Schlagwort: Glauben

Saul & Samuel – 5

Was denn nun – Samuel macht Saul noch ein weiteres Mal zum König? Das „muss ja“ ein Fehler in der Bibel sein!!! ?? Nein – kein Fehler in Gottes Wort, sondern ein Fehler im Gehorsam von Saul!
Wir besprachen gestern im Aktivgottesdienst 1.Samuel 12. Dabei haben wir herausgearbeitet, was sich nun in Gottes Volk geändert hatte:
Zur Zeit von Kain und Abel hatte Jehovah für eine „einfache Struktur“ gesorgt, so dass jeder „Familienstammvater“ – also Patriarch direkt für seine Familie verantwortlich war

Dann ändere sich die Form, wie die Menschen von Jehovah Informationen erhielten, zur Zeit, als Jehovah „das Volk“ beim Auszug aus Ägypten gründete.
Von nun ab, war Mose das Sprachrohr Gottes – Mose setzte sogar die Priester um Aaron ein. Wenn ich also ein Problem mit Jehovah hatte, ging ich zu den Priesern. Bei „normalen Problemen“ war mein Ansprechpartner ein Richter, ein Stammesführer – diese Stammesführer waren diejenigen, die sich durch Weisheit und Alter auszeichneten. Wenn diese nicht weiter wußten, ging man zu Mose – und erhielt so die „perfekte Antwort“.

Als Mose starb, wurde Josua der Führer – aber er sollte in erster Linie „den Einzug ins verheißene Land“ koordinieren. Josua gab also Anweisungen – aber bei religiösen Fragen geh ich zum Priester. Die Leviten waren für die Verbreitung des Wortes Gottes verantwortlich.
Nach dem Tod von Josua, war es die Aufgabe der Richter, das Volk zu führen – besonders bei Problemen, die durch „Feinde“ auftraten. Diese Richter wurden „temporär“ von Jehovah berufen – und das Amt war NICHT vererbbar! Nur die Priester und Leviten gaben „ihre von Gott übertragene Aufgabe“ an ihre Kinder und Enkel weiter.

Und nun wollten die Israeliten einen König! Und Samuel zeigt im Kapitel 12, dass er niemals wie ein König geherrscht hat – und dies auch gar nicht wollte. Aber nun sollte es eine Erbfolge von Königen geben – oder?
Scheint ja gar keine schlechte Idee zu sein: für religiöse Fragen, hatte es ja bei den Priesten und Leviten auch gut funktioniert!
ABER Samuel erklärt, dass es auch schlechte Könige geben würde:

Ja, genau: dann wäre auf einmal Jehovah nicht mehr wichtig! Dann würde das Volk OHNE Jehovah versuchen zu existieren. Und geht das gut???

Schlüsselvers in Kapitel 12: Jehovah würde SEIN VOLK trotzdem immer retten, NICHT wegen ihrer guten Taten, sondern?

Denn Jehova wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verlassen; denn es hat Jehova gefallen, euch sich zum Volke zu machen.
Elberfelder Bibel 1905 – 1 Sam 12,22

Nein! Jehovah würde Israel nicht durch die katholische Kirche, und auch nicht durch andere „Religionen“ ersetzen! Um SEINES NAMENS willen – bleibt ER seinem Volk Israel immer treu!

„nur für Mitglieder“?

Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, (S. die Anm zu Kap 1,8) der Anfang und das Ende Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dieses ererben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.
Elberfelder 1871 – Offb 21,6–7

Und er teilte mir mit: „Sie sind wahr geworden! Ich bin das Ạlpha und das Ọmega, der Anfang und das Ende. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst von der Quelle geben, aus der Wasser des Lebens strömt.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Offenbarung 21:6

Und er fuhr fort: »Es ist bereits in Erfüllung gegangen!
Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm Wasser aus der Quelle des Lebens.
Gute Nachricht Bibel : Offb 21,6

Dann meinte er noch zu mir: „Es ist alles genau so passiert, wie es passieren sollte. Ich bin das A und auch das Z, ich bin der Anfang und gleichzeitig auch das Ende. Jeder, der Durst hat, kann bei mir trinken bis zum Abwinken. Es kommt aus der Quelle, wo das Leben entspringt. Und es ist alles kostenlos, man muss nichts dafür bezahlen.
VolxBibel – Offenbarung 21,6

Oft wird der Schwerpunkt auf das WER da spricht, gelegt! Aber schauen wir über diesen „Streitpunkt“ einmal hinweg – und schauen auf das, was passiert! Hier wird JEDEM der durstig ist, Wasser umsonst gegeben!
Was ist nötig um dieses Wasser zu bekommen?
Und kann es sein, dass ich und Du noch immer mit den „abgefüllten Wasserflaschen“ aus unserer Versammlung, Gemeinde, Kirche zufrieden sind, obwohl wir, also Du und ich, dieses frische Wasser direkt von IHM erhalten könnten????

Die dramatische Veränderung, die in dieser neuen Ordnung liegt, wird in den Worten deutlich: Siehe, ich mache alles neu! Diese Offenbarung ist wahrhaftig und gewiß, und Johannes erhielt die ausdrückliche Anweisung, sie niederzuschreiben. Derjenige, der diese Veränderung herbeiführt, wird Christus sein, der von sich selbst sagt: Ich bin das A und das O (vgl. Offb 1,8;22,13 ). Alpha und Omega sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets und stehen hier für Anfang und Ende.
Den Durstigen wird verheißen, daß sie (umsonst) von der Quelle des lebendigen Wassers trinken dürfen. Hier ist nicht von physischem Durst die Rede, sondern von dem tiefen Wunsch nach geistlichem Segen.

John F. Walvoord u. Roy B. Zuck

Johannes wird aufgefordert, diese wichtigen Wahrheiten aufzuzeichnen. Dabei betont Jesus gegenüber Johannes die absolute Gewissheit und Wahrhaftigkeit dessen, was ihm gesagt worden war.
Diejenigen, welche die alte Ordnung überwinden und der geistlichen Lehre des Messias folgen, sind es, die hier als „wer überwindet“ bezeichnet werden. Sie haben nun eine direkte Beziehung zu Gott.

Wolfgang Schneider – Buch der Offenbarung

I. Wer sich auf diesem Bild befindet.
Wer das Geschenk der Gnade annimmt: Wer sich bedürftig weiß und demütig genug ist, von dem Herrn zu erbitten und anzunehmen, was er nach seinem Wort schenken will: »Ich will dem Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst« (V. 6):
a) In Hes 47 berichtet der Prophet, dass er einen wunderbaren Segensstrom schaute, der an der Tür des Tempels bzw. am Brandopferaltar aufbrach, in das lechzende Land hineinströmte und alles fruchtbar machte, was er berührte. Seitdem hat man in Israel auf diesen herrlichen Segensstrom gewartet. Außerbiblische Quellen sagen davon, dass im Gedanken an diesen Schriftabschnitt in einer Symbolhandlung am jährlichen Laubhüttenfest der Hohepriester in einem vergoldeten Krug unten an der Siloahquelle Wasser schöpfte, den Krug unter dem erwartungsvollen Jubel der Menge auf den Tempelplatz hinauftrug und an der Tempeltür, zu Füßen des Brandopferaltars, ausgoss. Jedesmal war unter der Menge die Hoffnung: »Vielleicht heute!« Und jedesmal war es eine bittere Enttäuschung: »Noch nicht!«, dann, wenn wieder das arme Rinnsal sich im trockenen Sand verlor.
Und nun wird Joh 7 berichtet, dass Jesus auf dem Laubhüttenfest war. Da rief er am »letzten Tag, da es am herrlichsten war«, möglicherweise bei dieser symbolischen Handlung, als eben der Jubel der Menge wieder umschlug in betretenes Schweigen, über den Tempelplatz hin: »Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke.« Johannes fügt erklärend hinzu: »Das sagte er aber von seinem Geist, der noch nicht gegeben war« (Joh 7,2.10.37-39).
b) Zweimal wiederholt die Offenbarung die Einladung Jesu aus Joh 7,37:Offb 21,6; 22,17. Auch hier ist einer der Berührungspunkte zwischen diesen beiden Schriften des Johannes. Und beide Male ist in der Offenbarung das Wort »umsonst« hinzugefügt. Es ist dasselbe »umsonst«, »geschenkweise«, das Paulus Röm 3,24 sagt, das gleiche griechische Wort. Manche behaupten, die Offenbarung kenne die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnaden nicht.
Davon kann nach diesen Stellen, wie ebenso nach zahlreichen anderen, keine Rede sein (vgl. Einleitung 4ff.). Das letzte Buch der Bibel ist auch in dieser Hinsicht eine eindeutige Stimme des großen gemeinsamen Chores im ganzen der Schrift, insbesondere im Neuen Testament. Auch von daher ist es unmöglich zu sagen, dass die Offenbarung nicht legitimerweise zum neutestamentlichen Kanon gehöre.

Gerhardt Maier – Edition C – NT

Die Ratschlüsse Gottes sind in der Person Christi erfüllt worden, der sich selbst in unmissverständlicher Weise vorgestellt hat. Das Buch begann damit, dass der Herr einen Titel auf sich bezog, der Ihn als Gott ausweist: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige“ (1,8) Er wird das Buch schließen, indem Er den gleichen Titel noch einmal verwendet (22,13). Bei dieser Aufrichtung der neuen Schöpfung zeigt Er sich als ihre Mitte. Zeit und Geschichte gehören zur alten Schöpfung, aber die alte und die neue Schöpfung haben beide eine gemeinsame Beziehung zu Christus, dessen absolute Gottheit zentral ist, indem Er:
a) außerhalb der Geschichte „das Alpha und das Omega“ ist. Innerhalb des ganzen Alphabets liegen verborgen alle Schätze der Erkenntnis, die einem Menschen überhaupt zugänglich sein können. In Christus hat sich Gott vollkommen geoffenbart, und das Wachsen in der Erkenntnis Seiner Person und all dessen, was Er geoffenbart hat, wird die ganze Ewigkeit in Anspruch nehmen.
b) außerhalb der Zeit er „der Anfang und das Ende“ ist. Er ist der Schöpfer der Zeit, und wenn die Zeit (in der alten Schöpfung) aufgebraucht ist, wird Er noch sein. Aber der Titel drückt mehr aus als bloßes Sein; denn er zeigt, dass Er sowohl der Urheber ( hê archê ) als auch das Ziel (to telos) der Zeit ist. Der Thron Gottes in der neuen Schöpfung wird daher als „der Thron Gottes und des Lammes“ (22,3) gesehen werden.
Vom Lamm, das als die Mitte und der Höhepunkt der Geschichte erkannt wird, geht der große evangelistische Appell aus, der von der großen Vorsorge Gottes in Christus spricht. Bevor die Sünde in die Schöpfung eindrang, fand das Herz des Menschen ihre Befriedigung in der Gemeinschaft mit Gott. Nach dem Fall konnten dürstende Seelen Befriedigung nur darin finden, dass sie auf den Ruf antworteten, den Jesaja in folgende Worte gefasst hat: „He! Ihr Durstigen alle, kommet zu den Wassern“ (Jes 55,1). Die Bibel verwendet oft das Wort Durst um von jenem Sehnen des Menschen zu sprechen, das ein Bewusstsein seiner geistlichen Not in ihm weckt. Dennoch haben Menschen sich allezeit bereit gezeigt, anderswo Erfüllung zu suchen, wie Jahwe durch den Propheten Jeremia klagen musste: „Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten“ (Jer 2,13). Christus wird durch das Kreuz wird Quelle, die das geistliche Sehnen eines jeden Menschenherzens stillen kann (Joh 4,14; 7,37). Das betonte „Ich“ zeigt, dass Christus allein diese Quelle ist. Hier können die Menschen aus einem nie versiegenden Brunnen trinken. Christus gibt „das Wasser des Lebens“ (ein Ausdruck der nur hier und im nächsten Kapitel, 22,1.17, vorkommt), und Er gibt es „umsonst“, dôrean , ein Adverb, das in 22,17 wiederholt wird, um zu zeigen, dass die Heiligen es in der gleichen Weise empfangen, wie Christus es gibt: umsonst, unverdient, ohne Preis.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Woran GLAUBST du?

Wir glauben ja an allerlei, wir glauben sogar an viel zu viel – wir glauben an die Macht, wir glauben an uns selbst, wir glauben an andere Menschen, wir glauben an die Menschheit. Wir glauben an unser Volk, wir glauben an unsere Religionsgemeinschaft – wir glauben an neue Ideen – aber wir glauben über dem allem an den Einen nicht – an Gott. Und dieser Glaube an Gott würde uns nämlich den Glauben an alle anderen Mächte nehmen, unmöglich machen.
Wer an Gott glaubt, der glaubt in dieser Welt an nichts anderes, denn er weiß, es zerbricht und vergeht, aber er braucht auch an nichts »anderes« zu glauben, denn er hat ja den, von dem alles kommt und in dessen Hände alles fällt.
Wir kennen die Siege, die ein Mensch erringt, der wirklich an sich selbst glaubt, der an irgendeine Macht oder Idee dieser Erde glaubt, so dass er sich ihr gänzlich ergibt und lebt, er vermag Übermenschliches, Unmögliches – wie viel größere Siege müsste erst der erringen, dessen Glaube nicht nur ein subjektives Phantom, sondern der lebendige Gott selbst ist!

Dietrich Bonhoeffer

Elis Söhne – Teil 4

Und der Bote antwortete und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und auch hat eine große Niederlage unter dem Volke stattgefunden, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen.
Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnte, da fiel Eli (W. er) rücklings vom Stuhle, an der Seite des Tores, und brach das Genick und starb; denn der Mann war alt und schwer. Und er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.
Elberfelder 1871 – 1 Sam 4,17–18

Der Bote antwortete: »Die Israeliten sind vor den Philistern geflohen. Tausende unserer Männer sind gefallen. Auch deine Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot. Und die Bundeslade Gottes ist als Beute weggeschleppt worden.«
Als Eli hörte, dass die Bundeslade in die Hände der Philister gefallen war, stürzte er rückwärts von seinem Stuhl am Eingang des Heiligtums. Weil er schon so alt war und ein recht schwerer Mann, brach er sich bei dem Sturz das Genick und starb. Vierzig Jahre lang war er Israels Führer und Richter gewesen.
Hoffnung für Alle – 1.Sam 4,17–18

Was ist mit dir? Wie zähmst du Gott? Eine Antwort für mich ist, dass ich meine Maßstäbe von anderen Christen nehme. Was ich mit meinem Geld oder meiner Zeit mache, wo ich lebe und was ich sage, wird eher von dem geprägt, was andere Menschen tun, als von Gottes Wort. Ich interpretiere Gottes Willen durch einen Filter dessen, was mir „vernünftig“ erscheint. Ich domestiziere Gott. Ich nehme Gott auf die leichte Schulter.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir das Wort „leicht“ verwenden, um „nicht ernst“ zu meinen? „Es leicht nehmen“ bedeutet, nicht zu ernst zu sein. Oder wir sprechen davon, etwas „leicht“ zu nehmen oder „unbeschwert“ zu sein.

So wie „leicht“ „nicht ernst“ bedeutet, impliziert der Begriff „gewichtig“, dass etwas ernst ist. Wir sprechen über gewichtige Ideen, ein schweres Herz, schwere Verluste, einen schweren Schlag, die Schwere der Situation.

Die gleiche Verbindung wird in der Bibel hergestellt. Im Hebräischen kommt das Wort „Herrlichkeit“ (kabod) von der gleichen Wurzel wie das Wort „schwer“ (kebed). Die Herrlichkeit Gottes ist sein Gewicht, seine Substanz, seine Schwerkraft. Gottes Herrlichkeit ist seine Schwere. Natürlich hat Gott keinen Körper, also ist es kein buchstäbliches Gewicht. Seine Herrlichkeit ist die Ernsthaftigkeit, mit der er genommen werden muss.

Was bedeutet das Gewicht von Gottes Herrlichkeit?
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Es ist möglich, dass wir Gott wie einen Kellner in einem Restaurant behandeln. Du sitzt mit deinen Freunden zusammen, genießt eine Mahlzeit, unterhaltet euch und ignorierst die meiste Zeit den Kellner. Wenn du dann etwas möchtest, rufst du ihn zu dir. „Können wir jetzt den Nachtisch bestellen?“ „Können Sie uns noch etwas Wasser bringen?“ „Können wir die Rechnung haben?“ Der Kellner setzt sich nicht mit dir an den Tisch. Er ist kein Teil deines Abends. Du rufst ihn einfach herbei, wenn du ihn brauchst. So können wir auch Gott behandeln. Er ist nicht Teil unseres Lebens. Aber wenn wir ihn brauchen, rufen wir ihn herbei, um zu helfen. Wir nehmen ihn nicht ernst.

Es ist nicht schwer, Gott auf diese unbedeutende Weise zu sehen. Wir denken, vielleicht unbewusst, dass wir unseren Teil für Gott tun, wenn wir jeden Sonntag in die Kirche gehen, jeden Tag die Bibel lesen und einen Teil unseres Einkommens abgeben. Und im Gegenzug erwarten wir, dass Gott uns vor der Hölle bewahrt und uns von Zeit zu Zeit im Leben aushilft und dafür sorgt, dass es uns gut geht oder wir glücklich sind oder was auch immer wir uns von ihm wünschen.

Aber Gott ist nicht für uns da. Wir sind für ihn da. Wir wurden nach seinem Ebenbild geschaffen; wir sollen ihn nicht nach unserem Ebenbild machen. Die Welt dreht sich nicht um dich. Deine Welt dreht sich nicht um dich. Gott muss im Mittelpunkt stehen. Gottes Herrlichkeit muss im Mittelpunkt deines Lebens stehen. Wir müssen das Gewicht der Herrlichkeit erkennen. Wir müssen Gott ernst nehmen.
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Wo ist der Ruhm? In gewisser Weise wurde sie von der Familie Elis gestohlen. Die Niederlage Israels ist ein Urteil über die Verderbtheit von Elis Familie. Seine Söhne haben die Opfer missbraucht und mit Frauen in der Stiftshütte geschlafen, und Eli hat sie nicht aufgehalten. Wie Gott bereits in 2,30 gewarnt hat, werden diejenigen, die Gott verachtet haben, nun von ihm verachtet. Die Priester haben Gott nicht geehrt. Sie haben seinen Ruhm gestohlen. Und das ist es, was mit ihnen geschehen ist. Mach keinen Fehler: Wir müssen Gott ernst nehmen.

Wo ist die Herrlichkeit? Im wahrsten Sinne des Wortes ist sie um die Taille von Eli. In 4:18 steht: „Und er war schwer“. Der Autor muss uns das nicht sagen. Die Geschichte funktioniert auch ohne dies. Aber der Schreiber lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Gewicht von Eli. Erinnere dich daran, dass Gewicht und Ruhm die gleiche Wurzel haben. Wo ist die Herrlichkeit oder das Gewicht? Sie liegt um Elis Taille.

In 2,29 sagte Gott zu Eli: „Warum verachtest du mein Opfer und meine Opfergaben, die ich für meine Wohnung vorgeschrieben habe? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich, indem du dich an den edlen Teilen aller Opfer meines Volkes Israel mästest?“ Wenn die Menschen ein Tieropfer darbrachten, sollte das Fett verbrannt werden. Dann konnten die Priester das gekochte Fleisch essen. Das Fett gehörte Gott, und das Fleisch gehörte den Priestern. Aber Elis Söhne wollten einen saftigen Braten, also nahmen sie das Fleisch, bevor das Fett verbrannt war. Elis Familie hat sich an dem Fett gemästet, das Gott gehörte.

Warum stirbt Eli? Zum Teil, weil er tragische Nachrichten hört. Aber er stirbt auch, weil er zu schwer ist, um auf einem Stuhl zu sitzen. Er hat Gottes Herrlichkeit, sein Gewicht, gestohlen und es sich buchstäblich auf die Hüfte gelegt. Hanna sang davon, dass der HERR unsere Taten „wiegt“ (2,3). Ironischerweise hat der gewichtige Eli Taten, die im Vergleich zum Gewicht von Gottes Herrlichkeit nicht ins Gewicht fallen.

Was sind wir Gott schuldig? „In Anbetracht der Barmherzigkeit Gottes … bringt eure Leiber als lebendiges Opfer dar, heilig und Gott wohlgefällig – das ist euer wahrer und angemessener Gottesdienst“ (Römer 12,1). Das Opfer, das Gott gehört, ist unser ganzes Leben. Wie berauben wir Gott seiner Herrlichkeit? Indem wir ihm nicht die Anbetung unseres Lebens schenken. Oder indem wir die Lorbeeren für Gottes Taten einheimsen. Oder indem wir ihm äußerlich dienen, aber nur um unserer selbst willen; um wahrgenommen zu werden, um uns großartig zu fühlen, um uns selbst auf die Schulter zu klopfen. Wir müssen das Gewicht der Herrlichkeit erkennen. Wir müssen Gott ernst nehmen.
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Was geschieht dort? „Die Hand des Herrn lastete schwer auf den Bewohnern von Aschdod und seiner Umgebung; er brachte Verwüstung über sie und plagte sie mit Tumoren“ (V. 6). Gottes Hand war schwer über ihnen. Das Gewicht von Gottes Herrlichkeit lastete auf ihnen.

Die Philister stellten die Bundeslade in den Tempel des philistäischen Gottes Dagon (V. 2). Das soll ein Zeichen für die Überlegenheit Dagons gegenüber dem Gott Israels sein. Doch am nächsten Morgen finden sie die Statue Dagons vor der Lade Gottes niedergeworfen (V. 3). Also stützen sie ihren Gott auf. Am nächsten Morgen ist das Gleiche noch einmal passiert – nur dass Dagon dieses Mal enthauptet wurde! Der Kopf und die Hände der Statue sind abgebrochen (V. 4). Das religiöse Establishment der Philister hat es nie vergessen (V. 5).

Vor Gott müssen alle anderen Götter fallen. Nur Jehovah, der Gott Israels, hat Gewicht. Nur Gott hat Substanz. Alle anderen Götter müssen gestützt werden. Was sind deine Götter? Was konkurriert mit Gott um dein Herz? Nimmst du das Gewicht von Gottes Herrlichkeit ernst? Vor ihm müssen alle anderen Götter fallen. Bete sie nicht an. Bete den einen und einzigen Gott der Herrlichkeit an

Tim Chester – 1.Samuel für dich

Elis Söhne – Teil 3

Warum tretet ihr mit Füßen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich in der Wohnung geboten habe? Und du ehrest deine Söhne mehr als mich, daß ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben Israels, meines Volkes.
Elberfelder 1871 – 1.Samuel 2,29

Warum behandelt ihr dann die Opfer, die mir auf meinen Befehla dargebracht werden, mit solcher Missachtung?
Du, Eli, achtest deine Söhne mehr als mich und lässt zu, dass sie die besten Stücke von dem, was mein Volk mir opfert, wegnehmen, damit ihr euch daran mästen könnt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Samuel 2,29

Warum setzt ihr euch jetzt über meine Gebote hinweg und greift gierig nach den Opfergaben, die für mich allein bestimmt sind? Und du, Eli, warum ehrst du deine Söhne mehr als mich? Warum duldest du, daß sie die fettesten und schönsten Fleischstücke der Opfertiere für sich nehmen, damit ihr alle euch damit mästen könnt?
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Sam. 2,29

War Eli schon zu alt, um selber as Hoherpriester zu dienen? Waren Eli seine Söhne wirklich zu wichtig? Jehovah läßt auf jeden Fall Eli die Worte durch einen Propheten ausrichten!
Elis Reaktion? In der Bibel wird nicht viel darüber berichtet.
Aber kennen wir niht solche Situationen? Nein,n atürlich nicht 😉 – in unserer Religionsgemeinschaft ist immer alles „beim Bestens“! Ja, die anderen Gemeinschaften, da ja, da können wir Bücher drüber schreiben – aber unter den „guten Menschen“ die wir kennen – NEIN! So ähnlich gehen auch einige jüdischen Ausleger an diese Worte – die ich heute mal zum „Nachwirken“ hier zitieren will:

ELI UND SEINE SÖHNE
Kurz bevor Samuel sein Noviziat im Heiligtum antrat, übernahm Eli die drei höchsten Ämter im Land: Er wurde zum Hohepriester, zum Vorsitzenden des Sanhedrins und zum Herrscher über die politischen Angelegenheiten Israels ernannt. Eli war ein frommer Mann, der sich dem Studium der Thora widmete und deshalb ein hohes Alter und hohe Ehren erreichte. In seinem Amt als Hohepriester war er der Nachfolger von keinem Geringeren als Pinehas, der wegen seines hochmütigen Verhaltens gegenüber Jephthah seine Hohepriesterwürde verloren hatte. Mit Eli stieg die Linie von Ithamar anstelle der Linie von Eleasar zur Macht auf. Die Freveltaten seiner beiden Söhne brachten Eli und seiner Familie jedoch schweres Unglück, auch wenn der biblische Bericht über ihr Verhalten nicht wörtlich genommen werden darf. Die Söhne Elis haben nur insofern gegen das Gesetz verstoßen, als sie manchmal die Frauen warten ließen, die zum Heiligtum kamen, um die Reinigungsopfer zu bringen, und so ihre Rückkehr zu ihren Familien verzögerten. Das war für Priester Gottes schon schlimm genug. Ihre Missetaten fielen auf ihren Vater zurück, der nicht streng genug war, um sie zurechtzuweisen. Elis Strafe war, dass er vorzeitig alterte und außerdem seine verschiedenen Ämter aufgeben musste.
Zu seinen Lebzeiten amtierte sein jüngster Sohn Pinehas, der würdigere der beiden, als Hohepriester. Der einzige Vorwurf, dem sich Pinehas ausgesetzt sah, war, dass er keinen Versuch unternahm, die Wege seines Bruders zu bessern.
Das Schlimmste von Gottes Urteil über Eli erfuhr er von Elkana, dem Mann Gottes, der zu Eli kam und ihm ankündigte, dass die Hohepriesterwürde seinem Haus entrissen und erneut der Familie von Eleasar übertragen werden würde und dass außerdem alle seine Nachkommen in ihren besten Jahren sterben würden. Das letztere Schicksal kann durch gute Taten, hingebungsvolles Beten und eifriges Studium der Tora abgewendet werden. Diese Mittel wurden oft erfolgreich eingesetzt. Aber gegen den Verlust des Amtes des Hohenpriesters gibt es nichts Besonderes. Das Haus Eli hatte es unwiderruflich verwirkt. Abiathar, der Urenkel von Elis Sohn Pinehas, der letzte der Hohepriester aus der Linie von Ithamar, musste sich dem Schicksal fügen, dass David seine Würde an Zadok übertrug, in dessen Familie sie für immer blieb.
Die Söhne von Eli brachten auch Unglück über ganz Israel. Der unglückliche Ausgang des Krieges mit den Philistern ist auf ihre Sünden und die Leichtigkeit zurückzuführen, mit der das Volk sie hinnahm. Die heilige Lade, das Gefäß für die zerbrochenen Gesetzestafeln, die das Volk ins Lager begleitete, hatte nicht die erwartete Wirkung, den Sieg der Israeliten zu erzwingen. Was Eli befürchtet hatte, trat ein. Er befahl seinen Söhnen, nicht vor ihm zu erscheinen, falls sie die Ergreifung der Bundeslade überleben sollten. Aber sie überlebten sie nicht; sie starben auf dem Schlachtfeld, auf dem ihr Volk eine bittere Niederlage erlitten hatte.

Ginzberg „Legends of the Jews“

Elis Söhne – Teil 2

Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, so entscheidet Gott über ihn; (näml. als Schiedsrichter) wenn aber ein Mensch gegen Jehova sündigt, wer wird für ihn bitten? (Eig sich ins Mittel legen) Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters, denn Jehova war willens, sie zu töten.
Elberfelder 1871 – 1.Sam 2,25–26

Sündigt Mensch wider Mensch, so ist die Gottheit Schiedsrichter; wenn aber ein Mensch wider den Herrn sündigt, wer wollte da für ihn Schiedsrichter sein? Doch sie hörten nicht auf ihren Vater; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten.
Zürcher 1931 – 1.Samuel 2,25

 Wenn ein Mensch gegen einen anderen Menschen sündigt, dann kann sich jemand bei Jehova für ihn einsetzen. Wenn aber ein Mensch gegen Jehova sündigt, wer kann da für ihn beten?“ Doch sie wollten nicht auf ihren Vater hören. Jehova hatte nämlich beschlossen, sie zu töten.
neue Welt Übersetzung – 2018 – 1.Samuel 2,25

Volxbibel

Was war das Problem der Söhne? Sie hatten ihre „Mitbrüder“ am Altar bestohlen! Im Gesetz war festgeschriben, welches Teil des Opfers den Priestern gehören sollte. Alles, was Elis Söhne mehr nahmen, war Diebstahl!
Sie haben das Fleisch haben wollen, bevor das Fett verbrannt war! – das war Diebstahl an Jehovah, denn Fett und Blut gehörten IHM !
Die Söhne Elis waren übergriffig zu den Frauen die vor der Stiftshütte dienten – und nicht nur, dass sie damit die Heiigkeit der Ehe störten, nein, die Gesetze Gottes schrieben vor, dass jemand der Sex hatte, für den Rest des Tages (also bis zum nächsten Sonnenuntergang) „unrein“ war, und an keinen Gottesdienst teilnehmen durfte.
Aber die Söhne gingen doch ihrem Dienst nach!?! Ja, das taten sie, aber sie verletzten sooo viele Gesetze Jehovahs dabei!

Wir können nicht Jehovah gefallen, indem wir bestimmt Gottesdienste besuchen, mit anderen aktiv über die Bibel berichten, aber gleichzeitig Seine Gesetze und Gebote übertreten! Jehovah ist kein Geschäftsmann, der unsere Sünden gegen unsere Leistungen aufrechnet! Können wir uns wirklich vorstellen, dass wir Schulden bei IHM haben, und uns dann selbst vor IHM verteidigen könnten?
Was ist mit den heilichen Sünden, die „keiner sieht“? Elis Söhne hatten gedacht, dass ihre Übergriffe „unbemerkt“ blieben, da es ja nur die „Opfernden“ und nur „die Frauen die Dienst taten“ waren – also „Untergebene“. Waren sie, die Söhne Elis nicht die „Gesalbten Jehovahs“ die direkt zwischen Jehovah und den Mitmenschen eingetzt waren?
Schauen wir, was weiter geschehen wird….(Teil 3 folgt).

Elis Söhne – Teil 1

Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dergleichen Dinge? denn ich höre diese eure bösen Handlungen von dem ganzen Volke. Nicht so, meine Söhne! denn nicht gut ist das Gerücht, das ich höre; ihr machet das Volk Jehovas übertreten.
Elberfelder 1871 – 1 Sam 2,23–24

Und er sprach zu ihnen: Warum handelt ihr so, dass ich ein böses Gerede über euch höre von dem ganzen Volke? Nicht doch, meine Söhne! denn nicht gut ist das Gerücht, das ich höre; ihr verführet das Volk Jehova’s.
van Ess 1858 – 1 Sam 2,23–24

sprach er zu ihnen:
Warum tut ihr diesen Reden gleich,
wie ich sie höre, eure bösen Nachreden, von allem Volke, diesen?
Nimmer, meine Söhne!
denn nicht gut ist das Hörensagen, das ich höre: Sie treiben SEIN Volk hinweg!
Buber & Rosenzweig – 1 Sam 2,23–24

Wir betrachten im Aktivgottesdienst 1.Samuel. Die Geschichte von Eli und seinen Söhnen kommt mir irgendwie „bekannt“ vor. Da sieht man Unrecht in der eigenen Gemeinde, und hält den Mund. Man sieht Unrecht in der eigenen Gemeinde, und schützt den Täter anstatt das Opfer!
Das tat auch Eli. Er hatte schein bar auch keine ander Chance. Denn Eli war der Hohepriester und schon alt und krank. Wenn er seine Söhne aus dem Dienst entlassen hätte – wen hätte er einsetzten sollen? Es gab keine andere Nachkommen? Wollte Eli darauf warten, wie Jehovah die Situation löst?
Bemerken wir, dass Eli nicht die Schuld bei den Opfern sucht? Eli spricht nicht von „Verläumdung“ oder „Feinden“ – Elo hatte wirklich erkannt, wo das Problem war! Eli nahm sich keinen Anwalt – sondern Eli sprach mit seinen Söhnen.
Und wie wird Jehovah reagieren?
Und wenn die Bibel Geschichte aus Gottes Sicht ist, dann ist doch interessant, dass Jehovah diese Frage Elis für uns aufgeschrieben hat!
Wir Christen sagen dann ja oft :“für meine Sünden ist Christus gestorben“! Aber die Söhne Elis hätten sagen können: „für unsere Sünden ist am Versöhnungstag der Sündenbock gestorben“!