Schlagwort: Jehova

der ewige Gott

Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme; und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vertilge!
Elberfelder 1871 – Dtn 33,27

Er, der ewige Gott, breitet seine Arme aus, um euch zu tragen und zu schützen. Er hat eure Feinde besiegt und euch befohlen, sie zu vernichten.
Hoffnung für Alle – Deuteronoium 33,27

Keiner ist wie der Gott (H. El) Jeschuruns, Welcher fährt auf den Himmeln, dir beizustehen, und in Seiner Hoheit auf dem Wolkenhimmel. Ps 18,8f; 68,34f; Jes 18,4.
Die Wohnstätte des Gottes der Vorzeit und unten die Arme der Welt (H. Ewigkeit). Er hat den Feind fortgetrieben vor dir und gesprochen: Vernichte.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 5.Mose 33,26-27

Der Gott, den es immer schon gab, beschützt dich, er nimmt dich in seine Arme und passt auf dich auf. Deine Feinde hat er fertiggemacht, er hat dir gesagt: ,Töte alle!‘
VolxBibel – 5.Mose 33:27

Jeschurun (wörtl.: „der Aufrechte“; vgl. V. 5 ; 5Mo 32,15 ) war ein Name für Israel. Der Gott des Volkes ist an Macht unvergleichlich als der Eine, der auf dem Himmel und den Wolken reitet ( 5Mo 33,26 ). Egal welches Unglück Israel zustoßen würde, der Herr könnte sofort mit seiner Macht da sein, um es zu befreien. Weil Gott ewig und eine Zuflucht für sein Volk ist, würden seine immerwährenden Arme, bildlich gesprochen, Israel in Zeiten von Katastrophen schützen und seinen Feind vernichten (V. 27 ). Da das Volk einen so wunderbaren und mächtigen Gott hatte, konnte es von der Eroberung Kanaans und vom Leben in Sicherheit und Wohlstand überzeugt sein (V. 28 ). Wenn Israel nur seinem unvergleichlichen Gott diente, würde es ein an Segen unvergleichliches Volk (Oh Israel! Wer ist wie du … ?!; gerettet und geschützt von Gott) und für seine Feinde unbesiegbar (V. 29 ) sein.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die abschließenden Verse feiern die Größe Gottes, die sich darin zeigt, wie er für sein Volk handelt. Der »Gott Jeschuruns« ist einzigartig, indem er »auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe«. Millionen sind durch die Worte von Vers 27 gestärkt worden: »Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen« (Luther 1984). Die Vorhersage von Gottes künftiger Vernichtung der Feinde Israels und die Verheißung von Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Sieg beschließen das Lied des Mose.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

2.1 Es gab nie ein Volk, das so gefestigt oder beschützt war (Vers 27): „Eine Zuflucht ist [dir] der Gott der Urzeit.“ Das Wort Zuflucht bedeutet „Wohnort, an dem du so sicher, geschützt und ruhig bist, wie man sich in seinem eigenen Haus fühlt“. Jeder Israelit ist bei Gott in der Tat zu Hause; die Seele kehrt zu ihm als ihrer Ruhe (Ps 116,7) und ihrem Schutz (Ps 32,7) zurück.
2.2 Nie wurde ein Volk so gehalten und getragen: „Unter dir sind ewige Arme“ (Vers 27). Das ist die allmächtige Kraft Gottes. Der ewige Bund und ewige Trost, die aus ihr kommen, sind wirklich ewige Arme. Sie tragen den Gläubigen und lassen ihn in dunklen Zeiten fröhlich sein. Gottes Gnade genügt für sie (2.Kor 12,9).
2.3 Nie gab es ein Volk, das unter einem so guten Kommando stand und so gut in die Schlacht geführt wurde: „‚Er hat‘ durch seine Allmacht ‚den Feind vor dir her gejagt‘ (Vers 27), die dir vor dir den Weg bahnen wird.“ Gläubige sind durch Christus, der sie geliebt hat, mehr als siegreich über ihre geistlichen Feinde. Der Urheber unseres Heils jagte unsere Feinde vor uns her (Vers 27), als er die Welt überwand und am Kreuz die Herrschaften und Gewalten entwaffnete.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Sollen wir diesen Abschnitt so verstehen, dass er alle angedrohten Gerichte, die zuvor gegen Israel ausgesprochen wurden, widerruft? Nein. Aber Mose sah, dass inmitten all der Rebellion, die Israel als Nation zur Last gelegt werden sollte, und inmitten all der Rückschläge, die es infolgedessen erleben sollte, das wahre Israel bewahrt, verteidigt und versorgt werden würde. Dass sich Mose in diesen Worten an das wahre Israel, den geistlichen Samen Abrahams, wendet, geht aus dem Namen hervor, den er ihnen gibt – Jeschurun, „aufrecht“ oder „gerecht“. Er beginnt damit, dass er den Gott Jeschuruns über alle anderen Götter erhebt; und er tut dies in einer Sprache, die geeignet ist, sie mit einer Überzeugung von der völligen Ohnmacht der Götter der Nationen zu beeindrucken.Die Beschreibung vermittelt die Vorstellung von herrlicher Majestät, absoluter Souveränität, Macht, die unendlich jenseits von Verständnis oder Widerstand ist. Aber während er sie auf diese Weise an diese Ansicht des göttlichen Charakters erinnert, führt er sie in einem Zusammenhang ein, der geeignet ist, Vertrauen zu erwecken. Er sagt ihnen nicht nur, dass der Gott Jeschuruns auf dem Himmel reitet, sondern dass er dies als Jeschuruns Hilfe tut; und dass, wenn er seine eigene Vortrefflichkeit und Herrlichkeit offenbarte, so geschah dies, indem er ihre Befreiung bewirkte und seinen heiligen Arm zu ihrem Schutz entblößte. „Es gibt keinen, der ihm gleicht,“ &c. Welchen Frieden sollte diese Wahrheit einflößen! Welche Geduld sollte sie erwecken! Welche Zuversicht sollte sie erwecken und wachhalten, selbst in den düstersten und verwirrendsten Umständen! Wenn sie diese Wirkung nicht hervorruft, muss es dann nicht daran liegen, dass sie zufrieden im Zweifel bleiben, ob sie wirklich gerechtfertigt und bei Gott angenommen sind, oder dass sie schuldhaft unempfänglich für den Wert ihrer Vorrechte sind, weil alle ihre besten Interessen mit der Offenbarung seiner eigenen Herrlichkeit verbunden sind?
Die Sicherheit von Gottes gerechtfertigtem Volk wird noch weiter dargelegt. Gott wird zu ihrer Zuflucht oder vielmehr zu ihrem Wohnort erklärt – nicht als vorübergehende, sondern als immerwährende Zuflucht; und sie werden daran erinnert, dass er der ewige Gott ist, unveränderlich in seinem Wesen und ebenso unveränderlich in seinem Vorsatz. Sie mögen sich zuweilen fühlen, als ob sie einer neuen Eroberung über die Widersacher, die noch unterworfen werden müssen, gänzlich unfähig wären; aber Gott selbst sollte den Feind vor ihnen ausstoßen und sagen: „Vernichte sie.“ So ist es, und so war es immer, in Bezug auf den geistlichen Konflikt der Gläubigen. Wenn die Heiligen der Schrift von ihren Erfahrungen berichten – von ihren Ängsten und Hoffnungen, von Gefahren und Befreiungen, von Zeiten der Depression und Zeiten des Triumphs, von schmerzhaften Kämpfen mit der Versuchung und von der Kraft, mit der sie ihr erfolgreich widerstanden haben -, dann verwenden sie genau die Sprache, mit der man die Kämpfe und Eroberungen Israels in Kanaan angemessen hätte beschreiben können (Psalm 27,3.5; 91,1-4). Für alle, die den geistlichen Kampf des Gläubigen aus eigener Erfahrung kennen, wird diese Sprache nicht nur verständlich sein, sondern auch treffend beschreiben, was sie erlebt haben, und zwar in dem Maße, in dem sie in der Lage waren, erfolgreich gegen die Aufwallungen einer verderbten Natur im Innern und die Versuchungen einer sündigen Welt im Äußeren anzukämpfen, den Einflüsterungen Satans – mit allem, was ihre geistigen Interessen in Gefahr gebracht hätte, mit allem, was ihren Frieden gestört und sie ihres Trostes beraubt hätte – und insofern sie jetzt die gute Hoffnung hegen können, schließlich den Sieg über all diese, ihre geistigen Feinde zu erringen, dann deshalb, weil sie die Treue dieser Erklärung erfahren haben.

Joseph S. Exell – DER Biblische Illustrator – Deuteronomium

„Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme“ (5 Mose 33,27).
Mose, der große Mann Gottes, steht am Ende seines Lebensweges und zugleich am Ende der Wüstenreise des Volkes Israel. Noch einmal wendet er sich an das Volk, um ihnen Worte Gottes zu sagen. Dabei erinnert er sie an das, was Gott während der langen Reise durch die Wüste für sie gewesen war und was Er auch weiter für sein Volk sein wollte. Gott war ihre Wohnung gewesen und gleichzeitig hatte Er das Volk auf seinen mächtigen Armen getragen.
Auch wenn diese großartige Feststellung mehrere tausend Jahre alt ist, dürfen wir sie auch auf uns anwenden. Der große Gott im Himmel hat sich nicht geändert. Auch für uns möchte Er Wohnung sein und gleichzeitig das Bewusstsein im Herzen festigen, dass unter uns ewige Arme sind.
Eine Wohnung ist der Ort, wo man zu Hause ist. Dort fühlt man sich wohl, dort ist man geborgen. Mag es draußen auch stürmen, mögen Gewitter auf ziehen, in einer Wohnung fühlt man sich davon nicht bedroht. Man weiß zwar, dass es außerhalb der Wohnung gefährlich sein kann, aber drinnen ist man sicher. Dieses Bild können wir auf unser geistliches Leben übertragen. In der Welt, in der wir leben, gibt es vieles, was uns Unbehagen bereitet und vielleicht sogar Angst macht. Schwierige Situationen, Leid und Not machen auch vor Kindern Gottes nicht Halt. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen uns und den Menschen dieser Welt. Wir kennen einen Ort der Geborgenheit, eine Wohnung, wo wir Schutz finden. Diese Wohnung will Gott selbst sein Ist das nicht etwas Gewaltiges?
Es ist der Gott der Urzeit, der uns diese Zusage gibt Das erinnert uns an ein Wort aus dem Propheten Jesaja, wo Gott uns sagen lässt: „Gedenkt des Anfänglichen von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich“ (Jes 46,9). Es ist Gott der Allmächtige, der so zu uns redet, der Gott, der sich nicht verändert, der keinen Anfang und kein Ende hat. Es ist der Gott, dem nichts und niemand zu vergleichen ist.
Aber Gott ist uns nicht nur Wohnung. Er gibt uns auch das Versprechen, dass unter uns ewige Arme sind. Wir kennen einen Gott, der uns auf Seinen starken Armen trägt. Die Arme reden von Kraft, von Stärke, von Ausdauer. Und ewige Arme sind Arme, die nie müde werden Welch ein Vertrauen hat ein kleines Kind, wenn es auf den Armen seines Vaters getragen wird. Doch die Arme eines irdischen Vaters können kraftlos und müde werden, die Arme unseres himmlischen Vaters nicht. Wenn wir auch vielleicht manchmal meinen, wir würden haltlos fallen, es ist nicht so. Wenn wir auch vielleicht manchmal meinen, dass wir keinen Boden mehr unter den Füßen haben, es ist nicht so. Gott ist bei uns, Er hebt uns und Er trägt uns. Er wird uns nicht fallen lassen, weil er uns lieb hat und für uns Sorge trägt.
Sein starker Arm – er führet mich.
Sein starker Arm – lässt nie im Stich.
Sein starker Arm – er hält mich fest.
Ich bin so froh, dass Er mich nie mehr loslässt.
Das Volk Israel hatte Gott während der 40 Jahre ihrer Wüstenreise kennen gelernt. Sie hatten wunderbare Erfahrungen mit ihm gemacht. Sie kannten Seine Allmacht. Auch wir dürfen unseren Gott kennen – und das in viel höherer Weise als das Volk Israel. Wir kennen Ihn nicht nur als den ewigen und allmächtigen Gott, nein, für uns ist Er der Vater im Himmel, der uns liebt. Zu Ihm dürfen wir eine bewusste und gekannte Beziehung haben. Es lohnt sich in der Tat, diesem Gott der Urzeit, der im Herrn Jesus jetzt unser Vater ist, völlig zu vertrauen und sich Ihm in allem anzubefehlen. E.A.B.

Ermunterung und Ermahnung 2000

„Ihr seid dann für Gott wieder total sauber.“

denn an diesem Tage wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor Jehova.
Elberfelder 1871 – Leviticus 16,30

Denn an diesem Tage wird man euch versöhnen, euch zu reinigen; von all euren Sünden sollt ihr vor Jehova rein werden.
de Wette Bibel – 3.Mose 16,30

An dem Tag wird für den Mist, den ihr gebaut habt, bezahlt. Der ganze Dreck, der dadurch auf eurem Leben liegt, wird abgewaschen. Ihr seid dann für Gott wieder total sauber.
VolxBibel – Lev 16,30

Der große Versöhnungstag sollte jährlich am zehnten Tag des siebten Monats (Tischri = Oktober/November) wiederholt werden. Offensichtlich gehörte zur Wirksamkeit der Zeremonien auch die echte innerliche Umkehr, die im Fasten (wörtlich »sich verneinen« oder verzichten, was normalerweise das Fasten einschloß, Jes 58,3.5; 3Mo 23,27.32; 4Mo 29,7 ) und im Verzicht auf jede Arbeit zum Ausdruck kam: denn es soll euch ein hochheiliger Sabbat sein und ihr sollt fasten ( 3Mo 16,31 ). Die Bedeutung des großen Versöhnungstages wird in Vers 33-34 zusammengefaßt und seine jährliche Wiederholung in Vers 34 bestätigt. Das Gesetz über den großen Versöhnungstag schließt mit dem geschichtlichen Hinweis, daß der erste große Versöhnungstag so gefeiert wurde, wie der HERR Mose geboten hatte (V. 34 b).
Der Hebräerbrief weist auf die Erfüllung der Bedeutung des großen Versöhnungstages in dem Opfer Christi für die Sünde des Volkes hin, das jedoch nicht jährlich wiederholt werden mußte, sondern ein für allemal geschah ( Hebräer 9,11-12.24-26; 3Mo 10,10 ). Christus selbst ging als Hohepriester in das Heiligste, wodurch der Zugang zu Gott frei wurde, was im Zerreißen des Vorhangs vor dem Allerheiligsten sichtbar wurde. Christus wurde jedoch zugleich zum Sühneort, also zu jenem Ort der Gegenwart Gottes auf der Bundeslade, an den der Hohepriester das Opferblut sprengte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das Denken an die Versöhnung bewirkt Ermunterung. Es waren doch unsere Sünden, die das Werk des Herrn Jesus erforderlich machten. Wir hatten Gott durch unsere Sünden verunehrt.
An diesem Tag konnte nicht gearbeitet werden. Das Werk des Herrn Jesus schließt jede menschliche Aktivität aus. Für jeden, für den das Werk vollbracht worden ist, ist das Resultat: Ruhe.

Ger de Koning

Und das soll euch ein ewiges Recht sein: Im siebenten Monat, am zehnten Tage des Monats, sollt ihr eure Seelen betrüben und keine Arbeit tun, weder die Einheimischen noch die Fremdlinge, die bei euch wohnen; denn an diesem Tage soll euch versöhnt werden, daß ihr gereinigt werdet von allen euren Sünden, daß ihr rein werdet vor dem HERRN. Es ist ein Sabbat der feierlichen Ruhe für euch, und ihr sollt eure Seelen betrüben; es ist ein Gesetz für immer. Und der Priester, der gesalbt und geweiht ist, Priester zu sein an seines Vaters Statt, soll die Versöhnung tun und die leinenen Kleider anziehen, die heiligen Kleider, und soll das heilige Heiligtum versöhnen und das Zelt der Zusammenkunft und den Altar versöhnen und die Priester und alles Volk der Gemeinde versöhnen. Und das soll euch ein ewiges Gesetz sein, daß ihr die Kinder Israel versöhnen sollt für alle ihre Sünden einmal im Jahr. Und er tat, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

In Vers 29 verfügte Gott, dass alles, was in diesem Kapitel gesagt wurde, eine Satzung oder ein Gesetz sein sollte. In Vers 30 diente Jom Kippur oder der Versöhnungstag dazu, die zeremonielle Unreinheit zu beseitigen, damit Israel von all seinen Sünden gereinigt werden konnte. In Vers 31 sollte es ein Sabbat der feierlichen Ruhe sein, an dem sie ihre Seelen betrüben sollten.

In den Versen 32-33 war die Verantwortung des Hohenpriesters bei dieser Gelegenheit eine zweifache. Erstens soll er seine priesterlichen Gewänder anziehen. Zweitens soll er für fünf Dinge Sühne leisten: für das Heiligtum, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und Israel. Für die Priester und Israel gab es eine Substitution: ein Leben für ein Leben.

In Vers 34 endet Kapitel 16 mit dem Grundsatz, dass der Versöhnungstag dazu diente, einmal im Jahr, jedes Jahr, für das Volk Israel zu sühnen.

Arnold Fruchtenbaum – Jom Kippur (Der Tag der Versöhnung)

Und wie sieht es bei mir aus? Vertraue ich dem einmaligen Opfer Jesu Christi? Oder veruche ich immer noch durch besondere Taten die Gunst Jehovahs zu gewinnen? Konnten den Israeliten durch Taten ihre Sünden abwaschen? Oder war dazu dieses eine Opfer am Versöhnungstag nötig?

Security überflüssig

Wenn Jehova das Haus nicht baut, vergebens arbeiten daran die Bauleute; wenn Jehova die Stadt nicht bewacht, vergebens wacht der Wächter.
Elberfelder 1871 – Psalm 127,1

Wo Jehovah nicht das Haus baut, da mühen sich umsonst (im Eitlen), die daran bauen. Wo Jehovah nicht die Stadt hütet, da wachet der Hüter umsonst (im Eitlen). Pred 9,11.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 127,1

Würde Gott einen Bau alleinlassen, könnten alle Bauleute gleich einpacken. Würde Gott eine Stadt nicht bewachen, könnte keine Security sie sicher machen.
VolxBibel – Psalm 127:1

Es gibt die Redensart: »Wenig ist viel, wenn Gott mit dabei ist«, doch ist das Gegenteil ebenso wahr: »Viel ist nichts, wenn Gott nicht dabei ist.« Und darum geht es in diesem Psalm: Wenn unser ganzes Handeln nicht von dem Herrn angeordnet und geleitet wird, ist es nur Verschwendung von Zeit und Kraft. Wir können von uns aus Projekte anpacken, auch im christlichen Dienst; wir können große organisatorische Imperien aufbauen; wir können haufenweise Statistiken erstellen, um erstaunliche Ergebnisse aufzuzeigen; aber wenn diese Projekte nicht Reben sind, die der Herr gepflanzt hat, so sind sie weniger als wertlos. »Der Mensch denkt, und Gott lenkt.«
Der Psalmist wählt vier gewöhnliche Tätigkeiten des Lebens aus, um diesen Punkt deutlich zu machen. Es handelt sich um Hausbau, um die Zivilverteidigung, ganz allgemein um den Broterwerb und um die Familie.
127,1 Es gibt zwei Arten, ein Haus zu bauen. Die eine ist, nach Plänen vorzugehen, die eigene Klugheit, Tüchtigkeit, finanzielle Hilfsmittel zur Grundlage haben, und dann Gott zu bitten, er möge das Ganze segnen. Die andere Art ist, auf die unmissverständliche Leitung des HERRN zu warten, um dann in bewusster Abhängigkeit von ihm vorzugehen. Im ersten Fall wird sich das Projekt nie über »Fleisch und Blut« erheben. Im zweiten ist es spannend zu sehen, wie Gott eindrucksvoll für die notwendigen Hilfsmittel sorgt, indem er auf wunderbare Weise die Zeitpunkte und die Reihenfolge der Geschehnisse bestimmt, indem er die Umstände so zusammentreffen lässt, dass man sie niemals den Gesetzen des Zufalls zuschreiben kann. Darin besteht der himmelweite Unterschied, wenn man mit Gott baut.
Das zweite Bild nutzloser menschlicher Bemühungen ohne Gott betrifft das Gebiet der Sicherheit: Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, wacht der Wächter vergebens. Dies bedeutet nicht, dass wir keine Polizei oder andere Sicherheitskräfte bräuchten. Vielmehr bedeutet es, dass unsere Sicherheit letztlich bei dem Herrn liegt, und wenn wir uns nicht wirklich auf ihn verlassen, reichen unsere gewöhnlichen Vorsichtsmaßnahmen nicht aus, um unsere Sicherheit zu gewährleisten.

MacDonald . Kommentar zum Alten Testament

Diese Worte klingen an das Predigerbuch an (das ebenfalls von Salomo stammt). Salomo sagte in diesem Psalm, daß es vergeblich sei, ohne den Herrn wirken zu wollen. Erbauer bauen ein Haus vergeblich, wenn der HERR es nicht baut . Wächter wachen vergeblich, wenn der HERR nicht wacht ; auch wenn der Mensch sich über die Arbeit für seine Nahrung sorgt und viele Stunden arbeitet, so ist es doch vergeblich (vgl. Ps 128,2 ). Der entscheidende Punkt ist der, daß von Gott unabhängig getane Arbeit fruchtlos bleiben wird. Aber wer auf den Herrn vertraut, wird Ruhe finden.
Der Ausdruck Mühsal bedeutet nicht, daß der Mensch nicht fleißig arbeiten soll, denn dazu ruft die Bibel ihn auf. Der Vers hebt jedoch hervor, daß langer Tage Arbeit ohne göttliche Fürsorge und Hilfe umsonst ist. Der Gedanke von Vers 1 wird fortgeführt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Salomo könnte dazu neigen, auf seinen eigenen Verstand und seine Einsicht zu vertrauen (Spr 3,5), deshalb lehrt ihn sein Vater, höher zu schauen, Gott bei allem mitzunehmen, was er tut. Wir müssen:
In allen familiären Angelegenheiten auf Gott schauen. Wir müssen auf Gottes Segen und nicht auf unseren eigenen Plan vertrauen:
1.1 Um eine Familie zu errichten: „Wenn der HERR nicht das Haus baut“, durch seine Vorsehung und seinen Segen, „dann arbeiten umsonst“, selbst wenn sie klug sind, „die daran bauen“ (Vers 1). Wir können das so verstehen, dass es sich auf ein wirkliches Haus bezieht: Wenn nicht der Herr den Bau segnet, ist es sinnlos, wenn die Menschen bauen. Wenn das Modell und die Pläne stolz und mit Selbstgefälligkeit erstellt wurden oder wenn das Fundament mit Unterdrückung und Ungerechtigkeit gelegt wird (Hab 2,11–12), dann baut Gott dort sicherlich nicht. In der Tat ist es so, dass, wenn Gott nicht anerkannt wird, dann haben wir keinen Grund, seinen Segen zu erwarten, und ohne seinen Segen führt alles zu nichts. Oder vielleicht bezieht sich das darauf, dass eine niedrige Familie Bedeutung erlangt. Die Menschen mühen sich sehr, dies durch vorteilhafte Eheschließungen, Leistungen, Taten und Anschaffungen zu erreichen, doch all das ist vergeblich, wenn nicht Gott die Familie baut.
1.2 Um eine Familie oder eine Stadt zu schützen. Wenn die Wachen einer Stadt diese nicht ohne Gott schützen können, dann können noch viel weniger gute Hauseigentümer ihr Haus vor Schaden bewahren.
1.3 Um eine Familie reich zu machen. Das erfordert Zeit und Nachdenken, doch man kann es ohne das Wohlwollen der Vorsehung nicht alleine durch Zeit und Nachdenken erreichen. „ ‚Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und spät aufbleibt‘ (Vers 2) und euch so die leibliche Erquickung nehmt, weil ihr eifrig dem Reichtum dieser Welt nachjagt.“ Menschen tun dies alles, um an Geld zu kommen, doch all diese Mühe ist vergeblich, wenn Gott sie nicht gelingen lässt, denn nicht immer erlangen die Verständigen den Reichtum (Pred 9,11). Wer Gott liebt und von ihm geliebt wird, dessen Geist hat Frieden und er lebt sehr behaglich ohne all diese Sorgen. Gott gibt uns Schlaf, wie er ihn seinen Geliebten gibt, wenn er uns mit ihm auch die Gnade gibt, dass wir uns in der Furcht vor ihm niederlegen – unsere Seele kehrt zu ihm zurück und stützt sich auf ihn als unsere Ruhe – und wenn wir aufwachen und vor ihm still sind (139,18; 3,6) und die Erquickung, die wir durch den Schlaf bekommen haben, gebrauchen, um ihm zu dienen. „Solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf!“ (Vers 2). Das meint Ruhe und Gelassenheit des Geistes, ein schönes Genießen des gegenwärtigen Augenblicks und eine ermutigende Erwartung für die Zukunft.

Der Neue Matthew Henry Kommentar


Wo der Herr nicht das Haus bauet usw. Wir haben keinen Grund, die salomonische Abfassung dieses Psalms zu leugnen und in der Aufschrift, vom gewöhnlichen Sprachgebrauch abweichend, zu übersetzen: für Salomo. Es passt vorzüglich, dass der des Staatswesens kundige Salomo durch den Geist des Verstandes über die Dinge redet, die ihm so vertraut sind. Wenn er behauptet, dass die Welt und das menschliche Leben unter göttlicher Leitung stehen, so sind es zwei Umstände, die ihn dazu veranlassen. Zum ersten, dass die Menschen, wenn ihnen einmal etwas gelungen ist, alsbald ihre Undankbarkeit an den Tag legen, indem sie es ganz und gar sich selbst zuschreiben. So bringen sie Gott um die Ehre, die ihm gebührt. Um uns von dieser Unart zu heilen, erklärt Salomo, wir hätten überhaupt nur insoweit Erfolg bei unserem Tun, als Gott Glück und Segen dazu gibt. Zum weiten will er das törichte Selbstvertrauen der Menschen zerstören, welche unter Hintansetzung Gottes, bloß im Vertrauen auf den eigenen Verstand und die eigene Kraft, alles Möglich dreist unternehmen. Er reißt ihnen weg, was sie sich ohne Grund anmaßen, und ermahnt sie zur Demut und zum Gebet. Der Menschen Arbeiten oder Streben oder Planen verwirft er nicht: der Eifer in der Erfüllung unserer Pflicht ist eine lobenswerte Eigenschaft. Gott will nicht, dass wir Klötzen gleichen oder auf der faulen Haut liegen, sondern dass wir gebrauchen und anwenden, was er uns gegeben hat. Es ist ja wahr: der größte Teil unserer Mühe und Arbeit rührt von dem Fluche Gottes her; und doch, auch wenn wir in paradiesischer Unschuld geblieben wären, wäre es immer noch Gottes Wille, dass wir uns regen, gleichwie Adam in den Garten gesetzt wurde, ihn zu bebauen. Also Salomo will die Wachsamkeit, die Gott gefällt, nicht im geringsten verurteilen, auch nicht die Arbeit, mit der man dem Herrn ein angenehmes Opfer bringt, wenn man sich ihr im Gehorsam gegen sein Gebot willig unterzieht. Aber wir sollen nicht in blinder Überhebung an uns reißen, was Gottes ist. Deshalb werden wir erinnert, dass wir mit unserer Geschäftigkeit nichts zu Wege bringen, als nur soweit der Herr Segen zu unserer Arbeit gibt.
Mit dem „Haus“ meint er nicht bloß den Bau von Holz oder Stein, sondern er begreift damit die ganze wirtschaftliche Ordnung; und mit der „Stadt“ bezeichnet er nicht bloß ein Gebäude oder die Umfassungsmauern, sondern die gesamte Staatsverfassung. Auch was er sagt von denen, die bauen, und von dem Wächter, der wachet, ist in weiterem Sinne zu nehmen: was die Menschen an Mühe, Überlegung und Fleiß aufwenden zum Schutz der Familie oder zur Erhaltung der Stadt, das wird alles vergeblich sein, wenn der Herr nicht vom Himmel her gnädiges Gelingen gibt. Hier darf ich wiederholen, was ich soeben schon berührte: weil die Menschen gemeiniglich von einem so blinden Stolze besessen sind, dass sie Gott gering achten und ihre Gaben über die Maßen hochhalten, so gibt es nichts Heilsameres, als in die Schranken gewiesen zu werden, damit sie einsehen, dass alles, was sie beginnen, erfolglos sein wird, wenn Gott nicht aus lauter Gnade den Fortgang gibt.
Wenn die Weisen dieser Welt über Staatsverfassung verhandeln, so stellen sie in geistreicher Weise alles zusammen, was ihrer Meinung nach zu dem Gegenstand gehört: die Ursachen und die Mittel, die den Staat in die Höhe bringen, weisen sie mit Scharfsinn nach, andererseits die Fehler, durch welche ein gutes Staatswesen verdorben wird; kurz sie zählen mit großer Gewandtheit alles auf, was in dieser Beziehung zu wissen nötig ist, – nur dass sie die Hauptsache außer Acht lassen, nämlich dass die Menschen, so verständig und tüchtig sie auch sein mögen, in allem, was sie nur unternehmen, nichts ausrichten können, als nur soweit Gott ihnen die Hand reicht oder vielmehr sie als seine Werkzeuge gebraucht. Welcher Weltweise hat das je anerkannt, dass ein Staatsmann weiter nichts ist als ein Werkzeug in Gottes Hand? Nein, in der menschlichen Kraft finden sie die hauptsächliche Ursache der Wohlfahrt. Wenn so die Sterblichen in freventlicher Vermessenheit sich erheben, um Städte zu gründen, um die ganze Welt zu organisieren, so tut der heilige Geist recht daran, solchem Wahnsinn offen ins Gesicht zu leuchten. Tätig wollen wir sein, jeder nach seiner Gabe und Aufgabe, aber so, dass alles Lob, wenn etwas gelingt, bei Gott allein bleibt. Denn auch eine Teilung, wie viele sie sich denken, ist unbillig, dass einer, der sich wacker aufgeführt hat, die Hälfte des Lobes dem Herrn lässt, die andere für sich in Anspruch nimmt. Nein, Gottes Segen einzig und allein muss gelten und herrschen. Wenn demnach unser Erdenlos rein an Gottes Belieben hängt, wo sind dann die Flügel, mit denen wir uns bis zum Himmel erheben wollen? Wenn ein Haus eingerichtet, ein Lebensberuf erwählt wird, ja auch wenn Gesetze gegeben und Gerichte gehalten werden, so ist das alles nur ein Kriechen an der Erde; und dennoch sind alle unsere Bemühungen hier kraftlos, wie der heilige Geist verkündigt. Umso unleidlicher ist die Unvernunft derer, die in eigener Kraft bis in den Himmel dringen wollen.
Was ergibt sich nun daraus? Es ist nicht zu verwundern, wenn heutzutage Unordnung und Verwirrung in der Welt herrschen, wenn die Gerichte in den Städten aufgelöst sind, Ehegatten sich gegenseitig verklagen, Eltern über Kinder Beschwerde führen, alle ihr Geschick bejammern. Wer wendet sich denn noch an Gott in seinem Beruf und erhebt sich nicht selbst in vermessenem und aufgeblasenem Sinn? Es ist also nur der traurige Lohn, womit Gott gerechterweise den undankbaren Menschen vergilt, die ihn um seine Ehre betrügen. Würden sich alle demütig unter Gottes Vorsehung stellen, so würde ohne Zweifel in den einzelnen Beziehungen sowohl des öffentlichen Lebens als auch des Privatlebens der Segen zu sehen sein, den Salomo anpreist.
Das Wort, welches wir mit „arbeiten“ übersetzt haben, bedeutet nicht bloß sich mühen, sondern sich abmühen bis zur Erschöpfung. Unter den Wächtern sind, wie gesagt, nicht bloß die zu verstehen, die auf Wachtposten gestellt werden, sondern alle obrigkeitlichen und richterlichen Personen. Sind sie wachsam, so ist das eine Gabe von oben. Aber noch in anderer Beziehung haben wir nötig, dass Gott für uns wacht: denn wenn er nicht selbst die Wache vom Himmel aus hält, wird kein menschlicher Scharfblick genügen, um Gefahren abzuwehren.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar


Wer bewacht MEIN Haus?

„ich will singen“

Höret, ihr Könige; horchet auf, ihr Fürsten! Ich will, ja, ich will Jehova singen, will singen und spielen (Eig will singspielen) Jehova, dem Gott Israels!
Elberfelder 1871 – Ri 5,3

Hört her, Könige, und spitzt eure Ohren,
Satrapen!
Ich, ja, ich werdea dem Herrn singen,
ich werde für den Herrn, den Gott Israels,
aufspielen.
Septuaginta Deutsch – Alternativer Text – Richter 5,3

Höret ihr Könige, nehmet zu Ohren, ihr Beherrscher! Ich, ich will Jehovah singen, ich will Psalmen singen Jehovah, dem Gott Israels. 2Mo 15,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Richter 5,3

Der eröffnende Aufruf, den HERRN zu preisen , spricht in das Aufkommen eines dienenden Geistes bei Fürsten und Volk hinein (V. 2 ). Einem typischen Ausdruck des Lobes (V. 3 ) folgt eine geschichtliche Nacherzählung der vorhergehenden Taten der Errettung durch den Herrn (V. 4-5 ). Jahwe wird als der eine vom Sinai (vgl. Ps 68,8 ) bezeichnet und mit den Ereignissen, die der Überquerung des Jordans unter Josua vorangingen, in Zusammenhang gebracht. Die Erwähnung von Se´r (vgl. 5Mo 33,2 ) und Edom (vgl. Hab 3,3 ,wo Teman, eine edomitische Stadt, erwähnt wird) hat einige Gelehrte veranlaßt, den Berg Sinai östlich, nahe des Arabatals (südlich des Toten Meeres), zu vermuten, doch dies ist unwahrscheinlich.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gott hatte seinem Volk einen grossen Sieg über den Feind, die Kanaaniter, geschenkt. Durch sein Eingreifen leitete Er die vernichtende Niederlage des feindlichen Heerobersten Sisera ein. Und die mutige und beherzte Tat Jaels, der Frau Hebers, setzte den Schlusspunkt unter die von Gott geschenkte Rettung aus der Hand der Feinde (Ri 4,1-24).
Dieser Sieg ist der Anlass für ein Loblied, das Debora und Barak anstimmten. «Ich will, ja, ich will dem HERRN singen, will singen und spielen dem HERRN, dem Gott Israels» (Ri 5,3). Debora und Barak waren sich darüber im Klaren, dass sie die erfahrene Rettung in erster Linie der Hilfe Gottes zu verdanken hatten (Ri 4,15).

Halte fest 1999

Noch hat kein Volk der Geschichte von Anfang an sein Werden und Bestehen so eng mit dem Handeln Gottes verbunden wie der Glaube Israels. Wie es ein Volk wurde und wie es ein Volk blieb, darin steht es einzig da in der Weltgeschichte. Es konnte nur Geschichte [28] erleben, wenn Gott gewillt war, durch Sein Volk Geschichte zu machen, nur handeln, wenn Gott zu handeln befahl. Worauf Israel auch zurückschaute, alles große Geschehen vorangegangener Jahrhunderte war ihm durch Gottes Willen hervorgebracht. Mit Vorliebe nannten daher die späteren Zeiten Israels diesen Gott seiner Geschichte: den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Denn wie man Jahves leitende und ordnende Hand in den Familiengeschichten der alten Väter sah, so stand dem Volke auch gegenwärtig der Zusammenschluss der einzelnen Stämme und das gemeinsame Streben, sich auf kanaanäischem Boden dauernd eine Heimat zu schaffen, unter göttlichem Walten. Daher sah man die damit verbundenen Kämpfe an als Jahves Kämpfe, die errungenen Siege waren Jahves Siege, und die jeweilig erlittenen Niederlagen galten als Jahves Gerichte. Denn sobald Gott schwieg, mussten auch die Taten Israels schweigen, wenn Gott zürnte, musste Israels Geschichte durch Gerichte gehen.
Zu so einer hohen Lebens- und Geschichtsauffassung ist nur ein Glaube fähig, der mit dem zielbewussten Walten eines lebendigen und persönlichen Gottes zu rechnen vermag. Obwohl vielfach dem israelitischen Volksglauben damals noch feststand, dass [29] es außer Jahve auch noch andere Götter gebe, Götterfürsten, die den anderen Nationen als Gottheit dienten, so zweifelten andererseits aber grade die Treuen in Israel nie daran, dass Jahve der höchste von allen Göttern sei, der nicht nur die Welt erschaffen habe, sondern auch die Welt regiere.
Mit diesem lebendigen und höchsten Gott wussten sich viele des Volkes in ihrem Leben und in ihrer Geschichte aufs engste verbunden. Jahve galt ihnen als das unsichtbare Haupt der Nation. Er leitete es durch Führer, die Er erwählte, und machte die Sache Israels zu seiner Sache. Jeder Kampf gegen Israel galt ihnen als Jahves Kampf und jeder Sieg als ein Triumph Gottes gegen seine Widersacher.
….
Dem Kommen und der Verwirklichung Seiner Königsherrschaft auf Erden gilt auch unser Kampf. Er ist nicht kleiner und geringer als jener, zu dem einst die Prophetin Debora rief. Es ist ein geistlicher Kampf, der nur mit geistlichen Waffen geführt werden kann. Denn man kann unmöglich mit fleischlichen Mitteln geistliche Werte gewinnen. Seine Ziele sind nicht gewaltsame Unterwerfung, sondern innerliche Gewinnung: durch unseren Kampf sollen Feinde Freunde Gottes werden.
Daher ist uns dieser Kampf in seinem tiefsten Wesen eigentlich auch weit mehr Dienst als Kampf. Die Welt ist uns nicht ein Gegenstand unserer Bekämpfung, sondern unserer Liebe und unseres Dienstes. Nicht dem Menschen gilt unser Kampf, [32] sondern nur dem, was ihn knechtet und zeitlich und ewig unglücklich macht. – Das ist die große Weltmission derer, die Nachfolger dessen sein wollen, der größer war als Mose und die Propheten.
Allein wenn wir auch in vielem anders schauen und erkennen, wie es einst der Glaube Israels tat, so fühlen wir doch die innere Verwandtschaft mit ihm. Denn im letzten Grunde war es auch ihm darum zu tun, dass das nationale und staatliche, das sittliche und kultische Leben des Volkes von göttlichen Grundsätzen beherrscht werde. Was er in den Besten und Glaubensstarken für das ganze Volk herbeisehnte, war die Eingliederung Israels in Gottes große, sittliche Weltordnung.

Kroeker – Das lebendige Wort

Ein Blick auf den Namen:

YHVH Elohim

Dieser zusammengesetzte Name wird auf zwei Arten übersetzt. Manchmal wird er mit Jehova Gott übersetzt, wie in der American Standard Version. In anderen Übersetzungen, wie z. B. in der King James Version, wird er mit HERR Gott übersetzt. Der Name HERR hat alle Großbuchstaben, was betont, dass das hebräische Wort hier der vierbuchstabige Name Gottes ist, und das Wort „Gott“ hat nur den ersten Buchstaben groß geschrieben, was das Wort Elohim widerspiegelt. Beispiele für die beiden Namen zusammen als Jehova Gott oder Herrgott sind 1 Mose 2:4-5, 7-9, 15-16, 18-19 und 21-22.

Der zusammengesetzte Name YHVH Elohim betont zwei Beziehungen, die erste ist die Beziehung Gottes zur Menschheit im Allgemeinen und die zweite ist seine Beziehung zu Israel im Besonderen.

Betrachtet man die Beziehung Gottes zur Menschheit, so lassen sich vier Facetten feststellen. Die erste Facette ist die des Schöpfers, wie in 1 Mose 2,7-15 zu sehen ist. Der Kontext dieser Verse ist Gottes Erschaffung des Menschen, und der zusammengesetzte Name YHVH Elohim wird so häufig verwendet, dass er Ihn als den Schöpfer des Menschen hervorhebt.

Die zweite Facette dieses zusammengesetzten Namens ist, dass Gott Autorität über seine Schöpfung hat. In 1 Mose 2,16-17 gibt Gott dem Menschen seine Weisungen. Er gibt ihnen Gebote und sagt ihnen, was sie tun und was sie nicht tun dürfen, was zeigt, dass er Autorität über den Menschen hat.

Die dritte Facette betont Gott als Schöpfer und Lenker der irdischen Beziehungen des Menschen zu anderen und ihrer Beziehung zu ihm (Gen 2,18-24; 3,16-24).

Die vierte Facette hebt Gott als Erlöser hervor (1 Mose 3,8-15 und 21). Unter diesem zusammengesetzten primären Namen versprach Gott, den Erlöser, den Samen der Frau, zu senden, der sich eines Tages endgültig mit dem Problem der Sünde befassen würde, das in die menschliche Erfahrung eingedrungen war.

Die zweite Beziehung, die durch diesen zusammengesetzten Namen hervorgehoben wird, ist die Beziehung zwischen Gott und der Nation Israel. Beispiele dafür finden sich in 1 Mose 24,7; 2 Mose 3,15-18; 2 Mose 1,11; 21; Josua 7,13; 19-20, und Richter 5,3.

Arnold Fruchtenbaum – Was WIR über Gott wissen

„steht es nicht in deinem Buch?“

Mein Umherirren zählst du. Lege in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buche?
Elberfelder Bibel 1905 – Psalm 56,8

Du hast die Tage meiner Not gezählt, du hast meine Tränen gleichsam gesammelt und in deinem Buch verzeichnet.
Die Bibel mit Erklärungen – Ps 56,9

Du zählst alle meine Klagen und sammelst alle meine Tränen in einem Gefäß, ja, du hast jede einzelne in deinem Buch festgehalten.
Neues Leben – Bibel 2006 – Ps 56,9

Meine Flüchtlingstage hast du gezählt. / Sammle meine Tränen in deinen Schlauch! / Stehen sie nicht in deinem Buch? (V.9 weist deutlich auf die Zeit, da David von Saul verfolgt wurde.)
Ludwig Albrecht – Psalm 56,9

Hat Jehovah alle unsere Schritte, Wege, Tränen in Seinem Buch? Sind wir IHM so wichtig?
Wenn das so ist, dann ist es sehr gewagt, SEINE Kinder schlecht zu behandeln!

Vielleicht denkst du: Ich bin so gering und unscheinbar auf der Erde. Ich habe keine grossen Gaben oder Fähigkeiten. Mag sein, aber vergiss dabei nicht, dass dein Gott und Vater dich sieht!
Wie tröstlich ist der Gedanke, dass kein Gläubiger der Willkür eines blinden Schicksals ausgeliefert ist. Ich mag noch so klein und unbedeutend sein, ich darf wissen: Gott, mein himmlischer Vater, liebt mich als sein Kind und sieht mich immer und überall. Es ist Ihm nicht egal, was ich denke, ob ich froh oder traurig bin. Ihm entgeht keine meiner Tränen. «Sind sie nicht in deinem Buch?» (Ps 56,9). So wichtig und wertvoll sind wir für Gott!
Das wollen wir auch dann festhalten, wenn wir seinen Weg mit uns nicht verstehen. Er sieht uns jederzeit und wird uns nicht im Stich lassen. Wir werden seinen Trost und seine Hilfe erfahren.

Halte fest 2012

Die Tränen des Tales
In diesem Tal fliessen oftmals Tränen. Das ist nicht erstaunlich, denn es ist das Baka- oder Tränental (Ps 84,7), das Tal der Weinenden, aber für sie ist es zu einem Quellenort geworden. Diese Quelle ist eine unerschöpfliche Zufuhr von Segnungen, die da zu ihnen herabkommen; und die Trübsal selbst führt diese Segnungen herbei.
Nie gehen wir durch irgendeine Prüfung, ohne für unsere Seelen etwas Gutes daraus zu gewinnen. «Mit Segnungen bedeckt es der Frühregen» (Ps 84,7). Das sind Segnungen, die direkt von oben kommen; Christus selbst ist es, der sich unseren Seelen persönlich offenbart. In der Trübsal lernen wir Ihn besser kennen. In den Tiefen des Tales ist es, wo wir solche Segnungen empfangen. Da gibt es manche guten Dinge, die wir nur hier auf der Erde lernen können.
Aber hast du nicht von «unseren Tränen» gesprochen? In der Tat, sie sind schmerzlich; aber Er legt sie in seinen Schlauch, schreibt sie in sein Buch (Ps 56,9). Sie sind ein kostbares Andenken, das für die Ewigkeit aufgehoben werden soll. Dort wird dieses Andenken ein weiterer Grund zur Anbetung sein, zu den zahllosen anderen hinzugefügt.
Das Tal mag unfruchtbar scheinen, wie ein Acker, der weder gepflügt noch besät worden ist; trotzdem durchzieht ein «immer fliessender Bach» den tiefsten Grund dieses Tales, und er trocknet nie aus (5 Mose 21,4). Die Wasser der Gnade fliessen dort reichlich und erfrischen den Wanderer, der durch diese unfruchtbare Einöde schreitet.

Halte fest 1982

Zähle die Wege usw. Am Schluss des Verses erfährt die Bitte eine Unterbrechung. Zuerst bittet David, Gott möge seine Tränen beachten, und dann sagt er alsbald, als wäre seine Bitte erfüllt: Ohne Zweifel, du zählest sie. Genauer wäre vielleicht in Frageform zu übersetzen: „Solltest du sie nicht in dein Buch schreiben?“ Der Sinn ist jedenfalls der: „Herr, vor dir brauche ich nicht viele Worte zu machen. Denn ich weiß, du kommst mir freiwillig entgegen und gewährst mir meine Bitte.“ Aber wir müssen die einzelnen Worte erklären. Von „Wegen seiner Flucht“ redet David, um desto mehr Mitleid zu erwecken. Hatte er doch schon lange unstet und flüchtig umherirren müssen. Er hatte also nicht bloß eine einzige Flucht, sondern deren eine Menge hinter sich. Sein ganzes Leben scheint eine Wanderung in der Irre zu sein. Und eben dies bange, kummervolle Umherirren auf langen, verschlungenen Pfaden musste ihm Gottes Barmherzigkeit und Gunst gewinnen. Daher bittet er, Gott möge seine Tränen in ein Krüglein sammeln. In solchen pflegte man Wein und Öl aufzubewahren. Der Sinn ist also, Gott möge Davids Tränen nicht auf den Boden fallen lassen, sondern sie als etwas Kostbares in Treue bewahren. David gründete seine Bitten auf die Vorsehung Gottes, nach der dieser die Schritte der Seinigen mit seinen Augen verfolgt. So lehrt ja auch Christus (Mt. 10, 30), dass der Vater die Haare unseres Hauptes gezählt habe. Wenn wir nicht davon überzeugt sind, dass all unsre Trübsal vor Gott komme, so werden wir uns nie dazu aufschwingen können, so vertrauensvoll zu bitten, Gott möge unsre Tränen in einem Kruge aufbewahren, damit ihr Anblick ihn bestimme, doch endlich mit seiner Hilfe zu kommen. David aber erklärt alsbald, wie wir schon sagten, dass sein Wunsch bereits erfüllt sei. Denn der letzte Satz des Verses enthält keinesfalls mehr eine Bitte, sondern eine zuversichtliche Aussage. David ist so hoffnungsfroh, dass ihm gar kein Zweifel darüber kommt, dass seine Tränen alle bei Gott angeschrieben sind. Und was vor ihm geschrieben ist, das kann ja nicht ausgelöscht werden. Wenn Gott schon den Tränen seiner Frommen soviel Ehre einräumt, so lässt er sicherlich keinen Tropfen ihres Blutes zur Erde fallen, ohne ihn zu zählen. Ihr Fleisch und ihre Knochen mögen die Gewalthaber verbrennen, aber ihr Blut wird stets nach Rache schreien: und keine noch so lange Zeit wird auslöschen, was in Gottes Gedächtnis geschrieben steht.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Hier finden wir eine ausgezeichnete Beschreibung der einfühlsamen, persönlichen Fürsorge unseres Herrn. Er achtet auf uns in unserer Heimatlosigkeit und auf das ruhelose Umherwälzen in der Nacht, wenn wir uns wie im Fieber von einer Seite auf die andere drehen. Er kümmert sich so stark um die Gründe für unsere Kummertränen, dass man ihn bitten kann, sie in seinem Schlauch zu bewahren. Dies mag eine Anspielung auf die alte Sitte sein, dass Trauernde ihre Tränen in einem kleinen Gefäß auffingen, das sie auf das Grab des verstorbenen Freundes stellten als Erinnerung an die Zuneigung der Überlebenden. Bei allem, was geschieht, führt Gott bestimmt über unsere Tränen Buch, genauso wie Jesus uns später lehrte, dass die Haare unseres Hauptes alle gezählt sind.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Wenn du also auf der Suche bist, und nicht weißt, wem du vertrauen kannst – der Allmächtige sieht dich und beachtet dich! Deshalb finde bei IHM Trost und Hilfe!

glaubst du an Jehovah?

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,24

Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und glaubt an Den, Der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben übergegangen. Joh 3,18.36; 6,40f; 8,51; 13,3; 1Joh 3,14.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 5,24

Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zuo; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.
Neue Genfer Übersetzung – Joh 5,24

Passt auf, was ich euch zu sagen habe: Wenn mir jemand gut zuhört und sein Vertrauen auf Gott setzt, meinen Auftraggeber, dann wird er in der Lage sein, ewig zu leben! Er wird für seine Schulden bei Gott nicht mehr bezahlen müssen, er hat den Sprung vom Tod in ein echtes Leben schon geschafft.
VolxBibel – Johannes 5,24

ἀκούων Ptz., subst.; ὁ … ἀκούων jeder, der … hört (A104,1). πιστεύων Ptz., subst. πέμψαντι Aor. Ptz. πέμπω, subst. εἰς κρίσιν οὐκ ἔρχεται er kommt nicht ins Gericht (d. h. er wird nicht mehr verurteilt). μετα-βέ-βηκεν Pf. -βαίνω139 (v. einem Ort) weggehen (um an einem anderen Ort zu sein); übertr. (v. einem Zustand in einen anderen) hinübergehen, überwechseln (B 2a); μεταβέβηκεν ἐκ τοῦ θανάτου εἰς τὴν ζωήν er ist aus dem Tod (d. h. der Verurteilung zum Tod) in das (unvergängl.) Leben hinübergegangen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das ewige Leben , das Leben in der künftigen Welt, begann nach jüdischem Glauben erst mit der Auferweckung der Toten. Jesus schenkt denen, die an ihn glauben, dieses Leben bereits in der Gegenwart.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Doch um dies zu ermöglichen, mussten die Frage der Sünde am Kreuz geregelt und die Rechtsansprüche Gottes an den sündigen Menschen befriedigt werden. Dieses Werk nun hat Christus vollbracht. Darum konnte Er sagen, indem Er sich jenseits des Kreuzes stellte: «Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche – so wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe» (Joh 17,1.2). Aufgrund des Sühnungswerkes Christi kann Gott alle Glaubenden rechtfertigen und sie vom Tod zum Leben bringen. «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen» (Joh 5,24). Das ist die Gabe, die Gott allen, die sein Zeugnis über den sündigen Menschen und über seinen Sohn annehmen, umsonst gibt. «Dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht» (1 Johannes 5,11.12).
«Dieses Leben ist in seinem Sohn»: Nur in Christus besitzen wir das ewige Leben. Christus ist unser Leben (Kol 3,4), und wenn wir Christus haben, so haben wir das ewige Leben. Aber dieses Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott (Kol 3,3). Es ist ganz ausserhalb des Machtbereiches Satans; wir können es folglich nicht verlieren. Obwohl es verborgen ist in seinem Ursprung, muss das Leben Christi in uns zutage treten, da Er ja unser Leben ist. Das ist nur möglich, wenn wir den Tod auf alles anwenden, was vom natürlichen Menschen ist, damit allein das Leben Jesu in uns sichtbar werde. Das war es, was der Apostel Paulus tat, der sagen konnte: «Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir» (Gal 2,19.20).

Halte fest 1969

Sowohl das Hören des Wortes durch den Sohn als auch das Glauben an den Vater werden hier als Bedingungen für das ewige Leben genannt. (Man vergleiche auch Apg 20,21 ,wo ein weiteres doppeltes Erfordernis genannt wird.) In Joh 3,16 ist es hinwiederum Glaube an den Sohn und in 17,8 das Wort des Vaters. Gewiß findet sich in unserem Vers die ewige Sicherheit des Gläubigen, steht doch das Verb „hinübergegangen“ in der Wendung „ist vom Tod zum Leben hinübergegangen“ im Perfekt (metabebäken), womit die bleibenden Auswirkungen eines in der Vergangenheit liegenden Geschehnisses bezeichnet werden.
 Die Tatsache, daß der Übergang vom Tod zum Leben mit dem Gläubigen bereits geschehen ist, leugnet nicht die zukünftige Auferstehung des Leibes. Paulus mußte gegen solche Lehren ankämpfen (2Tim 2,18), denn ihre Vertreter zerstörten den Glauben etlicher. In der Tat ist in V.25 der Gegenstand geistliches Leben aus geistlichem Tod, während in V.28-29 der Gegenstand Auferstehung nach dem leiblichen Tod ist. Mit dem Ausdruck „die Stunde kommt“ meinte der Herr, daß Sein Opfertod am Kreuz die Grundlage des Glaubens bilden würde, genauso, wie in 4,23 darauf hingewiesen wird, daß dieser Tod die Grundlage wahrer Anbetung sein würde. Dennoch sagte der Herr beide Male „und ist jetzt“, womit er zeigte, daß die Gelegenheit schon vor dem Kreuz geboten war, da Er sich doch unter ihnen befand. In V.25 werden die geistlich Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören; Er legte großes Gewicht auf diese Tatsache. So heißt es von Seinen Schafen: „Sie werden meine Stimme hören“ (Joh 10,16); und zu Pilatus sagte er: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (18,37). Zudem werden alle, die in den Gräbern sind „seine Stimme hören“ (5,28).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Spricht Jesus von der Zukunft? Durchaus, wie V 28 f noch einmal zeigen wird. Aber er spricht zugleich von der Gegenwart und von seinem Tun heute, weil sich die letzte Zukunft heute entscheidet. Das sagt Jesus in dem gewaltigen Satz, der als ein unerhörtes Angebot jeden unmittelbar angeht. Er wechselt dabei von der dritten Person in die erste Person hinüber, damit es unmissverständlich klar ist: Der Sohn, von dem er sprach, das ist er selbst. Mit diesem „Ich“ begegnet er, unmittelbar die Entscheidung fordernd, den Führern des Volkes Israel, die vor ihm stehen, und er begegnet ebenso jedem, der jetzt sein Wort hört oder liest. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht hinein, sondern er ist hinübergeschritten aus dem Tode in das Leben.“ Nicht erst in ferner Zukunft, nicht erst nach dem Tode, sondern heute darf und soll es geschehen sein, dass ein Mensch „hinübergeschritten ist aus dem Tode in das Leben“. Jesus spricht es in der Form der vollendeten Vergangenheit aus. Es ist geschehen, der entscheidende Schritt ist getan. Somit kann es ein Gericht für ihn nicht mehr geben, „in ein Gericht kommt er nicht hinein“. Wie sollte auch einer, der das ewige Leben schon „hat“ (3,16;3,36 sagte das schon), noch erst in das |170| Gericht kommen können – Die Botschaft des Paulus von der Entrückung der Glaubenden bei dem Kommen des Herrn und von ihrer Mitwirkung beim Weltgericht 1 Thess 4,13-18;1 Kor 6,2-4 ührt nur näher aus, was Jesus hier grundlegend ausgesprochen hat.- . Das ist wesensmäßig unmöglich. Wer aber ist in dieser wunderbaren Lage? „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Es beginnt mit dem „Hören“ des Wortes Jesu. Freilich mit einem „Hören“ im Auftun des Herzens – In der ganzen Bibel ist das „Hören“ – oder auch das Nichthören! – ein entscheidender Vorgang. Vgl. von den zahllosen Stellen nur: 2Mo5,2; 2Mo23,22; 5Mo6,4; 1Sam3,9; Ps85,9; 95,7; 103,20; Jes40,28; 50,4; 62,11; Jer7,13; 22,29; 26,3; Hes3,7; Sach7,11; Apg2,37; 10,33; 15,7; 28,28; Röm10,14; 1Joh1,1; 2,7; Hebr2,1; Jak1,19; Offb1,3;2,7;3,20 – . Aus solchem Hören erwächst das „Glauben“. Es ist damit aber nicht ein allgemeines und unbestimmtes „Glauben an Gott“ gemeint. Jesus sagt nicht: „und glaubt an den, der mich gesandt hat“, sondern sagt: „und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Damit ist dieses „Glauben“ inhaltlich bestimmt. Wer so „glaubt“, der glaubt es Gott, dass er wirklich Jesus gesandt und dem Sohn alle Vollmacht gegeben hat. Wieder liegt ein völliges Vertrauen auf Gott unlösbar ineinander. Das Wort Jesu führt zum Vertrauen auf Gott und von Gott her wieder zum absoluten Vertrauen auf Jesus, weil Gott es ist, der Jesus gesandt und in dieser Sendung sein Herz und Wesen kundgetan hat. Wer aber dieses „Hören und Glauben“ in sich trägt, in dem ist damit die ewige Entscheidung gefallen, er sei, wer er sei. Bedingungen anderer Art für den Anteil am Leben gibt es nicht mehr. Umgekehrt vollzieht sich in dem erschütternden Nicht-hören und Nicht-hören-können der Juden (8,43 u. 47) schon das Gericht und das Todesurteil.

Wuppertaler Studienbibel


Vers 24 betrifft nicht die Auferstehung am Ende der Tage, sondern die geistliche Auferstehung, die derjenige erlebt, der zum Glauben an Jesus kommt. Was erfahren wir darüber?
Das »Wort« geht dem Glauben vor. Der Glaube kommt aus der Predigt – das zieht sich durch das gesamte NT (vgl. Joh 17,20; Röm 10,17; 1Thess 1,5ff.). Das Wort wird näher qualifiziert als »mein Wort«, d. h. als das Wort, das Jesus zu sagen hat. Es ist ein lebenschaffendes Wort (vgl. Joh 6,63.68), ähnlich wie später das Wort der Apostel (vgl. Apg 8,35). »Hören« ist hier mehr als ein akustischer Vorgang. Es meint das innere Aufnehmen (vgl. Joh 8,51).
Diesem Hören folgt das »Glauben dem, der mich gesandt hat«. Dabei lässt sich der Glaube an den Vater und der Glaube an den Sohn nicht voneinander trennen. Denn es geht ja gerade um den Glauben an den Gott, der Jesus »gesandt hat«. Man vergleiche dazu die Sendungsworte bei den Synoptikern (»Ich bin gekommen«, »Der Menschensohn ist gekommen«) und die Sendung des Sohnes in den synoptischen Gleichnissen (Mt 21,33ff. parr). Im NT ist Gott immer der Vater Jesu Christi. Deshalb haben z. B. Christen und Muslime keine gemeinsame Gotteserkenntnis und keine gemeinsame Gotteslehre.
Der so Glaubende »hat ewiges Leben«. Wieder beobachten wir, dass der Glaube – nicht die Werke des Gesetzes! – den Zutritt zum ewigen Leben bedeutet. (Zum Begriff des »ewigen Lebens« vgl. die Erklärung bei Joh 3,15ff.) Was Paulus in Römer 3,21ff. ausführt, ist keimhaft bereits in Johannes 5,24 angelegt (vgl. auch Joh 3,15ff.; Joh 3,36; 6,40.47; 10,10.28; 11,25ff.; Joh 20,31).
Was aber meint die Aussage »der kommt nicht in das Gericht, sondern ist aus dem Tode in das Leben hinüber geschritten«? Müssen wir nicht auch als Christen »alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi« (2Kor 5,10)? Doch. »Gericht« meint in Johannes 5,24 nicht die Gerichtsverhandlung, die tatsächlich keinem Christen erspart bleibt (vgl. Mt 25,14ff. !), sondern den Zustand des ewigen»Gerichts«(= Verdammnis). Und in diese ewige Verdammnis »kommt« der Glaubende »nicht« (vgl. Joh 3,18; Röm 8,1). Mit der Bekehrung bzw. Wiedergeburt hat er vielmehr »ewiges Leben« empfangen und ist in diesem Sinne »aus dem Tode in das Leben hinübergeschritten«. Das sind also Vorgänge während des irdischen Lebens! Beim Sterben muss man das »ewige Leben« schon mitbringen. Deshalb kann es sein, dass ein quicklebendiger, vitaler Mensch noch im »Tode«, d. h. in seinen Sünden ist (vgl. Röm 6,3ff.; 1Kor 15,17ff.; Eph 2,1.5).
Für »hinübergeschritten« steht das griechische Wort »metabaebken« das dem Fremdwort »Metabasis« zugrunde liegt. Was für eine gewaltige Metabasis ist das! Johannes 5,24 spricht vom größten »Fortschritt«, den die menschliche Geschichte kennt, nämlich von dem »Hinüberschritt« aus der Todesverfallenheit in das Leben der Gottesgemeinschaft. Dass dieser Schritt über die »Linie« in diesem Leben getan werden kann, gehört zu den großen Gnadengaben Gottes (vgl. 1Joh 3,14).
Halten wir noch eines fest:
Jesus macht seine Aussage nicht im Konjunktiv, sondern im Indikativ. Es heißt nicht:
»Der könnte vielleicht hinübergeschritten sein« oder »der würde meines Erachtens das ewige Leben haben« oder »wir hoffen, dass es sich so verhält …« Es heißt vielmehr: »der hat«, »der kommt« , »der ist hinübergeschritten«. Das hat eine doppelte Konsequenz:
a) Wir können zuversichtlich predigen, dass das so ist, und
b) wir können es zuversichtlich für uns selbst glauben. Auf die Frage:
»Bist du gerettet?« gibt es im Vertrauen zu Jesus ein unzweideutiges »Ja«. Wer hier den Einwand erhebt, nur der Hochmut spreche so, hat das NT nicht verstanden. Für Luther war die »assertio«, die zuversichtliche, auf Gottes Wort gegründete Aussage, wesentlich. Heute droht die Gefahr, dass wir zu einem »Konjunktiv-Christentum«, das nur noch von einem »Vielleicht« oder »Hoffentlich« spricht, verkommen. Ph. Fr. Hiller merkte einst zu Johannes 5,24 an: »Helden der Erde besiegen den Tod nicht, dessen sie spotten; sie werden von ihm überwunden; er liefert sie in’s Gericht.« Jesus dagegen führt aus dem Tod ins Leben.

Edition C

Nur der Glaube an Jehovah rettet – nicht die Zugehörigkeit zu irgendeiner religiösen Gruppe! Jesus war nämlich nicht der Gründer einer neuen Kirche – sondern der einzigste Weg zum Vater.

das Ziel des ganzen ist …

zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, worin er uns begnadigt hat (O. womit er uns angenehm gemacht hat) in dem Geliebten,
Elberfelder 1871 – Eph 1,6

Zum Lob der Herrlichkeit Seiner Gnade, womit Er uns begnadigt hat in dem Geliebten; Mt 3,17; Kol 1,13.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Eph 1,6

Darum freuen wir uns voll. Wir danken ihm für seine Liebe, mit der er uns durch seinen Sohn Jesus freigesprochen hat.
VolxBibel – Epheser 1,6

Ein Grund für die Erwählung Israels war, dass das Volk Gott verherrlichen sollte ( Jes 60,21; 61,3; Jer 13,11 ); die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes nimmt im Judentum eine so zentrale Rolle ein, dass nach jüdischer Auffassung sogar das göttliche Eingreifen zum Gericht dem Zweck diente, die Menschen zu ihm, der wahren Quelle des Lebens ( Jer 2,13 ), zu bekehren ( 2.Mose 7,5; Am 4,6 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Denn die Schrift lehrt, dass von dem Augenblick an, da wir Christum annehmen, alle unsere Fehler und Unvollkommenheiten vor des Herrn Augen gleichsam verdeckt sind um des Verdienstes des Sühnopfers willen. Das Jehovas Güte und Gnade beschafft hat, und das wir uns durch Glauben daran zu nutze machen können. Da einzig, was vollkommen ist, bei Gott annehmbar ist, und da wir, so sehr wir uns bemühen und reinigen, doch immer unvollkommen bleiben, so ist es klar, dass unsere Annahme durch den Vater nur möglich ist, wenn wir gleichsam eingehüllt sind in das Kleid der Gerechtigkeit Christi, wenn seine Vollkommenheit uns zugerechnet wird. So sind wir denn zunächst „angenommen in dem Geliebten“ (Epheser 1:6), und dann beweisen wir unsere Liebe zur Gerechtigkeit, unseren Wunsch, dem Herrn zu gefallen, täglich dadurch, dass wir der Heiligkeit (Vollkommenheit) zustreben.

Charles Taze Russell im Jahr 1899 – Die Versöhnung des Menschen mit Gott

Das ist nicht nur der in seiner Ewigkeit verborgene Wille Gottes, von dem wir nur durch eine Verheißung Kunde hätten; seine Erwählung ist vollendete, von uns erlebte Tat geworden. Christus ist nicht mehr nur in seinem ewigen Leben im Vater der Grund und Träger einer uns geltenden göttlichen Liebe, sondern er ist zu uns gekommen und hat uns die Liebe Gottes gebracht, sie mit der Tat erwiesen und zu unserem Besitz gemacht. Im Geliebten Gottes, in dem ersten, ewigen und herrlichen Empfänger der göttlichen Liebe, hat sie auch uns erfasst, und wie groß die in ihm uns geschenkte Gnade ist, erkennen wir daran, dass er uns in die Kindesstellung führt, in der wir vor Gott heilig sind.

Ist uns nicht schon damit das volle Evangelium gesagt? Kann Paulus noch mehr sagen, um die göttliche Gnade noch höher zu führen und sie noch reicher vor uns zu entfalten? Ja; denn damit, dass Jesus die göttliche Gnade uns so bringt, dass wir sie empfangen und erleben, begegnet sie unserer Sünde. So muss noch ein neuer, wichtiger Punkt zur Sprache kommen, der uns die Größe der göttlichen Gnade nach einer neuen Seite erkennen lässt . Es wird darin deutlich, was uns die irdische Arbeit Jesu erworben hat. Weil uns schon unsere Erwählung im Christus gegeben ist, wird uns auch alles weitere, was sich auf die ewige Gnade Gottes aufbaut, in ihm zuteil, so dass der Preis der Gnade Gottes fortwährend zum Preis Jesu und zur Verkündigung seiner Wohltat wird.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Die V. 5-6 bringen nun eine nähere Bestimmung unserer Auserwählung: Gott hat uns erwählt, »… wobei er uns in Liebe vorherbestimmt hat ….«. Gerade haben wir in V. 4 gehört, dass Gott uns mit dem allgemeinen Ziel erwählt hat, vor ihm heilig und untadelig leben zu sollen. Aber er belässt es nicht bei dieser allgemeinen Bestimmung. Auch Engel sind heilig und untadelig. Im Blick auf uns Menschen geht Gott aber weiter. Er fasst einen ganz konkreten Liebesplan – und zwar grundlos! »Liebe« (griech.: agape – ein in der Umwelt des Neuen Testaments kaum gebrauchtes Wort) ist jene herzliche Zuwendung, die sich nicht an den Vorzügen des anderen entzündet, sondern auf den anderen zugeht, auch wenn er unliebenswert, ja, sogar ein Feind wäre. In dieser seiner Liebe trifft Gott nun, ebenfalls vor Grundlegung der Welt (V. 4; vgl. das »vorher-«), eine Vorherbestimmung, eine persönliche Festlegung. Darüber wird in V. 5 zunächst ausgesagt, worauf sie sich bezieht und was ihn dazu bewegt hat, bevor in V. 6 dann das Endziel des ganzen Heilsplans Gottes genannt wird.

1.) Gott hat uns vorherbestimmt »zur Einsetzung als seine Söhne durch Jesus Christus«. Das griech. Wort, das wir mit »Einsetzung als Söhne« wiedergegeben haben, kann auch »Annahme an Kindes Statt« oder »Adoption« bedeuten. Darauf bezieht sich also unsere Vorherbestimmung, dass Gott beschlossen hat, uns zu nichts weniger zu machen als zu seinen Söhnen (Wörtlich: »… Söhne auf ihn hin«). Unsere Bestimmung als Erwählte ist es nicht, Engel zu werden oder irgendwelche himmlische Wesen, sondern Söhne Gottes. Dies sind wir nicht von Natur aus; wir müssen als Söhne eingesetzt werden. Dies bewirkt der Heilige Geist (Röm 8,15: »Geist der Einsetzung in die Sohnschaft«) aufgrund der Erlösungstat Christi (Gal 4,5). Entsprechend heißt es auch hier, dass die Einsetzung als Söhne Gottes »durch Jesus Christus« geschieht.

2.) Gott hat uns vorherbestimmt, seine Söhne zu werden, »gemäß dem Entschluss seines Willens«. Der Gedanke, der schon in dem Wort »Liebe/Agape« (V. 5 a) steckt, nämlich dass unsere Vorherbestimmung ganz in Gottes freier Gunst gründet, wird nun nochmals stark unterstrichen. Es gibt keinen anderen Grund dafür, dass Gott uns als seine Söhne annahm, als den freien Entschluss seines Willens. Das ist Gnade! Dan ist kein Verdienst, kein Anspruch unsererseits, sondern nur Gottes grundloser Liebeswille.

Allerdings verbindet Gott mit unserer gnädigen Vorherbestimmung als seine Söhne ein Ziel. Es ist das höchste Ziel des gesamten Heilsplans Gottes. In freiem Liebesentschluss bestimmt er uns zur Sohnschaft »zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns beschenkt hat in dem Geliebten« (V. 6; vgl. V. 12.14 b). Söhne Gottes sollen Lobsänger werden. Sie sollen bis in Ewigkeit die Gnade rühmen, d. h. das unverdiente Beschenktwerden, das uns nur um des geliebten Sohnes Gottes willen zukommt. Diese Gnade hat sie, die Sünder, die Mangel an Herrlichkeit Gottes hatten (Röm 3,23), zu Kindern gemacht hat. In der Einsetzung als Gotteskind haben sie die Gnadenherrlichkeit Gottes erfahren; am Ende empfangen sie die Auferstehungsherrlichkeit (1Kor 15,43; Röm 8,18). Wenn wir diesen Vers verstanden haben, und uns jemand fragt, was denn das höchste Ziel der Heilsgeschichte sei, müssten wir sagen können: Das höchste Ziel der Heilsgeschichte ist – nicht unser Wohl, nicht unser Heil, sondern – die Verherrlichung Gottes!

Gerhardt Maie – Edition C

Genau auf den Punkt gebracht – der letzte Satz:
das höchste Ziel der Heilsgeschichte ist die Verherrlichung Jehovahs!