Monat: September 2023

Frucht der Lippen?

Durch ihn nun laßt uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. (O. segnen)
Elberfelder 1871 – Hebräer 13,15

Durch Jesus wollen wir Gott jederzeit und in jeder Lebenslage Dankopfer darbringen; das heißt: Wir wollen uns mit unserem Beten und Singen zu ihm bekennen und ihn preisen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Hebräer 13:15

Durch ihn – d.h. Jesus (vgl. V. 12) – lasst uns also Gott kontinuierlich ein Lobopfer darbringen, das heißt: eine Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.
byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – Leonberger Bibel – Hebr 13,15

Durch ihn (- Durch Christus, der uns so reiche Wohltaten durch seine Lehre und Gnaden gespendet, der für unsere Sünden am Kreuze gestorben ist und zur Erinnerung an seinen Tod das heil. Messopfer eingesetzt hat. -) also (- Folgerung aus allem, was von V. 8 an gesagt ist. Feiern wir Gott um aller uns durch Christus erwiesenen Wohltaten willen nicht durch jüdische Riten, sondern durch fromme Anmutungen, durch Opfer des Herzens. – Eine besondere Art des Friedopfers 3Mose 7,11-15. Der Verfasser überträgt hier Ps 49,14-23 auf das Gebet. -) lasset uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, das ist, die Frucht der Lippen, welche seinen Namen preisen. (- Jemandes Vorzüge anerkennen heißt sie erheben. Der Apostel zeigt, was das Opfer des Lobes ist. – Anspielung darauf, dass die Juden Arme zu den Opfermahlzeiten einzuladen pflegten. – Stillschweigender Gegensatz zwischen den Gott wohlgefälligen Opfern und denen, welche dem Gesetze gemäß dargebracht wurden (über die Hebr 10,5 das Urteil spricht) -)
Joseph Franz von Allioli – Hebräer 13:15

Da wir den Rest des Satzes gerade erst hatten – schau dir auch den Post „meins teilen?“ an.

»Durch ihn« muss betont werden; denn Christus ist der, der uns in die Lage versetzt, »Gott allezeit das Lobopfer darzubringen«, das wir ihm schuldig sind. Überhaupt mag es befremden, dass unser Verfasser es wagt, den Begriff des Opfers nochmals zur Sprache zu bringen. Die atl. Opfer und alles, was Opfer heißt, sind doch durch das vollkommene Opfer Christi hinfällig geworden. Jetzt Opfertiere darzubringen, würde eine offenbare Verletzung des einen und voll ausreichenden Opfers Christi bedeuten. Von blutigen Tieropfern und Opfermahlen kann also keine Rede mehr sein. Nur in übertragener Bedeutung dürfen wir von Opfer reden. Während die Tieropfer eben von befristeter Geltung waren, bleibt das Lob- und Dankopfer »allezeit« in Geltung (vgl. Ps 50,13f.: »Meinst du, dass ich Fleisch von Stieren essen wolle oder Blut von Böcken trinken? Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde«; vgl. auch Ps 116,17f.). So lehren auch jüdische Gelehrte, dass jedes Opfer eines Tages aufhören wird, nur das Dankopfer wird nimmer aufhören; alles Gebet wird aufhören, nur das Dankgebet wird nicht aufhören (vgl. Jer 33,11; Ps 56,13). Schließlich sind die Begriffe aus der Opfersprache auch dem NT durchaus vertraut (vgl. Röm 12,1: »Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist«.
Damit man den wahren Charakter des Lobopfers nicht missversteht, fügt unser Verfasser noch die Erklärung hinzu: »… das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen« (vgl. Hos 14,3; Jes 57,19). »Den Namen Gottes bekennen« heißt eben »Gott loben«. Sagen wir mit dem Psalmisten: »Dir will ich Dank opfern und des Herrn Namen anrufen« (Ps 116,17). Dies sollen wir mit desto größerer Zuversicht tun, weil wir durch ihn, den großen Hohenpriester des Neuen Bundes, Jesus Christus, beten dürfen, dessen Opfer ein für alle Mal dargebracht und angenommen worden ist.

Edition C

Noch einmal greift der Apostel den Gedanken des Opfers auf, der bereits in den Versen 10–12 anklang. Jesus Christus hat mit seinem einzigartigen Opfer die gesamte ATst Opferordnung aufgehoben. Durch ihn tritt ein neuer Opferdienst in Kraft, der sich im Leben der Gotteskinder in Gebet, Zeugnis, praktischer Nächstenliebe und Gehorsam auswirkt. Das Dank- und Lobopfer, das im AT eingesetzt wurde (3 Mo 7, 12), wird im NT nicht aufgehoben, nur seine äußere Gestalt wandelt sich. Es ist ein Opfer, das aus innerstem Antrieb des Herzens kommen soll (2 Chro 29, 31). Im Gottesvolk des Alten Bundes war das Lobopfer die Antwort des Menschen auf besondere Erfahrungen der Güte Gottes (Ps 107, 22; 116, 17). Den Gliedern des neuen Gottesvolkes wird durch Gottes Geist die Kraft zuteil, das Dankopfer, den Lobpreis Gottes im Gebet, in jeder Lage, auch unter den größten Schwierigkeiten darzubringen (Apg 16, 22–25). Das rechte Lobopfer, die „Frucht der Lippen“ (vgl. Hos 14, 2) zeigt sich aber nicht nur im Gespräch des Beters mit Gott (Ps 141, 2), sondern ebenso im Zeugnis von dem erfahrenen Heil in Jesu Namen.

Wuppertaler Studienbibel

Frage: Was ist ein Opfer des Lobes?
„Durch ihn nun laßt uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ (Heb 13,15)
Antwort: Wie oft ist dieser Vers am Sonntag morgen gelesen worden! Und mit Recht! Drücken diese Worte doch so treffend aus, was wir in der Stunde der Anbetung tun wollen. Und wir waren dabei befriedigt, denn wir hatten das Gefühl, im Sinne dieses Wortes zu handeln; wir brachten ja Gott ein „Opfer des Lobes dar, das ist die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen“. Aber haben wir uns gefragt, ob Gott, der Empfänger des Lobes, auch befriedigt war?
Die Israeliten durften nach dem Gesetz Gott auch Opfer darbringen: Brandopfer, Friedensopfer usw., und sie taten es. Wieviele Tiere sind im Lauf der Jahrhunderte geschlachtet worden! Im Anfang geschah das Opfern wohl nach der Vorschrift, aber nach und nach opferten sie statt gesunder und fehlerloser Tiere kranke und schwächliche, die wenig Wert hatten (Mal 1,8). In den Augen des Volkes wie auch der Priester schien alles in Ordnung zu sein. Sie handelten ja nach dem Gesetz, wenn sie Lämmer, Böcke, Stiere usw. darbrachten. Aber Gott, dessen Augen Herz und Nieren prüfen, hatte gesehen, daß dieser ganze Kultus nur noch eine Formsache war. Das Volk und auch die Priester hatten vergessen, daß Jehova ein heiliger Gott ist.
Wir sehen ferner, daß die Israeliten nicht leer vor Jehova erscheinen durften (5 Mose 16,16). Wenn sie sich an den Ort begaben, wo Jehova Seinen Namen wohnen ließ, mußten sie etwas mitbringen, eine Opfergabe. Dieses Opfer mußte selbstverständlich den Anforderungen Gottes entsprechen (vgl. 3 Mose 1,3; 3,1), denn es sollte in jedem Fall ein Vorbild von Seinem Sohne sein. Auch die bekannte Stelle in 5 Mose 26,1-11 zeigt uns deutlich, daß der Israelit nicht leer vor Jehova erscheinen durfte. Er mußte einen Korb füllen mit den Erstlingsfrüchten des Landes und diesen an den Ort bringen, den Jehova erwählte, um Seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Diese Erstlingsfrüchte sind ebenfalls ein Vorbild von Christus. (Vgl. 3 Mose 23,10; 1 Korinther 15,20-23).
Mochte es sich nun um ein Tier oder um die Erstlinge der Frucht des Landes handeln, so war es Gottes Willen und Sein Verlangen, daß der Israelit Ihm etwas bringe, das diesem persönlich angehörte und wertvoll war. Und je kostbarer das Tier oder die Erstlinge für den Israeliten waren, desto mehr trug das Dargebrachte den Charakter eines Opfers für den Gebenden, aber auch um so wertvoller war das Opfer in den Augen Gottes.
„Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen“ (Ps 50,23). Das Opfer des Lobes steht in enger Verbindung mit dem Einrichten des Weges, d. h. mit dem Wandel im Alltag des Opfernden. Wie könnten wir Gott ein Opfer des Lobes darbringen, ein Opfer, das Ihm wohlgefällig ist, wenn wir nicht darauf bedacht sind, unseren Weg in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu gehen!
In all diesen alttestamentlichen Stellen handelt es sich um symbolische Vorbilder, an Hand derer Gott uns Dinge verständlich machen will, die wir sonst kaum erfassen würden.
Wir wollen uns nun fragen: Was opfern wir, und wie opfern wir? Wie wir soeben sahen, soll uns ein Opfer etwas kosten, sonst ist es kein Opfer. Nun, kosten uns die „Opfer des Lobes“, die wir besonders am Sonntagmorgen Gott darbringen, etwas? Es ist einleuchtend, daß das Singen von geistlichen Liedern, deren Worte manchmal so leicht über unsere Lippen gleiten, uns keine Mühe, keine Selbstverleugnung kosten; somit bedeutet dies an und für sich kein Opfer.
Was ist dann ein „Opfer des Lobes“?
Unser Lob in der Stunde der Anbetung trägt den Charakter unseres Wandels während der Woche. Haben wir es uns etwas kosten lassen, für den Herrn zu leben? Haben wir unsere Bequemlichkeit preisgegeben, um etwas für Ihn zu tun? Haben wir, um in Seiner Gemeinschaft bleiben zu können, uns innerlich und äußerlich vom Bösen abgesondert und uns selbst gerichtet? Wenn ja, dann sind wir fähig, Gott wahre „Opfer des Lobes“ darzubringen, die Ihm angenehm sind durch Jesus Christus.
Wenn wir aber die Woche hindurch uns selbst gelebt haben, wenn wir uns nicht bemüht haben, uns vom Bösen zu trennen und Selbstgericht zu üben – dann werden wir zwar mit dem Munde lobsingen, Worte des Dankes aussprechen, aber der Charakter des Opfers wird fehlen. Unsere Umgebung wird vielleicht nichts davon merken, vor Gott kann es aber nicht verborgen bleiben.
Verstehen wir recht! Wir opfern Gott nicht unsere guten Werke, nicht die Mühe, die wir uns gegeben haben, uns vom Bösen zu trennen. Dies wäre ja dem Tun Kains ähnlich, der von den Früchten opferte, die der Erdboden, den er bebaute, hervorbrachte. – Hosea 14,2 zeigt uns den rechten Weg: „Nehmet Worte mit euch und kehret um zu Jehova; sprechet zu ihm: Vergib alle Ungerechtigkeit und nimm an, was gut ist: daß wir die Frucht unserer Lippen als Schlachtopfer darbringen“ (d. h. als Farren erstatten. Elbf. Bibel). Wenn wir danach handeln, so wird bei der Anbetung ein wahres Opfer des Lobes zu Gott emporsteigen, Ihm angenehm durch Jesus Christus.
P. G.

Hilfe und Nahrung 1964

Sucht nicht euren eigenen Vorteil

… ein jeder nicht auf das Seinige sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.
Elberfelder 1871 – Philipper 2,4

Und ein jeglicher nicht auf das Seine sehe, sondern auch auf das, was des anderen ist. Phil 2,21; Mt 20,26f; Röm 13,9; 1Kor 10,24.33; 13,5.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Philipper 2:4

jeder soll nicht die eigenen [Interessen] berücksichtigen, sondern jeder gerade (- „auch“; hier wohl als Betonung zu verstehen -) die der anderen.
Leonberger Bibel – byzantinischen Text von Robinson-Pierpont – Philipper 2,4

da wir den Vers 3 gerade in den letzten Tagen hatten – und dieser Vers ja eingentlich wenig Sinn ergibt, wenn man ihn aus dem Zusammenhang reißt – schau dir den „alten Beitrag“ ebenfalls an.

in » ein jeder siehe nicht auf das Seine « ist » sehe « hier Skopeo wie in 3 17 und auch Lukas 11,35. In Römer 16,17 wird es mit » achthaben « übersetzt. Es kommt sechsmal im NT vor und hat die Bedeutung » schauen auf « » achthaben « » das Augenmerk richten auf « . Es kann auch den Sinn haben von » die eigenen Interessen Wahren « .
 
1 Das Fehlen des Artikels vor » Geist « hat Ausleger zur Erklärung gebracht daß Paulus hier von » Gemeinschaft der Empfindungen « untereinander spricht. Der Zusammenhang deutet aber eher daraufhin daß der Heilige Geist gemeint ist. Das wird auch in 3, 3 angedeutet und sollte auch in Epheser 1, 17 so interpretiert Werden. In diesen Stellen ist es unmöglich den Heiligen Geist vom Geist des Menschen zu scheiden.
4 Die Elberfelder Bibel verwendet die Einzahl » ein jeder « . Es ist aber besser den Handschriften zu folgen die hier die Mehrzahl bieten (Dekastoi), wird doch im ganzen Brief die Mehrzahl betont. Man beachte die 22 mal die » ihr « vorkommt und den Ausdruck » alle « in 1,1.4.7.8.25; 2,17.26; 4,23.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Vielmehr sind sie Privilegien, die Ihnen von Gott gegeben wurden, und er möchte, dass Sie sie zu seiner Ehre und zum Nutzen anderer einsetzen, insbesondere indem Sie ihnen helfen, Christus kennenzulernen. Als Haushalter ist es auch angebracht, Ihre Bedürfnisse und persönlichen Verantwortlichkeiten zu berücksichtigen (Philipper 2,3-4). Wann immer also eine Frage über Ihre Rechte auftaucht, sollten Sie sich Fragen wie diese stellen:
"Wird die Ausübung meiner Rechte Gott ehren, indem ich die Kraft des Evangeliums in meinem Leben zeige?"
"Wird die Ausübung meiner Rechte Gottes Reich fördern - oder wird sie nur meine Interessen auf Kosten seines Reiches fördern?"
"Wird die Ausübung meiner Rechte anderen nützen?"
"Ist die Ausübung meiner Rechte wesentlich für mein eigenes Wohlbefinden?"

Ken Sande – Der Friedensstifter

So werden wir denn gegen niemand grob oder respektlos sein, auch nicht gegen die schwächste oder unansehnlichste Person unter uns. Wir wollen uns gegenseitig so verhalten, wie sich die Glieder des menschlichen Körpers zueinander verhalten. Kein Glied unseres Leibes missbraucht ein anderes oder behandelt es schändlich. „Im Gegenteil, die scheinbar schwächeren Glieder des Leibes sind notwendig und das, was wir am Leib für weniger ehrbar halten, umgeben wir mit grösserer Ehre; die unanständigen (unansehnlicheren, Kistemaker) Teile werden ja mit grösserem Anstande behütet, was die anständigen [ansehnlicheren] nicht brauchen. Gott aber hat den Leib so eingerichtet, dass er den Gliedern, die für geringer gelten, nur um so grössere Ehre zuerteilte, damit sich keine Spaltung im Leib ergebe, vielmehr die Glieder füreinander in Eintracht Sorge tragen.“ (1 Korinther 12:22-25, Storr) Indem wir einander so behandeln, bewirken wir, dass sich jeder unter uns wohl fühle. Irgend jemanden, der ein Makel für unsere Versammlung sein könnte oder der die Ursache wäre, sie in Verlegenheit und Schande zu bringen, werden wir gnädig in Schutz nehmen, damit Aussenstehende sich nicht stossen. Wir wollen vor allen ehrenhaft wandeln wie am hellen Tage und uns wegen nichts zu schämen haben. Wir wollen ehrenhaft wandeln vor Aussenstehenden. (Römer 13:13; 1 Thessalonicher 4:12) Diese göttliche Eigenschaft ist das, was uns willig macht, uns so zu benehmen, wie es sich ziemt.
Da Liebe nicht das Ihre sucht, ist sie „niemals selbstsüchtig“ (Moffatt). Paulus widerspricht sich nicht, wenn er in Philipper 2:4 sagt: „Keiner sei bloss auf sein Wohl bedacht, sondern auch auf das des andern“ (Rösch) und in 1 Korinther 10:24: „Niemand suche sein eigenes Wohl, sondern das des Nächsten.“ (Rösch) Wenn Liebe selbstlos ist, sucht sie nicht immer oder nur das eigene Wohl, sondern trachtet auch nach dem Wohl und der Auferbauung der andern. Sie wünscht, dass andere den Preis des Lebens gewinnen und sich jetzt der geistigen Segnungen erfreuen, wie auch der guten materiellen Dinge, die Gott heute denen verleiht, welche ihm dienen. So ist denn Liebe nicht lediglich auf den eigenen Vorteil bedacht, sondern ebenso auf den ihres Nächsten. Wenn jedermann dies auf sich selbst bezieht, ungeachtet, wo er sich befinde, wo er wirke oder in welch christlicher Gruppe er anwesend sei, wird er hierin Liebe bekunden. Er wird glücklich sein. Er wird das Leben auf bessere Weise geniessen, und die Liebe, die er andern bekundet, wird ihren Widerhall finden in andern Menschen, indem sie ihm gegenüber dieselbe Eigenschaft an den Tag legen.

Wachtturm März 1950

Ne – wer liebt, denkt nicht an sich, sondern an dem Wohl des anderen! Wenn Liebe „das eigene Wohl sucht“ ist das Egoismus, und spiegelt den Widersacher Gottes wider. Dieser Gedanke, schon 1950 führt die Leser in die Irre! Besser erklärt es der folgende Kommentar;

Paulus weiß darum, dass er den Menschen zum Glauben und im Glauben nur von unten her führen kann. Demut ist die Voraussetzung. Wie Jesus uns in Knechtsgestalt gedient hat, so erwartet er von seinen Jüngern, dass sie sich gegenseitig dienen. Hier steht der Apostel Paulus in einer Linie mit Jesus (Mt 23,11ff.; Mt 20,26-28). Das zweite Gegensatzpaar in Vers 4 setzt diesen Gedankengang fort:
»Nicht ein jeder auf das Seine schauend …« Ein Diener bzw. Sklave ist nicht mit der Pflege und der Sorge um Erhalt von eigenem Hab und Gut beschäftigt. Er setzt sich für einen anderen ein. Strenggenommen hat er gar keinen Besitz, sondern sein Besitz ist der Besitz seines Herrn. Alles, was er tut oder lässt, geschieht zum Vor- bzw. Nachteil seines Herrn. Auf die Gemeinde bezogen finden wir eine Parallele in Apostelgeschichte 4,32-37. War aber dort die gemeinsame Nutznießung auf die irdischen Güter bezogen, so ist hier die Bandbreite dessen, was gemeint ist, viel breiter. »Das Seine« kann alles bedeuten: die materiellen Güter, Freude, Glück, Ehre, Ansehen, kurzum jeden Vorteil, innerlich oder äußerlich. Gemeint ist das Wohlergehen Überhaupt, aber eben das des anderen. Die zweite Hälfte dieses Gegensatzes macht das deutlich.

»… sondern alle (auch) auf das der anderen.« Das ist nichts anderes als das Gebot der Nächstenliebe. Nächstenliebe aber bedeutet Dienst an meinem Nächsten. Gemeint ist nicht Zuneigung, sondern Hingabe. In Philippi gab es genau das gleiche Problem, das an dem Ort, an dem Paulus gefangengehalten war, die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern belastete: »Sie suchen alle das ihre, nicht das, was Christi Jesu ist« (s. die Erläuterung zu Phil 2,21). Das ist wohl auch unser Problem heute. Aus diesem Grund ist der Kommentar zu diesem Punkt etwas ausführlicher. Die Einheit in Jesus werden wir nur dann erleben und erfahren, wenn wir diese Anweisungen ernstnehmen und ihnen folgen. Wir können noch so rechtgläubig sein: Wenn wir diese Anweisungen nicht befolgen, werden wir den Sinn des Christenlebens in dieser Welt und den Auftrag der Kirche in dieser Gesellschaft verpassen. Diese Aufforderung gilt jedem. Paulus hat das »jeder« der ersten Hälfte dieses Gegensatzpaares wiederholt, und zwar im Plural. Die Summe der einzelnen soll dies als ihren Auftrag sehen. Dass die anderen aber diese Anweisung nicht befolgen, bietet für mich keine Entschuldigung.
»… sondern alle (auch) auf das der anderen.« Das ist nichts anderes als das Gebot der Nächstenliebe. Nächstenliebe aber bedeutet Dienst an meinem Nächsten. Gemeint ist nicht Zuneigung, sondern Hingabe. In Philippi gab es genau das gleiche Problem, das an dem Ort, an dem Paulus gefangengehalten war, die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern belastete: »Sie suchen alle das ihre, nicht das, was Christi Jesu ist« (s. die Erläuterung zu Phil 2,21). Das ist wohl auch unser Problem heute. Aus diesem Grund ist der Kommentar zu diesem Punkt etwas ausführlicher. Die Einheit in Jesus werden wir nur dann erleben und erfahren, wenn wir diese Anweisungen ernstnehmen und ihnen folgen. Wir können noch so rechtgläubig sein: Wenn wir diese Anweisungen nicht befolgen, werden wir den Sinn des Christenlebens in dieser Welt und den Auftrag der Kirche in dieser Gesellschaft verpassen. Diese Aufforderung gilt jedem. Paulus hat das »jeder« der ersten Hälfte dieses Gegensatzpaares wiederholt, und zwar im Plural. Die Summe der einzelnen soll dies als ihren Auftrag sehen. Dass die anderen aber diese Anweisung nicht befolgen, bietet für mich keine Entschuldigung.

Ich persönlich bin als Einzelner angesprochen. Vielleicht braucht meine Gemeinde mein Beispiel? Vielleicht werde ich auch ausgenutzt, wenn ich das Wohlergehen des Nächsten suche. Danach wird hier nicht gefragt. Irgendjemand muss den Anfang machen. Wie aber geschieht das? Das in Klammern befindliche »auch« wird manchmal als Quelle einer Antwort überstrapaziert. Es wird gesagt, ich müsse mich selbst lieben und nach meinem Eigenen schauen, dann könnte ich auch meinen Nächsten lieben und nach dem Seinen schauen. Selbst wenn dieses »auch« zum Urtext gehört – das ist umstritten -, kann es nicht für solch eine Argumentation herangezogen werden. Dafür ist die erste Hälfte dieses Gegensatzes zu eindeutig. Es mag etwas dran sein, wenn man sagt, dass ein Mensch nur dann lieben könne, wenn er sich selbst liebe. Aber die Fähigkeit zu lieben entspringt nicht der Selbstliebe, sondern vielmehr daraus, dass ich geliebt bin. Weil sich Jesus für mich hingegeben hat, kann ich mich auch anderen hingeben. Wenn ich mich aber hingebe, dann kann ich nicht nach dem Meinen schauen. Das wäre ein Widerspruch in sich. Mit diesem Thema beschäftigt sich der nächste Abschnitt. Jesus hielt nicht fest an dem, was ihm gehörte, auch nicht an dem, was ihm gebührte. Er ist das Vorbild, das hier zugrunde liegt.

Edition C

So ist es! Wir lieben unsere Mitmenschen, weil wir von Gott geliebt sind! Weil wir geliebt sind! und nicht weil wir uns selber lieben würden!!!!! Glaubst du den überhaupt, dass Jehovah uns liebt – also dich und mich?

Wer seine Gottlosigkeit verhüllt …

Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen.
Elberfelder 1871 – Sprüche 28,13

Wer seine Gottlosigkeit verhüllt, wird nicht erfolgreich sein,
wer aber (seine) Zurechtweisungen ausspricht, wird geliebt werden.
Septuaginta Deutsch – Sprüche 28:13

Menschen, die ihre Verfehlungen verheimlichen, haben keinen Erfolg im Leben; aber alle, die ihr Unrecht bekennen und aufgeben, finden Gottes Erbarmen.
Gute Nachricht 2018 – Sprüche 28,13

Menschen, die niemandem von ihrem Mist erzählen, den sie ständig bauen, haben keinen Erfolg im Leben. Leute, die sich aber ganz offen zu ihren Fehlern bekennen und diese dann auch in Zukunft seinlassen, denen verzeiht Gott gerne.
VolxBibel – Sprüche 28:13

In der Zeit von König Salomo mußte jeder, der eine Vergehung gegen das mosaische Gesetz begangen hatte, zur Stiftshütte bzw. zum Tempel gehen, um dort für seine Vergehung ein Opfer darbringen zu lassen. Jeder, der sich einer Vergehung gegen Gott bewußt wurde, und diese Vergehung nicht vor Gott bezahlte, zerstörte damit sein eigenes Verhältnis zu Jehovah.
Und heute?

Wenn ein Mensch sündigt, dann versucht er vielleicht, diese Tatsache vor Gott und den anderen zu verbergen (vgl. Sprüche 17,9 ). Es zahlt sich aber nicht aus, seine Sünde zu verbergen. Salomos Vater David hatte diese Erfahrung gemacht ( Ps 32,3-4 ). Es ist viel besser, die Sünde zu bekennen und ihr abzuschwören. David hatte erfahren, daß das Bekennen der Sünde Gottes Gnade und Vergebung zur Folge hat ( Ps 34,5; 51,1-12 ).

Walvoord

Zwar soll man nach Sprüche 10,12 die Verfehlungen anderer bedecken, aber wer seine eigene Verfehlung bedeckt, schadet sich damit. Die unvergebene Schuld belastet sein Gewissen. Auch könnte die Überzeugung, daß niemand etwas davon weiß, dazu verleiten, Schuld auf Schuld zu häufen. Wenn jemand gar die Schuld verleugnet, sie entschuldigt und rechtfertigt, stumpft sein Gewissen ab. Die Buße kann also nicht (nur) ein stiller Akt zwischen mir und Gott sein, sondern sie gehört in die Gemeinde. »Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt« (1Jo 1,9).
Aber das Bekenntnis ist nur eine Seite der Buße. Dem Bekennen der Schuld muß das Lassen folgen. Die Buße enthält eine Korrektur der Lebensführung und muß sie enthalten. Deshalb sagt der Herr zu der Ehebrecherin: »Sündige hinfort nicht mehr« (Joh 8,11). Wer also die Verfehlung bekennt und läßt, findet Erbarmen bei Gott. Wir haben den einzigen Spruch vor uns, der von der Barmherzigkeit Gottes redet.

Wuppertaler Stuienbibel

Sollten wir unsere Sünden bekennen? Wenn ja, wem?

KANNST du mit gutem Gewissen sagen, du hättest noch nie unrecht getan? Nein, wir alle machen Fehler. Doch wie fühlst du dich hinterher?
Deine erste Reaktion mag sein, daß du versuchen möchtest, deinen Fehler zu verbergen oder zu vertuschen. Ist es nicht so? Aber dann schlägt dir das Gewissen (1 Johannes 3:4; Römer 2:14, 15). Hast du nicht auch schon festgestellt, daß der Wunsch, ein reines Gewissen zu haben und in Gottes Gunst zu bleiben, dich veranlaßt, die Sache zu bekennen, um Vergebung zu bitten und alles hinter dir zu lassen? Sollten wir aber unsere Sünden bekennen, und wenn ja, wem?
Aus der Bibel geht ganz deutlich hervor, daß man seine Sünden zugeben oder bekennen sollte. Als Johannes der Täufer predigte, man solle seine gegen das Gesetz begangenen Sünden bereuen, wurden viele Juden „von ihm im Jordan-Fluß getauft, indem sie offen ihre Sünden bekannten“ (Mark. 1:4, 5). Jesus forderte seine Nachfolger auf zu beten: „Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben“ (Matthäus 6:12).
Wenn wir gegen Gott gesündigt haben, sollten wir ihm unsere Sünde bestimmt bekennen und ihn um Vergebung bitten. (Vergleiche Psalm 32:3-5.) Was aber, wenn wir unserem Mitmenschen unrecht getan haben? Die Bibel sagt, wir sollten die Angelegenheit mit demjenigen in Ordnung bringen, dem wir unrecht getan haben. Beachte, was Jesus den Juden in seiner Bergpredigt sagte: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar“ (Matthäus 5:23, 24). Wenn man diesen Rat beachten will, müßte man dem anderen seinen Fehler bekennen und Schritte unternehmen, um sich mit ihm zu versöhnen, auch wenn es ein Glied der Familie ist.

Erwachet! 8.Februar 1975

“Wer seine Verfehlungen verheimlichen will, dem gelingt nichts; wer sein Unrecht bekennt und aufgibt, der findet Gottes Erbarmen.” Sprüche 28,13.
Einfach, gerecht und verständlich sind die Bedingungen, unter denen Gott uns Gnade und Vergebung gewährt. Wir brauchen keine beschwerlichen Wallfahrten zu unternehmen und müssen uns nicht mit Bußübungen quälen, um Gott gnädig zu stimmen. Jeder, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Vergebung bekommen. Der Apostel Jakobus schreibt: “Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet.” Jakobus 5,16 (LB). Wir werden aufgefordert, unsere Sünden vor Gott zu bekennen, der sie allein vergeben kann, und unsere Fehler einander einzugestehen. Wenn du deinem Mitmenschen Unrecht getan hast, mußt du ihm deine Schuld bekennen. Geschieht das, ist es an ihm, dir zu verzeihen. Doch damit ist der Akt der Vergebung noch nicht abgeschlossen, denn immer ist auch Gott von der Sünde betroffen. Was wir anderen antun, trifft nicht zuletzt ihn, denn alle Menschen sind seine Geschöpfe und Kinder. Deshalb muß jede Verfehlung auch vor Jesus gebracht werden, der für uns als Fürsprecher bei Gott eintritt. Wer sich nicht vor Gott demütigt, hat noch nicht einmal den ersten Schritt getan, um wieder mit ihm ins reine zu kommen. Wer seine Sünde nicht aufrichtig bereut und vor Gott zur Sprache bringt, kann nicht mit Vergebung rechnen. Er wird keinen Frieden finden. Wenn wir spüren, daß alte Schuld noch nicht bereinigt ist, dann liegt das in der Regel daran, daß wir uns nicht vor Gott beugen wollten und den von ihm vorgeschriebenen Weg zur Vergebung nicht gegangen sind. Die Heilige Schrift macht klare Aussagen darüber, wie Vergebung zu erlangen ist. Ein Sündenbekenntnis, ob öffentlich oder unter vier Augen, muß ohne Beschönigung und aus eigenem Antrieb abgelegt werden. Niemals sollte es dem Sünder abgenötigt werden oder leichtfertig und sorglos erfolgen. Es darf auch nicht von jemandem gefordert werden, dem gar nicht klar ist, daß er gesündigt hat. Wenn aber ein Mensch begreift, daß er Schuld auf sich geladen hat, und seine Sünde bekennt, darf er sich der Gnade Gottes gewiß sein.

Ellen Gould White – Der bessere Weg zu einem neuen Leben

Wenn wir als Gläubige sündigen
Psalm 25,11; Sprüche 28,13

Verfasser: Marcel Graf
Was sollen wir tun, wenn uns bewusst wird, dass wir verkehrt gehandelt und gesündigt haben? Gottes Wort weist uns auf zwei Wichtige Punkte hin.
Den ersten finden wir in Sprüche 28,13: «Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen.» Auf keinen Fall sollen wir versuchen, die Sache zu vertuschen, und dabei meinen, niemand sehe es. Gott sieht alles. Ihm entgeht nichts in unserem Leben. Wenn wir geschehene Sünden verbergen wollen, muss Er uns seinen Segen entziehen, und wir werden kein Gelingen mehr haben. Es gibt nur einen Weg, auf dem wir Barmherzigkeit und Vergebung finden: das Vorgefallene Gott und wenn nötig den Menschen bekennen und das Böse fortan meiden.
In Psalm 25,11 finden wir noch einen weiteren Punkt zu dieser Frage. Dort hören wir David ausrufen: «Um deines Namens willen, HERR, wirst du ja meine Ungerechtigkeit vergeben; denn sie ist gross.»
Er sagt: gross! Wir hätten erwartet, dass er, wie wir das oft tun, gesagt hätte: «O HERR, vergib meine kleine Unachtsamkeit. Ich wollte bestimmt nichts Verkehrtes tun. Es tut mir leid, aber ich meinte es wirklich nicht so bös.» David aber bat: «Vergib meine Ungerechtigkeit; denn sie ist gross.» Er betrachtete seine Sünde so, wie Gott sie sieht. Für Ihn ist die kleinste Sünde in unserem Leben eine so schwerwiegende Sache, dass sie den Kreuzestod seines Sohnes, unseres Erlösers, nötig machte. Haben wir auch schon daran gedacht? David ahnte etwas davon. Er wusste aber auch, dass nur ein grosser Gott eine grosse Ungerechtigkeit vergeben kann. Deshalb sagte er: «um deines Namens willen» und betete freimütig zu Ihm.

Halte fest – 2003

Sünde ist nicht das Ergebnis davon, dass man nicht weiß, was richtig ist, sondern ist der Zustand, dass man nicht bereit ist, die moralische Wahrheit zu akzeptieren, und deshalb ist es die Weigerung, das Richtige zu tun. Sie ist nicht das Ergebnis von Unwissenheit, sondern von Rebellion. Die Sünde sagt nicht „Ich kann nicht“, sondern eher „Ich will nicht“, und deshalb ist sie eine Sache des Willens, des Herzens, der geheimen Wünsche der Seele… Genauso wie die Gnade für jemanden unzugänglich ist, der sich weigert, ehrlich zu sich selbst zu sein, ist es auch mit der Vergebung. Wenn ein Mensch sich weigert, die Wahrheit über seinen Zustand zu bekennen, ist die Erlösung selbst unmöglich, da Gott buchstäblich die Seele nicht retten kann, die ihr Bedürfnis nach Ihm leugnet. Deshalb sagt die Heilige Schrift nicht umsonst: „Wer seine Übertretungen verbirgt, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und aufgibt, der wird Gnade finden“ (Spr 28,13). 

Eine Person, die ihre Sünde „verbirgt“ oder „zudeckt“, leugnet sie, entweder durch offenes Verleugnen oder indem sie sie durch selbstbetrügerische Ausreden wegerklärt. Diese Person kann einfach nicht gedeihen – im geistlichen Sinne des Wortes – weil sie nicht in der Realität lebt… In der Tat ist sein Gewissen mit einem „heimlichen Verbot“ belastet, einer inneren Stimme der Verurteilung, die unterdrückt und unterdrückt werden muss. Nur derjenige, der zum Licht kommt, der die Wahrheit seiner Sünde anerkennt und bestrebt ist, sich von ihren Auswirkungen zu befreien, dem wird Barmherzigkeit zuteil (d.h. Rachamim (רַחֲמִים), was von dem Wort Rechem (רֶחֶם), „Schoß“ kommt).

Beachte, dass Gott allein das Vorrecht hat, Sünde zu bedecken oder zu sühnen, als Ausdruck seiner Gnade, aber es ist niemals angemessen, dass jemand seine eigene Sünde sühnt, um sich selbst zu entlasten. Gottes Zorn über die Sünde wird nicht besänftigt, wenn die Sünde verharmlost, abgetan, entschuldigt oder wegrationalisiert wird (obwohl der HERR sich freut, wenn wir die Vergehen anderer übersehen). Das liegt daran, dass jede Sünde ein Vergehen gegen Gott ist und einen Bruch in der Beziehung zwischen dem Sünder und Gott darstellt. Deine Sünde, mit anderen Worten, verletzt nicht nur dich selbst und andere Menschen, sondern vor allem das Herz Gottes selbst, indem sie einen Bruch oder eine Trennung in deiner Beziehung zu Ihm verursacht. Deshalb sehen wir, wie Jeschua anderen die Sünden vergibt, die sie gegen andere Menschen begangen haben, so als wäre Er die beleidigte Partei in der Sünde. Wie C.S. Lewis einmal schrieb: „Er sagte den Menschen, dass ihre Sünden vergeben seien, und wartete nie damit, all die anderen Menschen zu befragen, die ihre Sünden zweifellos verletzt hatten. Er verhielt sich ohne zu zögern so, als wäre Er der Hauptbetroffene, die Person, die bei allen Vergehen am meisten beleidigt wurde. Das macht nur Sinn, wenn Er wirklich der Gott war, dessen Gesetze gebrochen werden und dessen Liebe in jeder Sünde verwundet wird“ (Mere Christianity, 1952).

In dieser bösen Welt mag es manchmal den Anschein haben, dass sich Verbrechen „auszahlt“, aber sicherlich nicht vor der göttlichen Gegenwart, und in der kommenden Welt wird jedes Wort und jede Tat vor dem Richterstuhl von Gottes Gerechtigkeit und Wahrheit vollständig abgerechnet werden. Aber auch in dieser Welt wird der Sünder insgeheim von seinem Gewissen heimgesucht; er wird in den Wahnsinn getrieben, in verborgene Verzweiflung und lebt in Furcht und Angst vor der Wahrheit, die er verbirgt… Es ist gesagt worden, dass das Problem mit dem „davonkommen“ darin besteht, dass du tatsächlich „davonkommst“, was bedeutet, dass deine Sünde dir so hartnäckig folgen wird wie dein eigener Schatten in dieser Welt… Letztlich ist Sünde eine Form der Feigheit, da sie sich in Angst vor dem Licht der Wahrheit versteckt. Uneingestandene Sünde führt zu Angst, Paranoia und Schwäche der Seele…

Ein Mensch, der seine Sünde leugnet oder entschuldigt, kann einfach nicht gedeihen – im geistlichen Sinne des Wortes – weil er sich weigert, in der Realität zu leben… Die Wahrheit über sich selbst zu bekennen – sein Verhalten zuzugeben, persönliche Verantwortung zu übernehmen, sich zu weigern, andere zu beschuldigen, usw., führt zu echtem Wohlstand, geistlichem Segen und wahrem inneren Frieden.

Hebräisch für Christen

„Höre die Worte der Weisen“

Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen, und richte dein Herz auf mein Wissen!
Elberfelder 1871 – Sprüche 22,17

Hör mir zu! Ich will dir weitergeben, was weise Lehrer gesagt haben. Nimm dir ihre Worte zu Herzen!
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprüche 22:17

Neige dein Ohr und höre die Reden der Weisen,
dein Herz richte auf meine Erkenntnis,
Buber & Rosenzweig – Sprüche 22,17

Die Ermahnungen in Vers 17 , aufzumerken (vgl. Sprüche 4,1.20;5,1;7,24 ), zu hören (vgl. Sprüche 1,8;4,1.10.20;5,1.7;7,24;8,32-33 ) und sein Herz zu wenden (vgl. Sprüche 2,2 ), sind Aufrufe, dem zu folgen und das zu befolgen, was in den 30 Sprüchen dargeboten wird. Die Gründe für die Ermahnungen werden in Vers 18-19 genannt: es ist lieblich , sich an die Sprüche zu erinnern ( behalte sie in deinem Herzen ) und sie zitieren und darüber sprechen zu können ( führe sie auf deinen Lippen) , denn sie ermutigen die Menschen, dem Herrn zu vertrauen.

Walvoord

Die Septuaginta hat Worte der Weisen als Überschrift und im Text dafür »meine Worte«. Meine Erkenntnis ist Hinweis auf die folgenden Kapitel. Der Spruch ähnelt sehr 2,2. Bei Amenemope beginnt das erste Kapitel (3,9f): »Gib deine Ohren, höre, was gesagt wird. Gib dein Herz daran, es zu verstehen.«

Wuppertaler Studienbibel

Geht es um die Worte von „irgend einem Weisen der alten Zeit“? oder um die Worte von „Weisen des 21.Jahrhunderts“ ???

Gott schuf den Menschen nicht als unwissendes Geschöpf, und er will auch nicht, daß er der Unwissenheit zum Opfer falle, denn das hat keine guten Folgen. „Auch daß die Seele ohne Erkenntnis ist, ist nicht gut, und wessen Füße hastig sind, der sündigt.“ (Sprüche 19:2, NW) Die Erkenntnis sollte uns davon zurückhalten, in Unkenntnis überstürzt einen bestimmten Weg einzuschlagen und so gegen Gott zu sündigen. „Jeder Kluge wird mit Erkenntnis handeln, aber der Tor wird Narrheit ausbreiten.“ (Sprüche 13:16, NW) Da der inspirierte Schreiber der Sprüche wußte, wie wertvoll die Erkenntnis Gottes ist, spornte er alle, die nach dieser Erkenntnis trachten, an, seinen Worten in diesem Buche der Bibel Gehör zu schenken. „Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen, damit du dein Herz auf meine Erkenntnis richtest.“ — Sprüche 22:17, NW.
Jehova Gott besaß während seines ganzen ewigen Daseins, …, umfassende Kenntnisse und Erkenntnis. Als er mit seinem Schöpfungswerk begann, wandte er diese an. Damals machte er von der Weisheit Gebrauch oder offenbarte sie. Die Weisheit ist aktiv. Sie ist die Fähigkeit, Erkenntnis richtig anzuwenden, sie also auf eine Weise zu gebrauchen, daß man gute Ergebnisse erzielt und sein Vorhaben durchführt. Weise zu sein bedeutet, mit Einsicht zu handeln, und setzt Erkenntnis voraus. „Die Weisen bewahren Erkenntnis auf, aber der Mund des Narren ist nahendes Verderben.“ Die Weisheit wendet Erkenntnis an. „Die Zunge der Weisen wirkt Gutes mit Erkenntnis, aber der Mund der Toren sprudelt Torheit hervor. Die Lippen der Weisen streuen fortwährend Erkenntnis aus, aber das Herz der Toren ist anders.“ — Sprüche 10:14; 15:2, 7, NW.

Der Wachtturm 1.Februar 1958

Also dreht es sich nicht um die Worte von Menschen, auf die ich hören soll – sondern ausschließlich auf die Worte die Jehovah dem Schreiber der Sprüche in den Mund legte!

meins teilen ??

Des Wohltuns aber und Mitteilens vergesset nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.
Elberfelder 1871 – Hebräer 13,16

Hört nicht auf, Gutes zu tun und andere großzügig mit in euer Leben einzubeziehen. Denn solche Opfer sind es letztlich, die Gott wirklich wohlgefällig sind.
Roland Werner – Das Buch – Hebr. 13,16

Überdies, vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Hebräer 13:16

Wie? Ich soll Dinge, die ich mir hart erarbeitet habe, mit anderen teilen? Was soll das?

Gleichklang im Schlusslaut
εὐποιΐας καὶ κοινωνίας
„Wohltun und Mitteilen“ (Hebr 13,16, ELB)
Die Auslaute von „Wohltun“ (εὐποιΐας eupoiias) sind die gleichen wie in „Mitteilen“ (κοινωνίας koinōnias). Die Ähnlichkeit zwischen den Auslauten dieser Wörter erzeugt das Wortspiel.

Wortpiel in der Bibel – Faithlife

Mit anderen teilen
Zu der Freigebigkeit eines Christen gehört auch das, was in Hebräer 13:16 erwähnt wird: „Übrigens, vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.“
Bist du Autobesitzer? Bestimmt kennst du jemand, der sich freuen würde, wenn du ihn gelegentlich mitnehmen oder mit ihm eine Fahrt ins Grüne machen würdest. Oder vielleicht kennst du jemand, der fast Tag und Nacht arbeitet, um seine reparaturbedürftige Wohnung in Ordnung zu bringen, oder der sich auf diese Weise abmüht, eine andere notwendige Arbeit zu bewältigen. Wäre er nicht dankbar, wenn ihm jemand helfen würde? Auch könntest du für jemand, der schon älter oder der körperbehindert ist, Besorgungen machen. Schon dadurch, daß man das, was man besitzt, mit anderen teilt oder daß man ihnen anbietet, eine bestimmte Arbeit zu verrichten, für die man besonders geschult ist, kann man Freude bereiten.
Eine andere Möglichkeit, jemandem Freude zu machen, besteht darin, ihm Zeit zu widmen. Kennst du Personen, die sich einsam fühlen oder denen vor kurzem jemand gestorben ist? Man kann dadurch, daß man solche Leute besucht und sich ihre Probleme bereitwillig anhört, sehr viel Gutes tun. Dabei kostet es einen keinen Pfennig.

Erwachet! 22.Dezember 1975

Immer wieder ist es dem Apostel darum zu tun, Glaube und Heiligung, rechte Lehre und rechtes Tun, Bekenntnis mit Worten und Bekenntnis durch den Lebenswandel den Lesern seines Briefes als eine unlösbare Einheit vor Augen zu stellen. Zur „Frucht der Lippen“ gehört auch die helfende Tat. Dort, wo im Leben und in der Frömmigkeit des AT die vielen Opfer standen, steht im Leben der Gemeinde die Lebenshingabe an Gott im praktischen Dienst am Nächsten. Die Liebeswerke haben weder sühnenden noch verdienstlichen Charakter. Aber gegenüber den gesetzlichen Opfern, die der Gläubige nicht mehr bringen soll, bleiben die Werke der Barmherzigkeit rechte, Gott wohlgefällige Opfer. Damit kehrt der Apostel wieder zum Ausgangspunkt seiner Ermahnungen zurück und betont, daß Liebe zum Herrn und Liebe zum Bruder unlösbar zusammengehören.

Wuppertaler Studienbibel

Die Opferbereitschaft der Christen soll sich als »Opfer der Wohltätigkeit und Mitteilung« auswirken: »Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.« Der natürliche Mensch neigt immer wieder dazu, vor allem an die eigene Not zu denken. Erst in zweiter Linie nimmt er auf den Nächsten Rücksicht und schenkt ihm ein Scherflein. Diese allgemeinmenschliche Gesinnung muss aus dem Herzen der Gemeinde verbannt werden. In der christlichen Gemeinde darf es keine Vergesslichkeit im Bereich der Nächstenliebe geben; denn das leuchtende Beispiel Christi fordert zur Nachahmung heraus.
Im Textzusammenhang bilden »Wohltun und Mitteilen« ein Begriffspaar, das mit dem Lobopfer (V. 15) eng verknüpft ist. Die Urgemeinde war eben dadurch gekennzeichnet, dass Geistliches und Materielles zusammengehalten wurden. So war der urchristliche Gottesdienst mit materiellen Darbringungen verbunden. Diese mit der Abendmahlfeier verbundenen Darbringungen wurden nach dem Gottesdienst unter die Armen verteilt (vgl. Apg 2,42; 6,1). So führt diese Stelle uns zu den tiefsten Wurzeln christlicher Gemeinschaft. Nicht gegenseitige Sympathie macht die Gemeinde aus. Ihr Fundament ist die Liebe Christi, die zu vermitteln die Christen berufen sind. Die ewig gültige Richtschnur ist diese: Wie der Herr Jesus uns gedient und uns einen »neuen und lebendigen Weg« (Heb 10,20) eröffnet hat, so sind auch wir schuldig, unsre Mitmenschen zu lieben (vgl. Joh 13,15). »Solche Opfer gefallen Gott«, der Quelle des Lebens und der Liebe bleibt.

Edition C

Hier haben wir weitere Opfer, die aus Herzen kommen, die Gott gegenüber dankbar sind. Das Lob bezieht sich direkt auf Ihn; aber auch die Liebe gegenüber unseren Brüdern, die sich durch Wohltun und Mitteilen kundgibt, ist eine Ihm wohlgefällige Sache. Sie entspricht seiner Natur, sie zeigt die Gleichförmigkeit unserer Gefühle mit den Seinen, in denen Er nicht aufhört, seine Wohltaten auszuschütten. Wer Gott anbetet und an ihm freut, dessen Herz ist auch geneigt zum Wohltun. Die Liebe Gottes, wovon es erfüllt ist, fliesst über und richtet sich auch auf unsere Brüder und die anderen Menschen. An solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Wohltun ist die Neigung des Herzens; anderen von seinen Gütern mitteilen ist das Ergebnis. Man könnte auch durch einen gesetzlichen Grundsatz von seinen Gütern mitteilen; aber dann hätte Gott kein Wohlgefallen daran. Wenn ich alle meine Habe austeilte, aber nicht Liebe habe, so nützt es mir nichts (1 Korither 13,3). Das Wohltun wird sich nicht nur in der Verteilung von Gaben an die Bedürftigen zeigen. Es wird sowohl moralisch als auch physisch wohltun; der Name sagt es schon.
Beim Lesen von 5 Mose 26,1-15 wird man bemerken, dass auch dort diese beiden Gedanken in der gleichen Ordnung zu finden sind: Dank und Lob gegenüber dem HERRN; Wohltun gegenüber den Leviten, den Fremden, den Waisen und Witwen, also gegenüber denen, die nichts hatten.

Halte fest 1966

Das Zweite, das Gläubige opfern, wird in Vers 16 genannt. Sie sollen in Form von guten Taten opfern: Das Wohltun … vergesst nicht. Das Wort Wohltun bedeutet, jedweden freundlichen Dienst auszuüben. Die Ausübung jedweden freundlichen Dienstes wird die Anforderungen von Vers 1 (die Bruderliebe) erfüllen. Das Wort Mitteilen (teilen) bezeichnet speziell das Geben von Almosen für die Bedürftigen. Den Bedürftigen Almosen zu geben, wird die Anforderungen von Vers 2 erfüllen (nämlich den Fremden Liebe zu erweisen). Das alles sind Opfer und an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

Es gibt ein heiliges Priestertum und ebenso ein königliches Priestertum (1 Petrus 2,5.9). Das heilige Priestertum geht zur Anbetung in das Heiligtum ein. Das königliche Priestertum geht zum Zeugnis zu den Menschen hinaus. Nachdem wir zu einem Dienst des Lobes und der Danksagung am Heiligtum ermahnt worden sind, werden wir jetzt zu einem überaus praktischen Dienst ermuntert. Das Wohltun und Teilen mit anderen in materiellen Dingen dürfen wir nicht vergessen. Von zwei Menschen im Neuen Testament wird gesagt: „Der war ein guter … Mann“ (Lk 23,50; Luther ’56) und: „Er war ein guter Mann“ (Apg 11,24). Dies sollte man wahrheitsgemäß und freimütig von jedem Gläubigen sagen können. Als wir in unseren Sünden waren, standen wir unter jenem furchtbaren Verdammungsurteil: „Da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer“ (Röm 3,12). Doch es kam Der, von dem gesagt wurde, daß Er „umherging und wohltat“ (Apg 10,38; Rev. Elberf), und seit wir Ihn nun erkannt haben, verlangt uns danach, Ihm gleich zu sein. „Des Wohltuns … vergesset nicht“. Es ist unsere Pflicht als Christen, allen Menschen gegenüber Gutes zu wirken, besonders denen gegenüber, welche die Hausgenossen des Glaubens sind (Gal 6,10). Wir können das tun, indem wir mit anderen jene materiellen Annehmlichkeiten teilen, womit wir von Gott gesegnet worden sind. Solche Opfer sind Gott wohlgefällig, und Jakobus erinnert uns ernstlich daran, daß es dem, der Gutes zu tun weiß und es nicht tut, Sünde ist (Jak 4,17).
  So gilt demnach: Wir gehen zu Gott mit dem Opfer des Lobes ein und zu den Menschen hinaus, indem wir als Opfer unseren Besitz mit ihnen teilen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Jesus und seine Mutter

Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Eig in das Seinige)
Elberfelder 1871 – Johannes 19,27

Folglich sagt er dem Schüler: „Schau hin, deine Mutter!“ Und so nahm der Schüler sie von jener Stunde an in sein Privatleben auf.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Johannes 19,27

Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! (- Siehe, wie ehrt der Heiland den Jünger, da er ihn, seiner Mutter ihn zum Sohne gebend, zu seinem Bruder macht! So gut ist es, bei dem Kreuze zu stehen und auszuharren bei dem leidenden Heiland (Theoph.). In mystischem Sinne sagt Rupertus (12. Jahrhundert): Johannes war unterm Kreuze der Vertreter aller Gläubigen, ja aller Menschen, und alle hat Jesus damals seiner heil. Mutter empfohlen, allen sie zur Mutter gegeben. Diese Worte enthalten eine Wahrheit, welche jetzt alle Katholiken glauben und bekennen. Sind wir nicht Adoptivbrüder des Herrn, der Mensch geworden ist, und also auch Adoptivkinder seiner heiligsten Mutter? -) Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (- Dass seine eigene Mutter noch lebte, konnte für den heil. Johannes kein Hindernis sein. Er hatte wohl in Jerusalem eine Unterkunft. Da der heil. Joseph schon vor der öffentlichen Tätigkeit des Herrn gestorben war und nun auch ihr göttlicher Sohn diese Erde verlässt, hat Maria keine eigene Heimat mehr. Aber sie gehört nun der Kirche an, für welche sie, als Jungfrau zugleich und als Mutter, deren reinstes Bild und ein kostbares Kleinod ist, das wir durch das Testament unseres gekreuzigten Herrn für alle Zeiten ererbt haben. -)
Joseph Franz von Allioli – Johannes 19:27

Warum kümmert sich Jesus in den letzten Minuten noch um seine Mutter?

Bessarion kommentiernt (In verbum evangelii: Sic eum volo manere, quid ad te?, Joh 4,4.17): „εἰς τὰ ἴδια: οἰκίαν δηλονότι, ὀλίγοι Λατίνων ‚ἔλαβεν αὐτήν φασιν εἰς ἰδίαν‘, μητέρα δηλονότι“. „Das bedeutet in’s Haus, einige wenige lateinische (Handschriften) sagen: er nahm sie zu seiner eigenen, das bedeutet: zur Mutter“. Damit ist es klar, da der griechische Text hier eindeutig „εἰς τὰ ἴδια“ liest, dass der Jünger Maria mit in sein Haus aufnahm, nachdem der Herr Jesus eine Mutter-Sohn Beziehung angeordnet hatte und für ihre Versorgung und Unterbringung zuständig war. Auch Cyrill kommentiert (Commentarii in Joannem 3.91,32: „ἀπάγειν δὲ οἴκαδε κελεύει“ („er befiehlt nun, sie mit nach Hause zu nehmen“.

Streitenberger – Johannesevangelium

In schroffem Kontrast zu der Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Soldaten beobachtete eine Gruppe von vier Frauen, die Jesus gefolgt waren und ihn liebten, tiefbekümmert die Vorgänge am Kreuz. Der Schmerz der Mutter Jesu war die Erfüllung der Prophezeiung von Simeon: „Und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen“ (Lk 2,35). Jesus, der ihren Kummer sah, ehrte seine Mutter, indem er sie der Fürsorge von Johannes, dem geliebten Jünger, anvertraute. Seine Brüder und Schwestern lebten in Galiläa und waren nicht in der Lage, für sie zu sorgen oder sie zu trösten. Jesu Worte zu Maria und zu dem Jünger, den er lieb hatte, waren seine dritte Äußerung am Kreuz (die erste, von der Johannes berichtet). In den anderen Evangelien hatte er bereits den römischen Soldaten, die ihn kreuzigten, und auch dem einen der beiden Diebe, die mit ihm gekreuzigt wurden, vergeben (vgl. Lk 23,34.42-43).

Walvoord

Dann wendet Er sich an den Apostel: „Siehe, deine Mutter!“ Was er damit sagen wollte, ist deutlich: Johannes wurde die Verantwortung der Versorgung Seiner Mutter übertragen. Johannes bekam diesen Auftrag, weil er dem Herrn nahe war. Der Herr gibt den Seinigen Aufträge, wenn ihre Herzen stille sind und so Seine Stimme vernehmen können; aber es kommt auch vor, daß einige solche Aufträge nie vernommen werden, weil die Herzen der Gläubigen mehr auf die Welt abgestimmt sind.
 Johannes „nahm […] sie zu sich“, das heißt in sein Haus. Es ist gut, wenn unsere Häuser für die Hausgenossen Gottes offen sind, wann immer sie bedürftig sein sollten. Paulus fand im Haus von Aquila und Priscilla ein Heim, als er als Fremdling nach Korinth gekommen war (Apg 18,2). Vielleicht ist das aber nicht die Bedeutung der Worte eis ta idia (wie Elberf wörtlich in der Fußnote: „in das Seinige“). Johannes hatte seine Wurzeln in Galiläa, viele Meilen nordwärts; daß er ein Haus in Jerusalem gehabt hätte, vernehmen wir nirgends. Wie wir zuvor bereits vermerkt haben, und was auch mit den Ereignissen nach der Auferstehung gut übereinstimmt, glauben wir, daß Johannes die Mutter des Herrn in den (am Vorabend verlassenen) Obersaal mitnahm; denn die Apostel und viele andere hielten sich in den Tagen zwischen der Auferstehung und der Gabe des Geistes am Pfingsttage dort auf.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Vier Frauen standen am Fuß des Kreuzes: seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Mirjam, die von Klophah, und Mirjam Magdalit (Joh 19,25c). Wenn man Jochans Bericht mit dem von Markus (15,40) und Matthäus (27,56) vergleicht, kann man die Namen der vier Frauen ableiten. Die prominenteste war Jeschuas eigene Mutter, Mirjam. Die zweite Frau hieß ebenfalls Mirjam, und sie wird als Mutter von Jakobus und Judas, zwei von Jeschuas Jüngern, bezeichnet. Sie war die Frau von Kleopas (Johannes 19:25), der nach kirchlicher Tradition der Bruder von Jeschuas Stiefvater Josef war. Wenn das stimmt, dann waren Jakobus und Judas die Stiefcousins von Jeschua. Kleopas war auch einer von zwei Jüngern auf dem Emmausweg. Die dritte Frau wurde Salome genannt. Sie war die Mutter der Söhne des Zebedäus, Jakobus und Jochanan, zwei weiteren Mitgliedern der apostolischen Gruppe. Sie war auch die Schwester von Jeschuas Mutter (Johannes 19,25), was sie zu seiner Tante und Jakobus und Jochanan zu seinen Cousins ersten Grades machte. Die vierte Frau war Miriam Magdalena. In dieser Gruppe von vier Frauen stand der Apostel Jochanan, der einzige, der diesen Vorfall aufzeichnet.

In seiner dritten Aussage vom Kreuz aus sprach Jeschua seine Mutter an und sagte: „Frau, siehe, dein Sohn“ (Joh 19,26b), womit er Jochanan meinte. An den Apostel gewandt, sagte Er: „Siehe, deine Mutter“ (Joh 19,27a), womit Miriam gemeint ist. Mit diesen Worten erfüllte Jeschua eine jüdische Erwartung, denn es war die Verantwortung des erstgeborenen Sohnes, für das leibliche Wohl seiner verwitweten Mutter zu sorgen. Jeschua war dabei, die Erde zu verlassen, und keiner Seiner vier Halbbrüder glaubte noch an Ihn. Er beschloss, das Wohlergehen Seiner Mutter in den Händen von Jochanan, einem Gläubigen, zu lassen. Der Apostel sollte Jeschuas Mutter wie seine eigene betrachten und sich um ihr körperliches Wohlergehen kümmern, und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu seinem eigenen (Johannes 19:27b).

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua

Von den Soldaten wandert der Scheinwerferkegel des Berichts zu denen, die Jesus am nächsten stehen: zur Familie und zu den Jüngern.

»Es standen aber beim Kreuz Jesu seine Mutter usw.«: Dass Frauen zu Zeugen der Kreuzigung wurden, sagen alle Evangelien (Mt 27,55ff.parr). Es sind sogar mehr gewesen, als Johannes aufzählt. Denn Matthäus und Markus sprechen von »vielen« Frauen (Mt 27,55; Mk 15,41). Dass nicht nur Frauen dabei waren, ergibt sich aus Lk 23,49, wonach »alle seine Bekannten« anwesend waren. Insofern ist also Johannes nicht der Einzige, der von den Frauen und einem Jünger erzählt. Vergleicht man mit den Synoptikern, dann darf man die Worte »beim Kreuz« nicht zu eng fassen. Denn nach Mt 27,55 parr haben die Betreffenden »von ferne« zugeschaut. Ob sie auf der Stadtmauer oder vor der Mauer »standen«, müssen wir offen lassen. Wir wissen auch nicht mehr, was die Familie und die Jünger in der Zeit zwischen Verhandlung und Hinrichtung unternommen haben.

Anwesend ist zunächst »seine Mutter«. Johannes nennt niemals ihren Namen Maria. Er kann diesen Namen bei seinen Lesern voraussetzen. Wir sind der Mutter Jesu bisher nur bei der Hochzeit von Kana (Joh 2,1ff.) begegnet. In 6,42 wurde sie kurz erwähnt. Johannes ist auffallend zurückhaltend im Blick auf Maria. Ebenso zurückhaltend ist er im Blick auf sich selbst. Vermutlich möchte er diejenigen, die ihm besonders vertraut waren, nicht allzu sehr in den Vordergrund rücken.

Sodann wird »die Schwester seiner Mutter« genannt. Wer ist das? Die Ausleger sind zerstritten, eine sichere Antwort ist nicht möglich. Ist es, wie ein Vergleich mit Mt 27,56 und Mk 15,40 nahelegt, Salome, die Mutter der Zebedäussöhne? Johannes und Jakobus wären dann Vettern Jesu. Dass Johannes Maria als seine Tante zu sich nimmt, wäre gut erklärlich. Aber wir kommen hier über Vermutungen nicht hinaus. Die alte Christenheit wusste noch mehr. Drittens wird »Maria, die Frau des Klopas« genannt. »Maria«, hebräisch Mirjam, ist ein außerordentlich häufiger Name. Deshalb wird sie als »Maria, die des Klopas« (so wörtlich) bezeichnet, was die Tochter, die Mutter, die Schwester oder die Ehefrau des Klopas sein kann. Nach dem überwiegenden Sprachgebrauch nimmt man an, dass es sich um »die Frau des Klopas« handelt. Für diesen »Klopas« sind wir wieder auf Vermutungen angewiesen. Er soll nach alter judenchristlicher Überlieferung ein Bruder des Joseph, des Mannes der Mutter Jesu, gewesen sein. Sein Sohn Simeon, also ein Vetter Jesu, sei später Bischof von Jerusalem geworden. Ist es derselbe, der in Lk 24,18 »Kleopas« genannt wird, also einer der Emmausjünger? Vielleicht ist Kleopas (Abkürzung für Kleopatros) nur die griechische Namensform für den semitischen Namen Klopas. Treffen diese Vermutungen zu, dann hätten wir im Falle des Klopas und seiner Frau Maria wieder ein Beispiel vor uns, dass sich ganze Familien an Jesus anschlossen (andere Beispiele: Petrus und seine Familie, die Familie der Zebedaiden, die Bethanien -Geschwister).

Der vierte Name ist der der bekannten »Maria aus Magdala« bzw. »Maria Magdalena«. Sie stammt aus Magdala, damals mit 40 000 Einwohnern die größte Stadt am See Genezareth – eine Stadt mit Hunderten von Fischerbooten und bedeutender Textilindustrie. Aus dieser Maria hatte Jesus sieben Dämonen ausgetrieben (Lk 8,2; Mk 16,9). Sie wurde eine treue Jüngerin (Lk 8,1ff.; Mt 27,55ff.), Zeugin der Kreuzigung (Mt 27,56 parr), Zeugin des Begräbnisses (Mt 27,61 parr) und erste Zeugin der Auferstehung (Mk 16,9; Joh 20,1ff.; vgl. Mt 28,1 parr). Eine der eindrücklichsten Frauengestalten der Bibel! Bisher hat sie Johannes nicht erwähnt. Dass er sie jetzt ohne nähere Erklärung nennt, zeigt noch einmal, dass seine Leser mehr wussten als wir und dass das Evangelium nur eine verschwindend kleine Auswahl aus der reichen Geschichte jener Tage bringt (vgl. Joh 21,25).

»Als Jesus nun die Mutter sah« (V. 26): Die am Kreuz Hängenden verloren oft erst nach vielen Stunden das Bewusstsein. Bis dahin erlebten sie die Vorgänge in ihrer Umgebung mit. »Die Mutter«: Das ist nicht nur die Beziehung, die jeder Mensch in einmaliger Weise zu seiner Mutter hat. Das ist auch die Erinnerung an das heilsgeschichtliche Wunder seiner Menschwerdung und an die Erwählung jener Frau, der Gabriel die Verheißung überbrachte (Lk 1,26ff.) und die im Glauben antwortete: »Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast« (Lk 1,38). Jetzt ist Maria nicht mehr die ca. 15 jährige junge Frau, sondern wohl über 50 Jahre alt und gezeichnet von den Führungen und Erfahrungen ihres Lebens (vgl. Mt 2,13ff.; Mt 12,46ff.; Mk 3,31ff.; Lk 1,39ff.; Lk 2,1ff.; Lk 2,22ff.; Lk 2,41ff.; Lk 4,29).

Aber nicht nur die Mutter hat Jesus damals gesehen. Er »sah« auch »den Jünger, den er lieb hatte, dabeistehen«. Mehrfach begegnet uns dieser »Jünger, den er lieb hatte«, im Evangelium (Joh 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Haben wir Joh 13,23 richtig erklärt, dann handelt es sich um Johannes, den Sohn des Zebedäus. »Dabeistehen« heißt in diesem Zusammenhang wahrscheinlich: neben der Mutter stehen. Sind die Mutter Jesu und die Mutter des Johannes Schwestern (vgl. die Erklärung zu V. 25), dann begreifen wir dieses »dabeistehen« noch besser. Jedenfalls aber war der Jünger Johannes, der unser Evangelium verfasste, ein Augenzeuge der Kreuzigung! Das ist im Blick auf die Zuverlässigkeit der Überlieferung wichtig.

Obwohl die Kräfte schwinden (vgl. V. 28), sorgt Jesus für die irdische Zukunft seiner Mutter. »Er sagt zu der Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!« Überraschenderweise benutzt Jesus die Anrede »Frau«. Dieselbe Anrede benutzt er in Joh 20,15 für Maria Magdalena. Warum sagt er nicht »Mutter«? Ist seine Anrede nicht hartherzig? Aber dass er mit letzter Kraft an die Mutter denkt und ihre Verhältnisse ordnet, ist ein Beweis seiner tiefen Liebe. Vergleicht man mit Joh 2,4, dann ergibt sich als Sinn für die Anrede »Frau«: Er redet schon als der Gottessohn, der sein Werk vollendet hat, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden empfängt. Er gibt eine göttliche Weisung und handelt in diesem Falle – trotz oder gerade wegen seiner Liebe zur Mutter! – eben nicht als Familienangehöriger, sondern als der Sohn Gottes, der allen Menschen – auch seiner Mutter! – in Hoheit gegenübersteht. Er nimmt gewissermaßen schon Abschied von der Erde und damit auch von den irdisch – familiären Verhältnissen.

»Siehe, dein Sohn!« setzt voraus, dass beide, Maria und Johannes, ganz nahe beieinander stehen. »Siehe, dein Sohn« heißt: Ab jetzt wird Johannes die Sohnesstelle für mich einnehmen. Damit ist Johannes die Fürsorge für Maria übertragen. Denn nach dem vierten Gebot musste der Sohn für die Eltern in jeder Beziehung, auch in finanzieller, sorgen (vgl. 2 Mo 20,12; Mt 15,4ff.). Es ist aber fraglich, ob es sich um eine juristische Adoption handelt (Mt 12,46 parr spricht dagegen).

Noch einmal spricht der sterbende Jesus ein kurzes Wort. Diesmal geht es an den »Jünger« Johannes: »Siehe, deine Mutter!

(V. 27 a). Im Aramäischen, der Umgangssprache Jesu, sind das nur zwei Wörter. Sie ergänzen die bereits getroffene Verfügung auf der anderen Seite. Für Johannes gilt, dass er von jetzt an für Maria wie für seine »Mutter« sorgen soll.

V. 27 hat aber noch einen weiteren Inhalt. Dieser ist höchst interessant, weil er uns einen Blick in die früheste Kirchengeschichte ermöglicht. In Gestalt eines Kurzkommentars sagt der Evangelist nämlich: »Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich« (V. 27 b). »Von jener Stunde an«: Heißt das, dass er Maria noch während des qualvollen Sterbens Jesu vom Kreuz wegführte? Vielleicht weil sie zusammenbrach? Der Umstand, dass die Synoptiker (vgl. Mt 27,55ff.parr) die Mutter am Kreuz nicht erwähnen, könnte in diese Richtung deuten. So oder so: »Der Jünger« Johannes gehorchte dem sterbenden Herrn. »Er nahm sie zu sich« könnte man auch übersetzen: »Er nahm sie in sein Haus«, »er nahm sie in seinen Haushalt auf«. »Von« da »an« lebt Maria in der Familie des Johannes. In Apg 1,14 wird sie als Mitglied der ältesten Jerusalemer Gemeinde erwähnt. Alte kirchliche Nachrichten besagen, dass sie später mit Johannes nach Ephesus (Kleinasien) auswanderte und dort begraben liegt. Doch ist ihr späterer Lebensweg unbekannt.

Johannes hat zwei Ereignisse, die Maria betreffen, hell ins Licht gestellt: ihre Gegenwart in Kana (2, 1ff.) und ihre Gegenwart unter dem Kreuz (Joh 19,25ff.). Beide Male legt er Wert darauf, dass Jesus mit ihr in Liebe verbunden und zugleich in göttlicher Würde von ihr unabhängig ist. Deshalb die Anrede (beide Male!) »Frau«. Beide Male ist Maria ein Glaubensvorbild. »Was er euch sagt, das tut« (Joh 2,5), äußert sie in Kana, und das andere Mal kommt sie mutig und bekennend zum Kreuz. Aber beide Male muss sie auch gehorchen lernen: »Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?« (Joh 2,4 »Frau, siehe, dein Sohn!« (Joh 19,26). Mutter und Jüngerin ist Maria gewesen. Aber sie ist nicht Miterlöserin, wie es die katholische Kirche lehrt. Vielmehr ist sie wie wir auf den Sühnetod Jesu angewiesen. In einer wunderbaren Ausgewogenheit, bei knappster Erzählung, leitet uns das Johannesevangelium an, wie wir Maria verstehen sollen.
Zuletzt erhebt sich noch die Frage: Warum hat Jesus die Mutter nicht seinen Brüdern anvertraut? Sie lebten doch noch, wie Apg 1,14 bezeugt. Sie kamen später auch zum Glauben an ihn (Apg 1,14; 15,13ff.; 1 Kor 9,5; 15,7; Gal 2,9; Jak 1,1; Jud 1,1). Wir können jene Frage nicht mehr beantworten. Vielleicht war es notwendig, dass Maria gerade jetzt in ihrem tiefsten Schmerz aufgefangen wurde. Und weil die Brüder Jesu weder anwesend noch gläubig waren, hat Jesus Johannes ausgewählt. Aber über Vermutungen kommen wir hier nicht hinaus.

Edition C

Jesus sorgte sich auch in den letzten Minuten um seine Mutter- Sein Verhältnis zu ihr hatte sich nicht verändert. Kein „wir sehen uns ja bald wieder“ – sondern aktive Hilfe für den sofortigen Augenblick.

Wer wird über IHN reden?

Und es wird dieses Evangelium vom Reiche in der ganzen Welt gepredigt werden, allen Völkern zum Zeugnisse, (- So dass alle Völker das Zeugnis von Christus hören; denen, die es nicht annehmen, wird es gleichfalls ein Zeugnis sein, nämlich zur Anklage. – Nicht eher als bis das Evangelium überall verkündet ist. Doch wird nicht gesagt, dass das Ende sogleich nachher kommt. (Aug.) -) und alsdann wird das Ende kommen.
von Allioli – Mt 24,14

Die Gute Nachricht (- Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Steht für Gottes Willen, die Menschen mit sich zu versöhnen und in Gemeinschaft mit sich leben zu lassen. -) vom Himmelreich (- Wörtlich »Königsherrschaft der Himmel«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt -) wird in der ganzen Welt verkündet werden.
Alle Völker werden davon hören, und erst dann wird das Ende kommen.«
BasisBibel – Matthäus 24,14

Und es wird dieses Evangelium des Königreiches – Mt 4,23; 9,35 – gepredigt werden in dem ganzen Erdkreis – Röm 10,18; Kol 1,6.23 -, zu einem Zeugnis allen den Heiden, und alsdann kommt das Ende!
Abraham Meister – Matthäus 24:14

Reden mit „allen Menschen“ über was?
Darüber, was man tun muss, um wie es die meisten Kirchen lehren, nicht in die Hölle zu kommen?
Darüber, was man tun muss, um „Gottes Krieg von Har-Magedon“ zu überleben?
Schauen wir genauer hin, WAS gepredigt werden wird!

„Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker…“ Obwohl es eine schreckliche Zeit voller Verfolgung sein wird, wird der Herr Diener haben, die die gute Nachricht von Christus und seinem nahe bevorstehenden Reich bezeugen und verbreiten. Ihre Botschaft wird der, die Johannes der Täufer, Jesus und die Jünger am Anfang des Matthäusevangeliums predigten, ähnlich sein, doch diesmal wird sie Jesus ganz eindeutig in seinem wahren Wesen als kommender Messias enthüllen. Sie weicht darin etwas von dem, was die Kirche heute verkündet, ab. Zwar riefen bzw. rufen beide Botschaften die Menschen auf, sich dem Retter zuzuwenden. In der Zeit der Trübsal wird die Betonung jedoch vor allem auf dem kommenden Reich liegen, und die, die sich um Rettung an den Herrn wenden (nach Offb 7,9-10 werden das nicht wenige sein), werden in das Reich eingehen.

Walvoord

In Matthäus 24:14 heißt es: „Und dieses Evangelium des Reiches wird verkündigt werden in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Nationen, und dann wird das Ende kommen.“ Die enterbten Nationen, die beim Gericht von Babel entstanden sind, müssen durch die Evangelisation ihrer Bewohner zurückgewonnen werden. Paulus erinnert uns daran, dass die Einbeziehung der Nichtjuden mit einer Verstockung des Volkes von Jahwes Anteil, Israel, einhergeht (Röm 11,25-29). Paulus lehrte, dass die Vollendung der nichtjüdischen Evangelisation für eine Erweichung und Erlösung seines Volkes, der Juden, notwendig war. Nur wenn die nichtjüdische Evangelisation in Gottes Sinn abgeschlossen ist, wird die Wiederherstellung Israels möglich sein („so wird ganz Israel gerettet werden“, Röm 11,26).
Paulus macht an anderer Stelle deutlich, dass er mit dieser Aussage nicht meint, dass sich jeder letzte Jude auf der Erde zu Jesus als ihrem Messias bekehren wird. Er spricht von einem Überrest: „Es ist aber nicht so, dass das Wort Gottes versagt hat. Denn nicht alle, die von Israel abstammen, gehören zu Israel, und nicht alle sind Kinder Abrahams, weil sie seine Nachkommen sind, sondern ‚durch Isaak sollen eure Nachkommen genannt werden.‘ Das bedeutet, dass nicht die Kinder des Fleisches die Kinder Gottes sind, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gezählt…. Und Jesaja ruft in Bezug auf Israel aus: ‚Wenn auch die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer ist, so wird doch nur ein Überrest von ihnen gerettet werden; denn der Herr wird sein Urteil über die Erde voll und ganz vollstrecken.'“ (Röm 9:6-8, 27-28).

Für die vorliegende Frage bedeutet das, dass die andauernde Aktivität des Satans, der Dämonen und der gefallenen Götter, die noch nicht gefangen sind, Sinn macht, wenn das Ziel darin besteht, die Fülle der Heiden zu verhindern und ihnen zuvorzukommen. Mit anderen Worten, der Widerstand gegen die Weltevangelisation gibt ihnen mehr Zeit, Elend und Zerstörung unter der Menschheit, den Objekten von Gottes Liebe und Plan, zu verbreiten. Dies ist der einzige definierbare „Sieg“, den die Mächte der Finsternis zu erreichen hoffen. Es ist der einzige denkbare Weg, wie sie Gott verletzen und betrüben können. In diesem Zusammenhang ist ihr Widerstand nachvollziehbar.

Michael S. Heiser – Dämonen, was die Bibel wirklich über die Mächte der Finsternis sagt

Ist das der Grund, warum anstatt Gottes Königreich, die Rettung des Menschen oder das „wir sind die wahre Kirche“ in so vielen Predigten im Mittelpunkt steht – nämlich „die Fülle der Heiden zu verhindern“?

»dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden«. Was heißt »dieses Evangelium vom Reich«? Der Begriff geht auf Jes 52,7, also auf die messianische Freudenbotschaft, zurück. Wir fanden ihn schon in Mt 4,23 und Mt 9,35. Danach handelt es sich um die Botschaft vom hereinbrechenden Gottesreich und die Einladung, an diesem Reich teilzunehmen. Eine Teilnahme ist aber nur durch das Kreuz Jesu und die Tilgung unserer Sünden möglich. So umfasst das »Evangelium vom Reich« ganz selbstverständlich auch das »Wort vom Kreuz« (1 Kor 1,18). Für »Welt« steht hier im Griechischen »oikumene«. Gemeint ist also die Menschenwelt, und zwar die gottferne Menschenwelt. Es fällt auf, dass »Ökumene« mit einer Ausnahme (Hebr 2,5) im gesamten NT die Welt außerhalb des Evangeliums meint. Niemals bedeutet es die Christenheit, niemals trägt es für die Gegenwart einen positiven Akzent. Das ist in der augenblicklichen Diskussion über die »Ökumene« zu beachten. Die Ankündigung, dass das Evangelium »in der ganzen Welt verkündigt« wird, und zwar »zum Zeugnis für alle Völker«, betrifft natürlich die weltwelte Mission. Das ist also Jesu Prophezeiung: Alle Völker werden seine Botschaft hören. Nicht jeder einzelne, viele sind ja gestorben, bevor das Evangelium ein Volk erreichte! Aber »alle Völker« kommen damit in Berührung. Heute fehlen noch welte Gebiete in Asien und im Bereich des Islam. Und noch einmal sollten wir genau hinhören: Die Verkündigung bewirkt nicht die Bekehrung ganzer Völker, sondern sie wird »zum Zeugnis«, d. h., jeder Einzelne muss sich entscheiden, ob er dieses Zeugnis annimmt oder ausschlägt. Das Evangelium provoziert die persönliche Entscheidung. Dass es überall hinkommt, dass keine Macht die Erfüllung der Prophezeiung Jesu hindern kann – das ist ungeheuer tröstlich an diesem Wort.

»Und dann wird das Ende kommen«: Erst »dann«! Die weltwelte Mission ist also Voraussetzung für den Abschluss der Geschichte. Zugleich heißt das: »das Ende« der Geschichte ist unvermeidlich. Wer meint, die Geschichte laufe immer weiter, irrt und steht diametral im Gegensatz zur Botschaft Jesu.

Edition C

Der V.14 spricht vom Zeugnis Gottes, das während dieser kommenden Zeit auf der Erde sein wird. Das Wort für »Evangelium« ist evangelion, »gute Botschaft«. Das dazugehörige Verg evangelizo bedeutet »die frohe Botschaft verkündigen«, oder »evangelisieren«. Das Hauptwort »Evangelium« kommt bei Matthäus nur viermal vor, nämlich in 4,23; 9,35; 24,14; 26,13, während das Verb nur in 11,5 verwendet wird. Der Herr begann Seinen Dienst, indem er »das Evangelium des Reiches« verkündigte (Matthäus 4,23; 9,35). Danach erscheint der Ausdruck lange nicht mehr, bis er hier in diesem prophetischen Umfeld wieder auftaucht.
 Der besondere Inhalt des »Evangeliums« hängt von der besonderen Zeit ab, in der es gepredigt wird. In den Tagen des Paulus gab es nur ein Evangelium (Gal 1,6-9). Dieses Evangelium war die Botschaft der Gnade Gottes, welche nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn voll geoffenbart worden war und jetzt durch den Heiligen Geist bekanntgemacht wurde. Das führte zum Entstehen der Gemeinde, die Gott durch das Blut Seines eigenen Sohnes erworben hatte (Apg 20,28). Dessen Ziel war es, daß Christus durch die Gemeinde in alle Ewigkeit verherrlicht werde. Die Botschaft, die Christus predigte, betraf ein Reich, das in schärftem Kontrast stand zu den Reichen der Welt (Dan 2; 7). Die Reiche der Welt lebten von Grausamkeit, Gewalt und Bosheit; das Reich der Himmel hingegen, das von Matthäus 3,3 und 4,17 an gepredigt wurde, lebte von der Gegenwart des Herrn, wobei dessen Untertanen geistlich und sittlich von Ihm bestimmt waren. Das Ziel dieses Evangeliums war es, daß Christus in Seinem Reich auf Erden verherrlicht werde. Die Segnungen dieses Evangeliums beruhten auf dem Blut des neuen Bundes. Diese besondere Botschaft wurde wegen der Haltung der Obersten der Juden von Kap. 12 an nicht mehr verkündigt, wie wir dort ausführten. Danach nahm das Reich die Gestalt des Geheimnisses an, indem es den Weisen und Verständigen verborgen war und Unmündigen geoffenbart wurde und nicht mehr darauf ausgerichtet war, hienieden in Herrlichkeit geoffenbart zu werden. Das Reich wurde zu einer zukünftigen Erwartung, und darum erscheint die Predigt des Evangeliums des Reiches erst wieder in diesem prophetischen Abschnitt. Die Substanz dieser zukünftigen frohen Botschaft wird noch immer die Wirksamkeit des Blutes Christi sein, wie an Versen vie Offb 7,14 und 12,11 deutlich wird, und wie wir daran erkennen, daß der Herr noch immer und mit besonderer Betonung »das Lamm« genannt wird. Dieses Evangelium wird auch das Gericht Gottes beinhalten, das notwendig sein wird, um die Erde zu reinigen, ähnlich wie der Inhalt des »ewigen Evangeliums« (Offb 14,6-7). Dieses Evangelium wird die Herzen der Menschen auf den Frieden und auf die Gerechtigkeit lenken, welche das kommende Reich charakterisieren wird. Die Botschaft wird um die ganze Welt gehen, so wie jetzt die Evangelisten die Botschaft vom Wert des Blutes Christi bis an die Enden der Erde tragen. Besondere Auswirkungen jenes Zeugnisses in Jerusalem werden in Offb 11,3-12 beschrieben, wo die zwei Zeugen getötet werden, aber auferstehen und in den Himmel fahren.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Bemerkt? Es geht beim Evangelium nicht um das Auslegen von „geistlich/geistig zu verstehenden Versen“. Es geht beim Evangelium nicht um „wie ich besser leben kann“, „wie ich meine Ehe richtig gestalten sollte“, „wie ich Gottes Gerichtstag überleben kann“, und auch nicht „warum die Welt heute so schlecht ist“! Worum dann? Hast du es bemerkt???

Ist dieses „Verkündigen der guten Botschaft“ schon im Gange?

Das Evangelium wird in der ganzen Welt verkündet werden. Die Aussage ist sehr eindeutig: Und dieses Evangelium vom Reich wird gepredigt werden in der ganzen Welt zu einem Zeugnis für alle Völker; und dann wird das Ende kommen (Matthäus 24,14). Der Ausdruck in der ganzen Welt könnte als ein allgemeiner Begriff verstanden werden, der nicht unbedingt jedes spezifische Land einschließt. Jeschua fuhr jedoch fort zu sagen, dass das Evangelium zu einem Zeugnis für alle Nationen gepredigt werden wird, was auf eine Gesamtheit hinweist. Einige haben dies als Prophezeiung für die Gemeinde interpretiert und sagen, dass Jeschua wiederkommen wird, nachdem die Gemeinde die ganze Welt evangelisiert hat. Der Kontext konzentriert sich jedoch auf Israel, und die Prophezeiung wird sich durch 144.000 Juden erfüllen, die das Evangelium in der ganzen Welt verkünden (Offenbarung 7,1-8). Myriaden von Heiden aus jeder Nation, jedem Stamm und jeder Sprachgruppe werden aufgrund des Dienstes der 144.000 Juden als Gläubige aus der Trübsal hervorgehen (Offenbarung 7,9-17), nachdem sie ihre Gewänder gewaschen haben . . im Blut des Lammes (Offenbarung 7:14). Das Evangelium wird in der Tat zu allen Nationen hinausgehen, nicht durch die Gemeinde, sondern durch die 144.000 Juden des Buches der Offenbarung.

Arnodl Fruchtenbaum – Jeschua

Welchen Vorteil hat das, wenn Jehovah die 144000 dafür benutzt?

Der zweite Zweck der Trübsal ist es, eine weltweite Erweckung herbeizuführen. Dieser Zweck und seine Erfüllung werden in Offenbarung 7:1-17 beschrieben. In den Versen 1-8 beschreibt Johannes die Mittel, mit denen Gott diese weltweite Erweckung herbeiführen wird, während die Verse 9-17 die Ergebnisse der Erweckung schildern. Offenbarung 7 wird in Kapitel 10 dieses Buches aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden, aber einige Dinge sollten schon jetzt erwähnt werden. In den Versen 1-8 stellt Johannes den Dienst von 144.000 Juden vor, die das Evangelium in der ganzen Welt verkünden werden. Durch diese jüdischen Evangelisten wird Gott die weltweite Erweckung herbeiführen und ein weiteres Ziel der Trübsal erreichen.
Betrachtet man Gottes Programm von einem menschlichen Standpunkt aus, so besteht ein entscheidender Vorteil darin, Juden zu benutzen, um eine weltweite Erweckung in der kurzen Zeitspanne von 3½ Jahren durchzuführen (denn, wie später gezeigt wird, wird diese Erweckung während der ersten Hälfte der Trübsal stattfinden). Im gegenwärtigen System der Ausbildung von Missionaren für die Arbeit der Evangelisation in einem fremden Gebiet muss der Missionar zuerst die Heilige Schrift in einer Bibelschule oder in einem Seminar studieren, was jeweils drei bis vier Jahre dauert. Der Absolvent der Bibelschule oder des Seminars mag zwar darauf vorbereitet sein, das Wort Gottes in seinem eigenen Land zu lehren, aber er ist noch nicht darauf vorbereitet, in einem fremden Gebiet zu dienen. Die nächsten zwei Jahre müssen mit Sprachstudien verbracht werden, denn er muss die Sprache eines anderen Landes lernen, um dort das Wort Gottes weitergeben zu können. Der moderne Missionar muss sich also etwa sechs Jahre lang vorbereiten, bevor er vollständig ausgerüstet ist, um das Evangelium in einer Sprache zu verkünden, die nicht seine eigene ist. Da diese Erweckung jedoch in der ersten Hälfte der Trübsal stattfinden wird, bleibt nicht viel Zeit für die Ausbildung. Hier ist es ein entscheidender Vorteil, jüdische Menschen einzusetzen. Die Juden sind über die ganze Welt verstreut. Alle großen und eine große Anzahl der kleinen Sprachen der Welt werden irgendwo von einigen Juden gesprochen. Mit Ausnahme des amerikanischen Judentums sind die meisten Juden zumindest zweisprachig. Der Autor ist zweisprachig, und die Eltern des Autors waren mehrsprachig und sprachen jeweils fünf Sprachen. Darüber hinaus verfügen die meisten Juden, mit Ausnahme eines großen Teils des amerikanischen Judentums, über ein gutes und grundlegendes Verständnis des Textes des Alten Testaments. Je nach ihrem Hintergrund verfügen sie über mehr oder weniger Kenntnisse der hebräischen Schriften. Daher wird der Herr einige Zeit nach der Entrückung der Gemeinde 144.000 Juden aus der ganzen Welt retten. Diese Juden werden bereits die benötigten Sprachen sprechen. Sie werden bereits ein Grundwissen über die hebräischen Schriften haben. Alles, was sie lernen müssen, ist der Inhalt des Neuen Testaments. So könnten sie schon kurz nach ihrem Glauben an Jeschua mit der Verkündigung des Evangeliums beginnen.
Die Evangelisierung der Welt durch 144.000 Juden während der ersten Hälfte der Trübsal wird die Prophezeiung in Matthäus 24:14 erfüllen: Und dieses Evangelium vom Reich wird gepredigt werden in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker; und dann wird das Ende kommen.
Nach der Vision der 144.000 Juden im ersten Teil von Offenbarung 7 beschreibt Johannes in den Versen 9-17 die Ergebnisse des Dienstes dieser jüdischen Evangelisten. Dieser Abschnitt wird auch in Kapitel 10 untersucht werden. Zusammengefasst spricht er von einer zahllosen Zahl von Heiden und anderen Juden, die während der Trübsal zur rettenden Erkenntnis des Erlösers kommen werden. Das Bindeglied, nach diesen Dingen, in Vers 9 ist chronologisch und zeigt auch eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil von Offenbarung 7. So wird Gott durch die 144.000 Juden den zweiten Zweck der großen Trübsal erfüllen, nämlich eine weltweite Erweckung herbeizuführen.

Arnold Fruchtenbaum – die Fußstapfen des Messias – Ausgabe 2020

Und worüber reden wir – also du und ich? Entbindet uns diese Auslegung von dem Reden über Gott? Nein! Wir können, wir müssen, über das reden, was wir von Jehovah erkennen: nämlich was für ein wunderbarer Gott ist – und was wir tun können, um IHM persönlich näher zu kommen!