Schlagwort: Jehova

ein Lamm im Himmel?

Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme!
Elberfelder Bibel 1905 – Offb 7,10

Und sie rufen mit lauter Stimme:
Die Rettung steht bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!
Zürcher Bibel 2007 – Offenbarung 7,10

Alle riefen auf einmal: „Der Einzige, der uns retten kann, ist unser Gott! Er hat den Überblick, er hat die Macht, er hat den PIN-Code für die Tür zum Himmel, er und das Lamm, er und Jesus!“
VolxBibel – Offb 7,10

Was war das mit dem Lamm – und den Schafen? Und nun berichtet die Offenbarung von einem Lamm – ja einem geschlachteten Lamm?
Was schreibt die Volxbibel? Ja – Jesus als ein Lamm dargestellt! Aber warum? Ist das Bild, dass er der Löwe aus Juda ist, nicht viel eindrucksvoller?

Aber wem verdanken alle ihre Rettung?

Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Die Rettung hat unser Gott, der auf dem Thron sitzt, und das Lämmlein.

Die vollendete Gemeinde hat erlebt, dass Gott und Christus die rechten Helfer sind, die von Sünde, Tod und Satan frei machen und uns Menschen hinauf in das herrliche Licht und Leben vor dem Thron Gottes führen. Das einmütige Bekenntnis der unzählbaren Schar wird durch das Dankgebet der Engel bestätigt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Sie klagen nicht. Sie klagen nicht an. Sie reden nicht von ihren Leistungen, Kämpfen und Leiden, sondern nur davon, dass allein der Vater und der Sohn sie hindurchgebracht hat. Allein ihm verdanken sie ihre Rettung, ihr Heil. »Erbarmung ist’s und weiter nichts.« So bricht schon jetzt, da sie eben »unter dem Tor erschienen« und am Ziel angekommen sind, der große Jubel, der große Dank und Lobpreis aus ihnen hervor. Er soll auch jetzt schon immer wieder aus uns hervorbrechen, da wir noch »im Tal unserer irdischen Pilgerfahrt sind«, das Lob aus der Tiefe«, das, aus dem Staunen und der Liebe geboren, Gott ehrt und ihm kostbar ist.

Gerhardt Maier – Edition C

Alles ist hier auf Sieg gestimmt. Es folgt das Siegesgeschrei. Und sie schrien mit großer Stimme und sprachen: Das Heil unserm Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm. In freudig erhobenen, donnernden Sprechchören – Langenberg, der in diesen Rufenden nicht die vollendete Gemeinde sieht, geht hier auf die ursprüngliche Bedeutung des grie Wortes krazo für schreien, nämlich krächzen, zurück. Es fehle diesem Geschrei also der Wohlklang und die voller Erlösungsfreude. Gewiss gibt es mancherlei Geschrei (2 Mo 32,18 ), und 6,10; 12,2; 18,18.19 berechtigt der Zusammenhang, an eine heisere, gequälte Stimme zu denken. An vielen Stellen aber, wie auch hier, soll an die Lautstärke gedacht werden (7,2; 14,15; 18,2; 19,17; Joh 1,15; 7,28.37-38; 12,44 ). Unerlöstheit liegt hier fern. Der Zusammenhang kündet Sieg und noch einmal Sieg. – feiern sie den Sturz Babels – Diese Deutung legen die beiden anderen Heilruf-Stellen des Buches nahe: 12,10; 19,1. Dass die Triumphlieder dieser drei Kapitel zusammengehören, drückt sich auch darin aus, dass Johannes nur in ihnen seine Zurückhaltung durchbricht und von „unserem Gott“ spricht. So singt die vollendete Gemeinde! – . Nach überwältigender Erfahrung wird preisend wahrgenommen, dass bei Gott Heil ist. Er ist würdig, den Retternamen zu tragen.

Wuppertaler Studienbibel

So ist es! Egal wo und wie wir gerettet werden – Jehovah ist der Retter – Jehovah ist Rettung – also der Name Jehoschuah – also Jesus – ist in allen Facetten verwirklicht! Nur durch Jehovah ist wirkliche Rettung möglich!
Wäre nur die Frage, wer ist Jehovah? Im obrigen Vers ist von Gott und dem Lamm die Rede….

David – ein verlorenes Schaf?

Ich bin ´so lange` wie ein verlorenes Schaf umhergeirrt. Suche mich – ich diene dir doch, und deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Psalm 119,176

Ziellos werde ich sonst und verloren geh’n. Bitte pass auf mich auf, lasse mich nicht im Stich, denn deine Gesetze vergesse ich niemals nicht.
VolxBibel – Psalm 119:176

Diesen Vers hatten wir schon im August 2020.
Damals war eine der Fragen: Bin ich mir bewußt, mein eigenes Leben nicht im Griff zu haben?
Wenn wir uns nur diesen Vers anschauen, dann ist es schon eine merkwürdige Geschichte, dass Nachfolger Jehovahs immer wieder als Schafe bezeichnet werden. Schon einmal darüber nachgedacht?

Wegen ihrer irrenden Eigenschaft. Sie sind Geschöpfe, die sich leicht verirren; aber wenn sie sich verirrt haben, kehren sie nicht leicht zurück. Schweine laufen den ganzen Tag umher und finden in der Nacht den Weg nach Hause. Domine, errare per me potui, redire non potuissem, sagt Austin. Christus bringt das verirrte Lamm auf seinen eigenen Schultern nach Hause, Lukas 15; und Ps. 119:176: „Wie Schafe sind wir alle in die Irre gegangen. Wenn Gott uns uns selbst überlässt, werden wir es trotzdem tun.
Wegen ihrer Schwäche. Sie sind schwache und unbeständige Geschöpfe, unfähig, Widerstand zu leisten. Andere Geschöpfe sind mit Klugheit, Geschick oder Mut ausgestattet, um sich selbst zu schützen; aber Schafe können wenig für sich selbst tun; sie sind völlig abhängig von ihrem Hirten, der sie schützt und versorgt. Ihr ganzes Glück liegt in der guten Weisheit, Fürsorge und Kraft des Hirten. Wölfe, Löwen und Leoparden brauchen keinen, der über sie wacht. Dornen und Sträucher wachsen von allein; aber der edle Weinstock ist ein zartes Ding und muss gestützt, beschnitten und gekleidet werden. Je höher das Wesen, desto bedürftiger ist es und desto mehr wird es in Abhängigkeit gehalten. Es bedarf mehr Pflege, um eine Pflanze zu erhalten, als einen Stein; ein Stein kann leicht Moos anhäufen und zu sich sammeln. Es braucht mehr Vorräte für ein Tier als für eine Pflanze, und mehr Vorräte für einen Menschen als für ein Tier.
Die Gottlosen sind wie Böcke. Sie sind wie Böcke, weil sie unanständig und unrein sind. Widerspenstigkeit: Sie haben nicht die Sanftmut von Schafen, sie sind bereit, alle Zäune und Hemmungen zu durchbrechen; so ist ein Gottloser jochlos. Sie sind auch mutwillig und abscheulich; es ist eine niedrigere Art von Tier als das Schaf; deshalb gewählt, um einen bösen und gottlosen Menschen darzustellen.

Thomas Manton – Das Gleichnis von den Schafen und den Ziegen

Ver. 176. Ich habe mich verirrt wie ein verirrtes Schaf; suche deinen Knecht, denn ich vergesse deine Gebote nicht – der Christ, der sich der Abweichung von Gott bewusst ist.
Wir haben in diesem Vers die Beschreibung eines Gläubigen – nicht wie er sein sollte – nicht wie er sein möchte – sondern wie er ist. Es ist kein Phantasiebild, sondern ein Bild des Lebens.
I. ES IST EIN EHRLICHES BEKENNTNIS. Es ist aufrichtig und unverblümt. Er schiebt die Schuld nicht auf die Verlockungen der Welt und sagt: „Das war ein zu großer Feind für mich, er hat mich überwältigt.“ Er schiebt die Schuld nicht auf den Satan. Er schiebt auch nicht die Schuld auf das Fleisch, das in ihm war, obwohl wir wissen, dass es die Quelle des Übels war. Er nimmt die ganze Schuld auf sich: „Ich habe mich verirrt wie ein verlorenes Schaf.“
II. DAS GEBET: „Suche Deinen Knecht“. Es impliziert, dass er so weit gekommen war, dass er den Weg zurück nicht mehr kannte. Das ist ganz offensichtlich: „Ich habe mich verirrt, suche Deinen Knecht“, ich kann keinen Weg zurück finden.
III. DIE BITTE: „Denn ich vergesse Deine Gebote nicht“. Es gibt Zeiten im Leben eines Gläubigen, in denen er nicht nur einen Beweis, sondern hundert Beweise für seine Annahme hat. Aber es gibt auch Zeiten, in denen es fast wie ein kleiner Funke auf dem Ozean erscheint. Hier ist dieser kleine Funke – „Ich vergesse Deine Gebote nicht. Denken Sie nicht, dass es sich dabei um eine bloße Erinnerung handelt. Nein, es ist etwas mehr als das. „Obwohl ich mich von Dir entfernt habe, obwohl ich Deine Gebote verlassen habe, obwohl ich sie nicht so befolgt habe, wie ich sie hätte befolgen sollen, so sind sie mir doch lieb; ich liebe sie; ich wünsche mir, dass sie in meinem Herzen geschrieben stehen.“ Schlussfolgerung -Die Tendenz, die in der Sünde liegt. Sie begnügt sich nicht damit, uns unglücklich zu machen; sie will uns zerstören, und zwar für immer.

Die Schwäche des Gläubigen. Wie ein verlorenes Schaf.

Die Treue des Heiligen Geistes. Er legt diese Bitte in das Herz.

Der gütige Erhalter dieses verirrten Schafes.

Hüte dich vor allem, was in die Irre führt. Die Liebe zur Welt, der Müßiggang, usw.

Sucht das, was das Leben Gottes fördert. Lebe auf Christus hin. (J. H. Evans, M.A.)

The Biblical Illustrator: Die Psalmen

Echt, David vergleicht sich selbst mit einem Tier, dass nicht so schlau ist, wieder nach Hause zu finden?

Das Schaf

Als ich eines Tages vor einer Klasse von 125 Studenten im Fach Geschichte des Alten Testaments stand, kam mir der Gedanke, dass ich fragen sollte, ob irgendjemand eine direkte Begegnung mit Schafen gehabt hatte oder viel über sie wusste. Die Antworten waren interessant und verblüffend. Nur drei aus dieser Gruppe hatten jemals in irgendeiner Weise Kontakt zu lebenden Schafen gehabt.

Ein Schüler antwortete: „Meine Hauptbekanntschaft mit Schafen geht auf meine Kindheit zurück, als ich gezwungen war, ‚Little Bo Peep has lost her sheep‘ zu lernen. “ Eine andere Beobachtung machte deutlich, dass wir einige grundlegende Arbeit zu leisten hatten, bevor wir die Beziehungen zwischen Schafen und Hirten im Psalter untersuchten … „Nun, ich wusste nie viel über lebende Schafe, aber ich erinnere mich, dass wir immer Minzgelee bekamen, wenn sie Lammkoteletts servierten … ist das wichtig?“

Ich würde gerne glauben, dass die Antworten der Erstsemester nicht so gewöhnlich waren. In den darauffolgenden Jahren sind mir jedoch einige wundersame und seltsame Geschichten über palästinensische Schafe und ihr Wesen zu Ohren gekommen! Die Ansichten dieser Leute reichen von einer sehr romantischen Sicht der Schafe bis hin zu einer sehr düsteren Einschätzung ihres Charakters und ihrer Fähigkeiten.

In jüngerer Zeit haben sich Autoren mit weniger erhabenen Gefühlen über die Schafe geäußert.

Mir kommt der Gedanke, dass wir, wenn Jehova unser Hirte sein soll, zunächst erkennen müssen, dass wir Schafe sind. Ehrlich gesagt, gefällt mir dieser Vergleich nicht, denn ich mag keine Schafe. Diese Abneigung kommt ehrlich gesagt von mir. Ich habe früher Schafe gezüchtet. In der High School war ich im 4-H-Club und hatte eine Herde Schafe und Ziegen. Mit Ziegen kann ich mich anfreunden, denn sie mögen zwar unausstehlich sein, aber wenigstens sind sie klug. Schafe sind ohne Frage die dümmsten Tiere, die es auf der Welt gibt. Sie sind dumm und schmutzig und sie sind ängstlich und wehrlos und hilflos. Meine verirrten sich ständig, verletzten sich und wurden von Schlangen gebissen. Sie wissen buchstäblich nicht genug, um aus dem Regen zu kommen. Ich blicke mit großer Abscheu auf meine Zeit als Schafhirte zurück. Schafe sind erbärmliche Geschöpfe.

Wenn das Ihr Bild von diesen zarten kleinen Geschöpfen nicht trübt, lesen Sie dies:

… Ich bezweifle nicht, dass es schwer wäre, dümmere Tiere als Schafe zu finden. Aus irgendeinem Grund haben Schafe eine bemerkenswerte Begabung, sich zu verirren. Sie können sich auf einer schönen Weide wohlfühlen, bis ein revolutionärer Geist unter ihnen ein Loch im Zaun findet. In weniger Zeit, als man braucht, um es zu sagen, verlassen sie das Gras und laufen auf das Loch zu. Innerhalb von fünf Minuten wird kein einziges Schaf mehr auf der Weide sein, sondern Hunderte auf der Straße. Hupende Hörner, blökende Lämmer, quietschende Reifen und blökende Mutterschafe verwandelten die ruhige Landschaft in einen Tumult. Alles nur, weil sich ein Schaf verirrt hat und viele andere mitgerissen hat.

Schafe werden zwar nicht für ihren Mut, ihre Ausdauer oder ihre Kampffähigkeit ausgezeichnet, aber ich bezweifle, dass sie sich für die Wahl zum dümmsten Tier der Welt qualifizieren würden, auch wenn sie knapp dahinter liegen. Ich bin früher viel geritten und ich glaube, ich habe ein Tier geritten, das diese Auszeichnung erhalten hat. Schafe werden jedoch mehr als 500 Mal in der Heiligen Schrift erwähnt, und allein diese Tatsache sollte uns auf ihre Bedeutung aufmerksam machen.

Eine Herde breitschwänziger Schafe, die in der Regel in der Heiligen Schrift erwähnt werden. Levant Photo Service.

I. Palästinensische Schafe

Es gibt neun verschiedene hebräische Begriffe, die unterschiedlich übersetzt werden: Schaf, Bergschaf, Mutterschaf, Lamm und Widder. Das häufigste Wort, das mit Schaf oder Herde übersetzt wird, ist ṣōʾn. Die Schafe, von denen in der Bibel gewöhnlich die Rede ist, sind die Breitschwanzschafe (Ovis laticaudata). Diese Schafe wurden wegen ihres langen, breiten Schwanzes, der oft bis zu 25 Pfund wiegt, so bezeichnet. Die modernen Araber bezeichnen den Schwanz als ʾalyat oder liyat. Dies entspricht dem hebräischen Begriff ʾālyāh („fetter Schwanz“). Die autorisierte Version übersetzt diesen Begriff mit dem Wort „Schwanz“ (Exod. 29:22; Lev. 3:9; 7:3; 8:25, usw.). Nach dem achten Tag seines Lebens war ein Schaf zum Opfern (Lev. 22:19, 27) und zum Essen (Deut. 14:4) geeignet. Nur der Schafbock dieser besonderen Art hat Hörner; es gibt aber auch andere Schafsarten in Palästina, von denen das Mutterschaf ebenfalls Hörner hat. Die Hörner des Schafbocks wurden von den Priestern oft als Trompeten (Josua 6,4) und zur Aufbewahrung von Öl (1 Sam. 16,1) verwendet. Der Widder ist etwas aggressiver als seine Gattin, aber er ist in der Naturgeschichte nicht dafür bekannt, dass er die Herde oder sich selbst aggressiv verteidigt. Die Häute der Widder wurden rot gefärbt und beim Bau der Stiftshütte verwendet (2 Mose 36,19).

II. Der Charakter der Schafe

Die Heilige Schrift erinnert uns alle daran, dass „… wir wie Schafe in die Irre gegangen sind….“ (Jesaja 53:6). Diese Aussage ist keine oberflächliche Beobachtung, sondern beschreibt sehr genau die Veranlagung der Schafe. Schafe sind zwar harmlos, aber sie haben eine seltsame Neugier, die sie dazu bringt, umherzuwandern, sich zu verirren und dabei manchmal ihr Leben zu verlieren. Die Heilige Schrift weist immer wieder auf diese Schwäche hin (vgl. Mt 10,6; 1 Petr 2,25). Wenn die Schafe keinen Hirten haben, sind sie die hilflosesten Geschöpfe, wie es in Numeri 27,17 und Matthäus 9,36 heißt.

Melkende Schafe. In der Nähe von Deir ‚Alla (Succoth). Levant Photo Service.

Es war interessant, die Stimmung und die Aktivitäten der Schafe in den Hügeln von Juda zu beobachten. Vor allem an einem Tag saß ich mit Mohammad Yaseen zusammen und beobachtete das Verhalten der verschiedenen Schafe und Ziegen. Ein längerer Aufenthalt in diesem Weidegebiet bot mir eine besondere Gelegenheit, die große Vielfalt der Verhaltensmuster insbesondere der Schafe zu beobachten. Als ich ihre wechselnde Stimmung und Aktivität beobachtete, konnte ich genaue Parallelen zu Mitgliedern meiner Gemeinden in den vergangenen Jahren erkennen.

Es gab Schafe, die bei der Herde blieben und die Vorteile einer ausgewählten Weide genossen. Aber dann gab es auch die manchmal sehr jungen, manchmal alten Mutterschafe, die sich immer wieder von der Herde entfernten, obwohl das neu gefundene Gras von minderer Qualität war. Ich war sogar sehr erstaunt über das schäbige Gras, das oft die Aufmerksamkeit der Schafe auf sich zog.

Dann gab es die streitlustigen Widder oder Mutterschafe, die vorhersehbar für Unruhe in der Herde sorgten. Einmal saß ich da und sah zu, wie ein paar alte Mutterschafe miteinander um ein kleines Grasbüschel kämpften, das sie beide begehrten. Ich fand einen solchen Kampf unglaublich, denn um sie herum gab es ein reichhaltiges Angebot an sehr zartem Gras und Kräutern. Als ich ihnen beim Streiten zusah, kam mir die Anklage des Jakobus in den Sinn: „Woher kommen Kriege und Streitereien unter euch? Kommen sie nicht von euren Begierden, die in euren Gliedern kämpfen?“ (4:1). Ich fand es erstaunlich, dass sich diese beiden Tiere um diese kleine Portion Futter stritten, obwohl ihnen die ganze Weide gehörte. Ich habe mich oft gefragt, wie viele von Gottes Volk mit erbitterten Streitereien beschäftigt sind, während sie knietief in Gottes reichsten Vorräten stehen! Mit Scham und Schande sehen wir, dass viele Christen unterernährt sind – nicht weil der Hirte sie nicht versorgt hat, sondern weil sie mit ihren eigenen egoistischen Wünschen beschäftigt sind.

Einige Schafe waren sehr zart und empfindlich, stupsten den Hirten an und blieben in seiner Nähe, als ob sie eine besondere Gunst erwarteten. Andere Schafe, die ich als „Entdecker“ bezeichnete, waren im Allgemeinen nicht sehr zahlreich, bestanden aber darauf, die zugewiesene Weide zu verlassen und sich anderswo umzusehen. Einmal beschloss ein Lamm, sich seinen Futterplatz selbst auszusuchen, und fand sich schließlich am Rande einer 500 Fuß hohen Klippe wieder, der wir uns wegen der Brüchigkeit des Felsens nicht nähern konnten. Der Pfad, der zu diesem Ort führte, schien sicher genug zu sein, aber sein Ende war in der Tat gefährlich. Der Schreiber der Sprüche drückte es kurz und bündig aus: „Es gibt einen Weg, der dem Menschen richtig erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes“ (14:12, siehe auch 16:25).

Einige Schafe waren sich ihrer Situation nicht bewusst. Diese Schafe kauten auf der Vegetation herum, ohne die Gefahren um sie herum oder gar einen Felsbrocken vor ihnen zu bemerken. Vor allem ein altes Mutterschaf stieß sich ständig den Kopf an oder schürfte sich das Bein auf, weil es nicht auf die Umstände achtete.

Schafe geben je nach Lebensumständen verschiedene Laute von sich. Das Blöken ist jedoch das häufigste und am meisten erwartete Geräusch. Es kann ein sehr mitleiderregender Schrei sein – und doch gibt es Zeiten, in denen das Lamm oder das Schaf still steht, wenn die Gefahr am größten ist. Ich habe ein Schaf gesehen, das absolut still und scheinbar wie betäubt dastand, als das Messer fiel und es zu Tode brachte (Jes 53,7). Es war das Blöken der Schafe, das König Saul in große Verlegenheit brachte, nachdem er den Befehl Gottes zur Vernichtung der Amalekiter nicht ausgeführt hatte (1 Samuel 15,14).

Eine Tierfeder, gefunden auf einem Inschriftenstein an der Straße zwischen El Mefraq und Bagdad. Erstes Jahrhundert v. Chr. Aus The Symbolism of the Biblical World, von Othmar Keel, Seabury Press, Verlag.

Wir alle würden gerne glauben, dass wir als Gläubige bereit sind, alle Mächte um uns herum herauszufordern und zu besiegen. Ich vermute, es ist ein wenig beunruhigend zu erkennen, dass wir doch nur erlöste Schafe sind. Es ist diese Erkenntnis, die uns veranlasst, in der Fürsorge unseres Hirten zu ruhen. Die Heilige Schrift erinnert uns daran, dass der Satan wie ein „brüllender Löwe“ umhergeht (1 Petrus 5,8), und Sie wissen genau, dass er es auf Lammkoteletts abgesehen hat! Es obliegt jedem von uns, in der Nähe unseres Hirten zu sein, der den Feind kennt und den Seinen Schutz bietet. Die Gefahr für die Herde kommt jedoch nicht immer von außen, denn wir werden gewarnt, dass falsche Propheten in Schafskleidern auftreten (Mt 7,15). Der Herr Jesus sagte auch zu seinen eigenen Jüngern, dass er sie aussendet „… wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und harmlos wie die Tauben“ (Mt 10,16). Dieser Ausblick soll bei denen, die ihm dienen wollen, keine Angst und Unsicherheit hervorrufen, sondern ist eine realistische Warnung vor dem bösartigen Hass, dem sie begegnen werden. Er ermutigte sie mit diesen Worten: „Wenn sie euch aber überliefern, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu derselben Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt“ (Mt 10,19).

Die Lehren aus der Herde und den Schafen sind also unerschöpflich. Ich habe beobachtet, wie gut gefütterte Schafe auf langen Reisen beträchtliche Kraft zeigten; aber die schwachen und dünnen Tiere, die aus verschiedenen Gründen die bereitgestellte Nahrung nicht verwerteten, hatten es schwer auf der Reise. Die vielleicht traurigste Szene von allen waren die Knochen in der Wüste. Immer wieder habe ich bei meinen Wanderungen durch die karge Wildnis die skelettierten Überreste eines Schafes oder einer Ziege gesehen, die sich verirrt hatten und in der Wüste gestorben waren. Dies war ein dramatisches Bild für die verzweifelte Notwendigkeit der Führung durch den Hirten.

III. Größe und Art der Herden

Es wird oft angenommen, dass die palästinensische Herde eher klein ist, aber das war zu Zeiten des Alten Testaments nicht der Fall und ist es auch heute nicht immer. Hiob zum Beispiel hatte 14.000 Schafe in seiner Herde (vgl. Hiob 42,12). Der reiche Nabal hatte 3.000 Schafe und 1.000 Ziegen (vgl. 1 Sam 25,2). Salomo muss über eine große Anzahl von Schafen verfügt haben, da er bei der Einweihung des Tempels 120.000 opfern konnte (vgl. 1 Könige 8,63). Die Araber sollen Josaphat 7 700 Widder und 7 000 Ziegenböcke als Tribut gebracht haben (vgl. 2. Chronik 17,11). Für solche Herden waren mehrere Unterhirten erforderlich, um sie ordnungsgemäß zu zählen und zu versorgen. Normalerweise gab es in einer Herde nicht sehr viele Widder. Zu Zuchtzwecken kam in der Regel nicht mehr als 1 Widder auf 20 Mutterschafe. Heute umfassen die meisten Beduinenherden zwischen 30 und 75 Schafe oder Schafe und Ziegen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser kleinen Zahl, aber diese Herdengröße scheint für einen einzelnen Hirten ideal zu sein.

Junger arabischer Schafhirte führt die Herde seines Vaters nach Dothan. Levant Photo Service.

IV. Der Wert des Schafes

In einer Agrar- und Hirtengesellschaft waren diese Tiere äußerst wertvoll und wurden normalerweise durch das Gesetz geschützt. Die meisten antiken Gesetzbücher und das mosaische Gesetz verwiesen auf die Pflichten eines Hirten und die Strafen für diejenigen, die Tiere stahlen oder vernichteten. Diese Tiere lieferten Nahrung zum Essen, Milch zum Trinken (vgl. Dtn 32,14) und Wolle zur Herstellung von Stoffen und zum Beziehen von Zelten. Schafe waren oft ein Tauschmittel und wurden häufig für Opfer verwendet.

Die Schafschur fand in der Regel im Frühjahr statt und war Anlass für besondere Feierlichkeiten und Feste (vgl. 2 Sam 13,23). Die erste Erwähnung der Schafschur findet sich in Genesis 31,19 im Zusammenhang mit der Tätigkeit Jakobs und Labans. Je nach Rasse und Weidebedingungen wiegt ein Schaf zwischen 3 und 30 Pfund.

Schafe waren manchmal als Haustiere wertvoll und wurden von ihren Besitzern sehr geliebt. Eine Anspielung darauf findet sich in 2 Samuel 12,3, als Nathan vor David erschien. Er sprach von einem armen Mann, der nichts besaß „… außer einem Lämmchen, das er großgezogen und aufgezogen hatte; und es wuchs mit ihm und seinen Kindern auf, aß von seiner eigenen Speise und trank aus seinem eigenen Becher und lag in seinem Schoß und war ihm wie eine Tochter.“

Der Abdruck eines Zylindersiegels aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Aus The Symbolism of the Biblical World von Othmar Keel, Seabury Press, Verlag.

Im heutigen Palästina gibt es auch Haustiere. Das häufigste von ihnen ist der Maʾluf. Das Wort bedeutet „gefüttert“ oder „überfüttert“. Ein Schriftsteller beschreibt den Maʾluf-Widder mit etwas romantischem Unterton wie folgt:

Seine Wolle ist kurz und im Allgemeinen schwarz. Es ist ein sehr hübsches Tier, mit süßen haselnussbraunen Augen, einem schön geformten Kopf und schlanken Beinen, die denen der Gazelle von Gilead ähneln. Wenn man dazu noch einen Hauch von Unschuld und Fügsamkeit hinzufügt, ist es nicht verwunderlich, dass Johannes das Tier für ein Symbol Christi hielt. Unsere Maloof-Schafe lassen sich in ihrer Schönheit nicht mit den amerikanischen Schafen vergleichen, die ich auf den Viehhöfen von Chicago gesehen habe. Eure Schafe sehen für mich eher aus wie die Pariah-Hunde von Beirut und Konstantinopel als alles andere.

Oft wurden diese Schafböcke nur zu dem Zweck gemästet, um das Fleisch für ganz besondere festliche Anlässe zu liefern. Viele der Beduinenhirten haben Lieblingsschafe oder -lämmer und schenken ihnen besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Im Haushalt eines armen Mannes jedoch wäre ein einziges Schaf von größtem Wert, und in diesem Licht forderte Nathan David heraus. Seine Veranschaulichung war sehr treffend, denn David kannte als Hirte den Wert eines einzigen Lammes sehr gut. Noch größer ist der Wert desjenigen, der durch das Blut Christi erlöst wurde. Diejenigen, die dem guten Hirten gehören, sind sein Besitz.

John J. Davis – Der perfekte Schäfer – Studien zum 23.Psalm

freiwillig, unverdient, unsere Rettung, geplant

Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesu Christi, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, (O. Zeitalter, Zeitlauf) nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, welchem die Herrlichkeit sei (O. ist) in die Zeitalter der Zeitalter! Amen
Elberfelder 1871 – Gal 1,3–5

Gnade sei (mit) euch und Friede von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, (a) 1Kor 1:3
der sich um unsrer Sünden willen dahingegeben hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt zu erretten nach dem Willen Gottes, unsres Vaters, (a) Ga 2:20; Mt 20:28; Eph 5:2; 1Ti 2:6; Tit 2:14; 1Jo 5:19
dem die Ehre gebührt in alle Ewigkeit. Amen. (a) 2Ti 4:18
Zürcher 1931 – Galater 1,3–5

Wir wünschen euch Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn. Er hat sich selbst für uns geopfert und ist nach dem Willen Gottes, unseres Vaters, für unsere Sünden gestorben, um uns aus dieser bösen Welt, in der wir leben, zu retten. Dafür loben und ehren wir ihn in alle Ewigkeit. Amen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Galater 1:3–5

Hallo, Leute! Ich wünsche euch Frieden und die Liebe, die man von Gott durch Jesus Christus bekommt. Der steht über allem! Jesus hat sich für uns abschlachten lassen; er ist für den ganzen Dreck gestorben, der uns von Gott trennt. So wollte es Gott, der unser Vater ist. Sein Plan war, dass wir dadurch aus dieser Welt gerettet werden können, in der wir zurzeit leben und die mit Gott nichts zu tun haben will. Dass er das getan hat, ist einfach nur geil, dafür kann man ihm nie genug danke sagen! Auf sicher [Amen]!
VolxBibel – Gal. 1,3–5

Paulus begann den Brief ganz normal. Das Muster für einen antiken Brief war: „Von A“, „an B“, „Gruß“. Diesem Muster folgend, schreibt er: „Von Paulus an die Gemeinden in Galatien: Gruß.“ Das „von“ ist: Paulus … und alle Brüder, die mit ihm sind, gemäß den Versen 1-2a. Das „an“ findet sich in Vers 2b: die Gemeinden von Galatien.

Das Buch der Galater war ein Enzyklika-Brief, also einer, der unter den verschiedenen Gemeinden in der Provinz Galatien verteilt werden sollte. In seinem ausführlichen Grußwort stellte Paulus die drei Themen heraus, mit denen er sich befassen wollte.

Der erste Punkt ist die Tatsache seiner apostolischen Autorität in Vers 1: Paulus, ein Apostel. Außerdem ist seine apostolische Autorität nicht von Menschen und auch nicht durch Menschen. Sie ist nicht von Menschen, indem seine apostolische Autorität nicht menschlichen Ursprungs ist; sie ist auch nicht durch Menschen, sie ist nicht durch irgendein menschliches Mittel zu ihm gekommen. Seine apostolische Autorität ist göttlichen Ursprungs. Sie ist durch Jeschua den Messias und Gott den Vater, durch Jeschua den Messias als Instrument und durch Gott den Vater als Quelle. Die ultimative Quelle der apostolischen Autorität des Paulus war also Gott der Vater, und seine apostolische Berufung kam durch Jeschua den Messias.

Der zweite Punkt ist, dass die Errettung allein aus Gnade durch den Glauben erfolgt, wie es in Vers 4a heißt. Paulus erklärt, dass Jeschua, der Messias, sich selbst für unsere Sünden gegeben hat. Das ist das Evangelium: dass Jeschua für unsere Sünden gestorben ist, und die Essenz des Evangeliums trägt das Konzept der Stellvertretung. Die Annahme des stellvertretenden Todes des Messias ist das, was rettet, und das allein. Das Wort Gnade ist das Schlüsselwort im ganzen Brief und betont, dass die Errettung aus Gnade durch den Glauben geschieht, und nichts anderes.

Das dritte Anliegen dieses Briefes ist es, den Glauben der galatischen Gläubigen zu stärken, indem sie in den Versen 4b-5 auf ihre Heiligung hingewiesen werden. Jeschua kam, um sie aus der Welt zu erretten; das heißt, aus diesem gegenwärtigen bösen Zeitalter. Das ist das Nebenprodukt der Gnade: dass er uns aus dieser gegenwärtigen bösen Welt erlösen würde, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters. Der Wille Gottes ist die Quelle der Gnade, und die Herrlichkeit Gottes ist der Grund und das Ziel der Gnade. Nachdem er Gott erwähnt hat, schließt er mit dem Wort Amen ab.

Arnold G. Fruchtenbaum – Allein durch den Glauben – Der Galaterbrief, das mosaische Gesetz und die Bedingung unserer Errettung

Gal 1:4-5 : Fast im ganzen Judentum wurde die Menschheitsgeschichte damals in zwei Zeitalter unterteilt: das gegenwärtige Zeitalter (unter der Herrschaft der bösen Völker) und das zukünftige Zeitalter (in dem nur noch Gott herrschen würde). Da der für die Zukunft erwartete Messias bereits zum ersten Mal gekommen war, kann Paulus sagen, dass die Christen heute schon Bürger des künftigen Gottesreiches sind. Zu »dahingegeben« siehe Jes 53,10-12 und 43,3-4 .

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

(3-5) Es folgt der auch sonst übliche Segensgruß: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus“ (vgl. Röm 1,7; 1Kor 1,3; 2Kor 1,2; Phil 1,2). Er wird aber stark erweitert. Paulus macht bereits hier eine entscheidende theologische Aussage. Jesus Christus ist der, „der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat“ (vgl. Gal 2,20). Warum hat er das getan? Damit „er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters“.

Martin Luther hat das Anliegen des Apostels Paulus folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Er gab. Was? Nicht Gold, nicht Silber, nicht Opfertiere, nicht Osterlämmer, nicht einen Engel, sondern sich selbst. Wofür? Nicht für eine Krone, nicht für ein Königreich, nicht für unsere Heiligkeit oder Gerechtigkeit, sondern für unsere Sünden. Diese Worte sind lauter himmlische Donnerschläge gegen alle menschliche Gerechtigkeit.“ (Martin Luther, Vorlesung über den Galaterbrief 1531, zit. in Oepke, 45)

(5) Der Eingangsgruß wird mit einem Lobpreis abgeschlossen: „… dem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Diese Formel findet sich auch in anderen Paulusbriefen (Röm 11,36; Eph 3,21; 1Tim 6,16) – aber nur hier bereits zu Beginn des Briefes. „Hier … vertritt der Lobpreis am Ende der Salutatio offensichtlich den Dank an Gott für den guten Zustand der Gemeinde, der aus wohlbegründetem Anlass unterblieben muss.“ (Rohde, 36).

Mainka – Galaterbrief

Nicht Zorn und Verdruss haben Paulus die Feder geführt. Ein Strom von Empfindungen geht warm durch seinen Brief: Besorgnis und Furcht für die Gemeinden, Unwille gegen ihre Verderber, Strafernst im Blick auf deren Bosheit, Zärtlichkeit in der Erinnerung, wie nahe ihm die Gemeinden stehen, Mut und Zuversicht, dass das Evangelium mächtiger sein wird als alle Lügen der Verführung, aber nicht Ärger und gereizte Empfindlichkeit. Darum beginnt der Apostel auch hier mit dem fürbittenden Segenswunsch, der den Gemeinden die Gnade zuwendet, die uns mit Frieden umgibt. Der Zusatz, den er noch beifügt, zeigt auf das Werk Jesu hin, durch das Gott und Christus der Welt ihre Gnade erzeigten und den Frieden bereiteten, und legt das Fundament zum ganzen Christenglauben. Vergessen wir nicht, was Jesus für uns getan hat, so sind wir vor aller Verirrung geschützt und bleiben bei der Gnade und kehren nicht zum Gesetz um. Dann sehen wir nicht auf den Glauben herab, als wäre er etwas Geringes, sondern erkennen unser Heil darin, dass wir uns an Christus halten dürfen. Der Glaubensgrund besteht in der Liebe Jesu, in der er sich nicht unserer Sünden wegen von uns schied, vielmehr um ihrer willen sich selbst mit dem Kreuz belud. Sein Tod ist deshalb nötig, weil wir als Glieder einer bösen Welt in deren Art und Geschick verflochten sind. In allem, was die Welt jetzt ist, kommt das verkehrte, sündliche Verhalten des Menschen ans Licht; darum ist nicht die gegenwärtige, sondern die zukünftige Welt die bleibende. Diese wird von Gnade und Herrlichkeit erfüllt sein; jene dagegen vergeht und ist unter das Gericht Gottes gestellt. Dass wir aus dem verderblichen Zusammenhang mit dieser argen Welt herausgenommen und in die zukünftige Welt eingebürgert werden, das ist die Hilfe, deren wir bedürfen, und das Ziel Jesu in seinem Tod. Durch sein Sterben hat er die Fessel beseitigt, die uns an diese arge Welt gebunden hält und in ihren Fall hineinzieht, und hat er uns in die neue und zukünftige Welt eingepflanzt, in die er selbst durch seinen Tod emporgestiegen ist. Damit sind wir vom Gesetz losgelöst. Mögen wir auf unsere Sünden sehen, um deren willen Jesus gestorben ist, oder auf seine Liebe, die er uns mit seinem Tod erwiesen hat, oder auf die böse Welt, in der wir stehen, oder auf die zukünftige Welt, deren Glieder und Erben wir durch seinen Tod geworden sind — all das wendet unsere Hoffnung gänzlich vom Gesetz weg. Uns Sündern hilft kein Gesetz aus unserer argen Welt heraus; es gehört selbst zu dieser gegenwärtigen Weltgestalt. Und wer die Liebe Jesu kennt und aus seiner Hand das Bürgerrecht in der zukünftigen, himmlischen Welt empfangen hat, der hat, was er braucht; er sucht es nicht anderswo als bei Jesus und sucht es nicht beim Gesetz. Durch seinen Tod hat Jesus dem Willen Gottes gedient. In den Blick auf Jesu Kreuz kommt die Zuversicht und die Freude dadurch hinein, dass hier der Wille Gottes geschehen ist. Eine solche Erlösung hat Gott für uns gewollt. Daher erhebt sich im Apostel im Blick auf den Tod Jesu der Lobpreis Gottes, und er schaut empor zu Gottes ewiger Anbetungswürdigkeit.

Dem Gruß lässt Paulus sofort sein Urteil über die Vorgänge folgen, die sich in den Gemeinden zutrugen. Die Belehrung und Beweisführung gibt er erst hernach. Zuerst sollen sie deutlich wissen, wie er über ihre jüdischen Neigungen denkt. Die Galater wollten Christus nicht verleugnen; denn die jüdischen Männer, die sie verlockten, waren auch Christen; sie priesen Jesus als den Herrn der ewigen Gemeinde und hofften auf ihn. So wollten auch die Galater Christus und das Gesetz, den Glauben an Jesus und die Beschneidung zusammenfügen. Sie werden sich eingeredet haben, sie gäben im Grunde nichts von dem preis, was sie von Paulus empfangen hatten; sie blieben ja gläubig und Christus Untertan und machten nur einen Schritt vorwärts zur Vollendung ihres Christenstands, wenn sie sich auch noch unter das Gesetz stellten und dem Volk Gottes einverleibten. So verdeckten sie sich den Widerstreit zwischen dem Wort Jesu und diesem neuen scheinbar erst ganz sicheren Weg zur Seligkeit. Solche Einbildungen zerstört Paulus sofort. In seinen Augen sind die neuen Neigungen der galatischen Gemeinden nicht unschuldig. Sie können den neuen Weg nicht gehen, ohne vom alten abzutreten, können nicht nach dem Gesetz greifen, ohne Christus fahrenzulassen. Darum erhält das Wort des Apostels einschneidenden Ernst. Der Gegensatz zwischen ihm und jenen jüdischen Männern muss deutlich werden. Es soll Klarheit an die Stelle der Selbsttäuschungen treten. Die Gemeinden sollen wissen, was sie verlieren, sollen wissen, dass sie verführt werden, vom Evangelium abtreten und die Weisung des Apostels verachten, wenn sie aus ihrem jüdischen Eifer nicht umkehren. Erst, nachdem Paulus die Gemeinden aus ihrer leichtsinnigen Sorglosigkeit aufgeweckt und ihnen die Bedeutung ihrer Entscheidung fühlbar gemacht hat, geht er belehrend auf die Frage ein, die sie bewegt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

»Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.«

In der Gemeinde Jesu Christi steht als erstes die »Gnade«. Dabei ist »Gnade« kein allgemeiner Begriff, sondern näher bestimmt als »Gnade von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus«. Im Griechischen ist »Gnade« verwandt mit dem Wort für Freude. Sie meint dann das Erfreuende. Tiefer erfassen wir die Bedeutung vom Hebräischen her: »Gnade« bezeichnet dort die erbarmende Hinwendung Gottes zum Menschen als ein Tun Gottes. »Gnade«, damit bezeichnet Paulus das ganze Evangelium, das Heilsgeschehen in Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen (vgl. Apg 15,11; Röm 3,23 ((ff.)); Röm 5,10; auch Gal 2,17-21). Gottes Tat als »des Vaters« ist eben dieses Erbarmen, das er uns in Jesus Christus und seiner Rettertat am Kreuz angeboten hat. Erst wer diese »Gnade« erfahren hat, wer mit Jesus Christus lebt, der wird auch den »Frieden« haben. Wo Jesus Christus »Herr« ist, wo »Gnade« regiert, da kann auch »Friede« werden. »Friede« als Versöhnung mit Gott durch die Gnade Jesu Christi. Das ist kein gedankenloser, flüchtiger Höflichkeitsgruß, sondern der Zuspruch der vollen Liebe Gottes, wie er in Jesus Christus Wirklichkeit geworden ist.

Gal 1,4:

»Der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, argen Welt nach dem Willen Gottes und unseres Vaters.«

Nun werden die Begriffe gefüllt. Das ist die Gnade, dass er »sich selbst für unsere Sünden gegeben hat«. Damit ist schon die endgültige Abweisung aller anderen Wege zur Beseitigung der Sünde ausgesprochen. »Für uns«, das ist das Herzstück des Evangeliums. Der Tod Jesu am Kreuz ist das Ende aller anderen Wege zum Heil, auch und gerade des Weges, durch das Halten des Gesetzes zur Gerechtigkeit zu kommen. Christus hat sich für unsere Sünden gegeben. Er ist das Opfer geworden, das Gott annimmt. So und nur so geschieht Rettung. »Dass er uns errette«, denn vorher waren wir alle verloren. Am Kreuz Jesu Christi geschieht Rettung. Es ist ein dramatisches Wort, dieses »retten«, denn es führt uns schonungslos unsere Lage vor Augen. Christus überhöht nicht unsere eigenen Anstrengungen. Er will auch nicht nur anleiten, uns Hilfe zur Selbsthilfe geben; er »reißt uns für sich heraus«, ja er »raubt uns für sich heraus« – so wörtlich – aus »dieser gegenwärtigen, argen Welt«. Er entreißt uns und raubt uns dem Bösen, dem Satan, der der Herr der gegenwärtigen Weltzeit ist. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, den Jesus hier kämpft, der sein Leben fordert. So aussichtslos ist die Situation des Menschen in dieser Welt des Bösen: Er ist gefangen und versklavt an den Bösen. Nur so kann er gerettet werden, dass Jesus Christus ihn dieser Gefangenschaft entreißt.

Er tat solches »nach dem Willen Gottes, unseres Vaters«. Dort liegt der Grund seines Sieges über den Bösen: im Gehorsam gegen seinen Vater. Nur so konnte uns Jesus aus dem reißenden Strom des Verderbens retten, dass er sich selber an das Seil klammerte, das Gott festhielt. Eben darin erweist sich Gott als »unser Vater«, dass er den Sohn zu diesem Rettungswerk sendet und darin festhält. Darum kommt ihm die Ehre zu.

Gal 1,5:

»… welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.«

Gott gehört alle »Ehre«. Es ist allein sein Wille und sein Handeln, wodurch solche Rettung geschehen ist. Wer etwas anderes lehrt, der nimmt Gott die Ehre. Paulus betet Gott an.

Er tut das mit dem biblischen Lobpreis, der schon im Alten Testament die Majestät Gottes pries: »Von Ewigkeit zu Ewigkeit«. Gott steht über der Zeit und den Zeiten. Er bleibt treu durch alle Zeiten hindurch.

Dieser überwältigende Lobpreis wird mit einem »Amen« abgeschlossen. Ja, so ist es! Jeder soll in dieses Lob mit einstimmen. Kann ein Mensch denn anders, als anzubeten, wenn er das Heilshandeln Gottes in Jesus Christus erkennt? Dieses Amen hat aber auch abschließenden Charakter. Im Grunde hat Paulus in diesen kurzen, wie gemeißelt dastehenden Sätzen, schon alles gesagt, was gegen die Verfälschung des Evangeliums in den galatischen Gemeinden gesagt werden muss. Wer nicht einfallen will in dieses anbetende Amen, dem wird es als richtendes Amen zum Urteil.

Gerhardt Maier – Edition C

Erstens: Das Kreuz war eine freiwillige Tat. Jesus hat sich bereitwillig für unsere Sünden geopfert. Es war seine Entscheidung. Gott-Vater hat ihn nicht dazu gezwungen. Gott hat nicht gesagt: Du musst es tun. Jesus ist freiwillig gekommen.

Zweitens: Das Kreuz war unverdient. Jesus ist für unsere Sünden gestorben, nicht für seine Sünden. Paulus schreibt: „der sich selbst für unsere Sünden dahingegeben hat“. Jesus war unschuldig. Er musste nicht sterben. Er ist am Kreuz gestorben, weil wir schuldig sind. Er hatte den Tod nicht verdient, und diese Art Tod  erst recht nicht.
Drittens: Das Kreuz war zu unserer Rettung (Vers 4). Die gegenwärtige Welt  ist eine Welt, die sich gegen Gott und seine Gebote aufgelehnt hat. Alle Menschen sind schuldig vor Gott und deswegen im Blick auf ihr geistliches und ewiges Sein verloren. Das Kreuz Christi bietet uns jedoch Rettung an, so dass wir nicht mehr schuldig sind und nicht mehr für uns selbst leben, sondern als Kinder Gottes frei sein können.
Viertens: Das Kreuz war geplant: „Nach dem Willen Gottes….“ Das sagt das ganze Neue Testament. Das Kreuz war weder Zufall noch Unfall. Das Kreuz war eine Tragödie, aber es war eine geplante Tragödie. Gott hat immer den Plan gehabt, uns durch das, was Jesus am Kreuz getan hat, zu retten.

ERF – Der Galaterbrief

ER oder ich?

Nicht uns, Jehova, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Güte, um deiner Wahrheit willen!
Elberfelder 1871 – Ps 115,1

Nicht uns, Jehovah, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Herrlichkeit, um Deiner Barmherzigkeit, um Deiner Wahrheit willen! Ps 115,18; Jes 48,11; 42,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 115,1

Nicht uns, Jehova, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade, deiner Treue willen!
de Wette Bibel – Ps 115:1

Gott, du verdienst den größten Respekt, und zwar wegen mehr als nur einem Aspekt. Deine Treue ist größer als alles, was es gibt, du bist derjenige, der uns alle liebt.
VolxBibel – Psalm 115:1

Um wen oder was kreist mein Leben? Ist Jehovah nur ein Bestellkatalog? Oder ein Name, der für eine Kirche herhalten muß?

Vergessen wir nicht, dass Jesus in hebräisch Jehoschua heißt, und ins deutsche übersetzt so viel wie „Jehovah ist die Rettung /Befreiung/Hilfe“. ER ist also das eigentliche Zentrum.
Wenn also alle Christen sich um diesen Namen, um diese Person drehen würden, würde diesem Namen, dieser Person mehr Ehre zu Teil werden. Aber da ER als Schöpfer und Lebengeber eh alles in seiner Hand hat, und Liebe und Kraft von IHM ausgeht, werden zu guter Letzt sowieso sein Name in aller Munde sein.

Der Psalmist sprach davon, wie unwürdig die Menschen im Gegensatz zu Gottes Herrlichkeit, Liebe und Treue sind (vgl. Ps 108,5;117,2;138,2 ) und bat den Herrn, seinem großen Namen die Ehre zu geben. Es gab keinen Grund dafür, daß die Götzenanbeter der Völker die Gläubigen mit ihrer Frage verhöhnten: Wo ist ihr Gott ? (vgl. Ps 79,10 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jesaja 49

Und nun spricht Jehova, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knechte gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen, und Israel ist nicht gesammelt worden; aber (O. nach and. Les : und damit Israel zu ihm gesammelt werde-und usw.) ich bin geehrt in den Augen Jehovas, und mein Gott ist meine Stärke geworden-
ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, (O. und ich werde dich… setzen) um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde
Elberfelder 1871 – Jes 49,5–6

Nun aber spricht Jehovah, Der mich von Mutterleib zum Knecht für Sich gebildet, um Jakob zu Ihm zurückzubringen, und daß Israel sich zu Ihm versammle, und ich verherrlicht werde in Jehovahs Augen, und mein Gott sei meine Stärke. Ps 18,2.19.
Und spricht: Noch zu gering ist es, daß du Mir Knecht wirst, die Stämme (Ruten) Jakobs aufzurichten, und die Bewahrten von Israel zurückzubringen. Und Ich werde dich zum Licht der Völkerschaften geben, daß Mein Heil sei bis an das Ende der Erde. Jes 9,1; 42,6; 60,3; Ps 2,8; 72,11; Hag 2,7; Lk 2,32; Apg 13,47.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jesaja 49,5–6

Gott hatte schon damit angefangen, mich als seinen Mitarbeiter vorzubereiten, als ich noch im Bauch meiner Mutter war. Er wollte von mir, dass ich die Israeliten wieder zu ihm zurückbringe, dass ich die Leute von Israel wieder zu ihm führe. Gott hat gezeigt, dass er Respekt vor mir hat, und Gott ist zu meiner größten Kraft geworden.
Er hat zu mir gesagt: „Ich finde es zu wenig, dass du als mein Mitarbeiter nur den Job hast, Israel wieder hochzubringen und alle zurück nach Hause zu führen, die von den Israeliten noch übrig geblieben sind. Darum werde ich dich zu einem Leuchtturm für alle Menschen machen. Jeder soll sich an dem, was du sagst, orientieren können. Durch dich sollen alle Menschen, egal, wo sie leben, Hilfe bekommen.“
VolxBibel – Jesaja 49:5–6

Der Diener beschreibt seine Berufung in Vers 1: „Höret, ihr Inseln, auf mich; und hört, ihr Völker, von ferne: Jehova hat mich von Mutterleib an gerufen; von den Eingeweiden meiner Mutter an hat er meines Namens Erwähnung getan:

Der Vers beginnt mit einem Aufruf an die ganze Welt, auf das zu hören, was der Knecht zu sagen hat. Dann weist er darauf hin, dass er, der Knecht, der Messias, von Gott für diese spezielle Mission auserwählt wurde: Jehova hat mich vom Mutterleib an berufen, von den Eingeweiden meiner Mutter. Es ist interessant, dass es zwar viele messianische Prophezeiungen gibt, die die Mutter des Messias erwähnen, wie hier, aber der Vater wird nie erwähnt. Das ist kein Zufall, denn nach Jesaja 7:14 sollte der Messias von einer Jungfrau geboren werden. Wann immer der Vater des Messias beschrieben oder erwähnt wird, ist es Gott selbst, der sich als dieser Vater erweist. In allen messianischen Prophezeiungen wird nie ein menschlicher Vater erwähnt, sondern nur eine Mutter. In diesem Fall ist die Mutter Maria oder, richtiger gesagt, Miriam. Was in Jesaja 7,14 prophezeit wurde, hat sich in Matthäus 1,21 und Lukas 1,31 erfüllt. Der Punkt von Vers 1 ist, dass der Messias zu seiner Aufgabe berufen wurde, als er noch im Schoß seiner Mutter war. Dies war bei Jeschua tatsächlich der Fall (Lk. 1:30-33). Gabriel informierte Maria, dass sie durch die überschattende Kraft des Heiligen Geistes schwanger werden würde. Das, was empfangen wurde, war heilig, der Sohn Gottes. Dies ist derjenige, dem Gott der Vater den Thron seines Vaters David geben wird. In Matthäus 1,21 ist dies derjenige, der sein Volk von ihren Sünden erlösen wird. In der Tat, während der Messias noch im Schoß Seiner Mutter war, hatte Gott bereits einen bestimmten Auftrag für Ihn.

Die Stellung des Knechtes wird in Vers 2 angegeben: und er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht; im Schatten seiner Hand hat er mich verborgen; und er hat mich zu einem geschliffenen Schaft gemacht; in seinem Köcher hat er mich verwahrt:

Die Stellung des Knechtes ist dreifach. Erstens war sein Mund wie ein scharfes Schwert, ein Ausdruck, der bedeutet, „die Fähigkeit zu haben, ein Urteil zu sprechen.“ Jesus benutzte diese Fähigkeit in Matthäus 23,1-39. Zweitens: Im Schatten seiner Hand hat er mich verborgen, ein Ausdruck, der den Schutz betont. Er wurde von Gott, dem Vater, so beschützt, dass Ihm nie etwas zustoßen konnte, bis zur richtigen Zeit. Deshalb scheiterte jeder Versuch, Jeschua zur falschen Zeit töten zu lassen, mit der Aussage, dass seine Stunde noch nicht gekommen sei. Drittens war Er ein geschliffener Schaft im Köcher, ein Begriff, der bedeutet, dass Er immer zum Gebrauch bereit war. Dies war die Position des Dieners: Er hatte die Fähigkeit, das Gericht zu sprechen; Er wurde von Gott, dem Vater, beschützt; Er war immer bereit, vom Vater benutzt zu werden.

Ein messianischer Name für den Knecht findet sich in Vers 3: und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich verherrlicht werden will.

Einer der messianischen Namen für den Messias ist Israel. Der Gottesknecht wird zum Israel schlechthin erklärt. Der Name Israel bedeutet „ein Fürst bei Gott“. Keiner ist mehr ein Fürst bei Gott als der Messias selbst. Darüber hinaus wurde die Nation Israel dazu berufen, ein Königreich von Priestern zu sein, um die Heiden vor Gott zu vertreten und so ein Licht für die Heiden zu werden. Israel, die Nation, hat versagt, aber Israel, der Messias, wird den Auftrag erfüllen. Er ist ein wahrer Repräsentant dieses Namens und deshalb kann Er Israel genannt werden. Er ist der ideale Israelit, und der Vater wird in diesem Israeliten, dem Sohn, verherrlicht werden.

Die Klage des Knechtes wird in Vers 4 wiedergegeben: „Ich aber sprach: Ich habe mich vergeblich abgemüht, ich habe meine Kraft umsonst und umsonst verausgabt; doch die Gerechtigkeit, die mir gebührt, ist bei Jehova, und mein Lohn bei meinem Gott.

Nachdem er seinen Auftrag und seine Position beschrieben hat, wird seine Klage in drei Aussagen gemacht. Erstens: Ich habe umsonst gearbeitet oder Leere. Zweitens: Ich habe meine Kraft umsonst verbraucht oder Formlosigkeit. Drittens: und Eitelkeit; meine Arbeit war wie ein Dunst. Nachdem er seine Klage und Entmutigung ausgedrückt hat, beschreibt der Diener sofort seinen Glauben. Plötzlich gibt es eine Änderung der Einstellung: doch die mir zustehende Gerechtigkeit ist bei Jehova, Gott kennt die Situation, und meine Belohnung bei meinem Gott, Gott wird alles Unrecht, das dem Diener angetan wurde, vergelten und rächen.

Diese Verse können als die Rede des Messias zusammengefasst werden, der sich über Israels Ablehnung Seiner messianischen Ansprüche beklagt. Es scheint, dass all Seine Arbeit umsonst war. Aber Er hat seinen Glauben an Gott den Vater und seine Gerechtigkeit nicht verloren. Im Kontext des Neuen Testaments wurden diese vier Verse in der Agonie von Gethsemane erfüllt.

B. Die Antwort Gottes an den Knecht – Jesaja 49,5-6

Was hier gesagt wird, wurde zur Grundlage für die Aussage des Paulus in Römer 11. Gott wiederholt den ursprünglichen Auftrag des Knechtes in Vers 5: Und nun spricht Jehova, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht gemacht hat, um Jakob wieder zu ihm zu bringen und Israel zu ihm zu versammeln (denn ich bin ehrenhaft in den Augen Jehovas, und mein Gott ist meine Stärke geworden).

Der ursprüngliche Auftrag des Dieners, der in den ersten vier Versen erwähnt wird, wird noch einmal aufgeführt: Jehova, der mich vom Mutterleib an gebildet hat, um sein Knecht zu sein. Von der Zeit an, als der Messias im Schoß seiner Mutter war, war er bereits dazu bestimmt, der messianische Knecht zu sein. Er wurde beauftragt, zwei Dinge zu tun. Erstens, Jakob wieder zu Gott zu bringen, das ist die Betonung der Errettung, und Israel zu Ihm zu sammeln, das ist die Betonung der Wiederherstellung. Der Grund dafür ist: Denn ich bin ehrbar in den Augen Jehovas, und mein Gott ist meine Stärke geworden. Aber das Problem ist: Wenn der Messias dazu bestimmt war, Israel wiederherzustellen, aber Israel den Messias verworfen hat, ist dann der Plan Gottes ins Leere gelaufen?

Die Antwort steht in Vers 6: Ja, er sagt: Es ist zu leicht, dass du mein Knecht sein sollst, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels wiederherzustellen: Ich will dich auch den Heiden zum Licht geben, daß du mein Heil seist bis an das Ende der Erde.

Die Antwort lautet: „Ganz und gar nicht.“ In der Tat war die Ablehnung des Messias Teil des göttlichen Plans. Denn jetzt wird der Auftrag des Dieners erweitert. Gott, der Vater, sagte: „Es ist nicht genug, dass Du Mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs aufzurichten und das Bewahrte Israels wiederherzustellen.“ Als Zusatz zum ursprünglichen Auftrag wird der Vater den Messias zu einem Licht für die Heiden machen, damit er Gottes Rettung bis ans Ende der Erde sein kann. Deshalb sollte der Messias nicht entmutigt sein, dass Israel ihn verworfen hat, denn das bedeutet nicht, dass der Plan Gottes ins Leere gelaufen ist. Im Gegenteil, er erfüllt den Plan Gottes. Gottes Plan für den Messias sollte über den hinausgehen, nur der Wiederhersteller oder der Retter Israels zu sein. Er sollte auch das Licht für die Heiden sein. Aber bevor er das Licht für die Heiden sein konnte, musste Israel ihn zuerst ablehnen. Nachdem Israel Seine messianischen Ansprüche abgelehnt hatte, wurde Er das Licht für die Heiden. Nachdem Er für eine gewisse Zeit ein Licht für die Heiden gewesen ist, wird Er beginnen, das Werk der Wiederherstellung Israels zu tun, bis Israel vollständig wiederhergestellt ist.

Arnold Fruchtenbaum – Der Knecht Jehovas

der ewige Gott

Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme; und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vertilge!
Elberfelder 1871 – Dtn 33,27

Er, der ewige Gott, breitet seine Arme aus, um euch zu tragen und zu schützen. Er hat eure Feinde besiegt und euch befohlen, sie zu vernichten.
Hoffnung für Alle – Deuteronoium 33,27

Keiner ist wie der Gott (H. El) Jeschuruns, Welcher fährt auf den Himmeln, dir beizustehen, und in Seiner Hoheit auf dem Wolkenhimmel. Ps 18,8f; 68,34f; Jes 18,4.
Die Wohnstätte des Gottes der Vorzeit und unten die Arme der Welt (H. Ewigkeit). Er hat den Feind fortgetrieben vor dir und gesprochen: Vernichte.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 5.Mose 33,26-27

Der Gott, den es immer schon gab, beschützt dich, er nimmt dich in seine Arme und passt auf dich auf. Deine Feinde hat er fertiggemacht, er hat dir gesagt: ,Töte alle!‘
VolxBibel – 5.Mose 33:27

Jeschurun (wörtl.: „der Aufrechte“; vgl. V. 5 ; 5Mo 32,15 ) war ein Name für Israel. Der Gott des Volkes ist an Macht unvergleichlich als der Eine, der auf dem Himmel und den Wolken reitet ( 5Mo 33,26 ). Egal welches Unglück Israel zustoßen würde, der Herr könnte sofort mit seiner Macht da sein, um es zu befreien. Weil Gott ewig und eine Zuflucht für sein Volk ist, würden seine immerwährenden Arme, bildlich gesprochen, Israel in Zeiten von Katastrophen schützen und seinen Feind vernichten (V. 27 ). Da das Volk einen so wunderbaren und mächtigen Gott hatte, konnte es von der Eroberung Kanaans und vom Leben in Sicherheit und Wohlstand überzeugt sein (V. 28 ). Wenn Israel nur seinem unvergleichlichen Gott diente, würde es ein an Segen unvergleichliches Volk (Oh Israel! Wer ist wie du … ?!; gerettet und geschützt von Gott) und für seine Feinde unbesiegbar (V. 29 ) sein.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die abschließenden Verse feiern die Größe Gottes, die sich darin zeigt, wie er für sein Volk handelt. Der »Gott Jeschuruns« ist einzigartig, indem er »auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe«. Millionen sind durch die Worte von Vers 27 gestärkt worden: »Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen« (Luther 1984). Die Vorhersage von Gottes künftiger Vernichtung der Feinde Israels und die Verheißung von Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Sieg beschließen das Lied des Mose.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

2.1 Es gab nie ein Volk, das so gefestigt oder beschützt war (Vers 27): „Eine Zuflucht ist [dir] der Gott der Urzeit.“ Das Wort Zuflucht bedeutet „Wohnort, an dem du so sicher, geschützt und ruhig bist, wie man sich in seinem eigenen Haus fühlt“. Jeder Israelit ist bei Gott in der Tat zu Hause; die Seele kehrt zu ihm als ihrer Ruhe (Ps 116,7) und ihrem Schutz (Ps 32,7) zurück.
2.2 Nie wurde ein Volk so gehalten und getragen: „Unter dir sind ewige Arme“ (Vers 27). Das ist die allmächtige Kraft Gottes. Der ewige Bund und ewige Trost, die aus ihr kommen, sind wirklich ewige Arme. Sie tragen den Gläubigen und lassen ihn in dunklen Zeiten fröhlich sein. Gottes Gnade genügt für sie (2.Kor 12,9).
2.3 Nie gab es ein Volk, das unter einem so guten Kommando stand und so gut in die Schlacht geführt wurde: „‚Er hat‘ durch seine Allmacht ‚den Feind vor dir her gejagt‘ (Vers 27), die dir vor dir den Weg bahnen wird.“ Gläubige sind durch Christus, der sie geliebt hat, mehr als siegreich über ihre geistlichen Feinde. Der Urheber unseres Heils jagte unsere Feinde vor uns her (Vers 27), als er die Welt überwand und am Kreuz die Herrschaften und Gewalten entwaffnete.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Sollen wir diesen Abschnitt so verstehen, dass er alle angedrohten Gerichte, die zuvor gegen Israel ausgesprochen wurden, widerruft? Nein. Aber Mose sah, dass inmitten all der Rebellion, die Israel als Nation zur Last gelegt werden sollte, und inmitten all der Rückschläge, die es infolgedessen erleben sollte, das wahre Israel bewahrt, verteidigt und versorgt werden würde. Dass sich Mose in diesen Worten an das wahre Israel, den geistlichen Samen Abrahams, wendet, geht aus dem Namen hervor, den er ihnen gibt – Jeschurun, „aufrecht“ oder „gerecht“. Er beginnt damit, dass er den Gott Jeschuruns über alle anderen Götter erhebt; und er tut dies in einer Sprache, die geeignet ist, sie mit einer Überzeugung von der völligen Ohnmacht der Götter der Nationen zu beeindrucken.Die Beschreibung vermittelt die Vorstellung von herrlicher Majestät, absoluter Souveränität, Macht, die unendlich jenseits von Verständnis oder Widerstand ist. Aber während er sie auf diese Weise an diese Ansicht des göttlichen Charakters erinnert, führt er sie in einem Zusammenhang ein, der geeignet ist, Vertrauen zu erwecken. Er sagt ihnen nicht nur, dass der Gott Jeschuruns auf dem Himmel reitet, sondern dass er dies als Jeschuruns Hilfe tut; und dass, wenn er seine eigene Vortrefflichkeit und Herrlichkeit offenbarte, so geschah dies, indem er ihre Befreiung bewirkte und seinen heiligen Arm zu ihrem Schutz entblößte. „Es gibt keinen, der ihm gleicht,“ &c. Welchen Frieden sollte diese Wahrheit einflößen! Welche Geduld sollte sie erwecken! Welche Zuversicht sollte sie erwecken und wachhalten, selbst in den düstersten und verwirrendsten Umständen! Wenn sie diese Wirkung nicht hervorruft, muss es dann nicht daran liegen, dass sie zufrieden im Zweifel bleiben, ob sie wirklich gerechtfertigt und bei Gott angenommen sind, oder dass sie schuldhaft unempfänglich für den Wert ihrer Vorrechte sind, weil alle ihre besten Interessen mit der Offenbarung seiner eigenen Herrlichkeit verbunden sind?
Die Sicherheit von Gottes gerechtfertigtem Volk wird noch weiter dargelegt. Gott wird zu ihrer Zuflucht oder vielmehr zu ihrem Wohnort erklärt – nicht als vorübergehende, sondern als immerwährende Zuflucht; und sie werden daran erinnert, dass er der ewige Gott ist, unveränderlich in seinem Wesen und ebenso unveränderlich in seinem Vorsatz. Sie mögen sich zuweilen fühlen, als ob sie einer neuen Eroberung über die Widersacher, die noch unterworfen werden müssen, gänzlich unfähig wären; aber Gott selbst sollte den Feind vor ihnen ausstoßen und sagen: „Vernichte sie.“ So ist es, und so war es immer, in Bezug auf den geistlichen Konflikt der Gläubigen. Wenn die Heiligen der Schrift von ihren Erfahrungen berichten – von ihren Ängsten und Hoffnungen, von Gefahren und Befreiungen, von Zeiten der Depression und Zeiten des Triumphs, von schmerzhaften Kämpfen mit der Versuchung und von der Kraft, mit der sie ihr erfolgreich widerstanden haben -, dann verwenden sie genau die Sprache, mit der man die Kämpfe und Eroberungen Israels in Kanaan angemessen hätte beschreiben können (Psalm 27,3.5; 91,1-4). Für alle, die den geistlichen Kampf des Gläubigen aus eigener Erfahrung kennen, wird diese Sprache nicht nur verständlich sein, sondern auch treffend beschreiben, was sie erlebt haben, und zwar in dem Maße, in dem sie in der Lage waren, erfolgreich gegen die Aufwallungen einer verderbten Natur im Innern und die Versuchungen einer sündigen Welt im Äußeren anzukämpfen, den Einflüsterungen Satans – mit allem, was ihre geistigen Interessen in Gefahr gebracht hätte, mit allem, was ihren Frieden gestört und sie ihres Trostes beraubt hätte – und insofern sie jetzt die gute Hoffnung hegen können, schließlich den Sieg über all diese, ihre geistigen Feinde zu erringen, dann deshalb, weil sie die Treue dieser Erklärung erfahren haben.

Joseph S. Exell – DER Biblische Illustrator – Deuteronomium

„Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme“ (5 Mose 33,27).
Mose, der große Mann Gottes, steht am Ende seines Lebensweges und zugleich am Ende der Wüstenreise des Volkes Israel. Noch einmal wendet er sich an das Volk, um ihnen Worte Gottes zu sagen. Dabei erinnert er sie an das, was Gott während der langen Reise durch die Wüste für sie gewesen war und was Er auch weiter für sein Volk sein wollte. Gott war ihre Wohnung gewesen und gleichzeitig hatte Er das Volk auf seinen mächtigen Armen getragen.
Auch wenn diese großartige Feststellung mehrere tausend Jahre alt ist, dürfen wir sie auch auf uns anwenden. Der große Gott im Himmel hat sich nicht geändert. Auch für uns möchte Er Wohnung sein und gleichzeitig das Bewusstsein im Herzen festigen, dass unter uns ewige Arme sind.
Eine Wohnung ist der Ort, wo man zu Hause ist. Dort fühlt man sich wohl, dort ist man geborgen. Mag es draußen auch stürmen, mögen Gewitter auf ziehen, in einer Wohnung fühlt man sich davon nicht bedroht. Man weiß zwar, dass es außerhalb der Wohnung gefährlich sein kann, aber drinnen ist man sicher. Dieses Bild können wir auf unser geistliches Leben übertragen. In der Welt, in der wir leben, gibt es vieles, was uns Unbehagen bereitet und vielleicht sogar Angst macht. Schwierige Situationen, Leid und Not machen auch vor Kindern Gottes nicht Halt. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen uns und den Menschen dieser Welt. Wir kennen einen Ort der Geborgenheit, eine Wohnung, wo wir Schutz finden. Diese Wohnung will Gott selbst sein Ist das nicht etwas Gewaltiges?
Es ist der Gott der Urzeit, der uns diese Zusage gibt Das erinnert uns an ein Wort aus dem Propheten Jesaja, wo Gott uns sagen lässt: „Gedenkt des Anfänglichen von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich“ (Jes 46,9). Es ist Gott der Allmächtige, der so zu uns redet, der Gott, der sich nicht verändert, der keinen Anfang und kein Ende hat. Es ist der Gott, dem nichts und niemand zu vergleichen ist.
Aber Gott ist uns nicht nur Wohnung. Er gibt uns auch das Versprechen, dass unter uns ewige Arme sind. Wir kennen einen Gott, der uns auf Seinen starken Armen trägt. Die Arme reden von Kraft, von Stärke, von Ausdauer. Und ewige Arme sind Arme, die nie müde werden Welch ein Vertrauen hat ein kleines Kind, wenn es auf den Armen seines Vaters getragen wird. Doch die Arme eines irdischen Vaters können kraftlos und müde werden, die Arme unseres himmlischen Vaters nicht. Wenn wir auch vielleicht manchmal meinen, wir würden haltlos fallen, es ist nicht so. Wenn wir auch vielleicht manchmal meinen, dass wir keinen Boden mehr unter den Füßen haben, es ist nicht so. Gott ist bei uns, Er hebt uns und Er trägt uns. Er wird uns nicht fallen lassen, weil er uns lieb hat und für uns Sorge trägt.
Sein starker Arm – er führet mich.
Sein starker Arm – lässt nie im Stich.
Sein starker Arm – er hält mich fest.
Ich bin so froh, dass Er mich nie mehr loslässt.
Das Volk Israel hatte Gott während der 40 Jahre ihrer Wüstenreise kennen gelernt. Sie hatten wunderbare Erfahrungen mit ihm gemacht. Sie kannten Seine Allmacht. Auch wir dürfen unseren Gott kennen – und das in viel höherer Weise als das Volk Israel. Wir kennen Ihn nicht nur als den ewigen und allmächtigen Gott, nein, für uns ist Er der Vater im Himmel, der uns liebt. Zu Ihm dürfen wir eine bewusste und gekannte Beziehung haben. Es lohnt sich in der Tat, diesem Gott der Urzeit, der im Herrn Jesus jetzt unser Vater ist, völlig zu vertrauen und sich Ihm in allem anzubefehlen. E.A.B.

Ermunterung und Ermahnung 2000

„Ihr seid dann für Gott wieder total sauber.“

denn an diesem Tage wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor Jehova.
Elberfelder 1871 – Leviticus 16,30

Denn an diesem Tage wird man euch versöhnen, euch zu reinigen; von all euren Sünden sollt ihr vor Jehova rein werden.
de Wette Bibel – 3.Mose 16,30

An dem Tag wird für den Mist, den ihr gebaut habt, bezahlt. Der ganze Dreck, der dadurch auf eurem Leben liegt, wird abgewaschen. Ihr seid dann für Gott wieder total sauber.
VolxBibel – Lev 16,30

Der große Versöhnungstag sollte jährlich am zehnten Tag des siebten Monats (Tischri = Oktober/November) wiederholt werden. Offensichtlich gehörte zur Wirksamkeit der Zeremonien auch die echte innerliche Umkehr, die im Fasten (wörtlich »sich verneinen« oder verzichten, was normalerweise das Fasten einschloß, Jes 58,3.5; 3Mo 23,27.32; 4Mo 29,7 ) und im Verzicht auf jede Arbeit zum Ausdruck kam: denn es soll euch ein hochheiliger Sabbat sein und ihr sollt fasten ( 3Mo 16,31 ). Die Bedeutung des großen Versöhnungstages wird in Vers 33-34 zusammengefaßt und seine jährliche Wiederholung in Vers 34 bestätigt. Das Gesetz über den großen Versöhnungstag schließt mit dem geschichtlichen Hinweis, daß der erste große Versöhnungstag so gefeiert wurde, wie der HERR Mose geboten hatte (V. 34 b).
Der Hebräerbrief weist auf die Erfüllung der Bedeutung des großen Versöhnungstages in dem Opfer Christi für die Sünde des Volkes hin, das jedoch nicht jährlich wiederholt werden mußte, sondern ein für allemal geschah ( Hebräer 9,11-12.24-26; 3Mo 10,10 ). Christus selbst ging als Hohepriester in das Heiligste, wodurch der Zugang zu Gott frei wurde, was im Zerreißen des Vorhangs vor dem Allerheiligsten sichtbar wurde. Christus wurde jedoch zugleich zum Sühneort, also zu jenem Ort der Gegenwart Gottes auf der Bundeslade, an den der Hohepriester das Opferblut sprengte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das Denken an die Versöhnung bewirkt Ermunterung. Es waren doch unsere Sünden, die das Werk des Herrn Jesus erforderlich machten. Wir hatten Gott durch unsere Sünden verunehrt.
An diesem Tag konnte nicht gearbeitet werden. Das Werk des Herrn Jesus schließt jede menschliche Aktivität aus. Für jeden, für den das Werk vollbracht worden ist, ist das Resultat: Ruhe.

Ger de Koning

Und das soll euch ein ewiges Recht sein: Im siebenten Monat, am zehnten Tage des Monats, sollt ihr eure Seelen betrüben und keine Arbeit tun, weder die Einheimischen noch die Fremdlinge, die bei euch wohnen; denn an diesem Tage soll euch versöhnt werden, daß ihr gereinigt werdet von allen euren Sünden, daß ihr rein werdet vor dem HERRN. Es ist ein Sabbat der feierlichen Ruhe für euch, und ihr sollt eure Seelen betrüben; es ist ein Gesetz für immer. Und der Priester, der gesalbt und geweiht ist, Priester zu sein an seines Vaters Statt, soll die Versöhnung tun und die leinenen Kleider anziehen, die heiligen Kleider, und soll das heilige Heiligtum versöhnen und das Zelt der Zusammenkunft und den Altar versöhnen und die Priester und alles Volk der Gemeinde versöhnen. Und das soll euch ein ewiges Gesetz sein, daß ihr die Kinder Israel versöhnen sollt für alle ihre Sünden einmal im Jahr. Und er tat, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

In Vers 29 verfügte Gott, dass alles, was in diesem Kapitel gesagt wurde, eine Satzung oder ein Gesetz sein sollte. In Vers 30 diente Jom Kippur oder der Versöhnungstag dazu, die zeremonielle Unreinheit zu beseitigen, damit Israel von all seinen Sünden gereinigt werden konnte. In Vers 31 sollte es ein Sabbat der feierlichen Ruhe sein, an dem sie ihre Seelen betrüben sollten.

In den Versen 32-33 war die Verantwortung des Hohenpriesters bei dieser Gelegenheit eine zweifache. Erstens soll er seine priesterlichen Gewänder anziehen. Zweitens soll er für fünf Dinge Sühne leisten: für das Heiligtum, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und Israel. Für die Priester und Israel gab es eine Substitution: ein Leben für ein Leben.

In Vers 34 endet Kapitel 16 mit dem Grundsatz, dass der Versöhnungstag dazu diente, einmal im Jahr, jedes Jahr, für das Volk Israel zu sühnen.

Arnold Fruchtenbaum – Jom Kippur (Der Tag der Versöhnung)

Und wie sieht es bei mir aus? Vertraue ich dem einmaligen Opfer Jesu Christi? Oder veruche ich immer noch durch besondere Taten die Gunst Jehovahs zu gewinnen? Konnten den Israeliten durch Taten ihre Sünden abwaschen? Oder war dazu dieses eine Opfer am Versöhnungstag nötig?