Kommt zu Gott, und Gott wird euch entgegenkommen.

Nahet euch (Eig Habet euch genaht; so auch nachher: Habet gesäubert usw.) Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reiniget die Herzen, ihr Wankelmütigen. (O. Doppelherzigen)
Elberfelder 1871 – Jakobus 4,8

Sucht Gott mit allem, was ihr habt! Geht zu ihm, kommt ihm nahe! Dann wird er auch zu euch kommen. Wascht den Dreck von euren Händen! Und wascht eure Gedanken und eure Seele, haltet euer Innerstes sauber, bringt euer Leben in Ordnung! Damit meine ich vor allem die Leute, die sich nicht wirklich entscheiden können.
VolxBibel – Jakobus 4:8

Kommt ihr Gott näher, so wird Er auch euch näher kommen. Säubert eure Hände, ihr Sünder, und reinigt eure Herzen, ihr Menschen mit den zwei Seelen in einer Brust. Fühlet eure Not, trauert und wehklaget!
Johannes Greber – 1936 – Jakobus 4,8

Welche praktischen Schritte will ich heute gehen, um Gott näher zu kommen?

Wenn wir die Vorbilder aus der Vergangenheit betrachten, die uns Gott vor Augen hält, stellen wir fest, daß jene Glaubensmänner ‘mit Gott wandelten’, und sie taten es mit ganzem Herzen. Sie folgten dem Weg der Wahrheit. Sie benötigten keine schriftliche Richtschnur, die ihnen jede Bewegung vorschrieb. Wegen ihrer Liebe zu Gott genossen sie Gottes Gunst und wurden von ihm auf dem Weg, den sie gingen, geleitet, so daß sie nicht strauchelten und so fielen, daß sie sich nicht mehr erheben konnten. Wenn wir uns Jehova nahen, wird er sich uns nahen. (Jakobus 4:8) Um dies zu tun, müssen wir sein Wort studieren. Es enthält eine Fülle von Weisheit. Der Sprücheschreiber personifizierte die Weisheit sogar und ließ sie folgendes sagen: „Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden. Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. Meine Frucht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts; um die, die mich lieben, beständiges Gut erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen. — Sprüche 8:17-21.

Wachtturm - 1.Oktober 1970

Die einzige Möglichkeit, dem Teufel zu widerstehen, besteht darin, sich Gott zu unterwerfen und sich ihm zu nähern (vgl. 1. Korinther 10,13). Satan wird besiegt werden und fliehen müssen, so wie er es vor Christus getan hat (Lk 4,13).

4:8b-9 Reinigen und läutern sind alttestamentliche Begriffe für rituelle Reinheit (z. B. die Priester am Bronzebecken, Ex 30:18) und ethische Reinheit. Das Schmunzeln zeigt, wie lässig die Leser von Jakobus mit ihrer Sünde umgingen. Die einzig angemessene Reaktion auf Gottes bevorstehendes Gericht ist es, jämmerlich zu sein, zu trauern und zu weinen, wie es im Alten Testament häufig vorkommt (z. B. Jes 15,2; 22,4; Jer 6,26).

Die ESV Studienbibel

Komm Gott nahe: Dies ist die Sprache der Freundschaft (2,23) und der Loyalität (1,6-8). – Wascht eure Hände … reinigt eure Herzen: Die Sprache der zeremoniellen Reinigung wird auf die innere Reinheit der eigenen Handlungen und Absichten angewandt (vgl. Markus 7,1-23).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Nähert euch Gott. Nähert euch ihm; das bedeutet nicht, dass der Mensch den ersten Schritt zur Errettung macht, sondern beschreibt eine vom Geist gewirkte Reaktion auf Gottes Wort. Reinigt eure Hände … läutert eure Herzen. Buße über innere und äußere Sünden (Ps 24,3-4). doppelgesinnt. Siehe 1,8.

Die Reformation Heritage

„Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern“. Zunächst sehen wir, dass der Text nicht nur eine Einladung ist, sondern ein Befehl. Wir müssen ihm gehorchen. Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir ein Eindringling sind, wenn Gott in Ausübung seiner gnädigen Souveränität zu uns sagt: „Komm!“ Beachte außerdem, dass er uns nicht zu sich rufen würde, wenn es keinen Weg gäbe, auf dem wir kommen könnten. Einst war eine große Kluft zwischen uns und Gott, aber Jesus hat diese schreckliche Kluft überbrückt. Komm also näher. Der Weg zu Gott ist offen für alle, die an Jesus glauben. Beachte schließlich die ermutigende Verheißung. Es ist nicht die Rede davon, dass er uns verstößt, verschmäht oder zurückweist. Wir werden gnädig aufgenommen und frei geliebt. Die Verheißung ist nachdrücklich: „Er wird sich dir nähern.“

The Spurgeon Study Bible

Dieser Vers sagt, wie wir in unserem Kampf mit dem Teufel den Sieg davontragen können. Im vorhergehenden Vers sollten wir dem Teufel widerstehen, d.h. uns von ihm distanzieren, doch jetzt sollen wir Gott nahen. In der gesamten Schrift gibt es zahlreiche Verse, die uns ermuntern, Gott zu nahen, damit wir mit Seiner Stimme vertraut sind. Beim ersten Anlaß, bei dem wir Ihn wirklich kennenlernten, wurde uns das Heil zuteil. Dies war der erste Schritt, doch nun werden wir ermahnt, ständig herzuzutreten und festzustellen, daß wir stets freudig erwartet werden. Würde Er Sich uns sonst nahen? Dies unterscheidet sich so sehr vom Geschehen am Sinai, als das Volk Israel (Gottes irdisches Volk) Abstand wahren mußte. Was uns eingeschärft wird, ist eindeutig: „Nahet euch“. Dies ist eines der Vorrechte, die jedem Heiligen dieser Haushaltung gehören. Wir brauchen auf Erden keinen Pastor, Priester oder anderen Geistlichen, sondern haben direkten und unmittelbaren Zugang zu Gott. Dessen sollten wir uns besonders dann bewußt sein, wenn wir vom Teufel bedrängt werden. Die Tatsache, daß sich Gott uns naht, ist überaus tröstlich, wenn wir angegriffen werden. Er ist Sonne und Schild, gibt Gnade und Herrlichkeit (Ps 84). Seine Gegenwart bringt auch Anforderungen mit sich: „Säubert die Hände“, d.h. macht sie bereit und brauchbar für Gott. In Ps 24 war Reinheit ein Erfordernis für den Dienst des Hauses Gottes, und das gilt auch heute: Wir müssen Hände haben, die nicht von Sünde beschmutzt sind. Die Tatsache, daß Jakobus die Bezeichnung „Sünder“ gebraucht, könnte daran denken lassen, daß sie in Sünde verstrickt und von ihr beschmutzt waren, so daß sie das Wasser des Wortes benutzen mußten. Sie mußten zum Wasserbad im Wort kommen, damit sie in die Lage versetzt wurden, heilige Hände aufzuheben (1Tim 2,8). Der Hinweis auf unsere Hände deutet auf das hin, was von anderen gesehen werden kann. Dann wendet sich Jakobus dem inneren Menschen zu und fordert Reinheit des Herzens. Das Herz ist der Sitz unserer Regungen einschließlich unserer Liebe, die rein sein muß. Wenn unser Herz hart geworden ist oder unsere Gefühle fehlgeleitet sind, sollten wir die eindringliche Mahnung beachten. Drittens darf unser Geist, der Sitz intellektueller Fähigkeiten, nicht fleischlich ausgerichtet sein. Vielmehr gilt: „Alles, was wahr … ehrbar … gerecht … rein … liebenswert … wohllautend ist … irgendeine Tugend und … irgendein Lob, das erwägt“ ( Phil 4,8 Rev. Elberf). Daher dürfen wir nie auf beiden Seiten hinken. Wer in Gottes Gegenwart tritt, gleicht einem Priester, der vom Opferaltar zum Becken und von dort in das Haus der Gegenwart Gottes geht. Hände, Herz und Geist befinden sich ausnahmslos in einem der Gegenwart Gottes angemessenen Zustand: drinnen das reine, von Liebe erfüllte Herz – für Menschen unsichtbar, aber von Gott im Verborgenen beurteilt; die heiligen und reinen Hände, nachdem wir das Wasser des Wortes benutzt haben (das Becken im äußeren Vorhof des Zeltes der Zusammenkunft), so daß wir Heiliges anrühren und damit umgehen können; und dann der geheiligte, sich des Vorrechts und der Stellung bewußte Verstand – ausschließlich auf Gott ausgerichtet.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die vierte Verpflichtung finden wir in Vers 8a: Naht euch Gott. Das bezieht sich auf eine ernsthafte Suche nach Gott. Weltlichkeit resultiert darin, dass man von Gott abirrt. Der Gläubige jedoch muss Gott suchen; er muss danach trachten, sich Gott zu nahen. Der Satz steht im Aorist Imperativ und nennt als Richtung eine entschiedene, vollständige Rückkehr zu Gott. Das griechische Wort für sich nahen wird in der Septuaginta für „Anbetung“ gebraucht. Es ist der levitische Begriff für Anbetung. Die Verheißung lautet: Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Das ist ein Versprechen der Gemeinschaft und Gemeinsamkeit, ein Versprechen des gemeinsamen (Abend)-Mahls.

Vers 8b ist die fünfte Verpflichtung: Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Doppelherzigen (oder Doppelbeseelten) – eine Bezugnahme auf persönliche Reinigung. Die Struktur ist ein typisch hebräischer Parallelismus: eine doppelte Linie, wobei die zweite Linie in irgendeiner Weise auf die erste Bezug nimmt. Die erste Linie ist: Säubert eure Hände, ihr Sünder. Die zweite Linie: reinigt die Herzen, ihr Doppelherzigen. Die erste Linie bezieht sich auf äußere Sündentaten; die Sprache ist die der zeremoniellen Reinigung. Erst nach dieser Reinigung durfte sich der Priester Gott nahen. Der Ausdruck ihr Sünder richtet sich an Gläubige, die Reinigung nötig haben. Die zweite Linie – reinigt die Herzen – bezieht sich auf den innerlichen Aspekt der zeremoniellen Reinigung. Das Wort doppelherzig bedeutet (wie schon im vorigen Abschnitt) „mit zwei Seelen“. Man versucht, sich an Gott festzuhalten, und greift trotzdem nach der Welt; es beschreibt einen inneren Kampf zwischen dem Herzen und den Händen. Die Hände erfüllen nicht, was das Herz als richtig erkannt hat. Somit ist der Gläubige schuldig, weil er versucht, zwei Herren zu dienen; das resultiert für ihn in geistlicher Instabilität. Der Ursprung dieser Vorstellungen liegt in Psalm 24,3-4.

Arnold Fruchtenbaum – Der Jakobusbrief

Die Feme Gottes ist unsere Gottesferne. Wir haben uns von ihm entfernt; er ist uns nahe geblieben (vgl. Apg 17,27). Die Feme zu Gott verschwindet in dem Maße, wie wir umkehren und uns auf den Weg zu ihm machen. Die beste Illustration für das, was Jak hier meint, finden wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11ff). In der Ferne von Gott kehrt der verlorene Sohn um, und als er sich dem Vaterhaus nähert, läuft ihm der Vater entgegen. Er hat immer schon auf ihn gewartet und seinen Sohn nicht aufgegeben. Der Zielgedanke des Gleichnisses ist identisch mit dem, was Jak sagt: Naht euch Gott und er wird sich euch nahen! Das »Nahen zu Gott« ist kein Weg nach oben, kein Emporstreben, kein Aufschwingen der Seele zu Höherem; es meint vielmehr dasselbe wie »Umkehren«, »Buße tun«.

Wuppertaler Studienbibel

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