Schlagwort: Glaube

Augen Gottes

Die Augen Jehovas sind an jedem Orte, schauen aus auf Böse und auf Gute
Elberfelder 1871 – Sprüche 15,3

Gott ist überall, und er kann alles sehen. Er sieht die guten Sachen, die Menschen bringen, und auch die schlechten.
VolxBibel – Spr 15,3

Gott ist allwissend. Seine Augen sind überall; nichts ist vor ihm verborgen. Er weiß um jedes Wort, jede Handlung, jeden Gedanken und jedes Motiv, sei es nun gut oder schlecht. Dies brachte David zu dem Ausruf: »Zu wunderbar ist die Erkenntnis für mich, zu hoch; ich vermag sie nicht zu erfassen« (Ps 139,6).

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

In seiner Allmacht sieht und weiß Gott, was jeder Mensch tut (vgl. Sprüche 5,21; Hebräer 4,13; vgl. auch die Augen des HERRN in 2Chr 16,9 ), weil er wie ein Wächter, der eine Stadt bewacht, Ausschau hält. Gottlose sollen mit dieser Wahrheit gewarnt und gute Menschen getröstet werden. Er sieht sogar den Tod und die Vernichtung ( Sprüche 15,11 ). Die zweite Zeile von Vers 3 ist ein Partizipialsatz, der den Gedanken der ersten Zeile vervollständigt, so daß dieser Vers einen synthetischen Parallelismus aufweist (vgl. „Der Stil des Buches“ in der Einleitung ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Welch ein tröstender Gedanke, dass Gott nichts verborgen bleibt, ja dass Er beständig auf seine Geschöpfe herabblickt und von allem Kenntnis nimmt, was sie tun, denken und empfinden! Bist du traurig? Hast du Kummer? Weisst du nicht mehr aus noch ein vor Schwierigkeiten? Gottes Augen nehmen wahr, was dich bedrücken mag. Tust du Gutes im Verborgenen und hättest im Stillen doch gerne, wenn jemand davon wüsste? Denkst du Böses und hast darob ein schlechtes Gewissen? Gott sieht alles und würdigt in vollkommener Weise sowohl Gutes als auch Böses.

Halte fest 1977

Macht es mir Angst, zu wissen, dass Jehovah alles sehen kann? Oder ist ein beruhigender Gedanke, dass ER alles sieht und entsprechend „belohnen“ wird?

Mehr oder zufrieden?

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
Elberfelder 1871 – 2 Kor 9,15

Dank sei Gott für Seine unaussprechliche-w: nicht auszusagende- Gabe-Jak 1,17-! Abraham Meister – 2.Korinther 9,15

Wir danken Gott für seinen Sohn — ein Geschenk, das so wunderbar ist, dass es sich nicht in Worte fassen lässt!
Neues Leben – Bibel 2006 – 2 Kor 9,15

»Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe.«

Das könnte schon das Dankgebet in Jerusalem sein. Paulus nimmt es für sich vorweg. Er sieht im Glauben, was dann Wirklichkeit sein wird (vgl. Apg 21,17-20). Und er dankt Gott. Es ist Gottes alle Worte übersteigende Gabe. Denn er gibt das Evangelium; er sandte den Sohn; er baut Gemeinde; er erweckt zur Liebe, wirkt Freude und schafft die Einheit. Der Apostel rühmt den Herrn, denn allein von seinem Geben her ist Heil. So beschließt er diesen Briefteil über die Spendenfrage mit dem Gotteslob.

Edition C

„Dank sei Gott für seine unbeschreibliche Gabe.“ Denn was Gottes Gnade in dieser Welt geschaffen hat, überschreitet alles, was Menschen erdenken konnten, und lässt sich darum gar nicht in seiner ganzen Größe beschreiben. Wo aber bleiben dann noch Bedenken gegen die Sammlung, die ein solches Ergebnis haben darf? Können die Korinther anders als mit ganzem eigenen Eifer sich an diesem Werk beteiligen?

Wuppertaler Studienbibel

Matthäus schrieb seinen Bericht über das Leben Jesu um das Jahr 41 u. Z. in Hebräisch und übersetzte ihn später ins Griechische. Markus und Lukas schrieben ihre Berichte ebenfalls vor der zweiten Zerstörung Jerusalems (70 u. Z.). Johannes verfaßte seinen Bericht um das Jahr 98 u. Z. Diese Evangelien, die alle in der griechischen Umgangssprache jener Zeit, die damals Weltsprache war, geschrieben wurden, enthalten die „gute Botschaft“ von Jesu Königreichsherrschaft, unter der wir Menschen „Leben . . . in Fülle“ erlangen können (Matthäus 9:35; Johannes 10:10). Wir sollten Gott für diese wunderbare Vorkehrung danken. (2-Korinther 9:15 in der Frage)

Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht

Einen Abschluss dieser ganzen Angelegenheit mit dieser Doxologie: „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche [unbeschreibliche] Gabe!“ (Vers 15). Dies scheint sich auf Jesus Christus zu beziehen, der wirklich die unbeschreibliche Gabe Gottes an diese Welt ist.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Die Juden glaubten, dass Gott die Schreie der Armen und Bedürftigen höre ( 5.Mose 15,9-10 ). Es ist anzunehmen, dass die Leser des Apostels die Kernaussage dieser Passage begriffen: Ihre Hilfe für die Armen trägt bei zur Verherrlichung Gottes, weil die Armen ihm dafür danken und ihn loben und preisen werden ( 2.Kor 9,11-12 ; vgl. 1,11 ), die Gebete der Armen aber werden zugleich den Gebern selbst zugute kommen ( 9,14 ). (Mit der »Gabe« Gottes, V. 15 , ist also möglicherweise die Sorge Gottes für die Korinther gemeint, die durch ihre Spende zugleich den Armen in Jerusalem zu Hilfe kommen können.)

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Das Wort Gabe kann sich entweder auf den Messias selbst beziehen, wie es in Johannes 4,10 und 2 Korinther 9,15 der Fall ist, oder es kann sich auf die Erlösung selbst beziehen, wie es in Epheser 2,8-9 der Fall ist. So oder so handelt es sich um gerettete Menschen. Von der himmlischen Gabe gekostet bedeutet, dass sie einen wirklichen, bewussten Genuss der Segnungen hatten, dass sie diese Gabe und ihre wahre Natur erfasst haben. Sie waren im Besitz des wahren geistlichen Lebens.

Arnold G. Fruchtenbaum – Gottes Wille & der Wille des Menschen

Paulus, dessen Leben und Werk in unserer Zeit mehr und mehr die Aufmerksamkeit vieler Kreise auf sich ziehen, hat in seinen Schriften verschiedene Male ein Wort gebraucht, das in den Kriegsjahren auf wirtschaftlichem Gebiet eine ganz neue Bedeutung gewonnen hat. Es ist das Wort «Autarkie», womit man das Streben andeuten wollte, das Land selbständig zu machen, unabhängig von allen andern. Damit wird also ein Sichbegnügen mit dem Vorhandenen zum Ausdruck gebracht.
Aber lange vor unserer Zeit schon wurde dieses Wort von den Griechen viel gebraucht, wohl in dem Sinn: Der Mensch soll seine Gemütsverfassung nicht durch die Umstände beeinflussen lassen. Er muss über ihnen stehen. Er soll sich begnügen mit dem, was er ist und hat.
Dieses Wort und diesen Gedanken hat Paulus in das christliche Leben herübergenommen. Wer wirklich auf Gott, auf den lebendigen Gott vertraut, muss sich nicht durch die äusseren Lebensumstände beeinflussen lassen, sondern kann allezeit guten Mutes sein.
Es ist aber wahrlich nicht leicht, dies in die Praxis umzusetzen, wenn alles, was uns umgibt, gegen uns zu sein scheint. Darum teilt Paulus den Philippern mit, dass er diese Lektion auch selber habe lernen müssen (Phil 4,11). Er sagt nicht, hochmütig und von sich selbst eingenommen, er habe sich zu diesem hohen Standpunkt hinaufgearbeitet, nein, mit einem niedriggesinnten Herzen bekennt er, dass er durch Lebenserfahrung gelernt habe, sich zu begnügen. Ich habe einen Lehrmeister, so sagt er, der mich in allem unterwiesen hat: den Überfluss nicht zu missbrauchen oder auch mit frohem Herzen mich in den Mangel zu schicken. Dieses Sichbegnügen war das Geheimnis seines christlichen Lebens, in das er durch Christus eingeweiht worden war, der ihm gleichzeitig auch die Kraft dazu darreichte. Da der Apostel nun diese Lektion gelernt hatte, konnte er auch andere in dieser Tugend unterweisen. War er in dieser Lebenskunst nicht selber ein Vorbild? Im Gefängnis zu Rom schrieb er unter andern diesen Brief an die Philipper, der vom Anfang bis zum Ende von echter Freude zeugt, und worin er sich am Schluss vorstellt als einer, der nichts nötig hat, weil er alles empfangen hat. Timotheus unterweist er, dass «wenn wir Nahrung und Bedeckung haben», wir uns daran genügen lassen sollen, und dass die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ein grosser Gewinn sei.
Es ist alles ganz persönlich, was wir hier aus dem Mund des Apostels Paulus gehört haben. Er legt den Nachdruck stark auf «ich». Das bedeutet jedoch nicht, dass er allein imstande war, diese Lektion zu lernen. Dieselbe Kraft, die er empfing, will Christus auch anderen geben. «Mein Gott», sagt er, «wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum.»
Können wir eigentlich nicht allen bezeugen, dass wir so viel Gutes besitzen, wenn wir auch viele Dinge missen, die andere haben? Gott reicht uns alles «reichlich dar zum Genuss».

Halte fest 1958

Was hatten wir Menschen nötiger, als einen Retter, einen der in den Riß zwischen Gott und uns treten würde? Alles andere werden wir in der Ewigkeit erhalten. IHM sei alle Ehre und Preis.

ER fragt nicht aus welchem man stammt

Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ist ihm angenehm. (O. annehmlich)
Elberfelder 1871 – Apg 10,34–35

»Wahrhaftig«, begann Petrus, »jetzt wird mir ´erst richtig` klar, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht! Er fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden anu, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Apostelgeschichte 10,34–35

Da begann Petrus zu sprechen: »Jetzt erst habe ich wirklich verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt.  Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt.
Hoffnung für Alle – Apg 10,34–36

DA aber Petrus den Mund öffnete, sprach er: «In Wahrheit begreife ich, daß Gott nicht einer ist, der das Angesicht der Person ansieht, -vgl. V. 33; 1 Sam 16,7; Röm 10,12. sondern in allem Volk, der da Ihn fürchtet und Gerechtigkeit tut, ist Ihm angenehm. -Joh 9,31; 10,16; 16,14; Ps 107,20; 147,6; Apg 15,9; Röm 2,13; 3,22.29; 10,12.13; 1 Kor 12,13; Gal 3,28; Eph 2,13.18; 3,6.
Abraham Meister – Apg 10,34–35

ἀν-οίξας Aor. Ptz. -οίγω, temp.; ἀνοίξας δὲ Πέτρος τὸ στόμα (Redewendung, die wohl die Bedeutsamkeit der Worte des Petrus unterstreicht) εἶπεν da tat Petrus den Mund auf und sprach od. Petrus begann zu sprechen. ἐπʼ ἀληθείας der Wirklichkeit gemäß, wahrheitsgetreu (B ἀλήθεια 3), hier etwa wahrhaftig. κατα-λαμβάνομαι Med. -λαμβάνω ergreifen, überwältigen; hier Med. erfassen, begreifen, verstehen (B 2). προσωπο-λήμπτης1 (< πρόσωπον, λαμβάνω [Hebr.] „[jmds.] Gesicht heben“ = Gunst erweisen, [neg.] parteiisch sein) Parteiischer; ὅτι οὐκ ἔστιν προσωπολήμπτης ὁ θεός dass Gott unparteiisch ist (B), dass Gott keine Unterschiede macht (GNB). Apg 10,35 φοβούμενος V. 2; subst. ἐργαζόμενος Ptz. ἐργάζομαι hier (Gerechtigkeit) üben (B 2a); ὁ φοβούμενος αὐτὸν καὶ ἐργαζόμενος δικαιοσύνην der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt (genereller Sg. [A101/104]) bzw. (freier) die/alle, die in Ehrfurcht vor ihm leben und seinen Willen tun (vgl. GN). δεκτός angenehm, willkommen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


Apg 10,34: Petrus aber öffnete den Mund und sagte: In Wahrheit nehme ich wahr, dass Gott nicht nach Gunst handelt

wie er es täte, wenn ihm nur der Jude am Herzen läge, dagegen jeder Heide als verwerflich gälte. {Römer 2,9-11; Galater 2,6; Epheser 6,9}

Apg 10,35: sondern in jedem Volk wird der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, von ihm angenommen.

Die Gerechtigkeit Gottes tritt Petrus entgegen, wie sie gegen alle dieselbe ist. Er öffnet seine Gnade jedem, der ihn fürchtet und darum so handelt, dass aus seinem Werk Gerechtigkeit entsteht. Diese ist dann das Resultat und die Frucht des Werkes, wenn Gott es annimmt, billigt und lobt. Die Angst ist töricht, damit sei das Vergeben Gottes verdunkelt. Es ist ja von einem Heiden die Rede, dem deshalb, weil er Gott fürchtete, alle seine heidnischen Dinge vergeben sind. Darin offenbart sich die Gerechtigkeit Gottes, dass sie dem, der richtig handelt, seine Sünde und Schuld vergibt. Deshalb gibt dieses Lob der richtigen Tat niemals zu einer Einrede gegen den Glauben Anlass; durchgestrichen wird nur der Glaube, der nicht gehorchen mag und nicht tun will, was vor Gott recht ist; dieses Glauben schonten die Apostel nie, widersprachen ihm vielmehr stets mit aller Schärfe. Darin, dass die Gerechtigkeit Gottes jeden, der ihn fürchtet, aufnimmt, ist uns vielmehr der Antrieb und die Ermächtigung gegeben, mit Glauben zu ihm zu kommen, freilich nicht mit Unaufrichtigkeit und bösem Herzen, vielmehr mit redlichem Willen, dann aber auch in der Gewissheit, dass Gott uns seine Gnade mit ihrem Vergeben und ihrer Hilfe offen hält und uns in die Gnade und das Reich des Christen versetzt. (Die Stelle steht zum Römerbrief in einem ähnlichen Verhältnis wie Jak 2)

Im Blick auf das herrliche Walten der Gerechtigkeit Gottes tritt für Petrus das Evangelium in ein neues Licht. Gott nimmt jeden auf.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Heißt das auch, dass es Jehovah nicht interessiert, aus welcher Religion man stammt??

Er kann – muss es aber nicht

Siehe, unser Gott, Den wir verehren, vermag uns aus dem Ofen, der mit Feuer brennt, zu befreien, und aus deiner Hand, o König, wird Er uns befreien. Jes 43,2; Ps 66,12.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Dan 3,17

Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag und er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten
Elberfelder Bibel 1905 – Daniel 3,17

Für uns steht außer Frage, dass unser Gott hundertprozentig in der Lage ist, uns nicht nur vor dem Tod in der Verbrennungsanlage, sondern auch vor Ihnen zu retten! Aber selbst wenn er das nicht tun würde, muss Ihnen eines klar sein: Wir werden niemals zu Ihrem Gott beten, und wir werden uns auch niemals vor so einem Plastikgott auf den Boden schmeißen!“
VolxBibel – Daniel 3,17–18

Sie wußten — wie wir es auch wissen sollten —, daß Jehova der Lebengeber ist und daß er derer gedenken und die belohnen wird, die ihm gehorchen — wenn nötig durch eine Auferstehung zu seiner bestimmten Zeit (Hebräer 5:9; 6:10; Johannes 11:25). Wir können davon überzeugt sein, daß es unter allen Umständen das Richtige und das Beste ist, Jehova zu gehorchen (Markus 8:35).

Der Weg zu wahrem Glück

Was natürlich auch heißt, einer Relgion den Rücken zu kehren, wenn man erkennt, dass diese nicht den Willen Jehovahs ausführt bzw entspricht.

Anscheinend hatte Nebukadnezar aus dem Traum vom Standbild (über den in Daniel, Kapitel 2 berichtet wird) keine bleibende Lehre gezogen, weder verstandesmäßig noch gefühlsmäßig. Wahrscheinlich war ihm bereits entfallen, daß er selbst zu Daniel gesagt hatte: „Euer Gott ist ein Gott der Götter und ein Herr der Könige“ (Daniel 2:47). Jetzt schien Nebukadnezar Jehova durch die Worte herauszufordern, nicht einmal er könne die Hebräer vor der Strafe bewahren, die ihnen bevorstehe.
Schadrach, Meschach und Abednego brauchten die Sache nicht zu überdenken.

Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf

Nie umgab sich die Welt mit so viel Heuchelei und äußerem Schein wie in solchen Zeiten, wo sie dem Nein des Glaubens gegenüberstand. Mit erheuchelter Entrüstung und heiligem Zorn und gekränktem Nationalgefühl begab man sich auch in der Dura- Ebene zum Könige und teilte ihm mit:

„Nun sind da jüdische Männer, welche du über die Verwaltung der Provinz Babel bestellt hast, Sadrach, Mesach und Abed-Nego; diese haben auf dein Gebot, König, nicht geachtet; deinem Gott dienen sie nicht und das Bild von Gold, das du auf gestellt hast, verehren sie nicht.“

Zunächst geriet Nebukadnezar über diese Majestätsbeleidigung und Religionsablehnung in die größte Aufregung. Er befahl in seinem Zorn, dass Sadrach, Mesach und Abed-Nego vor ihn gebracht werden sollten. Offenbar erinnerte er sich jedoch an den auch ihm so unschätzbaren Dienst, den ihm Daniel mit der Deutung des Traumes erwiesen hatte, und an die hohe Begabung, die auch Daniels Freunde in der Verwaltung der Landschaft Babel bekundet hatten. Daher ließ er sie nicht ohne weiteres in den feurigen Ofen werfen. Er stellte den Männern vielmehr zuvor die schweren Gewissensfragen:

„Ist es Absicht, Sadrach, Mesach und Abed-Nego? Meinem Gott dient ihr nicht und das Bild von Gold, welches ich errichtet habe, verehrt ihr nicht. Nunmehr, wenn ihr bereit seid, in dem Zeitpunkt, in dem ihr den Ton des Hornes, der Flöte usw. hört, niederzufallen und das Bild, das ich gemacht habe, zu verehren (, dann ist es gut); wenn ihr (es) aber nicht verehrt, zur Stunde sollt ihr mitten in den brennenden Ofen geworfen werden! Und was für einen Gott gäbe es, der euch aus meiner Hand erretten könnte!“

Hier tut sich unserem Blick die ganze innere Abgrundtiefe der Welt auf. Sie benutzt auch die empfangene Gottesoffenbarung zur Stärkung ihres eigenen Wesens. Auch das höchste Licht, das ihr wird, muss zu ihrer Umkleidung und Verherrlichung dienen. Nebukadnezar hatte nicht vergessen, dass der Offenbarungstraum ihm kundgetan hatte:

„Du, o König, bist ein König der Könige, da dir der Gott des Himmels königliche Herrschaft, Reichtum, Macht und Gerechtigkeit gegeben hat, und überall, wo Menschenkinder wohnen… hat er sie in deine Hand gegeben und dich über sie alle zum Herrscher gemacht!“

War es nun ein Wunder, dass dieser Nebukadnezar, der von dem Gott der Offenbarung die Herrschaft über alles und alle empfangen hatte, im unbegrenzten Selbstbewusstsein fragte:

„Und was für einen Gott gäbe es, der euch aus meiner Hand erretten könnte?“

Wie verstieg sich da Nebukadnezar! War ihm mit den Völkern, Ländern, Tieren des Feldes usw. tatsächlich alles von Gott übergeben worden? Auch der heilige Überrest? Auch das Tiefste, Heiligste, das Ewige? Gibt es letzthin überhaupt eine Weltmacht, die dem Menschen je das Heiligste, was er in sich trägt, hat nehmen können? Ganz Röm konnte toben, nicht aber das Evangelium und das Glaubenszeugnis aus dem Herzen Luthers und der Reformation reißen. Kein Zarenreich konnte trotz all seiner Härte in den einfachen Stundistenbrüdern und in so manchen Adelskreisen Petersburgs den heiligen Überrest in seiner Anbetung im Geist und in der Wahrheit zum Schweigen bringen! Selbst eine gegenwärtige Sowjetregierung, die sich in der Wahl und Anwendung ihrer Machtmittel durch keine höhere Moral bestimmen lässt, und der nur heilig ist, was ihr dient, sucht vergeblich nach Mitteln, um das Kommen des Reiches Gottes in Russland aufzuhalten. Nebukadnezar! Alles und alle sind dir übergeben, – nur der heilige Überrest nicht! –

Die Feuerprobe der Freunde Daniels. Dan 3, 19–25

„Und Männern, kräftigen Männern aus seinem Heere, befahl der König, Sadrach, Mesach und Abed-Nego zu binden und in den brennenden Feuerofen zu werfen. Da wurden diese Männer gebunden und in ihren Hemden, Westen, Röcken, Mänteln und Überwürfen in den brennenden Feuerofen geworfen. Infolgedessen, weil der Befehl des Königs dringend und der Ofen übermäßig geheizt war, so tötete die Feuerflamme jene Männer, welche den Sadrach, Mesach und Abed-Nego hinauftrugen; jene drei Männer aber, Sadrach, Mesach und Abed-Nego, fielen gebunden in den glühenden Feuerofen. Da erschrak der König Nebukadnezar und stand eilends auf. Er hob an und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sic antworteten und sprachen: Gewiss, Herr König! Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umherwandeln mitten im Feuer, und es ist kein Schaden an ihnen, und die Gestalt des vierten gleicht einem Sohne der Götter!“ Dan 3, 19–25.

a) Das mutige Bekenntnis des Glaubens. Dan 3, 16–19

Der heilige Überrest trägt etwas in sich, was nicht von dieser Welt ist. Er gehört einem Reiche an, das mächtiger ist als der Tod. Daher fürchtet er weder den Feuerofen Babels noch die Arena Neros, noch die Scheiterhaufen Roms, noch die Verbannungsorte Sibiriens. Er antwortete zu jeder Zeit mit Sadrach, Mesach und Abed-Nego:

„Wir halten es nicht für notwendig, darauf ein Wort zu erwidern. Wenn unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu retten vermag und uns aus deiner Hand, o König, rettet, (so ist es gut). Wenn aber nicht, so sei dir kundgetan, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen, und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten werden.“

Das war ein Bekenntnis, das aus tiefster Überzeugung und aus heiligsten Grundsätzen sprach. So kann angesichts schwerster Not nur jemand sprechen, der sich in seinem Gehorsam und in seinem Leben allein an Gott und an dessen Offenbarung gebunden weiß. Nebukadnezar sollte wissen, dass auch der Glaube in seinem Dienen seine Grenze hat. So treu Sadrach, Mesach und Abed-Nego auch in der Verwaltung der Landschaft Babel gedient hatten, – niederfallen und das goldene Bild anbeten konnten sie auch angesichts der schärfsten Drohung eines Weltherrschers nicht. Ihre Anbetung als Ausdruck ihrer höchsten Verehrung Gottes und ihrer Glaubenshingabe an dessen Offenbarung gehörte Gott allein. Unmöglich konnten sie mit dem Fleische vor dem Fleische und dessen Göttern knien. Wo die Welt sich in ihrem eigenen Bild und Werk anbeten lässt, da kann der zu höheren Grundsätzen und zu wahrer Gotteserkenntnis gelangte Glaube nicht mitmachen.

„Unser Gott, dem wir dienen“, antworteten die Männer. Von Ihm bezeugen sie, dass Er sie wohl aus der Hand des Königs erretten kann. Sie behaupten jedoch nicht, dass Er es tun wird. Dafür fehlte ihnen zunächst noch die Gewissheit. Sie behaupteten mithin nicht mehr, als sie wussten. Wahrer Glaube bleibt sehr nüchtern, auch in seinen Behauptungen. Er berauscht sich nicht durch das, was Gott ihm von Fall zu Fall anvertrauen konnte. Er glänzt nicht mit seinen Gaben und geht nicht hausieren mit seinen Erlebnissen. Er weiß sich nur als Frucht göttlicher Offenbarung und ist Zeuge der göttlichen Aktivität im Leben derer, die Gott in seine Gemeinschaft ziehen konnte. Nur das stand den Freunden Daniels fest, dass Gott sie erretten könne. So verhüllt ihnen das „Ob“ und das „Wie“ auch war, sie wussten, Gott hat Auswege auch aus dem Tode. Mehr wagten sie jedoch nicht zu behaupten.

„Und wenn nicht?“ – sprachen sie daher weiter. Es ist möglich, dass unser Gott, dem wir dienen, uns nicht retten wird. Sie wussten, dass schon oft die Heiligen Gottes wie Lämmer zur Schlachtbank geführt worden waren. Gott hatte es zugelassen, dass sie untergingen und das Fleisch in seiner Macht triumphierte. Auch der fromme Naboth, der Jesreeliter, hatte einst gewagt, mit dem heiligen Nein des Glaubens zu antworten, als Ahab von ihm verlangte, dass er ihm das Erbe seiner Väter abtreten solle84. Dies hatte ihm den Tod gebracht. Gott antwortete auf die Treue des Glaubens nicht immer mit einer Rettung aus dem Feuerofen der Welt.

„Und wenn nicht, so sollst du dennoch wissen, dass wir dein Bild nicht anbeten werden“, sprachen sie zum König. Eher waren sie bereit, den Weg der Leiden und des Todes zu gehen, als dem Herrn untreu zu werden. Ihnen standen die aus der Thora gewonnenen Grundsätze höher als ihr Leben. Ihr Glaube war fähig, um der Wahrheit willen auch Schweres aus der Hand des Herrn zu nehmen.

b) Die Antwort der Welt auf den Protest des Glaubens. Dan 3, 19f.

Als Nebukadnezar diese Sprache des Glaubens aus dem Munde Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos hörte, da ward er „voll Wut und die Gestalt seines Angesichts entstellte sich“.

Das Angesicht der Welt ist abhängig von der Stimmung ihrer Seele. Sie lässt sich zu ihren entscheidungsvollen Handlungen nicht durch höhere Leitung, sondern durch persönliche Leidenschaften bestimmen. Leidenschaft ist ihre Freundschaft, Leidenschaft ist ihr Hass. Fehlt ihr die Leidenschaft, dann fehlt ihren Handlungen die Inspiration. Um große Entscheidungen herbeizuführen, muss sie zuvor große Leidenschaften wecken… Kriegsbegeisterungen, Revolutionsbegeisterungen, Volksbegeisterungen, Sportbegeisterungen – alle haben sie ihre tiefste Lebenswurzel in der Leidenschaft. Man vergegenwärtige sich nur, von welchen Leidenschaften die Völker Europas beherrscht wurden beim Ausbruch des entsetzlichen Weltkrieges! Sie raubten Regierungen und Völkern jede politische Vernunft. Mit freundlichem Angesicht hatten die Diplomaten der großen Westmächte sich immer wieder in den Salons ihrer Botschaften gegrüßt und von Vertrauen und Freundschaft und Bündnissen zur Sicherung ewigen Friedens gesprochen, – bis die Leidenschaft kam. Da „veränderte sich ihr Angesicht“, Europa sah hinfort das größte Blutbad der Geschichte.

Denn Leidenschaften holen aus dem Menschen das Letzte und Höchste heraus, was der Mensch in seiner eigenen Kraft herzugeben vermag. Nebukadnezar befahl, dass man den Ofen „siebenmal heißer machen sollte als man sonst zu tun pflegte“.

Leidenschaft bricht nur an der Grenze des menschlichen Könnens zusammen. Nicht der Mensch beherrscht die Leidenschaft, die er weckt, die Leidenschaft beherrscht den Menschen und lässt ihn zerbrechen. Auch Nebukadnezar überbot sich in seiner Kraft und in seiner Vernunft. Als die Vollstrecker seines Befehls Sadrach, Mesach und Abed-Nego gebunden in den übermäßig geheizten Glutofen warfen, wurden sie selbst von der Feuerflamme vernichtet. Leidenschaften fragen aber nicht nach solchen unschuldigen Opfern. Sie deuten solche Opfer als Vaterlandsliebe, als Untertanentreue, als Hingabe an das Wohl des Volkes.

Kroeker – Daniel als Staatsmann und Prophet

„Unser Gott, dem wir dienen“, antworteten die Männer. Von Ihm bezeugen sie, dass Er sie wohl aus der Hand des Königs erretten kann. Sie behaupten jedoch nicht, dass Er es tun wird. Dafür fehlte ihnen zunächst noch die Gewissheit. Und sie behaupteten nicht mehr, als sie wussten. Der wahre Glaube bleibt sehr nüchtern, auch in seinen Behauptungen. Nur das stand ihnen fest, dass Gott sie erretten könne. So verhüllt ihnen das „Ob“ und das „Wie“ auch zunächst noch war, sie wussten, Gott hat Auswege auch aus dem Tode. Mehr wagten sie nicht zu behaupten.
„Und wenn nicht?“ sprachen sie daher weiter. „Es ist möglich, dass unser Gott, dem wir dienen, uns nicht retten wird.“ Sie wussten, dass schon oft die Heiligen Gottes wie Lämmer zur Schlachtbank geführt worden waren. Gott hatte es zugelassen, dass sie untergingen und das Fleisch in seiner Macht triumphierte. Auch der fromme Naboth hatte einst gewagt, mit dem heiligen Nein des Glaubens zu antworten, als Ahab von ihm verlangte, dass er ihm das Erbe seiner Väter abtreten solle. Dies hatte ihm den Tod gebracht. Gott antwortet auf die Treue des Glaubens nicht immer mit der Errettung. Das sagten sich auch Daniels Freunde in jener so verantwortungsvollen Stunde. Trotzdem verleugneten sie nicht. Ihre Stellung zu Gott stand ihnen höher als der Befehl Nebukadnezars. Sie konnten dem Könige nur insoweit dienen, als ihr Gebundensein an Gott dadurch nicht verletzt wurde. Das ist die Einseitigkeit der Glaubensmenschen. Weil sie so treu Gott gegenüber sind, können sie auch so gewissenhaft dem Staate gegenüber sein, wenn dieser von ihnen nicht verlangt, was Gott widerspricht.

Jakob Kroeker .- ER sprach zu mir

Das ist Glaube – egal wie es ausgeht – auf den EINEN zu vertrauen, dass es Schlußendlich gut ausgeht – egal wie die Zwischenstufen aussehen mögen!

Augen des Herzens?

auf daß der Gott unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen,
Elberfelder 1871 – Eph 1,17–18

Er öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, welche Hoffnung er euch gegeben, zu welch großartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der heiligen Engel – Wörtlich Heiligen; nach dem Zusammenhang bezieht sich das Wort hier nicht auf die Christen. – bestimmt hat.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Epheser 1,18

Er gebe eurem Herzen erleuchtete Augen, damit ihr seht, zu welch großartiger Hoffnung er euch berufen hat, und damit ihr wisst, wie reich das herrliche Erbe ist, das auf euch, die Heiligen, wartet;
NeÜ bibel.heute – Epheser 1,18

Er soll eure inneren Augen öffnen, damit ihr checkt, auf was wir uns noch alles freuen können. Er hat uns ausgesucht, er hat uns fette Sachen versprochen, die er uns vererben will, und das nur, weil wir ihm vertrauen.
VolxBibel – Epheser 1,18

πε-φωτισμένους Pf. Ptz. Pass. φωτίζω (vgl. A3391ff) tr. erleuchten, beleuchten, bescheinen; wohl subst., doppelter Akk. zum Verb δώῃ gehörig; δώῃ ὑμῖν … πεφωτισμένους τοὺς ὀφθαλμοὺς τῆς καρδίας ὑμῶν er gebe euch … eure Herzensaugen als erleuchtete = er gebe/mache, dass eure Herzensaugen erleuchtet sind (H-S § 233d). εἰς τό V. 12. εἰδέναι Pf. (m. präs. Bdtg.) Inf. οἶδα. κλῆσις8 Berufung, Einladung; τίς ἐστιν ἡ ἐλπὶς τῆς κλήσεως αὐτοῦ welches die Hoffnung seiner Berufung ist = zu welcher Hoffnung er euch berufen hat. πλοῦτος V. 7. κληρο-νομία V. 14. ἐν hier bei, unter (A193).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

…Diese alttestamentlichen Stellen deuten Dinge an, die kommen werden. Im Epheserbrief finden wir die Erfüllung dieser Verheißungen. In seinem Gebet für die Epheser sagt Paulus:

„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 1 7 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,15-19).

Da Jesus in Markus 12 die Worte von Mose wiederholt, sieht Paulus Christus als die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments. Jesus ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt hat, indem er die Gebote seines Vaters vollkommen und von Herzen befolgte und die Strafe auf sich nahm, die wir als Gesetzesbrecher verdient haben. Jesus sendet auch den Heiligen Geist, der dem Gläubigen ein neues Herz gibt, das Gesetz auf dieses Herz schreibt und ihm neue Kraft und Sehnsucht gibt, Gottes Gebote zu befolgen. In Epheser 4, 5 und 6 beschreibt Paulus detailliert, wie das Leben als Christ als Folge davon aussehen wird.
Nichts könnte hoffnungsvoller und befreiender sein als das Bild, das uns in diesen drei Bibelstellen gezeigt wurde. Mein Leben wird nicht von meiner Erziehung, meinem körperlichen Zustand, meiner Bildung, meinen Emotionen oder irgendetwas anderem bestimmt! Weil Gott jede Vorsorge getroffen hat, um mein grundlegendes Bedürfnis — erlöst zu werden — zu stillen, kann ich Zuversicht und Freude haben, dass Veränderung für mich wirklich möglich ist. Mein größtes Problem und Hindernis — mein eigensinniges, sündiges Herz – ist behandelt worden! Gott hat mich erlöst und mir ein neues Herz gegeben.
Wie reagieren Sie auf die Umstände des Lebens? Wo sehen Sie gute Frucht in ihrem Leben? Wo sind Sie geduldig gewesen mit jemandem, der Sie zum Zorn gereizt hat? Wo haben Sie jemanden liebevoll angesprochen, der Sie eingeschüchtert hat? Welche schwierige Situation in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Welcher Segen in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Wählen Sie eine dieser Fragen aus und denken Sie darüber nach, was für ein Herz solche Frucht hervorbringt. Wie haben Sie klug in Ihrem Erlöser geruht und sich auf ihn verlassen? Worüber haben Sie gezielt Buße getan (abgelegt), und was haben Sie danach geglaubt (angezogen), das Sie zum Handeln angetrieben und ermutigt hat? Welche neu erkannten Wahrheiten über den Retter haben begonnen, Ihr Herz zu erfüllen und Ihr Leben zu verwandeln?

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Das Kreuz auf Golgatha war das Nein des Menschen zu dem Christus, den der Vater gesandt hatte zum Heil der Welt. Er kam in sein Eigentum und wurde von den Seinigen nicht aufgenommen.

Obwohl er der Weg, die Wahrheit und das Leben war und niemand zum Vater kommen konnte als allein durch ihn, den Sohn, so entschied man sich dennoch gegen ihn: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrschet.“ Golgatha war die Absage an ihn und seine Heilandsmission, die zu erfüllen er im Auftrage Gottes gekommen war.

Auf unser menschliches Nein antwortete jedoch Gott mit seinem göttlichen Ja. Auf unseren Karfreitag, den wir Jesum bereiteten, antwortete Gott mit seinem Ostern. Er rechtfertigte den von uns Verworfenen durch die Auferstehung, Hatten wir in unserer Mitte keinen Raum für ihn und für die Vollmachten, die er vom Vater zu unserer Erlösung empfangen hatte, Gott hatte Raum für den Sohn zur Rechten auf dem Thron seiner Majestät.

Lehnte eine alte Schöpfung es ab, dass er sie in das Königtum seines Vaters hineinziehen konnte, so setzte Gott ihn zum Anfang einer neuen Schöpfung. Er begann mit ihm und durch ihn die Gemeinde. Hinfort ist sie ein neuer Lebensraum innerhalb der Geschichte, auf den Christus allein Anspruch hat, gleichwie ein Haupt Anspruch hat auf die Glieder seines Leibes. „Du hast ihm Macht verliehen über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, das ewige Leben schenkte.“ Er wacht über sein Eigentum, damit die Pforten der Hölle die Gemeinde als seinen Lebensraum nicht zugrunde richten können.

Zum Apostel dieser Gemeinde sah sich besonders Paulus berufen. Durch ihn schuf sich Christus jenen Lebensraum, der in den Paulusbriefen als eine Behausung Gottes im Geist, als Leib Christi, als Tempel des Geistes, als Gottes Bauwerk und Ackerfeld bezeichnet wird. Der Apostel konnte seine Sendung zu Juden und Griechen in das anschauliche Bild kleiden: „Mit Hilfe der Gnade Gottes, die mir verliehen ist, habe ich wie ein kundiger Baumeister den Grund gelegt. Ein anderer baut darauf weiter. Ein jeder aber sehe zu, wie er weiter baut. Denn niemand kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, nämlich Jesus Christus.“

Von dieser Neuschöpfung spricht Paulus in seinen Briefen als von einem geoffenbarten Geheimnis: Christus und die Gemeinde. Christus ist ihm der zweite Adam, mit dem eine Neuschöpfung beginnen konnte. Professor D. Dr. Jeremias hat darauf aufmerksam gemacht, dass Jesus einundachtzig Mal in den Evangelien als „Menschensohn“ bezeichnet wird: vierzehn Mal im Markus-Evangelium, dreißig Mal bei Matthäus, fünfundzwanzig Mal bei Lukas und zwölfmal im Evangelium Johannes.

Auf Grund seiner Forschungen stellt er fest, dass die Selbstbezeichnung Jesu „bar-aenasha“, ein Wort, das Luther mit „Menschensohn“ übersetzt, mit dem Begriff „der neue Mensch“ wiederzugeben sei.

Der Menschensohn ist also nicht eine Niedrigkeits-, sondern eine Hoheitsbezeichnung Jesu. Das ist von Paulus am tiefsten und klarsten erfasst worden. Christus war ihm als der neue Mensch „der zweite Adam“, mit dessen Erscheinen und Auferstehung innerhalb der ersten eine Neuschöpfung durchbrechen konnte.

In derselben soll in ihrer geschichtlichen Erscheinung nicht die kreatürlich-sinnliche Seite herrschen über den Menschen, sondern der Geist soll herrschen über das Fleisch. Daher wagt Paulus im Römerbrief zu schreiben: „Drum sind wir, Brüder, nicht dem Fleische verpflichtet zu leben nach dem Fleische. Denn lebt ihr nach dem Fleisch, so müsst ihr sterben. Wenn ihr jedoch des Leibes böse Triebe durch den Geist tötet, so sollt ihr leben. Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes“ .

Christus ist also der neue Mensch, der zweite Adam, der aus der Welt Gottes heraus einst handelte und immerdar handelt. Er ist in die Welt der Sünde und des Todes getreten mit all ihren seelischen, kosmischen und dämonischen Bindungen, mit ihren dunklen Kräften und Wirkungen, um dort die Gottesherrschaft des Vaters zu offenbaren. Denn als der neue Mensch hat er, wie er es im hohenpriesterlichen Gebet bezeugt, vom Vater Vollmacht empfangen über alles Fleisch. Ist aber der neue Mensch, was ist dann sein gegenwärtiger Leib, seine Gemeinde, seine Kirche? Dann kann auch sie nichts anderes als eine werdende Neuschöpfung sein. Von dieser Schau aus spricht daher auch Paulus von Christus und seiner Gemeinde als ein Geheimnis. „So jemand mit Christus eins geworden ist, so ist er eine Neuschöpfung. Das Alte ist vergangen, ein Neues ist offenbar geworden. Dies alles aber ist Gottes Werk, der uns mit sich durch Christus versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.“ 96 Christus als Haupt hütet daher auch seine Vollmacht vom Vater, seine Fülle von Leben, seine ihm gewordene Herrlichkeit nicht wie einen Raub. Alles Empfangene macht er vielmehr zu einem Opfer und zu einem Dienst für die Gemeinde. Ist sie doch berufen, eines Tages in ihrer Gesamterscheinung und Vollendung den ganzen Christus Gottes in seiner vollen Sohneswürde und Herrschervollmacht zum Heile der Welt zu offenbaren.

Die Gemeinde als Gottes Neuschöpfung ist mithin in ihrem geschichtlichen Entstehen, in ihrem inneren Charakter, mit ihrem neuen Leben und in ihrer lebendigen Hoffnung aufs engste verbunden mit Christus, ihrem Haupte. Die Geschichte des Hauptes ist auch zur Geschichte der Glieder der Gemeinde geworden. Bei jeder Geburt wird jedes einzelne Glied dem Haupte auf demselben Wege nachgeboren, auf dem das Haupt den Durchbruch zum Leben fand. Christi Durchbruch war die Auferstehung. Sie erschloss ihm jene neue Welt Gottes, in welcher er mit seinem Auferstehungsleben der Anbruch einer neuen Schöpfung werden konnte. Es gibt daher auch nur da Gemeinde, deren Glieder auf Grund einer neuen Geburt, nicht aber auf Grund einer religiösen Handlung oder eines zweckmäßigen Zusammenschlusses Gleichgesinnter in die Gemeinschaft mit Christo hineingeboren sind.

Der Apostel Paulus bezeichnet daher die Gemeinde auch immer wieder als die Ekklesia, und die einzelnen Glieder als die Ekklektoi, als die Herausgerufenen.

Denn dieses Hineingeborenwerden ihrer Glieder in die Lebensgemeinschaft mit Christo bedeutet für sie nicht etwa nur eine heilsgeschichtliche Erkenntnis der Bedeutung Golgathas. Die große heilsgeschichtliche Gottestat auf Golgatha wurde auf Grund göttlicher Berufung auch zu einem inneren Heilserlebnis. Die Gemeinde ist daher in ihrem Entstehen, in ihrem Charakter, in ihrem Dienst und in ihrer Erwartung auch unendlich mehr als nur irgendeine zusammengerufene religiöse Versammlung. Das Wort Ekklesia hatte ursprünglich zwar eine rein politische Bedeutung. Mit jenem Wort wurde in den Städten oder Ortschaften jede politische Stadt- oder Ortsgemeinde bezeichnet, die man zur Beratung gemeinsamer Fragen zusammengerufen hatte. Paulus füllt den Begriff jedoch mit einem völlig neuen Inhalt. Ekklesia ist ihm weder eine politische Versammlung, noch ist sie ihm die Fortsetzung der jüdischen Synagoge. Auch wenn er gelegentlich die Gemeinde so stark als den Tempel Gottes bezeichnet, so war sie ihm doch etwas völlig Neues gegenüber dem alttestamentlichen Tempel. Sie ist ihm die durchs Evangelium herausgerufene, eine durch Christi Auferstehungsleben organisch verbundene Bruderschaft der Glaubensgemeinschaft, von welcher Christus das Haupt fürs Ganze und für jedes einzelne Glied ist.

Solch eine Neuschöpfung kann nicht vom Menschen aus geschaffen oder organisiert werden. Sie ist durch den Geist des Auferstandenen aus dem Todesleben der alten Schöpfung herausgeboren worden

Kroeker – Christus, wer bist du

Wir haben gesehen, dass die Quelle geistlicher Erleuchtung Gott und der entsprechende Kanal der Heilige Geist ist. Dabei geht es um die völlige Erkenntnis Gottes. Nun kommen wir zu den Organen der Erleuchtung: »Er erleuchte die Augen eures Herzens.«6
Dieser bildliche Ausdruck lehrt uns, dass das richtige Verständnis göttlicher Realität nicht davon abhängig ist, ob wir einen scharfen Intellekt besitzen. Vielmehr geht es um ein empfangsbereites Herz. Dies hat sowohl mit den Regungen des Herzens als auch mit dem menschlichen Geist zu tun. Gottes Offenbarungen werden denen gegeben, die ihn lieben. Das eröffnet jedem Gläubigen wundervolle Möglichkeiten, weil wir zwar nicht alle zu den intelligentesten Menschen gehören mögen, doch alle ein liebendes »Herz« haben können.
Als Nächstes nennt Paulus ausdrücklich drei Gebiete göttlicher Erkenntnis, die er bei den Heiligen vermehrt sehen möchte:»Die Hoffnung seiner Berufung.«»Den Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen.«»Die überschwängliche Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden.«
»Die Hoffnung seiner Berufung« weist auf die Zukunft hin; dieser Ausdruck meint unsere endgültige Bestimmung, die Gott für uns im Sinn hatte, als er uns berufen hat. Dieser Ausdruck schließt die Tatsache ein, dass wir für immer bei Christus sein und ihm gleich sein werden. Wir werden dem Universum als Söhne Gottes offenbart und mit Christus als seine makellose Braut herrschen. Wir hoffen darauf, und zwar nicht in dem Sinne, dass wir daran zweifeln müssten. Vielmehr ist dies ein Aspekt unserer Erlösung, der noch in der Zukunft liegt und den wir erwarten.
Der »Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen« ist die zweite unendliche Weite, die die Gläubigen erforschen dürfen. Man beachte, wie Paulus hier Worte aufhäuft, um den gewünschten Effekt der Erhabenheit und Größe hervorzurufen.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Licht für die Augen deines Herzens –

Sha’ul verwendet eine interessante Metapher. Man würde erwarten, Licht für die Augen zu haben, aber „die Augen deines Herzens“? Es ist die Art des Rabbiners zu sagen, dass, während die meisten Dinge mit den physischen Augen beobachtet werden, es einen anderen Bereich der Ruach gibt, der nicht natürlich beobachtbar ist. Es ist im Herzen (hebr. Lev), dass der ganze Sitz der Emotionen und des spirituellen Lebens seinen Ursprung hat. Viele Gebete im jüdischen Gebetbuch (Siddur) flehen Gott an, unsere Augen für seine Tora der Wahrheit zu erleuchten. Es ist dieselbe Art von Erleuchtung, die notwendig ist, um das Werk und die Worte Jeschuas als König Messias wirklich zu verstehen.

Ein messianischer Kommentar: Rabbi Paulus erleuchtet die Epheser über den Wandel mit dem Messias Jeschua

Ich bete auch, dass die Augen eures Herzens erleuchtet werden, damit ihr die Hoffnung erkennt, zu der er euch berufen hat. NIV Für den Juden war das Herz der Kern der Persönlichkeit, die gesamte innere Person, das Zentrum des Denkens und des moralischen Urteils. Das Bild von den Augen des Herzens stellt die Fähigkeit dar, die Realität unserer Hoffnung zu sehen. Indem er die Verse 17 und 18 miteinander verbindet, betet Paulus, dass die Gläubigen Weisheit und Offenbarung erhalten, damit ihr Inneres ständig erleuchtet wird (das griechische Verb steht im Perfekt und bezieht sich auf eine vergangene Handlung mit kontinuierlichen Ergebnissen). Einige haben die Taufe als den Zeitpunkt dieser Erleuchtung identifiziert. Siehe Kolosser 1,12-13, was eine Taufliturgie sein könnte. Am wahrscheinlichsten ist, dass Paulus sich auf die Erleuchtung der Bekehrung bezieht (siehe 2. Korinther 4,4.6). So wie Gottes erster Akt in der physischen Welt darin bestand, Licht zu schaffen, wo nur Finsternis war (1. Mose 1,1-5), so gibt er dem neu geschaffenen Menschen Licht (Johannes 1,4.9) durch die Weisheit und Offenbarung des Geistes. Mit dieser Erleuchtung würden sie die Wahrheit von drei Realitäten erkennen:

„die Hoffnung, zu der er euch berufen hat“ (1,18)

„den Reichtum seines herrlichen Erbes in den Heiligen“ (1,18)

„seine unvergleichlich große Macht“ (1,19)


Zuerst betete Paulus, dass die Gläubigen mit der Wahrheit über ihre Zukunft erleuchtet werden (die Hoffnung, zu der er sie berufen hat NIV). Gläubige freuen sich sowohl auf ein zukünftiges Erbe (Kolosser 1,5) als auch auf Segnungen in dieser gegenwärtigen Welt (1,19; Kolosser 1,27) aufgrund einer Handlung Gottes in der Vergangenheit (Erwählung). Die Hoffnung der Gläubigen ist nicht ein vages Gefühl, dass die Zukunft positiv sein wird, sondern es ist die völlige Gewissheit, dass Gott alles tun wird, was er versprochen hat. Diese völlige Gewissheit kommt durch den Heiligen Geist (1,14). Wir erwarten, dass es geschieht, vertrauen darauf, dass Gott es herbeiführt, und warten geduldig auf seine Ankunft. (Mehr zur Hoffnung siehe Römer 8,23-24; Epheser 4,4; 1. Thessalonicher 1,3; 1. Petrus 3,15).

Life Application Bible Commentar

Die englische Übersetzung verdunkelt eine wichtige alttestamentliche Verbindung zurück zum göttlichen Rat. Das Wort für „Heilige“ in Vers 18 (und anderswo im Neuen Testament) ist hagioi, was „Heilige“ bedeutet. Paulus sagt den Ephesern, dass die Gläubigen ein herrliches Erbe unter den Heiligen haben.
Wir haben den Begriff „Heilige“ im Alten Testament bereits besprochen.3 Er wird für göttliche Wesen in Jahwes göttlichem Rat verwendet (z. B. Hiob 5,1; 15,15; Ps 89,5-7; Sach 14,5). Der hebräische Begriff ist qedoshim. Die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die von den Autoren des Neuen Testaments verwendet wurde, übersetzt diesen Begriff mit hagioi, demselben Wort wie in Epheser 1,18. Wir haben auch schon gesehen, dass das Alte Testament qedoshim für Menschen verwendet – speziell für gläubige Israeliten -, die sich nicht schuldig gemacht haben, andere Götter anzubeten und die Katastrophe des Exils herbeizuführen (Ps 16,3; 34,8; vgl. Lev 26,14-33).
Wir haben früher, in Kapitel 30, gesehen, dass beide Verwendungen in einem entscheidenden Kapitel zusammenkommen – in Daniel 7. In diesem Kapitel empfing die zweite Jahwe-Gestalt in menschlicher Gestalt, der Menschensohn, ein ewiges Königreich von dem thronenden Alten der Tage. Das Königreich wurde auch den Heiligen gegeben – sowohl den göttlichen als auch den menschlichen (Dan 7:22, 27). Der Abschnitt vermittelte den Gedanken der gemeinsamen Herrschaft in Gottes Reich.
Paulus greift diesen Gedanken in seinem Brief an die Epheser wieder auf, wenn er sagt, dass wir ein Erbe unter den Heiligen haben. Wir sind nicht nur Erben und Kinder in Gottes göttlicher Familie, sondern wir erben das Recht, mit Jesus zu herrschen und zu regieren.

Heiser – The Unseen Realm: Recovering the Supernatural Worldview of the Bible

Schatten in unserem Leben?

Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Elberfelder 1871 – Psalm 23,4

Auch wenn ich gehn muß
durch die Todschattenschlucht,
fürchte ich nicht Böses,
denn du bist bei mir,
dein Stab, deine Stütze –
die trösten mich.
Buber Psalm 23,4

Und wenn ich mal keinen Ausweg sehe, mich die Depression packtwie ’ne dunkle Wolke, hab ich dennoch keine Angst. Denn ganz egal, wie verfahren die Situation auch ist, vertrau ich ihm, weil er mich sicher wieder herauszieht. //Und die Krönung ist, er setzt sogar noch einen drauf:
VolxBibel – Psalm 23,4

Auch wenn ich durch (in) das Tal des Todesschattens (das von tödlicher Gefahr überschattete Tal, das extrem finstere Tal) gehe (gehen werde/muss/sollte, gerate ),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht, den Bösen nicht ),
denn du [bist] bei mir.
Deine Keule (Rute, Knüppel, Stock) und dein Stabl {sie} geben mir Zuversicht (trösten/beruhigen mich, werden mir Zuversicht geben) .
Psalm 23,4

Leben wir gerade in einem „finsteren Tal“ – weil wir durch „Covid 19“ eingeschränkt sind? Wohin sind unsere Augen gerichtet? Zu irgendeinem Doctor, Professor, der unserer persönlichen Meinung nach, die Wahrheit gefunden hat? Oder ist unser Auge – unsere Hoffnung auf den allmächtigen Gott gerichtet?

Und wir brauchen vor dem Tod keine Angst zu haben. Im Tal der Todesschatten brauchen wir uns nicht zu fürchten; denn der Hirte ist ganz nah bei uns. Der Stachel des Todes ist die Sünde – die Sünde, die nicht bekannt und vergeben wurde. Aber Christus hat in Bezug auf den Gläubigen dem Tod den Stachel geraubt. Er hat unsere Sünden ein für alle Mal weggenommen. Nun ist das Schlimmste, was uns der Tod antun kann, in Wirklichkeit das Beste für uns! So können wir singen:

O Tod, o Grab, nicht fürcht ’ich eure Macht!
Die Schulden sind gesühnt,
Als Jesus in der finstern Kreuzesnacht
Das trug, war ich verdient.

Margaret L. Carson

Es ist wahr: Christen mögen eine gewisse sorgenvolle Vorahnung von dem Leiden haben, das so oft den Tod begleitet. So hörte jemand, wie ein alter Heiliger sagte: »Mir macht es nichts, wenn der Herr mein Zelt abbricht; aber ich hoffe, er tut es sanft!«
Es ist ebenfalls wahr, dass wir gewöhnlich keine Gnade zum Sterben bekommen, bevor wir sie nötig haben. Doch bleibt die Tatsache, dass der Tod seine Schrecken verloren hat, weil wir wissen: Sterben bedeutet, bei Christus zu sein – und das ist das weitaus Bessere. »Sterben ist Gewinn!«
Der Stecken und der Stab des Hirten sind Quellen des Trostes, des Schutzes und der Führung. Wann immer nötig, kann er den Stecken auch zur Züchtigung verwenden. Die meisten Schafe brauchen diesen Dienst von Zeit zu Zeit.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Die vierte Segnung durch die Führung des Herrn ist die Bewahrung. Wer sich im Tal der Finsternis befindet (oder im Todesschatten ), braucht sich nicht zu fürchten. Der Herr ist mit ihm und wird ihn bewahren. Der Hirte ist mit Stecken und Stab ausgerüstet, um die Schafe in derartigen Situationen zu bewahren. David wurde durch die Gegenwart und die Bewahrung des Herrn getröstet. Gläubige befinden sich niemals in Situationen, die der Herr nicht kennt, denn er verläßt sein Volk nicht ( Hebräer 13,5 ).

Walvoord – Die Bibel erklärt und ausgelegt

Schon ein großer Theologe des vorigen Jahrhunderts hat erkannt, dass „die Zuversicht, die hier ausgesprochen wird, nicht die kindliche ist, nicht die eines solchen, der den Schmerzen und Nöten des Lebens, die er noch nicht erfahren hat, mit heiterer Freudigkeit entgegengeht; sie ist die eines erfahrenen Streiters, eines solchen, der aus vielen Trübsalen kommt, der weiß, was es mit ihnen auf sich hat, und wie der Herr in ihnen tröstet und aus ihnen hilft, reichlich erfuhr. Der Preis der Ruhe, welche der Herr gewährt, lässt uns in dem Sänger einen müden Pilgrim erkennen; der Dank für die Erquickung zeigt uns den Erschöpften; das, wenn ich auch wandle im Tale des Todesdunkels usw. einen solchen, der dunkle Lebenswege schon geführt ist und ihnen noch entgegengeht“ 47.
Wie in Palästina die schönsten Weideplätze oder die Wasser der Ruhe gar oft zwischen wilden Schluchten liegen, wo wilde Tiere und Räuberbanden auf ihre Beute warten, so sind die Segnungen und Höhepunkte des Lebens vielfach eingebettet zwischen Gefahren, Prüfungen, Nöte, die nur von Gott beherrscht werden können. Das Geheimnis aber, dass der Glaubende sich wie Joseph auch im Hause eines Potiphar bewährt (1Mo 39,8ff.), dass Mose auch vor der Sprache eines Pharao nicht erschrickt (2Mo 10, 28ff.), dass Luther auch vor dem Reichstag zu Worms zu erscheinen wagt – ist: „denn du bist bei mir“ ! Gott in seiner Gegenwart war aber stets groß genug, auch Fluch in Segen und Tod in Leben zu verwandeln. Pfade, die auch Glaubenden als Untergang erscheinen mussten, erwiesen sich nachher als Wege, die zu ungeahnten Segnungen und Aufgaben führten, weil Gott sie durch seine Gegenwart beherrschte.
Was mich daher auch angesichts der Todestäler „tröstet“, d. h. ruhig sein lässt, das sind „dein Stecken und dein Stab“ . Das war einst die Waffe des morgenländischen Hirten. Gott hatte zu allen Zeiten Waffen genug, um sich der Welt gegenüber zu behaupten. Er beherrschte noch immer Zeitalter, Völker und Geschichte. Will er Israel aus seiner Gefangenschaft erlösen, beruft er sich einen jungen Cyrus zu seinem Knecht. Will er Luthers [Reformation vor dessen Feinden bewahren, stellt er sie unter die Gunst der Fürsten. Gottes Waffen erschöpfen sich nicht, die der Bewahrung derer dienen müssen, die Ihm vertrauen. Daher konnte sich der Glaube oft bis zu der ganz großen Zuversicht eines Paulus erheben: „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert?. . . In dem allen überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat“ (Röm 8,35ff.).
Weit mehr noch als Täler des Todes können jedoch Menschen drücken, wenn sie dem Menschen zum Feinde werden. Wie stark jedoch unser Sänger in Gott zur Ruhe gekommen ist, zeigt sich ferner in dem, dass er

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal usw. Wenn auch die Gläubigen sicher unter Gottes Hand wohnen, so sind sie doch von vielen Gefahren umgeben; und auch die allgemeinen Leiden des Lebens legt der Herr ihnen auf, damit sie spüren, wie nötig sie seinen Schutz haben. Darum betont David noch ausdrücklich, dass er auch bei widrigen Zufällen in Gottes Vorsehung ausruhen kann. Er verspricht sich also nicht ununterbrochene Ergötzungen, sondern wappnet sich auch mit Gottes Beistand gegen alles, was da kommen mag, um es tapfer zu erdulden. Auch hier bleibt die Rede im Bilde und vergleicht die Fürsorge, die Gott in der Führung der Gläubigen offenbart, mit dem Stecken und Stab des Hirten: mit diesem Schutz für sein Leben will David zufrieden sein. Wenn ein Schaf durch ein dunkles Tal geht, so gibt die Gegenwart des Hirten ihm allein schon genügende Sicherheit gegen den Angriff wilder Tiere und gegen anderen Schaden. So sagt auch David hier, dass wenn er einmal irgendwie in Gefahr kommen sollte, Gottes Hirtentreue ihm genügenden Schutz gewähren werde. Wir sehen hier, dass er auch in Glück und Glanz niemals vergessen hat, dass er ein Mensch war, sondern dass er schon beizeiten an das Unglück gedacht hat, das ihn vielleicht treffen könnte. Und sicherlich zittern wir deshalb so sehr, wenn Gott uns durchs Kreuz prüft, weil ein jeder, um ruhig zu schlafen, sich in fleischliche Sicherheit einwiegt. Von diesem Schlaf der Starrheit ist die Ruhe des Glaubens sehr verschieden. Ja, da Gott den Glauben durch Unglück prüft, so folgt, dass niemand wahren Glauben hat, der nicht mit unbesiegbarer Standhaftigkeit ausgerüstet ist, um alle Furcht zu besiegen. Doch David rühmt sich nicht, von aller Furcht frei zu sein, sondern nur, dass er allem gewachsen sein werde, sodass er furchtlos überallhin geht, wohin der Hirt ihn führt. Dieses geht aus dem Zusammenhange noch deutlicher hervor. Zuerst sagt er: Ich fürchte kein Unglück. Dann gibt er gleich darauf den Grund hierfür an. Er gesteht offen, dass er sich dadurch von seiner Furcht zu heilen sucht, dass er auf den Stab des Hirten blickt. Denn wozu hätte er Trost nötig, wenn die Furcht ihn nicht beunruhigte? Es ist also festzuhalten, dass David, da er an die Leiden denkt, die ihn treffen können, nur dadurch dieser Versuchung Herr wird, dass er sich der Fürsorge Gottes übergibt. Dies hat er schon vorher, wenn auch dunkler, durch die Worte ausgedrückt: Du bist bei mir. Denn wenn er von Furcht frei gewesen wäre, so hätte er nicht nach Gottes Gegenwart verlangt. Ferner ist zu beachten, dass er den Schutz Gottes nicht nur den gewöhnlichen täglichen Leiden gegenüberstellt, sondern auch solchen Anfechtungen, die durch die Finsternis des Todes den Geist verwirren. David spielt hier auf die dunklen Schlupfwinkel und Höhlen der wilden Tiere an, wo einen jeden gleich beim Eintritt die Todesfurcht überfällt. Da Gott sich uns jetzt in seinem eingeborenen Sohn deutlicher als einst den Vätern unter dem Gesetz als Hirte offenbart hat, so erweisen wir seiner Beschützung nicht die genügende Ehre, wenn wir auf sie nicht unsere Augen richten und so alle Angst mit Füßen treten.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

studieren studieren studieren

Wie freuen wir uns, wenn wir jemandem zeigen können, was Gott von dir erwartet?
Oder versuchen wir nicht viel zu erklären, anstatt die Bibel zu lesen und den heiligen Geist wirken zu lassen?

Auch heute von Jacob Kroeker:

Für viele, die sich auch in unseren Tagen aus der Finsternis ins Licht, aus der Gewaltherrschaft des Todes in die Königsherrschaft Jesu Christi durch eine innerlich erlebte Gottestat versetzt sehen, würde es wie eine Erlösung sein, wenn man sie nicht von vornherein aufs Neue belasten würde mit unzähligen Vorschriften und Leistungen. Denn es gilt den Blick der geretteten Seele allein auf den zu richten, der sie errettet hat.

Das neue Leben, das sich ihr durch die erlebte Errettung erschlossen hat, besteht nicht in der äußeren Befolgung religiöser Übungen und Vorschriften, sondern im Umgang mit Gott. Ist dieser Umgang ein ungetrübter, dann gestaltet sich im Leben und im Wandel manches ganz von selbst. Wer im Lichte wandelt, gewinnt bald ein sehr scharfes Auge dafür, was Licht und was Finsternis ist. Im Verkehr mit Gott gewinnt man ein sehr zartes Gewissen und ein sehr feines Gemerk für Wahrheit und Unwahrheit.

Diese unmittelbare Lebensgemeinschaft mit Gott hat uns Jesus gebracht, sie war der Inhalt seines Evangeliums. Jedoch von dem Christentum, wie es heute von manchen vertreten und verkündigt wird, gewinnt man vielfach den Eindruck, dass es keinen tiefen Frieden mitten in all der Unruhe der Zeit, keine lebendige Herzensgemeinschaft mit Gott, kein Kindesglück und keine Kindesabhängigkeit der Seele vom Vater zu geben vermag. Anstatt die Seele in die bewusste Lebensgemeinschaft mit Gott zu bringen, bindet man sie an [166] religiöse Übungen und Leistungen, anstatt sie zu lehren, aus ihrem Umgang mit Gott heraus von Fall zu Fall zu entscheiden, was im praktischen Leben gottgefällig ist und was nicht, umgibt man sie mit neuen Gesetzen und Forderungen, die auf die Dauer die Seele nicht glücklich, sondern unsagbar müde und arm machen.

Da macht es sich ganz von selbst, dass solch eine Seele sich mit der Zeit weit mehr mit dem beschäftigt, was sie alles zu leisten hat, als mit dem, was Gott in ihr zu wirken vermag. Anstatt mit dem Vater, beschäftigt sie sich mit sich selbst, und anstatt mit dem Geber mit den Gaben. Aber nie werden Gaben, auch wenn sie göttlicher Natur sind, gegeben, damit sie in unserer Seele an die Stelle des Gebets treten. Jede empfangene Gabe soll vielmehr die Seele noch fester an den Geber binden und ihr dessen Herrlichkeit und Lebensfülle offenbaren.

Wer das erkannt hat, wird in seiner Seelenpflege und in seinem Dienste frei sein von aller gesetzlichen Einstellung. Man wird den Seelen mit jenem klaren Blick und jener inneren Seelengröße zu dienen suchen, wie es ein Elisa getan hat. Mit Paulus wird man einerseits bezeugen, was man selbst in Gott gefunden und mit Gott erlebt hat und von der Sehnsucht reden, die die eigene Seele erfüllt.

Und andererseits wird man doch seinem Zeugnis hinzufügen: „Und wenn ihr in irgendeinem Punkte anders denken solltet, auch dies wird Gott euch offenbaren35).“ Man wird sich freuen über jede Seele, die [167] selbst ihren Weg vor Gott gehen lernt. Was man befürchtet, ist nicht so sehr ein gelegentliches Irren, als eine neue Knechtung und eine dauernde Unselbständigkeit und innerliche Erstarrung der Seele. Denn man weiß, dass Gott letzthin jedes Glied seines Volkes zu einer Persönlichkeit, zu einem Charakter erziehen will. Daher sucht man auch die Seelen, soweit es möglich, mit all ihren Sorgen und Fragen an Gott selbst zu binden. Sie sollen unter allen Umständen wissen, dass ihr Leben abhängig ist von der Quelle und nicht nur von einem Trunk aus der Quelle. Sie sollen lernen, ihren Weg nach Grundsätzen zu gehen, die sie selbst aus dem Umgang mit Gott gewonnen haben. Alles, was man den Seelen mitzugeben hat, ist jener Friede, jenes Heil, das sie in ihrem Netter gefunden haben und in welches sie durch eine erlebte Gottestat hineinversetzt worden sind. „Gehe hin in Frieden!“ und deine Seele wird Frieden atmen auch im Dienste am Hofe zu Damaskus. Denn in der Welt und doch niemals von der Welt sind jene Seelen, die in dem Heile leben, das sie in dem Gott alles Heils gefunden haben.

Jakob Kroeker,Gottes Segensträger

Also wie wäre es -Jehovah machen zu lassen? Lerne Jehovah kennen und nicht meine Meinung, meine Ansichten und erst recht nicht meine Religion!