Schlagwort: Jehova

Rat oder Verrat?

Rehabeam gefiel der Rat der erfahrenen Männer nicht. Er fragte die jungen Leute, die mit ihm aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen: »Was ratet ihr mir? Wie soll ich diesen Leuten antworten? Sie verlangen von mir, dass ich ihre Lasten erleichtere!«
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Könige 12,8–9

Doch Rehabeam verwarf den Rat der erfahrenen Berater und holte stattdessen die Meinung der jungen Männer ein, die mit ihm zusammen aufgewachsen waren und ihm jetzt dienten. »Was ratet ihr mir?«, fragte er sie. »Was soll ich dem Volk antworten, das von mir verlangt hat: `Erleichtere uns das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat.´«
Neues Leben – Bibel 2006 – 1.Könige 12:8–9

Aber Rehabeam fand den Tipp total beknackt. Er fragte darum auch noch seine jungen Freunde, die mit ihm aufgewachsen waren, was er machen sollte. „Was denkt ihr? Wie soll ich mich verhalten? Die wollen von mir, dass ich es ihnen leichter mache, dass sie nicht mehr so hart für mich arbeiten müssen!“
VolxBibel – 1.Könige 12,8–9

Ohne die Nachschlagewerke hätte ich gedacht, dass der Rehabeam erst Anfang 20 Jahre alt gewesen – und seine Ratgeber eben dann auch „Jugendliche“ gewesen wären.

12,8 den Jungen Diese jungen Ratgeber waren wie Rehabeam am Königshof aufgewachsen. Offensichtlich glauben sie, dass Rehabeams Vorrechte unveräußerlich wie bei einem orientalischen König sind.

Reformations-Studien-Bibel

Vielleicht um als letzte Entscheidungsgewalt zu erscheinen, lehnte Rehabeam diesen guten Ratschlag ab und wandte sich seinen Zeitgenossen und ihren Ansichten zu. Der Rat der jüngeren Männer war das genaue Gegenteil dessen, was die Älteren vorgeschlagen hatten, aber gerade das, was Rehabeam hören wollte. Der König war zu dieser Zeit kein Kind mehr; er war 41 Jahre alt ( 1Kö 14,21 ). Diese Entscheidung wurde auch nicht aus dem Augenblick heraus getroffen; er hatte drei Tage Zeit, darüber nachzudenken ( 1Kö 12,5 ). Es war eine freie Enscheidung, die wahrscheinlich auf seinem Glauben beruhte, zu wissen, was das Volk zu diesem Zeitpunkt am nötigsten habe.
Der Wortlaut von Rehabeams Antwort an seine Bittsteller, wie er von seinen jüngeren Ratgebern vorgeschlagen worden war, scheint beinah dazu bestimmt gewesen zu sein, Feindschaft zu stiften: Er würde noch weit strenger als sein Vater sein, weil sein kleiner Finger dicker als seines Vaters Taille sei (eine übliche Übertreibung, die seine größere Macht ausdrücken sollte), und er würde mit Skorpionen geißeln, nicht mit seines Vaters Peitschen. Vielleicht dachten der König und seine Ratgeber, daß durch die Einschüchterung die möglichen Rebellen hastig Schutz suchen und irgendwelche Pläne für einen Aufstand schnell aus ihren Köpfen verbannen würden. „Skorpione“ bezieht sich auf eine besonders grausame Art von Peitschen mit scharfen Metallstücken, die in dieser Zeit benutzt wurden.

Walvoord Bibelkommentar

Rehabeam (Volkserweiterung), der Sohn Salomos und der Ammoniterin Naama, war 41 Jahre alt, als nach dem Tode seines Vaters die Volksversammlung in Sichem zusammentrat, um den neuen König auszurufen. Durch kluges Eingehen auf ihre Forderung, daß die unerträglichen Steuerlasten erleichtert werden, hätte er sich ohne Zweifel die Herrschaft über ganz Israel gesichert; allein anstatt den Ratgebern seines Vaters, die ihm Nachgiebigkeit empfahlen, folgte er lieber seinen übermütigen Altersgenossen und erteilte der Volksversammluug, deren Sprecher Jerobeam gewesen zu sein scheint, eine derb abweisende Antwort. Hierauf erklärten außer den Stämmen Juda und Benjamin alle andern ihren Abfall vom Hause Davids, und als R., um sie wiederzugewinnen, seinen Fronvogt Adoram (= Adoniram) zu ihnen sandte, steinigten sie denselben und nötigten den König zu eiliger Flucht nach Jerusalem. Zuerst gedachte R. mit einem schnell zusammengerafften Heere von 180 000 Judäern die Herrschaft über die zehn Stämme zurückzuerobern; aber der Prophet Semaja erklärte die Spaltung des Reichs als göttliche Fügung und mahnte mit Erfolg vom Bürgerkriege ab. Immerhin blieb auf lange hinaus das Verhältnis der beiden Reiche ein feindseliges. R. suchte sein kleines Reich, dem die Herrschaft über Moab verloren, die über Edom geblieben war, durch Befestigung von 15 Städten zu stärken; gleichwohl erlitt er im 5. Regierungsjahre einen schweren Schlag durch den siegreichen Einfall von Pharao Sisak (griech. Sesonchis I., ägypt. Scheschonk, Anfänger der 22. Dynastie), der mit einem durch zahlreiche Reiterei unwiderstehlichen Heere den Festungsgürtel im Süden durchbrach und Jerusalem eroberte und brandschatzte; sogar die goldenen Schilde Salomos führte er weg, aber der eitle R. ließ sie durch eherne ersetzen, mit denen er nach wie vor zu prunken versuchte. In Jerusalem wurde während seiner Regierung der Jahvehdienst glänzend weiter betrieben, zumal auch viele treue Priester und Leviten aus dem Zehnstämmereich einwanderten: daneben aber gingen auch der Höhenkult, der Baals- und Astartedienst und unzüchtige heidnische Gebräuche im Schwang, und der König selbst gab durch Vielweiberei und üppiges Hofleben ein schlechtes Beisipel. Er starb nach 17 jähriger Regierung 930–913(?). Vgl. 1 Kö. 12, 1–24; 14, 21–31; 2 Chr. 10–12.

Calwer Bibellexikon

In 1. Könige 12 finden wir die Geschichte von Rehabeam, dem Sohn Salomos, der nach Sichem ging, wo alle Israeliten gekommen waren, um ihn zum König zu machen. Jerobeam, der von Salomo nach Ägypten verbannt worden war, und die ganze Gemeinde Israels kamen und sprachen mit Rehabeam. Jerobeam rebellierte nicht und drohte nicht damit, König über einen Teil des Volkes zu werden, noch strebte er danach, über das ganze Volk zu herrschen. Er zeigte sich Rehabeam gegenüber unterwürfig und kam mit dem Rest der Versammlung, um Rehabeam zum König zu krönen. Die einzige Forderung der Versammlung war, dass die Steuern gesenkt werden sollten. Sie sagten: „Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt, aber nun erleichtere die harte Arbeit und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat, und wir werden dir dienen“ (V. 4).
Rehabeam versprach, drei Tage lang darüber nachzudenken. Zuerst ging er zu seinen Beratern und älteren Männern, die ihm zu Recht rieten, auf die Stimme des Volkes zu hören. Doch die jungen Männer, mit denen Rehabeam im Luxus aufgewachsen war, konnten einen niedrigeren Lebensstandard nicht akzeptieren und rieten ihm, die Steuern zu erhöhen, damit das Volk beschäftigt bleibt und keine Zeit zum Klagen hat. Ihr Argument war dem des Pharaos zur Zeit des Exodus sehr ähnlich – die Annahme war, dass die Rebellion aufhören würde, wenn die Arbeit oder die Steuern schwerer würden. Leider folgte Rehabeam dem unklugen Rat seiner jungen Freunde und versprach, das Joch des Volkes noch schwerer zu machen, als es sein Vater getan hatte.
Die unmittelbare Reaktion der Israeliten war, nach Hause zu gehen (V. 16). Daraufhin wurde Rehabeam zum König über den südlichen Teil des Landes gekrönt, während Jerobeam als König über die zehn Stämme im Norden anerkannt wurde. In der Folgezeit kam es immer wieder zu Kriegen zwischen Jerobeam und Rehabeam. Dieser ständige Versuch, die Nation wieder zu vereinen (15:6), war zum Scheitern verurteilt, denn die Spaltung war ein göttliches Urteil.
Jerobeam wurde König in einem falschen Reich, das als Feind des wahren Reiches des Gottes des Himmels errichtet wurde. Das südliche Königreich Juda hatte eine Reihe von davidischen Königen bis zur endgültigen Disziplinierung, die Gott in Deuteronomium 28 vorhersagte. Das Nordreich ging 722-721 V. CHR. unter Assyrien in Gefangenschaft, gefolgt vom Südreich, das 606-605 V. CHR. unter Nebukadnezar in Gefangenschaft geriet, als Daniel und die Fürsten Israels gefangen genommen wurden. Im Jahr 597 V. CHR. wurden Hesekiel und viele Einwohner Jerusalems gefangen genommen. Im Jahr 586 v. CHR. wurde die Stadt schließlich zerstört und die Zurückgebliebenen wurden verschleppt.

J. Dwight Pentecost – Dein Reich komme – Gottes Reichsprogramm und Bundesverheißungen in der Geschichte nachspüren

Nach Salomos Tode glaubte dessen Sohn Rehabeam von der Ammoniterin Naema für den Thron Israels berufen zu sein. Er war damals bereits einundvierzig Jahre alt und hätte als gereifter Mann fähig sein können, die schwere Regierungsaufgabe zu lösen, die sein Vater ihm hinterlassen hatte. Aber er machte jedoch gleich zu Anfang eine politische Dummheit. Anstatt fest die Leitung seines Volkes in die Hand zu nehmen, ließ er sich in einer verhängnisvollen Frage in seinem Entschluss von einer jungen Partei bestimmen.
Während Juda mit dem südlichen Teil des Stammes Benjamin und einigen angrenzenden Teilen des Gebietes Simeon sich mit der Thronfolge einverstanden erklärte, erhoben alle nördlichen Stämme unter Führung Jerobeams Einspruch. Jerobeam war von seiner Flucht aus Ägypten zurückgekehrt und die nördlichen Stämme ließen ihn zu sich nach Sichem rufen. Auch Rehabeam eilte nach Sichern. Hier wurde ihm unter Jerobeams Führung folgende Volksresolution vorgelegt: „Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; so mache du den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, welches er uns auferlegt hat, leichter, so wollen wir dir untertänig sein!“
Rehabeam erbat sich vom Volk in Sichem eine dreitägige Bedenkzeit. In dieser Zeit befragte er zunächst die alten Ratsherren, die noch vor seinem Vater gestanden und mithin manche politische Erfahrung gesammelt hatten. Diese rieten für möglichst weitestes Entgegenkommen. Anders lautete jedoch der Rat der Jungen, von denen sich Rehabeam umgeben sah. Sie rieten zur äußersten Schärfe. Noch immer berauscht von einstiger Stärke und Macht, geboten sie dem Rehabeam zu sprechen: „Mein kleiner Finger soll dicker sein als meines Vaters Lenden!“
Der König ließ sich durch diese Blindheit in seiner Entscheidung bestimmen und sprach in unverantwortlichem Machtbewusstsein: „Mein Vater hat euch mit Geißeln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen!“
Dieser Reichstag zu Sichem besiegelte die drohende Reichsteilung. Unter Jerobeam, der hinfort von den nördlichen Stämmen zum König ernannt wurde, erfolgte die offizielle Trennung. Darin lag je und je das Gericht der politisch Starken und Selbstberauschten, dass sie in entscheidender Stunde der Geschichte von Blindheit geschlagen wurden und die schwerwiegendsten Fehler machten. „Vom heilsgeschichtlichen oder theokratischen Standpunkte aus“ war diese Trennung ein Gottesgericht für die Sünden der Vergangenheit, im Lichte der historischen Geschichtsentwicklung die politische Auseinandersetzung zwischen dem Stamme Ephraim und Juda. Es gehört das mit zum Geheimnis der göttlichen Weltregierung, dass die Gerichte der Geschichte sich ganz natürlich und allmählich aus dem inneren Zwiespalt der Geschichte entwickeln müssen.
Seit der Zeit, wo die Hegemonie in Israel von Ephraim auf Juda übergegangen war, brach von Zeit zu Zeit eine zurückgehaltene Eifersucht in Ephraim durch. Ephraim als der stärkste Stamm Josephs glaubte sich auf Grund des Segens Jakobs ganz besonders zur Führung Israels berufen zu sein. Schon während der Richterzeit drohte er auf jede Zurücksetzung mit dem Bruderkampf. Bestärkt in seiner Annahme wurde Ephraim auch durch die Tatsache, dass einer seiner großen Stammesgenossen, Josua, das ganze Land erobert hatte. Außerdem hatte Silo mehrere Jahrhunderte hindurch als Mittelpunkt des israelitischen Kultus und als Standort der Bundeslade gedient. Wären nicht David und auch Salomo letzthin so sichtlich von Gott begnadete Persönlichkeiten gewesen, so wäre es längst zu einer politischen Erhebung der Nordstämme unter der Führung Ephraims gekommen.
Die Antwort Rehabeams in Sichem brachte die Entscheidung. Sie kostete ihm fast acht Zehntel seines Reiches. Sein Bevollmächtigter Adoniram, der seine Antwort dem Volke in Sichem zu übermitteln hatte, wurde gesteinigt und der König selbst floh nach Jerusalem. Als dann angeblich der Stamm Benjamin versuchte, die abtrünnigen Stämme zurückzugewinnen, da ließ der Herr durch seinen Boten Semaja Rehabeam sagen: „Ihr sollt nicht hinauf ziehen wider eure Brüder!“ ( 1.Kön 12, 21-24. ) Rehabeam gehorchte und kehrte heim.
Mit der ihm gebliebenen Macht suchte Rehabeam hinfort sein kleines Reich stark zu befestigen. Eine ganze Anzahl der Städte wurden in Festungen verwandelt, mit Vorräten versehen, mit Garnisonen belegt und unter eine militärische Verwaltung gestellt ( 2.Chron 11,6ff. ). Offenbar sah er den ewigen Bruderkampf voraus, der sich in Zukunft aus der Reichstrennung ergeben müsse. Anstatt dass das begonnene Gericht den König zur Beugung und Buße über die ganze Schuld der Vergangenheit führte, setzte er diese ungehindert weiter fort. Auch er hielt sich einen großen Harem, baute auf allen Hügeln und unter den grünen Bäumen Götzenaltäre und Kultusstätten des Heidentums, hielt Schandbuben für die kultische Pflege der Unzucht und unterstützte somit jene Gräuel, die der sittliche Ruin des Volkes werden mussten ( Besonders handelte es sich um die öffentliche Pflege des Aschera – Kultus „,Aschera ist im Grunde, ähnlich wie die babylonische Ischtar und die phönikische Astarte, mit der sie oft identifiziert wird, eine Göttin der Liebe. Obwohl westländischen Ursprungs, wird sie bereits um 2000 v. Chr. in Babylon als „Braut des Himmelskönigs“ bezeugt. Bei den Kanaanitern gilt sie gewöhnlich als Gemahlin des Baal; ihre Söhne oder Krieger sind das „Heer des Himmels“. Das Liebesleben der Natur, der Tiere und vor allem der Pflanzen ist ihr Herrschaftsbereich. Als Göttin der Vegetation besitzt sie heilige Bäume, in denen sie vielleicht wohnend gedacht wird. Der Liebesgöttin Aschera war auch das Geschlechtsleben der Menschen heilig. In ihrem Dienst standen die Geweihten (hebräisch Kedeschen, griechisch Hierodulen), Männer und Frauen, die sich freiwillig oder unter dem Zwang der Sitte, zeitlebens oder zeitweilig, zu Ehren der Gottheit prostituierten. ).
Im fünften Jahre seiner Regierung erlebte er alsdann eine schwere Gerichtsheimsuchung durch Sisak, den König von Ägypten, der mit Salomo verschwägert war und Jerobeam Schutz gewährt hatte. Die eingetretene politische Schwäche und Machtstellung Rehabeams ausnutzend, überfiel er Jerusalem und „nahm die Schätze des Hauses Jahves, und die Schätze des Hauses des Königs, alles nahm er, auch die goldenen Schilde, die Salomo hatte machen lassen.“ ( 1 Kön 14,25ff. Heimgekehrt mit dieser reichen Beute ließ Sisak an dem Tempeltor von Karnak ein gewaltiges Relief anbringen, das ihn selbst darstellte, wie er die Asiaten niederschlägt: Der Gott Amon und die Göttin von Theben führen ihm 156 palästinische Städte als Gefangene, an langen Stricken gefesselt, zu (vgl. Greßmann: Texte und Bilder II Abb. 265). Der Name Jerusalem ist gegenwärtig unleserlich, dagegen hat man einen Ortsnamen als „Feld des Abram“ entziffert, das wohl bei Hebron gelegen hat. Die Hebräer waren jetzt Vasallen Ägyptens geworden und mussten ihm Tribut zahlen. Nach Hugo Greßmann, Die älteste Geschichtsschreibung Israels in „Schriften des Alten Testaments“, Zweite Abteilung, Band I. Seite 251. )
So erfolgte Demütigung um Demütigung, Niederlage um Niederlage, von denen Rehabeam und sein Reich sich nicht mehr erholen konnte. Er fand für sich und sein Volk nicht mehr den Weg zurück zum Leben. Derselbe lag nicht in der Auflehnung gegen das angebrochene Gericht, sondern in der aufrichtigen Beseitigung jener Ursachen, die in die eingetretenen Katastrophen geführt hatten. In seiner innerlich von Gott gelösten Stellung gewann er jedoch weder die Erkenntnis, noch auch die moralische Kraft zu jenem reformatorischen Gewissensappell, der stark genug gewesen wäre, Juda aus seiner politischen Schwachheit in die Abhängigkeit von der Stärke Jahves zu führen.
So starb Rehabeam etwa im siebzehnten Jahre seiner Regierung und wurde im königlichen Erbbegräbnis in der Stadt Davids neben seinen Vätern begraben. –

Kroeker – Das lebendige Wort

Interessant – oder? Die Ratgeber waren also um die 40 Jahre alt! und keine jungen Männer im heute üblichen Sinne!

Rehabeam hätte jetzt Jehova fragen können, welchen dieser gegensätzlichen Ratschläge er befolgen soll. Stattdessen entschied er sich, dem Rat zu folgen, der ihm eher zusagte, nämlich dem der jüngeren Männer. Das hatte für ihn und das Volk Israel katastrophale Folgen. Auch der Rat, den wir erhalten, ist nicht immer das, was wir hören wollen. Doch wenn er sich auf Gottes Wort stützt, sollten wir ihn annehmen.

Der Wachtturm – Februar 2022

Ja, der erste Satz ist richtig! Wir sollten uns also IMMER fragen, welcher Rat von Jehovah kommt – und können IHN im Gebet ja durch den heiligen Geist um Antwort bitten! Doch der letzte Satz „wenn der Rat sich auf Gottes Wort stützt“ – ist leider sehr bedenkenswert: schließlich war der Rat der „jungen Männer“ biblisch zu begründen, genauso wie die Worte des Anklägers bei den Versuchungen Jesu sich immer als „Teilzitate“ der Bibel stützten. Wer sich also „nur auf Gottes Wort“ stützt, ohne das Gebet und ohne den heiligen Geist zu nutzen – kann leicht in die Irre geführt werden!

keine Hilfe geben?

Wenn du für das Schreien der Armen nur taube Ohren hast, wirst du keine Antwort bekommen, wenn du selber um Hilfe rufst.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprüche 21,13

Wer seine Ohren zuhält vor dem Schreien der Armen, wird kein Gehör finden, wenn er selbst ruft.
Bruns 2013 – Sprüche 21:13

Wer sein Ohr verschliesst vor den Wehklagen der Armen, der wird auch rufen und kein Gehör finden.
Zunz 1997 – Sprüche 21,13

In einer religiösen Zeitschrift heißt es:
„Ein Grund dafür ist, dass Jehova Unbarmherzigen kein Gehör schenkt. Wir möchten auf keinen Fall, dass Jehova sich unsere Gebete nicht anhört. Deswegen achten wir sehr darauf, nicht hartherzig zu werden.“
Nein – Sorry, diese Reihenfolge ist falsch! Das ist die Umkehr von Wirkung und Ursache!
Ich versuche Christus ähnlicher zu werden, ich lasse mich von Gott leiten, ich habe Gottes Liebe erfahren und DESHALB werd ich IHN nachahmen!
Ich kann Gott doch nicht manipulieren, indem ich sage „Ich tue so, als ob ich meine Brüder liebe – und dann mußt du mir aber auch helfen“!!

So wie der Gottlose seinem Nächsten keine Barmherzigkeit entgegenbringt (V. 10), werden auch seine eigenen Bitten um Hilfe nicht erhört werden (V. 13), denn Gott kennt und richtet die Gottlosen (V. 12). Auch wenn es ein Beispiel dafür braucht, dass die Bösen bestraft werden, damit die Einfältigen daraus lernen, nehmen sich die Weisen die Belehrung zu Herzen (V. 11; vgl. 19:25).

Die ESV Studienbibel

21:13 weint sich aus: Ein Mensch, der gleichgültig gegenüber Menschen in Not ist, wird niemanden finden, der ihm hilft, wenn er um Hilfe ruft.

Die Nelson Studienbibel

Wer die Bedürfnisse der Armen ( dal , „schwach, hilflos“; vgl. den Kommentar zu Sprüche 10,15 ) in seiner Gefühllosigkeit unbeachtet läßt, der ist böse ( Sprüche 21,10-12 ). Er selbst wird kein Gehör finden, wenn er sich in Not befindet.

Walvoord Bibelkommentar

Es geht noch immer um den Gottlosen und den Gerechten. Der Gerechte war nicht immer ein Gerechter; er war wie alle Menschen ein Sünder, doch er hat erfahren, wie Gott seinen Sünden gnädig war und auf ihn hörte, als er ihm seine Sünden klagte, denn »der HERR hört auf die Armen« (Ps 69,34). Da er selber ganz arm dran war, hat er nun ein offenes Ohr für »den Schrei des Armen« (und damit gehört er zu denen, die der Herr glückselig preist [Mt 5,7]). Nicht so der Gottlose; was kümmert ihn die Not der anderen (siehe V. 10; Jak 2,13; 5,4)? Die mögen schreien, es stört ihn nicht. Als man der Königin Marie-Antoinette (1755–1793) meldete, dass das verarmte französische Volk kein Brot mehr habe, antwortete sie: »Dann sollen sie Kuchen essen!« Doch es kommt ein Tag der Angst über den Unbarmherzigen, da »wird [auch er] rufen«, aber Gott hört ihn dann nicht (siehe auch 1,28 und vgl. 28,9). Nach der herzlosen Königin nennt man das Phänomen, wenn Menschen plötzlich weiße Haare bekommen, das Marie-Antoinette-Syndrom. Sie soll in der Nacht vor ihrer Hinrichtung schlohweißes Haar bekommen haben.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Wenn ich mir den Vers so durchdenke, dann muß ich unweigerlich an zwei Gruppen von Menschen denken, die besonderen Schutz, besonderes Gehör bnenötigen: da sind zuerst die Mißbrauchten Kinder, die oft unter der „ZweiZeugen-Regel“ leiden. Und dann sind da die Menschen, die gerade in einer Krise sind, und vielleicht ihr Verhältnis zu Jehovah überstapaziert haben – und deshalb „von allen gemieden werden“ – aber in wirklichkeit DEIN Ohr brauchen. Und nein – diesen helfe ich nicht, weil ich etwas im Gegenzug erwarte – sondern weil ich ein Werkzeug in der Hand Jehovahs sein will (und nicht ein Werkzeug irgendeiner Kirche/Org.)

„Hab keine Angst“ – II

So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, ihr Gestorbenen aus Israel! Ich helfe dir, spricht der Herr, und dein Erlöser (- Als dem Goel (nächsten Verwandten, der einzutreten hat) teilt er sich die Pflicht des Loskaufens zu und die Obliegenheit, Rache zu nehmen für die Israel zugefügten Unbilden. – Als Heiliger Israels eifert er für seien Ehre und für den Bestand und Glanz seines ihm geheiligten Volkes. -) ist der heilige Israels.
Allioli Bibel – Jesaja 41,14

Nimmer wollst du dich fürchten, du Würmlein Jakob, ihr Israelsleute, Ich, Ich helfe dir, ist der Ausspruch Jehovas und deines Goels, Des Heiligen von Israel.
Pfleiderer Übersetzung – Jesaja 41:14

Da wir den Vers schon 2020 hatten, heute nur zwei weitere Übersetzungen.

Ich persönlich finde es ja momentan spannend, wie die Menschen auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas reagieren. Das Menschen, die die Bibel nicht kennen, zu Frieden aufrufen. Aber wie denken „Christen“ die die Bibel kennen sollten? Ist es von seiten der dieser Christen Angst, dass Jehovahs Prophezeiungen wahr werden? Oder ist es Unkenntnis über die Aussagen der Bibel? Ich weiß es nicht – nehme aber an, dass es eher Angst ist, das Jehovah SEIN Königreich aufrichten könnte – wenn ER Israel wirklich zu Hilfe kommen würde?

Gott hat keine Angst vor den Völkern, denn er ist größer als die Völker (40:12-17); er steuert ihren Aufstieg und Fall. Er kündigte an, dass er einen Herrscher namens Kyrus erwecken würde, der sein gerechtes Werk auf Erden tun würde, indem er andere Nationen um seines Volkes Israel willen besiegen würde. Kyrus würde ein Hirte sein (44:28), von Gott gesalbt (45:1), ein gefräßiger Vogel, der sich nicht aufhalten lässt (46:11). „Er zertritt die Herrscher, als wären sie Mörtel, als wäre er ein Töpfer, der den Ton zertritt“ (41,25, NIV).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Jesaja

Manchmal vergessen wir, dass Gott sogar unbekehrte Führer in der Welt zum Wohl seines Volkes und zum Fortschritt seines Werkes gebrauchen kann. Er ließ den Pharao in Ägypten auferstehen, um seine Macht zu demonstrieren (Röm 9,17), und er benutzte sogar den bösen Herodes und den feigen Pontius Pilatus, um seinen Plan der Kreuzigung Christi zu verwirklichen (Apg 4,24-28). „Das Herz des Königs ist in der Hand des Herrn wie die Wasserströme; er wendet es, wohin er will“ (Spr 21:1, NKJV).
Gottes Knecht Israel (Jes 41,8-29; 43,1-44,28) Der Prophet zeigt vier Bilder, um das Volk zu ermutigen. Im Gegensatz zur Furcht der heidnischen Völker steht die Zuversicht Israels, des auserwählten Knechtes Gottes (41,8-13), weil Gott in ihrem Namen handelt. Trotz ihrer früheren Rebellion wurde Israel nicht vom Herrn verstoßen. Die jüdischen Gefangenen brauchten sich weder vor Kyrus noch vor Babylon zu fürchten, denn Kyrus arbeitete für Gott, und Babylon würde es nicht mehr geben. Wenn Sie diesen Abschnitt lesen, spüren Sie Gottes Liebe zu seinem Volk und seinen Wunsch, es zu ermutigen, ihm für die Zukunft zu vertrauen.
Der Titel „Mein Knecht“ ist ein ehrenvoller Titel; er wurde großen Führungspersönlichkeiten wie Mose (Num. 12:7), David (2 Sam. 3:18), den Propheten (Jer. 7:25) und dem Messias (Jes. 42:1) verliehen. Aber ist es eine Ehre, ein „Wurm“ genannt zu werden? (41:14-16) „Knecht“ definierte, was sie durch Gottes Gnade und Berufung waren, aber „Wurm“ beschrieb, was sie an sich selbst waren. Stellen Sie sich einen Wurm vor, der Zähne bekommt und Berge zu Staub wie Spreu drischt! Wenn die Nation im Glauben voranschreitet, werden alle Berge und Hügel niedrig werden (40:4), und der Herr wird Berge in Maulwurfshügel verwandeln!

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Jesaja

Ihre Feinde sind jetzt zwar sehr furchterregend, doch es kommt der Tag, an dem Gott sie richten wird. Es gibt solche, die gegen Gottes Volk toben, die gegen es erzürnt sind (Vers 11), die mit ihm streiten (Vers 12), die es hassen. Doch das Volk Gottes soll auf Gottes Zeit warten. Diese Feinde werden sehen, was für eine Torheit es ist, sich dem Volk Gottes entgegenzustellen: Sie werden „beschämt und zuschanden werden“ (Vers 11). Das könnte sie zur Buße führen, doch es wird sie eher mit Zorn erfüllen. Sie werden zugrunde gehen und erledigt sein (Vers 11): Sie „werden zunichte“ durch Gottes Gerechtigkeit und Macht. Das wird wiederholt (Vers 12).

Das Volk Gottes selbst wird für diejenigen zu einem Schrecken werden, die jetzt ein Schrecken für sie sind, und der Sieg wird auf der Seite des Volkes Gottes sein (Vers 14–16). Jakob und Israel werden unterdrückt und sehr erniedrigt. Es ist das „Würmlein Jakob“, so klein, schwach und wehrlos. Jeder trampelt auf ihm herum, es muss zu seiner Sicherheit in die Erde kriechen. Doch wir dürfen uns darüber nicht wundern, denn Jakobs König, Jesus Christus, bezeichnet sich selbst als „ein Wurm und kein Mensch“ (Ps 22,7), Gottes Leute gleichen manchmal Würmern, aber nicht Giftschlangen, dem Samen der Schlange (1.Mose 3,15), wie ihre Feinde es tun (Mt 3,7; 12,34 usw.). Gott sieht Jakobs niedrigen Zustand und sagt: „ ‚So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob‘, fürchte nicht, dass du zertreten wirst, und ‚du Häuflein Israel‘ “ (Vers 14) – bei dem die alternativen Lesarten beinhalten: „kleines Israel“, „ihr wenigen Männer“ und „ihr toten Männer“ – „gebt euch nicht als erledigt auf“. „Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein!“ (Am 7,2). Es wird uns hier gesagt: „Ich helfe dir, spricht der HERR“ (Vers 14), und es ist Gottes Ehre, den Schwachen zu helfen. Der Herr wird ihnen helfen, indem er sie in die Lage versetzt, sich selbst zu helfen, und Jakob „zu einem … Dreschwagen“ macht (Vers 15). Beachten Sie, dass er nur ein Werkzeug ist, also bloß ein Hilfsmittel in Gottes Hand.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Der nächste Abschnitt beginnt in Vers 14 mit einer weiteren Ermahnung, sich nicht zu fürchten: Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob und ihr Männer Israels; ich will euch helfen, spricht Jehova, und euer Erlöser ist der Heilige Israels. Wieder versprach Gott, dass er Israel in seinem Unglück helfen würde. Er bezeichnete Israel als Wurm, oder auf Hebräisch tola, aber das ist hier kein Ausdruck der Geringschätzung. Vielmehr weist tola auf Israels hilflosen, niedergeschlagenen Zustand hin. Wenn das jüdische Volk in einen Zustand völliger Hilflosigkeit gerät, in dem es scheint, dass nichts mehr das Volk vor dem Untergang retten kann, wird Gott eingreifen.

In Bezug auf das hebräische Wort tola sind ein paar zusätzliche Anmerkungen hilfreich, um seine volle Bedeutung zu verstehen. Der Begriff taucht auch in Hiob 25,6 auf, wo Hiob sich selbst als Wurm bezeichnet, und zwar nicht in einem abwertenden Sinne, sondern weil er von einer Krankheit heimgesucht wurde und alles verloren hatte. In seiner Hilflosigkeit war er ein tola, ein Wurm. In Psalm 22:6 wird der Messias ebenfalls als Wurm bezeichnet. Die Prophezeiung besagt, dass er während seiner Kreuzigung als Wurm angesehen werden würde, weil er sich scheinbar in einem Zustand völliger Hilflosigkeit befand und ihm nichts anderes übrig blieb als zu sterben.

Die rabbinische Auffassung von tola war unterschiedlich. Abarbanel lehrte, dass sich das Wort auf einen kleinen und unbedeutenden Organismus bezieht. Raschi behauptete, die einzige Waffe des Wurms sei sein Maul, das trotz seiner Weichheit das härteste Holz durchkauen und Bäume fällen kann. David Kimchi zog eine Parallele zu Israel und erklärte, dass die ultimative Kraft des Volkes aus dem Gebet kommt, das selbst die stärksten Feinde zu Fall bringen kann.

Was das Wort „Erlöser“ in Vers 14 angeht, erklärt Slotki die verschiedenen Konzepte des hebräischen Begriffs:
Der hebräische Begriff „goël“ ist ein Fachbegriff für den nächsten Verwandten, zu dessen Pflichten es gehörte, den Verwandten, der sich oder sein Eigentum verkauft hatte, freizukaufen oder, wenn er getötet wurde, sein Blut zu rächen, indem er den Mörder erschlug. Möglicherweise wird er in diesem Sinne auf Gott, den Erlöser und Rächer seines Volkes Israel, angewendet.

Die Verse 15-16a beschreiben die versprochene Erfüllung der Ermächtigung Israels:
15 Siehe, ich habe dich zu einem neuen, scharfen Dreschgerät gemacht, das Zähne hat; du sollst die Berge dreschen und sie klein schlagen und die Hügel zur Spreu machen. 16 Du sollst sie dreschen, und der Wind wird sie wegtragen, und der Wirbelwind wird sie zerstreuen;

Wenn Israel völlig niedergeschlagen ist, wird Gott ihm große Macht verleihen. Es wird sich in einen Dreschschlitten verwandeln, „ein solides Objekt aus schwerem Holz und mit Feuerstein besetzt“ und beginnen, die Nationen zu stampfen und zu dreschen. Ein ähnliches Bild findet sich in Sacharja 12,8, wo alle schwachen Juden beginnen, wie David zu kämpfen, und alle Davids unter den Juden beginnen, mit der Kraft des Engels JHWHs zu kämpfen.

Das Ergebnis des Dreschens ist in Vers 16b zu sehen: Und du sollst dich an Jehova erfreuen, du sollst dich des Heiligen Israels rühmen.

Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja

Du sollst dich nicht vor ihnen verbeugen und dich nicht dazu verleiten lassen, ihnen zu dienen.

Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein eifernder Gott, (El) der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen;
Elberfelder 1871 – Exodus 20,4–5

Du sollst dir kein Schnitzbild, noch irgendein Abbild dessen machen, was im Himmel oben, noch dessen, was auf Erden unten, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist. 3Mo 26,1; 5Mo 4,15f; 27,15; Jes 40,25f; Ps 97,7.
Du sollst sie nicht anbeten, noch ihnen dienen; denn Ich bin Jehovah, dein Gott, ein eifernder Gott, Der da heimsucht die Missetat der Väter an den Söhnen bis ins dritte und vierte Glied, bei denen, die Mich hassen; 5Mo 5,9; 7,9.10.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Exodus 20:4–5

Du wirst dir kein Götterbild machen, kein Abbild von irgendetwas im Himmel, auf der Erde oder im Meer! Wirf dich niemals vor ihnen nieder und verehre sie auf keinen Fall! Denn ich, Jahwe, ich, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott. Wer mich verachtet und beiseite stellt, bei dem verfolge ich die Schuld der Väter noch bis zur dritten und vierten Generation.
NeÜ bibel.heute Stand 2015 – Exodus 20:4–5

Die Verehrung Gottes sollte geistlich geschehen, nicht leiblich. Es war Israel untersagt, Götzen anzubeten (V. 3 ) und auch, sich von Gott ein Bildnis zu machen. Götze heißt pesel , »geschnitztes Holz oder gemeißelter Stein«, von pAsal , »schnitzen, meißeln«. Später ( 2Mo 34,17 ) waren auch »gegossene Götzenbilder« aus geschmolzenem Metall verboten. Weil Gott Geist ist, kann keine materielle Darstellung ihm gerecht werden. Von Gott ein Bild zu machen, oder ein Bildnis von etwas im Himmel (Sonne, Mond, Sterne) oder auf der Erde (Tiere) oder im Wasser (Fische, Krokodile und anderes Leben im Meer) zum Zwecke der Anbetung herzustellen, war untersagt, weil Gott ein eifersüchtiger Gott ist (vgl. 2Mo 34,14; 5Mo 5,9;6,15; 32,16.21; Jos 24,19 ), das heißt, er ist eifrig darauf bedacht, daß er allein verehrt wird. Seine Einzigartigkeit ( 2Mo 20,3 ) erfordert, daß er allein verehrt wird. Das Fehlen solcher Verehrung ist Sünde und wirkt sich auf zukünftige Generationen aus. Diejenigen, die dem Einfluß unterliegen, Gott zu hassen , werden von ihm bestraft werden. Im Gegensatz dazu ist er treu (er zeigt HeseD , »treue Liebe« oder Bundesliebe) gegen jene, die ihn lieben und diese Liebe durch ihren Gehorsam zeigen (vgl. 1Joh 5,3 ).

Walvoord Bibelkommentar

Die Formen der Anbetung sind nun geregelt. Das revolutionäre israelitische Konzept von Gott beinhaltet, dass er völlig getrennt von der Welt seiner Schöpfung ist und völlig anders ist als das, was der menschliche Verstand sich vorstellen oder die menschliche Vorstellungskraft sich ausmalen kann. Daher ist jede materielle Darstellung der Gottheit verboten, ein Verbot, das in Deuteronomium 4:12, 15-19 näher erläutert wird, wo erklärt wird, dass das Volk am Sinai „den Klang von Worten“ hörte, „aber keine Gestalt wahrnahm – nur eine Stimme“. Nach israelitischer Auffassung muss jede symbolische Darstellung Gottes zwangsläufig sowohl unzureichend als auch eine Verzerrung sein, denn ein Bild wird mit dem identifiziert, was es darstellt, und wird bald als Ort und Gegenwart der Gottheit angesehen. Am Ende wird das Bild selbst zum Ort der Verehrung und zum Gegenstand der Anbetung, was das eigentliche Wesen des israelitischen Monotheismus völlig zunichte macht.

ein leidenschaftlicher Gott Der hebräische Wortstamm k-n-ʾ scheint in seiner ursprünglichen Bedeutung „intensiv rot werden“ zu bedeuten. Da sich extreme und intensive Emotionen auf die Gesichtsfarbe auswirken, drückte der Begriff in der Folge auch Leidenschaft, Eifer, Wut, und Eifersucht aus. Er wird in einer Vielzahl von Zusammenhängen verwendet, sogar mit Gott als Bezugspunkt. Die Begrenztheit der Sprache macht es erforderlich, dass eine Phraseologie, die normalerweise in den menschlichen Bereich gehört, auf Gott angewendet wird. Der Beiname ʾel kannaʾ wird am häufigsten mit „eifersüchtiger Gott“ übersetzt, eine Übersetzung, die den Ehebund als Metapher für den Bund zwischen Gott und seinem Volk versteht. Gott verlangt von Israel ausschließliche Treue, und nach dieser Auslegung wird seine Reaktion auf ihre Untreue als menschliche Eifersucht ausgedrückt. Es ist jedoch anzumerken, dass die Form kannaʾ in der Bibel ausschließlich für Gott verwendet wird, niemals für ein menschliches Wesen, eine Unterscheidung, die von einem Bewusstsein zeugt, dass sich das angesprochene Gefühl qualitativ von der menschlichen Variante unterscheidet. Unabhängig davon, ob man kannaʾ mit „eifersüchtig“ oder „leidenschaftlich“ übersetzt, unterstreicht der Begriff, dass Gott seinen Geschöpfen gegenüber nicht gleichgültig sein kann und dass er tief in die menschlichen Angelegenheiten eingreift. Er unterstreicht die energische, intensive und strafende Art der göttlichen Reaktion auf Abtrünnigkeit und auf für ihn inakzeptable Formen der Anbetung.

Der JPS Tora-Kommentar

Anbetung nur des Herrn (V. 4-6). Ein Götze ist ein Ersatz für Gott und daher kein Gott, denn es gibt nur einen wahren und lebendigen Gott. Der heutige religiöse Pluralismus („Du betest deinen Gott an und ich bete meinen an, weil beide richtig sind“) ist sowohl unbiblisch als auch unlogisch, denn wie kann es mehr als einen Gott geben? Wenn Gott Gott ist, ist er unendlich, ewig und souverän und kann den Thron nicht mit einem anderen Wesen teilen, das ebenfalls unendlich, ewig und souverän ist.
„Ich bin der Herr, das ist mein Name, und meine Ehre will ich keinem anderen geben und mein Lob nicht den Götzenbildern“ (Jes 42,8). Die Götzenanbetung der heidnischen Völker war nicht nur unlogisch und unbiblisch, sondern auch zutiefst unmoralisch (Tempelprostituierte und Fruchtbarkeitsriten), unmenschlich (Kinderopfer) und dämonisch (1. Korinther 10,10-22). Kein Wunder, dass der Herr Israel befahl, die Tempel, Altäre und Götzen der Heiden zu zerstören, als sie in das Land Kanaan einfielen (5. Mose 7,1-11).
„Meine lieben Kinder, hütet euch vor den Götzen“ (1. Johannes 5,21) war die letzte Ermahnung des Apostels Johannes an die Christen seiner Zeit, und diese Ermahnung muss auch heute beherzigt werden. Wenn ein Götze etwas ist, das den Platz Gottes einnimmt, etwas, dem wir unsere Energie und Zeit widmen oder für das wir Opfer bringen, weil wir es lieben und ihm dienen, dann ist die Warnung des Johannes auch heute notwendig. Die Götzen, die Gottes Volk heute verführen, sind Dinge wie Geld, Anerkennung, Erfolg, materielle Besitztümer (Autos, Häuser, Boote, Sammlerstücke), Wissen oder sogar andere Menschen.
Gott ist ein „eifersüchtiger Gott“, nicht in dem Sinne, dass er auf andere Götter neidisch wäre, denn er weiß, dass alle anderen „Götter“ nur Hirngespinste sind und nicht wirklich existieren. Das Wort „eifersüchtig“ drückt seine Liebe zu seinem Volk aus, weil er nur das Beste für sie will. So wie Eltern auf ihre Kinder und Ehepartner auf ihre Partner eifersüchtig sind, so ist Gott eifersüchtig auf seine Geliebten und duldet keine Konkurrenz (Sach 1,14; 8,2). In der Heiligen Schrift ist Götzendienst gleichbedeutend mit Prostitution und Ehebruch (Hosea 1-3; Jer. 2-3; Hesek. 16; 23Jakobus 4,4-5). Gott begehrt und verdient die ausschließliche Liebe seines Volkes (Ex 34,14; Dtn 4,24; 5,9; 6,15).
Gott nimmt die ausschließliche Anbetung und Liebe so ernst, dass er diejenigen bestraft, die sich weigern, ihm zu gehorchen. Gott bestraft nicht die Kinder und Enkel für die Sünden anderer (24:16; Hesek. 18:4), aber die traurigen Folgen der Sünden der Vorfahren können von Generation zu Generation weitergegeben werden, und unschuldige Kinder leiden unter dem, was ihre Eltern oder Großeltern getan haben. In biblischen Zeiten war es nicht ungewöhnlich, dass vier Generationen in derselben Großfamilie lebten und somit die Möglichkeit hatten, sich gegenseitig zu beeinflussen und zu beeinflussen.
Gleichzeitig kann die Frömmigkeit der Vorfahren dazu beitragen, dass nachfolgende Generationen gesegnet werden. Abrahams Glaube brachte seinen Nachkommen Segen, und Davids Wirken half den Menschen noch lange nach seinem Tod. Mein Urgroßvater betete, dass es in jeder Generation seiner Familie einen Prediger des Evangeliums geben möge, und Gott hat dieses Gebet erhört!

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Im Laufe der Jahrhunderte und bis in unsere Zeit hinein hat es erbitterte Auseinandersetzungen über die Bedeutung dieses zweiten Gebotes gegeben. Für viele, sowohl im alten Israel als auch in der Kirche, war es ein Verbot aller Skulpturen, Gemälde und Darstellungen von irgendetwas, ob religiöser Natur oder nicht, während andere diese Interpretation abgelehnt haben. Es ist anzumerken, dass beide Seiten den Anspruch auf Rechtgläubigkeit erhoben und versucht haben, der Heiligen Schrift treu zu bleiben.

In der frühen Kirche, in der nachapostolischen Zeit, gab es eine sehr starke Feindseligkeit gegenüber aller Malerei und Bildhauerei. Kunst war immer wesentlich mit Religion verbunden, und für viele Bekehrte bedeutete Kunst Heidentum und Okkultismus. Eine Zeit lang mussten Künstler, die bekehrt wurden, entweder ihre Berufung aufgeben oder auf die Herstellung von Bildern jeglicher Form verzichten.

Etwas später, in der nachapostolischen Zeit, begannen Bilder, Gemälde und Mosaike im Überfluss zu entstehen. Es gab einen sehr umfangreichen Gebrauch von ihnen und oft eine Verehrung von ihnen. Diejenigen, die Bilder benutzten, waren nicht weniger eifrig in ihrem Glauben als die Nichtbenutzer, und ihre Theologie war im Wesentlichen ähnlich.
Wenn man eine dieser beiden Positionen einnimmt, ist es wichtig, die Gründe zu verstehen, die dahinter stehen, und warum es für uns notwendig ist, beide zu verurteilen.
Wie wir gesehen haben, ist das große Übel, das das Erste Gebot verbietet, unter anderem das Konzept der Kontinuität zwischen Gott und der Schöpfung. Die griechisch-römische Welt akzeptierte die Kontinuität allen Seins, so dass eine innere Verbindung zwischen der letzten Macht oder den letzten Mächten und der Welt der Menschen und Dinge bestand.
Gordana Babic hat beobachtet: „Nach Legenden und Heiligenleben zu urteilen, scheint es, dass Bilder von Christus und den Heiligen vom einfachen Volk meist als Objekte betrachtet wurden, die selbst mit übernatürlichen Kräften durchdrungen waren. “ Die Logik in dieser Position war folgende: Jedes gemalte Bild oder jede Skulptur hatte eine Verbindung mit der ultimativen Macht und wurde durch ihre Darstellung zu einer Konzentration dieser Macht. Kein heidnischer Götzendiener hat sein Bild mit der Gesamtheit der dargestellten Macht gleichgesetzt; vielmehr hat er es als einen Brennpunkt gesehen, der einen Teil der Macht lokal konzentriert. Somit hat die Idolatrie religiöse und philosophische Wurzeln. Aufgrund des Glaubens an die Kontinuität des Seins konnte ein Mensch ein Bildnis schnitzen lassen in dem Glauben, dass es wie ein Blitzableiter eine ultimative Macht lokalisieren würde.

Diejenigen, die Bilderstürmer waren, teilten diese Ansicht und lehnten daher alle Bilder ab. In Jesaja 44,9-20 wird die Sinnlosigkeit und Absurdität der Götzen unverblümt dargelegt: Sie sind nichts. Das Problem war, dass sie für viele Bilderstürmer und auch für die Ikonodulen etwas waren.
Aufgrund dieses Glaubens schickten Herrscher, wie z. B. die römischen Kaiser, nach ihrer Machtübernahme ihr Bildnis durch das ganze Reich, um anzuzeigen, wer der aktuelle irdische Stellvertreter der Götter war. Kaiserporträts wurden verehrt; vor ihnen wurden Kerzen angezündet, und Angeklagte flüchteten zu einem Kaiserporträt, um Zuflucht zu finden.

Teilweise war das Aufkommen von Christus- und Heiligenbildern eine Herausforderung für diesen Glauben, denn diejenigen, die die christlichen Ikonen vorantrieben, brachten damit ihren Glauben zum Ausdruck, dass die Ikonen von Christus und den Heiligen das Zentrum der Macht waren. Daher wurden Kerzen zu den christlichen Bildern angezündet.
Es war Johannes Calvin, der den teuersten und dramatischsten Bruch mit dem ganzen Konzept der Kontinuität des Seins, auch bekannt als die Große Kette des Seins, vollzog. Seine Schriften stellten Gott klar als ungeschaffenes Sein dar, das nicht mit seiner Schöpfung, dem geschaffenen Sein, verwechselt oder vermischt werden darf. Calvin schrieb:
Wie sich der Herr im vorigen Gebot als der eine Gott erklärt hat, neben dem man sich keine anderen Götter vorstellen oder sie anbeten soll, so offenbart er in diesem Gebot noch deutlicher sein Wesen und die Art der Anbetung, mit der er geehrt werden soll, damit wir es nicht wagen, uns irgendwelche fleischlichen Vorstellungen von ihm zu machen. Der Zweck dieser Vorschrift ist also, dass er seine rechtmäßige Anbetung nicht durch abergläubische Riten entweihen lässt. Darum ruft er uns mit einem Wort von den fleischlichen Gebräuchen ab, die unser törichter Verstand sich auszudenken pflegt, wenn er sich Gott nach der Grobheit seiner eigenen Vorstellungen vorstellt, und er ruft uns zu dem Gottesdienst, der ihm rechtmäßig zusteht, nämlich zu dem geistlichen, den er eingesetzt hat. Er bezeichnet das, was die gröbste Übertretung dieser Art ist, nämlich den äußeren Götzendienst. Und dieses Gebot besteht aus zwei Teilen. Der erste hält uns davon ab, es zu wagen, Gott, der unbegreiflich ist, zum Gegenstand unserer Sinne zu machen oder ihn unter irgendeiner sichtbaren Form darzustellen. Der zweite verbietet uns, irgendwelchen Bildern religiöse Verehrung zu erweisen.

Es ist sehr wichtig zu beachten, dass Calvin dieses Gebot als wesentlich auf die Anbetung bezogen sah: Es geht um „die Art der Anbetung, mit der er geehrt werden soll.“

Die drei Verse dieses zweiten Gebots sind ein einziger Satz. Dieser eine Satz hat mit Anbetung und unserer Darstellung von Gott zu tun. Wenn er allgemein genommen wird, wie es einige Hebräer taten und einige Christen getan haben, dann bedeutet er eine Abschaffung aller Malerei, Skulptur und Fotografie. Eine solche Auslegung ist absurd und steht im Widerspruch zur Schrift. Als Gott selbst die Anordnungen für sein Heiligtum gab, verlangte er die Anfertigung der Bilder der Cherubim, des ehernen Stiers, der geschnitzten Granatäpfel und so weiter. Diese waren nicht für die Anbetung, sondern um sein Heiligtum zu schmücken.

Keil und Delitzsch beobachteten:
Es ist nicht nur aus dem Kontext ersichtlich, dass die Anspielung nicht auf die Anfertigung von Bildern im Allgemeinen, sondern auf die Konstruktion von Gottesfiguren als Objekte religiöser Verehrung oder Anbetung gerichtet ist, sondern dies wird in V. 5 ausdrücklich gesagt; so dass sogar Calvin bemerkt, dass „es keine Notwendigkeit gibt, zu widerlegen, was sich einige törichterweise eingebildet haben, dass Bildhauerei und Malerei jeder Art hier verurteilt werden.“ Mit der gleichen Treffsicherheit hat er kurz zuvor bemerkt, dass „obwohl Mose von Götzen spricht, kein Zweifel daran besteht, dass er implizit alle Formen falscher Anbetung verurteilt, die die Menschen für sich selbst erfunden haben“.

Selbstgemachte Götter aller Art, materielle und geistige, sind verboten, ebenso wie alle Formen der falschen Anbetung.
Ungehorsam gegenüber diesem Gebot und die Praxis der falschen Anbetung bedeutet Gericht „bis in die dritte und vierte Generation derer, die mich hassen“ (V. 5). Ellison hat die Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Aspekt dieses Satzes gelenkt. Seit der Depression der 1930er Jahre, die unter den Farmern in den 1920er Jahren begann, haben sich Veränderungen im Familienleben in den Vereinigten Staaten vollzogen. Die Erziehung wurde verwässert und verlängert, ein Prozess, der mit Horace Mann in den 1830er Jahren begann. In den 1930er Jahren wollte man die Menschen vom Arbeitsmarkt fernhalten, indem man das Alter für die Schulpflicht anhob. Viele Eltern erleben seither nur noch ihre Enkelkinder, nicht aber die vierte Generation. In Israel waren die dritte und vierte Generation in der Regel in der Nähe. Das Gericht für falsche Anbetung und falsche Lehren von Gott betrifft die ganze Familie und damit eine ganze Kultur sehr schnell.

Im Gegensatz dazu ist die Bedeutung von V. 6, dass Gottes Barmherzigkeit sich bis ins tausendste Glied erstreckt „von denen, die mich lieben und meine Gebote halten.“ So tödlich die Folgen des Bösen auch sind, noch mächtiger und dauerhafter sind die Folgen der Treue. Wegen dieses Satzes gibt es großen Grund zur Hoffnung.
Es ist wichtig zu beachten, dass zwar kein Bild die Bedeutung Gottes erfassen kann und daher aus diesem Grund falsch ist, aber der Grund, den Gott für sein Verbot angibt, ist: „Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott“ (V. 5) Die Betonung liegt auf der Exklusivität Gottes. Es wird uns gesagt,
Ich bin der HERR, das ist mein Name; und meine Ehre will ich keinem andern geben, und meinen Ruhm nicht den Götzenbildern (Jesaja 42,8).
… ich will meine Herrlichkeit nicht einem anderen geben (Jesaja 48:11).
Das hebräische Wort „eifrig“ ist eng verwandt mit „eifrig“; es gibt weder Unentschlossenheit noch irgendein halbes Maß im Herrn.
Aufgrund dieser Tatsache sieht Gottes Ordnung Strafen vor. So wie Krankheiten in einer Familie übertragen werden können, so können auch die Sünde und ihre Folgen übertragen werden. Ein Mann, der ein Familienerbe vergeudet, bestraft die nachfolgenden Generationen; ebenso ein Mann, der Gott falsch anbetet und einen falschen Glauben vertritt.

Josephus‘ Kommentar zu diesem Gebot, und auch dem ersten und dritten, ist von Interesse:
Das erste Gebot lehrt uns, daß es nur einen Gott gibt, und daß wir ihn allein anbeten sollen; das zweite gebietet uns, daß wir uns kein Bildnis eines lebendigen Wesens machen sollen, um es anzubeten; das dritte, daß wir nicht falsch bei Gott schwören sollen.

Rawlinson sah die Bedeutung dieses Gebots so: „Du sollst dir kein Götzenbild machen …, um es anzubeten. „
Wir haben vorhin gesehen, dass viele Christen in der frühen Kirche Kunst ablehnten, weil sie sie als heidnisch ansahen, weil Kunst so wesentlich mit Religion verbunden ist. Es besteht die Notwendigkeit, eine christliche Lehre von der Kunst zu formulieren und ihre Implikationen für unseren Glauben zu sehen.

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch

Die Begründung für dieses Gebot finde ich besonders spannend: „denn ich bin voll eifersüchtig“!
Ich glaub, wenn wir dies wirklich verstanden haben: Jehovah will eine Beziehung mit mir! und mit dir! Und wie ist das in einer Beziehung? Wird dein Lebenspartner nicht eifersüchtig, wenn du dich für eine andere Person oder eine andere Sache (Tier, Auto, Freizeit) mehr interessierst, als für deinen Partner? Und genau so sieht es Jehovah auch! Wenn ich also mich mehr um Pastor Müller auf youtube drehe anstatt um Jehovah – dann wird Jehovah eifersüchtig! Wenn ich mich mehr um bibel.Brodcasting drehe anstatt um Jehovah – dann wird Jehovah eifersüchtig! Weil ER will mit mir und dir reden – und wenn wir anstatt IHM zuzuhören, und SEIN Wort zu lesen, unsere Zeit vertrödeln und einer Schwester Wichtig auf bibel.brodcasting oder youtube folgen – dann ist das aus Jehovahs Sicht wirklich echter Götzendienst!
(übrigens: deshalb wurden vor vielen Jahren die Namen der Vortragsredner nicht hervorgehoben und Artikel erschienen anonym!)

Die Beziehung und das gegenseitige Wissen von Jesus und dem Vater sind einzigartig

Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.
Elberfelder 1871 – Lukas 10,22

Mein Vater hat mir Vollmacht über alles gegeben. Niemand außer dem Vater kennt den Sohn wirklich, und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und jenen, denen der Sohn den Vater offenbaren will.«
Neues Leben – Bibel 2006 – Lukas 10:22

„Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden und so begreift niemand außer dem Vater, wer der Sohn ist, und außer dem Sohn und dem der Sohn es wohl zu enthüllen wünscht, wer der Vater ist.“
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Lukas 10,22

Dieses „alles“, das dem Sohn übergeben ist, wird hier nicht im einzelnen aufgezählt. Johannes aber, der so schlicht vom Sohn schreibt, der uns gegeben worden ist (3,16), spricht von vielen Dingen, die der Vater in Seine Hände gegeben hatte (3,35). Nicht nur das Werk der Schöpfung (1,3) und das Werk der Erlösung (17,4), sondern auch alles Gericht wurde Ihm übergeben (5,22); und „Gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat er auch dem Sohne gegeben, Leben zu haben in sich selbst“ (5,26). Die Werke, die Er tat, waren Ihm vom Vater gegeben (5,36), und alle, die an Ihn glauben, sind eine Gabe des Vaters an Ihn (6,37.39). Sie werden „die Schafe“ genannt, die der Vater Ihm gegeben hatte (10,29), und Er nennt sie die „Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (17,6). Der Vater gab Ihm die Worte, die Er den Seinigen gab (17,8), und die Herrlichkeit gar, welche der Vater Ihm gab, gibt Er ihnen, wiewohl Er auch Seine eigene Herrlichkeit beim Vater besitzt. Und Er bittet, daß die Seinigen diese Herrlichkeit sehen möchten (17,24). Das „alles“, das Ihm vom Vater „übergeben“ war, reicht von den Uranfängen her bis in alle kommenden Ewigkeiten.
 Nirgends kommt Lukas in seinem Evangelium dem Thema des Johannesevangeliums so nahe, wie in diesem Abschnitt. Wir sehen hier den Herrn wie in Joh 17, wie Er zum Vater spricht, wie Er sich an den Kindlein freut, die Sein Heil kennen, und wie Er sich als den bezeichnet, der den Vater offenbart wie in Joh 1,18.
 Der Sohn hat den Vater geoffenbart, Er ist der Weg zum Vater, offenbart die Wahrheit über den Vater und gibt den Seinigen Leben vom Vater (Joh 14,6). Aber es gibt auch einen einzigartigen Sinn, in dem nur der Vater den Sohn erkennt. Es sind Herrlichkeiten in Seiner gesegneten Person, die nur der Vater schätzen kann. Wenn wir Ihn sehen werden, wie Er ist (1Jo 3,2), wird Er Seine Schönheit und Herrlichkeit nicht vor uns verbergen, aber sie übersteigen unser Fassungsvermögen so vollständig, daß wir, wiewohl wir in alle Ewigkeit immer tiefer in Seine Erkenntnis eindringen werden, nie an einen Punkt gelangen werden, an dem wir nicht noch weitere unvergängliche Herrlichkeiten Seiner Person schauen würden. Wir haben hier eine so herrliche Person vor uns, deren Größe und Pracht nie genug gerühmt werden kann. Die erhabensten Gedanken, die wir je über Ihn gehegt haben mögen, und die schönsten Worte, die wir je über Ihn haben sprechen können, vermögen die Wunder Seiner herrlichen Person nie auszuschöpfen.
  O Vater! Einer ist’s vor allen,
 Auf Ihn blickst Du mit Wohlgefallen,
 Auf den geliebten, eig’nen Sohn.
 Wie in dem Schoß der Ewigkeiten,
 So war Er’s in der Füll‘ der Zeiten,
 Und jetzt als Mensch auf Deinem Thron.
 In Ihm sind Deine Wesenheiten,
 Dein Abdruck ist Er und Dein Bild,
 der Abglanz Deiner Herrlichkeiten;
 Er ist’s, der Dein Verlangen stillt.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

In V. 21 war von der Offenbarung an die Jünger die Rede. Jetzt aber, in V. 22, wird klargestellt, dass es diese Offenbarung nur durch Jesus gibt. Was Jesus später in Joh 14,6 sagt (»niemand kommt zum Vater denn durch mich«), das liegt bereits in Lk 10,22; Mt 11,27 vor.

»Alles«, so beginnt diese Aussage Jesu, »alles ist mir übergeben von meinem Vater«. Er ist also der vollständige Offenbarer. Seine Offenbarung kann später weder aufgehoben noch ergänzt werden (vgl. Heb 1,1ff.). Für die Juden war diese Aussage insofern verständlich, als sie die vollkommene Tora, die Weisung, vom Messias erwarteten.

Dass Jesus dieser vollständige Offenbarer sein kann, hängt mit der einzigartigen Sohnesverbindung zusammen, in der er zum Vater steht: »Niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn«. Letzteres leuchtet unmittelbar ein, da ja der Gottes – »Sohn« Jesus vom Himmel herabkam. Er war in Ewigkeit bei Gott, wie Joh 1,1ff sagt. Er hat als Einziger unter den Menschen Gott gesehen. Deshalb ist seine Verkündigung von Gott einzigartig (Joh 1,18). Aber wie steht es mit dem ersten Teil der Aussage, dass nämlich »niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater«? Auch da muss man sagen, dass die göttliche Würde des Sohnes »nur« dem »Vater« im Vollsinn bekannt sein kann. Denn wenn »der Sohn« von Ewigkeit her beim Vater war (Joh 1,1ff.), dann kann keiner der sterblichen Menschen »wissen«, wer er vom Ursprung her eigentlich ist (vgl. Joh 3,12ff.). Wir Menschen erfahren es nur von Jesus selbst bzw. durch den Heiligen Geist (vgl. Joh 14,6ff.; Joh 16,7ff.; Joh 17,8ff.; Mt 16,17; 1 Kor 2,6ff.).
Nun fehlt uns noch der letzte Teil von V. 22: »… und wem es der Sohn offenbaren will«. Diese Worte bestätigen unsere vorige Auslegung. Denn sie stellen klar, dass es in V. 21 und V. 22 um das Thema »Offenbarung« geht. Das ist der Unterschied zu Mt 28,18, wo das Thema »Weltherrschaft« im Mittelpunkt steht. Sie stellen weiterhin klar, dass nur Jesus letztgültig sagen kann, wer der »Vater« und wer der »Sohn«, wer die dreieinige Gottheit und was der göttliche Heilsplan ist. Er hat diese Aufschlüsse seiner Gemeinde geoffenbart. Die früheste Gemeinde hat sie dann im Neuen Testament niedergelegt. Wer also am NT vorübergeht, weiß nichts Endgültiges und nichts Vollständiges von Gott (Heb 1,1ff.).

Gerhard Maier – Edition C

In derselben Stunde freute er sich im [oder durch den] Heiligen Geist (Lukas 10:21a) und begann zu beten. Jeschua wies in seinem Gebet auf drei Dinge hin. Erstens erklärte er, warum einige glaubten und andere nicht (Lukas 10,21b). Der Grund für den Unglauben war, dass diese Dinge aufgrund ihrer Sünde vor ihnen verborgen geblieben waren. Obwohl sie weise und verständig waren, lehnten sie den Messias ab. Umgekehrt lag der Grund für den Glauben darin, dass diese Dinge denen offenbart worden waren, die als geistliche Säuglinge galten. Zweitens offenbarte Jeschua alles, was die Gläubigen über Gott den Vater wissen (Lukas 10:22). Keiner kennt den Vater wie der Sohn, und keiner kennt den Sohn wie den Vater. Was die Gläubigen über beide wissen können, kommt durch den Sohn. Drittens hatten diese Jünger einen einzigartigen Vorteil (Lukas 10:23-24). Viele Könige und Propheten der hebräischen Bibel wünschten sich, die Erfüllung dieser messianischen Tage zu sehen, aber sie starben, bevor Jeschua auf der Bildfläche erschienen war. Diese Jünger jedoch sahen den messianischen König. Sie bekamen einen einzigartigen Vorteil und wurden auf besondere Weise gesegnet, da sie die Prophezeiungen und die Wünsche der Propheten und Könige erfüllt sahen.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Da haben wir es wieder: keine Kirche, keine Gemeindschaft kann uns das vermitteln, was Jesus uns vermitteln kann. Dafür müssen wir „nur“ die Bibel unter Gebet lesen – und diese Beziehung aufrecht erhalten!

Mir sind alle Dinge übergeben worden: Das ist die Erklärung Jesu, dass er als Sohn Gottes absolute Autorität besitzt (siehe Johannes 10:18; 17:2). Eine ähnliche Aussage macht er in Mt 28,18. außer dem Vater . . . außer dem Sohn: Jesus erklärt seine einzigartige Beziehung zu Gott, dem Vater. Der Herr offenbart sich nur durch Jesus. Um Gott zu kennen, muss man seinen Sohn, Jesus, kennen.

Die Nelson Studienbibel

Der Vater und der Sohn haben eine innige Beziehung zueinander. Jesus kam auf die Erde, um den Vater einer verlorenen Welt zu offenbaren (siehe Johannes 1,1-18).

New Living Translation Study Bible

Die Beziehung und das gegenseitige Wissen von Jesus und dem Vater sind einzigartig: Nur der Vater kennt den Sohn vollkommen und befähigt andere, das wahre Wesen des Sohnes anzuerkennen (Mt 16,17). Nur der Sohn kann den Vater in Übereinstimmung mit seiner souveränen Gnadenwahl bekannt machen (Joh 14,6–11; 17,6).

Reformations-Studien-Bibel

In 4. Mose lesen wir, dass Jehova einen Israeliten, der am Sabbat Holz gesammelt hatte, zum Tod verurteilte.

Wenn jetzt aber jemand ganz bewusst Sachen tut, obwohl er weiß, dass ich das total ätzend findet, macht er den dann ja zum Affen. Er hat mich beleidigt und muss dafür sterben. Wer so drauf ist, muss aus der Gemeinschaft rausfliegen. Egal ob der ein Israelit ist oder ein Ausländer, er hat bei euch nichts zu suchen. Der hat eine ganz klare Ansage von mir, eurem Gott, mit Absicht nicht beachtet.“
Jemand macht den Sonntag lächerlich
In der Zeit, als die Israeliten noch in der Wüste wanderten, erwischten sie einen Typen, der am Sonntag Öl für die Heizung am Umfüllen war. Die Leute, die das beobachtet hatten, nahmen den fest und brachten ihn zu Mose und Aaron während einer Versammlung, bei der die ganze Gemeinschaft dabei war. Für so eine Tat gab es aber noch kein Gesetz, darum steckte man den Typen erst mal in den Knast.
VolxBibel – Numeri 15,30–34

Das Wesen aber, das es mit erhobener Hand tut,
vom Sproß oder vom Gast,
IHN schmäht er,
gerodet wird dieses Wesen aus dem Innern seines Volkes,
denn SEINES Wortes hat er gespottet,
sein Gebot gesprengt,
gerodet wird, gerodet jenes Wesen, – sein Fehl auf es!
Söhne Jissraels waren in der Wüste, sie fanden einen Mann
Hölzer stoppelnd am Tag der Wochenfeier,
es nahten, die ihn Hölzer stoppelnd fanden, ihn heran zu Mosche und zu Aharon und zu aller Gemeinschaft.
Sie legten ihn in Gewahrsam,
denn es war nicht erdeutlicht, was ihm zu tun sei.
Buber & Rosenzweig – 4.Mose 15,30–34

Aber die Seele, die etwas tut mit aufgehobener Hand, von den Eingebornen und von den Fremdlingen, den Jehova lästert ein solcher, und selbige Seele werde ausgerottet aus ihrem Volke;
denn das Wort Jehovas hat er verachtet, und seine Gebote gebrochen; ausgerottet soll selbige Seele werden, ihre Schuld liegt auf ihr.
Und als die Söhne Israels in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz las am Tage der Ruhe.
Und es führten ihn, die ihn gefunden Holz lesend, zu Mose und zu Aaron und zur ganzen Gemeinde.
Und sie legten ihn in Verhaft; denn es war nicht entschieden, was ihm geschehen sollte.
de Wette Bibel – 4.Mose 15:30–34

Aber was für ein Mensch war der Mann, der das Sabbatgesetz übertrat? Tat ihm sein Verhalten leid? Hatte er schon vorher gegen Jehovas Gesetze verstoßen? Hatte er Warnungen in den Wind geschlagen? Die Bibel verrät darüber nichts.

Oh doch! Die Bibel verrät eine ganze Menge darüber – nur muß man unbedingt mit dem Bibelmicado aufhören! Lest doch mal die Bibel als Buch! Denn wenn wir die Verse davor lesen, wird sicher jedem der lesen kann, klar, warum der Mann Holz sammelte – und dann auch, warum es gerecht war, diesen Übeltäter von Jehovah richten zu lassen!

Aber schauen wir uns andere Kommentare an:

Der Ausdruck „Sabbat“ stammt von einem hebräischen Wurzelwort, das „ruhen, aufhören, mit Arbeit aufhören“ bedeutet. Die Bibel erläuterte im einzelnen, daß kein Israelit am Sabbattag kochen oder backen, Holz sammeln, Lasten tragen oder Geschäfte abwickeln durfte (2 Mose 16:23, 29; 4 Mose 15:32-35; Nehemia 13:15). Jeder Israelit, der am Sabbat arbeitete, sollte „bestimmt zu Tode gebracht werden“ (2 Mose 31:15).

Erwachet! 22.Mai 1975

Ach ja, „ihr“ wusstet es einmal 🙂

Der letzte Abschnitt mit zusätzlichen Bestimmungen betrifft vorsätzliche Sünden, also Sünden, die im vollen Bewußtsein ihrer Sündhaftigkeit und absichtlich begangen wurden. Für diese Sünden gab es im AT kein Opfer. Solche Sünden werden als gotteslästerlich bezeichnet, weil mit ihnen stolz die Unterordnung verweigert wird und das Herrsein Jahwes und seine Bundesbestimmungen in Frage gestellt werden. Das Ausrotten aus dem Volk meint hier wie an anderen Stellen sowohl den Ausschluß als auch den Tod (vgl. 1Mo 17,14 und den Kommentar zu 3Mo 7,20; 17,4 ).
Als mögliches Beispiel für eine solche vorsätzliche Sünde (V. 30-31 ) berichtet der Autor von einem Mann, den man fand, wie er am Sabbat Holz aufsammelte . Da nicht klar war, was zu geschehen hatte, vielleicht weil man nicht wußte, ob es sich um eine vorsätzliche Sünde handelte, wurde der Mann gefangen gehalten, bis der Herr das Urteil gesprochen hatte: Der Mann muß sterben. Er wurde außerhalb des Lagers… zu Tode gesteinigt . Mit diesem Beispiel wird deutlich illustriert, wie Gott seine Bestimmungen über vorsätzliche Sünden (V. 30-31 ) verstand.

Walvoord Bibelkommentar

So einfach ist das? Übrigens: der Walvoord Bibelkommentar ist von einer „normalen Bibelschule“ – in der junge Menschen den Inhalt der Bibel kennen lernen – ähnliche Schulen gibt es auch in Dt – wie zum Beispiel „am Köritzer See“

Sünden, die mit erhobener Hand begangen werden, müssen sich auf bewusste, absichtliche Sünden beziehen, da diese mit unabsichtlichen Sünden verglichen werden (V. 22, 24, 27). Eine „hohe Hand“ deutet darauf hin, dass man die Hand trotzig gegen Gott erhebt, und eine solche Sünde kann nicht gesühnt werden (siehe Heb 10,26-30). Diejenigen, die bewusst und absichtlich sündigen, werden abgeschnitten (d. h. sie sterben plötzlich und auf mysteriöse Weise als Strafe Gottes; siehe Gen 17,14; Ex 12,15; 31,14; Num 9,13 und Anmerkung zu 9,6-14).

15:32-36 Ein Sabbatbrecher wird hingerichtet. Hier scheint es sich um eine „schwere Sünde“ zu handeln, die auch noch öffentlich begangen wurde, so dass der Täter tatsächlich hingerichtet und nicht nur „abgeschnitten“ wurde (vgl. V. 30-31), was nur galt, wenn der Täter unentdeckt blieb. In diesem Fall ist es klar, dass der Mann gesündigt hat, denn alle Arbeiten am Sabbat sind verboten (Ex 20,10), auch das Anzünden eines Feuers (Ex 35,3). In diesem Fall wusste das Volk jedoch nicht, wie seine Strafe aussehen sollte: Es war nicht klar, was mit ihm geschehen sollte (Num. 15:34). Die Art und Weise seiner Hinrichtung unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung des Sabbats.

Die ESV Studienbibel

Als die Israeliten einmal in der Wüste waren, stießen sie auf einen Mann, der Holz sammelte. Die Weisen sagen, dass der Ausdruck „in der Wildnis“ hier verwendet wurde, um den Mann als Zelophehad zu identifizieren, dessen Töchter ihn in 27: 3 als „in der Wildnis“ (Bekhor Shor) gestorben beschreiben. Das Verb „Sammeln“ bezieht sich auf das hebräische Wort für „Stroh“; er sammelte Anzünder (Kimhi). Sie „stießen“ nicht auf ihn, sie „fanden“ ihn (OJPS) – eindeutig hatte Moses ihnen gesagt, sie sollten ein Auge auf ihn haben. Sie wussten, dass er „das Manna] gern in einem Topf kochte“ (11: 8), was nur die Bösen unter ihnen taten (Hizkuni). Es war zweifellos der zweite Sabbat, wie Raschi sagt, da sie an ihrem ersten Sabbat in der Wildnis noch nicht alle Einzelheiten darüber erhalten hatten, was die Einhaltung des Sabbats beinhalten sollte. Da wir genau wissen, dass die Israeliten „in der Wildnis“ waren, wäre es sinnlos, dies zu sagen, es sei denn, dies geschah, sobald sie in der Wildnis waren (Gersonides). Das Sammeln von Holz gehört nicht zu den 39 verbotenen Arbeitskategorien. Seine Sünde war, dass er nicht an seiner Stelle blieb, sondern Exo 16,29 verletzte:, „niemand soll am siebten Tag seinen Platz verlassen“ (Abarbanel).

Die Bibel der Kommentatoren

Wer b’yad ramah (mit hoher Hand) sündigt, lästert den HERRN und wird karet (abgeschnitten). Für dreisten Trotz kann ein Mensch oder seine Seele vom Leben in der Gemeinschaft (oder vom zukünftigen Leben entweder durch seine Kinder oder in der kommenden Welt oder beides) abgeschnitten werden (Num. 15:27-31).
So ergeht es auch dem Mann, der am Schabbat Stöcke sammelt. Binden, Schneiden und Tragen, allesamt m’lachah (zugewiesene Aufgaben), sind am Schabbat verboten. Wenn die Person angemessen gewarnt wird, aber trotzdem weitermacht und b’yad ramah (Num. 15:32-36) sündigt, verlangt das Vergehen eine Karet. Aber niemand weiß, was zu tun ist [Sifri, Raschi in Sanh. 78b], also wird der Mann vor Mosche gebracht, der den HERRN befragt.

Jeffrey Enoch Feinberg – Gehe zu 4.Mose

Obwohl die schamlose Missachtung des Herrn mit Karet bestraft wird, wird die vorsätzliche Schändung des Sabbats noch härter bestraft: Zusätzlich zum Karet wird der Täter mit dem Tod bestraft. Diese doppelte Strafe für Sabbatverstöße wird in Exodus 31:14 als Gesetz zitiert, das jedoch auf dem Fall der Person beruhen könnte, die beim Holzsammeln am Sabbat ertappt wurde und deren Strafe durch ein Orakel festgelegt wurde. Für Details siehe Exkurs 37. Dies ist eine von vier orakelhaften Rechtsentscheidungen, die Mose zugeschrieben werden (siehe V. 34).

Einmal, als die Israeliten in der Wüste waren Ramban behauptet, dass diese Begebenheit aus chronologischen Gründen hier platziert wurde: Sie ereignete sich am ersten Schabbat nach dem Fiasko der Aufklärungsmission (Kap. 13-14).

Sammeln Hebräisch mekoshesh ist ein Verb, das aus dem Substantiv kash, „Stoppeln“, gebildet wird. Das Verb wird für das Sammeln von Stoppeln (5. Mose 5:12) oder Holzstücken (1. Könige 17:10, 12) verwendet.

Jakob Milgrom – Der JPS Tora-Kommentar

Im zweiten Abschnitt geht es um die Sünden des Vorsatzes, die anmaßenden Sünden. Wir haben eine Erklärung, was diese Sünde ist, in V. 30-31, und in V. 32-36 ein Beispiel für eine solche Sünde. Menschen, die solche Sünden begehen, tun dies in Arroganz und Stolz; sie zeigen Verachtung für Gott und sein Wort. Was Gott sagt, ist für sie Unsinn, und sie verletzen Gottes Gesetz vielleicht sogar absichtlich und schamlos, um seine Bedeutungslosigkeit zu erklären. Anstatt Gott anzubeten, trotzen sie Ihm; einige solcher Menschen haben im Laufe der Generationen Gott herausgefordert, sie für ihre Gesetzesübertretungen zu erschlagen.

Wir haben in Matthäus 12,32 den Hinweis unseres Herrn auf die unverzeihliche Sünde. Die Einzelheiten der Sünde werden nicht genannt. Es ist nicht nur eine Tat, sondern auch der Geist der radikalen Verachtung Gottes und eine Umkehrung der gesamten moralischen Ordnung. Solche Menschen brechen ein Gesetz, weil es Gottes Gesetz ist, um zu zeigen, dass für sie das Böse gut und das Gute böse ist. Gott kann für sie keine Gesetze erlassen, behaupten sie. Sie leugnen damit nicht nur Gott, sondern erklären auch, dass der Mensch als sein eigener Gott tun kann, was er will.

An dieser Stelle gibt es einen wichtigen Aspekt zu diesem Gesetz. Viele, ja die meisten Gesetze Gottes können nur von Gott durchgesetzt werden: Praktisch alle Vergehen gegen Gott werden von ihm in seiner Vorsehungszeit oder in der Ewigkeit bestraft. Nur sehr wenige Vergehen, die sich direkt gegen Gott richten, können von Menschen bestraft werden. In diesem Fall verlangt Gott die Bestrafung durch den Menschen, weil die grundlegende Ordnung der gesamten Gesellschaft auf dem Spiel steht. Gott ist die einzig gültige letzte Quelle allen Rechts, und jeder, der Gottes Legitimität als Quelle von Recht und Moral angreift, strebt danach, die Gesellschaft und alles Recht zu zerstören. Es gab also Sünden, für die es keine Sühne, sondern nur Gericht geben konnte. Solche Vergehen werden als Sünden „mit hoher Hand“ bezeichnet (Num. 33:3).

Dann, in V. 32-36, wird uns ein Beispiel für eine solche Sünde gegeben. In Exodus 35,2-3 wird für ein solches Vergehen der Tod gefordert, weil Gott in der Wüste Manna für Israel bereitstellte; Er sorgte auf wundersame Weise für ihren Schutz und gab ihnen Nahrung, die über den Sabbat hinweg unverdorben blieb. Dies war ein Gesetz, das von Israel verlangte, sich an jedem Sabbat an die Bedeutung von Gottes Vorsehung und wundersamer Fürsorge zu erinnern.

Der Mann, auf den in diesen Versen Bezug genommen wird, brauchte am Sabbat kein Feuer; er hatte Manna vom Vortag vorbereitet, um sich und seine Familie zu ernähren. Die Tatsache, dass er kein Feuer gemacht hatte, zeigt deutlich, dass er sich etwas vorgenommen hatte. Das Gesetz in 2 Mose 35,2-3 bezog sich auf das Anzünden eines Feuers. Er spielte also ein legales Spiel, indem er Verachtung für Gottes Gesetz zeigte, während er legal nicht gegen den Buchstaben des Gesetzes verstieß. James Moffatt gibt V. 33-34 so wieder:
Diejenigen, die ihn beim Sammeln von Brennstoff erwischten, brachten ihn vor Mose und Aaron und die ganze Gemeinde, die ihn unter Arrest stellten, da es kein klares Gesetz gab, wie er zu bestrafen war.

Er kannte das Gesetz aus Exodus 35:2-3; technisch gesehen hat er es nicht gebrochen. Er sammelte öffentlich Stöcke in seiner Verachtung für Gottes Gesetz. Gott befahl die Hinrichtung dieses Mannes; dies ist die einzige bekannte Strafe für einen solchen Sabbatbruch. Hier ist die Bedeutung offensichtlich. Unmittelbar nach dem Ausspruch gegen anmaßende und vorsätzliche Sünden entschied sich dieser Mann, seine Verachtung für Gott und sein Gesetz auf offene und öffentliche Weise zu zeigen. Die Strafe Gottes war der Tod.

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch

Manchmal sündigen wir gegen den Herrn durch das, was wir tun, und manchmal durch das, was wir nicht tun (Lukas 7,36-50). Sünden der Unwissenheit werden nicht automatisch vergeben, nur weil wir unabsichtlich Gottes Gebote vergessen haben; diese Sünden müssen wir dem Herrn bekennen, genauso wie wir begangene Sünden bekennen (1. Johannes 1,9).5 Die Tatsache, dass Gott Unterlassungssünden vergab, bedeutete nicht, dass er „nachsichtig mit der Sünde“ war, denn es musste noch Blut vergossen werden, bevor dem Sünder vergeben werden konnte.

Fürchte den Herrn (V. 30-36). Anmaßend“ zu sündigen bedeutet, Gottes Gesetz absichtlich und arrogant zu missachten, wohl wissend um die damit verbundene Gefahr. Im Hebräischen heißt es wörtlich: „mit erhobener Hand sündigen“, so als würde man Gott mit der Faust ins Gesicht schlagen und ihn herausfordern, etwas zu tun. Anmaßende Sünden werden von Menschen begangen, die „keine Gottesfurcht vor ihren Augen“ haben (Röm 3,18).

Gott befahl, solche Sünder aus dem Volk auszuschneiden, was bedeutet, dass sie zu Tode gesteinigt wurden. Sie waren nicht nur ungehorsam gegenüber Gottes Gesetz, sondern taten es auch in einer Weise, dass sie sich Gottes Willen widersetzten und Gottes Wort verachteten. Für vorsätzlich begangene Sünden wurden keine Opfer dargebracht, also wurde auch keine Vergebung am Altar angeboten. (- Als David mit Batseba Ehebruch beging, war das eine vorsätzliche Sünde, die dem Willen Gottes zuwiderlief, und sie war besonders abscheulich, weil er der König war und nicht nur die Gesetze Gottes kannte, sondern auch die Verantwortung hatte, sie durchzusetzen. Er konnte kein Opfer bringen (Ps. 51:15), also warf er sich ganz auf die Barmherzigkeit Gottes. Der Herr vergab ihm, aber David musste die schmerzlichen Folgen seiner Sünde ertragen (2 Sam 12,13-14). -)

Ein Beispiel für selbstherrliche Sünde findet sich bei Mose im Bericht über den Mann, der am Sabbat Brennmaterial sammelte (Num 15,32-36). Dieser Mann kannte zweifellos Gottes Gebote (2. Mose 20,8-11; 31,12-17), und doch missachtete er sie vorsätzlich. Offenbar sammelte er Stöcke, um ein Feuer zu machen, und es war verboten, am Sabbat ein Feuer zu entfachen (35:1-3). Da dies für die Juden eine neue Erfahrung war, fragte Mose nach dem Willen des Herrn, und Gott befahl ihm, das Volk zu veranlassen, den unverschämten Übeltäter zu steinigen.

Es ist gefährlich, wenn Christen sagen: „Ich werde weitermachen und sündigen, denn danach kann ich Gott bitten, mir zu vergeben. Sie sehen Gottes Verheißung in 1. Johannes 1,9 als einen „religiösen Hasenfuß“, der ihnen aus der Patsche hilft, nachdem sie Gott absichtlich ungehorsam waren. Bekennende Christen, die wiederholt und absichtlich sündigen, sind wahrscheinlich gar keine Christen (Röm. 6; 1. Johannes 3,7-10; 5,1-5, 18); und wahre Gläubige, die diese leichtsinnige Haltung einnehmen, werden vom Vater gezüchtigt, bis sie sich seinem Willen unterwerfen (Hebr. 12,3-15). Als der deutsche Dichter Heine auf seinem Sterbebett sagte: „Natürlich wird Gott mir vergeben; das ist seine Aufgabe“, verstand er weder die Schrecklichkeit der Sünde noch den hohen Preis der Gnade Gottes.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Bald, nachdem die Israeliten in die Wüste zurückgekehrt waren, kam es zu einem Fall von Sabbatübertretung. Die Umstände machten ihn zu einer Angelegenheit von besonderer Schuld. Gottes Ankündigung, Israel zu enterben, hatte eine rebellische Haltung aufflammen lassen. Einer aus dem Volk war wütend, weil ihm der Zutritt nach Kanaan verwehrt war. Er war entschlossen, seine Verachtung für Gottes Gesetz kundzutun. Er wagte es, das vierte Gebot zu übertreten, indem er am Sabbat außerhalb des Lagers Brennholz sammelte. Während der Wüstenwanderung war das Entfachen von Feuer am siebten Tag verboten (vgl. 2. Mose 35,3). Das Verbot sollte nicht im Land Kanaan gelten, wo es wegen der Härte des Klimas oft eine Notwendigkeit war, Feuer zu machen. Doch in der Wüste benötigte man kein Feuer, um sich zu wärmen. Der Mann übertrat willentlich und absichtlich das vierte Gebot. Es war keine Sünde aus Gedankenlosigkeit oder Unwissenheit, sondern aus Vermessenheit.

Ellen G.White – Wie alles begann: Von der Schöpfung bis zum König David


Was lernen wir also? Wir dürfen niemals nie nur einen Kommentar lesen – und erst Recht dürfen wir Verse aus dem Zusammenhang reißen! Verse aus dem Zusammenhang zu reißen, führt automatisch zu falscher Auslegung! Und der Mittelpunkt der Bibel ist NICHT der Mensch! sondern Jehovah!

Jehova ist nie ungerecht

Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott (El) der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!
Elberfelder 1871 – 5.Mose 32,4

Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut. Er ist ein Fels – auf ihn ist stets Verlaß. Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu.
Hoffnung für alle – 1996 – Deuteronomium 32,4

Der Hort, untadlig ist sein Tun, Denn alle seine Wege, sie sind Recht; Ein Gott der Treue, ohne Trug, Gerecht und grade ist er.
Neftali-Herz-Tur-Sinai – 5.Mose 32:4

Er ist der Fels. Untadelig ist sein Tun. Alle seine Wege sind richtig. Er ist ein treuer Gott und ohne Falsch. Er ist gerecht und gerade.“
Bruns 2013 – 5.Mose 32,4

Nachdem ich vor ein paar Tagen das Lied des Moses als ganzes betrachtet hatte – nun nur den Vers 4

Die Beschreibung Gottes, die in diesem Vers gegeben wird, steht im krassen Gegensatz zu der folgenden Beschreibung seines Volkes (V. 5-9 ). Er ist der Fels (vgl. V. 15.18.30-31 ; 2Sam 22,2-3; Ps 18,3; Hab 1,12 ). Das bedeutet, daß Gott fest und beständig ist. So besteht die einzige Stabilität im Leben darin, sich an ihn, den großen Felsen, zu klammern. Seine Taten (Handlungen) sind vollkommen (vgl. 2Sam 22,31 ), und er ist fair ( gerecht ) in allen seinen Beziehungen zu den Menschen. Anders als die Götter des Alten Orients, deren Anhänger glaubten, daß sie oft unmoralisch und launenhaft waren, kann man sich auf den Herrn immer verlassen. Er ist treu (vgl. 5Mo 7,9 ) und tut immer, was moralisch richtig ist ( er tut nichts Falsches ).

Walvoord Bibelkommentar

Fels In diesem Kapitel gibt es die ersten Beispiele in der Schrift, wo „Fels“ als Name Gottes vorkommt (V. 15.18.30; in 1.Mose 49,24 steht ein ähnliches Bild mit einem anderen hebräischen Wort). Dieser Begriff drückt Gottes unerschütterliche Treue und Beständigkeit aus und kommt in den Psalmen und anderen poetischen Stellen häufig vor (Ps 95,1; Jes 44,8).

Reformations-Studien-Bibel

Fels. Lass „Er ist“ aus und lies „Der Fels, sein Werk ist vollkommen“. Wird in diesem Lied fünfmal von Jehova verwendet (die Zahl der Gnade, siehe Ap. 10), V. 4, 15, 18, 30, 31. Zweimal in Ironie verwendet (Ap. 6), Vv. 31, 37. Vgl. 2 Sam. 22:31, 32.
GOTT = Heb. ‚ēl.

The Companion Bible

Im Gegensatz zu den machtlosen Göttern der Völker (V. 37) gibt Gott seinem Volk Leben, Stabilität und Glück (V. 15, 18, 30, 31). Das glückliche Leben, das er schenkt, basiert auf seinen perfekten Werken. Wie ein fester Felsen, der den tosenden Wassern einer stürmischen See standhält, halten Gott und seine Werke dem Chaos stand, das ein sündiges Leben verursacht. Er ist die sichere Grundlage für alle Wahrheit in einer Welt der Täuschung. Deshalb wird er niemals zulassen, dass Lügen die Gerechtigkeit verdrehen (Zeph. 3:5). Stattdessen wird er als gerechter Richter diejenigen schützen, die unterdrückt wurden. Kurz bevor die Israeliten das Land Kanaan betraten, um eine neue Nation zu gründen, pries Mose den Gott, der die perfekte Grundlage für jede Gesellschaft ist.

Die Nelson Studienbibel

Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg. Am Ende der Wüstenreise spricht Mose von Gott als dem Felsen, dessen Tun vollkommen ist und dessen Wege recht sind (s. 5 Mose 32,4).
Diese Aussage werden wir sicherlich alle unterstreichen. Und trotzdem kommt es bei uns – so wie bei Mose – zu Situationen, in denen unser Vertrauen auf die Führung Gottes ins Wanken gerät. Wir greifen dann zu Mitteln, die aus menschlicher Sicht zwar gut erscheinen, aber eigenwillig sind. Wie kann es dazu kommen?
Es gibt Zeiten oder Situationen in unserem Leben, da stehen Verantwortung, Sorgen oder Probleme wie Berge vor uns.

Je weniger wir uns solchen Situationen gewachsen fühlen, desto eher besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr auf die Führung Gottes vertrauen, sondern auf eigene Mittel zurückgreifen.
„Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg.“

Bleib in mir – 2021

„Der Fels: Vollkommen ist sein Tun“ (V. 4). Er ist der Fels, nicht ein Fels. Es kann keinen anderen Felsen geben als ihn. Sein Werk ist vollkommen. Nicht der geringste Fehler zeigt sich an dem, was von seiner Hand kommt. Alles trägt den Stempel unbedingter Vollkommenheit. Dies wird bald allen Geschöpfen offenbar werden. Doch der Glaube erkennt es jetzt schon und findet eine Quelle göttlichen Trostes darin. „Denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ Die Ungläubigen mögen darüber spöttisch lächeln und in ihrer eingebildeten Klugheit die Handlungen Gottes kritisieren, aber ihre Dummheit wird bald allen offenbar werden. „Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: ‚Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst‘ “ (Röm 3,4). Wehe denen, die sich anmaßen, die Vollkommenheit der Worte und Werke des allein weisen und allmächtigen Gottes infrage zu stellen! Wir haben es mit einem Gott zu tun, der immer treu bleibt und sich selbst nicht verleugnen kann, dessen Wege vollkommen sind und der, wenn der Feind sein Äußerstes getan hat und den Höhepunkt seiner boshaften Pläne erreicht hat, sich selbst verherrlichen und allgemeine und ewige Segnungen einführen wird.

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

In diesem Abschnitt beginnt das Gedicht, Gottes Eigenschaften zu verkünden, wie in Vers 3 versprochen. Es stellt die These auf, dass Gott vollkommen gerecht und treu ist, während Israel ungläubig, töricht und undankbar ist (V. 4-6). Das Gedicht fährt fort, diese beiden Themen zu vertiefen. Es erinnert an Gottes väterliche Freundlichkeit gegenüber Israel von Anfang an: Er teilte die Erde unter vielen Völkern auf, nahm aber nur Israel als sein eigenes Volk an. Er allein sorgte für Israels Bedürfnisse in der Wüste, brachte es sicher in das verheißene Land und versorgte es mit Überfluss (V. 7-14). Doch der Wohlstand verdrehte Israel den Kopf, sodass es Gott vergaß und sich heidnischen Göttern zuwandte, „Nicht-Göttern“, die nichts für es oder seine Vorfahren getan hatten (V. 15-18).

DIE THESE DES GEDICHTS (Vv. 4-6)

Dieser Vers beschreibt das erste Hauptthema des Gedichts: Gott hat Israel mit voller Gerechtigkeit behandelt. Die Adjektive, mit denen Gott beschrieben wird, drücken die Eigenschaften der Zuverlässigkeit und Treue aus.

Der Fels „Fels“ im Sinne von Berg oder Klippe erscheint im Gedicht mehrmals als Bezeichnung für „Gott“ und bezieht sich sowohl auf den Herrn als auch auf heidnische Götter (siehe Verse 15, 18, 30, 31, 37). Es drückt die Vorstellung aus, dass die Gottheit eine Quelle der Zuflucht ist, ein Beschützer, wie in Vers 37, „der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten“. Aus Sicht der Bibel ist der Herr „der Fels“, der Einzige, der diese Bezeichnung verdient. Das Gedicht verwendet diese Bezeichnung für heidnische Götter nur ironisch, wenn es auf ihre Unterlegenheit oder völlige Unfähigkeit als Beschützer hinweist (V. 31, 37).

Seine Taten sind perfekt, d.h. verlässlich und treu. Wörtlich bedeutet das hebräische Wort tamim „ganz“, „unbeeinträchtigt“, „makellos“. Es drückt häufig die Idee der uneingeschränkten Treue aus, wie in 18,13.

nur Eine Eigenschaft, die oft im Zusammenhang mit Gottes Treue und Standhaftigkeit erwähnt wird.

nie falsch Niemals treulos. In Jeremia 2,5 bezieht sich ʿavel auf einen Fehler, der Abtrünnigkeit rechtfertigen könnte: „Welches Unrecht [ʿavel] haben eure Väter an mir gefunden, dass sie mich verließen und dem Wahn [Götzen] nachgingen …?“

Wahre Tsaddik, hier im Sinne von „treu“ verwendet, wie in Jesaja 26,2, wo es parallel zu „einer, der den Glauben bewahrt“ verwendet wird.

und aufrichtig Das heißt, unerschütterlich vertrauenswürdig, zuverlässig.

Der JPS Tora-Kommentar – Deuternomium

Der Fels, vollkommen ist Sein Werk; obschon Er stark ist, wenn Er Strafe bringt über diejenigen, die Seinen Willen übertreten, so bringt Er sie doch nicht im Sturm, sondern mit Gerechtigkeit, weil vollkommen Sein Werk. Er ist der Gott der Treue, den Gerechten ihre Frömmigkeit in der zukünftigen Welt zu vergelten; und wenn Er auch ihren Lohn aufschiebt, zuletzt bewahrheitet Er doch Seine Worte (Sifre). Und ohne Fehl; auch den Frevlern zahlt Er den Lohn für ihre frommen Handlungen in dieser Welt. Er ist gerecht und gerade, alle erkennen die Gerechtigkeit Seines Urteils an, und dass es so ihnen gebühre und für sie gerecht sei; gerecht genannt von den Menschen; und gerade ist Er und würdig, dass man Ihn gerecht nenne.

Raschi – Kommentar zur Tora

Der Charakter Gottes (Vv. 1-4). Mose sprach, obwohl Josua bei ihm war (Vv. 44-45, NIV), und er eröffnete das Lied mit zwei interessanten Bildern: einem Gerichtssaal (V. 1) und ein Regenschauer (V. 2). Er rief Himmel und Erde auf, seine Worte zu bezeugen (30:19; 31:28), denn das Lied würde Israel anklagen, weil es sich von seinem Gott abgewandt und den Bund gebrochen hatte. Dies war das schwerste Vergehen, das das Volk begehen konnte. Alles in der Schöpfung gehorcht dem Herrn, nur nicht sein eigenes Volk! (Siehe Psalm 119:89-91; 148:5-9; Jesaja 1:1-3.) Aber Mose rief nicht zum Sturm auf, sondern verkündete seine Botschaft wie einen stillen Schauer und vertraute darauf, dass das Wort den harten Boden aufweichen und in den Herzen des Volkes Frucht bringen würde (Jesaja 55:10-11). „Die Wahrheit in Liebe zu reden“ (Eph 4,15) ist die beste Art, Gottes Wort zu verkünden.

Das Lernen des Charakters Gottes sollte unser Hauptanliegen in der Schule des Lebens sein, und Mose war ein Musterschüler (Ex 33,12-34,9; Ps 90). Für die Juden war der Name des Herrn „Jehova“, der Name, den Gott Mose am brennenden Dornbusch offenbarte (Ex 3,13-15). Mose verkündete nicht seinen eigenen Namen, denn er war ein bescheidener Mann (Num. 12:3); sein Wunsch war es, den Namen des Herrn zu ehren. Das andere „Lied des Mose“ (Ex 15) verherrlicht ebenfalls die Eigenschaften Gottes. In zwei kurzen Versen schreibt Mose dem Herrn Vollkommenheit, Größe, Gerechtigkeit, Wahrheit, Treue und Rechtschaffenheit zu und bezeichnet ihn als „den Fels“ (Dtn 32,4, 15, 28, 30-31). Dies ist ein vertrautes biblisches Bild für Gott, das ihn als stabil, stark, unveränderlich, treu und beständig beschreibt. Jakob nannte ihn „den Stein“ (1. Mose 49,24), und Jesus wird häufig als „der Stein“ oder „der Fels“ bezeichnet (Mt 21,42-44; Apg 4,11; Röm 9,32-33; 1 Petr 2,4.7-8; siehe Dan 2).

Gleich zu Beginn des Liedes lenkte Mose ihre Aufmerksamkeit auf die Größe Gottes; denn wenn sie seine Größe verstehen würden, würden die Menschen keine von Menschen gemachten Götzen anbeten wollen. A.W. Tozer pflegte uns daran zu erinnern, dass „keine Religion jemals größer war als ihre Vorstellung von Gott“. Er sagte auch: „Der erste Schritt nach unten ist für jede Kirche getan, wenn sie ihre hohe Meinung von Gott aufgibt.“

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

So ist es – wenn wir die Größe Jehovahs verstehen würden, hätten wir keine Zweifel, dass ER alles in Seinem Wort GENAUSO erfüllen wird! Dann würden wir uns nicht fragen, wo ein Ort ist, den ER mit Namen definiert – also genau angibt! Dann würden wir uns nicht fragen, ob ER gerecht ist, wenn ER richtet. Dann würden wir IHM immer vertrauen!