf, ein Gesandter Gottes zu sein, und man war doch ohne Vollmachten eines Gesandten. Wie oft übernahm man den Dienst heimgegangener Gottesknechte ohne den Geist der Salbung der heimgerufenen Gottesknechte.

Sobald man sich jedoch im Leben und Dienen alsdann vor Prophetenaufgaben gestellt sah, wurde die innere Armut der Seele offenbar, und zwar trotz des Prophetenmantels, den man trug. Als Prophet zu scheinen vermag man auch ohne Salbung, aber ein Prophet zu sein vermag man nur durch die Salbung. Die anderen Prophetenjünger waren ohne dieses Erbe des Elias geblieben. Das bedeutete für sie und ihre Zeit einen unersetzlichen Verlust. Denn sie blieben in ihrem Leben ohne jene innere Ausrüstung, die einst den Dienst eines Elias so reich und so fruchtbar für seine Zeit gemacht hatte.

Je weniger jedoch die Propheten der Gegenwart Vollmachten hatten, ihrer Zeit zu dienen, desto mehr suchten sie in der Regel die Propheten der Vergangenheit. Wenn man angesichts der Not der Zeit innerlich in seinen Vollmachten versagte, dann hoffte man durch die Segnungen der Vergangenheit die gegenwärtige Ohnmacht ausfüllen zu können. Diese Erscheinung kann man im Laufe der Jahrtausende durch die ganze Geschichte des Reiches Gottes hindurch verfolgen. Es war daher immer ein untrügliches Zeichen von einer an göttlichen Vollmachten armen Gegenwart, wenn man die Nöte und Aufgaben zu lösen und zu heben suchte durch den Segen der Vergangenheit. Denn bisher suchte eine geistesarme und an Prophetenvollmachten arme Gegenwart noch immer die Propheten der Vergangenheit.

Allein Gott heilt nie die Gegenwart durch die Kräfte der Vergangenheit. Elias hatte Vollmacht zum Dienst für seine Tage, aber nicht für die Tage eines Elisa. So groß, so königlich, so unvergänglich auch einerseits der Dienst der Knechte Gottes war, die der Herr je und je seiner Gemeinde geben konnte, so viel Licht und Trost, so viel Anregung und Segen man auch dauernd aus ihrem Dienen zu schöpfen vermochte, – um die Gegenwart zu segnen, bedurfte es immer wieder neuer Organe und neuer Propheten. Wie arm an sichtbaren Kraftwirkungen Gottes wäre Israel nach den Tagen eines Elias geblieben, wenn Gott nicht in Elisa ein neues Gefäß der Barmherzigkeit für sein Volk gefunden hätte!

Es waren daher immer Notzeiten in der Geschichte des Reiches Gottes, wenn ihr gegenwärtige Propheten fehlten. Man blieb bewundernd vor dem großen Geschehen vergangener Tage stehen und erlebte nicht die Gotteskräfte, die sich gegenwärtig zum Heile der Welt auswirken möchten. Was einst unmittelbar mit Gott erlebt wurde, suchte man nun nachzumachen und endete in einer unendlichen Fülle von Gesetzlichkeiten und Traditionen. Die lebendige Gottesgemeinschaft und Gottes Gegenwart, in der man einst Friede und Freude geatmet, die die Seele stark gemacht und mit Vertrauen erfüllt hatte, wurde nun durch religiöse Bestimmungen und Forderungen ersetzt. Diese drückten, anstatt das Volk zu heben, knechteten, anstatt die Gebundenen zu lösen, machten müde, anstatt die Ringenden zur Ruhe zu führen, rückten Gott so in die Ferne, anstatt Ihn wohnen zu lassen unter denen, die zerschlagenen Herzens und gedemütigten Geistes sind. Was einst unmittelbares Erleben, verborgene Gemeinschaft mit Gott und Kraftzufluss von oben war, wurde Religion, äußerliches Bekenntnis, Dogma, Gesetz. Denn fehlen einer Zeit erst die Stimmen wahrer Propheten, dann reden bald sehr laut jene Schriftgelehrten, die ein Volk nicht in unmittelbare Beziehung zu Gott, sondern unter die Herrschaft des Buchstabens und der Überlieferung bringen. Diese aber töten und machen nach dem Zeugnis des Apostels nicht lebendig. Und die Geschichte hat Paulus darin bis heute recht gegeben. …

Auch die Schristgelehrten hatten bisher viel vom Reiche Gottes gesprochen. Aber ihre Zeugnisse hatten sich entweder in dem bewegt, was einmal in den Tagen des Mose und der Propheten gewesen war oder aber in [87] dem, was einst in den zukünftigen Tagen des Messias sein würde. Gott war einst gegenwärtig gewesen, oder Er wird zukünftig wieder gegenwärtig sein. Aber für die Armen im Geist, für die Hungernden und Dürstenden, für die unter dem Druck der Verhältnisse Leidenden, für die Mühseligen und Beladenen ihrer Tage hatten sie kein Evangelium. Gott war ihnen so fern, so fern, daher war ihnen auch das Reich Gottes so fern und ihren Lippen die Botschaft des Lebens. Sie sahen Gottes Größe und Gegenwart nur in der längst entschwundenen Vergangenheit oder erwarteten sie für die nahe oder ferne Zukunft.

Ihre innere Armut offenbarte sich in dem Mangel an Vollmacht für den Dienst ihrer Tage. Sie konnten wohl lehren, was einmal gewesen, oder was einmal noch sein würde, aber sie konnten nicht zeugen von dem, was Gott gegenwärtig wirkt und offenbart.


Kein Wunder, dass solche Zeiten nicht heilen, sondern das Volk innerlich verarmen und verhungern lassen. Was andere einst in ihrem Umgang mit Gott erlebten, das erheben sie jetzt zum Gesetz, was einst Kraftwirkungen Gottes waren, das machen sie zum Gegenstand eigener Leistungen. Daher tragen solche Zeiten auch mehr das Gepräge und den Charakter des äußeren Scheins als des Lebens und der Kraft. Denn man kann nicht göttliches Leben pflegen, wenn nicht zuvor göttliches Leben geboren ist, nicht Kraft Gottes äußern, wenn nicht die Kraft Gottes Wohnung in uns genommen hat.

Jakob Kroeker – Gottes Segensträger

Heute leider die Mehrheit der Gruppen: sie reden über damals oder über die kommende Rückkehr – aber was Jehovah heute macht, da ist „lautes Schweigen“. Viel Gesetzlichkeit – aber nicht der Blick zum vollkommenen Vater im Himmel. Viele Bitten und Flehen im Gebet, aber kein „Danke Herr!“.
Besonders interessiert verfolge ich ja die Geschichte der einen neueren orgs – und im laufe der Jahrzehnte wurden die Bücher und Zeitschriften immer dünner – die letzten Jahre zum Sommerkongreß dann nur noch „Neuaufguß“ von alten Büchern, die leicht modernisiert wurden. Und dieses Jahr ein ganz ganz dünnes Buch – mit 0 Seiten 😉 – so geht das mit denen, die nur so aussehen, als hätten sie den Geist Jehovahs.

Glaube und Gesetz

Die Schrift aber, voraussehend, daß Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: „In dir werden gesegnet werden alle Nationen“. (1. Mose 12,3) Also werden die, welche aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!“ (5. Mose 27,26
Elberfelder 1871 – Galater 3,8–10

Von dieser guten Nachricht hat die Schrift schon lange im Voraus gesprochen; sie kündigte an, dass Gott Menschen aus allen Völkern auf der Grundlage des Glaubens für gerecht erklären würde. Abraham wurde nämlich die Zusage gemacht: »Durch dich werden alle Völker gesegnet werden.« Daraus folgt: Wer immer sein Vertrauen auf Gott setzt, wird zusammen mit Abraham, dem Mann des Glaubens, gesegnet werden. Diejenigen hingegen, die ihre Hoffnung auf das Einhalten von Gesetzesvorschriften setzen, stehen unter einem Fluch. Denn es heißt in der Schrift: »Verflucht ist jeder, der sich nicht ständig an alles hält, was im Buch des Gesetzes steht, und der nicht alle seine Vorschriften befolgt.« Und an einer anderen Stelle heißt es: »Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.« Daraus geht klar hervor, dass niemand, der sich auf das Gesetz verlässt, vor Gott gerecht dastehen kann. Denn beim Gesetz zählt nicht der Glaube; hier geht es vielmehr nach dem Grundsatz: »Leben wird der, der die Vorschriften des Gesetzes befolgt.«
Galater 3,8-12

In einem letzten Schlag gegen seine theologischen Widersacher verknüpft Paulus Vergangenheit und Gegenwart und legt dar, daß so, wie einst Abraham durch seinen Glauben gerettet wurde, auch die, die jetzt den Anspruch erheben, seine Kinder (huioi, wörtlich: „Söhne“) zu sein, gerettet werden. Abraham und seine geistlichen Nachkommen, Juden und Heiden, sind durch den Glauben gerechtfertigt. Diese Schlußfolgerung entspricht auch der Aussage der Schrift, daß durch Abraham alle Heiden gesegnet sind (vgl. 1Mo 12,3). Die Rechtfertigung der unbeschnittenen Heiden wurde also in einem universalen Aspekt des abrahamitischen Bundes bereits vorausgesehen, als Gott Abraham das Evangelium verkündigte. Man darf dabei nicht vergessen, daß für Paulus das Wort der Schrift gleichbedeutend mit dem Wort Gottes selbst ist; was in der Bibel steht, hat Gott gesagt. Dieser und ähnliche Verse (z. B. Joh 10,35 b; 2Tim 3,16; 2 Petrus 1,20-21 ) sind also ein wichtiger Beleg für die Verbalinspiration und für die absolute Autorität der Schrift.
Gal 3,9
Der Apostel schließt seine Ausführungen zu diesem Punkt mit der Einschränkung, daß die Rechtfertigung, auch wenn ihr Angebot „allen“ Völkern (V. 8) gilt, doch nur denen zuteil wird, die aus dem Glauben sind. Er macht also einen Unterschied zwischen dem Angebot Gottes, das im Prinzip allen Menschen offensteht, und der Tatsache, daß nicht alle es in Anspruch nehmen.
GalaterAnhand der Wirkung des Gesetzes
(3,10-12) Nachdem er anhand der Erfahrungen der Galater und des Beispiels Abrahams nachgewiesen hat, daß die Rechtfertigung allein durch den Glauben zu erlangen ist, geht Paulus nochmals auf die unlogische Verkehrtheit, die im Vertrauen auf das Gesetz steckt, ein.
Gal 3:10-11
Im Gegensatz zu dem, was die Judaisten lehrten, kann das Gesetz die Menschen nicht rechtfertigen; es kann sie nur verurteilen. Paulus zitiert in diesem Zusammenhang 5Mo 27,26 ,um zu zeigen, daß das Gesetz Vollkommenheit fordert und jeden, der sich auch nur der geringsten Übertretung schuldig macht, unter seinen Fluch stellt. Da aber kein Mensch alle Gebote des Gesetzes halten kann, stehen letztlich alle Menschen unter diesem Fluch. Die Annahme, daß ein Mensch durch sein eigenes Bemühen von Gott angenommen werden kann, ist daher völlig irrig. An einem weiteren Zitat aus dem Alten Testament weist Paulus nach, daß man nicht einmal zur Zeit der Geltung des Gesetzes durch Gesetzesgehorsam vor Gott gerecht wurde, denn schon der Prophet Habakuk schrieb: „Der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Hab 2,4).
Gal 3,12
Doch vielleicht war es möglich, Glaube und Gesetz zu verbinden; vielleicht waren beide notwendig. Wiederum anhand eines Zitates aus dem Alten Testament zeigt Paulus die Unvereinbarkeit der beiden Instanzen. Glaube und Gesetz schließen einander gegenseitig aus. Das grundlegende Prinzip des Gesetzes findet sich in 3Mo 18,5: „Der Mensch, der es tut, wird dadurch leben.“ Nur wer das Gesetz vollkommen erfüllt, kann dadurch das Leben gewinnen. Da das jedoch ausgeschlossen ist, kann das Gesetz den Menschen nur verurteilen (vgl. Jak 2,10) und zwingt ihn somit, sich im Glauben ganz auf Gott zu verlassen

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Er beginnt mit dem Beispiel Abrahams, weil Abraham im Geist des Glaubens und nicht im Geist des Gesetzes handelte. So wie Abraham Gott glaubte und es ihm für Gerechtigkeit gerechnet wurde. Wisse also, dass diejenigen, die vom Glauben sind, die gleichen Söhne Abrahams sind. Und die Schrift, die voraussah, dass Gott die Heiden durch Glauben rechtfertigen würde, predigte Abraham zuvor das Evangelium und sprach: In dir sollen alle Nationen gesegnet werden.

In Vers 6 war Abraham der Vater des jüdischen Volkes und er wurde durch den Glauben gemäß Genesis 15: 6 gerechtfertigt. Der Inhalt seines Glaubens war, dass Gott ihm einen Sohn geben würde (Gen 15: 1–5). Er glaubte den Verheißungen Gottes; Die Verheißungen Gottes waren der Inhalt von Abrahams Glauben. Deshalb nennen wir die Zeit, in der er lebte, die Dispensation der Verheißung: Er glaubte an die Verheißungen Gottes. Dieser Punkt wird in Römer 4: 18–22 und Hebräer 11: 8–12 noch einmal ausgeführt.

Die spirituelle Erfahrung Abrahams, die auf dem Glauben beruhte, soll das Muster für den Gläubigen des Neuen Testaments werden. In Vers 7 sind die wahren Söhne Abrahams diejenigen, die denselben Glauben ausüben. Diejenigen, die nach demselben Prinzip Stellung beziehen, sind Söhne, die denselben Segen erhalten.

Das Wort „Söhne“ im jüdischen Denken hat die Bedeutung von „Anhängern“. Der Begriff Söhne Abrahams bedeutet „Abrahams Nachfolger“. Er lehrt nicht, dass Nichtjuden „geistige Juden“ werden. Vielmehr sind diejenigen, die dem Muster Abrahams folgen und Glauben üben, die wahren Kinder Abrahams.

Indem er alle Gläubigen die Söhne Abrahams nennt, nennt er nicht alle Gläubigen „geistige Juden“. Das Jüdische wird nicht nur von Abraham bestimmt, sondern von Abraham, Isaak und Jakob. Es ist interessant, dass nichtjüdische Gläubige niemals als „die Söhne Jakobs“ bezeichnet werden, sondern nur als die Söhne Abrahams. Und indem er nichtjüdische Gläubige die Söhne Abrahams nennt, bedeutet er nicht, dass sie geistige Juden sind, sondern dass sie Abrahams Muster folgen, indem sie auf der Grundlage des Glaubens und nicht auf der Grundlage von Werken gehen.

Diejenigen, die die Söhne Abrahams sind, sind keine geistigen Juden, sondern einfach Anhänger von Abrahams Muster, denn das ist es, was der Ausdruck „Söhne von“ im Allgemeinen auf Hebräisch bedeutet. das heißt, „ein Anhänger von.“ Spirituelle Juden sind Juden, die zufällig glauben und Glauben ausüben. Nichtjuden, die glauben und Glauben üben, sind geistige Nichtjuden und der geistige Same Abrahams, aber das macht sie nicht zu biblisch geistigen Juden.

In Vers 8 weist Paulus darauf hin, dass dieser nichtjüdische Segen vorhergesagt worden war, weil bereits zu Abrahams Zeiten vorhergesagt wurde, dass die Heiden durch den Glauben gerechtfertigt sein würden. Abraham erhielt die gute Nachricht von Isaak und vom Messias. Das Evangelium der guten Nachricht an Abraham war, dass er einen Sohn haben würde. Abraham übte Glauben an die Verheißung dieses Sohnes Isaak aus. Das Evangelium für die Heiden war der Glaube an die Verheißung des Sohnes, des Messias. Die einfache gute Nachricht war, dass Abraham einen Sohn haben würde und weil er glaubte, dass er gerettet wurde. Was die Heiden betrifft, so werden auch sie durch den Glauben gerettet, weil sie an den Sohn, den Sohn Gottes, den Messias glaubten. Auf diese Weise werden die Heiden gesegnet.

Nachdem er das Beispiel Abrahams verwendet hat, zieht er seine zusammenfassende Schlussfolgerung in Vers 9: Dann werden diejenigen, die vom Glauben sind, mit dem treuen Abraham gesegnet.

Nichtjuden, die sich zum Glauben äußern, sind Kandidaten für die Segnungen Abrahams. Der wichtigste Segen Abrahams war die Errettung durch Gnade durch Glauben, abgesehen von Werken.


b. Der Segen der Rechtfertigung

Als nächstes weist er darauf hin, dass diejenigen, die im Bereich des Glaubens tätig sind, den Segen der Rechtfertigung erhalten: Denn so viele von den Werken des Gesetzes stehen unter einem Fluch: Denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht in allen Dingen fortfährt die im Buch des Gesetzes geschrieben sind, um sie zu tun. Nun, da kein Mensch durch das Gesetz vor Gott gerechtfertigt ist, ist es offensichtlich: Denn die Gerechten werden im Glauben leben; und das Gesetz ist nicht vom Glauben; aber wer sie tut, wird in ihnen leben.

In Vers 10 erklärt er zunächst, dass diejenigen, die unter dem Gesetz stehen, diejenigen, die im Bereich des Gesetzes tätig sind, unter einem Fluch stehen. Dies ist das Gegenteil von denen, die im Bereich des Glaubens tätig sind. Er zitiert Deuteronomium 21:23, das lehrt, dass verflucht jeder ist, der an einem Baum hängt. Jakobus 2:10 lehrt, dass Sie gegen das gesamte Gesetz verstoßen, wenn Sie das Gesetz nicht perfekt einhalten und nicht jedes einzelne Gebot einhalten. Nur ein Gebot zu brechen, bedeutet in der Tat, die Schuld zu tragen, das ganze Gesetz zu brechen. Es gibt einen besonderen Fluch für diejenigen, die nicht jedem Gebot folgen und es befolgen, aber niemand hat es jemals perfekt eingehalten. Alle stehen unter seinem Fluch, und der Fluch des Gesetzes bedeutete den physischen Tod. Daher stehen diejenigen, die im Bereich des Gesetzes tätig sind, unter einem Fluch.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Ich würde ja gern mal wissen, was Abraham wirklich wußte. Die Bibel verrät uns ja leider beim lesen nicht, was Jehovah und Abraham sich so zu unterhalten hatten. Es sind ja nur ein paar Sätze, die aufgeschrieben wurden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Abraham viel mehr wußte, als wir uns vorstellen können. Ob Jehovah ihm vielleicht erzählt hat, was ER vorhat und wie die Lösung aller Probleme aussehen wird? Wenn Abraham gewußt haben sollte, dass ER auf die Erde kommt um am Holz für uns zu sterben, dann wäre die Geschichte mit Isaak viel logischer. Dann ist auch das Festhalten an die Verheißungen viel nachvollziebarer. …. Warten wir es ab, dann können wir ihn persönlich danach fragen.

UnRecht er-tragen?

Ich lese gerade das Buch „Introduction to Messianic Judaism: Its Ecclesial Context and Biblical Foundations“ von David J. Rudolph; Joel Willitts –
und eine Geschichte aus diesem Buch möchte ich hier mit euch allen teilen. Warum? Wir sind es doch alle irgendwie gewohnt, unsere Rechte einzufordern. Aber hier ist die Geschichte von einem ECHTEN Christen:


„Ein messianisch-jüdischer Kollege in Südafrika hatte kürzlich die Gelegenheit, diesen einzigartigen Aspekt unserer ethischen Aufgabe aufzuzeigen. Er beschrieb diese Gelegenheit in einer E-Mail an seine Kollegen und stellte fest, dass er einen Synagogengottesdienst auf dem Festival von Shavuot besucht hatte. Da er der einzige anwesende Cohen (Nachkomme der Priesterlinie) war, wurde mein Freund gefragt, ob er bereit sei, eine Aliyah zu machen. Er stimmte zu und machte sich bereit aufzusteigen, als der Rabbi vor der gesamten Synagoge winkte sein Finger und sagte nein! Mein Freund erklärte: „Obwohl er [der Rabbiner] neu in der Gemeinde war, war mir mein Ruf vorausgegangen. Und lassen Sie mich Ihnen sagen, ich halte shtum [leise, zurückhaltend]. Ich bin nicht auf der Straße und trage „Jesus hat mich koscher gemacht“ -T-Shirts. Aber in einer so kleinen Gemeinde weiß jeder alles über einen anderen! Ich musste die Gemeinde für einige Momente verlassen, damit sie „eyn cohen“ ankündigen konnten [kein Priester ist hier]. Erst dann konnte ich wieder eintreten und mit dem Dienst fortfahren. Dies, zehn Tage nach der Beerdigung meines Vaters. “ Mein südafrikanischer Freund akzeptierte seine demütigende Marginalisierung ohne den Versuch, die Synagoge im Gegenzug zu marginalisieren. Stattdessen verließ er den Dienst, damit die Torwächter ankündigen konnten, dass kein Cohen anwesend war, und den Dienst ohne ihn fortsetzen konnten. Dann, als die Anwesenheit eines Cohen kein Thema mehr war, trat er der Gemeinde für den Rest des Gottesdienstes wieder bei.
Mein Freund zeigte Ethik am Rande, was die charakteristische Eigenschaft von Yeshuas Ethik ist – obwohl Yeshua von einigen seiner Leute abgelehnt wird, lehnt er sein Volk niemals ab. Vielmehr setzt er seinen Platz am Rande ein, um die unverdiente Liebe und Gunst Gottes zu zeigen. Diese Ethik am Rande gehört dazu, einem Messias zu folgen, der so viel Zeit unter den Randgruppen verbracht hat und so radikal mit denen in den Machtzentren zusammenstieß.“

Was für eine Freude Jehovah an so einem Nachfolger hat!