Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, (O. vollenden, alles Mangelnde ersetzen) befestigen, kräftigen, gründen.
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 5,10
Ihr müsst jetzt für eine kurze Zeit leiden. Aber Gott hat euch in seiner großen Gnade dazu berufen, in Gemeinschaft mit Jesus Christus für immer in seiner Herrlichkeit zu leben. Er wird euch Kraft geben, sodass euer Glaube stark und fest bleibt und ihr nicht zu Fall kommt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 5:10
Der Gott aber, der euch seine Gnade auf jede erdenkliche Weise erfahren lässt und der euch durch Jesus Christus dazu berufen hat, an seiner ewigen Herrlichkeit teilzuhaben, auch wenn ihr jetzt für eine kurze Zeit leiden müsst – dieser Gott wird euch mit allem versehen, was ihr nötig habt; er wird euch ´im Glauben` stärken, euch Kraft verleihen und eure Füße auf festen Boden stellen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petr 5,10

Diese Verheißung faßt den ganzen Brief zusammen. Zuerst stellt Petrus den Gemeinden noch einmal Gott und sein ganzes Heil vor Augen. Er ist »der Gott aller Gnade«, der Gott, der uns seine ganze Gnade zuwendet. »Er hat euch berufen«, das war ganz und gar Gottes Tun, das sie zu Christen gemacht hat. Er verheißt das Heilsziel der »ewigen Herrlichkeit«. Und das »in Christus Jesus«. Das meint die neue Herrschaft, unter der wir leben, in der Macht und Liebe Jesu Christi. Wir gehören zu ihm, wie die Rebe zum Weinstock (vgl. Joh 15,5f).
Edition C Bibelkommentar Neues Testament
Dieser Gott und Herr läßt die Seinen auch und gerade im Leiden nicht. »… die ihr eine kleine Zeit leidet« – das ist ja tiefer Trostzuspruch schon durch die Zeitangabe. Es ist eine »kurze Zeit«, die doch in Gottes Herrlichkeit führt. Gott wird seine Treue jetzt, in dieser »kleinen Zeit«, an den Seinen erweisen. Er selbst wird sie »aufrichten« (eigentlich, »gehörig einrichten, ausrüsten«), wird sie wieder zurechtbringen – das ist wohl gemeint – sie, die versagt haben oder die Schaden gelitten haben. Seine Treue läßt nicht los.
In all diesen Herausforderungen können sie sich auf Gott verlassen. Er ist der „Gott aller Gnade“ (vgl. z.B. 1Petr 1,10.13; 5,5.12) und hat sie „berufen … zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus“ (vgl. 1Petr 3,9: „… weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt!“). Sie haben zwar bereits „eine kurze Zeit gelitten“ (vgl. 1Petr 1,6: „ …ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid.“). Gott aber wird sie …
Mainka – 1. Petrus
• … „vollkommen machen“: Er „wird die ‚zurechtbringen‘, die versagt oder Schaden gelitten haben; er wird vollenden, was bruchstückhaft ist.“ (Goppelt, 344).
• … „stärken“: Er „wird die ‚stärken‘, die schwach und wankend werden, dass der Glaube ‚fest‘ (V.9) bleibt.“ (Goppelt, 344).
• … „kräftigen“: Er „wird ‚kräftigen‘, er wird zur Erfüllung der Berufung und zur Abwehr des Widersachers Kraft geben.“ (Goppelt, 344).
• … „gründen“: Er „wird der Gemeinde wie den einzelnen einen festen Standort auf dem Grund geben, den das Evangelium weist (vgl. 1Petr 2,6).“ (Goppelt, 344).
In Vers 10 erwähnt Petrus den Gott aller Gnade; er lenkt damit unsere Blicke ganz zu diesem wunderbaren Gott und erhebt uns gleichzeitig über die Leiden, die nicht wert sind, verglichen zu werden mit der ewigen Herrlichkeit, zu der wir berufen sind in Christo Jesu. Wir stimmen deshalb mit dem Apostel ein: „Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Ja, fürwahr, Er ist der Gott aller Gnade. Er erweist sie, seitdem der Mensch in Sünde fiel, Er erweist sie ganz besonders seit dem Kreuz von Golgatha, Er erweist sie Juden und Heiden, Reichen und Armen, Gebildeten und Ungeschulten, Er erweist sie jedes Jahr neu, Er erweist sie selbst den Menschen, die Ihn ablehnen, und Er erweist sie uns, Seinen Kindern, indem Er uns Tag für Tag, Stunde für Stunde trägt, bis wir am Ziel, der ewigen Heimat, dem Vaterhaus, angelangt sind.
Ermunterungen und Ermahnungen 1965
Der Apostel hat in seinem Brief großen Wert darauf gelegt, seine Leser darauf einzustimmen, Bedrängnisse so zu ertragen, daß in ihrem Leben die Gnade Gottes offenbar wird. In seinem abschließenden Segenswort befiehlt er sie dem Gott aller Gnade an (vgl. 1 Petrus 4,10). Alle seine seelsorgerlichen Ermahnungen fließen noch einmal in diesem Segen zusammen. Das Leiden der Christen wird nur eine kleine Zeit dauern, die Herrlichkeit in Christus Jesus, zu der sie berufen sind, aber wird ewig währen (vgl. Röm 8,17.18; 2Kor 4,16-18 ). (Hier gebraucht Petrus zum achten Mal in seinem Brief das Wort „Herrlichkeit“: 1 Petrus 1,7.11.21.24;2,20;4,14;5,1.10 .) Gott selbst wird sie aufrichten, stärken (stErixei; vgl. 2Thes 2,17), kräftigen (sthenOsei; das Wort steht nur an dieser Stelle im Neuen Testament) und gründen (themeliosei, „gegründet“; vgl. Eph 3,17; Kol 1,23).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die Grundlage für den Wunsch und das Verlangen des Petrus für seine Leser wird in dem lieblichen Titel deutlich, den er nun gegen Ende seines Briefes verwendet: „der Gott aller Gnade“. Welch erfreuende Schlußbemerkung für jene zerstreuten Gläubigen. Sie befanden sich mitten in einer äußeren Notlage. Da war ein grausamer Feind, der sich an ihre Fersen heftete und versuchte, durch Verfolgung ihren Frieden zu erschüttern. Sie waren Heilige und königliche Priester, die im Leiden Unterwerfung lernten. Aber sie hatten einen Retter, der „durch den Tod gegangen war und jeden Feind glorreich überwunden hatte.“ Er thront jetzt zur Rechten der Macht, Engel und Gewalten und Mächte sind Ihm jetzt unterworfen. Leiden, Prüfungen und Erprobungen müssen sein für die Gläubigen, aber ihr Gott ist „der Gott aller Gnade“. „Aller Gnade“ läßt an Seine Großzügigkeit denken, wie viel auch immer sie brauchen. „Aller Gnade“ betont auch nachdrücklich das vielfältige Spektrum; was immer sie auch jemals benötigen.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Dieser Gott hat Sein Volk durch das ewige Evangelium „zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen,“ das ist der Zustand der Herrlichkeit, das Reich der Herrlichkeit. Sie werden sich im Glanz „der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ sonnen.
In der noch verbleibenden Zeit dürfen wir nicht darüber erstaunt sein, wenn Prüfungen kommen und es „für eine Zeit“ Leiden gibt. Doch in und durch diese Leiden wird der gleiche Gott, der das Werk in uns begann, dieses auch vollführen, es zur Vollendung bringen, uns befestigen und die Kraft zur Verfügung stellen, die wir für den Kampf benötigen, für schwerstes Leiden und höchsten Dienst, und Er wird uns völlig gründen auf den einzigen sicheren Eckstein, auserwählt und kostbar.
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