Kategorie: Ungerechtigkeit

Wie mag wohl Jehova über diesen ganz speziellen Fall denken?

heute bin ich beim Lesen einer Illustrierten über folgende Leserfrage gestolpert:

„Wie soll ich Heiligabend mit meinem Ex und seiner Neuen überstehen?“
Hannelore S. aus Halle/Saale schreibt hier:

Früher bin ich immer davon ausgegangen, dass mein Mann und ich bis an unser Lebensende zusammen bleiben würden.

eine sehr positive Einstellung, die sich mit dem deckt, was die Bibel zum Thema Ehe zu sagen hat und damit, wie Jehova darüber denkt: wir sollten die Ehe als beständig ansehen, etwas, was niemand auseinander bringen kann (und auch nicht sollte)!

Nun schildert die 50jährige Frau der Psychologin ihr Problem:

Doch dann hat er mich vor 2 Jahren nach 20 Jahren Ehe wegen einer anderen Frau verlassen. Das war ein Schock. Ich glaube, dass mein Ex-Mann bis heute nicht versteht, was er mir damit angetan hat und wie furchtbar es für mich war, so schäbig abserviert zu werden. Er hat nach unserer Scheidung gleich wieder geheiratet. Ich bin noch allein. Er ruft zwar manchmal an, aber ich lege jedes Mal schnell auf, weil ich es nicht ergtragen kann, seine Stimme zu hören.

Ist dies krank oder unnormal? Sind denn solche Gefühle nicht allzu verständlich? Immerhin hat unser Schöpfer die Menschen so geschaffen, dass sie bis an ihr Lebensende an ihrer Ehe festhalten. Da war „im Programm“ nicht vorgesehen, dass man sich trennt. Daher ist der Mensch nicht dafür geschaffen und es ist ganz normal, wenn der betrogene und verlassene Partner großen Schmerz empfindet und nicht unbedingt daran interessiert ist, mit dem anderen Kontakt zu halten. Ganz besonders dann nicht, wenn keine minderjährigen Kinder im Spiel sind, wegen denen man über seine Schatten springen müsste – oder?

Nun kommt jedoch etwas auf mich zu, mit dem ich so gar nicht umgehen kann: Unser erwachsener Sohn will uns alle zu Weihnachten einladen. Er möchte am Heiligabend kochen. Ich finde seine Idee ja rührend, aber ich weiß garnicht, wie ich mich meinem Ex-Mann und dieser Dame gegenüber verhalten soll

Wie wir sehen, sind hier keine minderjährigen Kinder im Spiel, für die man sich sowas antun müsste. Der Sohn ist bereits erwachsen und wohnt scheinbar auch nicht mehr bei seinen Eltern. Aber er hätte es wohl sehr gern, dass sich seine Eltern aussöhnen. An sich ja ein liebenswerter Gedanke, wie die gehörnte Ehefrau ja auch zugibt. Ich finde im übrigen kein zorniges Wort über den Mann oder seine Frau, sie versucht sachlich zu bleiben:

Ich würde gern lässig plaudern und zeigen, dass ich prima zurrecht komme. Doch ich fürchte, dazu fehlt mir die Kraft. Andererseits kann ich nicht schweigend am Tisch sitzen und die zwei ignorieren, sonst steh ich doch als Zicke da

Dass sie nicht gern offen zeigen möchte, wie verletzt sie immer noch ist, finde ich mehr als verständlich. Ausserdem möchte sie, wenn sie geht, alles richtig machen und den anderen die Stimmung nicht vermiesen. Also eine Person, die die Interessen der anderen höher achtet, als ihre eigenen. Ist das nicht eine lobenswerte Einstellung?

Inzwischen kann ich nachts vor lauter Angst, dass diese Weihnachten eine Katastrophe werden könnte, kaum noch schlafen. Und ich überlege, ob ich gar nicht erst hingehen soll. Aber allein zu Hause sitzen will ich auch nicht.

Ein Leserbrief, der mich ganz persönlich mehr als betroffen macht und ich frage mich,
* wie würde ich reagieren und
* was würde Gott von mir in so einer Situation erwarten?

Ich persönlich würde nicht dahin gehen. Denn: wo ist denn der Sinn dahinter? Warum soll sie sich so quälen? Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund dafür – ausser den, dass der Sohn seine Eltern gern versöhnt sehen möchte?

Wenn dem so wäre: müsste er dann seiner Mutter nicht die Zeit einräumen, die sie benötigt, damit sie innerlich wieder zur Ruhe kommt und sich selbst zutraut, ein solches emotionales Wagnis einzugehen? Warum muss es unbedigt am heiligen Abend sein, wo man gern als Familie friedlich beisammen sitzt?

Wäre der ganze Abend nicht unglaublich verkrampft? Von Hannelore, weil sie mit ihren unguten Gefühlen und dem Schmerz kämpft und alle Kraft aufbietet, um ruhig und gelassen zu erscheinen, ja nichts verkehrtes zu sagen, um den anderen den Abend nicht zu verderben? Und auch von Seiten des Ex-Mannes und seiner neuen Frau, denn auch sie müssten ja eigentlich jedes Wort auf die Goldwaage legen, denn sie wollen Hannelore sicherlich nicht noch mehr verletzen, als sie es bisher eh schon getan haben – oder? Auch der Sohn wäre den ganzen Abend verkramft bemüht, irgendwie doch heimelige Stimmung aufkommen zu lassen.

Ist so ein Treffen am Heiligen Abend wirklich eine gute Idee? Oder wäre es nicht besser, es zu versuchen, wenn Hannelore von sich aus sagt „nun bin ich bereit, es zu probieren“ und sich dann besser in einem neutralen Rahmen zu treffe, wie z.B. irgendwo für einen Kaffe oder so?

Was würde Jehova nun von ihr erwarten?

Falls es minderjährige Kinder geben sollte, die noch bei der Mutter leben und gern den Heiligen Abend gemeinsam mit beiden Elternteilen verbringen möchten – wäre sicherlich nichts dagegen einzuwenden. Oder falls der erwachsene Sohn kleine Kinder hätte, die gern Oma und Opa dabei haben wollten. Aber davon ist hier nicht die Rede.

Die Bibel sagt, wir sollten dem Frieden nachjagen, soweit es von uns abhängt. Würde dies nun bedeuten, dass sich Hannelore gefälligst zusammen reißen sollte, damit ihr Sohn ein schönes Fest hat und der Ex-Mann und seine Frau sich nicht mehr ganz so schäbig fühlen?

Fakt ist, dass es dieses Problem zur Zeit der Israeliten nicht gegeben hätte: Das Gesetz sah vor, dass die Ehebrecher zu Tode gesteinigt würden und sich das Problem von daher erübrigen würde.

Was wäre aber, wenn Hannelore nun eine Schwester geworden wäre und ihr Ex-Mann und seine neue Frau später auch? Wenn sie sich nun in der Versammlung oder auf einem Kongress treffen würden? Wenn die beiden ihr ehebrecherisches Tun bereuen würden und dass sie Hannelore so viel Schmerz bereitet haben? Wenn sie ihr zuvor einen lieben Brief geschrieben hätten, in dem sie ihre aufrichtige Reue zum Ausdruck bringen. Was würde Jehova dann von ihr erwarten, wenn sie z.B. auf einem Kongress aufeinander treffen würden?

Sicherlich sollte sie dann nicht wortlos an den beiden vorbei gehen und sicherlich würde sie den beiden auch verzeihen. Sie würde den beiden freundlich die Hand geben und ihnen einen guten Tag wünschen. Aber würde Jehova wirklich von ihr erwarten, dass sie privat engen Kontakt mit ihnen pflegen würde? Dass sie so tut, als wäre nie etwas gewesen, sich ihre Gefühle des Schmerzes verbieten würde? Ich denke nicht!

Wenn die Situation so wäre, dann würden der Ex-Mann und seine Frau auch nicht so etwas von ihr erwarten, sondern sie würden berücksichtigen, welchen Schmerz sie Hannelore zugefügt hatten. Trotzdem würden sie sich sicherlich von Herzen freuen, wenn Hannelore eines Tages mehr auf sie zugehen würde und sich gemeinsam mit ihnen, dem Sohn und evtl. dessen ganzen Familie irgendwo treffen. Aber dies würde dann von Hannelore ausgehen und niemand wäre ihr böse, wenn sie noch nicht so weit ist und sie selbst würde sich nicht so unter Druck gesetzt fühlen.

Aber was antwortet die Psychologin ihr auf ihr Problem?

Sie halten immer noch am Schmerz der Vergangenheit fest und leben unterschwellig in Groll und Anspannung.

Sorry, aber das kann ich hier bei Hannelores Worten überhaupt nicht erkennen. Wenn sie Groll hegen würde, würde sie sicherlich ganz anders von ihrem Mann und der neuen Frau reden

Innerlich aktivieren Sie immer wieder die alten Erfahrungen, in denen Sie sich als Opfer erleben. Doch damit blockieren Sie sich

Mag sein – aber sie ist doch das Opfer dessen, dass ihr Mann unbedingt seine Gefühle für die andere Frau ausleben musste, anstatt an seiner Ehe mit Hannelore zu arbeiten

Lernen Sie, wirklich zu trauern. Trauern heißt nicht, in Schmerz zu versinken und sich vom Leben dauerhaft zurückzuziehen. Trauern ist im Ursprung ein heilsamer Prozess, bei dem es darum geht, Gefühle bewusst anzunehmen und den Wunden Raum zur Heilung zu geben. Wenn wir dabei ganz bei uns bleiben, dann verwandelt der Schmerz sich langsam in Reife. In Ihrem Fall könnte das heißen: „Ja, es tat weh, allein gelassen zu werden. Aber so habe ich gelernt, selbst die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. Ich bin jetzt reif für eine neue Art von Beziehung“. Dann können Sie die Vergangenheit und Ihren früheren Mann endlich loslassen – und sich selbst für einen neuen Partner freigeben.

Irgendwie finde ich es furchtbar, wenn die Psychologen immer so tun, als wären unsere Gefühle und Reaktionen auf so eine Situation unnormal und krank und als müssten wir lernen, wieder „normal“ zu werden. Ob diese Aussagen Hannelore wirklich trösten?

Fakt ist, dass Jehova den Menschen so gemacht hat, dass „er nicht allein sei“, da dies nach SEINER Aussage nicht gut für den Menschen ist und dass die Ehe in Jehovas Augen eine dauerhafte Einrichtung sein sollte. Daher ist es völlig normal, wenn Hannelore auch nach 2 Jahren noch nicht völlig damit fertig ist. Was genau soll daran krank sein? Warum lässt man ihr nicht die Zeit, die sie braucht, um das für sie so schrecklich zu verarbeiten?

Für ihren Sohn ist das nicht schrecklich, er war bereits erwachsen, brauchte die Eltern nicht mehr so in der Form, wie er es gewohnt war und wie minderjährige Kinder sie brauchen würden. Auch für den Ex-Mann und seine neue Frau war es nicht wirklich schrecklich. Immerhin haben sie sich mit dieser Trennung von Hannelore selbst verwirklicht und können ihre Liebe leben, am Anfang prickelt diese Verliebtheit ja auch noch ganz wunderbar. Ok, es kam ihnen nicht richtig vor und daher würden sie sich gern mit Hannelore aussöhnen, aber so schrecklich, wie diese Treuebruch für Hannelore war, kann sicherlich niemand von diesen Personen nachempfinden.

Selbst die Psychogin kann diesen Schmerz nicht nachempfinden. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr angesagt, für die Ewigkeit zu heiraten, heute hat man keinen Ehepartner mehr, „bis dass der Tod uns scheidet“, sondern heute hat man „Lebensabschnittsgefährten“ und ich habe mal von meiner eigenen Psychologin zu hören bekommen „das Schicksal führt uns immer mit den Menschen zusammen, die wir gerade brauchen“ und von daher ist der Betrug und der Vertrauensbruch für solche Menschen nicht ganz so schlimm. Sie können es abharken unter „sei froh, dass der weg ist. Nu war es eh für dich an der Zeit, selbstständig zu werden und wer weiß, wahrscheinlich hält das Schicksal für dich einen viel besseren Mann bereit, als den, der dich gerade verlassen hat. Da kannst du froh und dankbar sein“.

Aber ein Mensch, der noch die Einstellung zur Ehe hat, wie sie ursprünglich vom Schöpfer vorgesehen war, der kann sowas nicht einfach so abharken, der leidet dann halt etwas länger. Warum ihm das nicht zugestehen? Schon allein der Satz „sich selbst für einen neuen Partner freigeben“ muss für Hannelore eine Ohrfeige sein. Denn für sie sollte ihre Ehe bis an ihr Lebensende halten, sie hat sicherlich keine neue Beziehung im Sinn und ob das irgendwann mal anders sein wird, wer weiß das schon?

Das Weihnachtsfest ist eine große Chance für einen Neubeginn. Sie müssen nicht perfekt funktionieren. Nehmen Sie die aufkommenden Gefühle wahr und sagen Sie sich: „Das ist meine alte Geschichte. Das ist längst vorbei!“ Bedenken Sie dabei, dass alle anderen sicherlich auch froh wären, wenn es zu einer Lösung des Knotens käme. Wenn Sie jedoch spüren, dass Sie Ihre Gefühle übermannen, dann verlassen Sie ruhig den Raum. Sie werden sehen, dass es Ihnen hinterher besser gehen wird – Weil Sie den Mut hatten, diese Begegnung auszuhalten.

Sicherlich nicht so ganz verkehrt, was sie schreibt – allerdings doch besser zu einem Zeitpunkt, wo Hannelore selbst bereit dazu ist und es will und nicht dann, wenn sie es muss.

Ich möchte Hannelore hier mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken und ihr sagen:

Ihr Empfinden, ihre Unsicherheit und der Schmerz, den Sie empfinden, ist völlig normal. Eine völlig normale und menschliche Reaktion auf das, was Ihnen widerfahren ist. In meinen Augen gehen Sie vorbildlich mit der Situation um. Ich wüsste nicht, ob ich die Kraft hätte, in Ihrer Situation ebenso zu handeln.

Bitte lassen Sie sich nicht zu etwas drängen, was sie eigentlich jetzt noch nicht wollen, wozu Sie jetzt noch nicht bereit sind! Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, bis Sie von sich aus auf Ihren Ex-Mann und dessen neuen Frau zugehen können und dann können Sie sicherlich von dem Rat profitieren, den Ihnen die Psychologin für diesen Fall gegeben hat.

Für den Fall, dass Sie sich trotzdem entschließen, dieses Weihnachten im Kreise „der ganzen Familie“ zu verbringen, wünsche ich Ihnen ganz viel Kraft dafür und Gottes Segen

Schockierendes Interview

Vor einigen Jahren sagte einmal jemand zu mir, dass der Gott der Bibel ungerecht wäre, wenn dieser in das Weltgeschehen eingreifen würde… – meine Antwort war damals, dass er erst eingreifen wird, wenn es nicht mehr anders geht – halt ein Befreiungsschlag!

Heute las ich auf n-tv ein Interview. Hier ein paar Zitate – natürlich aus dem Zusammenhang gerissen:

Die Vereinten Nationen sind am Ende. Sie sind komplett gelähmt, weil die Macht nicht mehr den Staaten gehört. Inzwischen herrschen die Oligarchien des globalisierten Finanzkapitals über den Planeten. Die nach Weltbankstatistik 500 größten Privatkonzerne haben im letzten Jahr mehr als die Hälfte des weltweiten Bruttosozialprodukts kontrolliert. Sie haben eine Macht wie kein Kaiser und kein Papst sie jemals hatte. Diese multinationalen Konzerne funktionieren nach dem Prinzip der Profitmaximierung. Sie sind nicht an Normen gebunden und fühlen sich nicht verantwortlich, wenn Menschen auf der Welt verhungern. Wir haben also auf der einen Seite eine immer stärkere Monopolisierung der wirtschaftlichen Macht.

Eine Milliarde sind permanent unterernährt, jeden Tag sterben 37.000 Menschen an den Folgen des Hungers. Gleichzeitig sagt die Welternährungsorganisation FAO, dass die weltweite Landwirtschaft problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren könnte, also fast das Doppelte der Weltbevölkerung. …Das ist die kannibalische Weltordnung.

Allen Ursachen, die ich genannt habe, ist eins gemeinsam: Sie sind menschengemacht und können von Menschen wieder rückgängig gemacht werden. Man kann die Spekulationen verbieten, man kann die Exportsubventionen stoppen und man kann mit der Verbrennung von Lebensmitteln aufhören.

@Eiswagen

An die Fahrer des „Eiswagen“
Was ich euch noch sagen wollte: Nein ihr seit bestimmt nicht Besser – ihr seit genauso neben dem Gesetz wie es früher die Stasi war. Die kennt ihr zwar nicht mehr, da ihr zu jung dafür seit – aber glaubt mir, die verwendeten die selbe Strategie.

«Das Gedächtnis ist kein Videorecorder»

Für all diejenigen, die Zweifel haben, warum man nicht Dinge weitererzählen sollte, die man nicht selbst lebt hat, und warum man Lügner nicht immer als Lügner erkennt – dem sei der folgende Link ein guter Tip:
Das Vergessen – Einige Forschungsergebnisse zum Erinnern und zum „False-Memory-Syndrome“

Besonders interessant auch die Studien einer Frau – einer Gedächtnisforscherin – Elizabeth Loftus.
In einem Artikel der nzz heißt es auszugsweise:

«Das Gedächtnis ist kein Videorecorder», heisst die Botschaft, die Loftus seit fast drei Jahrzehnten verbreitet. …

Das Gedächtnis ist das Inhaltsverzeichnis unseres Lebens. Wem können wir noch vertrauen, wenn der erste Betrüger schon in unserem Kopf sitzt? Dass wir die Wahrheit ebenso aus Phantasien wie aus Fakten zusammenbauen, würden wir in Abrede stellen; dass wir uns an Dinge erinnern, die nie geschehen sind, geht gegen den gesunden Menschenverstand. Doch es gibt keine Zweifel: Das Gedächtnis hat grosses Talent im Erfinden und Fabulieren, deshalb warnt Loftus davor, ihm bedingungslos zu vertrauen – vor allem, wenn das Schicksal anderer Menschen davon abhängt.
….
Dabei geht es meistens um zwei Behauptungen:
1. Ein Therapeut kann eine traumatische Erinnerung eines Ereignisses, das nie stattgefunden hat, in eine Klientin einpflanzen.
2. Es ist möglich, dass die Erinnerung an einen Missbrauch komplett verdrängt wird und Jahre später in einer Therapie auftaucht.

Loftus versucht, die erste zu belegen und bestreitet die zweite, ihre Gegner machen das Gegenteil.

Das entscheidende Experiment – ein Therapeut, der bewusst versucht, einer Klientin die Erinnerung an einen Missbrauch zu implantieren – kann aus ethischen Gründen nicht durchgeführt werden, doch Loftus hat in einem berühmt gewordenen Versuch gezeigt, dass Erinnerungen an erfundene Erlebnisse tatsächlich ins Gedächtnis geschmuggelt werden können.

Unter dem Vorwand, eine Studie über Kindheitserinnerungen zu machen, legte sie erwachsenen Versuchspersonen Stichwörter von vier Ereignissen aus ihrer Kindheit vor mit dem Auftrag, sich an möglichst viele Details zu erinnern und diese aufzuschreiben. Drei davon hatten wirklich stattgefunden, eines war erfunden: dass sie als Fünfjährige in einem Einkaufszentrum verlorengegangen waren. Einige Tage danach wurden die Versuchspersonen in einem Gespräch noch einmal nach den vier Ereignissen befragt. Dann erhielten sie die Anweisung, nach noch mehr Details zu suchen. Zwei Wochen später kamen sie zu einem weiteren Interview. 6 von 24 Versuchspersonen erinnerten sich schliesslich an den Vorfall im Einkaufszentrum und schmückten die Geschichte mit erfundenen Details aus.

zu welchen Schlussfolgerungen komt Frau Loftus? – einfach mal lesen…und dann die eigene Geschichte anschauen und überlegen inwieweit Erfindung und Wahrheit das eigene Leben und das leben anderer Menschen beeinflußt. Auch gut zu wissen, dass man den Schöpfer nichts vormachen kann. Er weiß genau, was wirklich geschehen ist, und welche Dinge man sich ausgedacht hat und welche Dinge in unserem Kopf uns einen Streich gespielt haben.
Ein guter Schutz gegen diese „Streiche unseres Gehirns“ ist meiner Meinung nach, ein Tagebuch zu führen – und dies geht heute in der Zeit des Internets noch einfacher – ein Blog eingerichtet – und schon kann man selbst nachlesen, was wann geschehen ist.

Experiment

Habe in der Nacht im Radio eine Zusammenfassung gehört, die sich mit dem dekt, was wir in der Vergangenheit und Gegenwart erleben …
nun hab ich danach gesucht und folgende Erklärungen gefunden:
Konformitätsexperiment von Asch
Stanford-Prison-Experiment
Milgram-Experiment

Fazit: Jeder Mensch ist für sein Handeln verantwortlich und kann es nicht als „Gehorsam“ abschieben! Wer ungerecht hadelt oder Ungerechtigkeit unterstützt, wird gemäß der Bibel nicht frei ausgehen.

Glaube unter Schwierigkeiten heute?

Nachdem wir dieses Jahr unser Bibelleseprogramm wieder „neugestartet“ haben, sind wir in 2.Mose angekommen.
Aber rückblickend auf Hiob, das wir gerade beendet haben, stellen sich für mich viele Fragen:

Was passiert heute, wenn ein gottesfürchtiger Mensch „an einem Tag alles verliert“?
Wer steht einer solchen Person heute bei?
Ist es nicht leichter, wegzuschauen, still dazustehen und abzuwarten?
Gibt es heute nicht noch mehr „liebe Freunde“ die einen „runterreißen“ anstatt „aufzubauen“?
Was ist, wenn Ehepartner weglaufen? Geht man dem betrogenen nicht aus dem Weg, „weil irgendwas muss ja dran sein“ – anstatt zu trösten und aufzubauen? Nimmt man den betrogenen Ehepartner nicht oft sogar Vorrechte weg, „weil da muss erst einmal Gras drüber wachsen“? Oft verhält man sich heute wohl genauso schäbig wie es die drei Gefährten Hiobs getan haben.
ABER wir lesen, das der Allmächtige diese Leute verurteilte, und diese nur dann zum Allmächtigen ein Verhältnis aufbauen konnten, wenn Hiob für sie bei Gott eintreten würde. Ob der Allmächtige sich auch in diesem Punkt nicht geändert hat? Wenn er sich nicht geändert hat, dann haben wohl viele heute ein großes Problem ….

Was Macht aus einem Menschen macht

…und warum der Schöpfer nicht wollte, dass ein Mensch Macht über einen anderen Menschen hat – egal wie diese Funktion auch genannt werden sollte …
Wenn wir uns die biblische Geschichte anschauen, wollte der Mächtige noch nicht einmal einen König einsetzen – und auch keine Gruppenaufseher – sondern nur Streitschlichter. Einfacher Gehorsam SEINEN Geboten hätte völlig genügt, und wird in naher Zukunft wieder genügen.
Die Beispiele, die in dem Zitat vorkommen, kann ich aus vollen Herzen unterschreiben -selbst viele viele Male genau so erlebt:

Macht macht heuchlerisch

Bei Menschen mit Einfluss verschieben sich die moralischen Ansprüche

Menschen mit Macht legen häufig an andere viel höhere moralische Maßstäbe an als an sich selbst. Für diese Aussage liefern die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft immer wieder neue Belege: Da predigen Wirtschaftsführer Sparsamkeit und genehmigen sich gleichzeitig großzügige Bonuszahlungen. Politiker geißeln den moralischen Verfall ihres Landes und sind dabei selbst in Korruptionsaffären verstrickt oder privat durch Alkoholexzesse auf. Zwischen solcher Heuchelei und der Macht eines Menschen scheint eine grundlegende Verbindung zu bestehen, sagen nun niederländische und amerikanische Psychologen: In Tests mit Freiwilligen haben sie nachgewiesen, dass sich mit der Machtposition eines Menschen auch die moralischen Kriterien verschieben.

Die Wissenschaftler ließen die Studienteilnehmer für ihre Tests entweder die Rolle eines Premierministers oder eines kleinen Beamten einnehmen und konfrontierten sie dann mit moralischen Fragestellungen. So hatten die Probanden unter anderem Verkehrsverstöße, Betrug bei der Steuererklärung und die mögliche Rückgabe eines gestohlenen Fahrrads zu beurteilen und Sanktionen gegen Mitarbeiter wegen überhöhten Reisekostenabrechnungen zu bewerten. Gleichzeitig gaben die Forschern den Teilnehmern die Möglichkeit, sich in einer fiktiven Lotterie durch Schummeln höhere Gewinnchancen zu erschleichen.

Die Tests ergaben einen klaren Zusammenhang zwischen Machtposition und den moralischen Kriterien, die ein Proband an sich und andere anlegte: Je mehr Macht den Probanden verliehen worden war, desto heftiger verurteilten sie die Vergehen anderer und desto laxer wurden die moralischen Maßstäbe, die sie an sich selbst anlegten. Dies galt umso mehr, wenn die Versuchspersonen ihre Machtposition persönlich für gerechtfertigt hielten. Waren sie hingegen der Meinung, sie seien unverdient zur Macht gekommen, bewerteten sie ihr eigenes Verhalten sogar nach strengeren Kriterien als das anderer.

Adam Galinsky (Northwestern University in Evanston) et al.: „Psychological Science“
ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald