Schlagwort: Glaube

Gespräch

Wie sehen DEINE Gespräche aus?
Zum Beispiel die Gespräche mit deinem Ehepartner und deinen Freunden?
Sind diese Gespräche eher ToDo-Listen die abzuarbeiten sind, oder sind das wirkliche Gespräche mit Gefühlen und Gedanken die man austauscht?

Und wie sehen deine Gebete aus?
Oft sehen Gebete – also Gespäche mit dem Schöpfer leider eher wie eine Dienstbesprechung aus – es wird eine ToDo-Liste abgearbeitet.
Aber der Schöpfer will unsser Herz und deshalb sollten die Gebete eher wie ein Date ablaufen – ein Gespräch mit Herz und Gefühl.

Wie sahen die Christenversammlung im 1.Jahrhundert aus?

Am letzten Wochenende auf einer Konferenz gewesen … und möchte die „Schaubilder“ die dort erarbeitet wurden gern mit meinen Lesern teilen:

versammung

01 02 alle

 

bibelstudium

 

 
Ja – jeder hatte eine Bibel in der Hand oder eine auf seinem Handy – um mitzulesen und mitzudenken –
es gab viele für mich neue Gedanken, aber auch viele bekannte Gedanken.

– ein war ein schönes Wochenende – zwar nicht entspannend aber lehrreich.

Gottesdienst oder „Gottes“-dienst?

Interessanten Vortrag gehört, in dem der Redner die Frage stellte, wie der Gottesdienst eigentlich aussehen würde, bzw. was anders wäre, wenn GOTT nicht beim Gottesdienst anwesend ist / wäre.

Interessant, weil oft die Versammlung oder der Gottesdienst sich um „mich“ oder andere Dinge drehen und nicht um den Schöpfer! Er ist oft zur Nebensache geworden! Wozu dann diese „Gottes“-dienste? Sind diese nicht völlig sinnlos???

 

Was meinst DU lieber Leser?

 

Der Redner in dem von mir gehörten Vortrag verglich das ganze mit einer Feier – die wirkich schön ist, das Essen schmeckt, die Musik ist zum tanzen gut – aber man war zu einer Geburtragsfeier eingeladen – nur das Geburtstagskind fehlt. Ja, für den Besucher eine schöne Feier, ABER AM THEMA VORBEI!

Ist dies auch oft bei einem Gottesdienst so???

„das geschehe nie“

Paulus benutzt im Römerbrief des öfteren den Aufruf „das sei ferne“ oder anders übersetzt „das geschehe nie“

Schalom Ben-Chorin geht auf diesen Ausruf – in seinem Buch „Paulus – Der Völkeraostel in jüdischer Sicht“ – ein.

 

Sein erschreckter Ausruf: „Das sei ferne!“lautet griechisch „Me genoito“, aber es klingt das hebräische „chalila!“ hindurch, jener Schreckensruf, den man ausstößt, wenn etwas gesagt wird, was nicht gedacht werden soll. Das ist ein typisch jüdisches Verhältnis zur Sprache: Man will sofort wieder bannen, was gesagt werden musste.

so ergibt dieser Zwischenruf natürlich Sinn!

„Was ist Wahrheit?“

Pilatus stellt diese Frage an Jesus.

dazu interessante Gedanken von Schalom Ben-Chorin

In dieser Pilatus-Frage: Was ist Wahrheit? tut sich der Abgrund zwischen Jesus und seinem Richter. In dem Verfahren zwischen Jesus und Kaiphas steht Glaube gegen Glaube, geht es trotz aller politischen Unterströmungen, um Glaubensentscheidungen.
Im dem Gespräch mit Pilatus aber gibt es keine gemeinsame Sprache. Pilatus fragt nicht nach der Wahrheit, sondern stellt die Wahrheit in Frage. Für ihn gibt es keine Wahrheit, sondern nur Macht. Wer Macht hat, ist im Recht und damit im Besitz der gültigen Wahrheit: Wahrheit ist – was Rom nützt.

Also nicht die Frage WAS ist Wahrheit – sondern Wer hat die Macht. Ähnlich wie heute, wo man oft hört „Jeder hat seine Wahrheit“ oder „Wahrheit ist relativ“ – nein aus Jesu Sicht gibt es die Wahrheit und die ist nicht relativ!

„Ehe der Hahn kräht“

In seinem Buch „Bruder Jesus“ schreibt Ben-Chorin so, als wäre Jesus NUR ein Jude gewesen, und hätte keine „vormenschliche Existenz“ gehabt. Aus dieser Sicht ist die „Opferrolle“ natürlich noch brutaler – da es ja eigentlich keinen wirklichen Sinn ergeben würde….

Aber nun zu einem weiteren interessanten Punkt aus seinem Buch:

„Ehe der Hahn gekräht hat, wirst du mich dreimal verleugnet haben“, sagt Jesus noch zu Petrus, der so lauthals seine unverbrüchliche Treue zu dem Meister bekannt hat. Der Hahn wird das Symbol. Warum? Könnte Jesus nicht einfach sagen: „Ehe es Morgen wird, wirst du mich dreimal verraten haben?“ Aber er wählt das Gleichnis vom Hahn, denn damit wird auf eine liturgische Formel angespielt, die erste Benedition im Morgengebet: „Gelobt seist du, Herr unser Gott, König der Welt, der dem Hahn (Sekhwi) die Vernunft verliehen hat, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.“

Der Hahn hat die Einsicht, zwischen Tag und Nacht, und damit wohl auch zwischen Licht und Finsternis im Sinne von Qumran, zu unterscheiden : du aber nicht, Petrus, Schimon Bar-Jona…
Welche Ironie liegt in diesen Worten vom Hahn!

 

Ja wir können „zwischen Licht und Finsternis“ nur unterscheiden, wenn wir den Geist Gottes zur Verfügung haben – ansonsten bleibt uns nur die „kleine Funzel“ der Wissenschaft und „eigenen Intelligenz. Aber mit Gottes Geist, sehen wir wirklich – und auch Petrus hat nach dem der Geist zu Pfingsten ….

 

„Vater unser“

Nach einer Tradition des Lukas-Evangeliums war es einer der Jünger Jesu, der nicht mit Namen genannt wird, welcher sich mit der Bitte an ihn wendet: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“ Diese Bitte ist nicht dahin zu verstehen, daß die Jünger Jesu vorher keine Gebete kannten, sondern zusätzlich zum üblichen Gebet der täglichen und sabathlichen Übung pflegten die verschiedenen Meister ihren Jüngern noch Privatgebete, „Thachanunim“, zu empfehlen. In diesem Sinne dürfen wir das Wort bei Beachoth 29b verstehen: „Wer sein Gebet als etwas Obligatorisches betrachtet, dessen Gebet ist kein Flehen..:“ Was heißt etwas nur Obligatorisches`? Rabbi Joseph erklärte: „Wenn man darin nichts Neues einzuschalten weiß“.

In diesem Sinne ist der Gebetswunsch des Jüngers zu verstehen, und darauf zielt auch die Antwort Jesu, das „Unser Vater“. Es heißt das Wesen dieses Gebetes mißzuverstehen, wenn man es als liturgische Formel auffasst, da las das einzig legitime liturgische Gebet. Genau das ist es nicht, sondern ein Hinweis auf die Art und Weise, wie, in aller Schlichtheit des Herzens, gebetet werden soll.

Dabei ist das Gebet kein Selbstzweck, Beten wird hier nicht als eine Pflicht oder gute Tat aufgefasst, sondern als Zwiesprache mit Gott.

Gebet ist für Jesus Zwiesprache mit dem Vater im Himmel, wobei der Mensch sich seiner Kindsituation voll bewußt sein soll, in den drei Bitten, die dem Menschen ziemen: der Bitte um das tägliche Brot, der Bitte um Vergebung der Schuld und der Bitte um das Reich Gottes.
In allem bewegt sich Jesus auf dem Boden der jüdischen Tradition seiner Zeit….