Schlagwort: Liebe

in Liebe zur Ruhe kommen

„Genauso wie mich Gott der Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt immer bei mir, entfernt euch nicht von meiner Liebe. Wenn ihr die Sachen tut, die ich euch gesagt habe, dann werdet ihr nahe bei meiner Liebe bleiben. Ich habe auch immer das getan, was Gott von mir wollte, und seine Liebe umgibt mich.
VolxBibel – Johannes 15,9–10

Wie der Vater mich einmal geliebt hat, habe auch ich euch Liebe erwiesen. Bleibt bei meiner Hingabe! Wenn ihr meine Anweisungen befolgt, werdet ihr in meiner Liebe zur Ruhe kommen, wie auch ich meinerseits die Anweisungen meines Vaters befolgt und bei Seiner Liebe geblieben bin.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Joh 15,9–10

Gleichwie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Elberfelder 1871 – Joh 15,9–10

In v. 9 u. 10 ist noch ein Motiv zum Bleiben in der Liebe Jesu angeführt. „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt. Bleibet in meiner Liebe.“ Seine Liebe, die Jesus ihnen erzeigt hat, soll die Jünger bewegen in derselben zu bleiben. Mit κἀγώ folgt der Nachsatz zu καθώς. In Präteritis spricht er von der Liebe die der Vater ihm und er den Jüngern erzeigt hat, weil er sein Leben in der Welt im Auge hat, an dessen Grenze er nun angekommen ist (Lcke., Mey., Lthdt. u.A.). Auf diese seine Liebe gründet er die Aufforderung: Bleibet in meiner Liebe. τῇ ἀγάπῃ τῇ ἐμῇ ist nicht die Liebe zu mir (Grot., Bäuml.), sondern meine Liebe zu euch. Da aber diese Liebe ein Abglanz der Liebe des Vaters zu ihm ist, so sagt er damit den Jüngern implicite, daß wenn sie in seiner Liebe bleiben, sie der Liebesgemeinschaft des Vaters und Sohnes teilhaftig werden. — V. 10. In der Gemeinschaft seiner Liebe aber bleiben sie, wenn sie seine Gebote bewahren, so wie er die Gebote des Vaters bewahrt hat. ἀγάπη μου ist = ἀγάπη ἐμή v. 9. Die Gebote bewahren (τηρεῖν) heißt sie zur Richtschnur des Lebens machen, wie Jesus in allem seinen Thun den Willen des Vaters ausgeführt hat, 8,29. 5,30. 4,34. — Die Liebesgemeinschaft mit Christo und dem Vater erfült das Herz mit seliger Freude. Mit dieser Verheißung schließt Jesus v. 11 die Mahnung zum Bleiben in seiner Liebe, die er in diesem Abschnitte so oft wiederholt hat. „Dies habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude vollendet werde.“ ταῦτα geht nicht blos auf v. 9 u. 10 (de W., God., Weiß), sondern auf alles von v. 1–10 Gesagte (Lcke., Mey., Hngstb., Lthdt. u.A.). ἡ χαρὰ ἡ ἐμή ist nicht die von Jesu in den Jüngern gewirkte Freude (Calv., Thol., Bg.-Cr., de W.), was nicht zu χαρὰ ὑμῶν paßt, auch nicht die Freude Jesu an seinen Jüngern (Aug., Lmp., Ebr., Hngstb.), was sich wol mit der Lesart μείνῃ, aber nicht mit ᾖ vertrüge (Lthdt.), sondern die Freude, welche er vermöge der Liebe des Vaters hat, in der er steht. Diese seine Freude teilt er denen mit, die in seiner Liebe bleiben, und läßt sie dazu in ihnen wirksam sein, ihre eigene Freude völlig zu machen, welche damit, daß sie in seiner Liebe stehen, bereits in ihnen ist (Hofm. Schriftbew. II, 2 S. 325f.).

Keil – Commentar über das Evangelium des Johannes

Die Intensität der Liebe des Vaters zum Sohn ist identisch mit der des Sohnes zu den Seinen. Der Herr blickt am Ende seines Dienstes zurück, daher verwendet er den Aorist ἠγάπησα („ich habe geliebt“). Mit dem Ausdruck ἐν τῇ ἀγάπῃ τῇ ἐμῇ („in meiner Liebe“) ist die Liebe des Herrn zu den Seinen gemeint, die sie fortwährend genießen sollten. Dies zeigt sich, wie der nächste Vers deutlich macht, im Halten der Gebote des Herrn.

P. Streitenberger – Johannes

Dass der Vater Jesus geliebt hat, ist der Anfang und Eckstein seiner Gemeinschaft mit den Jüngern; aus der Liebe des Vaters zum Sohn kommt die Heilandsmacht, das Christusamt, die Herrlichkeit des Sohnes. Darin, dass Jesus die Jünger liebt, setzt sich die Liebe des Vaters fort; sie gestaltet den Sinn des Sohns und macht, dass er die Seinen zu sich ruft und für sie lebt. Nun kommt die Reihe an die Jünger, dass sie sich von der Liebe Jesu nicht scheiden, sondern in ihr bleiben. Dadurch treten auch sie in die Liebe ein, die in Gott entsprungen und durch Jesus bis zu ihnen hingeleitet ist. Sie stellen sich in die Liebe Jesu dadurch hinein, dass sie seine Gebote tun.
Jesus selbst hat es den Jüngern durch seinen Gehorsam vorgelebt, wie man sich in seiner Liebe erhält. Er hat die Gebote des Vaters bewahrt; so hat er seine Liebe als echt und ungeheuchelt erwiesen und daraus als Frucht dies gewonnen, dass er in der Liebe des Vaters blieb und von ihr belebt und geleitet wurde.
Der Liebe steht stets die Freude zur Seite.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

„Sohn seiner Liebe“ – dieser Titel kommt nicht noch einmal vor in Gottes Wort. Wir haben im 2. Johannesbrief einen ähnlichen Ausdruck, wo von dem Herrn Jesus die Rede ist als von dem „Sohn des Vaters“. Hier ist Er der „Sohn seiner Liebe“. Das ist eine Herrlichkeit der Person Christi, die Er nicht verliehen bekommen hat, sondern die seit jeher sein eigen ist. Als Sohn des Menschen wird Er über die Menschen herrschen, über die Erde usw. Das ist eine Ihm verliehene Herrlichkeit. Aber „Sohn der Liebe des Vaters“ drückt eine Beziehung aus, die ewig ist. Diese hat Er nicht irgendwann geschenkt bekommen. Er hat sie immer gehabt als der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist.
Ich wüsste kein besseres Bild, um das besser zu verstehen, als Joseph in 1 Mose 37. Der Vater hatte ihn besonders lieb und ihm ein Gewand geschenkt. Er war der Sohn seines Alters, sagt dort die Schrift. Es existierte also eine enge Beziehung zwischen Jakob und seinem Sohn Joseph. Sie fand ihren Ausdruck in diesem schönen Gewand. Das ist ein schwaches Bild von dem, was der Herr Jesus für das Herz seines Vaters ist. Und unter genau diese Herrschaft des Herrn sind wir gekommen – unter eine Person, die der Sohn seiner Liebe ist. Er ist der volle Ausdruck der Liebe des Vaters. Christus ist der Mittelpunkt dieses Reiches. Alles in der Bibel strebt zum Herrn Jesus, und alles, was wir an Segnungen besitzen, findet in dem Herrn Jesus Grund und Ziel.
Ein zweiter Punkt kommt noch hinzu. Christus ist nicht nur der Mittelpunkt dieses Reiches, sondern auch der Maßstab für unsere Segnungen. Denn durch die Gnade haben wir teil an diesem Reich, sind mit Dem innig verbunden, der davon der Mittelpunkt ist. Das ist etwas, was uns glücklich zu machen vermag. Wenn wir ablesen wollen, welche Segnungen uns Gott geschenkt hat, müssen wir den Herrn Jesus anschauen als den Sohn seiner Liebe. Nur in Ihm können wir ablesen, was uns alles geschenkt worden ist. Das ist für den menschlichen Verstand nicht zu erfassen, aber wir können und dürfen es anbetend glauben.
Wenn der Sohn in solchen Beziehungen zum Vater steht, bedeutet das, dass wir in die gleichen Beziehungen gebracht worden sind (seine Gottheit natürlich ausgenommen). Der Herr Jesus sagt das in Johannes 15,9: „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt.“ Und in Johannes 17,23: „… damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“ Die Liebe des Vaters zum Sohn ist dieselbe, wie die Liebe des Vaters zu uns, seinen Kindern.
Haben wir nicht wirklich allen Grund, unserem Vater zu danken?

Christian Briem – Christus vor Augen

Sind wir von Jehovahs Liebe geliebt und ahmen wie Seine Liebe nach? Oder haben wir in einer der Kirchen nur etwas über Liebe gehört, und ahmen diese unvollkommene Form nach? Können wir auch, wie Jesus, sagen, dass wir die Gebote des himmlischen Vaters einhalten – oder haben menschliche Gebote das Ganze überdeckt? Worum dreht sich unser Leben – und was spiegelt sich dadurch wider?

„Liebe dich selbst?“

‚Liebe Gott, deinen Chef, mit allem, was du hast, mit deinem ganzen Gefühl, volles Rohr, entscheide dich dafür!‘ Das ist das wichtigste Gesetz überhaupt!
VolxBibel – Mt 22,37–38

Er antwortete ihm: „“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken“ (5Mos 6,5).
Dies ist das größte und erste Gebot.
Pattloch Übersetzung 1980 – Mt 22,37–38

Er aber sprach zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande“. (O. Gemüt; 5. Mose 6,5)
Dieses ist das große und erste Gebot
Elberfelder 1871 – Mt 22,37–38

Wenn sich mein Leben um Jehovah dreht – wo bleibt dann Kraft, Gedanken usw für „mich“? Genau! Da bleibt eigentlich nichts von „Eigenliebe“ – weil Jehovah mich liebt, ist das auch völlig ausreichend! Genauso funktionieren auch gute Ehen! Wenn ich meinen Ehepartner liebe – und nicht mich selbst – und mein Ehepartner mich liebt – und nicht sich selbst – DANN geht die Gleichung nämlich auf! – und DANN werde ich geliebt und fühle mich geliebt!

„Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“(Röm 8,31)
Was für eine wunderbare Aussage! Aber glauben wir sie auch? Ganz gewiß ist sie wahr! Gott ist für uns, aber sind wir für Ihn? Ich glaube, daß Gott in Wahrheit für uns ist, aber ich bin nicht so überzeugt, daß wir konsequent für Ihn sind. Treten wir für Christus ein, verkündigen wir Ihn anderen, lassen wir sie teilnehmen an dem Segen, den wir in Ihm haben? Verwenden wir unsere Zeit, unsere Gaben und unser Geld im Dienst Gottes? Der Herr Jesus sagte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande“ (Mt 22,37). Wir hören das, aber praktizieren wir es auch? Wenn wir etwas von unserem Wohlstand weitergeben, heißt das, dem gerecht zu werden? Einige wenige Stunden von unserer Zeit jede Woche, reicht das? Das sind unbequeme Fragen, aber der Beginn eines neuen Jahres ist keine schlechte Zeit, sie zu stellen.
Wir leben hierzulande in großem Wohlstand, aber wenn es um den Dienst für Christus geht, scheinen wir keine so großen Fortschritte zu machen. Wir leiden an einer fatalen Krankheit. Nein, ich meine nicht Aids oder Krebs, ich meine den Wohlstand und seine Folgen! Statt uns zu befähigen, einer sterbenden Welt Christus zu bringen, ist er uns eher im Wege!

Hilfe und Nahrung 1999

Lukas 10,27; Markus 12,30; Matthäus 22,37; 5.Mose 6,5

Anlässlich seines 50-jährigen Militärjubiläums wurde Hindenburg sehr hoch geehrt. Er erwiderte bescheiden: “Mentem bello – cor regi – sanguinem patriae – gloriam Deo!” Das bedeutet: “Den Geist dem Kriege – das Herz dem König – das Blut dem Vaterlande – den Ruhm Gott!”
Doch Gott möchte von uns eine ungeteilte Liebe – mit ganzer Kraft (des Leibes und des Geistes), von ganzem Herzen, von ganzer Seele (Blut, Leben). Er möchte nicht nur den Ruhm haben, sondern die ungeteilte Hingabe der ganzen Person, die sich ihm in Liebe zuwendet.

CMV-Materialsammlung

Zusammenfassend ist hier deutlich geworden, daß dem Jünger im Verkehr mit dem Anderen kein eigenes Recht, keine eigene Macht gehört. Er lebt ganz und gar von der Kraft der Gemeinschaft Jesu Christi. Eine einfache Regel gibt Jesus dem Jünger, an der selbst der Einfältigste prüfen kann, ob sein Umgang mit dem Anderen recht ist oder unrecht; er braucht nur das Verhältnis von Ich und Du umzukehren, er braucht sich nur an die Stelle des Anderen und diesen an seine Stelle zu setzen. „Was ihr wollt, daß euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch.“ Im selben Augenblick verliert der Jünger jegliches Sonderrecht vor dem Anderen, er kann nicht bei sich entschuldigen, was er beim Anderen anklagt. Er ist nun gegen das Böse in sich so hart, wie er gegen das Böse des Anderen zu sein pflegte, und gegen das Böse des Anderen so nachsichtig, wie er gegen sich selbst ist. Denn unser Böses ist nichts anderes als das Böse des Anderen. Es ist ein Gericht, ein Gesetz, eine Gnade. So wird der Jünger dem Anderen immer nur begegnen als der, dem seine Sünden vergeben sind und der von nun an allein von der Liebe Gottes lebt. „Das ist das Gesetz und die Propheten“ – denn es ist nichts anderes als das höchste Gebot selbst: Gott lieben über alle Dinge und deinen Nächsten als dich selbst.

Dietrich Bonhoeffer Werke – Nachfolge

Jesu zusammenfassende Aussagen über die Goldene Regel („Tu anderen…“ [7:12]) und über die Liebe zu Gott und zum Nächsten (22: 34–40) heben die biblischen Gebote nicht vollständig auf. Sie bieten vielmehr einen Blickwinkel, von dem aus Gottes Wille, wie er im Gesetz und in den Propheten offenbart ist, wahrgenommen und in die Praxis umgesetzt werden kann. Das Gesetz und die Propheten, wie sie von Jesus verstanden und praktiziert werden, behalten ihre Autorität, weil sie in ihm ihr Ziel erreichen.

Matthäus ‚christlich-jüdische Gemeinde

liebt einander

Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein Leben läßt (Eig eingesetzt, darlegt) für seine Freunde.
Elberfelder 1871 – Joh 15,12–13

. «DIES ist Mein Gebot-a-, daß ihr euch untereinander liebt-b-, gleichwie Ich euch geliebt habe! -a) Joh 13,34; 1 Thess 4,9; 1 Joh 3,11; 4,21    b) 1 Petr 4,8.
 Eine größere Liebe als diese hat niemand, (als) daß er sein Leben-a- dahingibt für seine Freunde! -a) Joh 10,11 15; Röm 5,7.8; Eph 5,2; 1 Joh 3,16.
Abraham Meister – Joh 15,12–13

Nachdem wir uns schon am 13.September diesen Vers angeschaut haben, und unter anderem das Beispiel von Petrus näher beleuchtet haben – ob Petrus seinen Meister „mehr liebte“ als die anderen Apostel, heute einen anderen Aspekt der Liebe.

Stelle die Frage, warum wir manchmal tun, was wir nicht tun wollen

Wer in negative Verhaltensweisen verstrickt ist, verliert normalerweise alle Hoffnung auf eine persönliche Veränderung. Er weiß nicht, was er tun soll und hat meist auch keine Ahnung davon, was die eigentlichen Ursachen für sein Verhalten sind. Der Apostel Paul drückte aus, was jeder von uns erlebt hat:

RÖMER 7,19
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Als Gott uns erschuf, gab er uns drei grundlegende Bedürfnisse.

• Liebe: das Bewusstsein, dass jemand dein Bestes im Sinn hat (Johannes 15,12);
• Bedeutsamkeit: das Bewusstsein, dass dein Leben Bedeutung und Sinn hat (Psalm 57,3);
• Geborgenheit: das Bewusstsein der Sicherheit und des Angenommen Seins (Sprüche 14,26).

An der Wurzel aller negativen Verhaltensweisen liegt der Versuch, legitime Bedürfnisse auf illegitime Arten und Weisen zu stillen. Die Bibel bezeichnet diesen Versuch als Sünde. In den Sprüchen 14,12 steht:
Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes.

Handbuch für Biblische Seelsorge

Hier sehen wir, warum so viele irregeleiteten glauben, dass die Selbstliebe nötig wäre. Es ist halt ein legitmer Wunsch geliebt zu werden. ABER….

Am Abend vor seinem Tod sagte Jesus zu seinen vertrautesten Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:34, 35). ‘Liebt einander’ — was ist an diesem Gebot neu? Im mosaischen Gesetz hieß es ja schon: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst“ ( 3 Mose 19:18). Das stimmt, doch das neue Gebot verlangt noch größere Liebe — eine Liebe, die so weit geht, dass man sein Leben für andere hingibt. Jesus machte das deutlich, als er sagte: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe“ (Johannes 15:12, 13). Oder anders ausgedrückt: Liebe andere nicht nur wie dich selbst, sondern mehr als dich selbst. Diese Liebe hat Jesus durch sein Leben und seinen Tod beispielhaft bewiesen. Warum ist es wichtig, das neue Gebot zu befolgen? Jesus sagte: „Daran [an der aufopfernden Liebe] werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ Ja, aufopfernde Liebe kennzeichnet uns als wahre Christen. Man könnte sie mit einem Abzeichen vergleichen.

„Komm folge mir nach“

Gerade wenn jemand Ablehnung und Angriffen ausgesetzt ist, zeigt sich, ob er diese göttliche Liebe zum Ausdruck bringen kann. Nehmen wir die Gemeindschaft, die das letzte Buch herausgegeben hat – auf Angriffe werden Anwälte und Gerichte angerufen. Ein Zeichen der christlichen Liebe?
Das ist eben der große Unterschied: wenn ich ein gutes persönliches Verhältnis zu Jehovah habe, dann kann ich Ablehnung und Angriffe bei IHM abladen, und darauf vertrauen dass ER für mein Recht auftreten wird (vielleicht nicht jetzt, doch aber in der Zukunft) – wenn ich natürlich kein persönliches Verhältnis aufgebaut habe, dann muss ich zu rechtlichen Schritten Zuflucht nehmen, um mich „gut zu fühlen“.

Hier einmal ein Zitat, wie man seelsorgerisch mit solchen Problemen umgehen könnte.

Ziel Nr. 2: das Empfinden für den persönlichen Wert zurück gewinnen, den Gott uns gegeben hat, und zu einer gesunden Individualität zurückfinden.
Dauer: von einem oder zwei Monaten bis zu zwei Jahren.
Aufgaben:
Zorn überwinden – eine ungesunde Zurückhaltung während der Mitgliedschaft in der Sekte kann oft zu einer falschen Aggression ausarten, nachdem der Betroffene die Sekte verlassen hat. Diese Aggression zeigt sich an massiven verbalen Attacken auf die Sekte und ihre Leiter.

• Hilf dem Betroffenen, sich nicht nur auf die falschen Lehren und Praktiken der Sekte zu konzentrieren, sondern auch zu verstehen, dass Sektenmitglieder durch ihre Teilnahme am Leben der Sekte innere Bedürfnisse befriedigen wollen.
• Hilf dem Betroffenen, zu erkennen, dass ein extremes Schwarz-Weiß-Denken die anfängliche Ursache für seinen Beitritt zu der Sekte war. Die Lehre der Sekte enthält offensichtlich auch wahre Aussagen, andernfalls würde sich niemand dieser Sekte anschließen.
• Ermutige den Betroffenen, zehn wichtige Lektionen aufzuzählen, die er im Lauf seiner Zeit in der Sekte gelernt hat.

Hunt – Handbuch für Biblische Seelsorge


„Zeit ist relativ“

Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.
Elberfelder Bibel 1905 – Genesis 29,20

Also arbeitete Jakob sieben Jahre lang in der Firma von Laban, um Rahel heiraten zu dürfen. Er hatte dabei das Gefühl, die Zeit würde total schnell vorbeigehen, weil er so verknallt in Rahel war und immer an sie denken musste
VolxBibel – Gen 29,20

Wenn Liebe blind macht – oder wie im Fall von Jakob, die Zeit „wie im Fluge vergeht“ – wenn wir verliebt sind. Ein Gefühl dass wir ja selber in der Hand haben: wir müssen uns „nur“ auf die positiven Handlungen einer Person konzentrieren und über diese Person nachdenken – und wir empfinden uns zu dieser Person hingezogen. Das verwenden manche Medien, um einen Politiker oder Prominenten zu pushen – oder halt das Gegenteil: um Menschen zu stürzen werden immer wieder die negativen Seiten nach vorn geholt.
Aber wie verhält es sich um unser Verhältnis zu unserem Schöpfer? Was lieben wir? Uns selbst – oder IHN? Worüber denken wir nach? Worüber sprechen wir?

«Noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben» (Heb 10,37).
Als Jakob in Paddan-Aram eine Frau suchte, ging die Liebe seines Herzens aus zu Rahel, der Tochter Labans. Entsprechend den Gebräuchen des Landes verpflichtete sich Jakob, ihrem Vater sieben Jahre zu dienen, um sie sich zur Frau zu erwerben. Und nach den eindrücklichen Worten der Schritt «diente Jakob um Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte» (1 Mose 29,20).
Sieben Jahre sind eine lange Zeit, und sie erscheint uns unendlich, wenn wir den Sand betrachten, der langsam durch das Stundenglas rinnt. Aber so gross war die Kraft, die Inbrunst und die Beständigkeit der Zuneigung Jakobs zu Rahel, dass die langen Jahre der harten Arbeit und des Wartens ihm nur wie einzelne Tage vorkamen. Gerade die Intensität seiner Liebe war es, in der er die weite Zwischenzeit übersprang und sich schon an der bevorstehenden Freude ergötzte. Dadurch wurde der mit Hingebung Liebende bewahrt vor einer Abschwächung der Hoffnung seines Herzens, das sich sonst an der scheinbaren Trägheit jeder vorübergehenden Stunde hätte wundreiben und verzehren können. So werden auch die heutigen Gläubigen ein «Ausharren der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus» zeigen, wenn sie ihre Herzen nähren durch den Hinblick auf die Freuden, die ihrer warten. Dieses Ausharren ist denen, die eine solche Hoffnung besitzen, so geziemend! Die Liebe verschafft der Hoffnung Adlersflügel, um sich zum Himmel der Himmel aufzuschwingen, wo der Geliebte ist. Unsere Herzen werden dann mit gegenwärtigem Genuss seiner Liebe erfüllt und warten geduldig auf Ihn.

Halte fest 1981

Weisung: Liebt einander?

Meine Weisung an euch lautet: ‚Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe!‘ Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt.
Neue evangelistische Übersetzung – Joh 15,12–13

Eine ganz wichtige Regel habe ich für euch: Liebt euch gegenseitig genauso, wie ich euch geliebt habe! Man kann seine Liebe nicht besser beweisen, als wenn man für seine Freunde sein Leben aufgibt.
VolxBibel – Johannes 15,12–13

Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, daß einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Joh 15,12–13

de.logos.com

ἵνα hier dass (A328), App. (A353) zu αὕτη; αὕτη ἐστίν … ἵνα dies ist/darin besteht … (näml.) dass. ἀγαπᾶτε Konj. ἠγάπησα Aor. Jh 15,13 ταύτης gen. comparationis (A168). ἵνα hier epexegetisch zu ταύτης (für AcI; BDR § 3943) (nämlich) dass; μείζονα ταύτης ἀγάπην οὐδεὶς ἔχει, ἵνα τις größere Liebe hat niemand als die, dass er. θῇ Aor. Konj. τίθημι; τὴν ψυχὴν τίθημι das Leben hingeben bzw. einsetzen (B I1bδ). φίλος Freund.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Liebe als Befehl?
Oder als Auftrag?
Oder nur für diejenigen, die ich auch leiden kann, weil sie sich jeden Sonntag im selben Saal mit mir treffen?
Oder wirklich mein Leben auch aufgeben für den anderen?

Sein Leben für andere zu lassen galt vor allem im gräko-romanischen Kulturkreis als Heldentat, und die Freundschaft bis in den Tod war ein hoher moralischer Wert (s. die Ausführungen zu 15,14-15 ). Das Judentum dachte in diesem Punkt anders; dafür galt es dort als moralische Tugend, wenn es nötig war, für das Gesetz Gottes zu sterben. Rabbi Akiba argumentierte (wenige Jahrzehnte nach Johannes), dass das eigene Leben Vorrang vor dem eines anderen Menschen habe. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Jesus hier von dem griechischen Freundschaftsideal beeinflusst ist, doch die Diaspora -Leser des Johannesevangeliums waren sicherlich damit vertraut und verstanden, worum es dem Evangelisten ging.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Nehmen wir ein biblisches Beispiel:

Während ich nicht ausführlich argumentieren werde, dass John von der Synoptik abhängig ist, werde ich hier das geben, was ich für ein ziemlich überzeugendes Beispiel für eine solche Abhängigkeit halte. Nach seiner Auferstehung fragt Jesus Petrus dreimal um ein Holzkohlefeuer: „Liebst du mich?“ (Johannes 21: 15–17). Die dreifache Frage bezieht sich gewöhnlich auf die dreifache Verleugnung von Petrus, die im Johannesevangelium auch um ein Holzkohlefeuer stattfand (18:18). Das erste Mal lautet die Frage: „Liebst du mich mehr als diese?“ Wenn wir uns die Definitionen der Liebe ansehen, die Jesus im oberen Raum gegeben hat, können wir sehen, dass Petrus, als er sich rühmte, sein Leben für Jesus zu geben, sich rühmte, das zu haben, was Jesus sagte, ist die größte Liebe: „Größere Liebe als diese Niemand hat, dass er sein Leben für seine Freunde niederlegt “(15:13). Als Petrus sagte, dass er sein Leben für Jesus niederlegen würde (13:37), sagte er: „Ich habe diese größte Liebe.“ Als Petrus sagte, selbst wenn der Rest der Jünger Jesus verlassen würde, würde er sein Leben für Jesus niederlegen, sagte er tatsächlich zu Jesus: „Ich liebe dich mehr als diese.“ Um das erste Holzkohlefeuer herum erwies sich Peters Prahlerei mit dieser Liebe als unwahr. Um das zweite Holzkohlefeuer herum fragt Jesus ihn, ob er diese Prahlerei wiederholen würde: „Liebst du mich mehr als diese? Petrus ist bereit zu behaupten, dass er Jesus liebt, aber er ist nicht bereit, seine frühere Prahlerei, die sich beim ersten Holzkohlefeuer als falsch erwiesen hat, zu bekräftigen, dass er Jesus mehr liebt als die anderen Jünger.
Der Punkt bei all dem ist, dass es im Johannesevangelium keine Aufzeichnungen darüber gibt, dass Petrus sich in dieser Angelegenheit der größten Liebe mit den anderen Jüngern vergleicht. Diese Informationen finden sich nur in der Synoptik (Mt 26: 33–35; Markus 14: 29–31). Nur durch die Kombination der Aufzeichnung in Johannes (Liebe bedeutet, sein Leben für seine Freunde niederzulegen, und Petrus ‚Behauptung, dass er dies für Jesus tun wird) mit der der Synoptik (Petrus rühmt sich, dass er sein Leben sogar für Jesus niederlegen würde) Wenn alle anderen Jünger ihn verlassen, dass wir das in der Frage des Herrn in Johannes 21:15 sehen können, fragt er Petrus, ob er seine Liebesrühme wiederholen wird, die durch seine Verleugnung widerlegt wurde. Wenn Johannes also etwas in seinem Evangelium auslässt, das in der Synoptik erwähnt wird, folgt daraus nicht, dass er sich dessen nicht bewusst ist. Es kann eher sein, dass er das Wissen seines Lesers darüber als selbstverständlich ansieht.

Die jüdische Targums- und Johns Logos-Theologie

„Haben wir das irgendwie verdient? Null!“

Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, -durch Gnade seid ihr errettet-Elberfelder 1871 – Epheser 2,4–5

Aber Gott ist reich an Erbarmen und hat uns seine ganze große Liebe geschenkt und uns mit dem Messias lebendig gemacht – ja, auch uns, die aufgrund ihrer Verfehlungen für ihn tot waren. Bedenkt: Aus reiner Gnade seid ihr gerettet!
Neue evangelistische Übersetzung – Eph 2,4–5

Aber Gottes leidenschaftliche Liebe für uns ist riesig! Darum hat er uns mit Jesus ein wirklich neues Leben geschenkt, und das, obwohl wir durch den ganzen Mist, den wir bauen, für ihn nicht akzeptabel sind! Haben wir das irgendwie verdient? Null! Das ist einfach ein Geschenk, was Gott uns macht!
VolxBibel – Eph 2,4–5

Eph 2,4 ὁ θεός Subj. zu συνεζωοποίησεν (V. 5). πλούσιος reich. ὤν Ptz. εἰμί, kaus. ἔλεος7 Barmherzigkeit, Erbarmen, Mitleid. ἥν Akk. des inneren Obj. (A145; H-S § 151a) mit der. ἠγάπησεν Aor. ἀγαπάω [Var. ἠλέησεν Aor. ἐλεέω bemitleiden, sich erbarmen]. Eph 2,5 καί hier und zwar (A311,7) od. sogar (A313). ὄντας V. 1. συν-ε-ζωο-ποίησεν Aor. συ-ζωο-ποιέω (zusammen) lebendig machen mit. χάριτι dat. causae (A177). σε-σῳσμένοι Pf. Ptz. Pass. σῴζω, umschrieb. Pf. (A249).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wir alle haben einmal so gelebt. Wir alle (Juden und Nichtjuden) waren einst in unseren Sünden tot (Vers 1), folgten den Leidenschaften des Yetzer Hara (der alten Natur, bösen Neigungen) und gehorchten seinen Wünschen. Sha’ul weist darauf hin, dass alle das Ziel verfehlt haben und Gottes Lob nicht verdient haben (Röm 3,23).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Aber Gott ist so reich an Barmherzigkeit –
Die gute Nachricht vom Tanakh und vom Neuen Bund ist, dass Gott, obwohl wir nicht weiterkommen, einen gnädigen Weg der Versöhnung durch den Maschiach geschaffen hat. Diese Barmherzigkeit und Gnade des Vaters zeigt sich darin, dass er, während wir in unserem Ungehorsam tot waren, Jeschua zur Wiederherstellung aller sandte, die seinen Namen annehmen. Wie oben definiert (1: 6), verleiht das Chen (Gnade) Gottes anderen Segnungen, die unverdient sind. Sha’ul verwendet auch den Begriff Rachem (Barmherzigkeit), der die entgegengesetzte Seite dieser Wahrheit betont. Während die Gnade einige unverdiente Segnungen erhält, ist Barmherzigkeit das Zurückhalten des Urteils, das zu Recht verdient ist. Beide Konzepte sind wunderschöne Bilder von Gottes intensiver Liebe zu seiner Welt und Erinnerungen an seine Befreiung für alle, die sein Geschenk Jeschuas erhalten.

Ein messianischer Kommentar: Rabbi Paul erleuchtet die Epheser beim Gehen mit dem Messias Jeschua

Mit der Konjunktion „aber“ geht Paulus zu einer Beschreibung des Werkes Gottes an den Sündern über, die sich stark von der Schilderung ihrer Not (V. 1-3) unterscheidet. Unmittelbar auf dieses an betonter Satzposition stehende Wort folgt – als Subjekt des ganzen Abschnittes – Gott. Die Wendung „aber Gott“ deutet darauf hin, daß nun etwas ganz anderes kommt! Gott ist reich an Barmherzigkeit. (Vgl. den „Reichtum“ der Gnade Gottes, Eph 1,7;2,7; der „Herrlichkeit seines Erbes“, Eph 1,18; „den unausforschlichen Reichtum Christi“, Eph 3,8; und „seiner Herrlichkeit“; Eph 3,16.) Mit „Gnade“ (eleos) ist in der Septuaginta das hebräische Wort HeseD („treue Liebe“) wiedergegeben. Im Neuen Testament bedeutet eleos „unverdiente Freundlichkeit“ gegenüber den Sündern. Gott, der reich ist an dieser unverdienten Freundlichkeit, hilft den Sündern aufgrund seiner großen Liebe. Das Substantiv „Liebe“ (agapE) stammt von dem Verb agapaO, „das höchste Gut in dem Geliebten suchen“. Da die Sünder für Gott geistlich tot sind, besitzen sie nichts, was sie ihm empfehlen könnte. Aus diesem Grund nennt Paulus die Liebe Gottes, die sich ihnen so völlig unverdient zuwendet, „groß“.
Die Liebe Gottes hat drei Dinge bewirkt: (a) sie hat uns mit Christus lebendig gemacht, (b) sie hat uns „mit auferweckt“ (Eph 2,6), und (c) sie hat uns „mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus“ (V. 6). Ein Ungläubiger, ein geistlich Toter, wird von Gott „lebendig gemacht mit (in Verbindung mit) Christus“ (vgl. Kol 2,13). Das „uns“ schließt sowohl Juden als auch Heiden ein (vgl. „uns“ in Eph 2,3-4). Ein Mensch, der geistlich tot ist, kann nur dann mit Gott kommunizieren, wenn er lebendig gemacht wird, und das kann wiederum nur der herbeiführen, der selbst lebendig ist. Gott ist der lebendige Gott, „der die Toten lebendig macht“ (Röm 4,17).
Gott ist sich des Zustands der Ungläubigen voll bewußt. Paulus hat ihn bereits in Eph 2,1-3 beschrieben, doch er wiederholt an dieser Stelle noch einmal: „Die wir tot waren in den Sünden“ (vgl. V. 1). Die Auferweckung der Ungläubigen ist ein Akt der Gnade: „aus Gnade seid ihr selig geworden“. Diese letztere Aussage, die eine Art Einschub darstellt, führt Paulus in Vers 8 weiter aus. Das Verb „seid ihr selig geworden“ steht im Perfekt und bezeichnet einen bleibenden Zustand, der auf eine Handlung in der Vergangenheit zurückgeht. Weil die Gläubigen mit Christus geistlich „lebendig gemacht“ worden sind, sind sie gerettet

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wir lesen beim Aktivgottesdienst gerade 4.Mose. Dabei fiel uns auf, dass Jehovah die Israeliten immer wieder vernichten wollte, und mit Mose „neu anfangen wollte“ – aber Mose immer wider in die Bresche trat und sich für das Volk einsetzte. Also sehen wir auch hier im AT/Tanach dass es Gnade war, sie zu erwählen und am Leben zu erhalten: ER gab ihnen das nötige Wasser und Speise für den jeweiligen Tag, hielt sie gesund und mit der nötigen Kleidung – egal wie „dumm sie sich anstellten“. Wie sehr hätte sich ihr Leben geändert, wenn sie diese Gnade erkannt hätten! Wie sehr ändert sich UNSER Leben, wenn wir die Gnade in unserem Leben erkennen – und erkennen, dass wir es uns NICHT verdient haben!

Und DU? Denkst du, dass du es bei Jehovah verdienen kannst, oder schon verdient hast? Oder das Gegenteil – dass du es dir gar nicht mehr verdienen kannst, weil du etwas getan hast, dass es mit IHM „endgültig“ verbockt hätte????

Liebst du Gott?

Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat?
Elberfelder 1871 – 1 Joh 4,19–20

Leute, lasst uns lieben! Gott hat uns schließlich als Erster geliebt, er hat es uns vorgemacht. Wenn jetzt jemand behauptet: „Ich liebe Gott!“, dabei aber seinen Glaubensbruder hasst, dann kann er nur ein Lügner sein. Wer es nicht schafft, seinen Bruder zu lieben, den man ja wenigstens sehen kann, wie soll er dann bitte in der Lage sein, Gott zu lieben, denn den kann man ja nicht mit seinen eigenen Augen sehen?
VolxBibel – 1.Johannes 4,19–20

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ἀγαπῶμεν Ind., evtl. Konj. (V. 7) ἀγαπάω. ἠγάπησεν Aor. 1Jh 4,20 εἴπῃ Aor. Konj. λέγω. ὅτε recitativum = Doppelpunkt (A333). καί wohl adversativ (A311,1) aber. μισῇ Konj. μισέω, dur. (A225ff). ψεύστης1 (< ψεύδομαι lügen) Lügner. ἀγαπῶν Ptz., subst., dur. (A225ff). ἑ-ώρακεν Pf. ὁράω, Pf. (erstes) den er (gesehen und) (ständig) vor Augen hat (A242). ἀγαπᾶν V. 11, dur. (A225ff).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die kurze, aber inhaltlich entscheidende Aussage von 1Joh 4,19 spricht zum ersten Mal von der Liebe zu Gott (vgl. die meisten griechischen Handschriften). Doch die Liebe zu Gott kann die Liebe zum anderen nicht ersetzen, wie Johannes von Anfang an klarzumachen versuchte.
Jemand, der von sich sagt, ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, behauptet etwas von sich, das nicht zutrifft: der ist ein Lügner. An verschiedenen Stellen bezeichnet Johannes ein solches Verhalten mit dem Oberbegriff „Lügner“ ( 1Joh 1,10;2,4.22;4,20;5,10; vgl. „lügen“ in 1Joh 1,6). Die Liebe zu dem unsichtbaren Gott (vgl. 1Joh 4,12) kann ihren konkreten Ausdruck nur in der Liebe zum sichtbaren Bruder finden. Außerdem hat Gott in seinem Gebot (V. 21; vgl. 1Joh 2,3;3,23-24;5,3 ) die beiden Formen der Liebe – die Liebe zu Gott und die Liebe zum Bruder – zusammengefaßt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Und mehr noch: Es ist der Schutzraum, in dem wir lernen, Liebe so zu geben, wie Gott es sich wünscht. Hier müsste sich jetzt ein Studium des Ersten Johannesbriefs anschließen, um zu zeigen, dass die Liebe zu den geistlichen Geschwistern (und allgemein zu Menschen) das Trainingsfeld ist, um Liebe zu lernen (vgl. 1Johannes 3,16; 4,11.20). Kannst du dir vorstellen, wie sich deine Fähigkeit, Gott zu lieben, entwickeln würde, wenn du im Umgang mit deinem Ehepartner zum Liebesprofi werden würdest? Nein, kannst du nicht. Denn wenn du es könntest, würdest du Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ein Salomo-Liebhaber und eine Sulamith-Geliebte zu werden.
In uns steckt der fatale Gedanke, dass wir – egal wie wir mit Menschen umgehen – schon irgendwie gute Liebhaber Gottes sind. Wir begreifen nicht, dass es viel leichter ist, einen Menschen zu lieben als Gott selbst (1Johannes 4,20). Versagen wir auf der Ebene der Bruderliebe, und die Ehe zwischen Gläubigen ist ein Sonderfall der geschwisterlichen Liebe, können wir kaum Meister im Umgang mit Gott sein. Auf der Mensch-Mensch-Ebene erwerben wir die Liebeskompetenz, die wir im Umgang mit Gott einsetzen sollen, um unser Lebensziel, nämlich intime Gotteserkenntnis, zu erwerben (vgl. 2Petrus 1,5-8).

K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft

«Übles Nachreden», ein hinter dem Rücken der Leute Herumschwatzen ungünstiger Dinge, die man bei ihnen voraussetzt oder von anderen gehört hat, kommt leider auch unter Gläubigen häufig vor, und es ist doch eine Sünde vor Gott!
Wir kennen das ernste Wort: «Wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tod» (1 Johannes 4,20), oder «ist nicht aus Gott». Wie aber lässt sich die Liebe zum Bruder mit «üblem Nachreden» verbinden? Es gibt vielleicht keine andere Sünde, in die die Gläubigen so leicht fallen, und über die sie so leicht weggehen, wie diese. Und doch warnt uns Gott mit solchem Ernst vor Verleumdung und Ohrenbläsereien! (Vgl. Ps 15,3; 101,5; 1 Petrus 3,10 usw.) Möge jeder von uns folgende Winke beherzigen:
1. Verurteile niemand in Bezug auf Dinge, die du nur vom Hörensagen weisst, ohne erfahren zu haben, was er selbst zu seiner Verteidigung oder Entschuldigung zu sagen hat.
2. Bevor du ein Gerücht weiterträgst, solltest du dich fragen: Stimmt es mit den Tatsachen überein? Nütze ich den Hörenden, wenn ich es sage? Verlangt es Gottes Ehre, dass ich davon rede?
3. Wenn du von jemand sprichst, so gebrauche nie Worte, die das Bewusstsein der Gegenwart Gottes dir verbieten würde auszuspreche

Halte fest! 1959 Seite 143

Heute fällt es vielen Menschen sehr schwer, auf andere Rücksicht zu nehmen. Es ist nicht mehr so, wie bei der Gurtpflicht im Auto, wo meine Bewegung im Auto eingeschränkt wurde, damit ICH bei einem Unfall weniger schwer verletzt werde – heute bei der MundNasenMaskenpflicht werde ich eingeschränkt, damit mein Mitmensch – also mein Bruder – nicht ganz so schnell von meinen Krankheiten angesteckt werden kann. Und schon regt sich mein Inneres auf, weil meine Einschränkungen mir näher sind als „deine Gesundheit“ ? Würde ich aber vor einer OP im Krankenhaus erfahren, dass die Ärzte den OP-Saal ohne MundNasenMundschutz betreten würden – wie würde ich handeln? Wäre ich bereit das Risiko einzugehen?

Oder die andere Geschichte heute: man regt sich über den Vortrag auf, den ein Pastor gehalten hat. Die Frage die oben gestellt werden, sind da eigentlich passend und die Frage: ist es wirklich biblisch? Wenn es die Bibel so sagt – passt es zu den Aussagen, die Jesus Christus lehrte? Wenn ja – wieso denke ich dann anders, als es die Bibel lehrt?
Vergiß bitte bei dieser Angelegenheit auch nicht, dass wir unsere Liebe zu unseren Mitmenschen auch darin zeigen, dass wir diesen Gottes gesamtes Wort näher bringen! Das ist unser Auftrag.