wirklich nicht schwer?

Denn dies ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.
Elberfelder 1871 – 1.Johannes 5,3

Dies bedeutet nämlich die Liebe zu Gott, dass wir Seine Anweisungen befolgen. Und Seine Gebote sind nicht beschwerlich,
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 1.Johannes 5:3

Darin besteht die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote beachten. Und diese seine Anweisungen sind nicht schwer.
Roland Werner – Das Buch – 1.Johannes 5,3

Die Gebote Gottes heute noch halten? Das soll einfach sein?

seine Gebote zu befolgen ist nicht schwer Weil Christen von Gott geboren worden sind und neue Kraft empfangen haben, sind sie in der Lage, Gottes Gebote freudig zu erfüllen, denn sie besitzen die Möglichkeit, diese Gebote zu halten, wohingegen der Ungläubige eine solche Möglichkeit nicht besitzt.

Reformations-Studien-Bibel

Nur wenn wir versuchen, Gott aus eigener Kraft zu gehorchen, fühlen sich seine Gebote beschwerlich an. Wenn wir uns auf seinen Geist verlassen, der uns befähigt, das zu tun, was wir nicht können, finden wir große Freude am Gehorsam.

Die Charles F. Stanley Lebensprinzipien Bibel

Die Liebe Gottes zu seinem Volk weckt in ihnen den Wunsch, ihn zu lieben und ihm zu gefallen. Deshalb halten sie mit Eifer seine Gebote. Richtig verstanden und befolgt, bringen Gottes Gebote den Gläubigen große Freude und Freiheit und nicht das Gefühl der Unterdrückung (vgl. Mt 11,28-30).

The ESV Study Bible

Dieses Ineinander der Liebe zu Gott und der Liebe unter den Kindern Gottes wird darauf (1Joh 5,2f.) noch einmal anders geschildert, indem auf die sichtbare Seite der Liebe zu Gott hingewiesen wird: die Erfüllung der Gebote, die wiederum auf den Glauben an Gottes Sohn und die geschwisterliche Liebe abzielen. Die Argumentation bewegt sich hier bewusst im Kreis, denn es soll das unauflösliche Ineinander von Liebe zu Gott und Liebe zu den anderen «Gotteskindern» aufgezeigt werden. Die Gebote zu halten ist «nicht schwer» (1Joh 5,3) für diejenigen, die glaubend in den Zusammenhang von Gottes- und Geschwisterliebe hineingefunden haben. Denn damit haben sie die in der «Welt» geltenden Zwänge hinter sich gelassen, haben die «Welt» des Beherrschtseins von Begierden, des lieblosen Bezogenseins auf sich selbst besiegt. Von dieser weltüberwindenden Kraft des Glaubens handeln die nächsten Verse (1Joh 5,4f.): Vers 4 in Form einer Feststellung, Vers 5 als rhetorische Frage. Sie zielt darauf ab, die Siegesgewissheit derer zu stärken, die sich an den wahren Glauben an Jesus, den Gottessohn, halten.

Karl-Siegfried Melzer – Den 1. Johannesbrief heute lesen

Alle, die Gott wirklich lieben, werden ein ernstes Verlangen haben, seinen Willen zu erkennen und zu tun. Mit Recht sagt der Apostel Johannes, dessen Briefe so viel von der Liebe handeln: “Das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten.” 1 Johannes 5,3. Ein Kind, das seine Eltern liebt, wird dies durch willigen Gehorsam bekunden. Das selbstsüchtige, undankbare Kind aber sucht so wenig wie möglich für die Eltern zu tun und möchte trotzdem in den Genuß all der Vorrechte kommen, die dem gehorsamen und treuen Kind gewährt werden. Derselbe Unterschied kann auch unter denen beobachtet werden, die bekennen, Kinder Gottes zu sein. Viele wissen, daß alle Liebe und Fürsorge Gottes ihnen gilt, und sie wünschen, seine Segnungen zu empfangen. Aber sie finden keinen Gefallen daran, seinen Willen zu tun. Sie betrachten Gottes Anspruch auf sie als einen unangenehmen Zwang und seine Gebote als ein schweres Joch. Wer aber wirklich nach der Heiligung des Herzens und des Lebens trachtet, findet Freude am Gesetz Gottes und klagt nur darüber, daß er so wenig seinen Forderungen entspricht.

Ellen Gould White – Biblische Heiligung

Die Liebe zu Gott ist Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Dies schärft Johannes wiederholt ein. Gehorsam und Liebe sind bei den Kindern Gottes eins. Es ist ja kein Zwangsgehorsam, sondern der Liebesgehorsam des Kindes, das dem Vater Freude machen will, wie es auch die Liebe des Vaters ist, die seinem Kind bewahrende, erfüllende und zum rechten Ziel leitende Gebote schenkt. Bewusst schreibt Johannes: »… die Gebote bewahren« (so »halten« genauer). Das griechisch Wort hat einen positiven Klang: »hegen, pflegen, beschützen, bewahren«. Wir hegen und pflegen die Gebote Gottes, seinen Willen an uns, denn sie sind uns kostbare Worte, Wegweisungen und Liebesermöglichungen. Gottes Gebote sind uns eine Freude, liebende Hilfsworte unseres Geliebten, denn seine Gebote erst geben ein gefälltes, lohnendes, glückliches Leben. Die Freude am Gesetz, an den Geboten, an den Worten Gottes kennzeichnet den Christen (vgl. schon Ps 1,2; 19,9; 40,9; 112,1; 119,47.70.72.97.127.131.162.165 und Röm 7,22; 1Tim 1,8). Wir bewahren und schützen aber bei uns Gottes Gebote auch, weil die Welt sie angreift, als veraltet erklärt und ablehnt. Sie sehen in den Geboten Gottes harte Forderungen und erkennen nicht, dass die Gebote sie doch zum Leben leiten wollen.

Johannes fügt hinzu: »… und seine Gebote sind nicht schwer.« Sie sind nicht schwer, weil Gott das, was er fordert, durch seinen Heiligen Geist in uns wirkt. Sie sind nicht schwer, weil wir die Liebe erkannt haben, die uns durch die Gebote bewahren will. Sie sind nicht schwer, weil es der Wille des Geliebten ist, dem wir darin zuliebe leben dürfen. Sie sind nicht schwer, wie Jesus sagt: »Nehmet auf euch mein Joch … Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht« (Mt 11,29f.). Vorher aber ruft der Barmherzige: »Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken« (Mt 11,28). Und ein Letztes: Ein Joch ist immer für zwei. Unser Herr geht mit uns im Joch.

Gerhard Maier – Edition C

Könntest du es beantworten?

Jesus antwortete ihm: »Was ist denn im Gesetzbuch geschrieben? Welche Aussagen kannst du darin finden?«
Roland Werner – Das Buch – Lukas 10,26

Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? wie liesest du?
Elberfelder 1871 – Lukas 10:26

Jesus erwiderte ihm: »Was steht im Gesetz geschrieben? Wie lauten da die Worte?«
Menge 2003 – Lk 10,26

Jesus antwortete: „Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du dort?“
Bruns 2013 – Lk 10:26

Nein – Jesus fragte nicht: Was findest du im Internet zu dieser Frage? oder Was liest du bei org? oder Was steht in folgendem Buch? Für Jesus gab es nur eine wirkliche Autorität – und das war das „alte Testament“ und in erster Linie die Tora!
Könntest du anhand deiner Bibel – OHNE Hilfsmittel – Fragen beantworten????
und
Jesus gab keine wirkliche Antwort, sondern mit einer Gegenfrage! Wie oft wirst du zum „selber nachforschen“ aufgefordert? Oder ist es nicht häufig so, dass man eine fertige Antwort erhält?

Jesus antwortete mit zwei Gegenfragen (V. 26), in denen er auf das Gesetz des Alten Testaments Bezug nahm. Der Schriftgelehrte antwortete ganz richtig mit einem Zitat aus 5Mo 6,5 und 3Mo 19,18: Wer Gott und seinen Nächsten liebt, hält das Gesetz. Jesus gab dem Mann recht und sagte ihm, daß er leben werde, wenn er sich an diese Worte halte und sie in die Tat umsetze.
Nun hätte der Mann antworten müssen: „Wie kann ich das tun? Ich schaffe es nicht allein, ich brauche Hilfe.“ Statt dessen versuchte er, „sich selbst zu rechtfertigen“, d. h. sich gegen die Implikationen von Jesu Worten zu verteidigen und mit der Frage: Wer ist denn mein Nächster? von sich selbst abzulenken.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Gesetzeskundige wird erstaunt gewesen sein, als Jesus ihn auf das Gesetz hinwies, dessen Lehrer und Wächter er, der Gesetzeslehrer, war. „Was steht im Gesetz geschrieben, wie liesest du?“ Die Antwort, die der Gesetzeslehrer dem Gesetz entnimmt, enthält die gleiche Zusammenstellung des Gebotes der Gottesliebe aus 5 Mo 6, 5 mit dem der Nächstenliebe aus 3 Mo 19, 18, welche Jesus an anderer Stelle (Mt 22, 37ff.; Mk 12, 29f.) als das größte Gebot des Gesetzes erklärt.
Die Verbindung jener beiden Gesetzesstellen als die Summe des ganzen Gesetzes war in dieser Art neu, jedenfalls nicht allgemein geläufig, wie aus der Verwunderung eines anderen Fragestellers hervorgeht (vgl. Mk 12, 32), der diese Antwort von Jesus hörte. Es ist nichts darüber berichtet, wie der Gesetzeslehrer diese Antwort gefunden hat. Jedenfalls zeigt seine Antwort, daß er den Kern des Gesetzes erfaßt hatte. In der alttestamentlichen Stelle (5 Mo 6, 5) ist von drei Grundorganen des Menschen die Rede: vom Herzen, von der Seele und von der Kraft; Lukas fügt nach der Septuaginta noch „mit deinem ganzen Denken“ hinzu. Das Herz, der Zentralherd des menschlichen Lebens, muß Gott völlig hingegeben sein. Die Seele, das Ich, soll sich so in den Dienst Gottes stellen, daß alle Regungen von Gottes Geist regiert werden. Die Kraft oder der ganze Wille soll Gott zu Gebote stehen; endlich über den Verstand oder das Denken, das intellektuelle Vermögen, muß Gott ganz verfügen können.

Wuppertaler Studienbibel

In einem typisch jüdischen Lehrstil beantwortete Jeschua seine Frage, indem er eine weitere Frage stellte: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? (Lukas 10:26). Da die Frage des Schriftgelehrten darauf basierte, welches Werk er tun muss, um ewiges Leben zu erlangen, verwies Jeschua ihn auf das mosaische Gesetz. Der Schriftgelehrte antwortete, indem er das erste und das zweitwichtigste Gebot zitierte: Deuteronomium 6:5 (und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft) und Levitikus 19:18 (du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst).[96] Das erste Gebot regelt die Beziehung des Menschen zu Gott. Es erfordert den Glauben. Das zweite regelt die Beziehung des Menschen zu anderen Menschen, und es ist das praktische Ausleben dieses Glaubens.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Der Herr Jesus ging mit jedem einzelnen entsprechend seinen persönlichen Bedürfnissen um. Als der Satan Ihn versuchen wollte, wies Er ihn mit Worten der Schrift ab (4,12). Als hingegen der Gesetzeslehrer es ebenfalls versuchte, verwies Er ihn auf das Gesetz, dessen Fachkundiger er doch angeblich war. Die zweite Frage des Herrn ist nicht etwa überflüssig. Man hat sie wie folgt zu umschreiben gesucht: „Welche Wirkung haben diese Worte beim Lesen auf dich?“ Die Rabbiner kannten die Formel: „Was liesest du?“. Der Herr Jesus ging mit Seiner Frage tiefer als bloßes akademisches Interesse gehen kann, indem Er die Beweggründe des Herzens offenlegte: „Wie liesest du?“

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

die Bestie, die vorhanden war und nun nicht da ist

Und das Tier, welches war und nicht ist, er ist auch ein achter und ist von den sieben und geht ins Verderben.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 17,11

Das Tier, das schon einmal da war und jetzt nicht mehr da ist, ist ein achter König und zugleich einer der siebens, und er geht seinem Verderben entgegen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 17:11

Das scharlachrote Tier, das lebendig war und dann starb, ist der achte König. Er ist wie die anderen Könige, und auch er wird in sein Verderben rennen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Offenbarung 17,11

Und das Tier, das schon einmal da war, ist der achte König, aber zugleich auch einer von den sieben, und es läuft seinem Untergang entgegen.
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Offb 17,11

Und die Bestie, die vorhanden war und nun nicht da ist, ist sogar selbst achter und stammt von den sieben und zur Vernichtung macht sie sich auf den Weg.
Gottes Agenda – Offb 17:11

Eine Bibelstelle, über die wohl die unterschiedlichsten Meinungen. Bestimmt gibt es heute auch viele, die auf den nächsten amerikanischen Präsidenten schauen… also schauen wir uns einige Kommentare an:

Das Tier, das „einmal war und nicht mehr ist“, aber „aus dem Abgrund heraufsteigen wird“, ist offensichtlich der Christenverfolger Nero, von dem die Legende behauptet, dass er wiederkommen werde (vgl. 13,1–10). Dass die Identifizierung der sieben Köpfe des Tieres mit sieben Bergen auf die „Siebenhügelstadt“ Rom verweist, liegt auf der Hand. Die als Ganzheitszahl vorgegebene Siebenzahl von Herrschern (Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, Vespasian, Titus) lässt sich ohne größere Schwierigkeiten herstellen, wenn man die drei unbedeutenden „Interimskaiser“ des Jahres 69 weglässt. Der achte „König“ wäre dann Domitian, der Nachfolger des nur kurze Zeit regierenden Titus, als Nero redivivus aber „einer von den sieben“. Offensichtlich ist es Vorsicht, die den Verfasser davon abhält, einen allzu deutlichen Hinweis auf den gegenwärtig regierenden Domitian zu geben. Vgl. auch die verschleiernden Aussagen in V. 8 („Das Tier … wird … heraufsteigen“) und 10 („einer [= Vespasian] ist da, der andere [= Titus] ist noch nicht gekommen“).

Die Bibel: Herder-Übersetzung mit Kommentar und Erläuterungen

Das Tier in V. 7–18 ist das schon in Kap 13 geschilderte (→ 13,1–3). Wie in 13,3.12 wird auch hier auf die Erwartung angespielt, dass Kaiser Nero vom Tod auferstehen und als endzeitlicher Schreckensherrscher wiederkehren wird. Die Formulierungen spielen auf das an, was in 1,4.8 u. ö. von Gott gesagt wird.

Stuttgarter Erklärungsbibel

Dieses Tier „war und ist nicht mehr“ und ist doch. Das heißt, es war ein Sitz des Götzendienstes und der Verfolgung. Und „ist nicht mehr“, was bedeutet, kein Götzendienst in der antiken Form, welche heidnisch war. „Und doch ist“: Es ist wahrhaftig der Sitz des Götzendienstes und der Tyrannei, wenngleich in einer anderen Art und Form. „Es wird aus dem Abgrund heraufkommen“ (Götzendienst und Grausamkeit sind Angelegenheiten und Produkte der Hölle) und es wird dorthin zurückgehen und zerstört werden.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Vers 11 gibt einen weiteren Hinweis auf den Tod und die Auferstehung des Antichristen . Dann wird erklärt, dass die Stellung des Antichristen die eines Achten und der Sieben sein wird. Er gehört zu den Sieben, weil es sieben Häupter gibt, und der Antichrist ist das siebte Haupt. Die Häupter sind chronologisch und aufeinanderfolgend, sie kommen nacheinander, wobei der Antichrist der letzte ist, der in der letzten Periode der Geschichte der sieben Häupter erscheint. Inwiefern ist er auch ein achtes Haupt? Das zeigt sich in seiner Beziehung zu den zehn Hörnern . Die zehn Hörner stehen für die zehn Reiche, die aus der einen Weltregierung hervorgehen. Es ist die vierte Stufe des vierten heidnischen Reiches. Diese zehn Könige sind zeitgleich und herrschen gemeinsam. Aber wie wir in Daniel 7 gesehen haben, entwurzelt der Antichrist drei der zehn Hörner, wenn er beginnt, die Kontrolle zu übernehmen. Er tötet drei der zehn Könige, so dass sieben für den Rest der Trübsalszeit übrig bleiben . Der Antichrist ist ein Zeitgenosse dieser sieben, also ein achter. Daher ist er ein achter zeitgenössischer König, der über die anderen sieben Könige herrscht, die sich seiner Autorität unterworfen haben. Dennoch gehört er zu den sieben, denn er ist das siebte Haupt in der Chronologie der Regierungen. Der Begriff „sieben“ bezieht sich auf die Häupter, während sich der Begriff „acht“ auf die Hörner bezieht. Das Wort „Tier “ in der Offenbarung bezieht sich also auf das imperialistische Reich in seiner letzten und fünften Stufe, der antichristlichen Stufe . Daher ist es angemessen, das Tier sowohl als das vierte heidnische Reich in seiner letzten Phase als auch als den Antichristen selbst zu betrachten. Im Buch der Offenbarung wird das Wort in beiden Bedeutungen verwendet: Manchmal bezeichnet es das vierte heidnische Reich als Ganzes in seiner endgültigen Form, während es manchmal den Antichristen persönlich beschreibt.

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel

„Und das Tier, welches war und nicht ist, er ist auch ein achter und ist von den sieben und geht ins Verderben“ (V. 11). Das Tier in seiner satanischen Form ist noch zukünftig. Wenn der Heilige Geist und die Versammlung von der Erde weggenommen sind, wird der große Abfall kommen, und dieser wird die Türen öffnen für die Anmaßung der vollen Fühlung durch das Tier. In mancher Hinsicht wird er als einer von den sieben gesehen, weil er sich kaiserliche Herrschaftsgewalt anmaßen wird, aber in anderer Hinsicht wird er ganz verschieden sein von allem, was vorher gewesen ist; deshalb wird von ihm als einem achten gesprochen. Die früheren Mächte waren von Gott verordnet, und die Christen hatten ihnen Untertan zu sein, aber dieses letzte Tier war satanischen Ursprungs, und sich seiner teuflischen Macht unterwerfen, würde die Verleugnung Gottes bedeuten und von allem, was Gottes ist. Das endliche Gericht über solche, die sich dieser bösen Macht unterwarfen, würde für immer besiegelt sein.

H.G. Moss – Das Buch der Offenbarung

Diese achte nun sollten wir dem Tier in Kapitel 13,4-8 und auch dem „kleinen Horn“ in Daniel 7,8 gleichsetzen. Wenn das richtig ist, dann können wir den siebten Kopf, der nur für eine kurze Zeit besteht, so verstehen, daß es sich um eine bedeutende Persönlichkeit handelt, der das Reich in dem Augenblick seiner Wiedererstehung untersteht, die aber durch das „kleine Horn“ – den „Kandidaten“ Satans – ersetzt wird, wenn es emporkommt und drei Könige vor ihm abfallen, wie Daniel 7,20 vorhersagt. Diesem achten wird jedoch, trotz seines schillernden Glanzes, kein langes Bleiben gestattet. Gott greift ein, und er „geht ins Verderben“.

Frank Binford Hole – Die Offenbarung

Vom Achten heißt es: Er ist das Tier (V. 11). Gewiß war das Tier 11 schon immer da. Seit 13, 1 regte es sich in immer neuen „Köpfen“. Seit der Erhöhung des Lammes hebt es in immer neuen Formen sein Haupt. Aber erst im achten Haupt entpuppt es sich erschöpfend und ist ganz Tier, denn zu seinem tiefsten Wesen gehört eben jene Anmaßung, Gott bis hin zum Osterwunder ausstechen zu wollen und ihm die Herrlichkeit zu stehlen. Alle Welt soll vor dem Wunder des Tieres knien: Er ist wahrhaftig auferstanden, der neue Mensch ist da, die neue Welt wird gebaut – ohne Gott und das Lamm!
Genau an dieser Stelle fällt wie ein Fallbeil das prophetische Wort: „Und es geht dahin ins Verderben.“ Schon Vers 8 hieß es so; wie ein Rahmen legt sich die Aussage um den Abschnitt. Bei 19, 20 ist sie ausführlich zu behandeln. Aber schon hier wird das Tier wie 2 Th 2, 3 als „Sohn des Verderbens“ gebrandmarkt. Es stammt aus dem Verderben, es führt in das Verderben, und es geht in das Verderben. Das sind die wahren Titel des Achten: Verderben – Verderber – Verderbter!

Wuppertaler Studienbibel

Wirf deine Last auf Jehova und er wird dich stützen. Niemals wird er zulassen, dass der Gerechte fällt

Wirf auf Jehova, was dir auferlegt (O. beschieden) ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, daß der Gerechte wanke!
Elberfelder 1871 – Psalm 55,23

Wirf auf IHN dein Geschick,
er selber wird dich versorgen,
er gibt auf Weltzeit nicht zu,
daß ein Bewährter wanke.
Buber & Rosenzweig – Psalm 55:23

Wirf auf den Ewigen deine Last, er wird dich erhalten, wird nie wanken lassen den Gerechten.
Die Philippson-Bibel – Psalm 55,23

Wirf dein Anliegen auf Jehovah, und Er wird für dich sorgen, und den Gerechten nicht wanken lassen in Ewigkeit. Ps 37,5; Mt 6,25; 1Pe 5,7.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 55:23

Die letzten beiden Verse des Psalms enthalten eine Belehrung und eine Zuversicht. Die Anweisung richtet sich an die Gläubigen: „Wirf deine Last auf den HERRN, so wird er dich tragen.“ „Deine Last“ (יְהָבְךָ) kommt nur hier vor; es bedeutet wörtlich „was er dir gibt“. Die griechische Version interpretiert dies so, dass es „eure Sorge“ bedeutet (obwohl Aquila und Symmachus „Ursache“ hatten). In 1 Petrus 5,7 wird der Vers in der griechischen Version zitiert. Das Wort liegt sicherlich im semantischen Bereich einer Sorge oder einer Last, weil sie auf den Herrn geworfen werden soll. Das Verb „werfen“ (הַשְׁלֵךְ) steht im übertragenen Sinn für das Beten, so als ob man alle Lasten auf den Herrn werfen würde, damit er sich ihrer annimmt. Der Ausdruck unterstreicht, dass sie zu seinen Lasten werden und nicht zu denen des Gläubigen. Und wenn sie das tun, sagt der Psalmist: „Er wird dich stützen“ (יְכַלְכְּלֶךָ). Kirkpatrick betont, dass der Text nicht sagt, dass Gott die Last wegnehmen wird, sondern dass Gott die Kraft und Unterstützung geben wird, sie zu tragen. Er wird den Gläubigen stärken, die Widerstände zu ertragen und sie durch den Glauben zu überwinden, denn er wird nicht zulassen, dass der Gerechte sich bewegen lässt. Das Wort „bewegt“ (מוֹט; s.v. Ps. 62:2) ist bildlich gemeint; es bedeutet rutschen, gleiten, sich bewegen, erschüttert werden. Hier bedeutet es, dass Gott die Gläubigen in ihrer Unversehrtheit stützen wird, damit sie nicht wanken oder vom Weg abkommen.

Allen P. Ross – Ein Kommentar zu den Psalmen 1-89

In diesem Vers gibt es keinen Hinweis darauf, wer hier spricht oder wer angesprochen wird (dein und du sind Singular, nicht Plural). Entweder spricht der Psalmist zu sich selbst oder zu seinen Lesern, oder ein kultischer Prophet, d. h. ein Prophet, der als ritueller Sprecher Gottes im Tempel dient, spricht zum Psalmisten ein Wort der Zusicherung; in diesem Fall wäre Vers 23 die Antwort des Psalmisten.

Das Wort, das mit „Last“ übersetzt wird, kommt nur hier im Alten Testament vor; im Talmud bedeutet das Wort „Last“, und so verstehen es auch die meisten modernen Kommentatoren und Übersetzer. In der Septuaginta und im Syrischen heißt es „eure Sorge“, bei Hieronymus „eure Liebe“, bei Targum „eure Hoffnung“ und BEI NEB „euer Glück“. Möglicherweise gibt es eine Anspielung auf diese Worte in 1 Petrus 5,7. In vielen Sprachen ist es nicht möglich, zu sagen: „Wirf deine Last ab“ oder „Lass deine Mühen“. In einigen Sprachen kann man jedoch z. B. übersetzen: „Gebt dem Herrn eure Sorgen“ oder „Zieht dem Herrn eure Mühen an“. In einigen Sprachen, in denen es nicht möglich ist, von der Übertragung solch abstrakter Dinge zu sprechen, kann man manchmal sagen: „Der Herr wird sich für dich sorgen“ oder „Der Herr wird an deiner Stelle Sorgen haben.“

Unterstützen bedeutet in diesem Zusammenhang stützen, festhalten, für die eigenen Bedürfnisse sorgen (siehe Verwendung in 2 Sam 19,32-33).

Wie häufig in den Psalmen, sind die Gerechten diejenigen, die Gottes Gebote befolgen (so SPCL); FRCL hat „eine treue Person“.

Bratcher – Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen

Während seiner schwierigen Vorbereitungsjahre hatte David viele Veränderungen erlebt, und das lehrte ihn, dem Gott zu vertrauen, der sich nie ändert (Mal 3,6; Jakobus 1,17). Absalom und seine Freunde hatten in Luxus und Bequemlichkeit gelebt und wussten nur wenig über die Herausforderung sich verändernder Umstände, daher hatten sie kein Vertrauen in Gott und keine Angst vor Gott. Ein Leben in Wohlstand ist ein leichtes Leben, bis man sich mitten im Sturm wiederfindet, und dann entdeckt man, wie schlecht man darauf vorbereitet ist; denn was das Leben mit uns macht, hängt davon ab, was es in uns findet.

Die Pronomen „du“ und „dein“ in Vers 22 sind Singular, aber wer spricht und zu wem? Hat Gott durch Nathan oder einen anderen Propheten zu David gesprochen, und hat David dann zu demjenigen gesprochen, der den Psalm liest? Das ist wahrscheinlich die richtige Antwort. Diese Verheißung wird in 1 Petrus 5,7 wiederholt. Das Wort, das mit „Last“ („Sorgen“, NIV) übersetzt wird, bedeutet „das, was er dir gegeben hat“ und erinnert uns daran, dass selbst die Lasten des Lebens aus dem liebenden Herzen und der Hand Gottes kommen (Ps 33,11; Röm 8,28). Wenn David ein glückliches Los hatte, kam es vom Herrn (16,5-6), und wenn er Zeiten des Schmerzes und der Trauer erlebte, war der Herr immer noch Herr der Lage.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

In Psalm 37,5 riet David seinen Mitglaubenden, ihren Weg auf den Herrn zu »wälzen«; hier sagt er, sie sollen ihre Bürde auf ihn »werfen«. Das zeigt, dass es eine Willensanstrengung braucht. Sie dürfen sich nicht gehen lassen, sondern sollen sich aufraffen und ihre »Last auf den HERRN« werfen. Dann wird er sie mit aller Sicherheit »erhalten«. Das weiß David; er hat es erfahren, und seine Erfahrung hat ihn gelehrt: Gott »lässt den Gerechten ewig nicht wanken«. Das ist wirklich ein Wandel; die leidenschaftlichsten Wallungen hatten David bald dahin, bald dorthin geworfen. Im Widerstreit seiner Gefühle wollte er einmal fliehen, dann wieder bleiben und sehen, wie seine Feinde niedergeworfen würden. Bald schrie er zu Gott, bald seufzte er nur noch. Doch jetzt schweigt der Sturm, und die Wellen haben sich gelegt.

Benedikt Peters – Kommentar zu den Psalmen

denn es will nicht auf mich hören

Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten Herzens.
Elberfelder 1871 – Ezekiel 3,7

aber die vom Haus Jissrael werden nicht gewillt sein auf dich zu hören,
denn sie sind keinmal auf mich zu hören gewillt,
denn alles Haus Jissrael,
harter Stirn und starren Herzens sind sie.
Buber & Rosenzweig – Ezekiel 3:7

Israels Haus will nicht auf dich hören, denn sie wollen auf mich nicht hören, denn das ganze Haus Israels starker Stirn und harten Herzens sind sie.
Rabbiner Dr. Joseph Breuer – Das Buch Jecheskel übersetzt – Hesekiel 3,7

Aber das Volk der Israeliten wird dir nicht zuhören wollen, denn es will mir nicht zuhören. Das ganze Volk ist störrisch und hat ein hartes Herz.
Neues Leben – Bibel 2006 – Hesekiel 3:7

Erfolg nur wenn viele zuhören?
Erfolg durch „nette Worte“ oder durch „Einschüchterung und Drohen“?
Nein! Jehovah hat sein, von IHM gegründeten Volk nicht unter Druck gesetzt! Aber am Ende wird ER durch Seinen Geist bewirken, dass Israel IHN annehmen und lieben wird. Dann werden sie Seine Stimme hören wollen!


3,7 auf dich … auf mich Der Herr identifiziert seinen Boten mit sich selbst (vgl. Lk 10,16; Joh 13,20). Das Haus Israel ist nicht nur gegenüber Hesekiel verschlossen, sondern will auch nicht auf den Einen hören, der den Propheten zu ihm gesandt hat.

Reformations-Studien-Bibel

Ehe wir weitergehen, müssen wir jedoch noch einen Charakterzug erwähnen, durch welchen sich das Buch Hesekiels von demjenigen Jeremias unterscheidet. Der letztere wendet sich unmittelbar an seine Zeitgenossen, d. h. an das Volk Gottes, und zwar in einem Zeugnis, das sich erst durch das zerschlagene und verwundete Herz des Propheten seinen Weg bahnt und so dazu dient, die wunderbare Geduld Gottes an den Tag zu legen, der bis zum letzten Augenblick Sein Volk zur Buße einladet. Bei Hesekiel ist es nicht so. Er macht auf das aufmerksam, was das Gericht notwendig herbeiführen muß. Er ist allerdings zu Israel gesandt, aber zu einem Israel, das sich in einem verhärteten Zustand befindet. Sein Mund ist dem Volke gegenüber verschlossen; er soll es nicht zurechtweisen. Wohl mag er in einem passenden Augenblick, wenn Jehova seinen Mund öffnet, um das Volk erkennen zu lassen, daß ein Prophet in seiner Mitte weilt, diesem Volk bestimmte Erklärungen Jehovas mitteilen; aber er wendet sich nie unmittelbar an das Herz und Gewissen desselben, als beschäftige Gott Sich noch mit ihm. Jehova offenbart ihm die Sünden Seines Volkes, welche Ihn nötigen, Israel zu verwerfen und ihm gegenüber nicht länger nach den von Ihm Selbst festgesetzten Regierungsgrundsätzen zu verfahren. Er konnte es nicht länger wie ein von Ihm anerkanntes Volk behandeln. Gott Selbst stellt das Verhalten Israels als die Veranlassung zum Abbruch Seiner Beziehungen zu ihm dar. Gleichzeitig werden bestimmte neue Grundsätze geoffenbart, die fernerhin für das Verhalten maßgebend sein sollen. Ich spreche hier nur von demjenigen Teil der Weissagung, welcher Israel zum Gegenstand hat; denn das Buch enthält außerdem verschiedene Gerichte, die an den Nationen vollzogen werden sollen, sowie eine Beschreibung des zukünftigen Zustandes des Landes und des Tempels; indessen sollte der Prophet dem Volke diese Beschreibung nur mitteilen, wenn es Buße täte.

John Nelson Darby – Betrachtung über den Propheten Hesekiel

Ganz anders Israel: »Aber das Haus Israel will dich nicht hören, weil sie mich nicht hören wollen.« Es ist deutlich, dass Jesus später ganz ähnlich spricht Es bleibt die wiederholte Erfahrung israelitischer Propheten, dass sie bei Fremden mehr Gehör finden als beim eigenen Volk. Auch der sündige Mensch bewahrt sich ein Gefühl für Echtheit und verlangt oft stärker nach Erlösung als ein selbstgerechter Mensch, der meint, er besitze schon die »richtige Religion«. Im übrigen spielt es keine Rolle, ob Hesekiel ein »sympathischer« Prediger ist oder nicht. Weil die Israeliten damals von Gott nichts wissen wollten, wollten sie auch vom Prediger nichts wissen. Die »harte Stirn« und das »harte Herz« sind uns ja schon in 2,4 begegnet.

Wuppertaler Studienbibel

Schließlich warnte Gott Hesekiel noch, keine dramatischen Ergebnisse von seinem Dienst zu erwarten (vgl. Jes 6,8-13; Jer 1,11-19 ). Anders als bei fremden Nationen, wo Hesekiel offen empfangen worden wäre, war Israel nicht bereit, auf ihn zu hören. Israel würde ihn abweisen , weil es Gott abgewiesen hatte. Die Menschen waren nicht bereit, zu „hören“ oder auf Hesekiel einzugehen, weil sie nicht bereit waren, auf Gott zu hören . Ihre geistliche Taubheit hatten sie sich über lange Jahre der Begegnung mit und Ablehnung von Gottes Wort erworben, das ihnen in den Propheten immer wieder begegnet ist. Israels Antwort auf Gott in der Vergangenheit war ein Vorbote der Antwort, die auch Hesekiel erwarten konnte.
Die Krankheit des Volkes erstreckte sich auf das ganze Haus Israel . Damit ist nicht gemeint, daß jeder einzelne Israelit Gott verworfen hatte, denn Habakuk, Jeremia, Hesekiel und Daniel z. B. dienten ihrem Gott treu. Gott sprach hier von allen Teilen Israels, nicht von jedem Israeliten. Der Abfall war in das königliche Haus, den Tempel, die Gerichte und in jede Stadt im ganzen Land gekommen. Auch wenn hier und da einzelne immer noch zu Gott standen, hatte sich das Volk als Ganzes von ihm abgewandt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

wessen Stimme werden die Toten hören?

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die (O. eine) Stunde kommt und jetzt ist, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,25

Amen, Amen (Wahrlich, wahrlich), ich sage Euch: {daß} Die Stunde kommt und ist jetzt [da], wenn die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden und diejenigen, die hören, werden leben.
offene Bibel – Johannes 5:25

Ich sage euch wirklich die Wahrheit: Der Zeitpunkt trifft ein und ist jetzt da, an dem die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, die einmal zugehört haben, werden aufleben.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Johannes 5,25

Ja, ich versichere euch: Die Stunde wird kommen, ja, sie ist schon angebrochen, in der alle, die tot sind, eine Stimme hören werden. Das ist die Stimme des Sohnes Gottes. Und alle, die sie hören, werden dadurch das wahre Leben haben.
Roland Werner – Das Buch – Johannes 5:25

Den Vers 24 hatten wir ja schon einmal…

Wessen Stimme hören die Toten? Warum? Welche Stellung hat ER deiner Meinung nach?

Der Inhalt der Rede wird mit ὅτι eingeleitet. Die Konjunktion ὅτε („da“) bezieht sich auf ὥρα („Stunde“) und beschreibt, was in dieser Zeitphase passiert. Wie in Joh 10,3 kann ἀκούω („hören“) mit den Objekt φωνή („Stimme“) im Genitiv evtl. auch „hören auf“ bedeuten, also mit intensiverer Beteiligung an der Handlung als nur reines Zuhören. Es ist aber auch möglich, dass die beiden Vorkommen von ἀκούω („hören“) einmal das nur rein akkustische Hören, dann das aktive Zuhören, das mit Tun in Verbindung ist, bedeuten kann. Dies kann man bei Plato, Leges 712b.5 auch in einem Satz finden: „Θεὸν δὴ πρὸς τὴν τῆς πόλεως κατασκευὴν ἐπικαλώμεθα· ὁ δὲ ἀκούσειέν τε καὶ ἀκούσας ἵλεως εὐμενής τε ἡμῖν ἔλθοι συνδιακοσμήσων τήν τε πόλιν καὶ τοὺς νόμους.“. „So lasst uns denn Gott für die Errichtung des Staatsgebäudes anflehen. Er möge hören und, wenn er gnädig und huldvoll erhört hat, auch kommen, um zusammen sowohl den Staat als auch die Gesetze zu ordnen“. Zum Paradoxon, dass Tote hören: „ὁ τεθνεὼς νεκρὸς ἄνθρωπός ἐστιν.“ (Stephanus, In Aristotelis librum de interpretatione commentarium 52.4). „Ein Verstorbener ist ein toter Mensch“. In diesem Zusammenhang sind Tote jedoch in der Lage zu hören und diejenigen, die dies tun, werden leben. Die Zeit, in der dies möglich ist, ist nun da (νῦν ἐστιν).

P. Streitenberger – Das Johannesevangelium

„Das Verhältnis zwischen 5,28 und 5,25 läßt sich wie folgt bestimmen: die Stunde kommt, daß alle Toten auferstehen, die Stunde ist jetzt schon da, daß einige Tote auferstehen. Daß damit nicht geistig Tote, sondern leiblich Tote gemeint sind, beweist die Verwendung des Wortes φωνή in 5,25.28“ (van Hartingsveld 48). Heißt es nämlich in 5,24: ὁ τὸν λόγον μου ἀκούων, so ist in den V. 25 und 28 gesagt, daß die Toten die Stimme des Gottessohnes hören werden (ἀκούσουσιν τῆς φωνῆς). „Man bemerke die verschiedene Terminologie …: λόγος ist das gesprochene, verständliche Wort, φωνή ist Laut, Klang, Geräusch. Der Wind hat nur eine φωνή (3,8–9). Schafe kennen die φωνή des Hirten (10,3.4.5.16.27). Der aus der Wahrheit ist, kennt die φωνή Jesu (18,37). Die φωνή Gottes tönt wie ein Donnerschlag (12,28 ff; vgl. 5,37). Der Freund freut sich über die φωνή des Bräutigams (3,29) Lazarus im Grabe hört die μεγάλη φωνή Jesu (11,43)… In 5,28 ist φωνή die Stimme Jesu, die alle Toten aus den Gräbern ruft; in 5,25 ist φωνή die Stimme Jesu, die einige Tote ins Leben zurückruft. So ist 5,25 zu beziehen auf den Fall des Lazarus.… Zu denken ist auch an die Erweckung des Jünglings zu Nain, des Töchterchens des Jairus und an die Antwort, die Jesus den Jüngern des Täufers gibt: Tote werden erweckt (Mt 11,5; Lk 7,22). Joh 5,1–29 ist gut komponiert. Die Heilung des Kranken in Bethzata war ein messianisches Wunder. Daß einige Tote auferstehen werden, wird ein noch größeres Zeichen sein. Darüber werden sie staunen (5,20). Aber sie werden sich über noch Größeres wundern, wenn Jesus alle Toten erweckt. So bekommt die Rede seinen (!) Höhepunkt. Sie erreicht die Klimax.… Und weil Jesus als der Sohn den Kranken heilt, einige Tote erweckt und einst alle Toten aus den Gräbern rufen wird, eben deshalb ist er auch berechtigt zu sagen: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben, kommt nicht in die Verdammnis, sondern ist aus dem Tode ins Leben hinüber gegangen (5,24).… Es handelt sich in Joh 5,1–29 nicht um die Rückkehr des verlorenen Sohnes (Lk 15); nicht um Auferstehen aus dem Tode in Sünden und Gesetzesübertretungen zu Leben in Reinheit und Wahrheit; nicht um die Bekehrung von den heidnischen Ungerechtigkeiten zu den christlichen Tugenden (so Paulus); sondern um die Gewißheit des Glaubens, daß der, welcher sich Jesus anschließt und ihn als den Messias bekennt, ins ewige Leben eingehen wird. Die Rede Joh 5 wendet sich an die Juden, die Jesus wegen seiner Heilung eines Kranken am Sabbattage verfolgen (5,16), In ihren Augen ist er ein Gotteslästerer (5,19). In Wirklichkeit ist er aber der Messias, der Sohn, der Menschensohn. Kraft dieses Amtes verheißt er den Glaubenden das ewige Leben. Die Unterscheidung ‚geistig tot‘ / ‚leiblich tot‘ ist hier fern zu halten. Sie stiftet nur Verwirrung.“ (van Hartingsveld 48–50).

Hartwig Thyen – Handbuch zum Neuen Testament

Mit diesen Versen geht Jesus von der Gegenwart zur Zukunft über. Er zeigt jetzt, welche Tragweite die Glaubensentscheidung von Vers 24 hat. Dass ein solcher Blickwechsel eintritt, macht schon die Einleitung »Amen, amen, ich sage euch« deutlich (vgl. deren Erklärung bei Joh 1,51).
Dennoch sind die Verse 25-27 nicht »reine« Zukunft. Vielmehr mischen sich hier Gegenwart und Zukunft, so dass die Aussagen oft einen seltsamen Doppelsinn erhalten. Der Ausdruck »Es kommt die Stunde und ist schon jetzt« ist uns bereits in Joh 4,23 begegnet. Gemeint ist die messianische Zeit, die »Stunde« des Messias, die »schon jetzt« mit dem Kommen Jesu anbricht. Sie endet aber erst dann, wenn Jesus den Heilsplan ausgeführt und das Reich dem Vater übergeben hat (1Kor 15,24ff.). Es ist die Zeit, »in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden«. Das geschieht,
a) wenn geistlich »Tote« (vgl. Eph 2,1.5; Kol 2,13) die Predigt Jesu hören,
b) wenn leiblich Tote als praktisches Zeichen der allgemeinen Totenauferstehung von Jesus auferweckt werden (Mt 9,18; Lk 7,11ff.; Joh 11,11ff.) und
c) wenn am Ende der Tage alle Toten durch die mächtige »Stimme« Jesu auferweckt werden. Man muss das umfassende Ganze der Aussage Jesu sehen und darf nicht einzelne Teile davon trennen. Das Lebendigmachen der Toten ist ja dem »Sohne Gottes« umfassend anvertraut (vgl. V. 21). Beachtenswert ist, dass auch nach Ansicht der Rabbinen in der messianischen Zeit Totenauferstehungen stattfinden. Weil der Messias auch der Prophet von 5Mose 18,15 ist, erwartet man von ihm Auferweckungen wie bei Elia und Elisa (vgl. 1Kön 17,17ff.; 2Kön 4,18ff. mit Mt 11,5). Die Juden konnten also gut verstehen, was Jesus von dem »Sohn Gottes«, dem Messias, sagte.
Nun folgt allerdings eine Bemerkung, die besondere Aufmerksamkeit fordert:
»und die sie hören, die werden leben«. »Hören« denn nicht alle Toten bei der allgemeinen Totenauferstehung? Und »leben« denn nicht alle Menschen auf, um sich im jüngsten Gericht zu verantworten? Doch. Aber Jesus gebraucht hier »hören« und »leben« in einem übertragenen geistlichen Sinne. »Hören« meint hier wie in Vers 24 das glaubende, aufnehmende Hören; »leben« das ewige Leben in der Gottesgemeinschaft. In einer Art Rätselwort unterstreicht also Jesus noch einmal, dass diejenigen, die ihm seine Worte abnehmen und an ihn glauben, ewiges Leben empfangen werden.
Vielleicht lohnt es sich, hier zu fragen:
Wer gehört zu den geistlich »Toten« im Sinne von Vers 25 ? Menschen, die nicht zum Gottesdienst gehen? Besondere Sünder? Nichtgetaufte? Nein – das alles trifft nicht das Wesentliche! Geistlich tot im Sinne der Bibel ist vielmehr jeder, der Jesus nicht den Herrn seines Lebens sein lässt. Das Wort über die »Toten« wird deshalb zu einem erschütternden Gerichtswort über die ganze Menschheit:
höchste Dichtkunst und höchstes Heldentum, die wichtigsten Erfindungen und die genialste Technik, die kulturellen Gipfel und die Tiefen der Erfahrungen sind nur verschiedene Formen des Todes, wenn nicht die Heimkehr zu Gott erfolgt.

Gerhard Maier – Edition C

Jeschuas vierte Verteidigung war, dass er die Auferstehung der Toten herbeiführen wird (Johannes 5:25-29). In den hebräischen Schriften hat nur Gott die Auferstehung der Toten herbeigeführt (Jesaja 26:19; Daniel 12:2; Hosea 13:14). Wenn der Sohn die Toten auferwecken wird, bedeutet das, dass er auch Gott sein muss.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive


Ihr habt uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht, und ihr habt ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, um uns zu töten

Und sie sprachen zu ihnen: Jehova sehe auf euch und richte, daß ihr unseren Geruch stinkend gemacht habt vor dem (W. in den Augen des Pharao und seiner Knechte) Pharao und vor seinen (W. in den Augen des Pharao und seiner Knechte) Knechten, so daß ihr ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten.
Elberfelder 1871 – Exodus 5,21

Da sprachen sie zu ihnen: Der Ewige wird sehen auf euch und richten, da ihr stinkend gemacht unsern Geruch in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener, indem ihr ihnen das Schwert gegeben in ihre Hand, uns zu töten!
Die Philippson-Bibel – Exodus 5:21

Sie sprachen zu ihnen:
ER sehe auf euch, er richte,
daß ihr unsern Geruch stinkend gemacht habt bei Pharao und bei seinen Dienern
und ihnen ein Schwert in die Hand gabt, uns umzubringen!
Buber & Rosenzweig – 2.Mose 5,21

Da sprachen sie zu ihnen: Jehova sehe auf euch und richte, die ihr unsern Geruch stinkend gemacht habet vor Pharao und seinen Knechten, so dass ihr ein Schwert in ihre Hand gegeben, uns umzubringen.
van Ess – 2.Mose 5:21

Oft kennen wir nicht den wirklichen Hintergrund – und kommen deshalb zu falschen Schlüssen! So wie in der Bibelstelle, wissen wir oft nicht, warum Gott eine Entscheidung herbeiführt. Aber Gottes Plan war offentsichtlich! Und Mose, als wirklich von Jehovah beauftragter Bote, mußte sich auch nicht „wegen helleren Lichtes“ korrigieren! Nein – Mose wußte von Jehovah vorher schon, dass Pharao nicht auf die Worte hören würde! Nur selbsternannte Führer müssen sich „wegen helleren Licht“ immer wieder korrigieren!

Die Worte der Aufseher gegen Mose und Aaron waren sehr scharf (V. 20-21 ). Ebenso deutlich waren Moses Worte an Gott (V. 22-23 ). Warum Mose und Aaron auf die Aufseher warteten , ist unbekannt, aber um so klarer sind die harten Worte der Aufseher. Das Volk wurde schon vor Moses Rückkehr schwer unterdrückt, aber dieser zusätzliche Druck war einfach zu viel. Der Sinn des Wortes Gestank (V. 21 ) muß übertragen als ‚verachten, verdammen‘ verstanden werden. Zuvor hatte Mose dem König angekündigt, daß Gottes Gericht über die Hebräer kommen könnte, wenn ihnen nicht gestattet würde, in der Wüste anzubeten (V. 3 ), aber hier beschweren sich die Aufseher über das Schwert des Pharao .

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die schmerzlichste Prüfung für Mose entstand jedoch nicht aus dem Urteil, das der Pharao über seine Sendung fällte. Der treue Diener, dessen Herz ungeteilt für Christus ist, muss damit rechnen, von den Menschen dieser Welt ein Schwärmer genannt zu werden. Denn sie betrachten ihn von einem Gesichtspunkt aus, der kein anderes Urteil von ihnen erwarten lässt. Je treuer er seinem himmlischen Meister dient, umso mehr wird er seinen Fußspuren folgen und seinem Bild gleichförmig sein; und umso mehr wird er erwarten müssen, von den Söhnen der Erde für „unsinnig“ gehalten zu werden. Das Urteil der Welt sollte ihn daher weder enttäuschen noch entmutigen. Eine weit schmerzlichere Sache aber ist es, wenn sein Dienst und Zeugnis von denen übel gedeutet, missverstanden, ja, zurückgewiesen wird, an die er sich gerade wendet. In diesem Fall ist er darauf angewiesen, viel in der Nähe Gottes, in der Verborgenheit seiner Gedanken und in der Macht seiner Gemeinschaft zu sein, um in den Schwierigkeiten seines Dienstes aufrechterhalten zu bleiben. Wenn ein Diener in solchen Umständen recht überzeugt ist, von oben beauftragt zu sein, und er sich nicht der Gegenwart Gottes bewusst ist, so ist ein Unterliegen die unausbleibliche Folge.

Wäre Mose nicht in dieser Weise aufrechterhalten worden, so wäre ihm der Mut völlig gesunken, als der zunehmende Druck der Macht des Pharaos die Vorsteher der Kinder Israels zu den entmutigenden Worten bewog: „Der HERR sehe auf euch und richte euch, dass ihr unseren Geruch stinkend gemacht habt vor dem Pharao und vor seinen Knechten, so dass ihr ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten“ (Kap. 5,21). Diese Worte klangen trübe genug, und sie trafen das Herz Moses so sehr, dass er sich zum Herrn wandte und sagte: „Herr, warum hast du so übel an diesem Volk gehandelt? Warum doch hast du mich gesandt? Denn seitdem ich zum Pharao hineingegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er an diesem Volk böse gehandelt, und du hast dein Volk durchaus nicht errettet“ (Kap. 5,22.23). Doch wie die dunkelste Stunde der Nacht oft der Morgendämmerung unmittelbar vorausgeht, so war auch hier, gerade in dem Augenblick, als die Befreiung so nahe schien, die Lage am aussichtslosesten. Genauso wird es in der Geschichte Israels in den letzten Tagen sein. Die Stunde der tiefsten Finsternis und der schrecklichen Angst wird dem Aufgang der „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,18) vorausgehen, die „mit Heilung in ihren Flügeln“ hinter den Wolken hervorstrahlen wird, um den „Schaden der Töchter des Volkes Gottes zu hellen“ (Jer 6,14).

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

Mose wußte wo es hingeht, weil Mose ein persönliches Verhältnis zu Jehovah hatte. Die Aufseher hatten kein persönliches Verhältnis zu Gott, sondern sahen nur, was gerade geschah. Wie wird es bei DIR sein? Wirst du, wie die Aufseher sein, oder so wie Mose? Es liegt an dir, heute ein persönliches Verhältnis zu Gott aufzubauen!