Schlagwort: Jehova

Vertrauen – Wachstum – Nähe

– Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen!
Elberfeld 1905 – Ex 33,18

„Bitte, Gott, ich möchte einmal ein bisschen mehr von dir sehen! Ich möchte mal deine ganz krasse Seite erleben!“, sagte Mose dann.
VolxBibel – 2.Mose 33,18

Und er sprach: Lass mich doch sehen deinen Herrlichkeit (Ehrenglanz, Machtfülle).
offene Bibel – Exodus 33,18

Etwa 1 Jahr vorher hatte Mose am Dornbusch noch weg geschaut!
Exouds 3,6 heißt es: „Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Und nun – nachdem Mose auf dem Berg war – und dort Jehovah gesehen hatten –
Exodus 24:9-11
Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst (Eig wie das Wesen des Himmels) an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.
…Mose hatte nun ein ganz anderes „Bild“ von Jehovah – und vor allem war Mose nun vertrauter mit Jehovah.

Moses vertraute Gemeinschaft mit Gott wurde auch durch seine geistlichen Anliegen unter Beweis gestellt. Diese Verse können in drei Abschnitte eingeteilt werden, von denen jeder mit den Worten: Mose sprach eingeleitet wird (V. 12.15.18 ). Zuerst wollte Mose gerne vom Herrn erfahren, was er mit seinem Volk vorhabe. Gott hatte Mose zugesagt, das Volk zu führen, jedoch ohne die Gegenwart Gottes, davon war Mose betroffen. Gott kannte Mose mit Namen , d.h. Mose gehörte Gott an. So wollte Mose weiterhin Gottes Wege erfahren und die Gnade Gottes ( Wohlwollen ) erleben. Er legte für das Volk Fürbitte ein und erinnerte Gott daran, daß es sein Volk war (vgl. V. 13.16 ; 2Mo 32,11 ). Als Antwort darauf nahm Gott seine Drohung zurück, nicht mit ihnen hinaufzuziehen (vgl. 2Mo 33,3.5 ), und ihnen keine Ruhe zu schenken (V. 14 ).
Moses zweite Bitte galt der Bestätigung, daß der Herr tatsächlich mit seinem Volk ziehen würde (V. 15-17 ). Wenn die Gegenwart Gottes auf dessen Wanderung in das verheißene Land nicht dabei wäre, so würde das für dessen eigenes Ansehen und das Ansehen Gottes schwerwiegende Probleme aufwerfen. So gab Gott wieder der Bitte Moses nach und versicherte ihm, daß er Wohlgefallen vor ihm gefunden habe (V. 17 ; vgl. V. 16 ).
Drittens wollte Mose die Herrlichkeit Gottes sehen (V. 18 ). Diese Bitte wurde dadurch erfüllt, daß Gott Mose gestattete, ein deutlicheres Gesicht seiner Herrlichkeit zu sehen ( 2Mo 33,19-23 ). Indem Gott Mose seinen Namen verkündigte (V. 19 , sein offenbartes Wesen), gestattete er ihm, seine Güte (V. 19 ) und hinter ihm her zu sehen, jedoch nicht, sein Angesicht zu erkennen (vgl. 2Mo 3,6 und den Kommentar zu 2Mo 33,11; Joh 1,18 ). Dieser Abschnitt verdeutlicht, daß der Mensch Gott zwar wirklich kennen, ihn jedoch nie völlig erfassen kann.

Walvoord Bibelkommentar

Diese bemerkenswerte Passage sollte wegen ihrer vielen und weitreichenden Bedeutungen sorgfältig in euren Bibeln markiert werden. Das Wort „Herrlichkeit“ bedeutet „Pracht“. Der Herr weiß, dass Mose sich mehr Intimität mit ihm wünscht, als er bisher genossen hat. Dazu gehört auch ein Blick auf das Gesicht des Schöpfers aller Dinge. Während die Pracht von Gottes Person als Ganzes ohne menschliche Beschreibung wäre, wäre sein Gesicht für einen Menschen aus Fleisch und Blut unfassbar. Kein Mensch kann das sehen und leben. Ein interessanter Umstand, der in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollte, ist der von Saulus auf der Straße nach Damaskus. Um ein Apostel zu sein, musste er Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben. Dazu war es notwendig, dass er sich Saulus sichtbar zeigte. Normalerweise hätte das seinen Tod zur Folge gehabt. Aber es wurde ein Wunder vollbracht, das es ihm ermöglichte, zu sehen und trotzdem zu leben. Dabei war es so tödlich, dass er drei Tage lang blind war und ein weiteres Wunder nötig war, um sein Augenlicht wiederherzustellen. Mose wäre getötet worden, hätte man ihm das Privileg gewährt, um das er gebeten hatte. Aber indem er sich in der Felsspalte versteckte, wurde er vor dem physischen Tod bewahrt. Dies ist die Grundlage für eines der bekanntesten Lieder. Es kommt ein Tod, der schrecklicher ist als der physische. Aber der große Felsen wurde gespalten, und von dort kam das Mittel, das die Menschen vor diesem endlosen Tod schützt. Deshalb singen wir: „Der Fels der Zeit hat sich für mich gespalten, ich will mich in dir verbergen.“

E.M. Zerr – Bücher des Pentateuch

Mose hat nicht nur an Gott gedacht, er schaute ihn. Unaufhörlich offenbarte sich Gott ihm, niemals verlor Mose ihn aus den Augen. Er sah Jesus als seinen Heiland und glaubte, daß des Heilandes Verdienste ihm zugerechnet werden. Dieser Glaube war für Mose keine bloße Annahme, sondern lebendige Wirklichkeit. Das ist Glaube, wie wir ihn benötigen, Glaube, der die Prüfung besteht. Wie oft geben wir Versuchungen nach, weil wir den Blick nicht auf Jesus gerichtet halten. Unser Glaube ist nicht beständig, weil wir uns gehenlassen und sündigen. Dann können wir nicht ausharren, als sähen wir den Unsichtbaren.
Lieber Bruder, suche täglich und stündlich Gemeinschaft mit Christus, dann wirst du nicht darüber zu klagen brauchen, daß es dir an Glauben gebricht. Versenke dich in Christus, betrachte sein Wesen und sprich von ihm. Je weniger du dich selbst erhöhst, desto mehr wirst du an Jesus finden, das du preisen kannst. Gott hat eine Aufgabe für dich. Sieh stets auf den Herrn. Geschwister., blickt immer mehr nach oben, um den Charakter Christi klarer zu erkennen. Als Mose bat: Ich bitte dich, “laß mich deine Herrlichkeit sehen”, hat der Herr ihn nicht zurückgewiesen, sondern seine Bitte erhört. Gott antwortete seinem Diener: “Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des Herrn Namen vor dir.” 2 Mose 33,18.19. Wir halten uns von Gott fern, darum vermögen wir die Offenbarung seiner Macht nicht zu sehen.

Ellen Gould White – Aus der Schatzkammer der Zeugnisse

Mose erhielt eine ganz besondere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit als Antwort auf seine dramatische Bitte in 2 Mose 33:17-23: „Und Jehova sprach zu Mose: Ich will auch dies tun, was du geredet hast; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Zeige mir doch deine Herrlichkeit! Er sprach: Ich will alle meine Güte vor dir hergehen lassen und will den Namen des HERRN vor dir ausrufen; und ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und will Barmherzigkeit erweisen, wem ich Barmherzigkeit erweisen will. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn der Mensch kann mich nicht sehen und am Leben bleiben. Und der HERR sprach: Siehe, es ist eine Stätte bei mir, und du sollst auf dem Felsen stehen; und es soll geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, daß ich dich in eine Felsspalte lege und dich mit meiner Hand bedecke, bis ich vorübergehe; und ich will meine Hand wegnehmen, und du sollst meinen Rücken sehen; aber mein Angesicht soll man nicht sehen.

In Vers 18 bat Mose ausdrücklich darum, Gottes Herrlichkeit zu sehen. In Vers 23 erklärte Gott, dass Mose die hinteren Teile sehen kann, aber nicht das Gesicht Gottes sehen kann. Dr. Dwight Pentecost ist der Meinung, dass das Wort mit „Nachglühen“ übersetzt werden sollte. Mit anderen Worten: Gott sagte zu Mose, dass er seinen vorübergehenden Glanz sehen wird, aber er wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Obwohl das hebräische Wort eigentlich nicht „Nachglühen“ bedeutet, könnte der Grundgedanke richtig sein. Mose wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist, aber er sah eine größere sichtbare Manifestation von Gottes Herrlichkeit als alle vorherigen Manifestationen. Das war Gottes Verheißung an Mose.

Die Erfüllung dieser Verheißung ist in 2 Mose 34:5-9 aufgezeichnet: „Und Jehova fuhr herab in der Wolke und stand bei ihm daselbst und verkündete den Namen Jehovas. Und Jehova ging vor ihm vorüber und verkündete: Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt für Tausende, der Missetat und Übertretung und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht freisprechen wird, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und vierten Glied. Und Mose eilte und neigte sein Haupt zur Erde und betete an. Und er sprach: Habe ich nun Gnade vor dir gefunden, HERR, so laß den HERRN mitten unter uns gehen; denn es ist ein halsstarriges Volk, und vergib uns unsere Missetat und Sünde und nimm uns zu deinem Erbe.

Hier war eine weitere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit Gottes, in der Mose der Name des Herrn selbst verkündet wurde. Mose sah eine neue Manifestation der Herrlichkeit Gottes, die bis dahin kein anderer Mensch gesehen hatte. In Vers 9, am Ende dieser Manifestation, bat Mose um das ständige Verweilen der Schechinah-Herrlichkeit in der Mitte des Volkes Israel. Es war eine Bitte, die Gott teilweise beantworten würde, als Er in der Stiftshütte Wohnung nahm, obwohl die Bitte des Mose um das ewige Bleiben zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllt werden konnte.

Die Erfahrung von Mose, eine neue Sichtbarkeit von Gottes Herrlichkeit und eine größere Manifestation von Gottes Gegenwart zu sehen, ließ Mose nicht unberührt, wie Exodus 34,29-35 zeigt: Und es geschah, als Mose vom Berg Sinai herabstieg und die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand hatte, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichts glänzte, weil er mit ihm redete. Und als Aaron und alle Kinder Israel Mose sahen, siehe, da glänzte die Haut seines Angesichts; und sie fürchteten sich, ihm nahe zu kommen. Und Mose rief ihnen zu, und Aaron und alle Obersten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück; und Mose redete mit ihnen. Und danach kamen alle Kinder Israel zu ihm; und er gab ihnen alles, was der HERR mit ihm auf dem Berge Sinai geredet hatte, als Gebot. Und als Mose mit ihnen geredet hatte, legte er einen Schleier auf sein Angesicht. Als aber Mose hineinging vor Jehova, mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er herauskam; und er kam heraus und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war. Und die Kinder Israel sahen das Angesicht Mose’s, daß die Haut seines Angesichts leuchtete; und Mose tat den Schleier wieder auf sein Angesicht, bis daß er hineinging, mit ihm zu reden.

Als das Gesicht von Mose leuchtete, war die Herrlichkeit der Schechinah auf seinem Gesicht sichtbar. Es war nicht die tatsächliche Herrlichkeit des Herrn, die sich auf Moses Gesicht manifestierte, sondern Moses reflektierte die Herrlichkeit, die er gerade gesehen hatte. Die Beziehung von Mose zur Schechinah war ähnlich wie die Beziehung des Mondes zur Sonne. Das Licht geht von der Sonne aus, und der Mond reflektiert einfach das Licht der Sonne. Auf die gleiche Weise reflektierte das Gesicht von Mose das Licht, das von der Schechinah-Herrlichkeit ausging. Die leuchtende Manifestation der Herrlichkeit Gottes durchdrang die Person des Mose und manifestierte sich im Leuchten seines Gesichtes. Nach der Verkündigung des Gesetzes verhüllte Mose dann sein Gesicht

Arnold Fruchtenbaum – Die Herrlichkeit der Schechinah in Geschichte und Prophezeiung

Mose hatte schon viel von den Wegen und Werken Gottes und von Seiner Liebe und Güte, Heiligkeit und Gnade kennengelernt. Jetzt wird er kühn und begehrt den vollen Glanz Seines Angesichts zu sehen. Aber das Angesicht, das mit ihm gehen und ihn und das Volk geleiten soll, kann sich ihm nicht zu erkennen geben. Soweit jedoch die Offenbarung Seiner Herrlichkeit dem schwachen Geschöpf gegenüber möglich ist, will Er sie ihm kundtun. Darum hören wir die gnadenvollen Worte: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen, und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen“ (2.Mose33:19).
In diesem Namen will Gott Seinen Charakter offenbaren, Seine Liebe, Heiligkeit und Barmherzigkeit, Geduld und Treue. In diesem Namen will Er auch fortan das Volk führen.
Er sprach zu Mose: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben“ (2.Mose33:20). Wenn das Auge des Menschen schon durch das längere Anschauen des Sonnenlichts geblendet und seine Sehkraft getötet wird, wie könnte er dann die Herrlichkeit Gottes aufnehmen und ertragen, ohne vernichtet zu werden! Der Mensch kann sich von Gottes Herrlichkeit keine Vorstellung machen, außer wenn er sie in Seinen Wegen und Werken sieht. Gott muß also erst vorübergezogen sein.
Gott will Mose die Bitte nicht abschlagen, ja, Er begehrt sogar, Seine Herrlichkeit zu offenbaren und findet einen Platz für Seinen Knecht in der Felsenkluft, wo Seine Herrlichkeit an ihm vorübergeht (2.Mose33: 22. 23). Wir können diese Herrlichkeit nur erkennen mit Augen, die der Heilige Geist geöffnet hat, und erst dann, wenn sie vorübergezogen ist.
Welches Geschöpf würde wohl etwas wie das Kreuz Christi in Vorschlag gebracht haben zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes? Stehen wir aber hinter dem Kreuze und schauen zurück nach Golgatha, welche Vollkommenheiten sehen wir da! Welch eine Heiligkeit der Sünde gegenüber, wenn der einzige Gerechte zum Fluch und von Gott verlassen wird! Und welch eine Liebe, die „den eingeborenen Sohn nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Rom. 8,32)! Ja, Gott ist Licht und Gott ist Liebe, so hat Er sich geoffenbart

Ermunterung und Ermahnung 1968

Wie ist mein Verhältnis zu Jehovah? Bleibe ich bei den „ersten Erkenntnissen“ stehen? Benötige ich weiterhin einen Pastor oder Ältesten der mir alles erklärt? Oder wächst mein Verhältnis immer und immer mehr – und wünsche ich, IHN noch näher zu kommen?

„er starke Gott, der Fülle-und Schwur-Gott, Jehova: Er ist erkennend und Israel, es soll erkennen“

Der Gott (El) der Götter, Jehova, der Gott (El) der Götter, Jehova, er weiß es, und Israel soll es wissen: wenn es aus Empörung, und wenn es aus Treulosigkeit gegen Jehova geschehen ist, -so mögest du uns nicht retten an diesem Tage!
Elberfelder 1871 – Josua 22,22

GottGottherr, ER! GottGottherr, ER! er weiß und Jissrael soll wissen: wars in Auflehnung, wars in Untreue wider IHN – so befreie uns nimmer an diesem Tag! 
Buber – Josua 22:22

„Göttlicher, Gott, Jehova, Göttlicher, Gott, Jehova, er weiß [es], und Israel, es wird [es] auch wissen. Ist es aus Rebellion und ist es aus Untreue gegen Jehovaso rette uns an diesem Tag nicht.
neue Welt-Übersetzung – Josua 22:22

«Gott der Götter, der Ewige, Gott der Götter, der Ewige, er weiß, und Jisraël wisse: Wenn in Aufruhr, wenn in Untreue gegen den Ewigen – so stehe uns heute nicht bei!
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Josua 22,22

de Wette – Josua 22,22

Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen. Das heißt, sich des Verrats am Reich Gottes schuldig zu machen, den die Transjordanier in der Geschichte, an die sich dies nun anschließt, darauf reduziert hatten, dass sie am falschen Altar opferten (22,22-23). Hier geht es darum, sich gegen den drohenden Verrat zu wehren, bevor es überhaupt eine Gelegenheit gab, loyal zu sein! Der letzte Redakteur wollte niemandem eine Ausrede lassen, um zu sagen: „Ich habe es euch ja gesagt.“ Es war Zeit für einen neuen Bund.

Die AnkerYalebibel

Anstatt auf den übereilten Vorwurf wütend zu reagieren, wiesen sie lediglich in allem Ernst und aufrichtig die Anklage zurück, daß der Altar, den sie errichtet hatten, als Auflehnung gegen Gott zu verstehen sei. Indem sie sich auf Gott als Zeugen beriefen, schworen sie zweimal bei seinen drei Namen – El, Elohim, Jahwe ( der Allmächtige, Gott, der HERR ) – und bekräftigten, daß, wenn ihre Tat in Auflehnung gegen Gott und seine Gebote bezüglich des Gottesdienstes geschehen sei, sie sein Gericht verdienten.

Walvoord Bibelkommentar

Es ist eine große Befriedigung, wenn wir spüren, dass es ein Wesen gibt, das alles weiß. Nach einer großen Verwirrung, einer dunklen Stunde oder einer geheimnisvollen Heimsuchung, in der es keinen Anhaltspunkt für ein Ereignis zu geben schien, keine Deutung und keinen Funken Erleuchtung, ist es eine gesegnete Erleichterung, sowohl für den Geist als auch für die Seele, wenn wir spüren, dass jemand es verstehen kann, es gründlich durchforsten kann und zu gegebener Zeit die erleuchtete Seite zum Vorschein bringen und die geistigen Diamanten offenbaren wird, die so lange in Dunkelheit, Kummer und Trauer verborgen waren. Gott weiß – was? Den Sinn der Dinge – warum die Welt geschaffen wurde, warum wir geschaffen wurden, die Bedeutung der Ereignisse, die uns erwarten, welche Lehren sie vermitteln, welche Segnungen sie entfalten, welche Verheißungen sie enthalten und wie viel Kultur wir durch sie gewinnen werden. Kann es etwas Erfreulicheres geben als diese Tatsache, und ist daran etwas Seltsames? Seltsam, dass der Schöpfer mit dem vertraut ist, was er geschaffen hat, wunderbar, dass der Architekt alles von seinem Bauwerk versteht, eigenartig, dass der Schöpfer der Welt begreift, was er geschaffen hat? Wie verhält es sich in alltäglichen Angelegenheiten? Wäre es nicht wunderbar, wenn Mozart und Beethoven ihre eigene Musik nicht verstünden, wenn sie wie Fremde daneben stünden und nicht in der Lage wären, die Wissenschaft ihrer Melodie zu begreifen? oder wenn Powers vor einer seiner Statuen stumm wie ein Idiot stünde und nicht in der Lage wäre, zu erklären, wie sie zu ihrer wundersamen Schönheit geformt wurde? oder wenn Rubens eines seiner eigenen Bilder mit leerem Blick anstarrte und völlig unfähig wäre, die vorbereitenden Schritte nachzuvollziehen, die zu seiner Ausführung führten? Ist es dann nicht ganz natürlich, dass der große Musiker der Erde und des Himmels in der Lage ist, alle großen Chöre der Zeitalter zu erklären, dass der heilige Bildhauer aller Zeiten in der Lage ist, jede Einzelheit seines Werkes zu beschreiben, oder dass der große Maler beider Welten sich mit großer Weisheit an seinen eigenen herrlichen Bildern erfreut? Ich komme nun zu meiner zweiten Behauptung, die sich aus der ersten ergibt – wir wissen es nicht. Hier finden wir zwei Parteien in der Kirche. Die eine sagt: „Wir wissen nichts und können nie etwas wissen“, und die andere sagt: „Wir wissen etwas, aber dieses Etwas wird nicht viel ausmachen, bis Gott mehr Wissen offenbart.“ Ich gestehe, ich glaube nicht, dass wir uns selbst völlig auslöschen müssen, um Gott zu erhöhen. Wenn ich sage, dass der Mensch völlig unfähig ist, jemals erleuchtet zu werden, dass er keine Macht hat und unwiderruflich an die Sünde gebunden ist, ohne die Möglichkeit, ihr zu entkommen, dann können Sie mich zu Recht fragen: „Wer könnte ein solches Wesen geschaffen haben?“ Aber weil wir etwas tun können – ja, vieles – und weil wir etwas sind – ja, vieles -, folgt daraus nicht, dass wir alles tun können oder dass wir uns selbst genügen. Nein, niemals. Gott hat uns geschaffen, und deshalb sind wir keine Versager; und lassen Sie uns nicht einen Moment lang annehmen, dass Gott bei unserer Schöpfung einen Fehler gemacht hat, sondern weil wir geschaffen sind, sind wir abhängig, zerbrechlich, und wir müssen oft und immer zu unserem Schöpfer um Hilfe und Segen schauen. Wir sind von Geheimnissen umwittert. Aber ist es nicht etwas, dass wir durch die Gnade Gottes denken, reden, schreiben, gehen, leben können? und können wir von einem, der all diese Dinge tun kann, schlecht reden? Verbiete es, Vater! Mach uns demütig, aber lass uns nicht undankbar sein. Wenn wir die Geschichte und die historischen Ergebnisse betrachten, wird deutlich, dass es in allen vergangenen Zeitaltern einen Plan der Vorsehung gegeben hat. Wenn wir uns zu Römern, Griechen oder Hebräern machen und uns Tausende von Jahren zurückversetzen würden, könnten wir kaum verstehen, dass einige unserer größten Prüfungen sich als ein so großer Segen für die Nachwelt erweisen sollten. Wir könnten kaum glauben, dass unser Verfall sich für andere als Leben erweisen würde und dass jeder Schmerz, den wir sowohl als Nationen als auch als Einzelpersonen erlitten haben, dem großen, glorreichen und heiligen Plan der Vorsehung entsprach. Was in alten Zeiten als Unterwerfung, Invasion und Despotismus bezeichnet wurde, hat sich seither als Emanzipation erwiesen, während die damals angebotene Bluttaufe zur Erlösung der Zukunft geführt hat. Die Zeit erklärt vieles, was wir heute nicht verstehen, und die Ereignisse beweisen immer wieder, dass der Herrscher des Himmels und der Erde nie verwirrt ist, nie irrt und nie besiegt wird. Jeder von uns möge seine eigenen Erfahrungen zurückverfolgen und sehen, was wir tun und wohin wir gehen wollten, als Gott es uns nicht zuließ, als Gott uns zurückhielt und als Gott gegen uns zu arbeiten schien, und wie sieht der Rückblick im Vergleich zu unseren heutigen Erfahrungen aus? Hat Gott es nicht am besten gewusst? und ist nicht alles gut ausgegangen, und war es nicht gut für uns, dass vor Jahren eine zügelnde Hand auf unsere Vergnügungen, Begierden und Wünsche gelegt wurde? Und ist es nicht besser, dass wir von dem Weg, den wir zu gehen wünschten, abgewiesen wurden? Ich denke, einer der faszinierenden Reize der Biografie liegt darin, dass wir oft entdecken, wie scheinbar unbedeutende und triviale Dinge den gesamten Verlauf des Lebens eines Menschen verändern. … (Caleb D. Bradlee.)

Joseph S. Exell – Der Biblischer Illustrator

In Vers 22a brachten die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den Gott Israels zum Ausdruck: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß. Der hebräische Text lautet: El, Elohim, JHWH, El, Elohim, JHWH. Der Vorname El ist ein Singularwort für „Gott“, der Begriff Elohim ist ein Plural, und JHWH ist der Name Gottes. Wörtlich kann die wiederholte Phrase also übersetzt werden mit „Gott, Götter, Jehova; Gott, Götter, Jehova.“ Es ist eine klare Andeutung der Pluralität der Gottheit.

Da die Rabbiner diese Pluralität nicht lehren, müssen sie sich eine alternative Erklärung einfallen lassen. Die orthodoxe jüdische Bibelübersetzung von Isaac Leeser lautet wie folgt: „Gott, der Gott der Götter, der Herr, (Gott, der Gott der Götter, der Herr).“ Andere Rabbiner behandeln den Satz als „Allmächtiger, Gott, HASHEM.“ Wieder andere interpretieren ihn so, dass er bedeutet „‚HASHEM ist der höchste Gott aller Engel‘, denn El bedeutet der ‚Starke‘, Elohim ‚das höchste Wesen, das zu fürchten ist‘, und JHWH ist ‚der wahrhaftig Existierende, der Bundesgott‘.“ Raschi glaubte, dass Elohim „Mächtige“ bedeutet, und so ist der Satz „Gott der Mächtigen“. Dieser Rabbi glaubte auch, dass die Phrase wiederholt wurde, um zu bekräftigen, dass Gott der höchste Meister sowohl in dieser Welt als auch in der kommenden Welt ist: „Der allmächtige Gott ist Adonoy. Er ist Gott über alle göttlichen Wesen. Er ist Adonoy, der weiß, dass unsere Absicht keine Rebellion war usw. Indem sie diese Erklärung zweimal wiederholten, (erklärten sie), dass Er Gott in dieser Welt und in der zukünftigen Welt ist.“ Der Soncino-Kommentar merkt an:
Gott, Gott, der HERR. Besser: „der Mächtige, Gott, der Herr“; so wieder in Ps. L. I. . . . Die Titel sind zusammengeführt und die Phrase verdoppelt, um die Feierlichkeit der Äußerung zu erhöhen, die am besten als aus drei parallelen und unabhängigen Titeln bestehend verstanden wird. Der erste von ihnen (El) ist der allgemeinste, der dritte der speziellste, der zweite der gewöhnliche Name für die Gottheit bei den Hebräern .

Die Phrase El Elohim YHWH erscheint auch in Psalm 50:1, wo es heißt: Der Mächtige, Gott, Jehova, hat geredet, und hat die Erde genannt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Nach Ansicht der Rabbiner haben die transjordanischen Stämme diese drei Namen in Josua 22:22 also zweimal ausgesprochen, „denn mit diesen Namen hat Gott die Welt erschaffen und die Tora gegeben. Er hat die Welt erschaffen, wie es heißt: Allmächtiger Gott, HASHEM hat gesprochen und die Erde herbeigerufen (Psalm 50,1), und er hat die Tora gegeben, wie es in den Zehn Geboten heißt: Denn ich, HASHEM, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott . . . Die Rabbiner schlossen daraus, dass die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den einen Gott bekräftigten, der die Welt geschaffen und Israel sein Gesetz offenbart hatte.fest an die Offenbarung der Thora glaubten, die jede Anbetung außerhalb der Stiftshütte oder des Tempels verbot, waren ihre Absichten beim Bau des Altars missverstanden worden.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch Josua

Der Herr, Gott der Götter] Eher: Der Herr, der Gott der Götter; oder man kann die drei Namen getrennt betrachten, vgl. Ps. 50,1. Sie beginnen auf höchst feierliche Weise, indem sie Gott selbst anrufen, um die Unschuld ihrer Absichten zu bezeugen. Die Form, in der sie dies tun, ist die nachdrücklichste, die die Sprache ausdrücken kann. Im Hebräischen gibt es drei Hauptnamen für Gott: El, Elohim und Jehova. Hier werden alle drei zusammen verwendet und zweimal wiederholt, um die Ernsthaftigkeit ihrer Beteuerung zu unterstreichen. „El, Elohim, Jehova – El, Elohim, Jehova“. „Der stärkste Herr, Gott Israels“, Wyclif. Er weiß. Der Vers ist „mit einem traurigen Interesse behaftet, denn es ist derjenige, über den Welsh, der Pfarrer der Armee der Covenanters, vor der Schlacht von Bothwell Bridge predigte.“ Stanley’s Lectures, I.
wenn] Die Partikel „wenn“ wird hier als Formel für einen Eid verwendet. Die Apodosis folgt am Ende von Ver. 23, „wenn der Herr selbst es verlangt“.
rette uns nicht diesen Tag] „Wenn bi inwit of trespassynge this auter we han maad vp, keep he vs not, but punyshe now,“ Wyclif. Dies ist eine unmittelbar an Gott gerichtete Verwünschung. „Ein parenthetischer Satz, in dem das erregte Gefühl, das leidenschaftlich das Böse auf sich zieht, in die Anrufung des Allerhöchsten übergeht.“ Vgl. Mose 10,17; Hiob 10,7; 23,10. Die Worte sind fast gleichbedeutend mit unserer Form „So wahr mir Gott helfe“

Bischof von Worcester – Die Cambridge Bibel für Schulen und Colleges

Das Wort „Gott“ ist im Hebräischen das Plural-Substantiv Elohim. Wie bereits erwähnt, wird es fast immer mit einem singulären Verb verwendet, was der normalen hebräischen Grammatik zuwiderläuft. Die Regeln der hebräischen Grammatik verlangen, dass das Verb mit dem Substantiv sowohl im Geschlecht als auch in der Zahl übereinstimmen muss. Wenn das Plural-Substantiv Elohim für den wahren Gott verwendet wird, hat es manchmal ein Plural-Verb, was der hebräischen Grammatik entspricht. Mehrere Beispiele dafür wurden bereits als Beweis für die Pluralität der Gottheit angeführt. Aber die Tatsache, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle der Plural Elohim mit einem Singular-Verb verwendet wird, betont die Einheit. Ein Beispiel ist 1 Mose 1,1: Am Anfang schuf Gott [Elohim, ein Plural-Substantiv] [ein hebräisches Verb im Singular]. Das Verb „schuf“ stimmt in der Anzahl nicht mit dem Substantiv Elohim überein und verstößt damit gegen die Regeln der normalen hebräischen Grammatik. Dieser Verstoß gegen die hebräische Grammatik zeigt die Einheit in der Gottheit.

c. Die Verwendung von Singular- und Pluralformen zusammen
Die Einheit der Gottheit wird auch in dem zusammengesetzten Namen El Elohim gesehen. El ist die Singularform von Gott, und Elohim ist die Pluralform; aber beide werden zusammen in einem Vers von demselben Gott verwendet.
Ein Beispiel ist 1 Mose 33,20: Und er errichtete dort einen Altar und nannte ihn El-Elohe-Israel. El ist Singular, aber Elohe ist der Konstruktionszustand von Elohim, der eine Pluralform ist. Wörtlich heißt es also: „Gott, die Götter Israels“. Die Tatsache, dass auf den Singular der Plural folgt und dass sich beide Wörter auf den einen wahren Gott beziehen, betont die Einheit.
Ein zweites Beispiel, in dem sowohl der Singular als auch der Plural zusammen verwendet werden, ist Josua 22:22: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß, und Israel soll wissen, ob es im Aufruhr ist, oder ob es sich gegen Jehova versündigt.
Das hebräische Wort, das mit „Der Mächtige“ übersetzt wird, ist das Wort El, das in der Einzahl „Gott“ bedeutet. Das Wort, das mit „Gott“ übersetzt wird, ist Elohim, und, wie bereits erwähnt, ist es ein Plural-Nomen, das „Gott“ oder „Götter“ bedeutet. Das Wort, das mit Jehova übersetzt wird, ist der persönliche Name Gottes, YHVH. Hier wird Gott also El, Elohim, Jehova-Gott, Götter, Jehova genannt. Wiederum ist Jehova Gottes persönlicher Name; Elohim betont seine Vielheit; aber der Singular El betont seine Einheit. Die Einheit kann also in der Verwendung von El Elohim gesehen werden, wobei der Singular und der Plural zusammen für ein und denselben Gott verwendet werden

Arnold Fruchtenbaum – Was WIR über Gott wissen

Da hab ich gesagt: Gott, zeig mir, wie lang ich noch zu leben habe

Mein Herz brannte in meinem Innern, bei meinem Nachsinnen entzündete sich Feuer; ich sprach mit meiner Zunge: Tue mir kund, Jehova, mein Ende, und das Maß meiner Tage, welches es ist, daß ich wisse, wie vergänglich ich bin! Siehe, Handbreiten gleich hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, eitel Hauch ist jeder Mensch, der dasteht. (O. feststeht)
Elberfelder 1871 – Ps 39,4–6

Mein Herz war heiß in meinem Inneren. In meinem Sinnen brannte das Feuer, und ich redete mit meiner Zunge: Ps 119,53; Jer 20,9.
Tue mir, Jehovah, kund mein Ende und meiner Tage Maß, was es ist, laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin. Ps 90,12; Hi 14,5.
Siehe, spannenlang gabst Du meine Tage, und meine Lebenszeit (Zeitlichkeit) ist wie nichts vor Dir. Ein bloßer (alle) Hauch (Nichtigkeit) ist jeder Mensch hingestellt. Selah. Ps 44,4; 62,10; 90,5; 2Pe 3,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 39,4–6

Ich verstummte und schwieg von Allem, aber mein Schmerz war empört; es brannte mein Herz in meinem Busen; in meinem Drange entzündete sich Feuer: da redete ich mit meiner Zunge.
Lehre mich, Jehova, kennen mein Ende, und welches meiner Tage Maß! Erkenn‘ ich doch, wie hinfällig ich bin. Siehe Handbreiten machtest du meine Tage, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, gar vergänglich ist jeglicher Mensch, wie fest er stehe! (Pause.)
de Wette Bibel – Psalm 39:3–6

Angst vor dem Tod? David hatte eher Angst, zu sterben, bevor er alle seine Schritte mit Jehovah geklärt hätte. Aber David scheint klar gewesen zu sein: wann ein Anbeter des Schöpfers stirbt: entscheidet nur der Schöpfer!

David erkannte an, daß sein Leben nur von kurzer Dauer war (V. 2-7 ). Erstens beschloß er, mit seinen Worten nicht zu sündigen. Er schwieg still in der Gegenwart seiner Feinde, aber als er seine Empfindungen unterdrückte, verschlimmerte das nur sein Leiden.
Zweitens suchte er Trost für seine Enttäuschung, indem er sich der Bestimmung des Herrn für sein Leben unterwarf. Er betete, daß der Herr ihm die Kürze des Lebens klarmachen möge (vgl. Ps 90,10.12 ). Dieses Gebet entstand aus dem Bewußtsein heraus, daß das Leben nur von kurzer Dauer ist – wie eine Handbreit und ein Hauch (vgl. Hi 7,7; Ps 39,12;62,10;144,4 ). Alle Mühe mit dem Aufhäufen seiner Besitztümer ist vergeblich, denn das Leben ist kurz.

Walvoord Bibelkommentar

Leben
Altes Testament: Die Bibel ist vor allem am menschlichen L. interessiert. Der Mensch, von Gott geschaffen, wird zum lebendigen Wesen, indem ihm Gott seinen Lebensodem einhaucht ( 1.Mo 2,7 ). Das unterscheidet ihn von allen anderen Lebewesen ( Ps 8,6 ). Doch bereits durch den Sündenfall ( 1.Mo 3 ) wird die Lebensqualität des Menschen erheblich beeinträchtigt: er muß sterben ( 1.Mo 2,17 ). Das menschliche L. vergeht nun wie der Tau am Morgen oder wie das Gras, das verdorrt ( Ps 39,4; 90,5 ). Ein langes L. ist zwar ein Zeichen für den Segen Gottes ( 5.Mo 5,16 ), doch im Tod wird der Mensch wieder zu Staub ( 1.Mo 3,19 ). Die Hoffnung auf die Überwindung des Todes liegt nur in Gott begründet. Er ist der lebendige Gott, was ihn von den machtlosen Götzen unterscheidet ( Jes 46,5 .). Er ist die Quelle des L. ( Jer 17,13 ), der die Menschen vom Tod errettet und sie täglich auf dem rechten Weg führt ( Ps 16,10 ). Der lebendige Gott herrscht über den Tod, indem er heilt ( 2.Kön 17,20 ), indem er Tote auferweckt ( 1.Kön 17,20 ), indem er in einer kinderlosen Frau L. heranwachsen läßt ( 1.Sam 1,19; 2,6 ).
L. ist deshalb eine Leihgabe Gottes, und wahres L. besteht in einem auf Gott gerichteten Verhalten ( Ps 73,23 ). Obwohl nicht immer offenkundig, führt Gerechtigkeit zum L. ( Spr 11,19 ). In einzelnen Aussagen des AT bricht die Hoffnung durch, daß Gott die Menschen vom Tod befreien wird (z.B. Hiob 19,26; Ps 16,8 ). Der Messias wird auch die Auferstehung bringen ( Jes 26,19 ).
Neues Testament: Wie im AT wird L. als ein vergängliches, von Gott abhängiges Gut beschrieben ( Mt 4,4; 10,28 ). Klarer als im AT wird zwischen natürlichem L., das unter das Gericht fällt ( Lk 12,20 ), und ewigem L. unterschieden, das in der leiblichen Auferstehung den Tod überwindet ( 1.Kor 15 ). Jesus Christus ließ sein L. und wurde auferweckt, um für alle die tödliche Bedrohung der Hölle (Scheol) zu beseitigen ( Joh 10,17; Apg 2,31 ). Wer sich ihm anvertraut, wird zum ewigen L. auferstehen ( Mk 8,35 ). Das L. nach der Auferstehung wird oft einfach als „Leben“ bezeichnet ( Apg 5,20; Röm 5,17 ). Es bringt volle Genüge ( Joh 10,10 ), ist unvergänglich ( 2.Tim 1,10 ) und heilig ( Röm 6,22 ). Wer Jesus Christus nachfolgt, wird dieses L. ererben ( Mk 10,29 ), denn Jesus ist das L. selbst ( Joh 14,6 ), der Urheber alles L. ( Apg 3,15 ). Jesus Christus erhält L. ( Joh 6,35 ) und ist durch seine Auferstehung zum Richter alles L. bestätigt ( Mk 14,62; Joh 11,25 ).
Ewiges L. wird dem Glaubenden geschenkt ( Apg 11,18; Joh 3,16 ). Der Mensch kann über dieses L. nicht verfügen ( Mk 10,17.30 ). Glaube oder Unglaube entscheiden deshalb darüber, ob ein Mensch bereits jetzt in seiner Beziehung zu Gott „lebendig“ oder „tot“ ist ( Eph 2,1 ). Bei den Synoptikern wird das L. immer als zukünftiges Erbe in Verbindung mit dem kommenden Reich Gottes gesehen (z.B. Mt 25,46 ). Auch Johannes und die Briefe des Paulus unterstreichen diese Auffassung (z.B. Joh 5,28; 2.Kor 5,4 ), weisen aber daraufhin, daß das ewige L. bereits als gegenwärtiger Besitz des Glaubenden angesehen werden darf ( 1.Joh 3,14; Eph 2,5 ).
Der Heilige Geist ist das „Unterpfand“ oder Angeld, die „erste Rate“ zukünftigen L. ( 2.Kor 5,5 ). Dies zeigt sich in der Erneuerung des L.s und der Veränderung des Verhaltens; aber der Körper muß noch durch das Tor des körperlichen Todes hindurch, den Jesus bei seinem zweiten Kommen endgültig abschaffen wird ( 1.Kor 15,51 ). In der Auferstehung wird der Glaubende einen neuen Leib erhalten ( Phil 3,21 ) und in der Gegenwart des Herrn Jesus leben ( Joh 14,3 ), wo er Gott von Angesicht zu Angesicht schauen darf ( 1.Kor 13,12 ).

Brunnen Bibel-Lexikon

Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe. Dies Bild lässt uns die ganze Größe des Schmerzes ersehen: der innerlich zusammengepresste Schmerz erhitzte sich dadurch mehr und mehr, bis die ungeheure Glut zuletzt übermächtig hervorbrach. Hieraus können wir eine wichtige Mahnung entnehmen, nämlich dass je mehr jemand sich anschickt, Gott gehorsam zu sein und mit ganzem Eifer danach trachtet, ruhig zu werden, er umso heftiger gequält wird. Dann wendet Satan alle seine Kraft an, ihn zu bekämpfen, während er die Gefühllosen nicht belästigt. Wenn daher die Leidenschaften in uns glühen, so müssen wir an diesen Kampf Davids denken, damit wir nicht den Mut verlieren, und vor allem damit unsere Schwachheit uns nicht zur Verzweiflung treibe. Die trockenen und heißen Ausdünstungen, welche die Sonne im Sommer erzeugt, würden ohne Geräusch nach oben steigen, wenn sie mitten in der Luft keinen Widerstand finden würden. Da aber die Wolken ihnen im Wege sind, so entsteht durch den Zusammenstoß mit ihnen der Donner. Dasselbe ist bei den Frommen der Fall, die nach dem Himmel streben. Würden sie ihr Herz auf eitle Gedanken richten, so würde der Durchgang ihnen offen stehen. Jetzt aber, da sie bestrebt sind, sich Gott hinzugeben, bereitet das Fleisch ihnen Hindernisse. Wir müssen also wissen, dass wir jedes Mal, wenn das Fleisch seine Angriffe gegen uns richtet, durch dieselbe Versuchung geprüft werden, die David so viel zu tun machte. Am Schlusse des Verses gesteht er, dass er sich durch die Größe des Übels habe überwinden lassen und in törichte und unüberlegte Worte ausgebrochen sei. Er hält uns in seiner Person einen Spiegel der menschlichen Schwäche vor Augen, damit wir uns vor der Gefahr warnen lassen und lernen, ängstlich unter dem Schatten der Flügel Gottes Zuflucht zu suchen. Dass David sagt: ich rede „mit meiner Zunge“, ist keine überflüssige Wendung, sondern ein genaueres Bekenntnis seiner Schuld. Er will damit nämlich sagen, dass er in ein lautes Rufen ausbrach.
V. 5. Lass mich wissen mein Ende. Hier lässt David sich offenbar neue Ausschreitungen zuschulden kommen: denn er hadert mit Gott. Dies wird uns vollends deutlich werden, wenn wir diese Sätze im unmittelbaren Anschluss an das Vorige lesen. Bald nachher trägt ja David wieder heilige und wohlgesetzte Bitten vor. Jetzt aber zeigt er sich darüber aufgebracht, dass er, da er doch ein vergänglicher und hinfälliger Mensch ist, nicht milder behandelt wird. Die Reden Hiobs sind voll derartiger Klagen. Er sagt also nicht ohne Ärger und Widerwillen: Da du, Herr, mich so hart behandelst, so lass mich wenigstens wissen, wie viel Zeit zum Leben du mir vorgeschrieben hast. Aber mein Leben ist ja nur ein Augenblick. Was soll daher diese Härte? Weshalb sammelst du eine so gewaltige Menge von Leiden auf mein Haupt, als hätte ich noch viele hundert Jahre zu leben? Was nützt es mir geboren zu sein, wenn ich die kurze Zeit meines Lebens unter fortwährenden Leiden elend hinbringe? In dieser Gedankenrichtung bewegt sich auch noch der folgende Vers: Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir. Es ist dieses die Breite von vier Fingern und bedeutet ein sehr geringes Maß. Es ist, als wollte David sagen, dass das Leben des Menschen plötzlich vorüberfliege, und dass sein Ende fast mit dem Anfang zusammentreffe. Daraus schließt er dann, dass alle Sterblichen vor Gott nur Eitelkeit sind. Doch wir haben noch nach dem genaueren Verständnis des vorangehenden Satzes zu fragen: Ich möchte doch erfahren, wie bald ich aufhören muss. Das ist nicht eine ernstliche Bitte, Gott möge ihm die Kürze seines Lebens zeigen, als wäre ihm dieselbe unbekannt, sondern eine Art von Spott. David will etwa sagen: Würde man die Zahl der Jahre, die mir noch übrig sind, zusammennehmen, so würden sie kaum ein Ersatz sein für die Leiden, die ich tragen muss.
V. 6. Mein Leben d. h. meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir. Wenn David nunmehr den Herrn selbst als Zeugen seiner Gebrechlichkeit aufruft, so will er ihn damit umso mehr zum Mitleid bewegen: weiß er doch am besten, wie flüchtig das Menschenleben dahineilt. Gar nichts sind die Menschen; in ihrem ganzen Geschlecht findet sich nur eitle Vergänglichkeit. Und das gilt, während sie so sicher leben, wörtlich „wenn sie stehen“, also in der Blüte ihrer Kraft, wo sie etwas gelten zu können glauben. Ist es nun auch die Traurigkeit, welche dem David diese Klagen auspresst, so wollen wir uns doch einprägen, dass die Menschen erst dann merken, dass sie nichts sind, wenn Unglück auf ihnen lastet. Denn das Glück berauscht sie so, dass sie ihr Los vergessen und in ihrer Trunkenheit träumen, sie könnten immer auf Erden bleiben. Diese Erkenntnis unserer Vergänglichkeit ist uns allerdings sehr nützlich. Doch müssen wir uns hüten, dass wir uns nicht durch sündhaften Lebensüberdruss zur inneren Auflehnung treiben lassen. Wahr und weise verkündigt David, dass der Mensch selbst dann, wenn er am meisten auf seiner Höhe zu stehen scheint, doch weiter nichts ist als eine Blase, aus Eitelkeit gebildet. Er versündigt sich nur darin, dass er dieses als Ursache nimmt, um mit Gott zu hadern. Das Missfallen an unserer elenden Lage muss vielmehr von solcher Art sein, dass es uns zu Boden drückt, damit wir dann in demütiger Bitte unsere Augen zu Gottes Erbarmen erheben. Das tut auch David bald nachher, indem er sich selbst verbessert. Er bleibt nicht bei diesem wirren Jammer stehen, sondern erhebt sich im Gefühl des Glaubens zum himmlischen Troste.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Laß mich wissen, Jahwe, mein Ende – weiß David nicht wie jeder andere Mensch, daß es mit seinem Leben einmal ein Ende haben wird? Oder will er etwa seine genaue Todesstunde wissen? Wie kommt David eigentlich auf diese Frage und was will er von Gott wissen? Angesichts der Erschütterung seiner Existenz durch seine Feinde und seine persönliche Sünde ist David mit der Tatsache des Todes konfrontiert worden, das heißt mit der Vergeblichkeit und den unendlichen Mühen dieses Lebens. Sehr schnell kann er jetzt abgleiten in einen grundsätzlichen Pessimismus und in eine Traurigkeit, die letztlich gotteslästerlich ist. Darum bittet David, der von Gott berufene Beter vieler Generationen von Gottesmenschen, um eine geistliche Schau bezüglich seiner persönlichen Begrenztheit. Wohlgemerkt, es geht ihm um eine geistliche Tiefenschau, die nur Gott allein schenken kann. Wird er diese bekommen, dann werden ihn fremde und eigene Nöte nicht unbegrenzt überfluten. Anders gesagt: Wer die Begrenztheit des menschlichen Lebens nicht bloß aus der Beobachtung, sondern als göttliche Offenbarung empfängt, wird gerade dadurch eine neue Lebenskraft erfahren. Das steht hinter dem Satz: ich will erkennen, wie hinfällig ich bind.165 So will David das Maß (seiner) Tage aus Gottes Mund erläutert bekommen.
[6/7] Man kann hinter V. 6 u. 7 durchaus eine in das Herz Davids hineingesprochene Antwort Gottes erkennen. Das einleitende Siehe scheint darauf Bezug zu nehmen. Gott sagt dem Beter David, obwohl er dieses alles schon vorher »wußte«, daß seine Lebenstage nur (einige) Handbreiten (lang) dauern werden. Was hat denn David dadurch Neues gehört? Er hat aus Gottes Mund erfahren, daß sein Leben eine Grenze hat und deshalb werden seine Nöte auch eine Grenze haben. Wenn Gott selbst in seiner unendlichen Größe vor David tritt, wird David als Teil der geschöpflichen Welt seine Endlichkeit beglückt wahrnehmen. Es ist alles nur Hauch, alle Menschen, sagt Gott ihm. »Erst dem, der die Vergänglichkeit und Nichtigkeit allen menschlichen Wesens vor Gott erkannt hat, öffnet sich auch der Blick für das wahre Wesen Gottes und für den einzigen Trost und Halt, den er bei ihm findet, wenn sich die menschlichen Stützen als brüchig erwiesen haben« (Weiser). Wenn das stimmt, ist auch das Anhäufen von Besitz ein sinnloses Unterfangen. Wer seine Endlichkeit aufs neue aus Gottes Hand nimmt, kann auch die Erde schonen und muß sie nicht mehr ausbeuten! Gerade dann, wenn der Mensch erkannt hat, wie sehr geliebt er ist, kann er auf der anderen Seite die Wahrheit annehmen, daß er nur ein Schattenbild ist.

Wuppertaler Studienbibel


Wenn wir feststellen, dass wir unsere wahren Gefühle verbergen und uns körperlichen und emotionalen Schmerz zufügen, dann ist es an der Zeit, mit dem Herrn zu sprechen und seine Hilfe zu suchen. David wusste, dass das Leben kurz war und die Tage schnell vergehen würden; er wusste auch, dass er gebrechlich war und eines Tages sterben würde. Er begann, seine Tage zu messen (90,12; 119,84), und sah, dass sie nur eine Handbreit (vier Finger) betrugen und sein Alter in den Augen Gottes nichts war. (Siehe 90:1-11.) „Wahrlich, jeder Mensch in seinem besten Zustand [in seiner Kraft] ist ganz und gar eitel“ (V. 5) klingt wie eine Aussage aus Prediger von Davids Sohn Salomo, und er wiederholt diesen Gedanken in Vers 11. Das hebräische Wort, das mit „Eitelkeit“ übersetzt wird, bedeutet „ein Hauch, Leere“ (siehe 62,9; 144,4; Hiob 14,2; Prediger 6,12). Einer meiner Hebräisch-Professoren beschrieb „Eitelkeit“ als „das, was übrig bleibt, wenn man eine Seifenblase zerbricht“. In Vers 6verglich er das Leben mit einer „leeren Show“, in der sich Schattenmenschen tummeln und versuchen, reich zu werden. Geschäftig für was? Reichtum wofür? Jahre später stellte Salomo dieselben Fragen (Prediger 2:18-19), und Jesus betonte dieselbe Wahrheit in Lukas 12:16-21. Wenn du die Länge des Lebens misst, wirst du vielleicht verzagt, aber wenn du dich umschaust und die Tiefe des Lebens misst, bist du entsetzt. Das Leben ist schnell, das Leben ist kurz, und für die meisten Menschen ist das Leben sinnlos. Im modernen Vokabular leben die Menschen für das Bild und nicht für die Realität.
Dies ist der zentrale Vers des Psalms und der Wendepunkt in Davids Erfahrung. „Wenn das Leben kurz ist und so schnell vergeht“, fragt David, „worauf warte ich dann noch? Wenn die Welt nur ein Schattenbild ist, dann will ich mich dem Herrn hingeben, der die Grundlage für alles Wirkliche und Bleibende ist.“ Heute würden wir sagen: „Die Wirklichkeit ist von Christus“ (Kol 2,17, NIV). Die Hauptsache ist nicht, wie lange wir leben, sondern wie wir leben. Das Leben wird nicht daran gemessen, wie reich wir an materiellem Wohlstand sind, sondern ob wir Werte haben, die Bestand haben. Leben wir mit den Werten der Ewigkeit im Blick? „Wer den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1. Johannes 2,17, NKJV). Indem er sich im Glauben dem Herrn zuwandte, gelangte David von der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung und von der Lähmung zum Handeln. Die nächsten Verse beschreiben, was er tat, um den Wandel herbeizuführen.

Warren W. Wiersbe – Be Commentary Series

Wenn das Leben also kurz ist, und in Gottes Hand liegt – warum nutzen wir es dann nicht, um IHN zu preisen, über IHN zu reden, und mit IHN zu reden (zu beten)?

Wessen Knecht bin ich?

Gestern auf FB eines „Pastors“ aus der Ukraine gelesen „Neutralität ist eine Seite des Bösen, Christus sagte, wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.. bald wird sich die Welt verändern und wir werden sehen, wie viele sich künstlich in „Schuhe der evangelisierungsbereitschaft“ verwandeln werden.“
Nun – schauen wir uns an, was Neutralität bedeutet:

Die Neutralität (von lateinisch neuter, keiner von beiden) eines Staates bedeutet entweder das Abseitsstehen in einem konkreten Konflikt zwischen anderen Staaten oder bezeichnet generell die allgemeine Politik der Neutralität. Von Dauernder Neutralität spricht man, wenn sich ein Staat zur immerwährenden Neutralität in allen Konflikten bekennt. Von Neutralismus spricht man, wenn ein Staat sich nicht nur aus Konflikten heraushält, sondern aus grundsätzlichen Erwägungen jegliche Bündnisse vermeidet.

wikiedia

Neutralität bedeutet, dass man zu keiner von zwei Seiten gehört. Wer neutral ist, mischt sich nicht ein. Ein anderes deutsches Wort dafür ist Unparteilichkeit: Man schließt sich keiner Partei an. Mit Partei ist keine Partei in der Politik gemeint, sondern eine Seite in einem Streit.

Das Wort Neutralität kommt aus der lateinischen Sprache. „Ne uter“ bedeutet: keines von beiden. Am Ende des Mittelalters kannte man das Wort „neutralité“ schon auf Französisch. Dieses französische Wort wurde später auch in die deutsche Sprache übernommen.

Ursprünglich dachte man bei der Neutralität daran, dass man im Krieg keine Seite unterstützt.

https://klexikon.zum.de/wiki/Neutralit%C3%A4t

Nun – wo stehe ich als Christ????

Deshalb tue ich euch kund, daß niemand, im (d. h. in der Kraft des) Geiste Gottes redend, sagt: Fluch über Jesum! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur im (d. h. in der Kraft des) Heiligen Geiste.
Elberfelder 1871 – 1 Kor 12,3

Deshalb weise ich euch auf Folgendes hin: Niemand, der unter der Leitung von Gottes Geist redet, wird jemals sagen: »Jesus sei verflucht!« Und umgekehrt kann niemand sagen: »Jesus ist der Herr!«, es sei denn, er wird vom Heiligen Geist geleitet.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Korinther 12:3

Deshalb erkläre ich euch ausdrücklich: Keiner, der durch den Geist Gottes redet, wird jemals sagen, Jesus sei verflucht. Und ohne den Heiligen Geist kann keiner sagen: „Jesus ist der Herr!“
Neue evangelistische Übersetzung – 1.Korinther 12,3

Auf diesem Hintergrund möchte ich euch noch mal klarmachen, wie man auseinanderhalten kann, was von Gott kommt und was eben nicht. Also niemand, der den Geist von Gott hat, ist in der Lage zu sagen: „Jesus soll verflucht sein!“ Auch kann niemand die Ansage machen: „Jesus ist der Chef über allem!“, wenn ihm das nicht der Heilige Geist gezeigt hätte.
VolxBibel – 1.Kor. 12:3

Also ist die erste Frage: WER IST MEIN CHEF? Bin ich Soldat Christi – oder Soldat eines anderen Herrschers?

Kyrios

Der Titel “Kyrios” (κύριος, gr. Herr) bezieht sich im Neuen Testament häufig auf Gott. Dieser Sprachgebrauch knüpft an einen auch im Frühjudentum nachweisbaren Brauch an, den Gottesnamen (JHWH) durch den Titel “(der) Herr” zu ersetzen (vgl. 1QGenApoc 20:12f; TestLevi 18:2).
Die Verwendung des Titels für Jesus findet sich bereits in den ältesten vorpaulinischen Bekenntnissen (1 Kor 12:3; Röm 10:9; Phil 2:11). Auch der aramäische Gebetsruf māranā tā (Unser Herr komm!; 1 Kor 16:22) weist auf die palästinischen frühesten Gemeinden als Ursprung der Verwendung dieses christologischen Titels für Jesus. Er impliziert, daß der auferstandene und erhöhte Jesus Gott gleichgestellt wurde. Zugleich bedeutete die Anrede des Erhöhten als Kyrios auch eine bewußte Abgrenzung von der Verehrung anderer “Herren” (vgl. 1 Kor 8:6), insbesondere des römischen Kaisers.
Außerhalb der authentischen Paulusbriefe wird der Titel auch auf die irdische Wirksamkeit Jesu bezogen. Hier bezeichnet er Jesus vor allem als Sieger über den Tod.

Elektronische Bibelkunde

Denn das Wirken des Geistes geht genau in der entgegengesetzten Richtung und führt zu dem Bekenntnis: „Herr ist Jesus.“ Ja, „keiner ist imstande zu sagen: „Herr ist Jesus‘. als nur im Heiligen Geist“. Lange Zeit, in den Jahrhunderten christlicher Gewöhnung, schien das freilich nicht zu stimmen. Aber gerade heute beginnen wir es wieder neu zu verstehen. Daß ein jüdischer Handwerker, der verhöhnt von den Menschen und verlassen von Gott hilflos am Kreuz endete, der „Kyrios“, der Herr des Weltalls, der Richter aller Milliarden Menschen sein soll, das kann kein „vernünftiger Mensch“ erkennen. „Herr ist Jesus“ — wer das mit klarer Überzeugung sagt, in dem wirkt es der Heilige Geist. Denn eben dies ist nach Jo 16, 14 das eigenste und eigentliche Werk des Geistes, Jesus zu verherrlichen, Jesus in seiner ganzen Herrlichkeit zu zeigen. Durch den Heiligen Geist kommt es zu dem Urbekenntnis der Christenheit: „Herr ist Jesus.“ Alle weiteren „Bekenntnisse“ und „Bekenntnisschriften“ in der Christenheit sind nur nähere Ausführungen und Erklärungen dieses Grundbekenntnisses. Zugleich aber darf jeder, der dieses Grundbekenntnis redlich mit sprechen und in dem Menschen Jesus den „Kyrios“ sehen kann, mit Dank und Freude wissen, daß der Geist in seinem Herzen wohnt und wirkt. Und die Gemeinde, die in diesem Bekenntnis lebt, ist der Ort der Gegenwart des Heiligen Geistes (3, 16).

Das hier verwendete Wort „Kyrios“ bezeichnet in seiner Grundbedeutung den „Herrn“ als den Eigentümer und Besitzer. Es entspricht damit dem hbr. „Baal“. Wie „Baal“ dann der Ausdruck für den religiös verehrten „Herrn“ und Spender bestimmter Güter und Gaben wie Korn, Obst, Öl usw. wurde, so bezeichnete man auch im Hellenismus mancherlei Göttergestalten als „Herren“. Und von daher wiederum wurde der vergöttlichte Kaiser „Herr“ im religiösen Sinn genannt. So war das Wort „Kyrios“ als religiöser „Herrentitel“ den Korinthern völlig vertraut! Nur das mußten sie in einer unerhörten Umstellung ihres Denkens lernen, daß alle diese so selbstverständlich als „Kyrios“ Bezeichneten, bis hin zum Kaiser, keine wirklichen „Herren“ waren, daß dieser göttliche Hoheitsname allein einem Einzigen zukam: Jesus Christus. Nur er war in Wahrheit „Kyrios, Herr“, Weltherr, Allherr. Vgl. dazu das „Lexikon zur Bibel“, Sp. 595.

Wuppertaler Studienbibel

»Herr ist Jesus« (vgl. Mt 7,21; Apg 2,36; Röm 10,9; Phil 2,11; 1Joh 5,1) ist das Bekenntnis der geistbegabten Gemeinde. »Herr« (»Kyrios«) war auch der offizielle Titel des römischen Kaisers. In den Christenverfolgungen konnten Christen ihr Leben retten, wenn sie dieses andere Bekenntnis aussprachen: »Der Kaiser ist Herr.« Christen aber bekennen, geleitet und befähigt vom Heiligen Geist, das alleinige Herr-Sein Jesu Christi. Er trägt diesen Titel, der ihn Gott zuordnet, denn im AT wird für die Umschreibung des Jahwe -Namens eben dieser Titel »Herr« gesetzt (in der griechischen Übersetzung des AT). Daran ist die Geistbegabung erkennbar: »Niemand kann sagen: Herr ist Jesus! wenn nicht im Heiligen Geist.« Hast du den Heiligen Geist? Bekennst du Jesus als Herrn? Ob ich den Geist Gottes habe, das kann ich »wissen«. Hier bleibt nichts im Nebel.

Edition C

Auch ungläubige Menschen erkennen Ihn nicht als Herrn an. Sie rechnen nicht mit seiner Herrschaft, sondern führen ihr eigenes Leben. In Matthäus 7,21 liest du sogar von Menschen, die zwar sagen: „Herr, Herr“, aber in ihrem Leben nicht nach seinem Willen gefragt haben. Dem Namen nach wollen sie zwar Christen sein, aber sie gehen ihren eigenen Weg. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk des Heiligen Geistes zu tun, sondern mit dem Werk von Dämonen. Ein Wiedergeborener wird mit Achtung von Jesus sprechen und Ihn deshalb auch möglichst „Herr“ Jesus nennen. In seinem Leben wird zu sehen sein, dass es mehr als ein Lippenbekenntnis ist und dass er der Autorität des Herrn Jesus in allen Bereichen seines Lebens Rechnung trägt. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk von Dämonen zu tun, sondern mit dem Werk des Heiligen Geistes.

Ger de Koning

Die Bedeutung des Wortes „Herr“ in Bezug auf die Erlösung

Bei dem Versuch, das Problem zu lösen, muss man die Bedeutung des Wortes „Herr“ berücksichtigen. Wie bereits erwähnt, hat der Begriff „Herr“ eine Reihe von verschiedenen Facetten und Aspekten. Selbst wenn wir den Aspekt der Herrschaft auf die Errettung beschränken, gibt es Variationen des Konzepts innerhalb der Schrift. Bei der Erörterung des Aspekts der Herrschaft, der rettet, sollten drei Dinge beachtet werden.

Zunächst einmal bedeutet der Ausdruck „Herr“ im Titel „Herr Jeschua“ mehr, als nur der Herr des eigenen Lebens zu werden. Es ist nicht einfach „Herr Jeschua“ im Sinne von „Meister Jeschua“. Vielmehr betont der Begriff „Herr“ Jeschua als Gott, und so betont der Begriff „Herr Jeschua“ Ihn als den Gott-Menschen. Jeschua betont Sein Menschsein. Herr betont seine Gottheit. Herr Jeschua bedeutet also, dass Er der Gott-Mensch ist.

In 1 Korinther 12,3 heißt es, dass kein Mensch sagen kann: Jeschua ist Herr, außer im Heiligen Geist. Unerrettete Menschen mögen es im Sinne von „Herr“ sagen, aber Herr bedeutet auch „im Sinne von Gott sein“, und man kann die Gottheit Jeschuas anerkennen, ohne bereit zu sein, ihn zum Souverän über eine bestimmte Angelegenheit zu machen, wie Petrus es in Apostelgeschichte 10,14 tat. Man kann Jeschua als Gott anerkennen, aber das bedeutet nicht, dass man ihn zum Herrn über jeden Aspekt seines Lebens macht. Petrus wusste von der Gottheit des Messias, er glaubte sie und nahm sie an, aber er versäumte es, ihn in diesem einen Bereich zu diesem Zeitpunkt zum Herrn seines Lebens zu machen.

Den Herrn Jeschua anzunehmen bedeutet, Ihn als den Gott-Menschen zu akzeptieren und nicht als den Souverän über jeden Bereich unseres Lebens. Wenn die Bibel sagt, dass der Ungläubige an den Herrn Jeschua, den Messias, glauben muss, bedeutet das einfach, dass er Ihn als den Gott-Menschen annimmt. Das ist es, was er glaubt und annimmt, wenn er gerettet wird. Er macht Ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Souverän über jeden Bereich seines Lebens. Das Thema der Errettung ist also Herr Jeschua als der Gott-Mensch, nicht Herr Jeschua als der Meister-Mensch.

Als Zweites ist zu beachten, dass der Messias Herr im Sinne Jehovas sein muss, um als Retter qualifiziert zu sein, denn nur Gott kann retten. Seine persönliche Herrschaft über das Leben des Einzelnen ist jedoch keine Bedingung für die Errettung.

Die dritte Sache, die zu beachten ist, ist, dass der griechische Begriff Kurios die Bedeutung von „Gott“ hat, was in der Septuaginta etwas Neues war. Wie schon gesehen, wird der Begriff Kurios im Neuen Testament von Gott, von einem Ehemann, von einem Herrn, von einem römischen Offizier oder einfach als Titel „Herr“ verwendet. Die Herrschaft über einen Gläubigen ist nur ein Aspekt von Kurios. Dieser eine Aspekt allein kann nicht zur Bedingung für die Errettung gemacht werden.

Muss der Messias also Herr über jeden Bereich des eigenen Lebens sein, damit man gerettet werden kann? Ist es das, was es bedeutet, Jeschua als Herrn anzunehmen, oder bedeutet es lediglich, Jeschua als den Gott-Menschen anzunehmen, weil Er sowohl Gott als auch Mensch sein muss, um sich als Retter zu qualifizieren? Es gibt fünf Schlüsselstellen, die diese Frage ansprechen.

In Römer 1,1-4 liest man:
Paulus, ein Knecht des Jeschua Messias, berufen zum Apostel, abgesondert für das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in den heiligen Schriften, in Bezug auf seinen Sohn, der geboren ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch, der erklärt worden ist als Sohn Gottes mit Macht, nach dem Geist der Heiligkeit, durch die Auferstehung von den Toten, nämlich Jeschua Messias, unser Herr,

In diesen Versen buchstabiert Paulus das Evangelium klar aus. Er weist auf die Menschlichkeit von Jeschua hin, indem er ihn als Sohn Davids bezeichnet. Er weist auch auf die Gottheit des Messias hin, indem er Ihn den Sohn Gottes nennt. Was die gläubigen Römer rettete, war die Tatsache, dass Jeschua sowohl Gott als auch Mensch war; seine Herrschaft betonte seine Gottheit, nicht seine Herrschaft über jedermanns Leben. In der Tat spricht Paulus nicht einmal über Jeschua als Herrn über das Leben eines Menschen, bis er zu Römer 12 kommt. Aber er bespricht die Herrschaft Jeschuas in dem Sinne, dass Jeschua Gott ist, und das ist es, was man glaubt, wenn man Jeschua als Herrn annimmt – dass Er der Gott-Mensch ist, nicht dass Er der Herr über jeden einzelnen Aspekt des Lebens der Gläubigen ist.

Römer 10,9-10 spricht davon, Jeshua als Herrn zu bekennen:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, daß Jeschua der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du errettet werden; denn mit dem Herzen glaubt der Mensch zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde bekennt er zur Errettung.
Nach diesen Versen muss man, um gerettet zu werden, Jeschua als Herrn bekennen. Das ist nicht Herr in dem Sinne, dass man in jeder Facette seines Lebens Herr wird, sondern Herr im Sinne von Gottheit. Er muss die Herrschaft von Jeschua bekennen. Der Begriff Herr betont seine Gottheit, und der Begriff Jeschua betont seine Menschlichkeit, so dass das, was man bekennen muss, der Gott-Mensch zur Errettung ist. Man besitzt Ihn als den Gott-Menschen, um gerettet zu werden. Man besitzt Ihn nicht als den Herrn seines Lebens, um gerettet zu werden.

Apostelgeschichte 2,36 erklärt die Rolle des Vaters dabei:
So soll nun das ganze Haus Israel gewiss wissen, dass Gott ihn zum Herrn und Messias gemacht hat, diesen Jeschua, den ihr gekreuzigt habt.
Dieser Vers erklärt, dass der Vater ihn sowohl zum Herrn als auch zum Messias gemacht hat. Wieder betont der Begriff Herr die Gottheit; der Begriff Messias betont seine Menschlichkeit.

In 1 Korinther 12,3 wird dieses Konzept erneut aufgegriffen:
Darum erkläre ich euch, dass kein Mensch, der im Geist Gottes redet, sagt: Jeschua ist anathema; und kein Mensch kann sagen: Jeschua ist Herr, außer im Heiligen Geist.
Wir wissen, dass Menschen die Worte „Jeschua ist Herr“ in den Mund nehmen können, ohne ihn als den Herrgott zu besitzen. Wieder betont dieser Vers, dass Jeschua sowohl Gott als auch Mensch sein muss, um sich als Retter zu qualifizieren.

Philipper 2,8-11 erklärt, was man bekennen muss:
und da er in Menschengestalt gefunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott hoch erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jeschuas sich beuge jedes Knie, im Himmel und auf Erden und unter der Erde, und jede Zunge bekenne, daß Jeschua, der Messias, der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Auch hier muss man Jeschua, den Messias, als Herrn bekennen in dem Sinne, dass er Gott ist, nicht in dem Sinne, dass er zum Zeitpunkt der Errettung zum Herrn des eigenen Lebens wird.
Diese fünf Passagen, die oft verwendet werden, um die Errettung durch die Herrschaft zu lehren, lehren das in Wirklichkeit nicht. Der Aspekt der Herrschaft, der rettet, ist Seine Gottheit. In der Tat muss Jeschua Gott sein, um Menschen retten zu können. Wenn sie Ihn zum Zeitpunkt der Errettung als ihren Herrn annehmen, dann nehmen sie Ihn als Gott, ihren Retter, an. Sie machen Ihn nicht zum Herrn ihres Lebens und legen jeden Aspekt ihres Lebens zu diesem Zeitpunkt fest. Es erfordert ein gewisses geistliches Wachstum, bevor man dieses Ziel erreicht.

Die Diskussion über das Verhältnis von Herrschaft und Errettung soll mit einer Analogie abgeschlossen werden. Die beiden Begriffe Jeschua und „Herr“ haben verschiedene Facetten. Zum Beispiel weist der Name Jeschua auf seine reale Menschlichkeit hin, die für die Sünden gestorben ist. Er betont seine Menschlichkeit als Beispiel für sein Leben (1 Petrus 2,21; 1 Johannes 2,6). Er impliziert die Wiederkunft (Apostelgeschichte 1,11; Sacharja 12,10). Der Name Jeschua hat also diese verschiedenen Aspekte. Muss man alle diese Aspekte glauben, um gerettet zu werden? Nein, er muss nur den ersten Aspekt glauben, um gerettet zu werden: dass er als Mensch für unsere Sünden gestorben ist. Auch der Begriff „Herr“ hat verschiedene Aspekte. Er könnte „Gott“ oder „Schöpfer“ oder „König“ oder „Herrscher“ bedeuten. Muss man all diese Facetten glauben, um gerettet zu werden? Auch hier ist die Antwort „nein“. Nur der erste Punkt ist für die Errettung notwendig: zu glauben, dass Er Gott ist.

Wenn Gläubige Ihn als Herrn besitzen, besitzen sie Ihn als Gott, und das ist es, was sie rettet. Sie besitzen Ihn nicht als Herrn in jeder Facette ihres Lebens in dem Moment, in dem sie glauben. Das ist etwas, das nach der Errettung geschehen kann, aber nicht Teil davon ist.

Arnold G. Fruchtenbaum – Allein durch den Glauben

Die Frage, die gestellt werden sollte, lautet: „Ist Jesus, der Messias, Herr?“ „Herr“ bedeutet in diesem Fall nicht nur „ein Herr, der zufällig Sklaven besitzt“, sondern Herr im Sinne des Jehovas des Alten Testaments. Ist Jesus der Messias Herr oder der Jehova des Alten Testaments? Wenn die Herrschaft des Messias geleugnet wird, dann kann man einen Dämon vermuten, weil auch der zweite Test nicht bestanden wurde.

Arnold Fruchtenbaum – Dämonologie

einfach Kommunikation

Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche (O. einen Gott, welcher) ihr so nahe wären, wie Jehova, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen?
Elberfelder 1871 – Deuteronomius 4,7

Denn wo ist eine Völkerschaft so groß, dem Gott nahe ist, wie Jehovah, unser Gott, so oft wir zu Ihm rufen? 5Mo 33,29; 2Mo 33,16; 2Sam 7,23; Ps 34,19; 145,18; 1Kön 3,7f.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 5.Mose 4,7

Hey, es gibt echt kein Volk auf der ganzen Erde, das so einen echten Gott hat, der immer sofort am Start ist, wenn man Hilfe braucht! Egal wann wir zu ihm beten, er ist immer da.
VolxBibel – 5.Mose 4:7

Haben wir nicht einen wundervollen Gott? Eigentlich waren die Götter zu beschwichtigen – man brachte Opfer dar, um den Zorn oder die Wut des Gottes zu mildern, und wenn man „Glück hatte“ war dann am Ende von vielen Opfern der Gott „wohlgesonnen“.
Wie anders der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs: dieser besuchte Abraham, dieser wollte Kommunikation und war nicht zu manipulieren! Und so ist es bis heute geblieben! Er will unser Herz, Er will Kommunikation – persönliche Kommunikation und nicht „im Team“!

Ein Ziel des Gesetzes war es, den Israeliten Leben in Fülle zu schenken, wenn sie Gott gehorchten (V. 1-4 ). In Vers 5-8 wird ein anderes Ziel des Gesetzes offenbart, nämlich Israel moralisch und geistlich einzigartig gegenüber allen Völkern zu machen und dadurch andere Völker zu dem Herrn zu führen. Im Gegensatz zu allen anderen Völkern sollte sich Israel nicht durch seine natürlichen Resourcen, seinen Wohlstand oder seine militärische Macht von anderen Völkern unterscheiden, sondern durch seine moralischen Fähigkeiten und seine vertraute Beziehung zu Gott. Beides sollte aus dem Gehorsam gegenüber seiner moralischen Grundlage erwachsen. Wenn Israel dem Gesetz gehorchen würde, würde es den Neid aller Völker erwecken. Die Völker würden es (a) als weise und verständig, (b) mit einem Gott, der ihm nahe ist, und (c) im Besitz der gerechten Verordnungen und Gesetze ansehen.

Walvoord Bibelkommentar

RASHBAM
Wann immer wir Ihn anrufen. „Gott hörte ihr Stöhnen“ (2 Mose 2,24); „Die Israeliten schrien zum HERRN … ‚Warum schreit ihr zu mir?'“ (Exod. 14:10, 15). Und Gott antwortete weiterhin auf ihre Schreie mit Manna, mit Wachteln und mit Wasser.
IBN EZRA
Denn welches große Volk hat schon einen Gott, der so nah ist? Um alles zu beantworten, worum sie bitten – wenn sie weise fragen.
NAHMANIDES
Ein Gott, der so nah ist wie der HERR, unser Gott, wann immer wir ihn anrufen. Auch das ist eine direkte Folge und ein großer Nutzen der Gebote.
ZUSÄTZLICHE KOMMENTARE
Wann immer wir ihn anrufen. Der hebräische Ausdruck kommt an anderer Stelle nur in Psalm 20:10 (Masorah) vor. Nicht „wenn“, sondern „mit allem“, was wir anrufen: wenn wir ihn mit aller Kraft anrufen (Hizkuni). Vielmehr „mit allem, was wir anrufen“, worum wir Ihn bitten (Gersonides)

Deuteronomium – Einführung und Kommentar

Denn welches große Volk ist da, das einen Gott hat, der ihm so nahe ist wie der HERR, unser Gott, wenn wir ihn anrufen? Oder welche große Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Urteile hat wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? (NASB)
Das mosaische Gesetz diente als Gottes Maßstab der Gerechtigkeit. Wenn ein Jude im Alten Testament wissen wollte, was der gerechte Standard Gottes war, hatte er das mosaische Gesetz, an das er sich wenden konnte, und diese beiden Verse weisen darauf hin, dass es nur für Israel gegeben war.
Daraus können wir zwei Dinge ablesen: (1) Gott hat sich Israel in einer Weise offenbart, wie er sich keiner anderen einzelnen Nation offenbart hat. (2) Gott gab Israel in einzigartiger Weise das Gesetz, das die primäre Heilige Schrift jener Zeit war. Mit der Vollendung des Gesetzes gab Gott die ersten fünf Bücher der Heiligen Schrift, und eine Zeit lang waren dies die einzigen Schriften.

Fragen und Antworten auf ariel.org

Hierin liegt das Geheimnis der Größe jedes Volkes, jeder Familie, ja, jedes Einzelnen. Welches Vorrecht ist es, dem lebendigen Gott so nahe zu sein, in allen Umständen zu ihm rufen zu dürfen, überzeugt zu sein, dass Er in seiner Macht und seiner Gnade unaufhörlich für uns da ist und dass Er mit Wohlgefallen auf uns sieht. Welch ein Vorzug ist es, wenn die gerechten Satzungen und heiligen Gebote unser praktisches Leben verändern und wir erfahren, dass Gott selbst sich uns offenbart und Wohnung bei uns machen will.
Welch eine Quelle von Segnungen ist das! Und doch sind sie in der göttlichen Gnade für jedes Kind Gottes auf der ganzen Erde vorhanden.
Doch nicht jedes Kind Gottes erfreut sich dieser Segnungen. Nur diejenigen kennen sie, die dem göttlichen Wort aufrichtig gehorchen. So war es damals in Israel, und so ist es auch heute noch in der Versammlung. Das Wohlgefallen Gottes ist der Lohn, der einem gehorsamen Kind Gottes in diesem Leben zuteilwird.

Charles Henry Mackintosh – Betrachtungen über das fünfte Buch Mose

Vertrauen

Jehova wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein. (O. sollt schweigen)
Elberfelder 1871 – Exodus 14,14

Jehovah streitet für euch; und ihr sollt nur stille schweigen.
Tafelbibel – 2.Mose 14,14

Gott wird für euch kämpfen! Ihr könnt euch echt entspannen und solltet jetzt einfach mal die Klappe halten.“
VolxBibel – 2-Mose 14:14

Kann man Menschen vertrauen?
Momentan reden alle über den Krieg den Putin gegen die Ukraine führt. Dabei vergessen wir alle meist, wie schnell wir Menschen vergessen! Darauf bauen „Verträge zwischen Menschen“ – dass man vergißt, was der andere versprochen hat. So wird zum Beispiel beim „Ukraine-Krieg“ vergessen, was 1994 versprochen wurde – siehe „Budapester Memorandum“.

Wie so anders ist der himmlische Vater, der IMMER zu seinem Wort steht – und auch IMMER einhält was ER verspricht.

Als die Wagenlenker und bewaffneten Truppen des Pharaos herankamen, ergriff das ganze Lager Angst. Die Israeliten waren zwischen dem Roten Meer (wörtl. »Schilf- [Papyrus-] Meer«; vgl. den Kommentar zu V. 2 ) vor und einem schweren Gegner hinter sich wie in einer Falle gefangen. Die Reaktion der Israeliten war hier dieselbe, wie durch das ganze Buch hindurch (vgl. 2Mo 5,21 ) in Zeiten von Zwang und Ängsten. Obwohl sie zum Herrn schrien , hatten sie kein Vertrauen, daß er ihnen helfen könnte. Schnell war die Vergangenheit vergessen, und sie klagten Mose voll Bitterkeit an, daß er sie betrogen habe, indem er sie in die Wüste führte, damit sie dort sterben sollten. Haben wir nicht in Ägypten gesagt: Laß uns in Ruhe, und laß uns den Ägyptern dienen? Mose erkannte, daß die Angst ihr Gedächtnis verwirrt hatte und Zorn gegen ihn entstehen ließ. So trachtete er danach, ihnen zu versichern, daß der Herr sie erretten würde, indem er für sie stritte (vgl. 2Mo 15,3; Ps 35,1 ), während sie beständig im Vertrauen bleiben sollten. Es ist überraschend, daß das Volk Gottes voller Mißtrauen und Angst war, als der größte Augenblick ihrer Erlösung herannahte.

Walvoord Bibelkommentar

Die Ägypter kommen so nahe, dass die Israeliten erschrecken; dies führt zu ihrer ersten Glaubenskrise: Die Freiheit, die sie suchen, bedeutet, ein ruhiges Leben in Ägypten aufzugeben. Mose beginnt, sich nicht nur als charismatischer Führer zu offenbaren, sondern als Vermittler zwischen dem Volk und Gott. Die Worte von V. 13 untermauern die theologische Tugend der Hoffnung: Gott ist derjenige, der handelt, der Mensch muss fest im Glauben stehen; er hat keinen Grund, sich zu fürchten. Wie der Hebräerbrief lehrt, ist Jesus das Vorbild der Treue und der Hoffnung: „Darum […] lasst uns laufen mit Ausdauer den Lauf, der vor uns liegt, und schauen auf Jesus, den Wegbereiter und Vollender unseres Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldet und die Schande verachtet hat und zur Rechten des Thrones Gottes sitzt“ (Hebr 12,12).

Die Navarra-Bibel

Das Wort an Israel war: „stehet und sehet die Rettung Jehovas, die er euch heute schaffen wird; denn die Ägypter, die ihr heute sehet, die werdet ihr hinfort nicht mehr sehen ewiglich. Jehova wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein“ (2 Mose 14,13-14). Was war das für ein Wort für die zitternden Israeliten! Der Herr hatte die Schlacht übernommen! Er Selbst hatte Sich zwischen sie und den Feind gestellt. Es war nicht mehr eine Frage zwischen dem Pharao und Israel: nun war die Sache zwischen dem Pharao und dem Gott Israels zu entscheiden. Sie sollten stehen und die Rettung Jehovas sehen und stille sein.

Hilfe und Nahrung – 1969

„Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr werdet still sein“ (V. 14). Welch eine tröstliche Zusicherung! Sie kann angesichts der größten Schwierigkeiten und Gefahren unseren Geist beruhigen. Der Herr stellt sich nicht nur zwischen uns und unsere Sünden, sondern auch zwischen uns und unsere Probleme. Durch Ersteres gibt Er uns den Frieden des Gewissens, durch Letzteres den Frieden des Herzens. Dass diese beiden Dinge völlig verschieden sind, weiß jeder erfahrene Christ. Viele Gläubige besitzen Frieden des Gewissens, ohne Frieden des Herzens zu haben. Aus Gnade und durch Glauben haben sie erkannt, wie Christus in der Wirksamkeit seines Blutes zwischen sie und ihre Sünden getreten ist; aber sie sind nicht fähig, mit derselben Einfalt ihn in seiner Weisheit, Liebe und Macht zwischen sich und ihren Problemen zu erblicken. Dieser Mangel hat weitgehende Folgen für das praktische Leben, aber auch für das Zeugnis eines Christen. Denn kaum etwas trägt so sehr zur Verherrlichung des Namens unseres Herrn Jesus bei, wie die tiefe Ruhe, die dem Bewusstsein entspringt, dass sich Jesus zwischen uns und allem befindet, was unsere Herzen beunruhigen könnte. „Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich“ (Jes 26.3).
Aber sollen wir selbst gar nichts tun? Können wir denn überhaupt etwas tun? Jeder, der sich selbst wirklich kennt, wird antworten: Nichts. Wenn wir aber nichts tun können, ist es dann nicht am besten, „still zu sein“? Wenn der Herr für uns wirkt, ist es dann nicht weise, wenn wir uns zurückhalten? Wollen wir durch unsere Geschäftigkeit ihm zuvorkommen? Wollen wir ihm in den Weg treten? Es ist unnütz, dass zwei handeln, wo einer vollkommen fähig ist, alles zu tun. Wem würde es einfallen, eine Kerze zu holen, um das Licht der Sonne zu verstärken?

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

Mose selbst war nicht entmutigt, weder durch die drohende Gefahr noch durch die Vorwürfe, die ihm sein Volk machte. Er antwortete mutig und mit ungemindertem Vertrauen auf Jahwe. Auf den Inhalt der Vorwürfe geht Mose überhaupt nicht ein. Er sah in ihnen einen hilflosen Ausdruck einer an Gott gerichteten Klage, und dementsprechend fiel auch seine Antwort aus:
– »Fürchtet euch nicht!«
Mit dieser mutmachenden Zusage stößt Mose vor bis an die Wurzeln des Murrens. Mose begegnet der Furcht des Volkes, die die Verzagtheit und das Murren auslöste, mit dem Zuruf: »Fürchtet euch nicht.« Hätte Mose nur die durch das ägyptische Heer drohende Gefahr gesehen, dann hätte er nichts anderes sagen können als: »Jetzt, Freunde, gilt es, alle Hoffnung fahrenzulassen und mit Würde unterzugehen.« Mose ließ sich aber durch die Unruhe, Furcht und Empörung des Volkes nicht mitreißen. Sein Sein und Reden waren völlig bestimmt durch die »Ruhe der göttlichen Planung«. Mose rechnet mit dem, was Gott zu tun versprochen hat. Der Glaube des Mose reicht über die Situation des Augenblicks hinaus. Mose nimmt seinen Standort bereits im Zukünftigen. »Er ist über das, was jetzt ist, schon hinaus. Vorn ist Gott!«
»Die Zukunft liegt nie hinter uns!«1454 Deshalb kann Mose sagen: »Fürchtet euch nicht!«
– »Jahwe wird für euch kämpfen.«
Mose fordert hier zu keinem heiligen Krieg auf, an dem Menschen beteiligt sind, sondern er spricht von einem Krieg, den Jahwe allein führt. Das Alte Testament kennt durchaus Kriege, in denen zwar Jahwe der eigentlich Handelnde ist, Israel aber dennoch kriegerisch in den Kampf eingreift.a Am Schilfmeer ist dies anders. Hier sind das alleinige Handeln Jahwes und das kriegerische Handeln Israels Gegensätze, die einander ausschließen. Am Schilfmeer geht es um einen »Jahwekrieg eigener Prägung«. Jahwe wird alles selbst tun.Gottes Volk wird nicht einen einzigen Pfeil abschießen.1 Da Ganze wird ein einmaliges, »höchst unmilitärisches« Geschehen sein. Ägypten wird auf so wunderbare Weise besiegt und vernichtet, daß Mose sagen kann: »Wie ihr die Ägypter heute gesehen habt, werdet ihr sie in alle Zukunft nicht wiedersehen« (V. 13).
– »Ihr aber verhaltet euch still.«
Die Israeliten werden von Mose zu keinerlei kriegerischer Aktivität angespornt. Sie sollen stehen und schauen, staunen und stille sein. Die Rettung am Schilfmeer ist kein »heiliger Krieg« in dem Sinne, daß Israel für Gottes Sache einstehen soll. Es ist vielmehr umgekehrt: Gott tritt für sein Volk ein. Gott allein rettet – und das ohne Waffengewalt (vgl. Sach 4,6) und ohne menschliches Zutun. Die Rettung am Schilfmeer wird »mit einer Begrifflichkeit erfaßt, die weit über die Vorstellung von einem rein kriegerischen Ereignis hinausgeht«. Die Israeliten selbst – und das ist charakteristisch für die Vernichtung der Ägypter am Schilfmeer – sind zur Passivität und zur Untätigkeit aufgerufen.b »Israel soll es einfach darauf ankommen lassen und alles von Gott erwarten.« Gott läßt Israel tatenlos beiseite stehen. Eine solche Haltung »fordert höchste innere Aktivität«. Sich hinstellen (V. 13), das heißt standhalten und stille sein, heißt, Jahwe ungeteilt zu vertrauen, jeglicher Angst zu wehren, die den Glauben auffressen will, und jeden aufkommenden Zweifel an Gottes Machterweisen zu verbannen. Zum Standhalten und Sich-stille-Verhalten gehört das angespannte Sehen, wobei die Augen ausschließlich auf die Rettung Jahwes gerichtet sind. Der Begriff Rettung (hebräisch: ›ješucah‹) umfaßt Hilfe, Befreiung, Fürsorge und Segen.
Noch war der Durchzug durch das Schilfmeer mit keinem Wort angedeutet. Mose aber setzte sein Vertrauen darauf: Gott hat die Rettung zugesagt. Er kann retten, und er wird es auch tun. Bis heute lebt die »Gemeinde des Herrn von dem, was ihr Gott tut«.

Wuppertaler Studienbibel

Schlußfolgerung für mich? Vertraue ich Jehovah? oder ist mein Vertrauen eigentlich auf Menschen und Organisationen gesetzt? Nur ein gutes persönliches Verhältnis zu Jehovah wird retten!
Und Jehovah wird sein Volk retten, weil ER es versprochen hat – und Jehovah zu Seinem Wort steht!

Gehorsam?

Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten zu ihnen gesagt hatte, und erhielten die Knäblein am Leben
Elberfelder Bibel 1871 – Exodus 1,17

Die Wehmütter aber fürchteten Gott und taten nicht wie der König von Ägypten zu ihnen geredet hatte und ließen die Knaben am Leben. Apg 5,29.
Tafelbibel – Exodus 1:17

Die Hebammen wollten aber lieber das tun, was Gott von ihnen wollte, als auf den Präsidenten zu hören. Darum gehorchten sie ihm nicht, sie ließen auch die Söhne leben.
Volxbibel – 2.Mose 1:17

Heute alle Gesetze einhalten? Wer hat das Sagen in meinem Leben? Gewissen oder Gesetz? Gehorsam oder Gefühl?
Schauen wir uns die Geschichte in Exodus 1 an – die Hebammen ließen sich nicht vom Gefühl leiten, sondern sie fürchteten Gott und hielten deshalb das göttliche Gesetz, anstatt des Pharaos Gesetz!

Die Hebammen fürchteten Gott (vgl. V. 21 ) jedoch mehr als die Vorschriften eines Menschen ( Apg 5,29 ) – auch wenn es sich hier um einen Monarchen handelte – und gehorchten seinen Vorschriften nicht. Aus diesem Grund wurden Schifra und Pua zur Rede gestellt; sie antworteten mit dem Hinweis auf die rasche Entbindung der hebräischen Frauen: Noch ehe die Hebammen eintreffen konnten , hatten sie schon entbunden und – so ist zu schließen – die Neugeborenen versteckt. Schifra und Pua konnten sie also nicht töten. Diese Antwort erscheint eigentlich nicht einleuchtend, aber wahrscheinlich haben sich die Hebammen einfach bei Aufträgen für Hausbesuche sehr viel Zeit gelassen. Vom Pharao wurden sie offensichtlich nicht für ihre Nachlässigkeit bei der Ausführung seiner Anordnungen bestraft.

Walvoord Bibelkommentar

Als Pharao sieht, dass seine „kluge” Strategie keinen Erfolg hat, kehrt er sich gegen die neugeborenen Jungen. Seine Grausamkeit und Gefühllosigkeit werden jetzt gut sichtbar. Denn was ist wehrloser, aber auch ergreifender, als ein neugeborenes Baby? Wer sich daran vergreift, ist herzlos. Das sehen wir auch heute in der unverschämten Legalisierung von Abtreibung.
Pharao fordert von den Hebammen, dass sie die Knaben sofort nach ihrer Geburt töten sollen. Aber Gott benutzt diese Frauen, die Ihn fürchten, und sie lassen die Knaben am Leben. Die Hebammen umgehen Pharaos Gebot mit List. Sie gehorchen Gott mehr als den Menschen (Apg 5,29) und Gott segnet ihr Verhalten. Was sie für sein Volk tun, betrachtet Er als für Ihn geschehen.
Man hat oft darüber spekuliert, ob die Frauen denn eine „Notlüge” benutzen durften. Aber solche Spekulationen sind sinnlos. Es steht deutlich geschrieben, dass Gott den Hebammen Gutes tat. Einen ähnlichen Fall sehen wir auch bei Rahab, die die Kundschafter versteckt hatte und die anlog, die die Kundschafter gefangen nehmen wollten. Aber Gott beurteilt das als eine Tat des Glaubens (Heb 11,31; Jak 2,25). Im Allgemeinen ist es einfach, über bestimmte Taten Gläubiger zu urteilen, die in Umständen stehen, die wir nicht kennen. Darum müssen wir in solchen Situationen vorsichtig sein, eine Verurteilung auszusprechen. Wir könnten uns nämlich gegen Gott wenden.
Der Befehl des Pharaos, alle Knaben umzubringen, lässt uns an den Kindermord durch Herodes in Bethlehem denken (Mt 2,16). Im Handeln des Herodes und des Pharaos sehen wir das Handeln Satans, des Drachen (Off 12,4b).
Als der Pharao sah, dass er durch die Hebammen nicht das gewünschte Ziel erreichte, rief er das ganze Volk zur Hilfe auf beim Umbringen der neugeborenen Knaben. Das sollte geschehen, indem man sie in den Nil warf. Der Nil ist ein Bild von natürlichen, irdischen Segnungen. Was Ägypten an Segen hat, hat es dem Nil zu verdanken. Es ist ein mächtiger Trick Satans, geistliches Leben derer, die gerade zum Glauben gekommen sind und dadurch zum Volk Gottes, der Gemeinde, gehören, in irdischen Segnungen zu ersticken.

Ger de Koning – Das zweite Buch Mose – ausgelegt und angewandt

Als Schifra und Pua, die wahrscheinlich die leitenden hebräischen Hebammen waren, die hebräischen Mütter Kinder auf dem Geburtsstuhl (Elb) zur Welt bringen sahen, töteten sie die Jungen nicht, wie der Pharao befohlen hatte. Sie entschuldigten ihre Handlungsweise damit, dass die hebräischen Kinder zu schnell geboren würden ‒ d.h. ehe die Hebamme zu ihnen kommen kann. Diese Aussage hatte wahrscheinlich einen wahren Kern.
1,20–22 In den Daily Notes of the Scripture Union findet sich folgender Kommentar zu den Hebammen:
»Der Lohn, den die Hebammen in Form eines glücklichen Familienlebens (V. 21) erhielten, wurde ihnen nicht für ihre Lüge, sondern für ihre Menschlichkeit gegeben. Das heißt nicht, dass der Zweck in diesem Fall die Mittel heiligte, und noch weniger, dass es keinen absoluten ethischen Maßstab gibt. Aber in einer Welt, die mit Sünde und ihren Auswirkungen so überladen ist wie unsere, kann es geschehen, dass der Gehorsam gegenüber einem wichtigeren Gebot nur möglich ist, wenn man ein weniger wichtiges verletzt. In einer solchen Situation ist wie immer ›die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang‹ (Spr 9,10).«
Da nun die hebräischen Hebammen die Pläne des Pharao vereitelt hatten, befahl der Pharao seinem ganzen Volk, diesen Erlass durchzusetzen.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Geht man davon aus, daß beide Namen hebräischen Ursprungs sind, so heißt Schifra soviel wie »Schönheit« und Pua soviel wie »Glanz«.
Der Helferin bei der Geburt kommt im israelitischen Volk eine große Verantwortung zu. Bei Zwillingen stellt diese fest, welches Kind früher zur Welt gekommen ist. Sie erkennt als erste das Geschlecht des Kindes. In das jüdische Gesetz fand deshalb die Mahnung Eingang, bei der Wahl dieser Vertrauensperson vorsichtig zu sein.
Den Hebammen der Hebräerinnen gab Pharao den Befehl: Paßt bei der Geburt auf: Ist das Kind ein Knabe, so tötet ihn! »Paßt bei der Geburt auf« heißt wörtlich übersetzt: »Ihr sollt auf die Steine sehen.« Buber überträgt: »Seht zu schon an den Stützsteinen.« Die Ägypterinnen pflegten auf »Ziegeln hockend« niederzukommen, das heißt, die beiden Steine hatten die Funktion eines Gebärstuhles.

Da die Hebammen den Befehl des Pharaos nicht befolgten, sind sie in die Geschichte als gottesfürchtige Frauen eingegangen. »Gottesfurcht stand an der Wiege des Volkes Israel«, wobei sich Gottesfurcht in der konkreten Situation der Hebammen in dreifacher Weise äußerte:
– Ehrfurcht und Achtung vor dem Leben
Gott, der Schöpfer, hat nicht nur am Anfang aller Zeiten die Menschheit geschaffen, er ist der Schöpfer eines jeden einzelnen Menschen. Jeder Mensch hat vom Augenblick seiner Zeugung an »seine persönliche Schöpfungsgeschichte«. Gott sieht den Menschen schon als »formlosen Keim« (Ps 139,16, Übersetzung nach Menge). Der hier gewählte hebräische Begriff ›gôlem‹ heißt wörtlich übersetzt: »ungestaltete, formlose Masse«. Die Formulierung »ungestaltete Masse« kann auch übersetzt werden mit »Knäuel« oder mit »Klumpen« oder mit »einem Knäuel ähnlichen Fötus«. Alles, was im Leib der Mutter wächst, ist das Werk des großen »Webers«. Der Psalmbeter preist Gott mit den Worten: »Du hast mich im Schoß meiner Mutter gewoben« (Ps 139,13, Übersetzung nach Menge).
Ein Mensch, der werdendes oder gerade geborenes Leben tötet, greift in Gottes Werk ein. Ein solches Handeln war den Hebammen der Hebräerinnen fern. Sie tasteten das von Gott geschaffene Leben nicht an. Ihre Gottesfurcht äußerte sich »im Schutz des unmittelbar Schutzbedürftigen«.
– Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes
Gottesfurcht ist mehr als ein allgemein sittliches Handeln. Gottesfurcht ist der Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes. Der ägyptische König verlangte von den Hebammen ein ungeheuerliches Verbrechen. Diese aber fürchteten Gott. Es ist kein Zufall, daß der Bericht über das Handeln der Hebammen die einzige Stelle im ersten Kapitel des zweiten Buches Mose ist, die ausdrücklich von Gott spricht.
Gottesfurcht ist – wie im Falle Abrahams – immer zugleich Glaubensgehorsam (1Mo 22,12). Die Hebammen gehören in die lange Reihe derer, die »Gott mehr gehorchen als den Menschen« (Apg 5,29).
– Gottesfurcht kann Zwiespalt hervorrufen
Die Hebammen waren dem Mordbefehl des ägyptischen Königs unter Gefahr für ihr eigenes Leben ungehorsam. Sie leisteten passiven Widerstand und mußten so erleben, daß Gottesfurcht nicht in jedem Fall zu gegenseitigem Einvernehmen führt, sondern auch Trennung schafft. Die Hebammen erfuhren die harte Wirklichkeit, die Jesus zweitausend Jahre später seinen Jüngern mit den Worten erklärt: »Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert« (Mt 10,34). An der Gottesfurcht scheiden sich die Geister.
Die Gottesfurcht der Hebammen äußerte sich in »Ehrfurcht und Achtung vor den elementarsten sittlichen Normen« und im Glaubensgehorsam, das heißt in der Entschlossenheit, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen (Apg 5,29). Durch Gottesfurcht »blieben sie dem Bösen fern« (Spr 16,6). Sie waren – unter Gefahr für ihr eigenes Leben – zum passiven Widerstand entschlossen. Gottesfurcht äußert sich in der jeweiligen konkreten Situation auf verschiedene Weise. Dennoch finden sich gerade im Handeln der Hebammen der Hebräerinnen Grundzüge christlicher Ethik. Sie haben eine besondere Aktualität in einer Zeit, in der die Tötung ungeborenen Lebens freigegeben ist und die Tötung behindert geborener Kinder diskutiert wird.

Wuppertaler Studienbibel

Also steht die Frage: Werde ich auch in Zukunft Jehovah mehr gehorchen als den Menschen?