Wer seine Gottlosigkeit verhüllt …

Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen.
Elberfelder 1871 – Sprüche 28,13

Wer seine Gottlosigkeit verhüllt, wird nicht erfolgreich sein,
wer aber (seine) Zurechtweisungen ausspricht, wird geliebt werden.
Septuaginta Deutsch – Sprüche 28:13

Menschen, die ihre Verfehlungen verheimlichen, haben keinen Erfolg im Leben; aber alle, die ihr Unrecht bekennen und aufgeben, finden Gottes Erbarmen.
Gute Nachricht 2018 – Sprüche 28,13

Menschen, die niemandem von ihrem Mist erzählen, den sie ständig bauen, haben keinen Erfolg im Leben. Leute, die sich aber ganz offen zu ihren Fehlern bekennen und diese dann auch in Zukunft seinlassen, denen verzeiht Gott gerne.
VolxBibel – Sprüche 28:13

In der Zeit von König Salomo mußte jeder, der eine Vergehung gegen das mosaische Gesetz begangen hatte, zur Stiftshütte bzw. zum Tempel gehen, um dort für seine Vergehung ein Opfer darbringen zu lassen. Jeder, der sich einer Vergehung gegen Gott bewußt wurde, und diese Vergehung nicht vor Gott bezahlte, zerstörte damit sein eigenes Verhältnis zu Jehovah.
Und heute?

Wenn ein Mensch sündigt, dann versucht er vielleicht, diese Tatsache vor Gott und den anderen zu verbergen (vgl. Sprüche 17,9 ). Es zahlt sich aber nicht aus, seine Sünde zu verbergen. Salomos Vater David hatte diese Erfahrung gemacht ( Ps 32,3-4 ). Es ist viel besser, die Sünde zu bekennen und ihr abzuschwören. David hatte erfahren, daß das Bekennen der Sünde Gottes Gnade und Vergebung zur Folge hat ( Ps 34,5; 51,1-12 ).

Walvoord

Zwar soll man nach Sprüche 10,12 die Verfehlungen anderer bedecken, aber wer seine eigene Verfehlung bedeckt, schadet sich damit. Die unvergebene Schuld belastet sein Gewissen. Auch könnte die Überzeugung, daß niemand etwas davon weiß, dazu verleiten, Schuld auf Schuld zu häufen. Wenn jemand gar die Schuld verleugnet, sie entschuldigt und rechtfertigt, stumpft sein Gewissen ab. Die Buße kann also nicht (nur) ein stiller Akt zwischen mir und Gott sein, sondern sie gehört in die Gemeinde. »Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt« (1Jo 1,9).
Aber das Bekenntnis ist nur eine Seite der Buße. Dem Bekennen der Schuld muß das Lassen folgen. Die Buße enthält eine Korrektur der Lebensführung und muß sie enthalten. Deshalb sagt der Herr zu der Ehebrecherin: »Sündige hinfort nicht mehr« (Joh 8,11). Wer also die Verfehlung bekennt und läßt, findet Erbarmen bei Gott. Wir haben den einzigen Spruch vor uns, der von der Barmherzigkeit Gottes redet.

Wuppertaler Stuienbibel

Sollten wir unsere Sünden bekennen? Wenn ja, wem?

KANNST du mit gutem Gewissen sagen, du hättest noch nie unrecht getan? Nein, wir alle machen Fehler. Doch wie fühlst du dich hinterher?
Deine erste Reaktion mag sein, daß du versuchen möchtest, deinen Fehler zu verbergen oder zu vertuschen. Ist es nicht so? Aber dann schlägt dir das Gewissen (1 Johannes 3:4; Römer 2:14, 15). Hast du nicht auch schon festgestellt, daß der Wunsch, ein reines Gewissen zu haben und in Gottes Gunst zu bleiben, dich veranlaßt, die Sache zu bekennen, um Vergebung zu bitten und alles hinter dir zu lassen? Sollten wir aber unsere Sünden bekennen, und wenn ja, wem?
Aus der Bibel geht ganz deutlich hervor, daß man seine Sünden zugeben oder bekennen sollte. Als Johannes der Täufer predigte, man solle seine gegen das Gesetz begangenen Sünden bereuen, wurden viele Juden „von ihm im Jordan-Fluß getauft, indem sie offen ihre Sünden bekannten“ (Mark. 1:4, 5). Jesus forderte seine Nachfolger auf zu beten: „Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben“ (Matthäus 6:12).
Wenn wir gegen Gott gesündigt haben, sollten wir ihm unsere Sünde bestimmt bekennen und ihn um Vergebung bitten. (Vergleiche Psalm 32:3-5.) Was aber, wenn wir unserem Mitmenschen unrecht getan haben? Die Bibel sagt, wir sollten die Angelegenheit mit demjenigen in Ordnung bringen, dem wir unrecht getan haben. Beachte, was Jesus den Juden in seiner Bergpredigt sagte: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar“ (Matthäus 5:23, 24). Wenn man diesen Rat beachten will, müßte man dem anderen seinen Fehler bekennen und Schritte unternehmen, um sich mit ihm zu versöhnen, auch wenn es ein Glied der Familie ist.

Erwachet! 8.Februar 1975

“Wer seine Verfehlungen verheimlichen will, dem gelingt nichts; wer sein Unrecht bekennt und aufgibt, der findet Gottes Erbarmen.” Sprüche 28,13.
Einfach, gerecht und verständlich sind die Bedingungen, unter denen Gott uns Gnade und Vergebung gewährt. Wir brauchen keine beschwerlichen Wallfahrten zu unternehmen und müssen uns nicht mit Bußübungen quälen, um Gott gnädig zu stimmen. Jeder, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Vergebung bekommen. Der Apostel Jakobus schreibt: “Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet.” Jakobus 5,16 (LB). Wir werden aufgefordert, unsere Sünden vor Gott zu bekennen, der sie allein vergeben kann, und unsere Fehler einander einzugestehen. Wenn du deinem Mitmenschen Unrecht getan hast, mußt du ihm deine Schuld bekennen. Geschieht das, ist es an ihm, dir zu verzeihen. Doch damit ist der Akt der Vergebung noch nicht abgeschlossen, denn immer ist auch Gott von der Sünde betroffen. Was wir anderen antun, trifft nicht zuletzt ihn, denn alle Menschen sind seine Geschöpfe und Kinder. Deshalb muß jede Verfehlung auch vor Jesus gebracht werden, der für uns als Fürsprecher bei Gott eintritt. Wer sich nicht vor Gott demütigt, hat noch nicht einmal den ersten Schritt getan, um wieder mit ihm ins reine zu kommen. Wer seine Sünde nicht aufrichtig bereut und vor Gott zur Sprache bringt, kann nicht mit Vergebung rechnen. Er wird keinen Frieden finden. Wenn wir spüren, daß alte Schuld noch nicht bereinigt ist, dann liegt das in der Regel daran, daß wir uns nicht vor Gott beugen wollten und den von ihm vorgeschriebenen Weg zur Vergebung nicht gegangen sind. Die Heilige Schrift macht klare Aussagen darüber, wie Vergebung zu erlangen ist. Ein Sündenbekenntnis, ob öffentlich oder unter vier Augen, muß ohne Beschönigung und aus eigenem Antrieb abgelegt werden. Niemals sollte es dem Sünder abgenötigt werden oder leichtfertig und sorglos erfolgen. Es darf auch nicht von jemandem gefordert werden, dem gar nicht klar ist, daß er gesündigt hat. Wenn aber ein Mensch begreift, daß er Schuld auf sich geladen hat, und seine Sünde bekennt, darf er sich der Gnade Gottes gewiß sein.

Ellen Gould White – Der bessere Weg zu einem neuen Leben

Wenn wir als Gläubige sündigen
Psalm 25,11; Sprüche 28,13

Verfasser: Marcel Graf
Was sollen wir tun, wenn uns bewusst wird, dass wir verkehrt gehandelt und gesündigt haben? Gottes Wort weist uns auf zwei Wichtige Punkte hin.
Den ersten finden wir in Sprüche 28,13: «Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen.» Auf keinen Fall sollen wir versuchen, die Sache zu vertuschen, und dabei meinen, niemand sehe es. Gott sieht alles. Ihm entgeht nichts in unserem Leben. Wenn wir geschehene Sünden verbergen wollen, muss Er uns seinen Segen entziehen, und wir werden kein Gelingen mehr haben. Es gibt nur einen Weg, auf dem wir Barmherzigkeit und Vergebung finden: das Vorgefallene Gott und wenn nötig den Menschen bekennen und das Böse fortan meiden.
In Psalm 25,11 finden wir noch einen weiteren Punkt zu dieser Frage. Dort hören wir David ausrufen: «Um deines Namens willen, HERR, wirst du ja meine Ungerechtigkeit vergeben; denn sie ist gross.»
Er sagt: gross! Wir hätten erwartet, dass er, wie wir das oft tun, gesagt hätte: «O HERR, vergib meine kleine Unachtsamkeit. Ich wollte bestimmt nichts Verkehrtes tun. Es tut mir leid, aber ich meinte es wirklich nicht so bös.» David aber bat: «Vergib meine Ungerechtigkeit; denn sie ist gross.» Er betrachtete seine Sünde so, wie Gott sie sieht. Für Ihn ist die kleinste Sünde in unserem Leben eine so schwerwiegende Sache, dass sie den Kreuzestod seines Sohnes, unseres Erlösers, nötig machte. Haben wir auch schon daran gedacht? David ahnte etwas davon. Er wusste aber auch, dass nur ein grosser Gott eine grosse Ungerechtigkeit vergeben kann. Deshalb sagte er: «um deines Namens willen» und betete freimütig zu Ihm.

Halte fest – 2003

Sünde ist nicht das Ergebnis davon, dass man nicht weiß, was richtig ist, sondern ist der Zustand, dass man nicht bereit ist, die moralische Wahrheit zu akzeptieren, und deshalb ist es die Weigerung, das Richtige zu tun. Sie ist nicht das Ergebnis von Unwissenheit, sondern von Rebellion. Die Sünde sagt nicht „Ich kann nicht“, sondern eher „Ich will nicht“, und deshalb ist sie eine Sache des Willens, des Herzens, der geheimen Wünsche der Seele… Genauso wie die Gnade für jemanden unzugänglich ist, der sich weigert, ehrlich zu sich selbst zu sein, ist es auch mit der Vergebung. Wenn ein Mensch sich weigert, die Wahrheit über seinen Zustand zu bekennen, ist die Erlösung selbst unmöglich, da Gott buchstäblich die Seele nicht retten kann, die ihr Bedürfnis nach Ihm leugnet. Deshalb sagt die Heilige Schrift nicht umsonst: „Wer seine Übertretungen verbirgt, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und aufgibt, der wird Gnade finden“ (Spr 28,13). 

Eine Person, die ihre Sünde „verbirgt“ oder „zudeckt“, leugnet sie, entweder durch offenes Verleugnen oder indem sie sie durch selbstbetrügerische Ausreden wegerklärt. Diese Person kann einfach nicht gedeihen – im geistlichen Sinne des Wortes – weil sie nicht in der Realität lebt… In der Tat ist sein Gewissen mit einem „heimlichen Verbot“ belastet, einer inneren Stimme der Verurteilung, die unterdrückt und unterdrückt werden muss. Nur derjenige, der zum Licht kommt, der die Wahrheit seiner Sünde anerkennt und bestrebt ist, sich von ihren Auswirkungen zu befreien, dem wird Barmherzigkeit zuteil (d.h. Rachamim (רַחֲמִים), was von dem Wort Rechem (רֶחֶם), „Schoß“ kommt).

Beachte, dass Gott allein das Vorrecht hat, Sünde zu bedecken oder zu sühnen, als Ausdruck seiner Gnade, aber es ist niemals angemessen, dass jemand seine eigene Sünde sühnt, um sich selbst zu entlasten. Gottes Zorn über die Sünde wird nicht besänftigt, wenn die Sünde verharmlost, abgetan, entschuldigt oder wegrationalisiert wird (obwohl der HERR sich freut, wenn wir die Vergehen anderer übersehen). Das liegt daran, dass jede Sünde ein Vergehen gegen Gott ist und einen Bruch in der Beziehung zwischen dem Sünder und Gott darstellt. Deine Sünde, mit anderen Worten, verletzt nicht nur dich selbst und andere Menschen, sondern vor allem das Herz Gottes selbst, indem sie einen Bruch oder eine Trennung in deiner Beziehung zu Ihm verursacht. Deshalb sehen wir, wie Jeschua anderen die Sünden vergibt, die sie gegen andere Menschen begangen haben, so als wäre Er die beleidigte Partei in der Sünde. Wie C.S. Lewis einmal schrieb: „Er sagte den Menschen, dass ihre Sünden vergeben seien, und wartete nie damit, all die anderen Menschen zu befragen, die ihre Sünden zweifellos verletzt hatten. Er verhielt sich ohne zu zögern so, als wäre Er der Hauptbetroffene, die Person, die bei allen Vergehen am meisten beleidigt wurde. Das macht nur Sinn, wenn Er wirklich der Gott war, dessen Gesetze gebrochen werden und dessen Liebe in jeder Sünde verwundet wird“ (Mere Christianity, 1952).

In dieser bösen Welt mag es manchmal den Anschein haben, dass sich Verbrechen „auszahlt“, aber sicherlich nicht vor der göttlichen Gegenwart, und in der kommenden Welt wird jedes Wort und jede Tat vor dem Richterstuhl von Gottes Gerechtigkeit und Wahrheit vollständig abgerechnet werden. Aber auch in dieser Welt wird der Sünder insgeheim von seinem Gewissen heimgesucht; er wird in den Wahnsinn getrieben, in verborgene Verzweiflung und lebt in Furcht und Angst vor der Wahrheit, die er verbirgt… Es ist gesagt worden, dass das Problem mit dem „davonkommen“ darin besteht, dass du tatsächlich „davonkommst“, was bedeutet, dass deine Sünde dir so hartnäckig folgen wird wie dein eigener Schatten in dieser Welt… Letztlich ist Sünde eine Form der Feigheit, da sie sich in Angst vor dem Licht der Wahrheit versteckt. Uneingestandene Sünde führt zu Angst, Paranoia und Schwäche der Seele…

Ein Mensch, der seine Sünde leugnet oder entschuldigt, kann einfach nicht gedeihen – im geistlichen Sinne des Wortes – weil er sich weigert, in der Realität zu leben… Die Wahrheit über sich selbst zu bekennen – sein Verhalten zuzugeben, persönliche Verantwortung zu übernehmen, sich zu weigern, andere zu beschuldigen, usw., führt zu echtem Wohlstand, geistlichem Segen und wahrem inneren Frieden.

Hebräisch für Christen

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.