Schlagwort: Gott

Diese Worte sind glaubwürdig und wahr

Und der auf dem Throne saß sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir : Schreibe, denn diese Worte sind gewiß (O. zuverlässig, treu) und wahrhaftig.
Elberfelder 1871 – Offenbrung 21,5

Und der auf dem Thron sitzt, sprach: „Siehe!, ich mache alles neu.“ Und er sagt zu mir: „Schreibe, weil diese Worte wahrhaftigen und zuverlässig sind.“
byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – 2020 – Leonberger Bibel – Offenbarung 21:5

Und es sprach der auf dem Throne – Offb 4,2.9; 5,1; 20,11 – Sitzende: «Siehe, Ich mache alles neu – Jes 43,19; 2 Kor 5,17 -!» Und Er sagt zu mir: «Schreibe, denn diese Worte sind treu und wahrhaftig – Offb 19,9 -!»
Abraham Meister – Offb 21,5

Und der auf dem Thron Sitzende sagte: Siehe, alles mache ich neu! Und er sagt zu mir: Schreibe, da diese Worte wahrhaftig und zuverlässig sind!
Das Neue Testament Deutsch – Robinson Pierpont 2024 – Offb 21:5

Den Vers 4 hatten wir ja schon… und auch den Vers 6

Die Wahrhaftigkeit und Gewissheit dieses glückseligen Standes werden durch das Wort und die Verheißung Gottes bekräftigt und es wird befohlen sie niederzuschreiben, als andauernden Bericht (Vers 5–6). Der Hauptbestandteil dieser Vision ist so großartig und von solch großer Bedeutung für die Gemeinde und das Volk Gottes, dass diese darüber die vollste Versicherung brauchen; Gott wiederholt und bestätigt deshalb diese Wahrheit vom Himmel herab. Außerdem müssen viele Zeitalter zwischen der Zeit, in der die Vision empfangen worden ist, und ihrer Erfüllung vergehen; viele Trübsale müssen noch dazwischentreten. Deshalb wollte Gott, dass dieses Wort und diese Verheißung aufgeschrieben werden, damit die Seinen immer daran denken und es fortwährend nutzen würden. Beachten Sie:
5.1 Die Sicherheit dieser Verheißung wird mit Nachdruck betont: „Diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“ Und es folgt: „Es ist geschehen!“ Es ist so sicher, als wäre es bereits geschehen. Wir können und sollen Gottes Verheißung als jetzige Einlösung verstehen; wenn er gesagt hat, dass er alles neu macht, dann ist es geschehen.
5.2 Er gibt uns seine Ehrentitel als ein sicheres Versprechen der Ausführung seines Werkes, er nennt sich sogar „Alpha“ und „Omega“; er ist der Anfang und das Ende. Seine Herrlichkeit war der Grund für die Erschaffung und den Beginn der Welt und seiner Gemeinde. So wird es auch seine Herrlichkeit sein, dieses Werk zu vollenden und es nicht unvollkommen zu lassen. Wie seine Macht und sein Wille die erste Ursache von allem waren, so sind sein Wohlgefallen und seine Herrlichkeit das letzte Ziel und er wird es nicht versäumen, seine Pläne zu erfüllen. Denn dann wäre er nicht länger das Alpha und das Omega. Menschen können Vorhaben beginnen, die sie nie vollenden, doch Gottes Ratschluss „soll zustandekommen“ (Jes 44,28; 46,10) und „er tut alles, was ihm wohlgefällt“ (Ps 115,3).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Während der prophetische Vorgang, den Johannes in sich erlebte, bisher noch nie so beschrieben war, daß Gott selbst zu ihm gesprochen hätte, sondern von ihm als Wort des Engels oder als himmlische Stimme oder als Wort Jesu vernommen wird, hört er jetzt, als ihn die Gewißheit erfüllte, daß am Ziel, wenn Gottes ewiges Werk vorhanden ist, alles überwunden sei, was die Gemeinschaft Gottes mit der Menschheit stört, Gottes eigenes Wort. Gott bereitet allem eine Erneuerung. Nichts, was jetzt besteht, kann und soll so bleiben, wie es ist; denn die vollkommene Gabe Gottes ist größer als alles, was wir jetzt empfangen. Er macht seine ewige Gnade dadurch an uns offenbar, daß er alles mit neuer Kraft und Herrlichkeit verklärt. Dadurch bewährt er sich auch als der Letzte, als der Vollender in derselben Hoheit der unergründlichen Schöpfermacht und der vollkommenen Güte, wie er sich im Anfang bei der Schöpfung als der Erste kundgetan hat. Zu ihm hin ist das Verlangen aller gewendet, und er erfüllt es und tränkt sie mit Leben nach der Regel der reinen Güte, umsonst, deshalb, weil wir das Leben nur dadurch erlangen, daß er es uns schenkt, und weil er es uns gerne schenkt.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

(1) »Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!« (V. 5):
a) Es ist das erste Wort in der Offenbarung, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass Gott es selbst spricht. Es ist nicht etwa nur eine Ankündigung, es ist das Schöpferwort, das zugleich Tat ist. So wie wir’s bereits im Schöpfungsbericht lesen: »Gott sprach.« »Und es geschah« (1 Mose 1). »So er spricht, so geschieht’s, so er gebeut, so steht’s da« (Ps 33,9).
b) »Alles neu«:
Es wird ausdrücklich gesagt, dass das Schaffen in Offb 21,1.4 kein Schaffen in Teilbereichen ist; alles schafft Gott neu.
c) »Siehe, ich mache alles neu«:
Nicht der Mensch schafft das große Neue, weder der gottlose, noch der fromme. Wir können nur wirken: einerseits für die Erhaltung der in Sünde geratenen Welt. Andrerseits können wir als Christen schon anfangsweise Zeichen setzen für das große Neue. Wir sollen das auch tun in der Erwartung der Vollendung durch den wiederkommenden Christus.
aa) Die Menschen nehmen unablässig für sich in Anspruch, selbst das große Neue zu schaffen. Zuletzt wird das, wie noch keiner vor ihm, der Antichrist tun und will dafür angebetet werden (Offb 13,8). Aber es bleibt doch alles beim Alten, bzw. er erlebt ein Fiasko wie keiner zuvor (Offb 16,10; 19,20).
bb) Unser Herr dagegen schafft allein das große Neue. Schon jetzt unscheinbar und verhüllt an seiner Gemeinde, an seinen Erstlingen, an seiner Vorhut des großen Neuen: »Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur« (2 Kor 5,17; vgl. Kol 3,3.4). Und dann macht er« alles neu«.
(2) »Er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!«:
a) Das ist der Augenblick eines so gewaltigen Durchbruchs in der ganzen Heilsgeschichte, dass Johannes ganz und gar davon hingenommen ist. So bedarf er einer besonderen Aufforderung, das zu tun, womit er im Ganzen beauftragt war (Offb 1,11.19), nämlich das Geschaute schriftlich festzuhalten: »Schreibe!«
b) »Diese Worte sind wahrhaftig und gewiss«:
Dem Menschen, der sich das alles heute noch gar nicht denken kann und den auch als Glaubenden immer wieder die Zweifel und Ängste beschleichen mögen, wird die Zuverlässigkeit dieser Worte von Gott selbst ausdrücklich gewiss gemacht. Vgl. die vielen Stellen in der Schrift, in denen Gott bzw. Jesus Christus ausdrücklich die Erfüllung seiner Verheißung zusichert (Jes 45,23.24; Mt 24,47; Joh 5,24.25; 16,23; Heb 6,16 u. a. m.).

Gerhardt Maier – Edition C

Die Stimme der Bestätigung geht von dem aus, der auf dem Thron sitzt und scheint eine andere Stimme zu sein, als jene, die vorher aus dem Himmel kam. Der große weiße Thron, welches der zuletzt noch erwähnte Thron gewesen war, war ein besonders zum Gericht der Toten aufgerichteter Thron. Es ist unwahrscheinlich, dass die Stimme von jenem Thron ausgeht. Es ist möglich, dass die Stimme vom „Thron Gottes und des Lammes“ (22,1) in der heiligen Stadt kommt. Da aber jener Thron noch nicht erwähnt worden ist und die Stadt noch immer von Außen betrachtet wird, ist es besser hier jenen Thron zu sehen, der seit 4,2 alles Geschehen gelenkt hat. Der Inhalt der Botschaft unterstützt diese Annahme.
Das erste „siehe“ verwies auf die Gegenwart Gottes unter Seinem Volk; dieses zweite „siehe“ lenkt die Aufmerksamkeit auf die Macht Gottes, die sich im Neuen entfaltet. Das Wort „neu“ steht daher am Anfang des Satzes. kainos spricht wie in V. 1 von Dingen, die nicht allein der zeitlichen Abfolge, sondern auch dem Wesen nach neu sind, also neuartig. Weil hier „machen“, poieô , statt des zu erwartenden „erschaffen“, ktizô , steht, haben verschiedene Ausleger gesagt, der Baustoff der Erde sei lediglich im Feuer geläutert und nun neu geformt worden. J. F. Walvoord schreibt zu diesem Argument: „Hier wird auf einem zu schmalen Fundament zu Gewichtiges aufgebaut. Das gleiche Wort poieô wird auch in Mt 19,4 neben ktizô verwendet, wo es um die Erschaffung von Adam und Eva geht.“ Jedes Wörterbuch wird bestätigen, dass die beiden Verben weitgehend synonym sind, wobei poieô einfach allgemeiner ist. Hier steht poieô , weil Gott nicht allein eine neue materielle Welt erschaffen hat, sondern in diese Welt auch Menschen aus der alten Welt einführt, die er neu gemacht hat.
Das abrupt angefügte „Und er spricht“ macht den Eindruck, als ob hier eine andere Stimme Johannes aus seinen Gedanken wieder aufschreckt, um ihn daran zu erinnern, das Gesehene und Gehörte aufzuschreiben. Dies ist das dritte Mal, dass Johannes in dieser Weise durch den Engel an seinen anfänglich gegebenen Auftrag „schreibe in ein Buch“ (1,11) erinnert wird. Diese Worte dürfen auf keinen Fall verloren gehen, denn sie sind „gewiss und wahrhaftig“. Das bezieht sich auf die Stimme „aus dem Himmel“ (V. 3) und auf die Botschaft von dem, der auf dem Thron sitzt (V. 5). Sie sind ein getreues Abbild des Charakters Christi (19,11) und zeigen, dass die dem Johannes gegebene Offenbarung absolut gewiß und wahr ist (eine Tatsache, die in 22,6 zum letzten Mal wieder betont werden wird).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Das Nasiräergelübde schloss ein, sich die Haare nicht zu schneiden. Das war ein Zeichen dafür, dass ein Nasiräer sich dem Willen Jehovas völlig unterwarf.

Alle die Tage des Gelübdes seiner Absonderung soll kein Schermesser über sein Haupt gehen; bis die Tage erfüllt sind, die er sich für Jehova absondert, soll er heilig sein; er soll das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen.
Elberfelder 1871 – Numeri 6,5

Die ganze Zeit seines Weihegelübdes soll kein Schermesser über sein Haupt gehen; bis die Tage voll sind, die er sich dem Ewigen geweiht, soll er heilig sein, frei lasse er wachsen das Haar seines Hauptes.
Die Philippson-Bibel – 4.Mose 6,5

Solange das Gelübde gilt, darf ein Gottgeweihter sich Haare und Bart nicht schneiden. Zum Zeichen, dass er dem HERRN geweiht ist, muss er das Haar ungehindert wachsen lassen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 4.Mose 6:5

Stelle dir vor, die Gebote würden noch angewandt, so wie „die zwei Zeugen-Regel“ 😉 – dann würden Kreisaufseher und Betheliten mit langen Haaren laufen MÜSSEN!
Schauen wir uns deshalb andere Kommentare zu diesem Vers an:

Da dieses Gelübde von dem Mann verlangte, sein Haar während der Dauer des Gelübdes ungeschnitten wachsen zu lassen, müssen wir daraus schließen, dass Männer ihr Haar in der Regel kurz trugen. Langes Haar wurde nur unter diesem besonderen Gelübde bevorzugt. Paulus benutzte dieses Gelübde bei einer Gelegenheit. (Apostelgeschichte 18:18.)

E.M. Zerr – Bücher des Pentateuch

Das Gegenstück zur Reinigung ( 4Mo 5 ) ist die Weihe ( 4Mo 6 ). Der Dienst der Priester und Leviten war das alleinige Vorrecht des Stammes Levi. Doch Gott sorgte durch eine feste Einrichtung dafür, daß jeder Mann und jede Frau in Israel sich durch einen Eid vor dem HERRN für eine bestimmte Zeit dem Dienst Gottes weihen konnte. Gelegentlich konnten auch Eltern diesen Eid für ihre Kinder leisten ( 1Sam 1,11 ).
Wer sich zu einer solchen Weihe entschied, wurde Nasiräer (von , »entscheiden«) genannt. Für die Zeit seiner Weihe mußte er sich des Weins und starken Getränkes enthalten ( 4Mo 6,3-4 ), er durfte seine Kopfhaare nicht schneiden (V. 5 ) und keinen Toten berühren (V. 7 ). Wenn er trotzdem aus Versehen mit einem Toten in Berührung kam, mußte er sich einer langen Reinigungszeremonie unterwerfen, bei der am siebten Tag sein Kopfhaar abgeschnitten wurde und er am achten Tag zwei Tauben oder zwei Turteltauben opferte, eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer (V. 9-11 ; vgl. 3Mo 5,7-10 ). Dann konnte er die Zeit seiner Weihe fortsetzen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Nasiräer und ihr Haar. Im Alten Testament wurde das Scheren des Kopfes in Zeiten der Trauer praktiziert (Hiob 1,20; Jes 3,24; 22,12; Jer 7,29; 16,6; Hes 7,18; Amos 8,10; Mich 1,16), allerdings nie bei Priestern (Lev 21,5; Hes 44,20). Dieses priesterliche Verbot ist die Parallele zum Nasiräer-Gelübde, bei dem das Haar überhaupt nicht abgeschnitten werden durfte. Es in der Trauer um die Toten abzuschneiden, hätte bedeutet, etwas, das dem lebendigen Gott geweiht war, als Gedenkstein für die Toten zu verwenden, was eine Profanierung gewesen wäre. Erst am Ende des Gelübdes sollte das Haar abgeschnitten werden; dann wurde es als etwas dem Herrn Geweihtes verbrannt.

Brueggemann, Merrill Baker – Eckstein Biblischer Kommentar

Der zweite Aspekt des Nasiräer-Gelübdes war, das Rasieren (bei Männern) und das Haareschneiden sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu vermeiden. Es ist eine kuriose Tatsache, dass in einigen religiösen Gemeinschaften, und vor allem bei den Buddhisten, sowohl Priester als auch diejenigen mit einem zeitweiligen Gelübde sich völlig rasiert halten.

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch

Das zweite Kennzeichen des Nasirs war sein frei wachsendes, langes Haar. Das bekannteste Beispiel dafür ist sicher Simson. Von ihm lesen wir, dass er von Mutterleib an ein Nasir Gottes war und dass kein Schermesser auf sein Haupt kommen sollte (Ri 13,5). Auch darin liegt für uns eine symbolische Bedeutung. Langes Haar spricht in der Bibel von Abhängigkeit und Unterordnung. Das lernen wir aus 1 Korinther 11 in Verbindung mit der Stellung der Frau. Durch sein langes Haar gab der Nasir klar zu erkennen, dass er eine untergeordnete Stellung einnahm, dass er unter der Autorität eines anderen stand und sich dem Willen eines anderen unterwarf.
Wir verstehen sofort die Bedeutung für uns: Alle, die ihr Leben dem Herrn Jesus weihen möchten, können dies nur tun, wenn sie sich Ihm unterordnen und seine Herrschaft in ihrem Leben anerkennen. Dann kann nicht Selbstverwirklichung und das Ausleben der eigenen Interessen auf unserem Lebensprogramm stehen. Stattdessen stellen wir unseren Willen ganz bewusst unter den seinen und sind bereit, Ihm die Führung zu überlassen, damit sein Wille in unserem Leben verwirklicht wird. Das betrifft sämtliche Lebensbereiche – die grossen und weitreichenden Fragen unseres Lebens wie die Berufswahl oder die Wahl des Ehepartners, aber auch unsere Freizeitgestaltung. Inwieweit unterstellen wir uns unserem Herrn aus Liebe zu Ihm und aus echter Herzenshingabe an Ihn?

Das grosse Beispiel
Auch in diesem Punkt ist der Herr Jesus unser grösstes Vorbild. Wie vollkommen hat Er diese Bedingung des Nasirs erfüllt – die Bedingung der Abhängigkeit und Unterordnung unter seinen Gott! «Siehe, ich komme, … um deinen Willen, o Gott, zu tun» – das war seine feste Absicht für sein Leben als Mensch auf der Erde. Diesen Willen hat Er in vollkommener Hingabe und Weihe an seinen Gott bis ins Letzte erfüllt. Dafür hat Er alles in Kauf genommen. Der Herr Jesus konnte wahrhaftig sagen, dass Er nicht seinen Willen suchte, sondern den Willen Dessen, der Ihn gesandt hatte, und dass Er allezeit das Ihm Wohlgefällige tat (Joh 5,30; 8,29).

Eine Unehre
Das lange Haar hat noch eine weitere symbolische Bedeutung, die in engem Zusammenhang mit dem Gedanken der Unterordnung steht. Paulus erklärt in 1 Korinther 11, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen – eine Unehre in den Augen der Menschen, eine Unehre für das natürliche Empfinden (1 Korinther 11,14).
So ist auch ein Leben als Nasir für Christus mit einer gewissen Unehre verbunden – nicht vor dem Herrn, wohl aber für das natürliche Empfinden: Es ist eine Unehre in den Augen der Menschen. In einer Welt, die durch Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung geprägt ist, ruft es nicht den Beifall der Menschen hervor, wenn man ein Leben in Unterordnung unter den Willen eines anderen führt. Wer sich selbst für den Herrn Jesus verleugnet, Nachteile in Kauf nimmt und auf Dinge verzichtet, die an sich nicht verboten sind, gibt seine eigene Ehre auf. Das Gleiche gilt, wenn jemand seine Fähigkeiten, seine Mittel und seine Zeit nicht für sich selbst nutzt, um das Leben maximal zu geniessen, sondern Christus zur Verfügung stellt. Wenn wir uns in einer Welt, wo christliche Werte mehr und mehr schwinden und göttliche Grundsätze ignoriert werden, bewusst dem Herrn unterordnen und seine Autorität anerkennen, werden wir verachtet und ausgelacht. Der Nasir im Sinn des Neuen Testaments ist bereit, die Schmach des Christus auf sich zu nehmen (Heb 11,26). Ist Christus uns das wert?

Kraft und Sieg
Wenn das «lange Haar der Unterordnung» auch eine Unehre für das natürliche Empfinden ist, so liegt darin doch gleichzeitig das Geheimnis unserer geistlichen Kraft verborgen. Das verdeutlicht das Beispiel Simsons sehr anschaulich: Er war stark, weil er langes Haar hatte (Ri 16,17). Derselbe Grundsatz gilt auch für uns: Geistliche Kraft und Energie resultieren aus einem Leben der Abhängigkeit und Unterordnung unter den Willen und die Autorität des Herrn. Das Geheimnis eines siegreichen Christenlebens liegt im Gehorsam und in der Gemeinschaft mit Christus verborgen. Auch dafür gibt es im Alten Testament Beispiele und Vorbilder.

Simson
Simson selbst wurde leider in seinem Leben zu einem tragischen Negativbeispiel. Dieser Mann, der von Mutterleib an ein Nasir Gottes war und das Merkmal der ungeschorenen Haare trug, lebte nur äusserlich als ein Nasir. Er unterwarf sich nicht dem Willen Gottes, sondern handelte eigenwillig und unabhängig. Dadurch verlor er letztlich auch sein langes Haar. Die Folge davon war völlige Kraftlosigkeit. Statt siegreich im Kampf gegen die Philister zu sein, wurde er von ihnen überwältigt.

Halte fest – Heft 5 2021

Also nehmen wir einmal an, Jehovah hat sich NICHT geändert – dann würden alle, die sich IHM ganz hingeben, auch durch ihr Aussehen von der „Allgemeinheit“ unterscheiden – und sich auch nicht von „modischen Entscheidungen“ oder „politischen Entscheidungen“ anpassen. Ich kann mich zum Beispiel noch eine Geschichte erinnern, die mein Papa oft erzählt hat – ein Bruder wollte im „Bethel“ übernachten, und „durfte nur dann dort übernachten“, wenn dieser sich „gemäß den Hausregeln“ den Bart abrasieren würde – und der Bruder tat es natürlich – also stach in diesem Beispiel „die Hausregeln“ die bekannten Gebote der Bibel !?!?

Betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat

indem er mit lauter Stimme sprach: Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 14,7

Mit lauter Stimme rief er: »Unterstellt euch Gottes Herrschaft und erweist ihm die Ehre, ´die ihm gebührt`! Denn jetzt ist die Stunde gekommen, in der er Gericht hält. Fallt vor ihm nieder und betet ihn an, den Schöpfer des Himmels und der Erde, des Meeres und aller Quellen.«
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Óffenbarung 14:7

Er rief mit lauter Stimme:
»Habt Ehrfurcht vor Gott
und preist seine Herrlichkeit!
Denn die Stunde ist da,
in der er Gericht hält.
Betet ihn an, der den Himmel erschaffen hat,
die Erde, das Meer und die Wasserquellen!«
BasisBibel 2021 – Offb 14,7

Den Vers 16 hatten wir ja erst im Dezember

Das ewige Evangelium wird nicht undeutlich gemurmelt, sondern erklingt mit lauter Stimme. Es wird über allen Lärm auf der Erde hinaus erklingen. Der Inhalt des ewigen Evangeliums ist einfach: Gott fürchten, Ihm Ehre geben und Ihn anbeten. Die Notwendigkeit dieses Evangeliums ist ebenso einfach, nämlich dass die Stunde des Gerichtes Gottes gekommen ist. Bekehrung beginnt mit der Furcht Gottes (Lk 23,40). Gott ist der furchterregende Gott, der jede Sünde, jeden Ungehorsam und jede Rebellion bestrafen wird.
Sobald ein Mensch einsieht, dass er gegen Gott gesündigt hat, bekommt er Angst, denn dann entdeckt er, dass Gott ein zürnender Gott ist. Dann wird der, der von seinen Sünden überzeugt ist, Gott die Ehre geben. Er wird erkennen, dass Gott gerecht ist, wenn Er ihn in die Hölle werfen würde und wenn Er die Welt insgesamt mit Katastrophen und Plagen heimsuchen würde. Jeder Mensch, der das anerkennt, kommt nicht ins Gericht, sondern geht vom Tod in das Leben über (Joh 5,24). Schließlich wird solch ein Mensch zu einem Anbeter Gottes werden, der ihm solch große Gnade geschenkt hat.
Gott wird hier als Schöpfer vorgestellt. Als Schöpfer hat Er das Recht auf die Verehrung seitens seiner Geschöpfe. Diese Anbetung wird während dieser Zeit auf der Erde das Tier fordern. Gott gibt seine Rechte jedoch niemals auf. Er ruft dazu auf, Ihn anzubeten, doch Er zwingt (noch) niemanden dazu.

Ger de Koning – Eine Erklärung speziell für dich – Das Buch der Offenbarung

Die „laute“ Stimme unterstreicht, dass diese Botschaft den Vorrang haben muss vor allem lauten Lärm auf der Erde. Drei Imperative nennen die Substanz der Botschaft und betonen gleichzeitig ihre Dringlichkeit:

Fürchtet Gott. Der Mensch verlor die Gottesfurcht durch die Sünde (Röm 3,18), nun aber wird er zur Gottesfurcht zurückgerufen. Die Menschen werden aufgefordert, sich der Realität Gottes, der die Erde richtet, zu stellen.
Gebet ihm Ehre. Hat einmal Gottesfurcht das Menschenherz berührt, wird der Mensch Gott das zuschreiben wollen, was er Ihm verweigert hat (siehe Kommentar zu 11,13). Der erklärende Zusatz „denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ kann auf zwei Arten aufgefasst werden. Es könnte ein Hinweis auf die Tatsache sein, dass dies für die Menschen die entscheidende Stunde ist, in der ihr Schicksal festgelegt wird. Es gibt keinen neutralen Boden; die Menschen müssen das Tier anbeten oder sie müssen Gott anbeten, beides ist nicht möglich. Die Stunde ihres Urteilens ist also gekommen. Es ist aber vielleicht besser hierin die Ankündigung des herannahmenden göttlichen Gerichts zu sehen, welches dem Ruf zur Buße ihre Dringlichkeit gibt.
Und betet den an. Hier werden die Menschen vor die Wahl gestellt: Während das Tier universale Anbetung fordert (13,12), ertönt eine Stimme, die Menschen aufruft, sich vom Geschöpf abzuwenden sich vom dem Schöpfer Gott zu beugen, „der den Himmel gemacht hat und die Erde und das Meer und die Wasserquellen“. Man beachte, dass dies die vier Bereiche der Schöpfung sind, die bereits durch die Posaunengerichte geschlagen worden sind (8,7-12) und noch einmal durch die Schalengerichte heimgesucht werden müssen (16,2-8). Die Menschen können die zentrale Aussage nicht überhören: Der Gott, der alles erschaffen hat, ist der gleiche, der im Gericht handelt. Dies ist der Gott, den sie anbeten müssen.
Es versteht sich von selbst, dass die grundlegenden Evangeliumswahrheiten in dieser umfassenden Botschaft enthalten sein müssen, wenn gleich Buße und Glauben nicht ausdrücklich erwähnt werden.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

    Nun lässt Gott demnächst zum Sturm blasen. Die Zeit der »letzten Posaune« (Offb 11,15; 1 Kor 15,52; vgl. 1 Thess 4,16) steht unmittelbar bevor. Die Schalengerichte von Offb 16 sind dieser Sturm, das Gericht Gottes über den großen Aufmarsch der Feinde (vgl. Offb 16,16). Doch ist diese Ankündigung »Evangelium«, gute Nachricht, für alle »Geschlechter und Völker, die auf Erden wohnen«? Sie werden doch von dem wiederkommenden Herrn im Bunde mit den gottfeindlichen Mächten, dem Antichrist, dem falschen Propheten und dem Drachen, angetroffen (Offb 13,4.8.14-17), und das bedeutet Gericht für sie (Offb 19,21).
    bb) »Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre«:
    Das »ewige Evangelium«, wie es in dieser Stunde verkündigt wird, ist eine Kapitulationsaufforderung: Sie sollen aus den Stellungen heraustreten, in denen sie sich zusammen mit dem Antichrist und dem falschen Propheten, von diesen dazu angestiftet, gegen Gott behaupten wollen. Sie sollen ihren Widerstand gegen Gott aufgeben, das heißt, Buße tun, Gott um Vergebung bitten und sich ihm übergeben. Diese Kapitulationsaufforderung ist »ewiges Evangelium« gute Nachricht mit Ewigkeitsbedeutung. Den Menschen wird noch einmal eine große, wundervolle, einzigartige Chance eröffnet: Sie können noch auf die Seite des Siegers treten; uneingeschränkt können sie noch zu denen gehören, die auf der Seite des wiederkommenden Christus stehen. Wenn in den modernen Kriegen vor dem Sturm auf eine Stellung die, die sich darin verteidigen, über Lautsprecher zur Kapitulation aufgefordert werden und sie dieser Aufforderung folgen, dann werden sie als Kriegsgefangene abgeführt und hinter Stacheldraht gebracht, wo sie unter Umständen entehrt und gequält werden. Hier ist das total anders. Der Herr lässt zur Kapitulation auffordern, der uns geliebt hat, »da wir noch Feinde waren« (Röm 5,10), und Blut und Leben für uns hingab, um die Vergebung unserer Schuld zu ermöglichen. Wer dieser Kapitulationsaufforderung folgt, wer aus den Positionen heraustritt, in denen er sich gegen Gott behaupten wollte, wer ihn um Vergebung bittet und sich ihm unterwirft, der empfängt Vergebung, der gehört ab sofort im Vollsinn zu den Leuten Jesu, zu den Kindern Gottes und »Miterben Jesu Christi« (Röm 8,14.17). So stellte einst der erhöhte Herr Saulus bei Damaskus wie einen Verbrecher: »Saul, Saul, was verfolgst du mich?« Doch als dann Saul, Paulus, Jesus als seinen Herrn anerkannte, da wurde er auch schon von ihm voll auf seine Seite gestellt und dessen gewürdigt, sein Mitarbeiter zu sein, sein »auserwähltes Rüstzeug« (Apg 9,6.15; 1 Tim 1,12-17).
    cc) Wir sehen in dem Schriftabschnitt nicht, welchen Erfolg diese Worte haben; wenig später auf jeden Fall erfolgt keine Umkehr mehr (Offb 16,9). Doch es ist noch einmal ein Ruf zur Umkehr, eine Gelegenheit zur Buße, Gott endlich im Leben und mit dem ganzen Leben als Gott und Herrn anzuerkennen: »Fürchtet Gott« und nicht die antichristlichen Mächte mit ihren Drohungen. »Gebet Gott die Ehre« und nicht euch selbst, nicht den Menschen, nicht dem Antichrist, nicht dem Drachen (Offb 13,4.8). »Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen«: Es ist also allerhöchste Zeit. Lange besteht die Möglichkeit zur Umkehr auf jeden Fall nicht mehr. Wir wissen nicht, wie lange sie heute noch besteht, wie lange sie für uns persönlich noch besteht. »Er wartet noch auf mich. Wer weiß wie lang?« (G. Tersteegen).
    dd) »Und betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen«:
    Betet Gott, den Schöpfer und Herrn, an und nicht mehr den Menschen und was er gemacht hat, auch nicht die Wunderwerke seiner Technik! (vgl. Offb 9,20 und das dort Gesagte). Gott hat »Himmel und Erde gemacht«, die unsichtbare und die sichtbare Welt. Überall und immer hat es der Mensch mit Gott zu tun. Weil Gott alles geschaffen hat, gehört alles ihm, alles haben wir von ihm, deshalb schulden wir ihm für alles und in allem Dank und Hingabe unseres Lebens. Und so allein ist der Mensch in Ordnung gebracht, in Harmonie und selig schon jetzt. Die todgefährliche »Kreislaufstörung« zwischen Gott und Mensch ist allein auf diese Weise ganz geheilt: Gott schenkt, und der Mensch dankt; Gott gibt, und der Mensch gibt sich ihm hin; Gott liebt, und der Mensch liebt Gott wieder. So lebte Jesus, der menschgewordene ewige Sohn. In diesen wunderbaren heilen Kreislauf der Liebe zum Vater will er uns durch sein Wort und seinen Geist in seiner Nachfolge hineinnehmen. Hier mit diesem »ewigen Evangelium« erfolgt die letzte Aufforderung in diesem Äon, dieser Weltzeit, von allem Götzendienst, der »das Geschöpf ehrt statt den Schöpfer«, Abstand zu nehmen und sich in den großen, ewigen, seligen Gottesdienst mit hineinnehmen zu lassen.

    Gerhardt Maier – Edition C

    „Ich werde euch erklären, was Ehrfurcht vor Jehova bedeutet“

    Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: Die Furcht Jehovas will ich euch lehren.
    Elberfelder 1871 – Ps 34,12

    Ihr jungen Leute, kommt und hört mir zu!
    Ich will euch sagen, was es heißt, in Ehrfurcht vor dem HERRN zu leben.
    Neue Genfer Übersetzung 2013 – Psalm 34,12

    Geht, Söhne, her, hört mir zu,
    IHN fürchten will ich euch lehren.
    Buber & Rosenzweig 1976 – Psalm 34,12

    Was ist es, das David als Summe seiner Lebenserfahrungen seinen Söhnen beibringen will? Kriegskunst vielleicht, oder Staatskunst, oder Volkswirtschaft, oder die Psychologie der Menschenführung? Nichts von alledem, sondern »die Furcht des HERRN«. Kann man Besseres lernen? Kann man anderen Besseres weiterreichen?

    Benedikt Peters – Die Psalmen

    Diejenigen, die den Herrn fürchten (Vv. 7, 9, 11), brauchen nichts anderes zu fürchten, denn das ist die Furcht, die alle Furcht vertreibt (112:1). Wenn wir den Herrn fürchten, sorgt er für alles, was wir brauchen, wenn wir es brauchen. Der Vers 9 ist die alttestamentliche Entsprechung von Matthäus 6:33. „Denen, die aufrichtig wandeln, wird er nichts Gutes vorenthalten“ (84:11, NASB). Gott verspricht, uns zu geben, was gut für uns ist, und alles zum Guten zu wenden (Röm 8,28). Wenn wir nicht das bekommen, was wir zu brauchen glauben, bedeutet das, dass es nicht gut für uns ist und wir es zu diesem Zeitpunkt nicht brauchen. An diesem Punkt könnte David die Kinder und Jugendlichen um sich versammelt haben, um sie das Geheimnis des wahren Lebens zu lehren. Petrus zitiert die Verse 12-14 in 1. Petrus 3,10-12, und seine Anweisungen sind weise und praktikabel.

    Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

    Die ersten beiden Verse dieses Abschnitts sind die Ermahnung an die Menschen, zu lernen. Wie in den Sprüchen werden sie als „Kinder“ (wörtlich: „Söhne“, בָּנִים, d. h. jüngere, unerfahrene Abhängige, Lernende) angesprochen. Sie werden aufgefordert, „zu kommen“ (לְכוּ könnte hier eine Interjektion sein) und zu hören (שִׁמְעוּ bedeutet, auf die Lehren zu reagieren, zu gehorchen und nicht nur zuzuhören; s.v. Ps. 45:10). Was er sie lehren wird, ist die Furcht des HERRN. Die frühere Aufforderung, den HERRN zu fürchten, wird nun Schritt für Schritt ausgeführt. Der Appell richtet sich an Menschen, die sich nach dem Leben sehnen, d. h. die viele Tage lieben, um Gutes zu sehen („viele Tage“ bedeutet die Länge der Tage, ein langes Leben; siehe Spr 3,2; 10,27). Der Appell wird in einer rhetorischen Frage formuliert: „Wer ist der Mensch, der das Leben begehrt?“, d. h., wenn die Menschen das Leben begehren und nicht den Weg des Todes und der Zerstörung, sollten sie diesen Lehren folgen. Hier wird das Grundthema der Weisheitsliteratur als eine begründete Frage dargestellt. Die Grundlage für ein langes Leben mit Gottes Segen ist die Furcht des HERRN (Spr 1,7).

    Allen P. Ross – Ein Kommentar zu den Psalmen

    Trost aus Psalm 34
    „Kommt, ihr Söhne, hört mir zu: Die Furcht des HERRN will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, damit sie nicht Trug reden. Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“ (Ps 34,12-17).
    Diese Verse lehren uns den Zusammenhang zwischen guten Worten und dem Erleben guter Tage (V. 13). Wir genießen die guten (geistlichen) Segnungen Gottes, wenn wir unsere Zunge von Bösem und von Trug fernhalten (V. 14). Denn wenn wir das tun, werden uns unsere guten Worte zu guten Taten führen, die wir aus friedlichen Motiven ausüben (V. 15). Ein solcher Lebenswandel ehrt den Herrn. In seiner Treue wird Er uns dann auf jeden Hilferuf antworten (V. 16).
    Dabei dürfen wir nicht übersehen, welche Überschrift dieser Psalm trägt. Seine göttlich inspirierte Einleitung offenbart, vor welchem Hintergrund er entstanden ist: „Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech verstellte und dieser ihn wegtrieb und er fortging“ (V. 1). Um sich vor Saul zu verbergen, hatte David bei den Philistern Zuflucht gesucht. Als er sich aber auch dort nicht mehr sicher fühlte, täuschte er Wahnsinn vor, um wieder zu entkommen. Was für eine Schande, dass der vom Herrn gesalbte König sich hinterlistig als jemand ausgab, der er nicht war. Er verleugnete seine eigene Identität! Und doch ist dies ein Psalm des Lobes. Er zeigt, dass David Buße getan hat und zum HERRN zurückgekehrt ist, der ihn trotz seines Versagens nie verlassen hatte.
    Wisst ihr, wer diesen Psalm liebte? Es ist der Apostel Petrus! Inspiriert durch den Heiligen Geist zitiert er in seinem ersten Brief, Kapitel 3,10-12, fast die gesamte oben aufgeführte Passage. Dieser Mann, der mit Flüchen und einem Schwur ebenfalls einmal seine eigene Identität verleugnet und jede Verbindung mit seinem geliebten Meister abgestritten hatte, fand Trost in diesem Psalm. Wir können uns vorstellen, dass er weinte, als er sich selbst in der Überschrift wiederfand. Und dass er sich dann über die Belehrungen freute, die David in der Beschreibung der Treue Gottes erteilt hatte.
    Das Lesen der Bibel sollte keine wissenschaftliche Übung für uns sein, sondern eine persönliche Angelegenheit. Der Geist Gottes benutzt die Heiligen Schriften, um uns zu belehren und unsere Seelen aufzurichten.
    Wenn wir untreu sind – er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

    Stephen Campbell – Im Glauben leben 2021

    ER steht zu Seinem Wort

    Laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat);
    Elberfelder 1871 – Hebräer 10,23

    Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort.
    Gute Nachricht Bibel 2018 – Hebräer 10:23

    Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.
    Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebr 10,23

    Das wir oft den Eindruck haben, dass Jehovahs Versprechen, für „ein Paradies“ zu sorgen, nicht erfüllen würde, liegt ja nicht an IHM, sondern an den vielen vielen „falschen Propheten“ die „in Seinem Namen“ Daten verkündet haben, die sich nicht erfüllt haben! Aber das die Daten sich nicht erfüllt haben, zeigt nur, dass diese Menschen NICHT den Auftrag von Jehovah hatten, sondern aus eigenem Antrieb geredet hatten – und sich damit zu einem „falschen Prophet“ gemacht haben. Warum Jehovah solche Menschen verurteilt – eben! weil es die gläubigen Menschen an Jehovahs Treue zweifeln läßt.
    Deshalb: wenn du enttäuscht bist, und an der Treue Jehovahs zweifeln solltest, liegt es nicht an deinem Glauben an Jehovah, sondern daran, dass du Menschen geglaubt hast.


    Zu diesem freimütigen Umgang mit Gott gehört notwendigerweise das Festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung in vollem Vertrauen auf die Erfüllung der göttlichen Verheißung. Der Briefschreiber macht an dieser Stelle deutlich, daß seine Sorge um die Treue zum Glauben keine Abstraktion ist, sondern aus der Auseinandersetzung mit einer realen Bedrohung erwächst. Die Gemeinden, an die er schreibt, bedürfen dringend der wechselseitigen Fürsorge und Ermahnung (zur Liebe und zu guten Werken). Die Leser sollen ihre Versammlungen nicht verlassen, wie einige offenbar zu tun pflegten. Es scheinen also auch bei ihnen schon einige vom christlichen Glauben abgefallen zu sein, auch wenn seine Worte sich möglicherweise auf andere Gemeinden beziehen, in denen es zum Abfall gekommen war. In jedem Fall sollen ihre wechselseitigen Bemühungen, sich gegenseitig anzuspornen, wachsen, wenn sie sehen, daß sich der Tag naht (vgl. Hebräer 10,37). In diesen Versen erscheint eine wichtige neutestamentliche Begriffstrilogie: Glaube (V. 22), Hoffnung (V. 23) und Liebe (V. 24).

    Gottes große Gabe an uns fordert als Antwort des Glaubens unsere Hinwendung zum Herrn („laßt uns hinzutreten“ V. 22), ebenso aber auch die Standhaftigkeit des Glaubens. „Wer glaubt, der flieht nicht!“ (Jes 28, 16 LÜ). Laßt uns unwandelbar am Bekenntnis der Hoffnung festhalten! Der Blick des Gläubigen in die Zukunft, der Blick auf die Wiederkunft Jesu (vgl. V. 25), darf nicht getrübt werden. Deutlich klingt die Sorge des Apostels durch seine Worte: Es geht nicht nur um einen guten Anfang im Glaubensleben, sondern um das Ausharren auf dem Weg bis ans Ziel. Was der Herr seiner Gemeinde an Erkenntnis im geistlichen Leben geschenkt hat, darf nie wieder preisgegeben werden. Zum Bekenntnis zu Jesus Christus gehört nach ntst Verständnis immer auch das Zeugnis lebendiger Hoffnung, die für uns an die Person Jesu geknüpft ist (1 Pt 1, 3). Eben weil die Hoffnung eine der stärksten Antriebskräfte für unser Heiligungsleben (1 Jo 3, 3) und zur Überwindung aller Anfechtungen ist, darum ist es für den Glauben lebensgefährlich, wenn auch nur ein Teil aus der „Fülle des Reichtums der Hoffnung“ vernachlässigt wird oder ganz herausgebrochen wird (vgl. Hbr 3, 6; 6, 11). Anfechtungen werden uns immer wieder überfallen, darüber besteht kein Zweifel (1 Ko 10, 13). Aber Gottes Treue wird sich gerade darin beweisen, daß er dem Gläubigen in der Anfechtung hilft, wenn die Hoffnung ins Wanken gerät. Gottes Treue ist unwandelbar; er wird alle seine Zusagen im Blick auf die Zukunft buchstäblich erfüllen; wir dürfen daran unbeirrbar festhalten. Auch in diesem Punkt wird die Gemeinde einmal vom Glauben zum Schauen kommen. Gottes Heiliger Geist läßt uns dessen ganz gewiß sein (vgl. 2 Ko 5, 5–7). So wie Gott unbeweglich zu seinen Verheißungen steht, so soll auch die Gemeinde Jesu ohne Wanken am Bekenntnis zu ihrem wiederkommenden Herrn festhalten.

    Wuppertaler Studienbibel

    Der zweite Mahnruf lautet: »Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken« (wörtlich: unerschütterlich festhalten). Weil die Christen bei der Taufe gemeinsam die Verheißungen und deren Erfüllung in Christus empfangen haben, sind sie es ihm auch schuldig, gemeinsam am Taufbekenntnis festzuhalten (vgl. Heb 3,1; 4,14; 5,1-8). Also sollen sie den Weg unerschütterlich im Auge behalten, den sie gehen. Auch dürfen sie nicht vergessen, dass Christus sowohl Anfang als auch Ziel des Weges ist, der zu Gott führt; dass er sowohl Anfänger als auch Vollender des Glaubens ist (Heb 12,2). Deswegen sollen sie unbeirrt ihren Glaubensweg gehen, wenn sie auch von Zweifel, Versuchung und Leiden überfallen werden. Denn »er ist treu, der die Verheißung gab«. Gott, der Vater selbst, hat uns »nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten« (1Petr 1,3). Und Gott steht zu seinem Wort (vgl. Heb 11,11). Wie ein roter Faden zieht sich das Zeugnis von der Treue Gottes durch die Schrift (vgl. 1Kor 1,9; 1Thess 5,24; 2Thess 3,3). Auf seine Treue hoffen zu dürfen, macht getrost und zuversichtlich.

    Gerhard Maier – Edition C

    In der zweiten Ermahnung in Vers 23 geht es um die Hoffnung: Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten. Der Inhalt dieser Hoffnung lautet: Jesus ist in Wahrheit der Messias. Gott ist es, der sie im erretteten Zustand erhält, und seine beständige Reinigung ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Schreiber sagt nicht, dass die Gläubigen errettet bleiben, indem sie daran festhalten. Wenn sie daran festhalten, zeigen sie, dass sie wirklich errettet sind. Festhalten ist der äußere Beweis der Errettung. Fehlendes Festhalten heißt zunächst nicht, dass man nicht errettet ist. Aber es zeigt, dass der Beweis für die Errettung fehlt. Die Gläubigen müssen festhalten, und zwar unwandelbar, damit ihre Hoffnung kein „Wischiwaschi“ ist. Unwandelbar bedeutet, fest und unbeugsam zu sein. Warum sollten sie festhalten? Weil er treu ist, der die Verheißung gegeben hat. Das heißt, er hat versprochen, sie im erretteten Zustand zu erhalten. Denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Grund, warum ihre ewige Errettung sicher ist, ist dieser: Sie hängt von Gottes Macht ab, und er hat alle Macht. Weil sie errettet sind, hält Gott sie fest. Als Reaktion darauf sollten auch sie sich an ihm festhalten, ohne zu wanken, denn dies wird der endgültige Beleg für ihre Errettung sein und ihnen persönliche Heilsgewissheit geben.

    Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

    Wir haben in dem Brief bereits festgestellt, daß es um ein Hineingehen und um ein Hinausgehen geht. Als heiliges Priestertum gehen wir zu einem Dienst ins Heiligtum hinein, und als königliches Priestertum gehen wir mit unserem Zeugnis hinaus. Neben dem Vor recht, in das Allerheiligste treten zu dürfen, gibt es die entsprechende Verantwortung, in der Welt der Würde unserer priesterlichen Stellung gemäß zu leben. Privileg und Praxis sind wie Lehre und Lebenshingabe, Dogma und Dienstausübung miteinander verbund en. Nachdem er uns in bezug auf den Weg ins Allerheiligste unterwiesen hat, ermahnt uns der Schreiber jetzt hinsichtlich unseres Wandels in der Welt.
      Das Wort „Bekenntnis“ beinhaltet eine zum Ausdruck gebrachte Zustimmung und Bejahung, eine freimütige Erklärung, die wir abgegeben haben und festhalten müssen. Vielleicht sollte hier auch „Hoffnung“ (siehe RV; J.N. Darby, Newberry u.a.) und nicht „Glaube“ (AV) stehen. Doch die beiden Begriffe sind eng miteinander verwandt. Was wir durch Glauben ergriffen haben, gibt uns die Hoffnung, die uns als Christen kennzeichnet. Wir müssen sie festhalten – unbeweglich, stetig, mit nicht nachlassender Entschlossenheit .
      Das Wort „denn“ dient der Überleitung und Zusicherung. Wir haben gewichtige Gründe, an der Hoffnung festzuhalten, denn es geht um das Wort dessen, der nicht lügen kann. Er ist treu. Er, dessen Verheißung es beinhaltet, ist der treue Gott. Wir können nichts anderes tun, als uns auf Sein Wort und auf Seine Verheißung zu stützen. Paulus verbindet all diese Sachverhalte in Tit 1,2 miteinander: „… in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten.“ Diese Verheißung ist durch die Predigt offenbar geworden. Diese Verkündigung fand bei uns Widerhall. Wir haben der Verheißung geglaubt und die Hoffnung ererbt. Bei solch einer Verheißung von solch einem Gott sind wir verpflichtet, sie unbeweglich festzuhalten. Wer wankt und zweifelt, ist zwangsläufig Gott gegenüber unehrerbietig und beleidigt Ihn. Wer sich mit uneingeschränktem Vertrauen auf Sein Wort stützt, gelangt zum Frieden und Segen. Warum sollte man angesichts einer Hoffnung wanken, die auf Seinen nie enttäuschenden Verheißungen beruht?

    Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

    War es Jesus egal?

    Als aber Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf daß der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.
    Elberfelder 1871 – Johannes 11:4

    Als Jesus das hörte, sagte er: „Am Ende dieser Krankheit steht nicht der Tod, sondern die Herrlichkeit Gottes. Der Sohn Gottes soll dadurch geehrt werden.“
    Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Johannes 11:4

    Als Jesus jedoch davon hörte, sagte er: »Lazarus’ Krankheit wird nicht zum Tode führen; sie dient vielmehr der Verherrlichung Gottes. Der Sohn Gottes wird durch sie verherrlicht werden.«
    Neues Leben Bibel 2014 – Joh 11,4

    Doch Jesus machte sich keineswegs sofort nach Betanien auf (vgl. V. 6). Diese Verzögerung hatte nichts damit zu tun, daß er Lazarus nicht genügend liebte (vgl. V. 5) oder Angst vor den Juden hatte; er wartete vielmehr, bis der richtige Moment im Plan des Vaters gekommen war. Lazarus‘ Krankheit sollte nicht zum Tode, d. h. nicht zum dauernden Tod führen, sondern in ihr sollte Jesus verherrlicht werden (vgl. Joh 9,3). Darin liegt auch eine gewisse Paradoxie: Jesu Macht und Gehorsam gegenüber dem Vater waren bereits ausreichend erwiesen, die Auferweckung des Lazarus aber führte schließlich zu seinem Tod (vgl. Joh 11,50-53), der zugleich seine wahre Herrlichkeit an den Tag brachte (Joh 17,1).

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Der Herr Jesus hörte von der Not, die in das Haus seiner drei Freunde in Bethanien eingekehrt war: Lazarus war krank geworden und die beiden Schwestern waren in großer Sorge. Der Herr kannte ihre Herzen und wusste, was dieses Leid für jeden Einzelnen in diesem Haus bedeutete. Und doch blieb Er noch zwei Tage an dem Ort, an dem Er sich gerade aufhielt (V. 6).
    Der Herr kennt auch unseren Kummer und unsere Nöte. Er hört das Flehen und Schreien der Seinen und vernimmt das fragende „Warum“ in ihren Herzen. Keine Träne und kein Seufzer bleiben Ihm verborgen. Auch wenn Er nicht sofort eingreift und hilft, so dürfen wir uns doch damit trösten, dass Er um alles weiß. Und eins steht fest: Er macht keinen Fehler.
    In seiner unveränderlichen Liebe spricht Er auch zu dir, der du dich vielleicht gerade in großen Schwierigkeiten befindest: Diese Not ist „um der Herrlichkeit Gottes willen“ (s. Joh 11,4). Und dürfen wir nicht alles, was uns begegnet, aus der Hand Gottes annehmen und uns im Glauben darauf stützen, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Röm 8,28)? Diese Zusage Gottes gilt immer, auch wenn wir anfangs vielleicht nicht die Notwendigkeit der Schwierigkeit erkennen, in die der Herr uns führt.

    Bleib in mir – 02 2019

    Der Herr spricht. Er hebt die Gesamtheit der Ereignisse sogleich auf eine höhere Ebene. Er wollte damit sagen, daß diese Krankheit nicht mit dem Tod enden sollte, sondern mit vermehrter Herrlichkeit Gottes und des Sohnes Gottes, die durch ein Werk triumphaler Gewalt aufstrahlen sollte. Herrlichkeit leuchtete in allen Zeichen und Werken des Herrn in dieser Welt auf: Das erste Seiner Zeichen offenbarte Seine Herrlichkeit (2,11); erhörtes Gebet verherrlicht den Vater im Sohn (14,13); der Sohn sollte verherrlicht werden, weil Er sich selbst geopfert hatte (17,1.5). Der Tod war nur ein Übergang, der wiederum zu Leben führte:
     1. Auf den Herrn bezogen: Er ließ Sein Leben, damit Er es wieder nehme (10,17). Wir lesen auch „von den Leiden des Christus und von der Herrlichkeit danach“ (1 Petrus 1,11).
     2. Auf die Gemeinde bezogen: „Die durch Jesum Entschlafenen […] die Toten in Christo werden zuerst auferstehen“ (1Thes4,14.16).
     3. Auf Israel bezogen: „Ihre Verwerfung […] Leben aus den Toten“ (Röm 11,15). Siehe auch Hes 37,1-14; Dan 12,2 .

    Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

    Jeschuas erste Antwort war die Feststellung, dass die Krankheit des Lazarus einen göttlichen Zweck hatte: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde“ (Johannes 11:4). Lazarus würde sterben, nicht um des Todes – oder der Ehre – willen, sondern zur Ehre Gottes. Es folgte die Erklärung: Jeschua aber liebte Marta und ihre Schwester und Elazar (Johannes 11:5). Aufgrund seiner Liebe zu dieser Familie würde man erwarten, dass Jeschua nach Bethanien aufbrechen würde, sobald er von der Krankheit des Lazarus hörte, aber das tat er nicht. Stattdessen beginnt Vers 6a mit den Worten: Wenn also. Das Wort darum verbindet logisch die Aussage von Vers 4 mit Vers 6. Als er nun [d.h. „aus dem ganz bestimmten Grund“] hörte, dass er krank war, blieb er zu jener Zeit zwei Tage an dem Ort, wo er war (Joh 11:6). Jeschua wartete absichtlich auf den Tod von Lazarus, damit Gott mit seiner Auferstehung verherrlicht würde, dem ersten Zeichen des Jona.

    Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

    auf das Wort Jehovahs!

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“
    neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Samuel 15,22–23

    Und Schemuʾel sprach: Hat der Ewige Gefallen an Ganzopfern und Schlachtopfern wie an Gehorsam gegen die Stimme des Ewigen? Siehe! Gehorsam ist besser als Opfer, Aufmerken als der Widder Fett!
    Die Philippson-Bibel – 1.Samuel 15:22

    Schmuel sprach:
    Hat ER an Darhöhungen und Schlachtmahlen Lust
    wie am Hören auf SEINE Stimme?
    Wohlan,
    Hören ist besser als Schlachtung,
    Aufmerken als Widderfett,
    Buber & Rosenzweig – 1.Sam 15,22

    Hörst DU auf die Stimme von Menschen oder auf die persönliche Stimme Jehovahs?
    Das war das Problem von Saul! Er hörte auf seine eigene innere Stimme, auf die Stimme von seinen Soldaten , aber nicht auf die Stimme seines Gottes!!

    Wir können einige Antworten geben. Aber letztlich müssen wir uns Gott unterwerfen. Er ist der gerechte Richter, der über Sünder richtet. Und das ist es, was er in dieser besonderen Situation zu tun beschlossen hat. Es ist ein schrecklicher Rollentausch, wenn wir entscheiden, dass wir den Richter richten sollen.
    Letztendlich bringt uns 1 Samuel 15:22-23 zum Kern dieser Geschichte: „Was ist dem HERRN wohlgefälliger: deine Brandopfer und Schlachtopfer oder
    dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme?“ (NLT). Wenn wir über unsere Ausreden reden, wird alles grau oder unklar. Wir spielen unsere Sünde herunter, gehen in die Kirche, lesen die Bibel und so weiter … aber was ist dem HERRN wohlgefällig? „Dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme.“
    Das Streben nach Gehorsam ist der eindeutige Maßstab des Glaubens (Römer 1,5). 1 Samuel 15 beginnt damit, dass Samuel Saul auffordert, „auf die Botschaft des HERRN ZU hören“ (Vers 1). Das gleiche Wort wird in Vers 22 verwendet, wo Samuel von „Gehorsam gegenüber seiner Stimme“ spricht. Mit wahrer Reue geht der Wunsch einher, auf Gottes Wort zu hören und zuzuhören, um zu gehorchen.
    Wenn wir nicht Buße tun, bestimmt unsere Stimme unser Leben oder wir werden von den Stimmen anderer Menschen beherrscht. Aber wenn wir Buße tun, ist es Gottes Stimme, die unser Leben prägt. Das ist der Test: Hören wir auf die Stimme Gottes? Unterwerfen wir uns seinem Wort? Lassen wir zu, dass Gottes Wort unser Leben bestimmt? Ein bußfertiger Mensch ist ein hörender Mensch – ein Mensch, der auf die Stimme Gottes hört.

    Tim Chester – 1 Samuel für dich

    Der Herr legt mehr Wert auf Gehorsam als auf religiösen Formalismus. Saul unterliegt der falschen Vorstellung, dass Gott formellen religiösen Handlungen Priorität einräumt. Aber eine echte Beziehung zu Gott kann nicht durch formale religiöse Handlungen wie Opfer oder Gebet gewährleistet werden (siehe insbesondere Jes 1,11-15). Wie Samuel zu Saul sagt, ist religiöser Formalismus bedeutungslos, wenn man nicht gehorsam ist. Man kann nur dann eine lebendige, gesunde Beziehung zu Gott haben, wenn man sich seinem moralischen Willen unterwirft und seinen moralischen und ethischen Normen gehorcht.

    Auch wenn das Thema Opfer im Neuen Testament nicht so sehr im Vordergrund steht, ist das Grundprinzip dort immer noch präsent, wenn auch vielleicht etwas pointierter angewandt. Das Neue Testament macht deutlich, dass sich das gesamte Gesetz in den einfachen Geboten der Gottes- und Nächstenliebe zusammenfassen lässt (Markus 12:29-31). Man kann das Erste nicht tun, ohne das Zweite zu tun. Eine sinnvolle Beziehung zu Gott (die vertikale Ebene) ist nicht möglich, wenn man Gottes Gebot, seine Mitmenschen zu lieben, nicht auf konkrete, praktische Weise befolgt (die horizontale Ebene). Deshalb macht Jakobus (1:27) die Fürsorge für die Schwachen und Bedürftigen (verkörpert durch die Witwen und Waisen) zu einer der beiden Säulen echter Religion, weil sie das „königliche Gesetz“ der Nächstenliebe erfüllt (2:8). Jesus lehrt, dass man nicht erwarten kann, Gottes Vergebung zu erhalten, wenn man nicht bereit ist, anderen zu vergeben (Mt. 6:14-15). Die Versöhnung mit einem Bruder oder einer Schwester muss Vorrang vor formalen religiösen Handlungen haben (5:23-24). Wer einem bedürftigen Bruder seine materiellen Güter vorenthält, beweist, dass er keine echte Beziehung zu Gott hat (1. Johannes 3,17). Wer seine Frau nicht respektvoll behandelt, kann sein Gebetsleben beeinträchtigen (1 Petrus 3:7). Diese Beispiele verdeutlichen das Grundprinzip, dass Gehorsam (gegenüber dem königlichen Gesetz der Liebe im neutestamentlichen Kontext) Vorrang vor Opfern (oder formalen religiösen Handlungen wie Opfergaben und Gebet im neutestamentlichen Kontext) hat. In echter biblischer „Religion“ ist Gehorsam die Grundlage für eine lebendige Beziehung zu Gott, im Gegensatz zu heidnischer Religion, die eine solche Beziehung durch religiösen Formalismus anstrebt.

    Robert B. Jr. Chrishom – Kommentarreihe: den Text unterrichten

    Die Krise ist nun vollständig eingetreten. Der greise Prophet sieht sich mit dem selbstbetrügerischen König konfrontiert, der seiner Meinung nach nicht mehr als Diener Jehovas regiert, weil er versucht, nach eigenem Gutdünken zu regieren, wenn auch in Verbindung mit den äußeren Formen der Religion Israels. Er hat sich vergeblich bemüht, ihn von seinem Weg abzubringen, und kann ihn fortan nur noch als einen Rebellen gegen den obersten Herrscher betrachten. Denn Saul hat bei seinem Versuch, sich zu rechtfertigen, gezeigt, dass er moralischen Gehorsam im Vergleich zur rituellen Anbetung gering schätzt. Samuel betont zunächst die unvergleichliche Überlegenheit des ersteren gegenüber dem letzteren. Dann erklärt er, dass Ungehorsam gleichbedeutend ist mit Heidentum und Götzendienst, gegen die Saul unter anderem durch das Darbringen von Opfern an Jehova so eifrig vorgegangen ist. Und schließlich verkündet er wie ein Richter über einen Verbrecher das Urteil seiner Verwerfung. „Das Original hat einen poetischen Rhythmus, der ihm den Klang eines göttlichen Orakels verleiht, das vom Geist Gottes gesprochen wurde, und ihm eine schreckliche Feierlichkeit verleiht, die sich tief in das Gedächtnis der Zuhörer aller Generationen einprägt“ (Wordsworth). Hinweis-

    I. DER ÜBERRAGENDE WERT DES GEHORSAMS in Bezug auf Opfergaben und andere äußere Formen der Anbetung (Ver. 22). 1. Er wird von den Menschen oft weniger beachtet als solche Formen. Sie verkennen ihren eigentlichen Sinn und Zweck, haben falsche und abergläubische Vorstellungen davon und finden es einfacher und ihrer sündigen Veranlagung gemäß, Gott damit zu dienen (denn irgendwie müssen sie ihm ja dienen), als durch Selbstverleugnung und Unterwerfung unter seinen Willen. Es ist in der Tat nicht ungewöhnlich, dass diejenigen, die bewusst ein sündiges Leben führen, fleißig und eifrig im äußeren Gottesdienst sind und die Frucht ihres Ungehorsams dazu nutzen, „dem Herrn zu opfern“, in der Vorstellung, dass es ihm gefällt und ihre Mängel in anderen Dingen ausgleicht. 2. Es ist absolut notwendig, damit sie Gott wohlgefällig sein können. Der Geist des Gehorsams und der Liebe ist die Seele aller äußeren Dienste, und ohne ihn sind sie wertlos. „Ihn von ganzem Herzen zu lieben, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer“ (Markus 12,33). Das eine sollte nie von dem anderen getrennt werden, aber das wird oft getan; und sie werden in einen Gegensatz zueinander gesetzt. „Wenn wir sagen, dass die Nächstenliebe besser ist als der Kirchgang, dann ist das so zu verstehen, dass sie besser ist als ein Kirchgang, der von der Nächstenliebe getrennt ist. Denn wenn sie vereint wären, würden sie sich nicht gegenüberstehen. Die Seele ist mehr wert als der Körper. Aber sie steht nicht im Gegensatz, wenn sie nicht miteinander konkurrieren und ihre Interessen (obwohl sie es in Wahrheit nicht sein können) getrennt zu sein scheinen“ (Pusey, „Minor Prophets“, Hosea 6,6). „Das Opfer der Gottlosen ist ein Gräuel“ (Spr 21,27). 3. Es ist ihnen unvergleichlich überlegen, wenn man es als notwendige und festgelegte Art und Weise betrachtet, Gott zu dienen (abgesehen von dem „bösen Geist“, mit dem sie manchmal beobachtet werden). Denn: (1) Das eine ist universell, das andere ist partiell und wirklich in ihm enthalten. (2) Das eine ist moralisch, das andere zeremoniell. Es ist eine „gewichtigere Angelegenheit des Gesetzes“. (3) Bei dem einen geht es um den Menschen selbst, um das freiwillige Opfer seines eigenen Willens, bei dem anderen nur um einen Teil seiner Kräfte oder seines Besitzes. Und „wie viel besser ist ein Mensch als ein Schaf!“ (4) Das eine ist wesentlich, weil es auf der natürlichen Beziehung des Menschen zu Gott beruht; das andere ist nebensächlich, weil es sich aus dem irdischen und sündigen Zustand des Menschen ergibt. „Die Engel gehorchen, aber sie opfern nicht.“ (5) Das eine ist die Realität, das andere das Symbol. (6) Das eine ist der Zweck, das andere das Mittel. Das Opfer ist der Weg des Sünders zurück zum Gehorsam und das Mittel, ihn darin zu bewahren. Selbst das eine perfekte Opfer Christi wäre nicht nötig gewesen, wenn der Mensch gehorsam gewesen wäre. Es soll nicht nur einen ausreichenden Grund für den Erlass der Strafe in einem System der moralischen Regierung liefern, sondern auch zum Gehorsam zurückführen (Titus 2,14). (7) Das eine ist zeitlich begrenzt, das andere ist ewig. Die Opfer der früheren Dispensation sind jetzt abgeschafft worden; und wie viel von der jetzigen Form des Gottesdienstes wird verschwinden, wenn wir das Antlitz Gottes erblicken! Aber Liebe und Gehorsam werden „niemals vergehen“. Da der Gehorsam also das Wesentliche ist, wichtiger als alles andere, sollte er den höchsten Platz in unserem Herzen und Leben einnehmen.

    II. DER GÖTZENDIENERISCHE CHARAKTER DES UNGEHORSAMS (Ver. 22). Im Verhältnis zur Vorzüglichkeit des Gehorsams steht die Schlechtigkeit des Ungehorsams. 1. Es ist üblich, dass Menschen es sich leicht machen, besonders bei Handlungen, zu denen sie bereit sind oder die sie begangen haben, weil sie von ihren bösen Begierden und Leidenschaften geblendet sind. 2. In den Augen Gottes ist jede Handlung des Ungehorsams äußerst verabscheuungswürdig. „Du hast reinere Augen, als das Böse zu sehen“ (Habakuk 1:13), ohne es zu bestrafen. 3. Im Licht der Wahrheit wird deutlich, dass es sich im Prinzip um dasselbe handelt wie bei den Übertretungen, die auf das Schärfste verurteilt werden und die anerkanntermaßen die schärfste Verurteilung verdient haben. Wahrscheinlich hatte Saul bereits Maßnahmen ergriffen, um die „Sünde der Wahrsagerei“ (Kap. 28:9) auszumerzen, und rühmte sich seines Eifers gegen den Götzendienst; aber er handelte im Geiste dessen, was er verurteilte, und war im Herzen ein Götzendiener. Denn er wandte sich von Gott ab, widersetzte sich ihm und machte sich selbst zum Götzen, wie es alle tun, die aus selbstsüchtiger und abergläubischer Furcht oder Begierde Wahrsagerei (Hexerei) betreiben und auf einen Götzen („der nichts in der Welt ist“) und Teraphim (Hausgötter) vertrauen (vgl. Kap. 19,13). „Die Abfälle von der Religion sind neben dem Atheismus und seinen Verzweigungen drei – Häresien, Götzendienst und Hexerei. Ketzerei, wenn wir dem wahren Gott mit einer falschen Anbetung dienen; Götzendienst, wenn wir falsche Götter anbeten und sie für wahr halten; und Hexerei, wenn wir falsche Götter anbeten, obwohl wir wissen, dass sie böse und falsch sind – der Gipfel des Götzendienstes. Und doch lehrt uns Samuel, dass dies alles wahre Grade sind, wenn man einmal vom Wort Gottes abgewichen ist“ (Bacon, ‚Advancement of Learning‘). „Jeder bewusste Ungehorsam ist eigentlicher Götzendienst, weil er den Eigenwillen, das menschliche Ich, zu einem Gott macht“ (Keil). „Ihr Kinder, hütet euch vor den Götzen“ (1 Johannes 5,21).

    C. Chapman – Pulpit Kanzelkommentar