Kategorie: Religion

Welchem Gott folgst du?

Wie – welchem Gott ich folge? – heute glaubt man doch nicht mehr an einen Gott – oder?
Nun ja, scheinbar haben sich viele ihre kleinen Götter gemacht und dazu noch viele Menschen die auf das Podest gestellt werden.
Dazu einen interessanten Artikel gefunden, der interessante Gedanken enthält und die Frage aufwirft, welchem Gott man wirklich folgt.

Obama & Co – Moderne Götter
von Samira Lazarovic
Ikonen aus Politik und Wirtschaft wie US-Präsident Obama, Apple-Chef Jobs und Fed-Chef Bernanke müssen hohe Erwartungen erfüllen. Wenn sie darüber stolpern, liegt es möglicherweise daran, dass das Podest, das wir ihnen gebaut haben, zu hoch ist.

Es war eine pralle Woche: US-Präsident Barack Obama sprach zur Nation, Apple-Chef hatte noch „one more thing“ in der Tasche und während die Wirtschaftsbosse in Davos die Köpfe zusammensteckten, schaffte es Ben Bernanke gerade noch so, sich eine weitere Amtszeit bei der US-Notenbank zu sichern. Jedes dieser Ereignisse vollzog sich im grellen Rampenlicht und jedes Mal bauten sich die Erwartungen schon im Vorfeld zu so riesigen Türmen auf, dass sie selbst im Idealfall einstürzen mussten. Denn diese Hoffnungen waren an Menschen gerichtet, nicht an Götter.

Wie hoch man von einem Podest fallen kann, bekommt derzeit vor allem US-Präsident Barack Obama zu spüren. Vor einem Jahr trat er sein Amt an und sollte nicht weniger tun, als die Welt retten. Zur Sicherheit wurde er mit reichlich Vorschusslorbeeren umkränzt und den Friedensnobelpreis gab es oben drauf. Nun ist die Enttäuschung groß: Der Afghanistan-Einsatz nimmt kein Ende, die Gesundheitsreform kommt nicht voran, von Guantanamo gar nicht erst zu reden. Glühende „Barack“-Fans wie Hollywood-Star und Vorzeigedemokratin Susan Sarandon wenden sich enttäuscht ab, das republikanische Lager frohlockt. Und die Welt-Börsen? Die reagieren mehr als verschnupft, weil Obama droht, der Bankenwelt Fesseln anzulegen.

Die Banker wiederum zeigen zwar auf ihrem Klassentreffen im Schweizer Nobelort Davos Einsicht, wollen aber auch nicht mehr gescholten werden. „Wir sollten mit den Schuldzuweisungen aufhören“, fordert etwa Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und appelliert gleichzeitig an die Branche, sich das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzuholen. Die Absicht ist gut, doch gleichzeitig fragt man sich, was vermessener ist: Der Glaube der Manager, in den Schweizer Bergen die Lösung für die Finanzkrise zu finden, oder unsere Erwartungen, dass sie das überhaupt können.

Schwieriges Erbe

Glück hatte Obama in dieser Woche immerhin mit der Personalie Ben Bernanke. Nur knapp vor dem Ablauf seiner ersten Amtszeit konnte sich der Wirtschaftsprofessor eine zweite Amtszeit als US-Notenbankchef sichern und ersparte damit dem US-Präsidenten eine Blamage, denn Obama hatte ihn bereits vor Monaten für weitere vier Jahre als Fed-Chef nominiert. Leichter wird die zweite Amtszeit nicht werden, denn die Erwartungen sind hoch, und die Kritiker sind angespitzt: Weitere Rettungsaktionen, wie für den angeschlagenen Versicherungsriesen AIG, wird Bernanke wohl nicht mehr durchsetzen können, obwohl gerade die AIG-Rettung zusammen mit der beherzten Senkung der Leitzinses ihm von seinen Befürwortern und der „Times“ den Titel „Person of the Year“ einbrachte.

Im Grunde ist es auch egal, wie der 56-Jährige in den kommenden Jahren agieren wird, gegen einen tiefer liegenden Grund der Enttäuschung ist er machtlos: Die heimliche Wut auf seinen Vorgänger Alan Greenspan. Der alte Börsenzauberer war eine Ikone der Wirtschaftswelt. Sein Greenspanesisch klingt noch heute in den Wall-Street-Ohren und keine andere Aktentasche war so beredt wie seine. Doch seine laxe Geldpolitik war eine der Hauptursachen der Finanzkrise, denn das billige Zentralbankgeld wandelte sich in reines Gift um. Die Enttäuschung an dem mittlerweile 83-Jährigen auszulassen, ist den meisten Verehrern jedoch unmöglich und so muss eben sein Nachfolger herhalten.

Religiöser Apfel-Kult

Eine bessere Woche als Bernanke hatte da Apple-Chef Steve Jobs: Er hatte es dabei, das „next big thing“, den langersehnten „iPad“. Macianer brachen wie erwartet in Ekstase aus, Apple-Gegner nörgelten und alle Erwartungen an eine Apple-Veranstaltung wurden erfüllt, mussten erfüllt werden – so ist das bei einem Kult. „Ja, ich glaube, sie haben es wieder geschafft“, erklärte ein leicht verunsicherter Analyst, während seine Kollegen bereits das Ende des Gutenberg-Zeitalters ausriefen. Was werden soll, wenn der gesundheitlich angeschlagene Steve Jobs nicht mehr mitspielen kann, weiß keiner – und wenn man es sich vorzustellen versucht, brechen die Aktienkurse weltweit ein. Denn auf den schmal gewordenen Schultern ruhen Erwartungen, die in der Branche und den Medien nur noch Vergleiche mit dem Heiland standhalten.

Und die Moral von der Geschicht? Wir sollten die Erwartungen an unsere Ikonen korrigieren. Sicher, mancher Manager oder Politiker kann mit einer Rede, einem Mausklick mehr bewegen, als andere im ganzen Leben. Doch ganz alleine können weder Bernanke, noch Jobs noch Obama die Welt verändern. Nicht zufällig benutzte Barack Obama in seiner Antrittsrede den Plural, nicht den Singular: „Wir werden die Herausforderungen, vor denen wir stehen weder mühelos noch in kurzer Zeit bewältigen.“ Oder um es mit Konfuzius zu sagen: „Fordere viel von Dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird Dir Ärger erspart bleiben.“

Und – fühlst du dich „erwischt“ weil dir eingige Gedanken auch schon so gekommen sind – und du Menschen nachfolgst – und diese in deinen Gedanken zu Göttern oder zum Messias geworden sind?

Deutsche erhalten US-Asyl

ein Artikel aus der heutigen taz

Flucht vor der Schulpflicht
Deutsche erhalten US-Asyl

Weil sie ihre fünf Kinder nicht dem deutschen Lehrplan aussetzen wollten, hat eine evangelikale Familie aus dem Ländle Asyl in den USA beantragt. Jetzt wurde ihr Antrag angenommen.

NASHVILLE apn | Ein US-Einwanderungsrichter hat einem deutschen Elternpaar Asyl gewährt, das mit seinen fünf Kindern wegen der allgemeinen Schulpflicht aus Deutschland weggezogen ist. Das gab am Dienstag eine Organisation bekannt, die sich für die Familie eingesetzt hat. Damit können Uwe und Hannelore R. und ihre fünf Kinder in Tennessee bleiben, wo sie seit 2008 leben. Sie unterrichten ihre Kinder zu Hause. Die evangelikalen Christen vertreten die Ansicht, dass der deutsche Lehrplan gegen christliche Werte verstößt.

Ihren Asylantrag begründete die Familie damit, dass sie wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt werde. „Während der letzten 10 bis 20 Jahre lief der Lehrplan in öffentlichen Schulen immer mehr christlichen Werten zuwider“, begründete der Familienvater die Entscheidung, die Kinder lieber zu Hause zu unterrichten. In der Schule seien seine ältesten Kinder mit Gewalt, Schikanen und Druck von Gleichaltrigen konfrontiert worden. „Ich halte es für wichtig, dass Eltern die Freiheit der Wahl haben, wie ihre Kinder unterrichtet werden.“
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Im Oktober 2006 hatte die Polizei die Kinder zu Hause abgeholt und zur Schule gebracht. Letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung der aus Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg stammenden Familie, ihre Heimat zu verlassen, war nach Worten des Vaters ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im November 2007, wonach in schweren Fällen die Sozialämter Eltern ihre Kinder wegnehmen können. Nach diesem Urteil „wussten wir, dass wir das Land verlassen mussten“, erklärte der Vater.

Die US-Regierung kann gegen das am Dienstag Urteil veröffentlichte noch Einspruch einlegen. Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde wollte zu dem Urteil zunächst keine Stellung nehmen.

Die Familie wurde in ihrem Asylverfahren von der Organisation Home School Defense Association unterstützt, die sich für das Recht auf Heimunterricht stark macht. Deren Vorsitzender Mike Donelly erklärte, man hoffe, dass das Urteil nun die öffentliche Meinung in Deutschland beeinflusse. Das sei auch ein Teil der Gründe dafür gewesen, der deutschen Familie Rechtsbeistand anzubieten.

Der deutsche Konsul für den Südosten der USA, Lutz Gorgens, ging in einer Erklärung nicht direkt auf das Urteil ein. Er betonte jedoch, Eltern in Deutschland hätten eine große Bandbreite von Bildungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Es gebe öffentliche und private Schulen und auch solche mit alternativen Lehrplänen wie Waldorf- und Montessori-Schulen. Die allgemeine Schulpflicht garantiere einen hohen Bildungsstandard für alle Kinder.

Schulbildung wird ja hier nicht abgelehnt, sondern die Ausrichtung der Schule?

Die Schulpflicht wurde ursprünglich (durch den König von Preußen) eingeführt, damit man die Bibel lese.

Wahrnehmung verändert

Was wünsch ich mir am meisten?
Woran hängt mein Herz?
Wovor hab ich Angst?
Womit beschäftige ich mich so sehr, dass ich dafür alles andere „ausblende“?
Manche Menschen belächeln Personen, die sich ganz und ganz für „ihren Gott aufopfern“ ohne dass es irgendwie „vernünftig aussieht“. Wenn dann gottesfürchtige Menschen „das Eingreifen Gottes in unmittelbarer, greifbarer Nähe sehen“ dann scheint dies für alle anderen „irrational“. Warum das so ist? Lies hier eine interessante Information:

Mensch trickst sich selbst aus

Wunschdenken rückt das Objekt der Begierde in greifbarere Nähe

Dringende Bedürfnisse verändern, wie man die Welt sieht, haben zwei US-Psychologen gezeigt: Wer sich etwas sehr wünscht, dem erscheint dieses Objekt buchstäblich eher in Reichweite zu sein als ein weniger begehrtes. So ist etwa für einen Durstigen eine Flasche Wasser weniger weit entfernt als für jemanden, der gerade erst seinen Durst gestillt hat. Dahinter steckt nach Ansicht der Forscher eine Taktik, die sich im Lauf der Evolution entwickelt hat, um eine optimale Versorgung des Körpers zu gewährleisten: Das subjektiv empfundene Schrumpfen der Distanz lässt das Erreichen des Gewünschten leichter erscheinen und soll dazu motivieren, auch tatsächlich Energie zu investieren, um an das Objekt zu gelangen.

Dass der körperliche Zustand prinzipiell in der Lage ist, die Wahrnehmung zu verändern, haben bereits frühere Studien gezeigt. Dabei ging es jedoch meist um unerwünschte Objekte beziehungsweise darum, Energie- oder Ressourcenverschwendung zu vermeiden. So scheint ein Hügel beispielsweise für einen sehr erschöpften, einen schwer beladenen oder einen älteren Menschen steiler zu sein als für jemanden, der körperlich fit und ausgeruht ist. Um nun zu prüfen, ob es eine ähnliche Wahrnehmungsverzerrung auch bei begehrten erwünschten Dinge gibt, entwarfen Emily Balcetis von der New York University und ihr Kollege David Dunning von der Cornell University jetzt verschiedene Studien.

In der ersten sollten Freiwillige abschätzen, wie weit eine Flasche Wasser von ihnen entfernt auf einem Tisch steht. Die Hälfte der Probanden hatte zuvor salzige Brezeln gegessen und war dementsprechend durstig, die andere Hälfte hatte dagegen bereits mehrere Gläser Wasser intus. Die Durstigen schätzten die Entfernung mit im Schnitt 63,5 Zentimetern als deutlich geringer ein als die andere Gruppe, die auf einen Durchschnitt von 71 Zentimetern kam, zeigte die Auswertung. Der gleiche Effekt zeigte sich auch in der zweiten Studie, in der die Testteilnehmer angeben sollten, wie weit eine 100-Dollar-Note von ihnen entfernt auf dem Boden lag. Wurde den Probanden zuvor gesagt, sie könnten das Geld gewinnen, schätzten sie die Entfernung auf 1,30 Meter. Glaubten die Teilnehmer hingegen, das Geld gehöre dem Wissenschaftler, lag ihre Schätzung bei 1,50 Meter.

Auch in einer dritten Studie konnten die Psychologen den Verzerrungseffekt nachweisen: Sie ließen die Probanden kleine sandgefüllten Säckchen auf eine etwas weiter entfernt liegende Geschenkkarte werfen, die entweder 25 Dollar enthielt oder gar nichts. Bei der aufgeladenen Karte zielten die Probanden prinzipiell etwas zu kurz, während sie bei der leeren eher zu weit warfen. Die geschätzte Entfernung hängt also von der Attraktivität des Objektes ab, schließen die Forscher – und die wird wiederum vor allem vom körperlichen Zustand und den aktuellen Bedürfnissen bestimmt. Vermutlich sei dieser Effekt vor allem in sehr sicheren Umgebungen ausgeprägt, wo das Stillen der körperlichen Bedürfnisse im Vordergrund steht. Gebe es hingegen Bedrohungen, trete vermutlich eine andere Wahrnehmungsverzerrung in den Vordergrund – die nämlich, bei der nicht die positiven, sondern die negativen, bedrohlichen Objekte näher erscheinen, so dass schneller ein Fluchtreflex ausgelöst wird.

Emily Balcetis (New York University) et al.:Psychological Science, Bd. 21, S. 147
ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

Evolution endlich bewiesen?

Was würde wohl Herr Darwin dazu sagen:

Neandertaler besaß bereits Abstraktionskraft

Forscher sehen in verzierten Muscheln Hinweis auf Sinn für Symbolik

Der Neandertaler war dem von Afrika her einwandernden modernen Menschen geistig durchaus ebenbürtig. Zwei Funde von gelochten und mit Pigmenten verzierten Muscheln im südöstlichen Spanien belegen jetzt, dass der Neandertaler vor 50.000 Jahren bereits Sinn für Symbolik ausgebildet hat. Diese Abstraktionsfähigkeit stellt den frühen Bewohner des Raums zwischen dem heutigen Spanien und dem Nordirak nach Ansicht des europäischen Archäologenteams auf eine Stufe mit seinen Zeitgenossen, die derartige Dekorationen bereits vor 120.000 Jahren verwendeten. Der Neandertaler lebte in dem Zeitraum vor rund 160.000 bis 30.000 Jahren.

In der nahe der spanischen Mittelmeerküste gelegenen Höhle von Aviones förderte die Grabung unter anderem vier bis neun Zentimeter große, gelochte Herz- und Meermuscheln zu Tage. An diesen entdeckten die Wissenschaftler rötliche und gelbe Farbpigmente, die aus rund sieben Kilometer entfernt gelegenen Vorkommen stammen. Mit Mineralien orange eingefärbt ist eine Jakobsmuschel aus dem Feldüberhang Cueva Antón, der 60 Kilometer landeinwärts liegt. Die jeweiligen Fundschichten lassen sich eindeutig auf ein Alter von 50.000 Jahren datieren.

Mit Symbolen verzierte Kulturgegenstände sind von den Experten bisher nur dem modernen Menschen zugeordnet worden, der sich vor 100.000 Jahren auf den Weg vom südlichen Afrika in den Nahen Osten machte und vor 40.000 Jahren in Europa einwanderte. Wissenschaftler sind sich einig, dass die Ornamente der persönlichen oder sozialen Kennzeichnung dienten und als Ausdruck von Intelligenz zu werten sind – eine Interpretation, die nach Ansicht der Ausgräber der spanischen Höhlenfunde nun auch für die Sammler und Jäger der Neandertaler-Spezies zu gelten hat. Damit wird auch der These widersprochen, dass der Neandertaler wegen seiner unterlegenen Denkfähigkeit ausgestorben ist. Gekerbte und durchbohrte Tierzähne aus Neandertaler-Fundstätten beispielsweise in Frankreich waren als Fehldatierungen abgetan worden oder als „sinnlose Imitationen“ der Werke moderner Menschen, die in den Lebensraum einwanderten.

In der Aviones-Höhle stießen die Wissenschaftler auch auf Überreste von Meeresschnecken und von Rotalgen. Sie spekulieren, dass schon die Neandertaler eine vorindustrielle Methode beherrschten, wie sich leicht verderbliche Meeresweichtiere über größere Strecken transportieren lassen: Die Mollusken werden in feuchte Algenumschläge verpackt. Der Meeresspiegel des Mittelmeers lag vor 50.000 Jahren 50 bis 90 Meter tieferer als heute, wodurch die damalige Küstenlinie 1,7 bis sieben Kilometer von der Cueva de los Aviones entfernt war.

João Zilhão (University of Bristol, Bristol) et al.: PNAS (doi: 10.1073/pnas.0914088107)

ddp/wissenschaft.de – Rochus Rademacher

Ich denke, er würde jetzt einsehen, dass die angeblichen Beweise, die wir heute in so manchem Museum anschauen können, KEIN BEWEIS für seine Theorie sind!

Erschrekend, in wie vielen Ländern Christen verfolgt werden

Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 wurde veröffentlicht. Wie gut wir es hier haben, dass wir eine Bibel haben und drin lesen UND darüber sprechen können wenn wir wollen und mit wem wir wollen. Aber in vielen Ländern ist es eine Herausforderung ein Christ zu sein – diese Organisation zählt alle Christen die verfolgt werden – weil sie CHRISTEN sind, und nicht einzelne Gruppen

1. Erklärung zum Weltverfolgungsindex

Berichtszeitraum: 1.11.2008 bis 31.10.2009

Open Doors schätzt, dass weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Christen sind die weltweit größte Gruppe der aus religiösen Gründen Verfolgten. Der jährlich von Open Doors veröffentlichte Weltverfolgungsindex ist eine Aufstellung von 50 Ländern, in denen Christen am meisten verfolgt oder benachteiligt werden. Der erste Weltverfolgungsindex erschien 1991 und konzentriert sich seit Entstehung auf die Situation verfolgter Christen in einem Land. Die Auflistung – die erste und älteste ihrer Art – soll Kirchen, Gesellschaft, Medien und Politik die Situation der verfolgten Kirche bewusst machen, um verfolgten Christen effektiv auf verschiedenen Ebenen helfen zu können. Jedes Jahr bewertet eine Arbeitsgruppe die Situation für Christen in einem Land anhand:

– veröffentlichter Übergriffe auf Christen im Berichtszeitraum
– Einschätzungen von Experten auf dem Gebiet der Religionsfreiheit
– eigener Erhebungen vor Ort

Informationen aus erster Hand

Open Doors befragt zumeist einheimische Mitarbeiter, Pastoren und Kirchenleiter vor Ort oder Experten. Die Platzierung eines Landes ergibt sich nicht nur aus veröffentlichten bzw. bekannten Übergriffen auf Christen im Berichtsjahr, sondern spiegelt vielmehr die grundsätzliche Religionsfreiheit für Christen in ihrem Land wider. Wenn vollständige und sichere Informationen aus einem Land nicht erhältlich sind, wirkt sich das in der Platzierung zugunsten des Landes aus – selbst wenn der tatsächliche Grad der Verfolgung möglicherweise höher liegt.

Bei der Erhebung werden Aspekte der Religionsfreiheit beleuchtet, wie beispielsweise:

Der rechtliche und offizielle Status von Christen
– Ist Religionsfreiheit mit dem Recht auf öffentliche Versammlungen in der Landesverfassung und/oder den Landesgesetzen verankert?
– Haben die Bürger das Recht, ungestraft zum Christentum zu konvertieren?
– Gibt es eine verpflichtende Staatsreligion für jeden Bürger?
– Dürfen Christen ihre Religion öffentlich ausüben?

Die tatsächliche Situation der im Land lebenden Christen
– Werden Christen ihres Glaubens wegen verhaftet oder getötet?
– Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?

Reglementierungen durch den Staat
– Dürfen christliche Literatur und Bibeln im Land gedruckt, verbreitet bzw. eingeführt werden?
– Werden christliche Veröffentlichungen zensiert/verboten?
– Dürfen Kirchen gebaut, renoviert oder Räume für gemeindliche Zwecke gemietet/gekauft werden?

Faktoren, die die Religionsfreiheit in einem Land untergraben können
– Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser aus christenfeindlichen Motiven angegriffen?
– Gehen Behörden den Beschwerden und Anzeigen von Christen wegen nicht-staatlicher Übergriffe nach?

LÄNDERINFORMATIONEN ZUM WELTVERFOLGUNGSINDEX 2010

Die ersten zehn Länder
Platz 1: Nordkorea (Vorjahr: 1)
Platz 2: Iran (Vorjahr: 3 )
Platz 3: Saudi-Arabien (Vorjahr: 2)
Platz 4: Somalia (Vorjahr: 5)
Platz 5: Malediven (Vorjahr: 6)
Platz 6: Afghanistan (Vorjahr: 4)
Platz 7: Jemen (Vorjahr: 7)
Platz 8: Mauretanien (Vorjahr: 18 )
Platz 9: Laos (Vorjahr: 8 )
Platz 10: Usbekistan (Vorjahr: 10 )

Platz 1: Nordkorea

Den ersten Platz auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 belegt erneut Nordkorea. Zum achten Mal in Folge. Jedwede religiöse Aktivität wird vom Regime als Angriff auf die sozialistischen Prinzipien Nordkoreas wahrgenommen. Für Christen ist die Lage gegenwärtig extrem hart. Obwohl das Regime langsam, aber stetig seine eiserne Kontrolle über die Gesellschaft verliert und sich Kim Jong Ils Gesundheitszustand nach einem Schlaganfall verschlechtert hat, versucht das Regime, die Bevölkerung durch Mobilisierungskampagnen zu kontrollieren. Christliche Aktivitäten sollen im Keim erstickt werden. Mit 150- und 100-Tage-Kampfkampagnen soll der ideologische Geist der Bevölkerung gestärkt werden. Das System des Straßenhandels („Schwarzmarkt“) soll zerstört werden. Bei Hausdurchsuchungen in Nordkorea sind viele Christen entdeckt worden. Während der Kampagnen hat es das nordkoreanische Regime besonders auf die Christen, die sich überall in Nordkorea im Untergrund versammeln, abgesehen. Christen droht Gefängnis, Arbeitslager oder die Hinrichtung. Es wurden schreckliche Folterarten gegen verhaftete Christen angewandt. Auch ihre Familien sind regelmäßig von diesen Repressalien betroffen. Trotz dieser menschenverachtenden Lebensumstände wächst die christliche Gemeinde im Untergrund. Die Möglichkeiten für Nordkoreaner, das Evangelium zu hören, werden größer, vor allem für diejenigen, die in Großstädten in der Nähe zum Nachbarland China leben.

Platz 2: Iran

Neu auf Platz 2 ist die Islamische Republik Iran (Vorjahr: 3). Es gab zwar keine Berichte über Ermordungen von Christen aufgrund ihres Glaubens, doch die Welle der Verhaftungen von Christen, die im Jahr 2008 ihren Anfang genommen hat, setzte sich im Jahr 2009 noch stärker fort. Mindestens 85 Christen wurden verhaftet. Die meisten Verhafteten wurden im Gefängnis misshandelt. Zwar ist die Mehrzahl der festgenommenen Christen inzwischen frei-gelassen worden – doch sind noch Gerichtsverfahren anhängig und Christen können jederzeit verurteilt werden. Viele freigelassene Christen werden weiterhin überwacht und bedroht. Die Verhaftungen lösten bei Christen große Furcht aus. Iranische Behörden haben im Jahr 2009 einige Kirchen geschlossen. Hauptgrund für die Kirchenschließungen war die Anwesenheit vieler Christen muslimischer Herkunft in Gottesdiensten. Der Islam ist die offizielle Religion im Iran. Alle Gesetze und Vorschriften müssen mit der offiziellen Interpretation der Gesetze der Scharia (islamisches Recht) übereinstimmen. Obwohl ethnische Christen (Armenier und Assyrer) als religiöse Minderheit offiziell anerkannt und geschützt sind, haben sie von Inhaftierungen, von körperlichen Misshandlungen, Einschränkungen und Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens berichtet. Armenische und assyrische Gemeinden dürfen ihre Landsleute in ihrer eigenen Sprache unterweisen. Doch Farsi sprechende Muslime, die Christen wurden, zu unterstützen, ist ihnen verboten. Gemäß der offiziellen Interpretation der Scharia muss jeder Muslim, der den Islam verlässt, um eine andere Religion anzunehmen, mit der Todesstrafe rechnen. Viele Gottesdienste werden von der Geheimpolizei überwacht. Auf Christen, die sich in Gemeinden oder Hausgemeinden engagieren, wird Druck ausgeübt. Sie werden vernommen, festgenommen und ins Gefängnis gesteckt und geschlagen.

Platz 3: Saudi-Arabien

Von vormals Platz 2 ist Saudi-Arabien auf einen 3. Platz im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 gerückt. Was nicht bedeutet, dass sich die Religionsfreiheit für Christen verbessert hat. Im Gegensatz zum vorigen Berichtszeitraum erhielt Open Doors keine Meldungen über Christen, die um ihres Glaubens willen getötet oder verletzt wurden. Lediglich von der Verhaftung eines einzigen Christen wurde berichtet. Ein ausländischer Pastor sah sich zur Flucht aus dem Land genötigt. Er hatte Todesdrohungen erhalten. Einige kamen von der „Mutawwa“, der saudischen Religionspolizei. Religionsfreiheit existiert nicht in dem wahhabitischen Königreich, das seinen Bürgern nur gestattet, einer einzigen Religion anzugehören: dem Islam. Die freie Wahl der persönlichen Religion oder gar ein Religionswechsel ist nicht gestattet. Das Rechtssystem basiert auf dem islamischen Recht, der Scharia. Apostasie, der Übertritt eines Muslims zu einer anderen Religion, ist ein todeswürdiges Verbrechen – falls der „Abtrünnige“ nicht widerruft. Zwar erkennt die Regierung das Recht von Nicht-Muslimen an, Gottesdienste im privaten Rahmen zu halten, doch die öffentliche Ausübung nicht-muslimischer Anbetung ist untersagt. Nicht-Muslimen, die an derartigen Aktivitäten beteiligt sind, drohen Verhaftung, Inhaftierung, Auspeitschung, die Abschiebung und manchmal Folter. Muslime, die Christen wurden, können Opfer von „Ehrenmorden“ werden, wenn ihre Familie oder ihr gesellschaftliches Umfeld ihren neuen Glauben entdeckt.

Platz 4: Somalia

Im Laufe des Berichtszeitraums verschlimmerte sich die Lage für Christen in Somalia. Äthiopische Streitkräfte verließen das Land im Januar 2009. Scheich Sharif Sheikh Ahmad von der oppositionellen Allianz zur Befreiung von Somalia (ARS – Alliance for the Reliberation of Somalia mit Sitz in Dschibuti) wurde vom Parlament der Übergangsregierung als Präsident vereidigt. In der Hoffnung, sowohl die Regierung zu stärken, als auch die islamistischen Kräfte zu schwächen und damit einen möglichen Aufstand abzuwehren, stimmte das Parlament im April 2009 einstimmig für die Einführung des islamischen Rechts (Scharia). Radikal-islamische Milizen wie Al-Shabaab und der rivalisierende Hizbul-Islam kontrollieren den Hauptteil des Südens Somalias und bekämpfen Sheikh Ahmad und seine Regierung in der Hauptstadt Mogadishu. Christen stehen unter Beobachtung vonseiten der Regierung und der islamischen Milizen. Die extremistische Al-Shabaab macht regelrecht Jagd auf Christen. Open Doors erhielt Berichte über mindestens elf Christen, die aufgrund ihres Glaubens ermordet wurden. Etliche weitere mussten fliehen, wurden entführt, festgenommen oder verletzt. Die „Transitional Federal Charter of the Somali Republic“ sieht Religionsfreiheit vor, aber in der Praxis wird dieses Recht wenig respektiert. Denn die Charta etabliert auch den Islam als nationale Religion, sodass kein Gesetz dem Islam widersprechen darf. Die meisten der wenigen Christen leben in Südsomalia. Sie werden schwer verfolgt und praktizieren ihren Glauben im Geheimen. Außerdem gibt es einige wenige Christen in Puntland und Somaliland. Weitere somalische Christen leben als Flüchtlinge in benachbarten Ländern.

Platz 5: Malediven

Im Inselreich der Malediven ist der Islam die offizielle Staatsreligion. Die Gesetzgebung verbietet die Ausübung jeder anderen Religion. Systematisch werden Christen auf den Malediven verfolgt. Die Regierung betrachtet sich als Hüterin und Verteidigerin des Islam. Kirchen sind verboten; der Import christlicher Literatur ist untersagt; Nicht-Muslime werden diskriminiert, die gesellschaftliche Kontrolle ist enorm. Der durchschnittliche Malediver stimmt dem Verbot nicht-islamischer Religionen zu. In diesem Land – einem der am wenigsten mit dem Evangeli-um erreichten Länder der Welt – gibt es nur eine Handvoll einheimischer Christen. Aus Angst vor Entdeckung praktizieren sie ihren Glauben nur heimlich. So weit bekannt, sind wegen Apostasie (Abfall vom Islam) keine Konvertiten im Berichtszeitraum ermordet wurden. Es kam zu keiner Verbesserung hinsichtlich der Religionsfreiheit. Es gab zwei bis drei Meldungen über ausländische Christen, die des Landes verwiesen wurden, nachdem man christliches Material in ihrem Gepäck gefunden hatte.

Platz 6: Afghanistan

In Afghanistan Christ zu sein ist immer noch außerordentlich schwierig, vor allem, weil die Verfassung auf islamischen Grundsätzen basiert. Zudem ist der Islam Staatsreligion und die Gesetze dürfen den Überzeugungen und Vorschriften des Islam nicht widersprechen. Das vorige Jahr war hart für die Christen, da der Einfluss des Islam mit dem Einfluss der Taliban in vielen Provinzen zugenommen hat. Die Taliban haben dort arbeitende Ausländer, christliche Entwicklungshelfer und einheimische Christen bedroht. Der gesellschaftliche Druck vonseiten der Familie und der Gesellschaft auf Christen ist immer noch sehr hoch. Einheimischen Muslimen, die ihren Übertritt zum Christentum nicht verborgen hielten, wurde oft mit Gewalt und sogar mit der Ermordung – auch der Familie – gedroht. Die Drohungen sollten einschüchtern und Christen zwingen, ihrem neuen Glauben abzuschwören. In manchen Fällen wurden Christen, die sich kurz zuvor vom Islam bekehrt hatten, verletzt und verschleppt. Zudem wurden Christen in der Schule und am Arbeitsplatz oder auf Behörden diskriminiert. Infolgedessen praktizieren die meisten Christen ihren Glauben nicht in der Öffentlichkeit. Sie fühlen sich auch nicht frei, eine Hausgemeinde zu besuchen oder sich zu versammeln. Soweit Open Doors bekannt ist, ist im Berichtszeitraum kein Christ um seines Glaubens willen getötet worden. Trotz aller Härte kommen in Afghanistan weiterhin Muslime zum christlichen Glauben.

Platz 7: Jemen

Der Jemen verbleibt auf Platz 7 im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010. Doch die Gesamtpunktezahl der Bewertung der Religionsfreiheit hat zugenommen. Im Juni 2009 wurden neun ausländische christliche Mitarbeiter eines Krankenhauses von Bewaffneten entführt. Drei der Entführten wurden ermordet. Das Schicksal der übrigen sechs, darunter drei Kinder, war bei Erscheinen des Weltverfolgungsindex unbekannt. Im Berichtszeitraum kam es zu einer Zunahme der Beschlagnahmung von christlichem Material. Die jemenitische Verfassung garantiert Religionsfreiheit, erklärt aber auch, dass der Islam Staatsreligion und die Scharia (islamisches Recht) die Grundlage aller Gesetze ist. Die jemenitische Regierung gestattet Ausländern einige Freiheit, ihren Glauben zu praktizieren. Doch jemenitische Bürger dürfen nicht zum Christentum oder einer anderen Religion konvertieren. Konvertiten aus dem Islam droht die Todesstrafe, falls ihr neuer Glaube entdeckt wird. Das Evangelium an Muslime weiterzugeben, ist verboten. Muslime, die Christen wurden, erfahren Widerstand vonseiten der Behörden sowie von extremistischen Gruppen, die „Abtrünnigen“ mit dem Tod drohen, sollten sie nicht zum Islam zurückkehren.

Platz 8: Mauretanien

Neu unter den schlimmsten Verfolgerstaaten ist das westafrikanische Mauretanien. Für Christen hat sich die Lage dort im Berichtszeitraum deutlich verschlechtert. Im Juni 2009 wurde ein Christ, der als Entwicklungshelfer im Land arbeitete, ermordet. Für die Ermordung erklärte sich die Al-Kaida im Maghreb (AQIM) verantwortlich, eine terroristische Gruppe algerischen Ursprungs, die sich vor Kurzem mit Al-Kaida zusammengetan und ihren Aktivitätsbe-reich auf den gesamten Norden von Afrika ausgeweitet hat. 35 mauretanische Christen wurden im Juli 2009 festgenommen und gefoltert. Eine Gruppe von 150 südlich der Sahara lebenden Christen wurde im August 2009 für zwei Tage verhaftet. Sie hatten eine eigene kirchliche Versammlung abgehalten, was nur ein paar katholischen und protestantischen Kirchen erlaubt ist. Für die Festnahme und Folter mauretanischer Christen und die Festnahme der 150 Christen waren örtliche Polizisten verantwortlich. Die mauretanische Verfassung erklärt das Land zur islamischen Republik. Der Islam ist Staatsreligion. Die Regierung beschränkt die Religionsfreiheit durch das Verbot, nicht-islamisches religiöses Material bzw. Literatur zu drucken, einzuführen, zu verteilen und Muslimen das Evangelium zu verkünden. Eine von General Aziz geführte Militärjunta stürzte im Jahr 2008 den gewählten Präsidenten des Landes. Mauretaniens pro-demokratische Parteien drängten die Afrikanische Union, Druck auf die herrschende Junta auszuüben, damit der gestürzte Präsident wieder eingesetzt würde. Nach vielen Gesprächen und der Entlassung des früheren Präsidenten wurde im Juli 2009 General Aziz zum neuen Präsidenten gewählt.

Platz 9: Laos

Die Kirche in Laos ist relativ klein, wächst aber weiter (ca. 200 000 Christen, zumeist Angehörige ethnischer Minderheiten). Im Berichtszeitraum gab es keine Verbesserungen der Religionsfreiheit. Die Haltung der Regierung gegenüber Christen ist sehr negativ. Alle Christen unterliegen strenger Überwachung und Beschränkungen. Sie gelten als Agenten der USA mit der Mission, die Demokratisierung des Landes zu betreiben. Die Kirche kann ihre Aktivitäten nicht frei ausüben. Christliche Konvertiten, welche den Ahnenkult aufgegeben haben, geraten unter großen gesellschaftlichen Druck. Von Zeit zu Zeit wurden Christen inhaftiert, viele von ihnen wurden körperlich und psychisch misshandelt und unter Druck gesetzt, ihren (neuen) Glauben zu widerrufen. Im Berichtszeitraum wurden zwei Christen getötet; zwei befanden sich im Gefängnis und mindestens 21 weitere sind verhaftet und ohne Prozess festgehalten worden. Regelmäßig wurden Christen körperlich drangsaliert. Eine kleine Zahl von Kirchen wurde zerstört oder beschädigt. Trotz des hohen Verfolgungsgrades gibt es in Laos viele nicht-registrierte Aktivitäten und die Kirche scheint zu wachsen.

Platz 10: Usbekistan

Die Religionsfreiheit in Usbekistan hat sich im Berichtszeitraum verschlechtert. Die Stimmung ist christenfeindlicher geworden. Das zeigte sich in einer Zunahme von Hausdurchsuchungen und Literaturbeschlagnahmungen. Christen wurden verhaftet und mit Geldstrafen belegt. Viele christliche Leiter wurden verhört und unterschiedlich lange auf Polizeistellen festgehalten, wo sie auch körperlich und seelisch drangsaliert wurden. Zudem misshandelten Angehörige Christen, um sie zum Übertritt zum Islam zu bewegen. Ein weiteres Zeichen für die verschärfte Lage ist die Instrumentalisierung der Medien durch die Behörden, um Stimmung gegen Christen zu machen und sie öffentlich zu verleumden. So werden in der beliebten Fernsehsendung „In den Klauen der Unwissenheit“ (Erstausstrahlung: Mai 2008) Christen als Sektierer und Satanisten dargestellt. Engagierte Christen setzen angeblich Drogen und Beste-chungsgelder ein, um Menschen für das Christentum zu gewinnen. Schwerpunkt der Fernsehsendung ist die „Verführung von Kindern“ durch protestantische „Sekten“. Die Sendung wurde mehrmals wiederholt (zuletzt im September 2009) und als DVD herausgegeben. Trotz der Verfolgung wächst die Kirche in Usbekistan jedoch weiter. Usbekische Christen stehen vielen Hindernissen gegenüber. Usbekische christliche Gemeinschaften erhalten keine offizielle Registrierung; ohne Registrierung sind ihre Versammlungen illegal. Für Christen ist die Lage schwierig geblieben.

Länder, in denen sich die Lage verschlechtert hat

Die Religionsfreiheit für Christen verschlechterte sich im Berichtszeitraum in Somalia, dem Jemen, Mauretanien, Vietnam, Aserbaidschan, Tadschikistan, der Türkei, Tunesien und Kirgisistan.

Platz 21: Vietnam

Der Optimismus hinsichtlich der Entwicklungen der Religionsfreiheit in Vietnam scheint abgenommen zu haben. Mittlerweile steht die Theorie auf dem Papier im offensichtlichen Kontrast zu der tatsächlichen Situation auf der Straße. Im Berichtszeitraum kam es zu größeren Konfrontationen zwischen Christen und der Regierung, nachdem diese Kircheneigentum beschlagnahmt hatte. Viele Christen wurden bei Demonstrationen verprügelt und festgenommen. Etliche Kirchen und Klöster wurden abgerissen. Die staatlichen Medien stellten bei der Berichterstattung über die Ausschreitungen Christen negativ dar.

Platz 24: Aserbaidschan

Der Grad der Verfolgung von Christen in Aserbaidschan, einem Mitglied des Europarats, hat sich im Berichtszeitraum erhöht. Am 31. Mai 2009 wurde ein neues repressives Religionsgesetz eingeführt, das dem Staatlichen Komitee für die Arbeit mit religiösen Organisationen ein größeres Kontrollrecht gibt. Alle religiösen Organisationen müssen sich bis zum 1. Januar 2010 erneut registrieren lassen. Einige christliche Gruppen haben vor Gericht Widerspruch eingelegt, weil ihnen die Registrierung verweigert wurde. Doch die Gerichte sind für ihre Korruption und Islam-Freundlichkeit bekannt. Die Lage ist für Christen schwieriger geworden. Die Behörden haben bemerkt, dass mehr Menschen Christen geworden und die christlichen Gemeinden gewachsen sind. Die Folge sind kompliziertere Verfahrensvorschriften für die Gründung von neuen Gemeinden. Evangelische Gemeinden werden oft als Sektierer betrachtet, die die innere Stabilität gefährden. Arbeitgeber behalten nur ungern Christen als Angestellte. Auch die Zensur christlicher Literatur wurde verschärft.

Platz 32: Tadschikistan

Ein neues Religionsgesetz, das am 1. April 2009 in Tadschikistan veröffentlicht wurde, schränkt die Rechte religiöser Gemeinschaften und damit auch die Rechte von Christen stark ein. Dem Ausschuss für religiöse Angelegenheiten wurden größere Kontrollrechte zur Regelung von Gemeindeangelegenheiten übertragen. Alle religiösen Schriften müssen genehmigt werden. Im Jahr 2009 ist das Interesse in der Bevölkerung am Islam in beachtlichem Maße gewachsen. Es kam zu mehr Druck auf Christen muslimischer Herkunft. Sich öffentlich zu Gottesdiensten zu versammeln, wird für tadschikische Christen immer schwieriger. Wer öffentlich das Evangelium weitergibt, läuft Gefahr, zur Zielscheibe für Drangsalierung und Verfolgung zu werden. Die Unterdrückung geschieht hauptsächlich durch Angehörige, die örtliche Gesellschaft und islamische Geistliche. Unter Christen wächst die Angst davor, offen zu evangelisieren, so dass das Christentum immer langsamer wächst.

Platz 35: Türkei

In der Türkei kam es zu keinen großen Veränderungen hinsichtlich der Religionsfreiheit für Christen. Die Gesamtzahl der Punkte ist höher als im vergangenen Jahr. Der deutsche Geschäftsmann Gregor Kerkeling wurde am 20. Juli 2009 in Istanbul getötet. Bei einem Zwischenfall in Istanbul am 3. August 2009 wurde ein Christ wegen seiner missionarischen Aktivitäten offen bedroht. Manche Christen erlebten Druck vonseiten ihrer Familien, weil sie sich zu einer Kirche halten. In einigen Kirchengebäuden kam es während der Berichtszeit zu. Der Prozess um die Ermordung von drei Christen im April 2007 in Malatya dauert an. Bislang wurde kein Urteil gesprochen. Ebenso kam es im Fall der türkischen Christen Hakan Tastan und Turan Topal wegen „Beleidigung des Türkentum und des Islam“ zu keinem Urteil.

Platz 44: Tunesien

Für diesen Berichtszeitraum erhielt Open Doors mehr Informationen über die Kirche in Tunesien. Die Zahl der Christen in dem islamisch geprägten Land wächst. Gründe sind u. a. eine gestiegene Offenheit bzw. Neugier für das Evangelium unter Muslimen und christliche Radiosendungen. Präsident Ben Ali wurde im Oktober 2009 mit 85 Prozent der Stimmen für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt. Repressive Aktionen und strenge Kontrollen bis zu den Präsidentschaftswahlen haben die Lage der Christen und Gemeinden im Land negativ beeinflusst. Behörden und die Polizei überprüften alles, was sie als Gefahr für die innere Stabilität des Landes ansahen (z. B. radikale Islamisten und Christen muslimischer Herkunft). Etliche Christen wurden verhört und manche von ihnen wurden von Polizisten geschlagen. Die einheimische Kirche kann nicht frei operieren; sie kann christliche Literatur nur begrenzt verteilen und ist bei der Evangelisation sehr eingeschränkt. Die Verfassung sieht Religionsfreiheit vor, schreibt aber gleichzeitig die enge Anbindung an die Lehren des Islam fest. Die Weitergabe des Evangeliums an Muslime wird als Bekehrungsversuch und Störung der öffentlichen Ordnung und somit als illegal betrachtet. Einreiseanträge ausländischer Christen, denen man Bekehrungsbemühungen unterstellt, werden nicht erneuert oder man übt Druck auf ihre Arbeitgeber aus, ihre Verträge nicht zu verlängern. Infolgedessen hat das Land im Berichtsjahr eine nennenswert höhere Punktzahl erhalten.

Platz 49: Kirgisistan

Kirgisistan ist neu auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex. Das Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Westen an Usbekistan, im Südwesten an Tadschikistan und im Osten an China. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Muslimen. Kirgisistan ist ein säkularer Staat, obwohl der Islam einen wachsenden Einfluss auf die Politik und das tägliche Leben hat. Am 12. Januar 2009 nahm Kirgisistan ein neues Religionsgesetz an, das den Aktivitäten religiöser Gruppen größere Beschränkungen auferlegt. Seit Inkrafttreten dieses neuen Gesetzes ist die Lage für die Kirchen im Land schwieriger geworden. Alle religiösen Gruppen müssen sich neu registrieren lassen. Für eine Registrierung sind mindestens 200 Mitglieder erforderlich. Berichtet wird von einem gestiegenen Grad an Drohungen und Schikanen gegenüber Christen. Versammlungsorte dürfen nicht mehr ohne Genehmigung genutzt werden. Die Polizei sucht Pastoren und Gemeinden auf und verhängt Verbote für religiöse Unterweisung sowie die Verteilung religiöser Literatur. Der gesellschaftliche Druck auf einheimische Christen ist besonders stark in der südlichen Region des Landes.

Länder, in denen sich die Lage verbessert hat

Abgenommen hat die Gesamtzahl der Punkte für Saudi-Arabien, Algerien, Indien, Kuba, Jordanien, Sri Lanka und Indonesien.

Platz 24: Algerien

Seit Ende 2007 nehmen Maßnahmen gegen die Kirche in Algerien und der Druck auf die Christen aufgrund der Durchsetzung der Verordnung 06-03 deutlich zu. Hierbei handelt es sich um ein Gesetz, das Evangelisation unter Muslimen untersagt. Gleichzeitig gibt es der Regierung das Recht, jeden Aspekt des christlichen Lebens zu regeln. In der Folge sind 26 Kirchen geschlossen und mindestens zehn Christen festgenommen und verhört worden. Einige von ihnen erhielten Haftstrafen auf Bewährung und Geldstrafen. Das harte Vorgehen gegen Christen ging im Berichtszeitraum zurück. Die algerische Regierung hatte sich internationalen Protesten und einer negativen Berichterstattung in internationalen Medien gebeugt. Die USA sowie die Außenministerien von Frankreich, Italien, der Schweiz, Österreich und Spanien hatten das Vorgehen verurteilt. Dieser Druck aus dem Ausland brachte die algerische Regierung sehr in Verlegenheit. Auf der anderen Seite verglich der Minister für religiöse Angelegenheiten die „Evangelisten“ mit den terroristischen Salafisten und bezeichnete sie als Gefahr für das Land. Es scheint, dass die Regierung nicht vorhat, die Religionsfreiheit für Christen zu verbessern. Kirchliche Leiter in Algerien haben das Gefühl, dass die Lage momentan „eingeschlafen“ ist. Doch es kann jederzeit zu erneutem Druck auf die Christen kommen. Sie befürchten eine Verschärfung der Verordnung 06-03 durch die Regierung, sobald der internationale Druck nachlässt.

Platz 25: Indien

Indiens positivere Einstufung auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex rührt daher, dass es im Berichtszeitraum keine derartigen Ausschreitungen wie im Jahr 2008 im Bundesstaat Orissa gegeben hat. Weniger Christen wurden wegen ihres Glaubens getötet, weniger physisch drangsaliert und weniger Kirchen zerstört. Doch noch immer kommt es fast täglich zu Ausschreitungen gegen Christen, besonders in den Unionsstaaten Karnataka, Andhra Pradesh, Madhya Pradesh und Chhattisgarh.

Platz 38: Kuba

Open Doors konnte eine genauere Einschätzung der Lage für Christen in Kuba vornehmen. Im Allgemeinen hat sich auf der Insel für Christen nicht viel verändert – das Regime ist immer noch repressiv.

Platz 39: Jordanien

Jordanien rangiert niedriger auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex. Wir erhielten weniger Meldungen über Druck auf Missionare im Berichtszeitraum und keine Berichte über Christen, die aufgrund ihres Glaubens verhaftet oder körperlich verletzt wurden. Jordaniens Staatsreligion ist der Islam. Obwohl es als eines der am stärksten westlich orientierten Länder des Nahen Ostens gilt, ist die Weitergabe des Evangeliums an Muslime wie auch die Bekehrung vom Islam zum Christentum in Jordanien verboten. Konvertiten aus dem Islam sehen sich gesellschaftlicher und manchmal staatlicher Diskriminierung gegenüber. Muslime, die zu einer anderen Religion übertreten, werden weiter als Muslime angesehen und fallen unter die Gerichtsbarkeit von Scharia-Gerichten.

Platz 40: Sri Lanka

Im Berichtszeitraum hat die Verfolgung von Christen in Sri Lanka etwas abgenommen. Open Doors liegen keine Berichte über Ermordungen oder Verhaftungen von Christen aufgrund ihres Glaubens vor. Im Mai 2009 endete der Bürgerkrieg mit den LTTE-Rebellen.

Platz 48: Indonesien

Während des Berichtszeitraums erhielt Open Doors keine Informationen, dass Christen in Indonesien festgenommen und/oder entführt worden sind. Weniger Christen als im vorigen Zeitraum wurden drangsaliert. Die Zahl der Kirchen, deren Schließung erzwungen wurde, war niedriger als zuvor. In der Hauptstadt Jakarta protestierten Ende Oktober 2009 über 1.000 Studenten gegen ihre Vertreibung aus dem Evangelischen Theologischen Seminar Arastamar (SETIA) Ende Juli 2008 in der Ortschaft Kampung Pulo.

Ursache für tödliche Transfusionen

Wieder etwas neues entdeckt.
Ob das Blutverbot der Bibel doch sinnvoll war??

Folgende Meldung kam heute auf n-tv

Neuer Blutbestandteil entdeckt
Blutkonserven sind oft knapp – um den Engpass zu beheben, wollen Mediziner die Altersgrenze für Blutspender abschaffen.

Deutsche Forscher haben nach eigenen Angaben die Ursache für die häufigste tödliche Komplikation bei Bluttransfusionen gefunden. Mediziner der Universität Greifswald und des DRK-Blutspendedienstes in Hagen (Nordrhein-Westfalen) haben ein neues Blutgruppenprotein auf weißen Blutkörperchen entdeckt. An dieses Protein im Körper des Patienten können sich nach einer Transfusionen Antikörper aus dem Blut des Spenders binden, wie der Greifswalder Professor für Transfusionsmedizin Andreas Greinacher sagte.

Die weißen Blutkörperchen des Patienten können dadurch verklumpen und verstopfen die feinen Blutgefäße der Lunge. Dabei werde die Lunge bis hin zu einem Lungenödem geschädigt, sagte Greinacher. Die Entdeckung werde wesentlich dazu beitragen, der schwerwiegenden Lungenschädigung durch diese sogenannten TRALI-Reaktion (Transfusions-assoziierte akute Lungeninsuffizienz) vorzubeugen.

Blutspender werden ausgeschlossen

Mit einfachen Bluttests können potenzielle Spender, die diesen Antikörper tragen, künftig von Blutspenden ausgeschlossen werden. Nach Schätzungen des Transfusionsmediziners kommt es bisher bei ein bis zwei von 10.000 Bluttransfusionen zu einer TRALI-Reaktion. Rund fünf Prozent der Bevölkerung können nach Schwangerschaft – oder wenn sie selbst Bluttransfusionen erhalten haben – diese Antikörper bilden und sind dann laut Greinacher unbemerkt Träger dieses Antikörpers.

„Für den Blutspender selbst, der diese Antikörper gebildet hat, sind diese völlig ungefährlich, er ist gesund. Die Antikörper sind nur gefährlich, wenn sie mit dem Blut auf einen anderen Menschen übertragen werden“, sagte Greinacher. Die Antikörper selbst sind seit Jahrzehnten bekannt, bisher wussten die Mediziner jedoch nicht, wogegen sie gerichtet sind und konnten deshalb Blutspender nicht vorbeugend auf diese gefährlichen Antikörper hin untersuchen. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Bluttransfusionsreaktion in Zukunft vermeidbar

Die Greifswalder und Hagener Wissenschaftler haben innerhalb des dreijährigen Forschungsprojektes große Mengen weißer Blutkörperchen aufbereitet und anschließend mit den gefährlichen Antikörpern (HNA- 3a) molekularbiologisch nach möglichen Zielstrukturen gesucht. Aus einer winzigen Menge des Proteins haben die Forscher dann dessen Bausteine identifiziert und mit Hilfe der Daten des Humangenomprojekts von der Reihenfolge der Bausteine auf das entsprechende Gen geschlossen. Künftig sei es möglich, diese Antikörper bei Blutspendern durch einfache automatisierte Tests nachzuweisen, um die tödliche Bluttransfusionsreaktion zu vermeiden.