Schlagwort: Bibellesen

Öffne mir die Augen, damit ich die herrlichen Wahrheiten in deinem Gesetz erkenne.

Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in (Eig aus) deinem Gesetz!
Elberfelder 1871 – Ps 119,18

Öffne meine Augen und ich werde schauen die Wundertaten aus deiner Weisung.
Die Philippson-Bibel – Psalm 119:18

Mache meine Augen bar, daß ich erblicke
Wunder aus deiner Weisung.
Buber & Rosenzweig – Psalm 119,18

Was? Ich brauche nur Gott um den heiligen Geist bitten, und kann dann „ohne Erklärbär“ die Bibel verstehen? Ich soll einfach Gott um Hilfe bitten, wenn ich SEIN Wort lese – und ich brauche dann keine religiösen Führer, die viel Geld damit verdienen, ihre Zeitschriften, Bücher und Vorträge mir „zu verkaufen“?
OH! Ich brauche also Glauben, um die Dinge in Gottes Wort zu erkennen – und diesen schenkt Gott allen, die IHN darum bitten…

Aber dies ist kein neuer Gedanke – oder?
Siehe : studieren, studieren, studieren
Was meint die Bibel wirklich?
Warum das Bibellesen so wichtig ist
Wir sollten die Bibel studieren, weil der Feind die Bibel kennt
Warum eine gute Studienbibel?
Wie liest du die Bibel?
Bibelstelle selbstständig studieren – wie?
Wie wird die Schrift lebendig?

Alle Tage, wenn man den Schlaf ans den Augen reibt, sollte man auch um ein Geisteslicht seufzen; denn es ist immer noch viel Blindheit an uns, daß wir nicht genug sehen, was wir sehen sollten und könnten. Vieles sehen wir gar nicht, anderes nur halb, wieder anderes verworren, und nur weniges mit einer genügenden Klarheit. „Die Wunder an Deinem Gesetz,“ sagt David, d.h. an Deiner Offenbarung, an dem, was Du uns kund getan hast. Eine völlige Einsicht wird uns freilich immer gebrechen, weil all unser Wissen nur Stückwerk bleibt. Aber vieles könnten wir besser wissen, wenn wir mehr Verlangen danach hätten. So sehen die meisten nur das Oberflächlichste, und bleiben viel zu ungeschickt, um in die Tiefen hineinzublicken, nur auch, so weit diese ihnen offen stünden. Auch das Gesetz, im eigentlichen Sinne genommen, hat seine Tiefen, die verborgen bleiben, weswegen ein feines Gewissen gar selten angetroffen wird. Mangel an Einsicht in Gesetz und Evangelium ist auch Ursache, daß vieler Gang so unsicher ist, ihr Wesen nur ein halbes Wesen, ihre ganze Art, nicht wie sie seyn sollte. Da dürfte man doch wohl fleißiger mit David beten: „Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an Deinem Gesetz.“ Denn wenn es uns nur auch in den Sinn kommt, um Erleuchtung der Augen wirklich zu beten, so meine ich, dürften wir schon eine Wirkung des erleuchtenden Geistes bei uns verspüren.
Dagegen bei vielen hats den Anschein, als meinten sie alles zu wissen, alles zu durchschauen; und diese bleiben in einer erlahmenden ungemütlichen Gleichförmigkeit stehen, bei welcher auch das Licht, das sie haben, nicht als Licht wirken kann. Sie haben ja kein Verlangen, weiter zu vernehmen, tiefer zu schauen, wollen mit dem, was sie einmal haben, in allem durchkommen und alles fertig bringen, sind auch wohl selbstgefällig darin, als ob sie sehend und andere Leute blind wären; und bei all dem wird ihr Wesen langweilig und unerbaulich, andern mehr lästig, als förderlich, weil diese nicht viel an ihnen haben können. Widrig können sie sogar werden, wenn sie immer nur das Wort führen wollen, und nur gleich widersprechen, wenn’s ein wenig anders klingt, als sie’s gewohnt sind. Wohl mögen sie oft viel Worterkenntnis besitzen; aber was hilft dieses ohne helle Augen, wenn sie des Wortes Kraft nicht sehen? Da kann einer mit wenigerem Wissen oft hellere Augen haben, als ein Anderer, der, ob er auch die ganze Bibel, wie man sagt, kennt, doch noch blind ist.
Zu der Bitte freilich: „HErr, öffne mir die Augen,“ gehört Demuth, und Gefühl eigener Schwachheit, Untüchtigkeit und Unwissenheit; und solches kommt vielen leicht abhanden, wenn sie einmal in ihrem Christentum sich fühlen gelernt haben. Wie weit war doch David? und doch bittet er: „HErr, öffne mir die Augen.“ Wird er umsonst gebetet haben? Ach, wären wir nur nach Verhältnis sehend, wie er’s um seines demütigen Bittens willen geworden ist.

Christoph Blumhardt – Andachten zu biblischen Büchern

Öffne meine Augen. Gib mir Einblicke, die meine Fähigkeiten übersteigen. wundersame Dinge. Wahrscheinlich die wundersamen Werke, die dort aufgezeichnet sind und was sie von Gott selbst offenbaren (vgl. V. 27; Ex 3,20; Jos 3,5; Ps 78,32; 145,5).

Die ESV Studienbibel

Öffne du meine Augen. Beseitige die geistliche Blindheit, die mich daran hindert, Gottes Herrlichkeit und Schönheit im Wort zu sehen (5. Mose 29,4; 1. Korinther 2,14; 2. Korinther 3,14-18; 4,4-6). wundersame Dinge. Außergewöhnliche, oft wundersame Dinge, die über menschliche Fähigkeiten hinausgehen (V. 27).

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

wunderbare Dinge Das hebräische Wort niphla’oth, das hier verwendet wird, wird normalerweise mit Jahwes mächtigen Taten für Israel während des Exodus in Verbindung gebracht (siehe Exodus 7,3). Mit dem Anblick dieser Wunder deutet der Psalmist an, dass Gottes Volk einen höheren Status erlangt hat, weil er ihm seine Anweisungen gegeben hat.

Faithlife Studienbibel

WUNDERSAME DINGE. Es gibt wunderbare Schätze der Wahrheit, die in Gottes Wort verborgen sind. Gläubige müssen darum beten, dass der Heilige Geist ihnen die Augen öffnet, damit sie sie sehen und sich inspirieren lassen können.

Life Connections Studienbibel

Wir sind nicht nur Diener, sondern auch Schüler (V. 18), und unser grundlegendes Handbuch ist das Wort Gottes. Doch wenn Gott uns nicht die Augen öffnet, werden wir die wunderbaren Dinge, die in diesem Wort verborgen sind, nie sehen (Eph 1,17-18). Gottes Wort ist wunderbar (V. 129), seine Werke sind wunderbar (107:8, 15, 21, 24, 31), und seine Liebe ist wunderbar (31:21, NIV), und wir müssen über das Wunder seiner Person, seiner Wahrheit und seiner mächtigen Werke nachdenken. Die Augen haben einen Appetit (Vv. 82, 123; 1 Johannes 2:16), und wir müssen darauf achten, worauf wir sie richten (V. 37). Augen, die sich an den Eitelkeiten dieser Welt weiden, werden niemals die Wunder in Gottes Wort sehen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Da haben wir auch den Grund, warum Menschen, die nur die Zeitschriften lesen, oder nur Vorträge sich anhören, keine wirklichen Fortschritte erkennen lassen, erkennen lassen können!

Habt ihr nicht gelesen?

Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte?
Elberfelder 1871 – Matthäus 12,3

Da antwortete Jesus: »Anscheinend kennt ihr unsere Geschichte nicht gut genug! Wisst ihr nicht, was damals König David tat, als er und seine Freunde vom Hunger gequält wurden?
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 12:3

Jesus meinte dazu nur: „Haben Sie überhaupt was begriffen? Kennen Sie nicht die Story von David und seinen Kollegen und was die taten, als sie Hunger hatten?
VolxBibel – Matthäus 12,3

Lesen? So richtig die Bibel – oder doch nur eine bibelerklärende Zeitschrift? Dazu hatten wir ja schon öfter die Gefahren erwähnt, die entstehen…

So auch heute - ja man kann den Vers aus dem Zusammenhang reißen, um zu zeigen, dass Jesus es mehr als wichtig war, das gesamte Wort Gottes wirklich richtig zu kennen. Dazu gehört natürlich, dass ich die Bibel chronologisch lese, dass ich die Worte am besten „laut vorlese“ – und über das gelesene Wort gebetsvoll nachdenke. Und ich sollte mir klar machen, worauf sich die Verse im Zusammenhang beziehen und was der gelesene Stoff über den Gott der Bibel aussagt. Ich kann mich noch an ein altes Buch erinnern, indem die Leser aufgefordert wurden, den gelesenen Stoff sich bildlich vorzustellen und sogar die Gerüche wahrzunehmen, die damals wohl geherrscht haben mögen…

Jesus weist die Ankläger also auf die Geschichte mit David und den Schaubroten hin. Kannst du dich noch erinnern, an welchem Wochentag David die Schaubrote erhielt? Und welche Regeln galten für das Essen der Schaubrote? Es kostet also gewisslich etwas Zeit – und über viele Punkte wird man erst wirklich aufmerksam, wenn man die Bibel dass dritte, vierte …. Mal chronologisch liest.

Das Handeln Jesu ist hier (V. 1–8) sehr bezeichnend. »Was David tat«, weist hin auf die Zeit seiner Verwerfung und Verfolgung durch Saul (1Sam 21,6). Jesus ist hier weniger der verworfene Heiland als der verworfene König.

Scofield-Bibel

Arbeit war am Sabbat verboten. Die Rabbiner des ersten Jahrhunderts unterteilten die Arbeit in neununddreißig Kategorien, von denen jede viele Unterkategorien hatte. Drei verbotene Kategorien waren das Pflücken, Dreschen und Worfeln. Die Jüngerinnen und Jünger pflückten Getreide und rieben es zwischen den Händen, um die Spelzen zu entfernen, und verstießen damit in dreifacher Hinsicht gegen das strenge rabbinische Gesetz. Das Pflücken von Getreide auf dem Feld eines Nachbarn galt nicht als Diebstahl (Dtn 23,25).
12:3-7 Jesus lehrte, dass das Sabbatgesetz durch Prioritäten wie (1) echte menschliche Not (1Sm 21:1-6), (2) Anbetung (Nm 28:9-10) und (3) Taten der Freundlichkeit (Hs 6:6) außer Kraft gesetzt wurde.

CSB Studienbibel

hast du nicht gelesen: Eine Beleidigung für den intellektuellen Stolz der Pharisäer. Jesus benutzt die Frage, um gelehrte Führer zu demütigen, denen es an kindlichem Glauben fehlt (12:5; 19:4; 21:16, 42; 22:31). ● Jesus zieht die Parallelen zwischen 1 Sam 21,1-6 und seiner eigenen Situation. So wie Davids Gefährten hungrig waren (12:1), waren es auch die Jüngerinnen und Jünger; so wie David Erbe des vereinigten Königreichs Israel war, so ist Jesus der Sohn Davids. Damit impliziert er, dass David selbst schuldig ist, wenn seine Jünger in Sünde sind – eine Schlussfolgerung, die im Alten Testament nirgendwo angedeutet wird. Das ist die erste Prämisse von Jesu Antwort an die Pharisäer. Siehe Anmerkung zu Mt 12,7.

The Ignatius Catholic Study Bible

Seit der Königin Alexandra (76-67 v. Chr.), der Witwe des begabten und grausamen Makkabäerkönigs Alexander Jannai, waren die Pharisäer zur führenden religiösen Gruppe der Juden geworden. Selbst die sadduzäisch gesonnenen Hohenpriester mussten den pharisäischen Auslegungen des Gesetzes folgen. Wie die Pharisäer sich zu Jesus stellten, entschied also praktisch das Schicksal seiner Mission in Israel. Wir stoßen jetzt auf das Matthäuskapitel, das die Auseinandersetzung mit den Pharisäern zeigt. Damit gelangen wir an eine Weichenstellung.

Die Frage >Habt ihr nicht gelesen« setzt voraus, dass die Pharisäer das AT gut kennen. Sie ist typisch für dieses und andere Gespräche Jesu mit den pharisäischen Gesetzeslehrern (vgl. Mt 12,5; 19,4; 21,16.42; 22,31; 24,14). Jesus versucht also vom AT her zu antworten. Das bedeutet: Sowohl Jesus als auch die Pharisäer benutzen das AT als höchste Autorität ihrer Zeit, weil es Gottes Wort ist. Strittig ist zwischen ihnen aber die Auslegung des AT, nämlich was Gottes wirklicher Wille ist. Jesus geht aus vom Beispiel »Davids« in 1 Sam 21,2ff.): Davids Flucht und Davids Essen der Schaubrote beim Priester Ahimelech in Nob. Obwohl die Schaubrote nach 3 Mose 24,5ff.) als »Hochheiliges« nur von Aarons Abkömmlingen gegessen werden durften, gab sie Ahimelech David »und seinen Begleitern«, weil sie »Hunger hatten«. Jesus legt also Wert darauf, dass sowohl Davids Gruppe als auch seine Jünger nur aus Hunger aßen. Übrigens blicken wir da hinein in die Armut Jesu und seiner Jünger, die oft nicht wussten, wo schlafen und was essen (vgl. Mt 8,20; Lk 8,3; 2 Kor 8,9). Die alttestamentliche Stelle begründet jetzt, dass man im Hunger auch Schaubrote essen durfte, und lässt deshalb den Schluss zu, dass Jesu Jünger am Sabbat ihren Hunger stillen durften. Aber das Beispiel Davids ist noch um eine Dimension reicher. David ist ja das Abbild des Messias! So wie David (Mt 1,1 !) als Abbild des Messias mit seinem Hunger dem Priesterrecht vorging, so gehen die Messiasschüler Jesu mit ihrem Hunger dem Sabbatrecht vor. Aber und das muss mit aller Kraft festgehalten werden – damit bricht Jesus in keiner Weise das AT. Im Gegenteil, er erfüllt es. Das AT gibt ihm ja das Recht zum Handeln und schattet bei David schon vor, was der Messias Jesus tun kann! Nur die »Aufsätze der Ältesten« werden also verletzt, nicht Gottes Wort.

Edition C

Der Herr wußte immer auf solche unbegründeten Anklagen zu antworten. Die Schriften des Alten Testaments, zu denen sich die Pharisäer selbst bekannten, genügten, um sie zu widerlegen. Der Herr führt eine Begebenheit aus dem Leben Davids an, die sich in 1Sam 21,1-6 findet. David war zur Stiftshütte in Nob gekommen und hatte etwas zu Essen verlangt, worauf der Hohepriester ihm von den Schaubroten gegeben hatte, die streng genommen niemand außer den Priestern essen durfte. Daraus können zwei Lektionen gewonnen werden.
 1. Das Haus, das Mose errichtet hatte, war in den Tagen Davids nicht mehr wirklich das Haus Gottes, denn Gott hatte es schon zuvor verlassen, als die Philister die Bundeslade entführt hatten (Ps 78,60). Nur solange Gott in diesem Haus wohnte, waren die Schaubrote ausschließlich den Prietern vorbehalten. Ebenso war der Tempel zur Zeit des Herrn nicht mehr das Haus Gottes. Die Umstände der beiden Epochen entsprachen einander hierin. David verstieß also nicht gegen die Heiligkeit des Hauses Gottes, wie sich später Ussija an der Heiligkeit des Heiligtums versündigte (2Chr 26,16-20).
 2. Der Herr sagte, daß es nur den Priestern erlaubt war, das Schaubrot zu essen. Aber zur Zeit Davids waren die Hohenpriester Ahimelech und Abjatar nicht die eigentlichen Priester, da sie von Aarons Sohn Ithamar abstammten, der Elis Stammvater war. Keiner dieser Namen erscheint in der Geschlechterfolge der Hohenpriester in 1Chr 6,3-15. Es verhielt sich in der Zeit des Herrn ebenso: Annas und Kajaphas waren keine wahren Hohenpriester, denn sie waren von Rom eingesetzt worden, nicht von Gott.
  David handelte im Licht der Tatsache, daß die Schaubrote ihren Sinn verloren hatten, so wie der Tempel später ihre Bedeutung verlieren würde, nachdem »der Herr hat seinen Altar verworfen« hatte. (Kl 2,7). Auch der Herr handelte im Licht der Tatsache, daß das Sabbathgebot seinen Sinn eingebüßt hatte; denn
 1. Der Herr wollte Barmherzigkeit, nicht Opfer;
 2. Der Sabbath sollte mit dem Kommen Christi durch den ersten Tag der Woche ersetzt werden. Dies würde der Herr Jesus als Herr des Sabbaths erwirken.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Erstens berief er sich auf den Bericht von Davids Handlungen in 1 Samuel 21 und wies darauf hin, dass der König auch das pharisäische Gesetz verletzte, als er die Schaubrote aß (Matthäus 12,3-4; Markus 2,25-26; Lukas 6,3-4). Mose sagte nie, dass ein Levit einem Nicht-Leviten die Schaubrote nicht geben dürfe. Das pharisäische Gesetz sagte das jedoch. Im Fall der Pharisäer konnten sie nicht behaupten, dass David vor dem mündlichen Gesetz lebte, denn nach ihrer Theologie gab Gott dieses Gesetz Mose; deshalb ging es der Zeit Davids voraus. David selbst brach also das pharisäische Gesetz, doch die Rabbiner verurteilten den König nie. Wenn er das pharisäische Gesetz brechen konnte, konnte das auch sein Nachkomme, der größer ist als er.

Auch in der rabbinischen Theologie wurde Doeg, der Edomiter, als ein großer Toragelehrter angesehen. Im Jerusalemer Talmud wird seine Feindseligkeit gegenüber David mit der folgenden Erzählung erklärt: Als die Israeliten zu David kamen und ihn nach dem Essen der Schaubrote am Sabbat fragten, antwortete David: „Das Anrichten setzt die Einschränkungen des Sabbats außer Kraft, aber das Kneten des Teigs und das Ausstechen setzen die Einschränkungen des Sabbats nicht außer Kraft.“ Diese Lehre erzürnte Doeg so sehr, dass „er daraufhin hinging und Saul, dem König von Israel, den Rat gab, Nob, die Stadt der Priester, zu töten.“

Im Bericht von Markus erwähnt Jeschua, dass David das geweihte Brot aß, als Abjathar Hohepriester war (Markus 2,26). In 1 Samuel 21,1 war der Priester jedoch Ahimelech. Holdcroft liefert eine mögliche Erklärung:

Da das Buch Samuel eine große Schriftrolle ohne Kapitel- und Verseinteilung war, identifizierte Jesus den Abschnitt durch seinen prominentesten Charakter. Nach dem Besuch Davids war Abjathar der einzige Priester, der dem Massaker von Doeg entkam. So wurde er während der Herrschaft Davids Hohepriester. Für moderne Leser könnte der Bericht von Markus so wiedergegeben werden: „In dem Abschnitt, der von Abjathar erzählt (der Hohepriester werden sollte), betrat David . . .“

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Und? Hättest du sagen können: „JA, habe ich genau so auch gelesen?“
Oder gehörst du zu der „jungen Generation von Bibelgelehrten“, die der Meinung sind, dass die Geschichten von Samuel erst viel viel später geschriebene „Sagen“ waren? Jesus Christus bezog sich auf jeden Fall auf diese Geschichten, und zeigte, das diese Geschichten wahr waren!

„Welch eine Köstlichkeit sind deine Worte!“ – II

Wie köstlich ist meinem Gaumen deine Rede, süßer als Honig für meinen Mund.
Die Philippson-Bibel – Psalm 119,103

Wie süß dein Ausspruch meinem Gaumen
vor Honig meinem Mund.
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Psalm 119,103

Wie lind sind sie meinem Gaumen,
mehr als Honig dein Spruch meinem Mund.
Buber & Rosenzweig – Psalm 119:103

andere Übersetzungen und Kommentare – siehe hier…

süßer … Honig. Der Geist gibt den Frommen einen geistlichen Sinn, der sie befähigt, Gottes Güte im Wort zu schmecken, und so verlangen sie nach mehr (V. 131; 19:10; 1. Petrus 2:2-3).

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Das Wort des Herrn ist mehr als eine einfache geistliche Nahrung, wie sie eine Magensonde bieten würde. Es ist ein Genuss, der nicht nur Nahrung, sondern auch Vergnügen bereitet (Psalm 19:10).

NIV Biblische Theologie Studienbibel

Das Wort chekh bezieht sich auf den Gaumen, den Ort des Geschmackssinns. Der Psalmist könnte die Freude beschreiben, die er empfindet, wenn er Gottes Anweisungen ausspricht; alternativ könnte er die spirituelle Verwandlung seiner Wahrnehmungen schildern – Gott hat verändert, was ihm gut schmeckt.

Faithlife Studienbibel

Wir müssen also die irdischen, von Gott gegebenen Dinge mit Weisheit geniessen, um weder den Segen Gottes zu verachten, noch der Dinge überdrüssig zu werden.
Der Psalmist meint genau das, wenn er die Süssigkeit des Honigs anerkennt, aber Gottes Wort darüber stellt: «Wie süss sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund!» (Ps 119,103; siehe auch Ps 19,10.11). Wir verstehen dies, weil Honig bei aller angenehmen Süssigkeit den geistlichen Durst nicht stillt, sondern eher verstärkt. Eigentlich sollte uns der rechte Gebrauch des Honigs zum Durst stillenden Wasser des Wortes Gottes führen.
An einigen Stellen werden auch Menschenworte und die damit ausgedrückten Gefühle und Zuneigungen mit Honig verglichen. In negativer Weise in Sprüche 5,3, wo die fremde Frau den Jüngling mit süssen Worten verführen will. In positiver Weise in Sprüche 16,21.24, wo angenehme Worte den Zugang zum Herzen öffnen, um die Lehre und den Trost zu übermitteln. So hat Salomo sowohl die Vorzüge als auch die Gefahren dieser Bedeutung des Honigs erkannt.

Halte fest 2008

»Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte«: Wer findet Worte, die Wunder der Wege Gottes genug zu rühmen? Er hat sein Wort unserem Gaumen süßer gemacht als alles in der Welt. Welches Kind greift nicht nach den Süßigkeiten, die man vor ihm auf den Tisch schüttet? Der allein weise und gnädige Gott hat es so eingerichtet, dass wir mit Genuss an seinem Wort hangen. Wer das gute Wort Gottes geschmeckt hat, hat »geschmeckt …, dass der Herr gütig ist« (1Petr 2,3), und darum will er immer mehr davon haben.
Gottes Wort ist dem Gottlosen ungenießbar; er verabscheut es, weil er Gott verabscheut. Ganz anders der Gläubige: Er hört in der Bibel die Stimme seines geliebten Herrn. Wir können Gott nie zu viel dafür danken, dass er uns wiedergezeugt und uns damit eine Natur gegeben hat, die Gott liebt und Freude hat an Gottes Wort.
»mehr als Honig meinem Mund!«: Zweimal bekennt David in diesem Psalm, dass ihm Gottes Wort besser ist als Tausende von Gold und Silber (V. 72.127). Es ist ihm mehr wert als alles in der Welt. Und einmal sagt er, dass es ihm in seinem Mund süßer ist als Honig (siehe auch Ps 19,11). Manche Christen sind wie die Korinther »schon gesättigt« (1Kor 4,8) und haben wenig Lust zu Gottes Wort. »Eine satte Seele zertritt Honigseim« (Spr 27,7).

Benedikt Peters – Die Psalmen

Wir müssen sein Wort genießen (V. 103-104). Honig wäre das Süßeste, was der Psalmist kosten könnte. Das Wort enthält jedoch sowohl Süße als auch Bitterkeit, und wir müssen lernen, beides zu empfangen (19:10; 104:34; Spr 16:24; Hes 2:9-3:15; Offb10). … Gottes Wort ist rein, nicht verunreinigt, und gibt uns die Süße und Energie, die wir brauchen, um seine Gebote zu befolgen. Der unerlöste Mensch findet die Bibel langweilig, aber das hingegebene Kind Gottes ernährt sich von der Heiligen Schrift und genießt den süßen Geschmack der Wahrheit. Das ist es, was es bedeutet, über das Bibelstudium hinauszugehen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Wir laden jeden ein, die Bibel einmal im Jahr chronologisch zu lesen – kannst dich auch gern mit uns über https://t.me/bibel_forscher austauschen 🙂