Denn es ist ein widerspenstiges Volk, betrügerische Kinder, Kinder, die das Gesetz Jehovas nicht hören wollen; die zu den Sehern sprechen: Sehet nicht! und zu den Schauern: Schauet uns nicht das Richtige, saget uns Schmeicheleien, schauet uns Täuschungen!
Elberfelder 1871 – Jesaja 30,9
Diese Leute machen sowieso nur das, was ihnen gerade in den Kram passt. Sie tun so, als wären sie meine Kinder, aber diese Möchtegern-Kinder tun nicht das, was ich, Gott, ihnen gesagt habe. Zu den Prophetentypen, die von Gott hören, was alles abgeht, sagen sie: ‚Ihr sollt ab jetzt keine Ansagen mehr machen, die von Gott kommen. Und wenn doch, dann bitte nur Sachen, die wir auch hören wollen. Was uns nicht passt, ist verboten! Ihr dürft uns nur sagen, was uns auch gefällt, egal, ob das jetzt stimmt oder nicht!
VolxBibel – Jesaja 30:9,10
Denn ein widerspenstig Volk ist dies, verlogene Söhne, Söhne, die nicht hören wollen des Ewigen Weisung, die sprechen zu den Sehern: Sehet nicht! und zu den Schauenden: Schaut nicht die Wahrheit uns! Sprecht glatte Reden uns, schaut Täuschung!
Die Philippson-Bibel – Jesaja 30,9–10
Ja – nicht in allem wo „Jehovah“ drauf steht, ist „Jehovah drinne“.
Noch nicht mal mit „Jesus“ stimmt es! Denn wenn ich mir die Youtouber oder Telegramm-Vortragsleute so anschaue – den meisten geht es nur darum „hohe Klickraten“ zu haben – denn irgendwie wollen sie auch zu Geld kommen. Was Jehovah, was Jesus sagt, ist diesen wohl relativ egal – hauptsache viele Leute „hören/lesen ihre Beiträge“. Gerade Vorgestern hat einer dieser „Pastoren“ gepostet, dass „sein Kanal“ mehr Abonnentenzahlen hat, als die CDU und die SPD …
Aber ich denke bei diesen Versen auch an diejenigen, in deren Zeitschriften „früher“ jeder getaufte Anhänger schreiben konnte, und dann unter „Eingesandt“ diese Briefe tatsächlich gedruckt wurden – und heute – da gibt es ein kleines „Schreiberteam“, dass du als Leser nicht kritisieren darfst, denn „nur sie sind der einzige Kanal“ – also kein deut besser als in Jesaja beschrieben.
Da wir Jesaja 30 in den letzten Wochen schon zwei Mal hatten : hier der link zu Vers 15,16 und zu Vers 18.
Nun ein paar Kommentare:
Die Israeliten wünschten die Wahrheit und die reine Religion nicht. Sie baten die Propheten und verleiteten sie, ihnen nur „Schmeicheleien“ zu sagen. Die schneidende Wahrheit war zu viel für ihren schuldbewußten, furchterfüllten Sinn. Sie wünschten die Zusicherung von ihren eigenen Propheten, daß diese Gerichte von Jehova nicht kämen. Sie baten, daß Jesaja davon abstehe, den Namen Jehovas auch nur zu nennen. Sie sagten: „Laßt uns mit dem Heiligen Israels in Ruhe!“ Sie verharrten in völligem Trotz gegen ihren Schöpfer. So verhärtet waren sie, daß sie die Hand, die ihnen Speise reichte, zu schlagen suchten. Sie wandten sich in ärgerlichem Haß gegen die Mutter, die sie hervorgebracht hatte. In welch schrecklicher Lage waren sie, indem sie wieder einmal so ungestüm zeigten, wie unsinnig und brutal die Menschen durch falsche Religion werden. Sie wollten den Namen Jehovas aus ihrem Gedächtnis verbannen. ‚Wir wollen ihn nicht‘, sagten sie. Aber der treue Prophet überlegte nicht einmal, ob er aufhören solle, im Namen Jehovas zu reden. Der treue Diener wird nie zögern, den Namen zu predigen und die Botschaft von Jehova kundzutun, und nie werden wahre Anbeter als schuldig befunden werden, den Namen Jehovas unter allgemeinen Titeln wie „Herr“ oder „Gott“ verborgen zu halten, um sein Wort für Menschen in verschiedenen Teilen der Welt annehmbarer zu machen. Jene, die ihn verbergen, schämen sich seiner und fürchten die Gerichte, die von ihm ausgehen.
Wachtturm – 1.Mai 1954
Prophet zu sein in Israel bedeutete, das Richtige zu sagen und doch nicht richtig gehört zu werden (Jes. 30,9–11). Prophet zu sein bedeutete, einsam zu sein und Geringschätzung und Schmach zu ertragen. Von seinen Zeitgenossen wurde der Prophet als Verrückter und heiße Luft gebrandmarkt. Von den modernen Menschen wird er als abnormal angesehen, als religiöser Fanatiker. Dabei wollte er doch nichts anderes als seine Zeitgenossen zur Umkehr zu Jahwe zu bewegen. Wenn er in der Gegenwart Gottes war, dann sprach er für sein Volk. Stand er in der Gegenwart des Volkes, dann sprach er für seinen Gott. Doch die Menschen machten sich über ihn lustig!
Edition C Bibelkommentar Altes Testament
Es war schon schlimm genug, dass Juda gegen Gott rebellierte, indem es Ägypten statt Jehova vertraute und sich auf Geld statt auf Gottes Macht verließ, aber es ging sogar so weit, dass sie das Wort Gottes völlig ablehnten (V. 8-11). Gott befahl Jesaja, ein Schild anzufertigen, auf dem stand: „Dies ist ein rebellisches Volk, verlogene Kinder, Kinder, die das Gesetz des Herrn nicht hören wollen“ (V. 9). Er trug dieses Zeichen bei sich, als er in Jerusalem umherging, und zweifellos lachten die meisten Menschen über ihn. Die Führer wollten Gottes Wahrheit nicht hören; sie wollten „angenehme Worte“ von den falschen Propheten, Predigten, die ihren bequemen Lebensstil nicht stören würden. Ist die Situation heute viel anders? (Siehe Jer. 6:14; 8:11; und 1. Könige 22:1-28.)
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Jesaja
Die Menschen jedoch wollen nicht auf Gottes Anweisungen durch Jesaja hören. Daher gibt Gott ihm den Auftrag, seine Botschaft niederzuschreiben , so daß niemand behaupten kann, sie nicht gehört zu haben. In der Zukunft wird die Schriftrolle , auf der die Botschaft geschrieben ist, gegen sie zeugen. Sie sind wie ungehorsame Kinder (vgl. V. 1 ), nicht bereit, auf den Herrn zu hören und seine Botschaft von seinen Propheten anzunehmen. Sie möchten nicht mit der Wahrheit von Gott, dem Heiligen Israels (vgl. V. 12 und die Anmerkungen zu Jes 1,4 ), konfrontiert werden.
Walvoord Bibelkommentar
Haben wir eine schreckliche Einleitung. Der Prophet muss sie aufschreiben (Vers 8). Er muss es sorgfältig aufschreiben, nicht auf lose Blätter, die verloren gehen oder zerrissen werden können, sondern „in ein Buch“, damit es für die Nachfahren bewahrt wird, in perpetuam rei memoriam – als ein ständiges Zeugnis gegen dieses böse Geschlecht. Es soll nicht nur die nächsten folgenden Jahre bleiben, sondern für alle Zeit, solange die Welt besteht. Und so soll es bis zum Ende der Zeit weiter bleiben und gelesen werden, wofür bei der Schrift kein Zweifel besteht.
Der Neue Matthew Henry Kommentar
1.1 Zu der Schande der Menschen in der gegenwärtigen Zeit, die nicht auf das Wort hören und darauf achten wollten, als es gesagt wurde. Es soll aufgeschrieben werden, damit es nicht verloren geht. Ihre Kinder können davon profitieren, wenn sie es auch nicht achten.
1.2 Um Gott in den Gerichten zu rechtfertigen, die er über sie bringen wollte. Die Menschen werden versucht sein zu denken, dass er zu hart und überstreng zu ihnen ist, wenn sie nicht wissen, wie absolut schlecht sie waren, wie äußerst provozierend und welche guten Mittel Gott bei ihnen versucht hat, ehe er es so extrem werden ließ.
1.3 Als Warnung an andere, nicht so zu handeln wie sie, damit es ihnen nicht so ergeht wie ihnen. Es soll eine Mahnung für diejenigen sein, die an den entferntesten Orten und in den entferntesten Zeiten leben, eben solche, „auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist“ (1.Kor 10,11). Es kann geistlichen Dienern nützen, wenn sie nicht nur verkündigen, sondern auch schreiben, denn das Geschriebene bleibt.
Werden die gottlosen und bösen Juden als „widerspenstiges Volk“ charakterisiert (Vers 9). Sie lehnen sich gegen ihre eigenen Überzeugungen und ihren Bund auf: „Sie sind ‚lügenhafte Söhne‘ (Vers 9), sie werden nicht zu dem stehen, was sie sagen.“ Sie lehnen sich auch gegen Gottes Autorität auf. „Sie sind ‚Söhne, die das Gesetz des HERRN nicht hören‘ (Vers 9) oder ihm keinerlei Beachtung schenken wollen.“
Wird eine sehr schwere Anklage gegen sie erhoben und ein sehr schlimmes Urteil über sie gefällt.
3.1 Sie verbieten den Propheten, dass sie zu ihnen im Namen Gottes sprechen.
Ihre Sünde wird beschrieben. Sie sagen tatsächlich zu den Sehern: „Ihr sollt nicht sehen!“ Die Propheten sagen ihnen ihre Fehler und warnen sie vor der Gefahr durch ihre Sünde, und sie können es nicht ertragen. Die Propheten sollen ihnen „angenehme Dinge“ sagen. Egal wie richtig und wahr ein Wort ist, wenn es ihnen nicht angenehm ist, dann wollen sie es nicht hören. Wer getäuscht werden will, verdient es, getäuscht zu werden. Die Propheten halten sie in ihren sündigen Plänen auf, stehen ihnen im Weg wie der Engel im Weg Bileams (4.Mose 22,22–33), mit dem Schwert von Gottes Zorn in ihrer Hand. Als sie weiter verdreht dem Weg ihres Herzens folgen, sagen sie zu den Propheten: „Verlasst den Weg, biegt ab von dem Pfad“ (Vers 11). Die Propheten erzählen ihnen ständig von dem Heiligen Israels und wie schwer er Sünder richten wird, und sie konnten es nicht ertragen, das zu hören. Wenn die Propheten zu ihnen sprechen müssen, dann wollen sie es zu einem Teil der Abmachung machen, dass sie Gott nicht den „Heiligen Israels“ nennen (Vers 11), denn Gottes Heiligkeit ist der Aspekt seines Wesens, den Übeltäter am meisten fürchten.
[9] »Die Niederschrift ist darum nötig, weil Israel nicht hören will, es ist ein ›widerspenstiges Volk‹« (Wildberger). Dieses niedergeschriebene Prophetenwort dokumentiert dann auch die Verstockung (6, 9ff) – aber zugleich hält es das Reden Gottes fest, damit es wegen der Verblendung Israels/Judas nicht verloren geht. Widerspenstig und lügenhafte Söhne sind sie, weil sie die Wahrheit verweigern, die ihnen von den von Gott legitimierten Boten zukommen könnte (V. 10f) – Lüge ist aktive Verweigerung der Wahrheit!
Wuppertaler Studienbibel
[10/11] Weil sie nicht hören wollen, können sie schließlich auch nicht mehr hören – diesen Grundsatz biblischen Denkens erkennen wir hinter den Vorgängen. Von den Sehern und Schauern kommt immer eine eindeutige Weisung. Jesaja sieht sich zusammen mit dem Heer der am Tempel amtierenden Priester und Propheten, denen er zwar auch herbe Kritik entgegenbringt, deren göttliche Legitimiertheit er aber nie grundsätzlich in Frage stellt. Zu beachten ist, daß hier – gleiches gilt für Jesaja selbst, vgl. schon 1, 1, wo von einer »Schau« die Rede ist – das Wort des von Gott autorisierten Sprechers mit der Art und Weise des Offenbarungsempfanges beschrieben ist: Gottes Wort nimmt der dazu Ausersehene »ganzheitlich« wahr, es entsteht in ihm ein »Bild«, sozusagen eine Perspektive, die Inneres und Äußeres gleichermaßen umfaßt. Obwohl nun der Seher Richtiges empfängt, mutet die Frechheit der Leute ihnen zu – worauf sie dann schließlich eingegangen sind, wie Kap. 28 erweist –, daß er das, was er empfing, eigenmächtig umgestalten möge, darum ruft es in Jerusalem unaufhörlich: Seht nicht … schaut uns nicht Wahres! Das, was von Gott kommt, ist niemals das dem menschlichen Fleisch Glatte und Angenehme, das nur noch das Vorhandene zu bestätigen hätte. Die Unheimlichkeit der Verblendung liegt darin, daß der Verblendete über die Wahrheit des ihm Gesagten durchaus im Bilde ist und Bescheid weiß, es aber gerade darum von sich weist. Hört uns auf mit dem Heiligen Israels: genau das hat Jesaja immer gesagt. Gottes Heiligkeit, wie sie sich in seinem Geschichtsplan kundgibt, daß er richtet, um gnädig sein zu können, wird nicht gewollt. Man möchte einen Gott haben, der das Übliche nicht stört!
Verse 9, 10. An dieser Stelle werden sie ermahnt, nach innen zu schauen, nicht mehr nach außen. Die grundlegende Schwierigkeit ist nicht etwas Äußerliches, sondern liegt in ihren eigenen Herzen: Sie sind „ein rebellisches Volk, lügnerische Kinder, Kinder, die die Weisung [oder das Gesetz] des Herrn nicht hören wollen.“ Das ist ein Hinweis darauf, dass die Aufsässigkeit, die das Volk auf seinem Marsch durch die Wüste in mosaischen Tagen kennzeichnete, immer noch ihr Erkennungszeichen ist. Gott mag sprechen, sie wollen nicht belehrt werden. In der Tat haben sie ihren Sehern entweder in ihrer Haltung oder in ihren Worten gesagt: „Seht nicht!“ Sie haben versucht, ihre Propheten zum Schweigen zu bringen. Und wenn die Wahrheit manchmal unverblümt ausgesprochen wird, ist es ihnen egal, ob sie richtig ist oder nicht. Was sie wollen, sind Worte, die „sanft“ sind, schmeichelhaft, angenehm zu hören. Sie halten lieber an einer „Illusion“ fest, als die Wahrheit zu hören. Man fragt sich, wie weit sich Menschen von der Wahrheit entfernen können. Es sollte natürlich auch angemerkt werden, dass niemand so verzweifelt gewesen sein kann, dass er diese Forderungen an die Propheten gestellt hätte. Aber genau darauf lief die Haltung Israels zumindest hinaus.
H. C. Leupold Commentary
In 30,9-11 warnt Gott den Propheten, dass seine Zuhörer „starrsinnig“ sind (vgl. 30,1). Sie sind widerspenstig, weil sie „rebellieren“ (mĕrî; vgl. 1,19-20), indem sie sich weigern, zuzuhören (vgl. Hesek 3,7); sie entscheiden sich absichtlich dafür, den Anweisungen Gottes in der vergangenen Offenbarung (in der mĕrî und aus dem Mund des Propheten) nicht zu folgen. Diese Haltung der Rebellion kennzeichnete das Volk während der Wüstenwanderung (Num 17,2-5; 27,14; der rebellische Sohn in Dtn 21,18-20) bis zur Zeit Jesajas und darüber hinaus (Hesek 3). Sie praktizierten auch „Betrug, Untreue“ (keḥāšîm), was bedeutet, dass sie in ihrer Beziehung zu Gott unaufrichtig und inkonsequent waren (vgl. 29:12; 59:13).
New American Commentary
Um diesen Vorwurf zu rechtfertigen, zitiert der Prophet, was seine Zuhörer denken, auch wenn sie wahrscheinlich nie so kühn wären, dies tatsächlich zu sagen (30:10-11, wie in 29:15). Sie lehnen es ab, ja verbieten sogar, dass diejenigen, die Gottes Willen über das, was richtig und falsch ist, verkünden, ihre Visionen verkünden. Stattdessen wollen sie „angenehme Dinge“ und „Illusionen“ hören, auch wenn sie vielleicht nicht wahr sind. Es liegt eine gewisse Ironie in der Charakterisierung ihrer Wünsche durch den Propheten, aber es läuft darauf hinaus, dass diese Menschen in Wirklichkeit verlangen, durch falsche Zusicherungen getäuscht zu werden. Dieser Wunsch, optimistisch zu glauben, dass die Liebe und Gnade Gottes am Ende irgendwie alles zum Guten wenden wird, ist auch heute noch eine falsche Hoffnung, auf die sich viele Kirchenbesucher verlassen, obwohl ihr täglicher Lebenswandel zeigt, dass sie wenig Interesse haben, den Anweisungen in Gottes Wort zu folgen. Auch wenn positive Botschaften der Hoffnung viel ermutigender und angenehmer zu hören sind, sollte die Wahrheit immer höher bewertet werden als eine trügerische Lüge, die einen in den Schlaf wiegt. Diese Menschen haben Gottes „Weg“ (Derek) abgelehnt und wollen nicht, dass die wahren Propheten über den „Heiligen Israels“ (30,11) sprechen. Der heilige Gott verlangt rechtschaffenes Verhalten, ein heiliges Leben, Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen und Vertrauen in seine Befreiung, aber Jesajas Zuhörer wollten einfach nicht an diese Dinge erinnert werden. In vielerlei Hinsicht sind die Dinge nicht viel besser als zur Zeit Jesajas. Die Menschen wollen immer noch ihren eigenen Plänen folgen, nicht den Plänen Gottes.
In Vers 8 wurde Jesaja befohlen, die Prophezeiung auf eine Schriftrolle zu schreiben, die als ewige Erinnerung an die Torheit dieses Bündnisses dienen sollte: Geh hin, schreibe es vor ihnen auf eine Tafel und schreibe es in ein Buch, damit es für die kommende Zeit für immer und ewig sei. Die Prüfung eines Propheten besteht darin, die nahen Dinge vorherzusagen, die sich buchstabengetreu erfüllen können, und dann kann man sich auf seine Vorhersagen verlassen, die weit über seine eigene Lebenszeit hinausgehen. Jesajas Prophezeiung über das Bündnis zwischen Juda und Ägypten wurde in den Kapiteln 36-37 erfüllt. Die Schriftrolle sollte als ewiger Zeuge dienen, der Jesajas Prophezeiung beglaubigte, besonders nachdem sie sich erfüllt hatte.
Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja
Der Grund, warum diese Wahrheit eingeschrieben werden muss, wird in Vers 9 genannt: Denn es ist ein rebellisches Volk, lügnerische Kinder, Kinder, die das Gesetz Jehovas nicht hören wollen. Die Israeliten befanden sich in einem Zustand der Sünde. Sie waren Gottes Volk, aber rebellisch. Sie waren seine Söhne, aber sie waren Lügner und nicht bereit, auf das Gesetz JHWHs, das mosaische Gesetz, zu hören.
Die Verse 10-11 beschreiben Israels einzigartiges Verlangen nach falschen Propheten:
10 die zu den Sehern sagen: „Seht nicht!“, und zu den Propheten: „Weissagt uns nicht Rechtes, redet uns Glattes, prophezeit Trug, 11 geht aus dem Weg, weicht vom Pfad ab, lasst den Heiligen Israels vor uns verstummen.
Das Volk verlangte, von den falschen Propheten mit Lügen belogen zu werden. Sie verlangten nicht, dass die falschen Propheten aufhörten zu prophezeien, sondern dass sie die Botschaft änderten, weil sie immer noch in ihrer falschen Religiosität aus Kapitel 1 weitermachen wollten. Sie wollten also, dass die falschen Propheten vom Weg, d.h. von der Lehre des mosaischen Gesetzes, abkamen. Indem sie die Richtung der prophetischen Botschaft änderten, würden die falschen Propheten das Volk von dem Heiligen Israels befreien, denn indem sie versuchten, Gottes wirkliche Botschaft zu vermeiden, bewirkten sie, dass der Heilige Israels nicht mehr in ihrem Bewusstsein war.
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