Schlagwort: Jesus

Einheit des Geistes

mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande (O. durch das Band) des Friedens.
Elberfelder 1871 – Epheser 4,2–3

Die Kraft, die von Gott kommt, hat euch zusammengeschweißt. Achtet darauf, dass das so bleibt, indem ihr untereinander Frieden haltet.
VolxBibel – Epheser 4:3

mit aller Demut und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Epheser 4:2–3

Einheit zu bewahren, die Gottes Geist euch geschenkt hat Gottes Geist hat die Gläubigen geeint, indem er sie zum Vater gezogen hat durch den Glauben an den Sohn und indem er in ihnen als dem neuen Tempel wohnt (2,18.21f.). Christen besitzen eine Verantwortung, diese Einheit durch die Frucht des Geistes – die Demut, Geduld und Liebe umfasst – zu bewahren und zum Ausdruck zu bringen (V. 2; Gal 5,22f.).

Reformations-Studien-Bibel

Der Geist, der die den Christen vor- und aufgegebene Einheit bestimmt, ist das in der Kirche wirkende göttliche Pneuma.

Die Bibel: Herder-Übersetzung mit Kommentar und Erläuterungen

Frieden ist ein Zustand der Versöhnung und Liebe und dient daher als Band, das die Gläubigen in Christus vereint. Die Gläubigen schaffen keine Einheit, sondern sollen die bereits bestehende Einheit bewahren.

Die ESV Studienbibel

bindet euch mit Frieden aneinander: Paulus‘ Betonung, dass Gott sowohl Heiden als auch Juden annimmt (2,11-3,6), wird nun ethisch angewandt: Juden und Heiden sollen sich gegenseitig in der Gemeinde annehmen (siehe Kol 3,14-15).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel 2008

vergessen wir nicht: es gibt nur ein Haupt!

Angefochtene Einheit
Das Ringen um die Einheit der Christen ist so alt wie die Geschichte der Gemeinde Jesu selbst. Drei Beispiele: 

Jesus hat im hohepriesterlichen Gebet um die Einheit seiner Jünger gerungen (Joh 17,11) und dabei einen Maßstab gesetzt: „dass sie eins seien wie wir“. Die Beziehung zwischen dem menschgewordenen Christus und Gott, dem Vater, ist folglich das Modell der Einheit.
Später haben die Apostel darum gekämpft, dass die Gläubigen aus jüdischem und nichtjüdischem Hintergrund beieinander bleiben. Im großen Apostelkonzil zu Jerusalem (Apg 15) fanden sie eine Re-
gelung, die schon im Reich König Davids zum Einsatz kam: So wie dort von den nichtjüdischen Völkern verlangt wurde, dass sie sich von Götzendienst, Unzucht, Blut sowie vom Verzehr nichtgeschächteten Fleisches enthalten sollten, wird diese Maßnahme nun auch von den Gläubigen aus nichtjüdischen Völkern verlangt (Apg 15,20). Dadurch sollte das Zusammenleben zwischen beiden Gruppen in einer Gemeinde möglich sein – trotz fortbestehender Unterschiede im Umgang mit der Thora. Am Ende hieß es: „Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns …“ (Apg 15,28). Offenbar ist der Heilige Geist in seinem Wirken für die Gestaltung der Einheit unverzichtbar, wie auch die Zusammenschau beider Testamente.
Als drittes Beispiel möchte ich auf Eph 4,3-6 verweisen, wo ebenfalls von der „Einheit im Heiligen Geist“ die Rede ist. Dort wird betont, dass diese Einheit eine von Gott geschenkte Gabe ist, die wir nicht selbst herstellen müssen, sondern die es lediglich zu bewahren gilt. Diese geschenkte Einheit steht auf sieben Säulen: ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater. Dennoch hat es im Laufe der Kirchengeschichte viele schmerzhafte Trennungs- und Kirchenneubildungsprozesse gegeben, die trotz ebenso vieler Einheitsbemühungen bis heute fortwirken. Nicht die Trennungsgeschichte aber ist mir hier wichtig, sondern die Frage, was die unterschiedlichen christlichen Identitäten eigentlich eint. Ich bin überzeugt: Ein Gespräch über Unterschiede in Lehre und Leben kann nur dann eine positive, reinigende und gemeinschaftsfördernde Wirkung entfalten, wenn es von einer lebendigen Vision der Zusammengehörigkeit und Einheit getragen ist.

Aufatmen 1/2018

Es sollte ganz klar sein, dass der Apostel uns nicht dazu ermahnt, die Einheit des Leibes zu bewahren, denn dies ist ein göttliches Werk. Gott begann dies Werk am Tag der Pfingsten, als der Heilige Geist vom Himmel herniederkam, um alle wahrhaft Gläubigen mit dem Herrn Jesus Christus, dem Haupt, als zu einem Leib zu verbinden. „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden“ (1 Korither 12, 13).
Trotz all der Spaltungen und Trennungen, die unglücklicherweise die Christenheit zerrissen haben, bilden alle wahren Christen, in welcher christlichen Benennung und Gruppe sie sich auch aufhalten mögen, den einen Leib des Christus.
Der Apostel ermahnt uns hier, dass wir uns befleißigen, unser Äußerstes zu tun, die „Einheit des Geistes“ zu bewahren. Jeder Gläubige aus irgendeiner Gruppe, aus irgendeinem christlichen Kreis ist mein Bruder und gleich mir ein Glied am Leib Christi. Ich bin schuldig, ihn zu lieben und mit ihm auf dieser Basis zu verkehren.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass uns der Apostel nicht auffordert, diese Einheit zu machen oder zu bauen, sondern sie zu bewahren; denn gemacht ist diese Einheit bereits durch den Heiligen Geist. Wenn jeder Gläubige erlauben würde, dass der Heilige Geist ungehindert in seinem Herzen wirken könnte, so würde diese Einheit in warmherziger, ungeheuchelter Liebe gegen alle wahren Gläubigen ohne jede Ausnahme offenbar werden. Es würde die Schönheit und Herrlichkeit dieser Einheit in all unseren Handlungen mit allen Kindern Gottes gesehen werden.

Das Band des Friedens
„In dem Band des Friedens“. Hier ist nicht von dem Frieden die Rede, den Gott in unsere Seelen gibt und der unsere Herzen und unseren Sinn bewahrt in Christus Jesus, sondern von dem Frieden, der unsere Herzen mit allen geliebten Kindern Gottes verbindet.
Es ist möglich, dass es Gläubige gibt, die bezüglich der göttlichen Wahrheiten nur ein geringes Verständnis besitzen, und wir tun gut, wenn wir ihnen mit aller Demut und Sanftmut die gesunden, göttlichen Grundsätze verstehen helfen. Doch das Wichtige hier, wozu uns der Apostel ermahnt, ist, dass wir uns wirklich befleißigen, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Auf der anderen Seite ist es wichtig zu bemerken, dass „die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens“ nicht bedeutet, einen Menschen in die Gemeinschaft der Gläubigen aufzunehmen, wenn sein praktisches Leben oder sein lehrmäßiger Standpunkt nicht gesund ist. Es ist äußerst gefährlich, so etwas unter dem Vorwand der Liebe oder mit dem Gedanken zu tun, wir würden nun die Einheit des Geistes in dem Band des Friedens bewahren. Denn das Erweisen von Liebe auf Kosten der Wahrheit oder der Herrlichkeit Gottes ist keine wahre christliche Liebe. Würden wir unserem Herrn Jesus Christus und Seinen Anrechten gegenüber wahrhaftig und in unserer Liebe zu Ihm aufrichtig sein, wenn wir einem Menschen, der nicht einen guten, christlichen Wandel in praktischer Heiligkeit führt, erlaubten, anwesend zu sein und Gemeinschaft mit den Gläubigen zu haben? Oder wenn wir eine Person zuließen, die zwar behauptet, ein wahrer Christ zu sein, die aber durch böse Lehre verwirrt ist und den Namen Christi, unseres Herrn und Meisters, entehrt?
Oh, Heilige Gottes, wacht auf! Bewacht sorgfältig die Tore! Denn wir leben in den letzten Tagen, den Tagen der Übungen und des Verfalls, in denen „das Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ schon wirksam ist, um der großen Drangsalszeit und der Aufnahme des Antichristen den Weg zu bereiten.
Die heutige Theologie leugnet die Inspiration der Heiligen Schrift in gewissen Teilen oder in ihrer Gesamtheit. Sie leugnet die Gottheit der Person Jesus Christus, unseres Herrn; leugnet, dass Sein Tod am Kreuz ein Sühnungstod war. Sie hält noch an weiteren gottlosen Lehren fest. Und all diese bösen Lehren sind in die Mitte der sogenannten Christenheit eingedrungen! Daher sollten sich alle, die Christus lieben, von diesen Vertretern der modernen Theologie abwenden, auch wenn dieselben von sich behaupten, dass sie Christen seien.

Matta Behnam – Betrachtungen über den Epheserbrief


Die Bibel zeigt, daß diejenigen, die Jehova dienen, ein vereintes Volk sein sollen (Eph 4:1-3). Diese Einheit soll jetzt herrschen, obwohl wir in einer entzweiten Welt leben und noch mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen haben. Jesus betete ernstlich darum, daß seine Jünger alle eins sein mögen, daß unter ihnen echte Einheit herrschen möge. Was bedeutet das? Daß sie vor allem ein gutes Verhältnis zu Jehova und zu seinem Sohn haben sollten. Auch daß sie untereinander vereint sein sollten (Joh 17:20, 21). Das ist heute der Fall, da sie die Unterweisung anwenden, die sie im „Hause“ Jehovas empfangen.
WELCHE FAKTOREN TRAGEN ZUR EINHEIT BEI?
Einige der entscheidenden Faktoren, die zu dieser Einheit beitragen, werden unten aufgezählt. Überlege bei der Beantwortung der jeweils danach aufgeworfenen Fragen, wie jeder dieser Faktoren dein eigenes Verhältnis zu Jehova und zu deinen Mitchristen berührt. Wenn du über diese Punkte im Licht der angeführten Schriftstellen nachsinnst, wird dir das helfen, ein nach Gott ausgerichtetes Denk- und Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, etwas, was wir alle brauchen (Spr 5:1, 2; Phil 1:9-11). Betrachte daher nacheinander jeden dieser Faktoren:
Die Bibel zeigt, daß diejenigen, die Jehova dienen, ein vereintes Volk sein sollen (Eph 4:1-3). Diese Einheit soll jetzt herrschen, obwohl wir in einer entzweiten Welt leben und noch mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen haben. Jesus betete ernstlich darum, daß seine Jünger alle eins sein mögen, daß unter ihnen echte Einheit herrschen möge. Was bedeutet das? Daß sie vor allem ein gutes Verhältnis zu Jehova und zu seinem Sohn haben sollten. Auch daß sie untereinander vereint sein sollten (Joh 17:20, 21). Das ist heute der Fall, da sie die Unterweisung anwenden, die sie im „Hause“ Jehovas empfangen.
WELCHE FAKTOREN TRAGEN ZUR EINHEIT BEI?
Einige der entscheidenden Faktoren, die zu dieser Einheit beitragen, werden unten aufgezählt. Überlege bei der Beantwortung der jeweils danach aufgeworfenen Fragen, wie jeder dieser Faktoren dein eigenes Verhältnis zu Jehova und zu deinen Mitchristen berührt. Wenn du über diese Punkte im Licht der angeführten Schriftstellen nachsinnst, wird dir das helfen, ein nach Gott ausgerichtetes Denk- und Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, etwas, was wir alle brauchen (Spr 5:1, 2; Phil 1:9-11). Betrachte daher nacheinander jeden dieser Faktoren:

Wir alle beten Jehova an und erkennen sein Recht an, den Maßstab für Gut und Böse zu setzen.
Wie würde Jehova darüber denken, wenn wir seinen Rat über eine Angelegenheit vorsätzlich mißachteten, die in unseren Augen von geringfügiger Bedeutung ist? (Luk 16:10; vergleiche Maleachi 1:6-8).
Wirkt es sich auf andere aus, wenn wir den Geboten Jehovas nicht immer gehorchen? (Vergleiche Römer 5:12; Josua 7:20-26; 1Könige 14:16.)

Wir alle ziehen aus demselben geistigen Ernährungsprogramm Nutzen.
Welche Verhältnisse herrschen unter denen, die Jehovas Vorkehrungen zur geistigen Ernährung nicht schätzen? (Vergleiche Jesaja 1:3; 9:16; 65:14.)

Kein Mensch, sondern Jesus Christus ist unser Führer und derjenige, durch den wir alle Jehova anbeten.
Hat irgend jemand von uns berechtigten Grund, zu glauben, wir seien als Menschen besser als andere? (Röm 3:23, 24; 12:3; Mat 23:8-10).

Ganz gleich, wo wir leben, sehen wir Gottes Königreich als die einzige Hoffnung für die Menschheit an.
Wieso schützt uns dies vor entzweienden Einflüssen? (Mat 6:9, 10; Mi 4:3).

Durch den heiligen Geist werden in den Anbetern Jehovas Eigenschaften hervorgerufen, die für die christliche Einheit unerläßlich sind.
Wie ermöglichen wir es dem Geist Gottes, in uns seine Frucht hervorzubringen? (Ps 1:2; Spr 22:4; Offb 3:6; Apg 5:32).
Wie wirkt es sich auf unser Verhältnis zu Jehova aus, daß wir die Früchte des Geistes hervorbringen? Wie wirkt es sich auf unsere Brüder aus? (Gal 5:22, 23).

Wir alle haben die Verantwortung, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen.
Wie wird unsere Einstellung zu unseren Mitchristen beeinflußt, wenn wir uns eifrig mit ihnen an dieser Predigttätigkeit beteiligen? (Vergleiche Kolosser 4:7, 11.)

Diese Tatsachen anzuerkennen ist gut. In Übereinstimmung damit zu leben verlangt aber noch viel mehr. Doch wenn wir es tun, gelangen wir in ein enges Verhältnis zu Jehova. Auch unsere Gemeinschaft mit unseren Glaubensbrüdern wird dann für uns erquickend sein. Wir werden so empfinden, wie es in Psalm 133:1 ausgedrückt ist: „Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ Hast du nicht persönlich erlebt, wie erquickend es sein kann, die Welt und ihre Selbstsucht hinter sich zu lassen und sich mit anderen zu versammeln, die Jehova wirklich lieben?

In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint}

Ist es wirklich so, das Jehova unser Maßstab ist – oder gibt es inzwischen eine Gemeindeleitung/Organisation, die mir vorschreibt, wie ich über Impfungen, Politik und vieles mehr denken sollte?
Ist wirklich die Bibel meine Anleitung, oder ist es eine Libery oder Website, wo ich nachschlage, wie ich denken sollte?
Lese ich wirklich mindestens einmal im Jahr Gottes Wort – als ein Buch? Oder werde ich durch Filmchen und Vorträge von Gottes heiligem Wort abgelenkt?
Ist Jesus Christus wirklich mein Haupt – oder ist ER inzwischen ersätzt worden, durch Männer die angeblich mehr wissen, als Jesus Christus?
Ist der heilige Geist wirklich meine Anleitung – oder dürfen nur „ausgewählte“ sich als „mit heiligen Geist erfüllte“ bezeichnen? Also anders formuliert: sind wir alle Christen/Gesalbte – oder nur ein kleiner Teil?
Sprechen alle über die „gute Botschaft vom Königreich Gottes“ – oder „verkaufe“ ich Bücher und Videos, anstatt direkt auf den Inhalt der Bibel – anhand der Bibel – zu lehren?

Alle werden bei Gott wieder die Schulbank drücken müssen!

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten geschrieben: „Und sie werden alle von Gott gelehrt sein“. (Jes 54,13) Jeder, der von dem Vater (Eig von seiten des Vaters) gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Elberfelder 1871 – Johannes 6,44–45

Schon in den Büchern der Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott selbst unterwiesen werden!‹ Das erfüllt sich hier und jetzt: Wer die Worte des Vaters gehört hat und seine Lehre angenommen hat, der kommt dann auch zu mir.
Roland Werner – Das Buch – Johannes 6:45

Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.
Einheitsübersetzung 1999 – Johannes 6,45

Da wir den Vers 44 schon vor ein paar Tagen hatten – hier der link, um den Zusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren.

WIchtig, dass wir erkennen: wer von Jehovah gezogen wird, der geht bei „Gott auf die Schulbank“!

Um ein Beispiel zu liefern von der Art, wie der Vater zieht, zitierte der Herr Jes 54,13: „Und alle deine Kinder werden vom HERRN gelehrt.“ Der Zusammenhang spricht von der zukünftigen Wiederherstellung. Es gibt verschiedene Wege, auf denen die Wahrheit in das Herz eindringt und zu Glauben und Errettung führt.
1. Direkt durch Gott (Jes 54,13). Mit Bezug auf den Neuen Bund sagt Gott: „Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben.“
 2. Durch den Sohn: „Gott […] hat […] am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“ (Hebräer 1,2).
 3. Durch den Heiligen Geist: „Jener wird euch alles lehren“ (Joh 14,26).
 4. Durch das geschriebene Wort Gottes.
 5. Durch Seine Diener und Seine Propheten (Hebräer 1,1).
 6. Durch die Schöpfung: „Denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut“ (Röm 1,20).
Zum angeführten Zitat fügte der Herr noch ein Wesensmerkmal des Menschen an, der zu Ihm gekommen ist: „Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.“ Die Worte „von dem Vater“ sind para tou patros ; sie bedeuten nicht, daß ein Mensch über den Vater etwas lernt, sondern daß er vom Vater lernt. Der Mensch lernt in Wahrheit von Christus. Von Ihm Hören und Lernen bewirkt, daß man im Glauben zu Ihm kommt, weil das Lernen sonst nicht echt gewesen sein kann. Damit kann keine Religion, die nicht zu Christus führt, von Gott sein.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Zur Unterstützung seiner Lehre von der Rettung durch die Gnade Gottes zitierte Jesus das Alte Testament. Das Zitat, das er hier anführt – sie werden alle von Gott gelehrt sein – stammt aus den Propheten, wahrscheinlich aus Jes 54,13 ,doch auch in Jer 31,34 findet sich ein ähnlicher Gedanke. Dieses „Belehrtwerden“ von Gott bezieht sich auf Gottes Wirken im inneren Menschen, das ihn befähigt, die Wahrheit über Jesus anzunehmen und ihm zu antworten. Wer es vom Vater hört und lernt, der wird zu Jesus kommen und ihm glauben.

Walvoord Bibelkommentar

In einer geheimnisvollen Weise durchdringen sich göttlicher und menschlicher Wille so, dass wir keinen von beiden ausschließen dürfen (vgl. Phil 2,12ff.). Auch in Johannes 6,44 will also das »Ziehen« des Vaters unsere Rettung ermöglichen, aber das »Kommen« zu Jesus bleibt dennoch unsere eigene Entscheidung. Zum selben Ergebnis nötigt uns der Zusammenhang von Johannes 6, denn in Vers 45 werden als Voraussetzungen des Kommens das Hören und das Lernen genannt – beides ohne Zweifel willentliche und eigene Entscheidungen. Formulieren wir noch einmal positiv:
Gott will, dass wir zu Jesus kommen (vgl. 1Tim 2,4), ja er »schleppt« uns sogar zu ihm hin, aber zuletzt müssen wir ein eigenes Ja zum Glauben und zur Nachfolge finden. Diejenigen Ausleger haben also Recht, die das »Ziehen« des Vaters als ein »inneres, gnadenhaftes Ziehen« oder als ein »liebevolles Ansichziehen« bezeichnen. Augustin merkte zu unserer Stelle an:
»Wirst du noch nicht gezogen? Bete, dass du gezogen wirst!« – Zum dritten Mal (vgl. V. 39.40) hören wir die Verheißung:
»Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage«, nämlich zum ewigen Leben.
Vers 45 hat eine klar erkennbare Aufgabe:
Er erklärt das »Ziehen« von Vers 44. Jesus greift dazu auf die Heilige Schrift zurück:
»Es steht geschrieben in den Propheten …« Solche Wendungen wurden in ntl. Zeit öfter benutzt (vgl. Apg 7,42; 13,40). Offensichtlich nannte man die prophetischen Bücher des AT einfach »die Propheten«. Schlägt man genauer nach, dann findet man das Zitat von Johannes 6,45 in Jesaja 54,13. Dort heißt es vom endzeitlichen Gottesvolk:
»Alle deine Söhne sind Jünger des Herrn.« Für»Jünger des Herrn« hat die griechische Bibel »Gelehrte (oder:
Unterwiesene) Gottes«. Die Worte »deine Söhne« lässt Jesus weg, da es darauf jetzt nicht ankommt. Mit Jesaja 54,13 haben wir bereits das zweite direkte Schriftzitat in der Diskussion von Kapernaum – ein weiteres Zeichen dafür, dass diese Diskussion mit Schriftgelehrten stattfand. Die Feststellung »Es steht geschrieben« markiert die unerschütterliche Basis (vgl. Joh 10,35), die sowohl für Jesus als auch für die pharisäischen Schriftgelehrten gegeben ist. Aber warum heißt es »die Propheten«, wenn doch nur einer, nämlich Jesaja, zitiert wird? Weil sich sinngemäß dieselbe Aussage auch in Jeremia 24,7; Jer 31,33ff. und Habakuk 2,14 findet. Stets geht es dabei um die messianische Zeit. Wieder einmal wird deutlich:
Für Jesus hat die messianische Zeit schon begonnen, sonst könnte er Jesaja 54,13 nicht auf die Gegenwart anwenden.
Die Aussage »Alle werden von Gott unterwiesen sein« bringt zum Ausdruck, dass nicht nur Priester, Propheten oder erwählte Einzelne, sondern »alle« Angehörigen des Neuen Bundes in einem unmittelbaren Verhältnis, konkret:
in einem unmittelbaren Jüngerverhältnis zu Gott stehen »werden«
. Das NT sieht dieses unmitteibare Verhältnis durch den Heiligen Geist gegeben (vgl. 1Thess 4,9; 1Joh 2,20.27). Wie geschieht das »Unterwiesen«- werden?
a) Es geschieht durch das »Hören vom Vater«. Gemeint ist ein inneres Hören im Glauben, das der Geist in denen wirkt, die sich im Glauben öffnen. (Vers 46 wird darüber noch nähere Aufklärung geben.)
b) Auch durch »Lernen«, d. h. durch die gedächtnismäßige und willensmäßige Aneignung, geschieht das »Unterwiesen«-werden.
Wir erinnern uns an die große Rolle, die das »Lernen« bei Jesus spielt (vgl. Mt 9,13; 11,29; 24,32). Nicht umsonst heißen seine Nachfolger gewöhnlich »Jünger« (= Schüler). »Lernen« und »Jünger« weisen im Griechischen und Hebräischen denselben Wortstamm auf. Man erinnere sich aber auch an die große Bedeutung des »Lernens« bei den Propheten, in der Weisheit, bei den Weisheitslehrern und den Rabbinen (vgl. Ps 119,71; Spr 24,14; Jes 1,17; Hos 4,6; Sir 18,19; Sir 34,12; Joh 7,15).
Das »Ziehen« des Vaters, sein »liebevolles Ansichziehen«, geschieht also durch seine Belehrung, durch das Hören und die lernende Aneignung. Es ist ganz offensichtlich, dass der Wille und die Entscheidung des Menschen einbezogen sind, so dass unsere obige Auslegung bestätigt wird. Wer so »hört und lernt, kommt zu mir« (d. h. zu Jesus). Es ist aber sehr wichtig, auch den Jubel Jesu in diesem Vers zu beachten, die große Freude, dass jetzt die messianische Erfüllung von Jesaja 54,13 geschieht!

Edition C

Was will der Herr an dieser Stelle mit diesem Prophetenwort erreichen? Die Zuhörer sollen verstehen, dass sie gelehrt werden müssen, sollen begreifen, dass sie keine Erkenntnis von Gott und von seinem Heil in sich haben. Das wiederum soll sie drängen, die Schrift zu lesen und auf die Schrift zu hören.
Dieser Vers gibt uns auch die Erklärung dafür, wie es dazu kommt, dass Menschen überhaupt zu Christus kommen, da wir doch bei Johannes in der Einleitung gelesen hatten, dass der Herr, als er in der Welt war, von der Welt nicht erkannt wurde. Die einzelnen Juden wie Petrus, Andreas, Philippus und Nathanael, von denen wir in Kap. 1 lesen, dass sie zum Herrn kamen, waren zuvor »von Gott gelehrt« worden. (Das konnte auch ein David von sich sagen: Ps 71,17.) Darum nahmen sie den Herrn an, als sie ihm begegneten. Wie wurden sie gelehrt? Durch die heiligen Schriften. Das Wort Gottes ist das Mittel, das der Vater verwendet, um Menschen zum Sohn zu ziehen.
»Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat«: Wie es zwei Arten von Sehen gibt, so gibt es auch zwei Arten von Hören. Darum sagt der Herr: »Gebt … acht, wie ihr hört« (Lk 8,18). Viele hören und glauben doch nicht (V. 60); andere hören und glauben (V. 68.69). Wer richtig hört, lernt; er lernt aus dem gepredigten (oder gelesenen) Wort, wer Gott ist und wer er selbst ist. Er lernt, dass er in der Sünde gefangen ist und dass Jesus der Christus ist, der von der Sünde befreit, und so kommt er zu ihm.
»kommt zu mir«: Von diesem Kommen spricht der Herr wiederholt (V. 35.37.44.65). Wer glaubt, kommt. Das zeigt uns, dass Glauben mehr ist als lediglich eine Regung des Verstands, mehr als ein gedankliches Konzept. Wahrer Glaube regiert den Willen und lenkt damit die Schritte eines Menschen. Darum bleibt er nicht, wo er war, d. h. in der Gottesferne, sondern er kommt zum Sohn Gottes, um fortan mit ihm verbunden zu sein und bei ihm zu bleiben.

Benedikt Peters – Kommentar zum Johannes-Evangelium

Ja – die im September zitierte Zeitschrift hatte recht:
Und wenn wir jemals das hören wollen, was Jehova zu sagen hat, müssen wir zu seinem Worte greifen und es studieren. Wer die Lehren Gottes, Jehovas, kennenlernt, wird natürlich zu Christus Jesus geführt, und weil er etwas aus der Bibel lernt, wird er auf Christus Jesus als den einzigen Erlöser der Menschheit blicken, der imstande ist, durch das Verdienst seines Opfers Leben zu geben.
Richtig: wir müssen durch Gebet zu Jehovah und durch aktives eigenes Bibellesen die Lehren Gottes kennenlernen – und zwar unabhängig von Religion und andere Ablenkungen! Deshalb fang doch sofort damit an! In weniger von 90 Stunden hast du einmal die Bibel laut gelesen – wenn du also jeden Tag nur 15 Minuten lesen würdest, wärest du in einem Jahr einmal durch die komplette Bibel! Oder schau dir den chronologischen Bibelleseplan an, den meine Frau täglich teilt:https://elizur.me/deck/tags/Bibelleseplan oder aber https://t.me/bibel_forscher

Wir müssen uns entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Es gibt keine wichtigere Entscheidung.

Abschließende Mahnung
(Lk 13,24)
»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.«
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 7,13–14

Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden. Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige.
Neues Leben – Bibel 2006 – Matthäus 7,13–14

„Geh nicht einfach den leichten Weg! Der Weg zum Himmel ist keine vierspurige Autobahn, die breit genug ist und auf der man bequem und einfach fahren kann. Wenn ihr den leichten Weg nehmt, wie das die meisten tun, dann rennt ihr leicht in euren Untergang. Die Abfahrt in Richtung Leben ist dagegen so eng und steil, dass man sie nicht so leicht fahren kann. Darum nutzen ihn nur so wenige.“
Volxbibel – Matthäus 7:13–14

Sucht nicht den einfachen und bequemen Weg, sondern tretet durch die enge Tür ein! Es stimmt schon, es gibt ein sehr breites Tor, durch das man einfach hindurchschreiten kann. Und es gibt einen breiten Weg, der keine Widerstände bietet. Und doch führt er zum Verderben, weit weg von Gott. Sehr viele Menschen haben dieses Tor gewählt und bewegen sich auf diesem breiten Weg. Doch die Tür ist eng und der Weg ist schmal, der zum wahren Leben führt. Wie wenige sind es, die ihn finden!
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 7:13–14

DenParalleltext aus Lukas – und Kommentare dazu findest du hier

In den weiteren Ausführungen zur goldenen Regel beschrieb Jesus, wie man zu der Gerechtigkeit, die er verlangte (Mt 5,20), finden kann. Der Pfad dorthin führt nicht durch die weite Pforte und nicht über den breiten Weg, sondern durch die enge Pforte und den schmalen Weg. Aus dem Gesamtzusammenhang der Predigt war klar zu erkennen, daß Jesus die weite Pforte und den breiten Weg mit der äußerlichen Rechtschaffenheit der Pharisäer gleichsetzte. Wenn seine Zuhörer den Lehren der Pharisäer folgten, führte ihr Weg in die Verdammnis (apOleian, „das Verderben“). Die enge Pforte und der schmale Weg dagegen bezogen sich auf die Lehre Jesu, in der nicht irgendwelche Äußerlichkeiten, sondern die echte innere Verwandlung im Vordergrund stand.
Selbst Jesus räumte allerdings ein, daß nur wenige den wahren Weg, den Weg, der zum Leben (d. h. in den Himmel, im Gegensatz zur Vernichtung in der Hölle) führt, finden.

Walvoord Bibelkommentar

Jesus fordert auf, »durch das enge Tor hineinzugehen« – nämlich zum ewigen Leben. Das »enge« und das »weite Tor« sind bei den altertümlichen Städten (auch Palästinas!) sehr anschaulich: Durch das weite Tor wälzte sich der große Verkehr, das enge Tor daneben dient zum Durchschlupf einzelner Fußgänger und evtl. als besonderer Durchlass für die Nacht.

Nach Lk 13,24 kostet es Kampf – mit anderen Stimmen und mit Versuchungen und Widerständen gottfeindlicher Mächte -, durch das enge Tor einzutreten. Nach Joh 10,7-9 ist Jesus selbst die Tür zur Freiheit des ewigen Lebens. Nach allen genannten Stellen steht der Mensch also zunächst draußen, getrennt von der Gemeinschaft mit Gott. Es erfordert einen regelrechten Durchgang und ein Durchringen ins Reich Gottes, wenn wir bei Gott leben wollen! Dies geschieht nach Joh 10,7- 9 durch das bewusste Sichanhängen an Jesus, also durch eine Lebensübergabe an ihn.

»Hineingehen« sollen wir. Demnach reicht es nicht, nur interessiert auf die Schwelle zu treten. Noch einmal wird klar: Wir brauchen einen Übergang vom bisherigen Leben zur bewussten Jesusnachfolge.
Mt 7,13-14
»(13 b) Denn weit ist das Tor und breit ist der Weg, der zur Verdammnis fährt, und viele sind’s, die hier hineingehen. (14) Denn eng ist das Tor und schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden.«

Hier haben wir eine charakteristische Beschreibung der zwei Tore und der zwei entsprechenden Wege.
Nur »zwei« Tore und Wege gibt es. Die Masse der Menschen will einen Mittelweg, eine Mischzone zwischen Glauben und Unglauben. Diesen dritten Weg gibt es nach Jesus also eindeutig nicht! Entweder stehe ich im Glauben – oder nicht. Entweder bin ich gerettet – oder verloren. Entweder habe ich mich an Jesus gehängt – oder ich bin noch im Reich der Finsternis (vgl. Kol 1,13). Ich kann ganz nahe an der Schwelle zum Leben sein, oder vielleicht sogar auf der Schwelle, aber noch nicht hindurch!

Jesus beginnt mit der Beschreibung des »normalen«, »natürlichen« Weges der Menschheit. Zu ihm gehört das »weite Tor«. Dieses weite Tor nimmt alles auf und hat für alles Platz: Tiere, Kaufleute, Wagen, Waren, Gruppen, Mengen; sogar das Gericht tagte im weiten Tor der palästinischen Städte (vgl. Ruth 4,1; 2 Sam 15,2). Es kostet keine Aufmerksamkeit und keine Mühe, dies Tor zu benutzen, denn »man« geht da durch.
Ganz selbstverständlich ist der Weg »breit« oder »gut angelegt« (so wörtlich), der hier durchfuhrt. Er fasst die Menge, die sich hier bewegt. Die Wegbenutzer finden dort die Gemeinschaft der »vielen«: Hohe und Niedere, Edle und Heruntergekommene, Reiche und Bettler in jeder Beziehung. Die ganze Menschheit, die ihr eigenes Leben leben will, gehört dazu. Unterschiede wie die zwischen Idealisten und Materialisten, Unterdrückern und Unterdrückten spielen hier keine Rolle. Es ist schlicht der Weg der Menschheit, die sich von Gott getrennt hat.

Nur einen Haken hat dieser Weg: Er endet im Verderben, in der »Verdammnis« der Gottesferne. Jesus sagt nicht, dass sie begrenzt sei, vielmehr entspricht es der Parallelität zum Weg des Lebens, dass sie ebenso lange währt wie ihr Gegenteil, das Leben. Was ist die Verdammnis? Gottes Zorn im Gericht (1 Thess 1,10), das Bleiben in der Gottlosigkeit.

Danach charakterisiert Jesus den zweiten Weg. Er ist »gedrückt« (so wörtlich statt »schmal«). Dieses »gedrückt« hat mehrfache Bedeutung: er ist schmal; man muss mehr aufpassen, dass man nicht stolpert; er wird vom breiten Weg an den Rand gedrängt. Vielleicht liegt sogar die Bedeutung des Verfolgtwerdens in diesem Ausdruck, der im griechischen Text dieselbe Wurzel hat wie »Trübsal«, »Verfolgung«. Hier bewegt sich eine Minderheit: »wenige sind’s, die ihn finden«. Jesus rechnet also damit, dass seine Jünger stets eine Minderheit darstellen und niemals die ganze Menschheit im eigentlichen Sinne christlich wird. Allerdings können auch die »Wenigen« echte Gemeinschaft bilden! Es war eine feine Auslegung der Väter, dass man bei dem »engen Tor« nicht viel Ballast mitschleppen kann und sich beugen muss, um hindurchzukommen.

Aber der »gedrückte Weg« hat einen entscheidenden Vorzug: Er »fährt zum Leben«. »Leben« ist umfassende Gemeinschaft mit Gott: Vergebung der Sünde, Wiedergeburt des Menschen und Zusammensein mit Gott und dem Gottessohn in alle Ewigkeit. Hier kommt der Mensch ans Ziel seiner göttlichen Bestimmung (vgl. 2 Petrus 1,4), zum Leben im Vollsinne (vgl. Joh 10,10).

Diese »Zwei-Wege -Lehre« stellt jeden Hörer vor die Entscheidung, welchen Weg er einschlagen will.

Edition C

Wir haben vielleicht schon alle einmal das bekannte Bild gesehen, auf dem der schmale und der breite Weg dargestellt werden. Es war früher in den Häusern der Gläubigen öfter zu finden. Viele Menschen drängen sich auf dem breiten Weg. Sie tragen allerlei Lasten und Gepäckstücke mit sich. Der breite Weg selbst zieht sich eben und ohne große Biegungen dahin, vorbei an allerlei Vergnügungsstätten. Schließlich mündet er in eine weite Pforte, hinter der die Flammen der Hölle versteckt lodern. Der schmale Weg dagegen ist steil und karg und windet sich unter vielen Krümmungen nach oben. Nur hier und da findet sich auf ihm ein Wanderer, der unter Mühe die Höhe erklimmt. Am Ende des Weges sieht man dann die Pforte zum Himmel dargestellt. – Ich selbst habe mir manches Mal dieses Bild angesehen, und es hat mich immer wieder beeindruckt. Ja, so ist es: Diese beiden Wege gibt es – und auch diese beiden Endpunkte! Wenn doch die Menschen wüßten, wohin sie gehen!

Er lehrte sie vieles in Gleichnissen

Das erste Paar stellt zwei Wege gegenüber: den breiten Weg und den schmalen Weg.[811] Der Weg der Pharisäer war der breite Weg – so breit, dass ganz Israel Anteil an dem kommenden Zeitalter hatte. In Wirklichkeit führte er ins Verderben. Im Gegensatz dazu führt der göttliche Weg durch ein sehr enges Tor: Man muss glauben, dass Jeschua der messianische König ist, um sich die Gerechtigkeit Gottes zuschreiben zu lassen, die einen dann für das Reich Gottes qualifiziert.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Die enge Pforte und der schmale Weg werden in RV vertauscht in schmale Pforte und enger Weg. »Eng« ist stenos, das nur dreimal vorkommt in Neuen Testament; außer hier noch in Lk 13,24. Der Eingang in den Stand des Heils und des ewigen Lebens ist eng, weil Gottes Weg ein einziger Weg ist. Die Pforte ist der Beginn, darauf folgt der Weg. Durch die Pforte geht man einmal, aber auf dem Weg bleibt man das Leben lang. Man verpaßt die Pforte sehr leicht, es sei denn, daß der Sünder mit allem Ernst nach ihr sucht. Sie wird mit einem Nadelöhr verglichen (Matthäus 19,24). Der reiche Jüngling hatte den Eingang gesucht, ihn aber nicht gefunden. Das Leben, an dem er hing, hinderte ihn daran, die Pforte zu erkennen, die der Herr ihm zeigte. Der Herr lehrte, daß es für den Menschen unmöglich sei, durch die enge Pforte einzugehen, was aber bei den Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Die wenigen, die den Eingang finden, sind die Bekehrten. Sie finden die offene Pforte durch Gottes Gnade. Danach ist der Weg schmal. Das Wort ist ein Passiv-Partizip im Perfekt des Zeitwortes thlibô, das im Neuen Testament 10mal vorkommt. Davon ist das Hauptwort thlipsis abgeleitet (Drangsal, Trübsal), das ein Dutzend Mal vorkommt. Das Verb bedeutet drängen, einengen, drücken. In Mk 3,9 wird es mit »drängen« übersetzt. Auf diesem engen Weg finden die Jünger Gemeinschaft mit ihrem Herrn, der selbst diesen Weg ging. Er stellte sein Angesicht fest nach Jerusalem (Lk 9,51), wissend, daß am Ende des Weges das Kreuz stand. Es ist Gottes Gnade und Führung, welche die Seinen drängt, diesen schmalen Weg zu betreten: »Mich hat der HERR geleitet auf den Weg zum Hause der Brüder meines Herrn« (24,27).
 Die weite Pforte und der breite Weg bilden einen scharfen Kontrast zum Gesagten. Das Wort für »weit« ist platys, ein Wort, das für zweidimensionale Ausdehnung steht; das Wort für »breit« ist eurychôros, und das bezeichnet räumliche, also dreidimensionale Weite. Es ist leicht für die Menschenmengen, hier einzugehen und in ganzen Schwärmen diesen Weg zu beschreiten. Das Ende ist aber »Verderben«; große Zahlen bedeuten noch keine Sicherheit. Das Hauptwort apôleia kommt zwanzigmal vor im Neuen Testament. Es wird mit Verderben oder Verlust übersetzt. Es bedeutet nicht Verlust der Existens, sondern Untergang und Verlust von Wohlbefinden. Im Matthäusevangelium werden jene, die den breiten Weg gehen, genannt: »Otternbrut« (3,7); »die Söhne des Reiches« (8,12); solche, die die Worte der Apostel nicht aufnehmen (10,24); Kapernaum und andere Städe (11,21-24), ein böses und ehebrecherisches Geschlecht, welches ein Zeichen begehrt (12,39); das Unkraut im Acker (13,30); die schlechten Fische (13,48); die Nation, die über den Stein fiel (21,44); die heuchlerischenPharisäer (23,33);die Böcke (25,46).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Jesus oder eine org oder etwa doch ein jüdischer Mann?

So spricht der Ewige der Scharen: In jenen Tagen, da ergreifen zehn Männer aus allen Zungen der Völker, ergreifen den Zipfel eines jehudäischen Mannes und sprechen: ,Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, Gott ist mit euch!’»
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Sacharja 8,23

So hat ER der Umscharte gesprochen:
In jenen Tagen ists,
da werden fassen zehn Männer
von allen Stämmewelt-Zungen,
anfassen den Rockzipfel eines jüdischen Mannes,
sprechend:
Mit euch wollen wir gehn,
denn, wir habens gehört,
Gott ist mit euch.
Buber & Rosenzweig – Sacharja 8,23

Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer [Stadt] werden gewiß zu [denen] einer anderen gehen und sagen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch gehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘
Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem [sie] sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, [daß] Gott mit euch ist.“ ‘ “
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sacharja 8:20–23

Eine spannende Prophezeiung – nicht wahr? Nun stellt sich die Frage: ist die Bibel von Jehovah inspiriert? Ist der allmächtige Gott „einfach nur unfähig“ sich richtig auszudrücken? Warum läßt ER nicht schreiben „eines symbolisch jüdischen Mannes“ – oder einfacher nur „eines Mannes“ – oder „eines amerikanischen Mannes“?

Schauen wir uns ein paar Kommentare an:

In der kommenden Segenszeit werden die Völker der ganzen Erde sich den Juden wegen ihrer besonderen Beziehung zum Herrn anschließen. Sie werden erkennen, daß Gott mit Israel ist und daß Israel sein Volk ist (V. 8 ). Viele Völker werden im Tausendjährigen Reich nach Jerusalem kommen und den Herrn anbeten (vgl. Sach 14,16-19; Jes 2,3 ).

Walvoord Bibelkommentar

Barth baut auf dem auf, was der Apostel Paulus kurz nach Jesu Auferstehung schrieb. Paulus betont, dass Christen diejenigen sind, die die Kühnheit haben, die Anrede Jesu an Gott auf ihre Lippen zu nehmen. Wir „werden als Kinder adoptiert“, schreibt Paulus den Galatern. „Und weil ihr Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der ruft: ‚Abba! Vater!‘ “ (Gal 4,5-6). “ (Gal 4,5-6). Später, in seinem eindringlichen Brief an die Römer, schreibt Paulus Ähnliches: „Wenn wir schreien: ‚Abba! Vater!‘, dann ist es eben dieser Geist, der mit unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind“ (8,15-16).
Wir sind sozusagen Mitläufer und profitieren von der Nähe, die Jesus zu seinem Vater genießt. Wie der Prophet Sacharja schon vor langer Zeit prophezeite, werden Menschen „aus allen Völkern und Sprachen einen Juden ergreifen und sagen: ‚Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist'“ (8:23).
In der Tat, Gott ist mit Jesus, und wir ergreifen das Kleid unseres älteren Bruders und bitten ihn, uns mit zum Vater zu nehmen. Und er tut es.

Das Vaterunser: „Unser Vater im Himmel“: Mit Jesus zu Gott beten

In der Endzeit werden die Völker nach Jerusalem hinaufziehen, um den HERRN zu suchen.

Der Einzug der Heiden nach Jerusalem erfüllt sich in den missionarischen Bemühungen der Kirche, das Evangelium zu allen Menschen zu bringen.

A Catholic Introduction to the Bible: Das Alte Testament

8:23 „Wenn diese Zeit kommt, werden zehn Männer … den Mantel eines Juden ergreifen.“ Das ist eine bekannte Aussage über die Zukunft: Anstatt dass jüdische Menschen aus den Ländern der Welt vertrieben werden, werden die Menschen sagen: „Wir wollen mit euch [nach Jeruschalajim] gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“

BEZIEHUNGEN ZWISCHEN JUDEN UND NICHTJUDEN
Fransen des Segens und der Erneuerung
Sacharja 8,23 In seinem Sacharja-Kommentar stellte sich der alte jüdische Weise Raschi vor, dass die zehn Männer, auf die in Sacharja 8,23 Bezug genommen wird, aus den siebzig Nationen der bekannten Welt stammen und somit siebenhundert an jeder Ecke des in Sacharja 8,23 erwähnten vierzackigen Gewandes (oder Mantels) stehen. Es werden also zweitausendachthundert (70 × 10 × 4) sein, die Gott durch das Volk Isra’el suchen werden. Das erinnert uns daran, dass sowohl in der Zeit des Messias als auch in der „kommenden Welt“ (‚olam haba) die Nichtjuden die „Fransen“ an den Ecken der Gewänder der Menschen von Isra’el ergreifen werden, denn genau wie beim Baum des Lebens in Offenbarung 22:2 werden die nichtjüdischen Gläubigen wissen, dass die Rettung und Wiederherstellung von den Juden kommt (Johannes 4:22).
Es geht nicht darum, dass die Heiden Isra’el als Gottes Auserwählte ersetzt haben, sondern darum, dass in den letzten Tagen durch die Offenbarung des Jüdischen der guten Nachricht, die dem Leib des Messias bekannt gemacht wurde, Menschen aus allen Nationen nach Jeruschalajim hinaufziehen und den Herrn der Heerscharen suchen werden, und dass Jeruschalajim der Ort der Anbetung sein wird (Jes. 66:20; Hes. 40-44; Mich. 4:1-2). An jenem Tag werden die Nationen die Juden ergreifen, weil sie das Jüdische der guten Nachricht erkennen und darum bitten, nach Jeruschalajim aufgenommen zu werden – mit anderen Worten, dem Gott Israels näher gebracht zu werden.
Mehr zum Thema „Jüdisch-jüdische Beziehungen“ findest du in Rut 1,16-17.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Die Veränderung in Jerusalem

Wenn diese Veränderungen eintreten, wird der Herr von Jerusalem aus regieren. Scharen von Heiden werden eifrig nach Jerusalem reisen, um zu beten und den Herrn der Heerscharen zu suchen. Es wird eine großartige und glorreiche Zeit sein.
Die Heiden werden während des Millenniums nach Jerusalem gezogen, weil Gott dem jüdischen Volk eine besondere Gunst erweist. Gott hat eine große Zukunft für Israel vor Augen, und die Heiden werden versuchen, auf jede erdenkliche Weise mit dem jüdischen Volk verbunden zu sein, weil sie glauben, dass sie dadurch auch etwas von Gottes Segen abbekommen. „In jenen Tagen werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“ (8,23).
Heute erhebt der Antisemitismus weiterhin sein hässliches Haupt. Seine eigentliche Quelle ist natürlich Satan, der versucht, die Erfüllung von Gottes Verheißungen des zukünftigen Segens für Israel zu verhindern. Wenn Christus regiert, wird Israel das Haupt der Nationen sein und die Rückkehr von Gottes Gunst erleben. Das jüdische Volk wird verehrt und nicht geschmäht werden.
Dieser neue Zustand bringt uns zum Höhepunkt von allem, was der Herr in Sacharja Kapitel 1 in Bewegung gesetzt hat. Der neue Staat wird Israels einzigartige Beziehung zum Herrn selbst und zu den heidnischen Nationen des Millenniums verkörpern.

Zechariah: Israels Bote des Triumphes des Messias

GOTT IST MIT DIR (8:23)
Das bringt uns zum letzten Orakel des Kapitels:
In diesen letzten Tagen wird Israel seiner Berufung gerecht werden, ein Königreich von Priestern zu sein (2. Mose 19,6) und als Vermittler die Völker der Welt zum Herrn zu bringen. In diesem Vers wird dargestellt, wie sie eine Pilgerreise nach Jerusalem anführen – jeder Jude führt zehn Heiden an. Diese Völker, die in der Vergangenheit Gott und seinem Volk so feindlich gesinnt waren, kommen jetzt unter der Führung seines Volkes bereitwillig nach Jerusalem. Warum? Weil sie sagen: „Wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“. Die Verheißung, dass Gott nach Jerusalem zurückkehrt (1:16) und „in ihrer Mitte wohnen wird“ (2:10, wörtliche Übersetzung), hat sich auf so offensichtliche Weise verwirklicht, dass sie selbst für weit entfernte Fremde offensichtlich ist. In der Endzeit wird Gottes Volk ein Kanal sein, durch den die Nationen den Segen des Gottes Israels finden können.

Zecharja: Der Herr kehrt zurück

Die Schaffung von Frieden ist ein wesentlicher Bestandteil der biblischen Eschatologie und wird oft mit einer davidischen Gestalt in Verbindung gebracht, die als „Friedefürst“ bezeichnet wird, dessen Herrschaft das Ende von militärischer Macht und Gewalt mit sich bringt (siehe Jes 9,6-7) oder dessen Herrschaft sich bis an die Enden der Erde erstreckt (Mich 5,4 [NRSV 5,3]; vgl. Ps 72,7-8). Auch das Buch Jona, wenn man es dieser Zeit zuordnet, ist mit seiner gütigen Haltung gegenüber Ninive und seinen Bewohnern eine ebenso deutliche Aussage zum Thema Frieden wie jede andere. Mit der Verkündigung des „Friedens an die Völker“ bringt der Zweite Sacharja ein wichtiges Thema der prophetischen Eschatologie zum Ausdruck, das den Höhepunkt des Ersten Sacharja (8,18-23) bildet: Nach Sacharja 8,19 werden die anderen Völker der Welt Jahwes Souveränität erst dann anerkennen, wenn „Wahrheit und Frieden“ in Jehud etabliert sind. Auch im zweiten Sacharja kann es ohne „Gerechtigkeit“ (siehe HINWEIS in 9,9) keinen Frieden geben.
Die Aussage, dass sich die Herrschaft des gerechten Herrschers „von Meer zu Meer“ und „vom Strom bis an die Enden der Erde“ erstrecken wird, beinhaltet eine universalistische Sprache, die fast identisch mit der von Ps 72,8 ist. Der Text ist genau derselbe, bis auf das Verb, das im Psalter rdh heißt, also „herrschen über“. In diesem Text heißt es jedoch mšl, „herrschen über“, ein Verb, das ausschließlich bei David, Salomo und Hiskia verwendet wird, den größten Königen Israels, deren Reiche über die traditionellen Grenzen Judas hinausreichten. Diese subtile Verschiebung im Text unterstreicht die Erwartung, dass der zukünftige Davidide wie seine berühmtesten Vorgänger Jahwes Souveränität weit über Israel hinaus ausdehnen wird. Auch wenn die Wiederherstellung von Israels Territorium (V. 1-8) und Volk (V. 11-17) mit Gewalt verbunden sein mag, verkündet dieser Schluss des Kernstücks des Orakels, dass dadurch Frieden geschaffen werden wird.
Diese beiden Verse sind im besten Sinne eklektisch. Der Autor hat sich an der Sprache und den Bildern der früheren Propheten und der Psalmen orientiert und damit die Autorität dieser Materialien deutlich gemacht. Dennoch hat er die traditionelle Sprache und Bildsprache an seine eigene Botschaft im nachexilischen Zeitalter angepasst. Der zweite Sacharja oder diejenigen, die für die Zusammenstellung der Kapitel 9-14 in ihrer jetzigen kanonischen Form verantwortlich sind, haben ein Werk geschaffen, das sich im Mainstream der biblischen Prophetie befindet und gleichzeitig am Ende dieser Linie steht. Als rein poetische Aussage ist es die allerletzte derartige Darstellung. Die Überarbeitung älterer Materialien, insbesondere prophetischer Materialien, war ein Zeichen dafür, dass die Autorität dieser Äußerungen groß genug war, um die prophetische Kreativität zu beeinflussen. Als eine der letzten Aussagen der prophetischen Dichtung ist sie sicherlich eine der schönsten. Die Verse 9-10 sind ein beredtes Zeugnis für das prophetische Genie jener Zeit.

Zecharja 9-14: eine neue Übersetzung mit Einleitung und Kommentar

Ver. 23: Zehn Männer. Die Zahl zehn wird für eine große unbestimmte Zahl verwendet (vgl. 1. Mose 31,7; 2. Mose 26,26; 1. Sam. 1,8). Aus allen Sprachen (den Sprachen) der Völker. Die Vielfalt der Sprachen soll die Einheit im Glauben nicht behindern (vgl. Jes 66,18; Offb 5,9; 7,9). Sie werden den Rock des Juden ergreifen. Das Ergreifen des Rocks impliziert den Wunsch, die Vorrechte zu teilen und mit ihm in Gemeinschaft zu sein (vgl. Jes 4,1; Hag 2,12). Der heilige Kyrill meint, dass sich die Heiden an die Juden klammern sollen wie Kinder an das Kleid ihrer Väter, um Halt und Führung zu bekommen. Der heilige Hieronymus erkennt in „dem Mann, der ein Jude ist“ den Messias. Wir werden mit dir gehen. Das Bild, das sich uns in diesem Vers aufdrängt, ist das eines Juden, der aus einem fernen Land nach Jerusalem reist, um ein feierliches Fest zu begehen, und um den sich eine Reihe von Heiden scharen, die ihn um Erlaubnis bitten, ihn auf seiner Reise zu begleiten, weil sie erfahren haben, wie gut der Herr zu seinen Landsleuten war. Aber das angestrebte Ideal ist viel mehr als das. Das Heil kommt zwar von den Juden; es wurde von Jerusalem aus verkündet; es wurde von den jüdischen Aposteln gepredigt; sein Begründer war aus dem Samen Davids. Aber die wahren Israeliten sind nicht nur diejenigen, die zur natürlichen Nachkommenschaft Abrahams gehören, sondern alle wahren Christen, die unter Christus, dem Haupt, vereint sind. Zu ihnen müssen sich alle gesellen, die gerettet werden wollen (vgl. Röm. 4:11; Gal. 3:7, 29; 4:26 usw.).

The Pulpit Commentary

Ein schönes Zukunftsbild. In Kap. 20 sahen wir, wie Abraham Zuflucht bei Abimelech suchte. Hier aber kommt Abimelech mit einem Anliegen zu Abraham. Was war inzwischen geschehen? In Abrahams Haus war der Erbe geboren, so ruhte nun sein Haus auf Gnade. Ismael war ausgetrieben, dafür aber war der Sohn der Verheißung im Haus. Der traurige Fehler, daß Abraham seine Ehe geleugnet hatte, war bereinigt. So wird es dereinst mit dem Volke Israel sein. Heute leugnet es seine Beziehungen zu seinem König, Christus, und darum ist es vertrieben worden aus seinem eigenen Lande. Wenn aber Israel frei den anerkennen wird, der sich mit ihm wie durch einen Ehebund verbunden hat – denn Israel wird das Weib Jehovas genannt -, dann wird der Segen Gottes wieder auf diesem Volke ruhen und allen anderen Völkern sichtbar sein. Wie einst Abimelech, der Heide, zu Abraham kam, so wird Israel einmal die gesuchteste Nation der Erde sein, alle Nationen wollen sich dann mit diesem Volke verbünden (Sacharja 8,23).

G. R. Brinke – Abraham der Freund Gottes – Ein Lebensbild in Skizzen

Sacharja 8:1-23
„So spricht Jehova…“, bringt der Prophet unermüdlich zum Ausdruck (Verse 1,3,4,6,7,9,14,19,20,23). Wenn wir die Bibel lesen oder sie anderen gegenüber anführen, dann lasst uns nie aus den Augen verlieren, dass Gott es ist, der spricht.
Die armen Söhne Judas hören Verheißungen, die ihrem gegenwärtigen Zustand entsprechen, denn ihr Gott wird sie nicht vergessen (Sacharja bedeutet übrigens: Jehova gedenkt seiner). Das unbewohnte und verwüstete Jerusalem wird von neuem bevölkert und belebt werden (Nehemia 11,1.2). Und der erste, der dahin zurückkehrt, wird Jehova selbst sein (Vers 3; siehe Kapitel 1,16). Mit Ihm wird die Segnung wiederkommen, die Furcht wird entfliehen. Ist es nicht geistlicherweise ebenso in der Versammlung? Die Gegenwart des Herrn in der Mitte der Seinen gewährleistet alles, was sie nötig haben.
Lasst uns die Ermahnung des 16. Verses, die in Epheser 4,25 wiederholt wird, für uns nehmen: „Redet die Wahrheit, einer mit dem anderen.“ Und der Schluss des 19. Verses besteht darauf: „Liebet die Wahrheit.“
Jetzt kann Jehova den Abgeordneten von Bethel über die Fasttage Antwort geben (Kapitel 7,2.3): sie werden zur Wonne und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden (Vers 19; die Erfüllung von Psalm 122). Könnten sie trauern, sie, die sich der Gegenwart des Bräutigams in ihrer Mitte erfreuen? (vergleiche Matthäus 9,14.15).

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament Sacharja

Die Heiden werden erlöst werden (Sach. 8:20-23). Gott berief Abraham und gründete das Volk Israel, damit sein Volk den Heiden Zeugnis ablegen und sie zum Glauben an den wahren Gott führen würde (1. Mose 12,1-3). Indem Gott ein Volk auswählte, wollte er eine ganze Welt erreichen. Viele der großen Ereignisse in der jüdischen Geschichte, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, hatten ein Zeugnis für „die ganze Welt“ zum Hintergrund: die Plagen in Ägypten (2. Mose 9,16), die Eroberung Kanaans (Jos. 4,23-24), Gottes Segen für das Volk (2. Mose 28,9-11) und sogar der Bau des Tempels (1. Könige 8,42-43). Als David Goliath tötete, verkündete er, dass Gott ihm den Sieg schenken würde, „damit alle Welt erfährt, dass es einen Gott in Israel gibt“ (1 Sam 17,46).

Aber Israel versagte in seiner Mission bei den Heiden. Anstatt dass die heidnischen Völker kamen, um den wahren Gott Israels anzubeten, verließen die Juden Jehova und beteten die falschen Götter der heidnischen Völker an. Der „Hof der Heiden“ im Tempel des Herodes wurde zu einem Markt, auf dem Juden, die aus anderen Ländern nach Jerusalem kamen, ihr Geld tauschen und anerkannte Opfer kaufen konnten. Bevor wir jedoch die Juden zu sehr kritisieren, sollten wir lieber die Erfolgsbilanz der Kirche untersuchen, wenn es darum geht, die Verlorenen im eigenen Land zu gewinnen und das Evangelium zu den Nationen im Ausland zu bringen.

Wenn der Messias sein Volk wiederherstellt und sein Reich aufrichtet, werden die Heiden dem wahren und lebendigen Gott vertrauen und nach Jerusalem kommen, um ihn anzubeten. Jesaja sah einen Strom von Heiden in die Stadt „strömen“ (Jes 2,1-5), und Micha verwendete dasselbe Bild (Micha 4,1-5). Sacharja beschreibt eine Szene, in der zehn Männer (ein hebräischer Ausdruck für „viele Männer“) einen Juden ergreifen und ihn bitten, mit ihm in den Tempel zu gehen!
Es ist eine wunderbare Sache, wenn Gott sein Volk so segnet, dass andere das wollen, was Gottes Volk hat. „Wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“ (Sach 8,23). Das klingt wie das, was in unseren Ortsgemeinden geschehen sollte, wenn ein Ungläubiger unsere Anbetung des Herrn sieht. „Er wird von allen überzeugt werden, dass er ein Sünder ist, und er wird von allen gerichtet werden, und die Geheimnisse seines Herzens werden aufgedeckt werden. Dann wird er niederfallen und Gott anbeten und ausrufen: ‚Gott ist wirklich unter euch! (1. Korinther 14:24-25, NIV)
„Ich sage also“, schreibt Paulus, „hat Gott sein Volk verstoßen? Gewiss nicht!“ (Röm. 11:1, NKJV) Es gibt eine strahlende und gesegnete Zukunft für Gottes Volk Israel, auch wenn die Nation von den Heiden unterdrückt und verfolgt wurde, von denen einige behaupteten, Christen zu sein. Unser Vorrecht ist es, sie zu lieben, für sie zu beten und ihnen zu sagen, dass ihr Messias, Jesus Christus, gekommen ist und sie retten wird, wenn sie auf ihn vertrauen.(- Der heutige Widerstand gegen die jüdische Evangelisation ist eine subtile neue Form des Antisemitismus. Die christliche Kirche ist Israel so viel schuldig, und der beste Weg, diese Schuld zu begleichen, ist, das Evangelium mit dem jüdischen Volk zu teilen. Wenn es falsch ist, vor Juden Zeugnis abzulegen, dann war Jesus im Unrecht, und Petrus und Paulus ebenso. Jesus weinte über Jerusalem und Paulus war bereit, für ihre Bekehrung in die Hölle zu gehen (Röm. 9,1-3). Das sollte für uns Motivation genug sein, dem Volk, das uns die Bibel und den Erlöser geschenkt hat, liebevoll Zeugnis zu geben. -) Das Evangelium von Christus ist immer noch „die Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt, für den Juden zuerst und auch für den Griechen“ (Röm 1,16, NKJV).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

In Römer 11:11 lesen wir, dass das Heil zu den Heiden gekommen ist, um das jüdische Volk zur Eifersucht zu reizen. Ich glaube, dass die messianischen Juden zuerst die Kirche zur Eifersucht reizen müssen, damit sie zu ihren jüdischen Wurzeln zurückkehren kann. Dann wird sie das Zeug dazu haben, das jüdische Volk zum Glauben an den Messias zu bewegen. Deshalb glauben wir, dass messianisch-jüdische Gläubige die Verantwortung tragen, ein Licht für die Kirche zu sein. Eines Tages werden zehn Heiden die Hand ausstrecken, um das Gewand eines Juden zu ergreifen (Sach 8,23) und sagen: „Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Es ist an der Zeit, dass die messianisch-jüdische Bewegung zu ihrer vollen Größe aufsteigt und das „Licht“ wird, zu dem wir berufen wurden.

David Silver – Out of Zion Ministries – Ein Licht für die Nichtjuden

Israel soll wieder versammelt werden, um das Land in Besitz zu nehmen (V. 14), und diese Wiederversammlung wird von Wundern begleitet sein (V. 15). Wenn die Heiden dies sehen, werden sie aufhören, den Juden Vorwürfe zu machen, und sie werden eine ehrfürchtige Furcht vor den Juden haben. Sie werden sich dann dem Gott Israels unterwerfen (V. 16-17).

Dass die endgültige Wiederherstellung Israels dazu führen wird, dass die Juden zum Mittelpunkt der heidnischen Aufmerksamkeit werden, wurde auch in Zephanja 3,20 offenbart:

Zu der Zeit will ich euch einführen und zu der Zeit will ich euch sammeln; denn ich will euch einen Namen und ein Lob machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen zurückbringe, spricht Jehova.

Schließlich erklärte der Prophet in Sacharja 8:23:
So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen Tagen wird es geschehen, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.

Wenn in der Vergangenheit zehn Heiden die Kleider des Juden ergriffen, dann geschah das aus anderen Gründen als um zu sagen: Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Zur Zeit der endgültigen Wiederherstellung werden den Juden keine Vorwürfe mehr gemacht werden. Stattdessen werden die Juden mit ehrfürchtigem Respekt behandelt werden, denn sie werden als die Diener Gottes bekannt sein.

Arnold Fruchtenbaum – Die Fußstapfen des Messias : eine Studie über die Abfolge der prophetischen Ereignisse

Schrecken über Israel
Sacharja 13,8-11 berichtet davon, dass 2h der Bevölkerung Israels in den schrecklichsten Auseinandersetzungen, unmittelbar vor dem «Tag des HERRN», ums Leben kommen wer-
den:
«Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden. Aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man Silber läutert, und sie prüfen, wie man Gold prüft. Es (das übrig bleibende Volk Israel) wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich werde sagen: Es ist mein Volk. Und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott.»
Alle Menschen aus den nichtjüdischen Völkern, die Jesus Christus nicht als Retter annehmen, werden IHN als Richter kennen lernen müssen, indem sie unter den Fluch Gottes kommen werden. Dasselbe gilt auch für Menschen jüdischer Herkunft. Gott ist gerecht.
2/3 der Bevölkerung Israels werden wegen ihrer Ablehnung des Messias Jesus unter den Fluch kommen. V3 wird noch in der Zeit vor dem «Tag des HERRN» in Jesus von Nazareth den verheissenen Messias und Erlöser erkennen und in Reue über ihre Sünden zu Gott umkehren.
Bei diesem Drittel handelt es sich um den «Überrest» aus Israel, der in der Prophétie sehr oft erwähnt wird (vgl. 2. B. Jesaja 10,20-23; 37,31-32; Zephanja 2,7; Sacharja 8,1-23).
Es wird in der Zukunft in Israel zu einer gewaltigen geistlichen Erweckung kommen!

Roger Liebi – Israel und das Schicksal des Irak}

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Was Sacharja im 9. Prophetenspruch angekündigt hat, das wiederholt und vertieft er im 10. Prophetenspruch. In jenen Tagen, in der Endzeit, werden die Völker in einer bis dahin nie dagewesenen Weise nach Gott fragen. Und sie werden sich dabei am Volk Israel orientieren. Da werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann am Rockzipfel ergreifen. Das Wort erinnert an die Weissagung des Jesaja: »Ich komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, daß sie kommen und meine Herrlichkeit sehen« (Jes 66,18). Von überall her werden sie kommen mit der flehentlichen Bitte, daß ein jüdischer Mann sie ins Heiligtum Gottes mitnehmen möchte. Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist. Wenn die Glieder des Volkes Israel den als ihren Herrn und Messias erkannt haben werden, der aus ihrer Mitte kam und von sich gesagt hat »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich« (Joh 14,6), dann werden sie selber zu Wegweisern für die Völker werden (vgl. 2Kor 3,14–16). Gottes Liebe, die Sacharja in seinem ersten Prophetenspruch bezeugt hat, mit der Gott für sein Volk Israel eifert, gilt allen Menschen, der ganzen Welt, soll alle Nationen erreichen (vgl. Joh 3,16). Einmal werden nicht nur einzelne aus den Völkern, sondern die Völker als ganze davon erfaßt und zu neuen Menschen, zu einer neuen Gesellschaft verwandelt werden.

Wuppertaler Studienbibel

Die Bekehrung der Welt und die Eroberung für den Herrn werden durch das bekehrte und wiederhergestellte Israel erfolgen. Verse 20-23 (Sach 8:20-23). Diese Verse sind oft vergeistigt worden. Wie viel Schaden wird angerichtet, wenn man solche Worte und Verheißungen aus ihrem Zusammenhang reißt und sie einer Zeit und einem Volk anpasst, für die sie nie gedacht waren. Kann Gott einer solchen Lehre seines Wortes seinen Segen geben? Wir glauben nicht. So spricht der Herr der Heerscharen: Es werden noch Völker kommen, die Bewohner vieler Städte. Und die Bewohner einer Stadt werden zu einer anderen gehen und sagen: Lasst uns eilends hingehen, um vor dem Herrn zu beten und den Herrn der Heerscharen zu suchen: Ich will auch hingehen. Und viele Völker und starke Nationen werden kommen, um den Herrn der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und vor dem Herrn zu beten. Das hat die Welt noch nicht gesehen. Einzelne Menschen haben sich dem Herrn zugewandt, und die Seinen sind aus allen Völkern und Sprachen versammelt, aber ein solches Bild, wie es hier zu sehen ist, hat man noch nicht gesehen. Die Bekehrung von Völkern und starken Nationen liegt noch in der Zukunft. Sie wird nicht durch moderne Missionsanstrengungen erfolgen, die nicht allein in der Predigt bestehen, sondern, wie es heute geschieht, durch Erziehungsarbeit in heidnischen Ländern sowie durch andere humanitäre Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Waisenhäuser usw. Nationen können durch diese Bemühungen niemals bekehrt werden, noch hat Gott seiner Kirche Verheißungen gegeben, dass Nationen und die Welt durch die Predigt des Evangeliums der Gnade bekehrt werden sollen. Einzelne Menschen werden natürlich durch das treu gepredigte Wort bekehrt und werden bekehrt werden. So wird ein Volk für Seinen Namen hervorgebracht. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: „Danach will ich wiederkommen und die Hütte Davids, die eingestürzt ist, wieder aufbauen (Israels Zeit beginnt von neuem, in der Wiederherstellung und Wiedergeburt), und ich will ihre Trümmer wieder aufbauen und will sie aufrichten, damit die übrigen Menschen den Herrn suchen und alle Völker, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der das alles tut. (Apg 15,14-17.) Es ist traurig, dass die Christenheit eine solche Offenbarung des göttlichen Willens und der göttlichen Ordnung ignoriert und in ganz anderen Bahnen weitergeht. Wir leben jetzt in der Zeit der Berufung eines Volkes, der Kirche, des Leibes des Herrn Jesus Christus, der gebildet wird. Wenn dieser Leib vollendet ist, was nicht die Bekehrung der Welt bedeutet, wird der Herr für seine herausgerufenen Heiligen kommen und dann mit seinen Heiligen in Herrlichkeit. Darauf wird nach den Worten der Propheten, wie wir in diesen Studien so deutlich gesehen haben, der erneute Bau der Hütte Davids und alles, was damit zusammenhängt, folgen, und dann wird der Rest der Menschen, die Nationen, den Herrn suchen. Es ist auch zu beachten, dass diese Völker den Herrn der Heerscharen in Jerusalem suchen und dort vor ihm anbeten werden. Das bedeutet, dass Jerusalem das große Zentrum nicht nur der Weltregierung, sondern auch der Anbetung werden wird. Das letzte Kapitel im Buch Sacharja zeigt, wie die Völker am Laubhüttenfest nach Jerusalem kommen.
Der letzte Vers des achten Kapitels ist der bedeutendste von allen. So spricht der Herr der Heerscharen: In jenen Tagen werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Dies zeigt deutlich, was so oft angezweifelt wird, nämlich dass der bekehrte und vom Geist erfüllte Jude das Werkzeug für die Bekehrung der Völker sein wird. Wenn sich heute ein armer Jude zeigt, selbst in einem so genannten christlichen (?) Land wie dem unseren, wird er gelegentlich von zehn oder mehr Männern verfolgt, die ihn verhöhnen und beschimpfen und ihn vielleicht sogar angreifen (was keineswegs selten vorkommt). Aber das alles wird sich am Tag der Herrlichkeit Israels ändern. Dann wird bekannt werden, dass Israel das gesegnete Volk ist, und zehn Männer aus allen Sprachen werden den Juden anflehen, ihn mitzunehmen an den gesegnetsten Ort der Erde, nach Jerusalem.
So endet eine der eindrucksvollsten Prophezeiungen über die Zukunft der Nachkommen Abrahams und des Landes Abrahams. Wie seltsam, dass sich so wenige Christenmenschen für das Studium dieser erhabenen Offenbarungen interessieren, die uns sagen, wie wahr und treu unser Gott ist, und die so klar und deutlich machen, dass die Bibel göttlich ist, das Wort Gottes. Möge Er uns, die wir diese Wahrheiten lieben, die wir Ihn und Sein Erscheinen lieben, der nicht nur unsere Hoffnung ist, sondern auch Israels Hoffnung, möge Er uns mehr und mehr lehren, Seine Gedanken und Absichten zu erkennen und unsere Freude daran zu finden.

A. C. Gaebelein – Studien in Sacharja

ja, dass waren heute viele verschiedene Kommentare – ähnliche Aussagen habe ich noch gefunden, aber eigentlich keine andere Ansichten, außer natürlich eine org. die sich selbst als diesen Juden betrachtet:

Aber schau dir die „Beweisführung“ an! Da wird einfach behauptet, dass der Name Jehovah nicht von „anderen Menschen“ benutzt werden würde! Doch wer nicht nur die Literatur dieser org liest, findet den Namen Jehovah auch bei anderen christlichen und natürlich auch bei jüdischen Menschen. Um zwei Beispiele zu nennen: Dr. Nehemia Gorden und der hier auch zitierte Dr. Arnold Fruchtenbaum. Der Name „ihres Gottes“ ist Israel bekannt – deshalb laßt uns beten, dass die Menschen dort ihr Vertrauen auf Jehovah anstatt auf politische Führer richten mögen! und dass dann der Messias erkannt wird – und auch gerufen wird!

Furcht und Panik – II

Sobald das Essen beendet war, drängte Jesus die Jünger, schon einmal ins Boot zu steigen und auf die andere Seite des Sees überzusetzen. Inzwischen wollte er sich von den Leuten verabschieden. Nachdem sich die Menschenmenge zerstreut hatte, stieg er auf einen Berg. Auf diese Weise konnte er für sich sein und beten. Dort blieb er allein bis tief in die Nacht.
Unterdessen war das Boot bereits weit draußen auf dem See. Wind kam auf, der den Jüngern schwer zu schaffen machte. Auch die Wellen schlugen immer heftiger gegen das Boot. Es war gegen vier Uhr morgens, als sie Jesus direkt auf sich zukommen sahen – auf dem Wasser! Sie waren außer sich vor Angst und schrien in ihrem Schrecken: „Ein Geist!“
Doch Jesus beeilte sich, sie zu beruhigen: „Keine Angst, ich bin es! Ihr braucht euch nicht zu fürchten.“
Da wurde Petrus plötzlich mutig und rief: „Herr, wenn du es wirklich bist, dann sag, dass ich auf dem Wasser zu dir kommen soll.“
Jesus erwiderte darauf: „Na los, dann komm!“
Petrus sprang über die Bordwand und ging auf Jesus zu. Aber als er auf die Wellen hinabsah, die unter seinen Füßen schäumten, bekam er Angst und begann zu sinken. Jetzt schrie er: „Herr, rette mich!“
Jesus zögerte keine Sekunde, er beugte sich nieder und ergriff seine Hand. Dann sagte er: „Du Glaubensheld, warum hast du nur plötzlich gezweifelt?“
Beide kletterten in das Boot und sofort legte sich der Wind. Die Jünger, die das alles mit angesehen hatten, fielen vor Jesus auf die Knie und stammelten: „Das ist es! Kein Zweifel: Du bist Gottes Sohn.“
Bald hatten sie den See überquert und zogen das Boot bei Gennesaret an Land. Als einige mitbekamen, wer da bei ihnen an Land gegangen war, benachrichtigten sie alle Leute in der weiteren Umgebung. Daraufhin brachten diese ihre Kranken zu ihm. Dann baten sie Jesus um Erlaubnis, den Saum seines Gewandes berühren zu dürfen. Und wer immer ihn berührte, der wurde auch geheilt.

Willkommen daheim – Matthäus 14:22–36

da wir diesen Vers als auch den Zusammenhang schon hatten:

Furcht und Panik
Übers Wasser gehen
Komm & Geh

Was mich persönlich immer wieder schockiert: die meisten kritisieren Petrus – doch Petrus hatte Glauben! Ich sehe viele Zusammenhänge mit der aktuellen Weltsituation – besonders mit Blick auf Israel. Die meisten Menschen sehen nur auf die schrecklichen Taten, sehen auf den Krieg, und beten um Frieden. Aber aus biblischer Sicht, frag ich mich: sollten wir nicht eher um das Kommen von Elia beten? Elia, der das Volk Jehovahs wieder auf Jehovah blicken läßt? Wäre es nicht besser, wir würden darum bitten, dass alle Menschen nach dem „zweiten Kommen Jesu rufen“ würden? Ist nicht nur Jehovah in der Lage, Frieden zu schaffen – besonders Frieden, in „seinem Land“?

Aber zurück zu Petrus und dem „auf dem Wasser gehen“:

Welches Wunder war grösser: über ruhiges Wasser zu laufen oder über sturmbewegtes? Benötigte nicht beides dieselbe Wunderkraft Gottes? Ja sicher! Wenn der Herr uns im normalen Alltag durchträgt, dann ist das kein kleineres Wunder, als wenn Er es in sturmbewegten Zeiten tut! Ohne Ihn würden wir auch in «ruhigen Gewässern» untergehen. Schauen wir uns einmal den Glauben des Petrus an:
Er glaubte an die Macht Jesu,
er glaubte an die Kraft des Wortes Jesu,
er glaubte an die Allmacht Jesu,
er hatte Jesus als Ziel vor Augen,
er wollte Jesus in den unmöglichsten Situationen folgen (sogar auf dem Wasser).
War das nicht ein grossartiger Glaube? Soweit muss ja erst einmal jemand kommen! Der Herr hätte Petrus dementsprechend ermutigen und sagen können: «Petrus, Ich freue mich über deinen wirklich grossen Glauben.» Stattdessen sagte Jesus, nachdem Petrus auf den Wind gesehen und zu sinken begonnen hatte, zu ihm: «Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?» (Mt 14,31). Jesus nannte ihn nicht «Ungläubiger», sondern «Kleingläubiger». Hatte Petrus denn keinen grossen Glauben gehabt, als er im Vertrauen auf Jesus über das Wasser ging? Doch, aber leider bewährte sich sein Glaube in der Krise nicht. Wie ist oder wie wäre das bei uns?
Die Qualität des Glaubens, der wirklich zählt, zeigt sich nicht in den Wundern, die wir erleben, oder in den «grossen Taten», die wir tun, sondern in den Nöten, die wir im Vertrauen auf Jesus durchstehen! Nicht im «übers Wasser gehen», sondern im Sturm erweist es sich, ob wir standhaft sind. Die Qualität unseres Glaubens wird nicht offenkundig, wenn wir «als Weltenbezwinger auf sonnigen Höhen» wandeln, sondern dann, wenn wir inmitten einer unabänderlichen Not standhaft bleiben und nicht an der Treue Jesu zweifeln.

9 Wunderzeichen im Johannesevangelium


Simon Petrus mochte es, mitten im Geschehen zu sein. Als die Jünger erkannten, dass es sich bei der geheimnisvollen Gestalt auf dem Wasser um Jesus und nicht um ein Gespenst handelte, verwandelte sich Simons Angst in Glauben. Und Aufregung. Und Entschlossenheit. Simon hatte ein wachsendes Verlangen, dort zu sein, wo Jesus war, auch wenn das bedeutete, einer Sturmböe zu trotzen. Und die anderen? Nun, sie blieben an Ort und Stelle.
Das ist die Sache. Viel zu oft verzichten wir darauf, Jesus wirklich zu folgen, weil uns die Optik nicht gefällt. Wir haben Angst, dass er von uns verlangt, irgendwohin zu gehen, wo wir nicht hin wollen, oder etwas zu tun, was wir nicht tun wollen. Was ist, wenn er uns dazu bringt, den Arbeitsplatz zu wechseln, ein Kind zu adoptieren, umzuziehen, eine Beziehung zu beenden, in der wir unbedingt bleiben wollen, oder (Gott bewahre!) Missionar in einem fremden Land zu werden? Es liegt in der Natur der Sache, dass Nachfolge so störend sein kann. Wir würden es vorziehen, die Kontrolle zu behalten, uns selbst zu regieren, indem wir an unserem Stolz, unseren Leidenschaften und unserem Streben festhalten. Wir klammern uns lieber an die Dinge, die uns ein Gefühl von Komfort und Sicherheit geben.

Ein bisschen wie ein Boot im Sturm.
Das Problem ist, dass wir nicht im Boot bleiben und gleichzeitig auf dem Wasser laufen können.
Simon Petrus traf die Entscheidung zu gehen, und das Ergebnis veränderte den Lauf der Geschichte. Bis zu diesem Moment hatten die Jünger immer noch nicht ganz verstanden, was es bedeutet, dass Jesus der menschgewordene Gott ist. Aus Gründen, die man nur unserer dummen menschlichen Natur ankreiden kann, hatte selbst das Wunder mit den Broten und Fischen die Sache für sie nicht zu 100 % geklärt. „Und [Jesus] stieg mit ihnen in das Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich sehr; denn sie verstanden nichts von den Broten, sondern ihr Herz war verstockt“ (Markus 6:51-52, Hervorhebung hinzugefügt).
Es stellte sich heraus, dass die Heilung aller Krankheiten und Gebrechen (Matthäus 4:23), das Lehren mit jenseitiger Autorität (Markus 1:22, 6:2) und die Befähigung der Jünger, dasselbe zu tun (Lukas 9:1), nicht ausreichten. Offenbar mussten die Männer auch sehen, wie sie die Physik überwanden und das Wetter beherrschten (mehr als einmal!), bevor die Augen ihres Herzens wirklich sehen konnten. Aber was soll’s – sie haben es schließlich verstanden, und Simon Petrus reagierte darauf, indem er im Glauben weiterging und glaubte, dass der Eine auf dem Wasser auch ihn gehen lassen würde.

Und genau das ist passiert.
Als Simon seinen Blick von Jesus abwandte, begann er natürlich zu sinken. So funktioniert es: Wir gehen unter, wenn wir uns auf unsere Umstände konzentrieren, anstatt auf unseren Retter. Aber darum geht es nicht wirklich, denn wenn wir Jesus eng folgen, ist er da, um uns aufzufangen, wenn wir versagen und fallen. Dem Himmel sei Dank.
Das Wichtigste, lieber Leser, ist, dass Simon aus dem Boot gestiegen ist. Und das ist immer der Ort, an dem die Action stattfindet. Denn wenn wir überfordert sind und uns ganz auf die Macht und die Pläne unseres Erlösers verlassen, geschehen unglaubliche Dinge wie sich teilende Meere (2. Mose 14), fallende Riesen (1. Samuel 17), schnurrende Löwen (Daniel 6), auferstehende Armeen (Hesekiel 37) und Gott, der sich selbst durch das Leben derer verherrlicht, die ihn lieben und nach seinem Plan berufen sind (Römer 8,28).

Unabhängig von der Optik haben wir also nichts zu befürchten, denn derjenige, der all das getan hat, ist immer noch bei uns. Und das bedeutet, dass wir die Freiheit haben, aus dem Boot auszusteigen und so zu leben, wie Gott es beabsichtigt hat. Wir dürfen nicht dem weltlichen Vergnügen oder Druck erliegen, sondern müssen uns ganz und gar hingeben und bereit sein, dem zu folgen, der auf dem Wasser geht.

Jenkins Hendricks – Der Auserwählte – Buch drei: 40 Tage mit Jesus

Jesus Christus, Herr über das Meer

Johannes identifiziert Jesus als den Menschensohn, dem der Vater die Vollmacht gegeben hat, das Gericht zu vollstrecken (Joh 5,27; vgl. Mt 26,57-68). Johannes behauptet auch wiederholt, dass Jesus der menschgewordene Gott ist. Im Johannesevangelium ruft Jesus siebenmal den göttlichen Namen („Ich bin“) in Bezug auf sich selbst an (z. B. Johannes 6,35; 15,1). Er erklärt das Einssein mit dem Vater (Johannes 10,30), und er verkündet, dass der Vater in ihm ist und er im Vater ist (Johannes 10,37-38).

Für Johannes, einen mit dem Alten Testament vertrauten Juden, war das Bild von Jesus, der auf dem Meer geht, eine dramatische Darstellung, dass Jesus Jehovah ist – derjenige, der die Kräfte des Chaos unterwirft und dem Wasser und allem, was das Wasser darstellt, seinen Willen aufzwingt. Das Reich des Menschensohns war angebrochen, und alle Kräfte, die sich Gottes geordneter Ordnung widersetzten, würden nun besiegt werden. Wie die Jünger Jesu können wir Trost in dem Wissen finden, dass derjenige, der das unruhige Meer zertritt, jedes Chaos, das uns zu überwältigen droht, unterwerfen kann.

Michael S. Heiser – Ich fordere Sie auf, mich nicht mit der Bibel zu langweilen

biblischer Blick auf die aktuelle Lage

Gestern beim Zoom-Treffen haben wir uns ja unter anderem über das Thema unterhalten, welche biblischen Prophezeiungen noch nicht erfüllt sind. Heute Nacht schickte mir Samuel den folgenden Link zu.
Ich persönlich bin zwar von der Entrückung nicht biblisch überzeugt – aber in den anderen Punkten sehe ich es wie Roger Liebi: alle Vorhersagungen der Bibel erfüllen sich direkt vor unseren Augen. Vorraussetzung ist natürlich, dass ich beim lesen in der Bibel von dem ausgehe, was da steht und nicht von „symbolischen Angaben“ ausgehe. Also wenn in der Bibel gesagt wird, Jehovah wird Israel wiederherstellen, dann auch wirklich Israel meint….
Es scheint wirklich so, dass es nur sehr sehr wenige offenen Bibelstellen gibt, bis Jesus wiederkommt.

Jesus heilte Blinde

Es geschah aber, als er Jericho nahte, saß ein gewisser Blinder bettelnd am Wege. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazaräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Als er aber sich näherte, fragte er ihn und sprach : Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde!
Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein Glaube hat dich geheilt. (O. gerettet)
Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach, indem er Gott verherrlichte. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.
Elberfelder 1871 – Lukas 18,35–43

Heilung des Blinden bei Jericho
(Mt 20,29–34; Mk 10,46–52)

Als er dann in die Nähe von Jericho kam, saß da ein Blinder am Wege und bettelte. Als dieser nun die vielen Leute vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das zu bedeuten habe. Man teilte ihm mit, daß Jesus von Nazareth vorübergehe. Da rief er laut: »Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!« Die an der Spitze des Zuges Gehenden riefen ihm drohend zu, er solle still sein; doch er rief nur noch lauter: »Sohn Davids, erbarme dich meiner!« Da blieb Jesus stehen und ließ ihn zu sich führen. Als er nun nahe herangekommen war, fragte Jesus ihn: »Was wünschest du von mir?« Er antwortete: »Herr, ich möchte sehen können.« Jesus erwiderte ihm: »Werde sehend! Dein Glaube hat dir Rettung verschafft.« Da konnte er augenblicklich sehen und schloß sich ihm an, indem er Gott pries; auch das gesamte Volk, das zugesehen hatte, gab Gott die Ehre durch Lobpreis.
Menge 2003 – Lukas 18:35–43

Im selben Augenblick konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus nach und lobte und pries Gott. Und auch die ganze Volksmenge, die seine Heilung miterlebt hatte, gab Gott die Ehre (- rühmte Gott -).
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Lk 18,43

In diesem und im nächsten Abschnitt (Lk 19,1-10) schildert Lukas zwei Beispiele dafür, wie das Volk auf den Messias hätte reagieren sollen. Beide Male war es ein Außenseiter der jüdischen Gesellschaft, der sich richtig verhielt.

In der Nähe von Jericho fragte ein Blinder, als er die Menge hörte, die vorbeiging, die Umstehenden, was das wäre. Als er erfuhr, Jesus von Nazareth gehe vorbei, spürte er offenbar sofort, daß der Messias da war, denn seine Worte – Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner – lassen sich nicht anders deuten, als daß er wußte, daß Jesus der Messias war.
Der Symbolgehalt dieser Geschichte ist bemerkenswert. Der Mann war ein Bettler, der am Wege saß und darauf wartete, daß etwas geschah. Er war blind und konnte selbst nichts tun, um seine Situation zu verbessern. Doch als der Messias durch seine Stadt kam (wie er durch so viele Städte ging), erkannte ihn der Blinde sofort als den Messias, der ihn von seiner Blindheit heilen konnte. Die Außenseiter der Gesellschaft, die nicht in der Lage waren, sich selbst zu helfen, waren immer wieder eher bereit, den Messias anzuerkennen und ihn um Hilfe zu bitten als die frommen jüdischen Religionsführer.
Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Ähnlich versuchten auch die Religionsführer, die Menschen vom Glauben an Jesus abzubringen. Aber der Widerstand ließ den Mann nur noch hartnäckiger auf seiner Bitte bestehen.
Indem er Jesus gegenüber seinem Wunsch Ausdruck gab, wieder zu sehen, vertraute er darauf, daß der Messias die Macht hatte, ihn zu heilen. Es war also nicht die Macht seines Glaubens (dein Glaube hat dir geholfen), die den Mann geheilt hatte, sondern die Macht des Messias, an den er glaubte (vgl. Lk 7,50;17,19). So wäre auch das Volk, wenn es dem Messias geglaubt hätte, durch den Glauben von seiner geistlichen Blindheit geheilt worden. Als der Mann geheilt war, lobte er und alles Volk, das es sah, G

Walvoord Bibelkommentar

Weil wir glauben, daß die Autographen der Heiligen Schriften irrtumslos waren, ist es notwendig, die scheinbaren Unterschiede in den drei Berichten dieses Wunders miteinander in Einklang zu bringen. Hätten die Autoren des NT voneinander einfach abgeschrieben oder hätten sie nach getaner Arbeit ihre Berichte miteinander verglichen und vereinheitlicht, hätten wir keinerlei Schwierigkeiten. Wir danken aber Gott dafür, daß sie besser beraten waren, als dem Heiligen Geist in den Arm fallen zu wollen. Es hat seine Gründe, warum Matthäus sagt, daß zwei Blinde geheilt wurden, als der Herr Jericho verließ (20,29-34). Das ist kein Widerspruch, vielmehr erwähnt Matthäus einen zweiten, den die andern nicht erwähnen, und zwar tut er dies, um dem Grundsatz der doppelten Zeugenschaft zu genügen. Markus und Lukas leugnen nicht, daß zwei geheilt wurden. Markus gibt uns den Namen eines Geheilten, Bartimäus, den der Herr heilte, „als er aus Jericho ging“ (10,46-52). Viele haben gemeint, Lukas sage, die Heilung sei geschehen, als der Herr sich Jericho nahte. Er sagt nichts anderes, als daß der Blinde in jenem Augenblick rief, daraufhin zurechtgewiesen wurde, dennoch weiterrief, bis der Herr stehenblieb, ihn zu sich rief und ihn heilte. Lukas sagt uns nicht, wieviel Zeit all das in Anspruch nahm, aber in der Zwischenzeit war der Herr durch Jericho hindurchgegangen (19,1). Es war ein kleines Städtchen, das man bald durchquert hatte. Das ist eine Erklärung, die bis auf Maldonatus zurückgeht und die auch von Calvin übernommen wurde. Andere schlagen als Lösung vor, daß die Heilung zwischen dem alten Jericho und dem neuen römischen Jericho stattfand (F. Godet, A.T. Robertson, Leon Morris).

Markus und Lukas sagen uns, daß der Blinde bettelte. Er hatte keine andere Möglichkeit, und seine Blindheit weckte Mitleid. Sein großer Vorteil war der, daß er dort saß, wo der Herr vorbeigehen sollte. Sünder können sich selbst nicht retten, aber sie können sich dahin begeben, wo sie dem Retter begegnen können. „Erkundigte“ steht im Imperfekt, der Blinde muß also beharrlich gefragt haben, denn es scheint, daß man ihm zunächst keine Beachtung geschenkt hatte. Noch heute gilt für einen jeden Sünder, daß „Jesus, der Nazaräer, vorübergeht“, der auf den Schrei wartet, der von Hilflosigkeit und von dem ernsten Wunsch nach Hilfe zeugt.

„Sohn Davids“ ist ein messianischer Titel; der Blinde muß also einiges über Jesus von Nazareth gewußt haben. Er schrie tatsächlich ( eboäsen, ein lauter Schrei der Not), worauf die Volksmenge ihn scharf zurechtwies. Er ließ sich aber nicht den Mund stopfen und schrie noch lauter. Er erkannte eine Gelegenheit, die vorübergehen würde, und damit hatte er Recht, denn der Herr war unterwegs Richtung Golgatha und würde nie mehr an dieser Stelle vorbeigehen. Wer nicht erkennt, daß die Zeit drängt und daß Gelegenheiten nicht wieder kommen mögen, wird die Errettung nie annehmen. „Erbarme dich meiner!“ ist die Bitte des Sünders, der weiß, daß er keine Ansprüche vor Gott geltend machen kann. Es war auch der Ruf des Zöllners (V.13), der sich als „Sünder“ erkannte. Wir haben allen Grund zu vermuten, daß dieser Blinde um eine tiefere Not wußte als seine bloße physische Blindheit.

Es wurde oben gesagt, daß zwischen der Bitte des Blinden und dem Stehenbleiben des Retters einige Zeit verstrichen war. Sünder erleben es oft, daß sie eine Weile warten müssen. Der Herr drängt sich keinem halbherzig Suchenden auf. Dieses Kapitel beginnt und endet mit jemand, der unablässig um Hilfe schreit: zuerst eine arme Witwe, dann ein blinder Bettler. Das AT kommentiert: „Suchet den Herrn, während er sich finden läßt; rufet ihn an, während er nahe ist“ (Jes 50,6). Die Not der Witwe war verzweifelt, und sie hatte keinen anderen Helfer als den ungerechten Richter. Der Blinde saß in erbarmungswürdiger Dunkelheit und wandte sich an den einzigen Helfer, den „Sohn Davids“, der als Licht in diese Welt gekommen war.
  
Viele sind durch andere zum Retter geführt worden. Dieser Mann wurde auch zu Ihm geführt und wird nun gefragt, worin er denn Hilfe begehre. Es mag anfänglich so sein, daß der Sünder nur ein vages Empfinden für seine Not hat. Er muß aber seine Not genau erkennen, bevor ihr begegnet werden kann. Wer seine Notlage noch nicht erkannt hat, kann nicht gerettet werden. Als Antwort auf die Frage nach seiner Not spricht er Jesus als „Herrn“ an. Die Bedeutung der Anrede wird deutlicher, wenn wir sie mit verschiedenen anderen vergleichen. Judas sprach Ihn nie als Herrn an. Der Herr Jesus wurde oft didaskalos, („Meister“ oder „Lehrer“) genannt: von den Gesetzgelehrten (10,25; 11,45); vom Mann, der seinem Bruder das Erbe strittig machte (12,13); vom reichen Jüngling („Guter Meister“; 19,19); von den Pharisäern (19,39); von den Hohenpriestern (20,21); von den Sadduzäern (20,28); von den Schriftgelehrten (20,39); und von den Jüngern (21,7). Der Herr nannte sich selbst auch didaskalos (22,11; cf. Joh 13,13.14). Lukas verwendet das Wort öfter als die anderen Evangelisten. Der Blinde aber sagte: „Herr, daß ich sehend werde.“ Er erkannte, daß der „Sohn Davids“ wahrhaftig der Herr war. Der Blinde hatte erleuchtete Herzensaugen, mit denen er die Worte Davids verstand: „Der Herr sprach zu meinem Herrn …“ (Ps 110,1).

Jetzt gibt es keinen Aufschub mehr. Sobald der Mann seine Not bekennt, spricht der Retter zu ihm Worte des Segens und Worte der Kraft. Wir haben die Heilung des Blinden stets mit der Errettung des Sünders verglichen. Der Grund dafür wird in den Worten des Herrn ersichtlich: „Sei sehend“, was sich auf die leibliche Heilung bezieht; und: „dein Glaube hat dich gerettet“ (wie es wörtlich heißt; sozo), was sich auf die Errettung seiner Seele bezieht. „Und folgte ihm nach“ steht im Imperfekt und bedeutet, daß er Ihm beständig nachfolgte. Das erklärt, warum Markus und Lukas anders als Matthäus, der von zwei Blinden berichtet, nur die Heilung des Bartimäus überliefert haben.
Bartimäus folgte dem Herrn auch weiterhin und war den Gläubigen bekannt, als Lukas sein Evangelium schrieb.
 Dieses Kapitel enthält Illustrationen der verschiedenen Seiten der Errettung. Die Sünde des Zöllners war eine schwere Last, und er brauchte Erbarmen. Er schrie zu einem Gott unendlichen Erbarmens, der ihm zu vergeben vermochte und auch gerne vergeben wollte. Seine Krankheit war die Sünde, und er empfing die Barmherzigkeit, die er begehrte. Der reiche Jüngling litt ebenso unter Sünde und bedurfte des Lebens, aber seine Krankheit hatte keine so offenkundigen Symptome. Sein Leiden war tödlich, denn es hatte sein Herz befallen, aber er wußte nicht darum und empfing daher das Leben nicht, nach dem er gefragt hatte. Der Blinde war in der Finsternis und brauchte Licht. Er schrie zum Herrn, und ihm wurden die Augen aufgetan, Licht erfüllte sein Herz und durchleutete sein Leben, indem er dem Herrn nachfolgte.
  

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Kritiker des Neuen Testaments identifizieren eine angebliche Diskrepanz zwischen diesen drei Berichten, weil Markus schrieb: Und sie kamen nach Yericho; und als er von Yericho hinausging, mit seinen Jüngern und einer großen Schar (Markus 10:46). Matthäus bestätigt dies, indem er sagt: Und als sie von Yericho hinausgingen, folgte ihm eine große Schar (Matthäus 20:29). Lukas hingegen berichtet: Und es geschah, als er sich Yericho näherte (Lukas 18:35). Nach Markus und Matthäus ereignete sich diese Begebenheit, während er von Jericho ausging, während Lukas berichtet, dass es geschah, während er sich Jericho näherte. Die historische Geographie Israels widerlegt jedoch diese scheinbare Diskrepanz. Im ersten Jahrhundert gab es zwei Jerichos: das alttestamentliche Jericho und das neutestamentliche Jericho, das von Herodes dem Großen erbaut wurde und wo er auch starb. Getrennt durch etwa drei Meilen, musste man zuerst durch das alttestamentliche Jericho gehen, um das neutestamentliche Jericho zu erreichen, wenn man sich Jerusalem von Norden her näherte. Dieser Vorfall ereignete sich zwischen den beiden Jerichos, als Jeschua aus dem alttestamentlichen Jericho herausging und sich dem neutestamentlichen Jericho näherte.

Eine weitere angebliche Diskrepanz ist die Anzahl der blinden Männer. Matthäus erwähnte zwei (Matthäus 20:30), während Lukas nur einen aufzeichnete: ein gewisser Blinder saß am Wegesrand und bettelte (Lukas 18:35). Markus war sogar noch genauer und gab den Namen des Bettlers an: der Sohn des Timai, Bartimai,[ 319 ] ein blinder Bettler, saß am Wegesrand (Markus 10:46). Von den beiden blinden Männern war Bartimäus der prominentere, worauf die Tatsache hinweist, dass sein Name erwähnt wurde. Obwohl also zwei Männer an diesem Wunder beteiligt waren, richteten Lukas und Markus ihre Aufmerksamkeit nur auf einen von ihnen, weil er aus einem unbekannten Grund der auffälligere war. Oftmals lieferte ein Evangelienschreiber einen vollständigen Bericht, während ein anderer sich auf ein bestimmtes Detail desselben Vorfalls konzentrierte.[320] Außerdem gaben weder Markus noch Lukas an, dass es nur einen blinden Mann gab; sie berichteten einfach nur über einen von ihnen.

Jeschua war in Jericho, was zeigt, dass Er den Jordan überquert hatte und somit wieder unter der Gerichtsbarkeit des Sanhedrins stand. Als Er aus dem alttestamentlichen Jericho hinausging und im neutestamentlichen Jericho ankam, folgte Ihm eine große Menschenmenge. Die blinden Männer erkundigten sich nach der Aufregung (Lukas 18:36) und entdeckten, dass Jeschua von Nazareth vorbeikam (Lukas 18:37). Sie baten den Messias, sich ihrer zu erbarmen, aber Jeschua ging nicht sofort auf ihre Bitte ein. Sie fuhren fort, ihn anzuflehen, während er durch die Stadt ging, und die Menge tadelte sie dafür (Markus 10:47-48), was die Männer dazu veranlasste, noch mehr zu schreien, wobei Bartimäus als Hauptsprecher fungierte. Die Grundlage seines Flehens war Jeschuas Position: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner (Markus 10:47, 48). Seit der Verwerfung heilte Jeschua nur noch auf der Grundlage der persönlichen Not, die sie zum Ausdruck brachten: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids (Matthäus 20,31). Sie wussten aus Jesaja 35,5, dass, wenn der Messias kommt, er die Blinden heilen würde, und so baten sie ihn, ihre Blindheit zu heilen. Da sie ihr Flehen jedoch auf Jeschuas messianischen Titel, den Sohn Davids, stützten, konnte er nichts für sie tun, weil sein messianischer Charakter bereits verworfen worden war.

Schließlich blieb Jeschua stehen und sagte: „Ruft ihn herbei“ (Mk 10,49), wodurch die Sache privater wurde. Der Blinde warf sein Gewand weg, sprang auf und kam zu Jeschua (Markus 10:50). Als der Blinde sein Gewand zurückließ, bewies er Glauben, indem er glaubte, dass er später sehen und sein Gewand wiederfinden würde. Das Thema der persönlichen Not kam wieder auf, als Jeschua ihn konkret fragte: Was willst du, dass ich dir tun soll? (Markus 10,51). Ihre Bitte war offensichtlich, aber Jeschua verlangte von ihnen, ihr persönliches Bedürfnis klar zu benennen, und das taten sie: Sie sagen zu ihm: „Herr, dass unsere Augen geöffnet werden“ (Matthäus 20,33), wobei sie den ehrenvollsten aller Titel, Rabboni (Markus 10,51), verwenden, was „mein großer Herr“ bedeutet. Jeschua antwortete positiv, und Matthäus betonte seine Motivation: Und Jeschua, von Mitleid ergriffen, rührte ihre Augen an; und alsbald wurden sie sehend und folgten ihm nach (Matthäus 20,34). Markus hob ihren Glauben hervor: Geht hin; euer Glaube hat euch gesund gemacht (Markus 10,52). Der grundsätzliche Ablauf blieb derselbe: Jeschua rief sie beiseite, um ihnen ihre persönliche Not mitzuteilen; sie zeigten ihren Glauben; und aufgrund ihres Glaubens heilte er sie.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Was für eine Wohltat für die Blinden! Wenn du blinde Menschen kennen solltest, dann wird dir die Hilfslosigkeit dieser Menschen zur Zeit Jesu bestimmt bewußt sein. Heute gibt es ja viele Hilfsmittel – unter anderem Technik, die einem vorlesen kann. Aber früher waren die Menschen wirklich von anderen abhängig. Deshalb half Jesus nicht ein bißchen, ER heilte nicht ein bißchen – sondern die Blinden wurden richtig sehend! Hoffentlich werden die Menschen, die geistig erblindet sind, auch durch Jesus und durch den heiligen Geist wieder geistig sehend!