Bist du ein Zeuge Jesu Christi?

Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und von dem Blute der Zeugen Jesu Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 17,6

Ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Menschen aus Gottes heiligem Volk. Sie hatte das Blut aller getrunken, die als Zeugen für Jesus getötet worden waren. Ich war starr vor Entsetzen, als ich sie sah.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Offenbarung 17:6

 Ich sah, dass die Frau betrunken war, berauscht vom Blut derer, die zu Gottes heiligem Volk gehörten und wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus umgebracht worden waren.
Mich schauderte vor Entsetzen, als ich die Frau sah.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 17,6

Ich konnte sehen, dass die Frau betrunken war vom Blut derer, die zu Gott gehören und sich zu Jesus bekannt hatten. Ich starrte sie voller Verwunderung an.
Neues Leben – Bibel 2006 – Offenbarung 17:6

Und nun bekam ich die Frau zu Gesicht, die vom Blut der Gottgeweihten und vom Blut der Zeugen von Jesus berauscht war. Und bei ihrem Anblick bestaunte ich ein gewaltiges Wunderwerk.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Offenbarung 17,6

Bei diesem Vers in der Bibel haben wir wieder die Frage: worauf schaue ich? Schaue ich auf Johannes, der erstaut war, ja voller grenzenloser Verwunderung? Oder schau ich auf die Frau? Oder schau ich auf Jesus Christus – dessen Offenbarung dies ja ist? Schaue ich darauf, was mit SEINEN Jüngern geschehen wird? Bin ich ein Zeuge für das Blut Jesu? Oder war Jesus für mich nur ein „guter Mensch“, oder „ein gutes Geistgeschöpf“, der seinen Job gut gemacht hat – aber nun schau ich wieder woanders hin???

Die Frau, das Symbol der abtrünnigen Religion, war betrunken von dem Blut der Heiligen. Das zeigt, daß es in dem falschen religiösen System der ersten Hälfte der letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft Christi keinen einzigen wahren Christen mehr geben wird. Die abtrünnige Kirche wird vielmehr darauf bedacht sein, alle zu töten, die dem wahren Glauben anhängen. Johannes gab seinem Erstaunen über diese Offenbarung Ausdruck.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die »Hure« hat das wahre Gottesvolk schon immer als unliebsam Störung empfunden.
So war es in den Tagen des Amos und des Jeremia (Amos 7,10ff.; Jer 20,1ff.).
So haben die religiösen Führer Israels den heilsgeschichtlich ahnungslosen Pilatus gedrängt, das Todesurteil über Jesus zu bestätigen.
Und so war es auch immer wieder im Lauf der Geschichte der Gemeinde Jesu.
Auch heute kann man hören: »Jedes Mal, wenn wir uns mit den andern gut stellen, wenn endlich alles schön läuft, dann müsst ihr wieder ein Haar in der Suppe finden und etwas dazwischen bringen!« Der Ärger darüber kann sich bis zum Hass und zur Feindschaft steigern.
Wie viel an Verfolgung der wahren Kirche Jesu hat sich doch im Lauf der Geschichte gerade am Hass der falschen »Kirche« entzündet; hier war immer wieder der Ausgangspunkt der ganzen Feindschaft, auch der Welt.
Diese Feinde der Gemeinde Jesu sind oft wie »trunken«, wie benebelt, so dass sie meinen, mit ihrer Feindschaft einen Dienst zu tun der Freiheit, der Menschlichkeit, ja Gott selbst (Joh 16,2). Und sie wollen auch andere trunken machen.
Wie viel junge Christen, und nicht nur junge, wurden durch solche, die auch vorgaben, Zeugen der Wahrheit zu sein, infiziert vom Kritizismus, der Zweifelsucht, der Eigenmacht gegen Gottes Gebot, so dass ihnen nicht nur selbst zerstört wurde, was sie bereits hatten, Trost, Freude und Gewissheit des Evangeliums, sondern dass sie auch zu erbitterten Gegnern der wahren Gemeinde wurden.
(13) Der Eindruck auf Johannes.
»Und ich verwundene mich sehr, da ich das Weib sah«:
Johannes ist es rätselvoll und unerklärlich, dass die Hure solcherweise das reine Brautgewand mit dem unreinen Prunk und Plunder vertauschen konnte, das Geheimnis der Liebesgemeinschaft mit Christus (Eph 5,32) mit dem bösen Geheimnis der Treulosigkeit und der ehebrecherischen Verbindung mit dem Antichristen (Offb 17,5). Das sei in diesem Zusammenhang noch einmal gesagt.

Gerhardt Maier – Edition C

Die einzigartige Stellung, die die Hure sich angemaßt, und die Schamlosigkeit, mit der sie ihre Unreinheiten ausgeschäumt hat, verblasst vor der grauenhaften Enthüllung, dass sie die Heiligen verfolgt hat wie keine zweite Organistion auf Erden. Sie ist „trunken von dem Blut der Heiligen“. Sie hat sich am Hinmorden von Männern und Frauen berauscht. Was Menschen bei normalem Verstand abstößt, bereitet ihr Lust und Wonne. Zwei Gruppen von Menschen haben unter der Hure gelitten, was daran ersichtlich ist, dass sorgfältig unterschieden wird zwischen „dem Blut der Heiligen“ und „dem Blut der Zeugen Jesu“.

1. „Das Blut der Heiligen.“ Johannes sieht in prophetischer Weise die letzte Phase eines Systems, das fast so alt ist wie die Menschheit, aber er sieht auch, dass sie sich im Lauf der Geschichte nie verändert hat. Die Heiligen haben schon vor dem Kommen Christi unter götzendienerischen Systemen gelitten. Die Zusammenfassung von Heb 11,32-38 spricht von Menschen, die sich im Glauben jedem Götzendienst widersetzten und dafür leiden mussten. Babylon ist an deren Blut schuldig.

2. „Das Blut der Zeugen Jesu“. Wenn wir ein wenig nachdenken, dann müssen wir erkennen, dass diese zweite Gruppe ein wenig größer sein muss als die Schar all derer, welche die Papstkirche ermordet hat. Das heidnische Rom tötete zahllose Christen bevor es eine Römisch Katholische Kirche gab. Der Ausdruck umfasst alle, die um des Zeugnisses Jesu willen im Lauf der Gemeindezeit ihr Leben gelassen haben, und auch jene, die danach um ihres Glaubens und Zeugnisses willen den Tod erleiden werden (12,17). Viele werden auf Betreiben der Hure bis zur Mitte der Drangsalszeit sterben. Das Blut dieser Zeugen geht zurück auf das satanische System der babylonischen Religion. Die Aussage in 18,24 ist noch umfassender. Sie reicht von der Zeit vor dem historischen Babel bis in die letzten Tage der Herrschaft des Tieres.

„Ich verwunderte mich … mit großer Verwunderung“ (Elberf) gibt die Beziehung zwischen dem Hauptwort und dem Verb sehr gut wider. Johannes ist geradezu entsetzt über die unfassbare Bosheit der großen Hure.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

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