Schlagwort: Religion

Evolution endlich bewiesen?

Was würde wohl Herr Darwin dazu sagen:

Neandertaler besaß bereits Abstraktionskraft

Forscher sehen in verzierten Muscheln Hinweis auf Sinn für Symbolik

Der Neandertaler war dem von Afrika her einwandernden modernen Menschen geistig durchaus ebenbürtig. Zwei Funde von gelochten und mit Pigmenten verzierten Muscheln im südöstlichen Spanien belegen jetzt, dass der Neandertaler vor 50.000 Jahren bereits Sinn für Symbolik ausgebildet hat. Diese Abstraktionsfähigkeit stellt den frühen Bewohner des Raums zwischen dem heutigen Spanien und dem Nordirak nach Ansicht des europäischen Archäologenteams auf eine Stufe mit seinen Zeitgenossen, die derartige Dekorationen bereits vor 120.000 Jahren verwendeten. Der Neandertaler lebte in dem Zeitraum vor rund 160.000 bis 30.000 Jahren.

In der nahe der spanischen Mittelmeerküste gelegenen Höhle von Aviones förderte die Grabung unter anderem vier bis neun Zentimeter große, gelochte Herz- und Meermuscheln zu Tage. An diesen entdeckten die Wissenschaftler rötliche und gelbe Farbpigmente, die aus rund sieben Kilometer entfernt gelegenen Vorkommen stammen. Mit Mineralien orange eingefärbt ist eine Jakobsmuschel aus dem Feldüberhang Cueva Antón, der 60 Kilometer landeinwärts liegt. Die jeweiligen Fundschichten lassen sich eindeutig auf ein Alter von 50.000 Jahren datieren.

Mit Symbolen verzierte Kulturgegenstände sind von den Experten bisher nur dem modernen Menschen zugeordnet worden, der sich vor 100.000 Jahren auf den Weg vom südlichen Afrika in den Nahen Osten machte und vor 40.000 Jahren in Europa einwanderte. Wissenschaftler sind sich einig, dass die Ornamente der persönlichen oder sozialen Kennzeichnung dienten und als Ausdruck von Intelligenz zu werten sind – eine Interpretation, die nach Ansicht der Ausgräber der spanischen Höhlenfunde nun auch für die Sammler und Jäger der Neandertaler-Spezies zu gelten hat. Damit wird auch der These widersprochen, dass der Neandertaler wegen seiner unterlegenen Denkfähigkeit ausgestorben ist. Gekerbte und durchbohrte Tierzähne aus Neandertaler-Fundstätten beispielsweise in Frankreich waren als Fehldatierungen abgetan worden oder als „sinnlose Imitationen“ der Werke moderner Menschen, die in den Lebensraum einwanderten.

In der Aviones-Höhle stießen die Wissenschaftler auch auf Überreste von Meeresschnecken und von Rotalgen. Sie spekulieren, dass schon die Neandertaler eine vorindustrielle Methode beherrschten, wie sich leicht verderbliche Meeresweichtiere über größere Strecken transportieren lassen: Die Mollusken werden in feuchte Algenumschläge verpackt. Der Meeresspiegel des Mittelmeers lag vor 50.000 Jahren 50 bis 90 Meter tieferer als heute, wodurch die damalige Küstenlinie 1,7 bis sieben Kilometer von der Cueva de los Aviones entfernt war.

João Zilhão (University of Bristol, Bristol) et al.: PNAS (doi: 10.1073/pnas.0914088107)

ddp/wissenschaft.de – Rochus Rademacher

Ich denke, er würde jetzt einsehen, dass die angeblichen Beweise, die wir heute in so manchem Museum anschauen können, KEIN BEWEIS für seine Theorie sind!

Erschrekend, in wie vielen Ländern Christen verfolgt werden

Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 wurde veröffentlicht. Wie gut wir es hier haben, dass wir eine Bibel haben und drin lesen UND darüber sprechen können wenn wir wollen und mit wem wir wollen. Aber in vielen Ländern ist es eine Herausforderung ein Christ zu sein – diese Organisation zählt alle Christen die verfolgt werden – weil sie CHRISTEN sind, und nicht einzelne Gruppen

1. Erklärung zum Weltverfolgungsindex

Berichtszeitraum: 1.11.2008 bis 31.10.2009

Open Doors schätzt, dass weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Christen sind die weltweit größte Gruppe der aus religiösen Gründen Verfolgten. Der jährlich von Open Doors veröffentlichte Weltverfolgungsindex ist eine Aufstellung von 50 Ländern, in denen Christen am meisten verfolgt oder benachteiligt werden. Der erste Weltverfolgungsindex erschien 1991 und konzentriert sich seit Entstehung auf die Situation verfolgter Christen in einem Land. Die Auflistung – die erste und älteste ihrer Art – soll Kirchen, Gesellschaft, Medien und Politik die Situation der verfolgten Kirche bewusst machen, um verfolgten Christen effektiv auf verschiedenen Ebenen helfen zu können. Jedes Jahr bewertet eine Arbeitsgruppe die Situation für Christen in einem Land anhand:

– veröffentlichter Übergriffe auf Christen im Berichtszeitraum
– Einschätzungen von Experten auf dem Gebiet der Religionsfreiheit
– eigener Erhebungen vor Ort

Informationen aus erster Hand

Open Doors befragt zumeist einheimische Mitarbeiter, Pastoren und Kirchenleiter vor Ort oder Experten. Die Platzierung eines Landes ergibt sich nicht nur aus veröffentlichten bzw. bekannten Übergriffen auf Christen im Berichtsjahr, sondern spiegelt vielmehr die grundsätzliche Religionsfreiheit für Christen in ihrem Land wider. Wenn vollständige und sichere Informationen aus einem Land nicht erhältlich sind, wirkt sich das in der Platzierung zugunsten des Landes aus – selbst wenn der tatsächliche Grad der Verfolgung möglicherweise höher liegt.

Bei der Erhebung werden Aspekte der Religionsfreiheit beleuchtet, wie beispielsweise:

Der rechtliche und offizielle Status von Christen
– Ist Religionsfreiheit mit dem Recht auf öffentliche Versammlungen in der Landesverfassung und/oder den Landesgesetzen verankert?
– Haben die Bürger das Recht, ungestraft zum Christentum zu konvertieren?
– Gibt es eine verpflichtende Staatsreligion für jeden Bürger?
– Dürfen Christen ihre Religion öffentlich ausüben?

Die tatsächliche Situation der im Land lebenden Christen
– Werden Christen ihres Glaubens wegen verhaftet oder getötet?
– Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?

Reglementierungen durch den Staat
– Dürfen christliche Literatur und Bibeln im Land gedruckt, verbreitet bzw. eingeführt werden?
– Werden christliche Veröffentlichungen zensiert/verboten?
– Dürfen Kirchen gebaut, renoviert oder Räume für gemeindliche Zwecke gemietet/gekauft werden?

Faktoren, die die Religionsfreiheit in einem Land untergraben können
– Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser aus christenfeindlichen Motiven angegriffen?
– Gehen Behörden den Beschwerden und Anzeigen von Christen wegen nicht-staatlicher Übergriffe nach?

LÄNDERINFORMATIONEN ZUM WELTVERFOLGUNGSINDEX 2010

Die ersten zehn Länder
Platz 1: Nordkorea (Vorjahr: 1)
Platz 2: Iran (Vorjahr: 3 )
Platz 3: Saudi-Arabien (Vorjahr: 2)
Platz 4: Somalia (Vorjahr: 5)
Platz 5: Malediven (Vorjahr: 6)
Platz 6: Afghanistan (Vorjahr: 4)
Platz 7: Jemen (Vorjahr: 7)
Platz 8: Mauretanien (Vorjahr: 18 )
Platz 9: Laos (Vorjahr: 8 )
Platz 10: Usbekistan (Vorjahr: 10 )

Platz 1: Nordkorea

Den ersten Platz auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 belegt erneut Nordkorea. Zum achten Mal in Folge. Jedwede religiöse Aktivität wird vom Regime als Angriff auf die sozialistischen Prinzipien Nordkoreas wahrgenommen. Für Christen ist die Lage gegenwärtig extrem hart. Obwohl das Regime langsam, aber stetig seine eiserne Kontrolle über die Gesellschaft verliert und sich Kim Jong Ils Gesundheitszustand nach einem Schlaganfall verschlechtert hat, versucht das Regime, die Bevölkerung durch Mobilisierungskampagnen zu kontrollieren. Christliche Aktivitäten sollen im Keim erstickt werden. Mit 150- und 100-Tage-Kampfkampagnen soll der ideologische Geist der Bevölkerung gestärkt werden. Das System des Straßenhandels („Schwarzmarkt“) soll zerstört werden. Bei Hausdurchsuchungen in Nordkorea sind viele Christen entdeckt worden. Während der Kampagnen hat es das nordkoreanische Regime besonders auf die Christen, die sich überall in Nordkorea im Untergrund versammeln, abgesehen. Christen droht Gefängnis, Arbeitslager oder die Hinrichtung. Es wurden schreckliche Folterarten gegen verhaftete Christen angewandt. Auch ihre Familien sind regelmäßig von diesen Repressalien betroffen. Trotz dieser menschenverachtenden Lebensumstände wächst die christliche Gemeinde im Untergrund. Die Möglichkeiten für Nordkoreaner, das Evangelium zu hören, werden größer, vor allem für diejenigen, die in Großstädten in der Nähe zum Nachbarland China leben.

Platz 2: Iran

Neu auf Platz 2 ist die Islamische Republik Iran (Vorjahr: 3). Es gab zwar keine Berichte über Ermordungen von Christen aufgrund ihres Glaubens, doch die Welle der Verhaftungen von Christen, die im Jahr 2008 ihren Anfang genommen hat, setzte sich im Jahr 2009 noch stärker fort. Mindestens 85 Christen wurden verhaftet. Die meisten Verhafteten wurden im Gefängnis misshandelt. Zwar ist die Mehrzahl der festgenommenen Christen inzwischen frei-gelassen worden – doch sind noch Gerichtsverfahren anhängig und Christen können jederzeit verurteilt werden. Viele freigelassene Christen werden weiterhin überwacht und bedroht. Die Verhaftungen lösten bei Christen große Furcht aus. Iranische Behörden haben im Jahr 2009 einige Kirchen geschlossen. Hauptgrund für die Kirchenschließungen war die Anwesenheit vieler Christen muslimischer Herkunft in Gottesdiensten. Der Islam ist die offizielle Religion im Iran. Alle Gesetze und Vorschriften müssen mit der offiziellen Interpretation der Gesetze der Scharia (islamisches Recht) übereinstimmen. Obwohl ethnische Christen (Armenier und Assyrer) als religiöse Minderheit offiziell anerkannt und geschützt sind, haben sie von Inhaftierungen, von körperlichen Misshandlungen, Einschränkungen und Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens berichtet. Armenische und assyrische Gemeinden dürfen ihre Landsleute in ihrer eigenen Sprache unterweisen. Doch Farsi sprechende Muslime, die Christen wurden, zu unterstützen, ist ihnen verboten. Gemäß der offiziellen Interpretation der Scharia muss jeder Muslim, der den Islam verlässt, um eine andere Religion anzunehmen, mit der Todesstrafe rechnen. Viele Gottesdienste werden von der Geheimpolizei überwacht. Auf Christen, die sich in Gemeinden oder Hausgemeinden engagieren, wird Druck ausgeübt. Sie werden vernommen, festgenommen und ins Gefängnis gesteckt und geschlagen.

Platz 3: Saudi-Arabien

Von vormals Platz 2 ist Saudi-Arabien auf einen 3. Platz im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010 gerückt. Was nicht bedeutet, dass sich die Religionsfreiheit für Christen verbessert hat. Im Gegensatz zum vorigen Berichtszeitraum erhielt Open Doors keine Meldungen über Christen, die um ihres Glaubens willen getötet oder verletzt wurden. Lediglich von der Verhaftung eines einzigen Christen wurde berichtet. Ein ausländischer Pastor sah sich zur Flucht aus dem Land genötigt. Er hatte Todesdrohungen erhalten. Einige kamen von der „Mutawwa“, der saudischen Religionspolizei. Religionsfreiheit existiert nicht in dem wahhabitischen Königreich, das seinen Bürgern nur gestattet, einer einzigen Religion anzugehören: dem Islam. Die freie Wahl der persönlichen Religion oder gar ein Religionswechsel ist nicht gestattet. Das Rechtssystem basiert auf dem islamischen Recht, der Scharia. Apostasie, der Übertritt eines Muslims zu einer anderen Religion, ist ein todeswürdiges Verbrechen – falls der „Abtrünnige“ nicht widerruft. Zwar erkennt die Regierung das Recht von Nicht-Muslimen an, Gottesdienste im privaten Rahmen zu halten, doch die öffentliche Ausübung nicht-muslimischer Anbetung ist untersagt. Nicht-Muslimen, die an derartigen Aktivitäten beteiligt sind, drohen Verhaftung, Inhaftierung, Auspeitschung, die Abschiebung und manchmal Folter. Muslime, die Christen wurden, können Opfer von „Ehrenmorden“ werden, wenn ihre Familie oder ihr gesellschaftliches Umfeld ihren neuen Glauben entdeckt.

Platz 4: Somalia

Im Laufe des Berichtszeitraums verschlimmerte sich die Lage für Christen in Somalia. Äthiopische Streitkräfte verließen das Land im Januar 2009. Scheich Sharif Sheikh Ahmad von der oppositionellen Allianz zur Befreiung von Somalia (ARS – Alliance for the Reliberation of Somalia mit Sitz in Dschibuti) wurde vom Parlament der Übergangsregierung als Präsident vereidigt. In der Hoffnung, sowohl die Regierung zu stärken, als auch die islamistischen Kräfte zu schwächen und damit einen möglichen Aufstand abzuwehren, stimmte das Parlament im April 2009 einstimmig für die Einführung des islamischen Rechts (Scharia). Radikal-islamische Milizen wie Al-Shabaab und der rivalisierende Hizbul-Islam kontrollieren den Hauptteil des Südens Somalias und bekämpfen Sheikh Ahmad und seine Regierung in der Hauptstadt Mogadishu. Christen stehen unter Beobachtung vonseiten der Regierung und der islamischen Milizen. Die extremistische Al-Shabaab macht regelrecht Jagd auf Christen. Open Doors erhielt Berichte über mindestens elf Christen, die aufgrund ihres Glaubens ermordet wurden. Etliche weitere mussten fliehen, wurden entführt, festgenommen oder verletzt. Die „Transitional Federal Charter of the Somali Republic“ sieht Religionsfreiheit vor, aber in der Praxis wird dieses Recht wenig respektiert. Denn die Charta etabliert auch den Islam als nationale Religion, sodass kein Gesetz dem Islam widersprechen darf. Die meisten der wenigen Christen leben in Südsomalia. Sie werden schwer verfolgt und praktizieren ihren Glauben im Geheimen. Außerdem gibt es einige wenige Christen in Puntland und Somaliland. Weitere somalische Christen leben als Flüchtlinge in benachbarten Ländern.

Platz 5: Malediven

Im Inselreich der Malediven ist der Islam die offizielle Staatsreligion. Die Gesetzgebung verbietet die Ausübung jeder anderen Religion. Systematisch werden Christen auf den Malediven verfolgt. Die Regierung betrachtet sich als Hüterin und Verteidigerin des Islam. Kirchen sind verboten; der Import christlicher Literatur ist untersagt; Nicht-Muslime werden diskriminiert, die gesellschaftliche Kontrolle ist enorm. Der durchschnittliche Malediver stimmt dem Verbot nicht-islamischer Religionen zu. In diesem Land – einem der am wenigsten mit dem Evangeli-um erreichten Länder der Welt – gibt es nur eine Handvoll einheimischer Christen. Aus Angst vor Entdeckung praktizieren sie ihren Glauben nur heimlich. So weit bekannt, sind wegen Apostasie (Abfall vom Islam) keine Konvertiten im Berichtszeitraum ermordet wurden. Es kam zu keiner Verbesserung hinsichtlich der Religionsfreiheit. Es gab zwei bis drei Meldungen über ausländische Christen, die des Landes verwiesen wurden, nachdem man christliches Material in ihrem Gepäck gefunden hatte.

Platz 6: Afghanistan

In Afghanistan Christ zu sein ist immer noch außerordentlich schwierig, vor allem, weil die Verfassung auf islamischen Grundsätzen basiert. Zudem ist der Islam Staatsreligion und die Gesetze dürfen den Überzeugungen und Vorschriften des Islam nicht widersprechen. Das vorige Jahr war hart für die Christen, da der Einfluss des Islam mit dem Einfluss der Taliban in vielen Provinzen zugenommen hat. Die Taliban haben dort arbeitende Ausländer, christliche Entwicklungshelfer und einheimische Christen bedroht. Der gesellschaftliche Druck vonseiten der Familie und der Gesellschaft auf Christen ist immer noch sehr hoch. Einheimischen Muslimen, die ihren Übertritt zum Christentum nicht verborgen hielten, wurde oft mit Gewalt und sogar mit der Ermordung – auch der Familie – gedroht. Die Drohungen sollten einschüchtern und Christen zwingen, ihrem neuen Glauben abzuschwören. In manchen Fällen wurden Christen, die sich kurz zuvor vom Islam bekehrt hatten, verletzt und verschleppt. Zudem wurden Christen in der Schule und am Arbeitsplatz oder auf Behörden diskriminiert. Infolgedessen praktizieren die meisten Christen ihren Glauben nicht in der Öffentlichkeit. Sie fühlen sich auch nicht frei, eine Hausgemeinde zu besuchen oder sich zu versammeln. Soweit Open Doors bekannt ist, ist im Berichtszeitraum kein Christ um seines Glaubens willen getötet worden. Trotz aller Härte kommen in Afghanistan weiterhin Muslime zum christlichen Glauben.

Platz 7: Jemen

Der Jemen verbleibt auf Platz 7 im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2010. Doch die Gesamtpunktezahl der Bewertung der Religionsfreiheit hat zugenommen. Im Juni 2009 wurden neun ausländische christliche Mitarbeiter eines Krankenhauses von Bewaffneten entführt. Drei der Entführten wurden ermordet. Das Schicksal der übrigen sechs, darunter drei Kinder, war bei Erscheinen des Weltverfolgungsindex unbekannt. Im Berichtszeitraum kam es zu einer Zunahme der Beschlagnahmung von christlichem Material. Die jemenitische Verfassung garantiert Religionsfreiheit, erklärt aber auch, dass der Islam Staatsreligion und die Scharia (islamisches Recht) die Grundlage aller Gesetze ist. Die jemenitische Regierung gestattet Ausländern einige Freiheit, ihren Glauben zu praktizieren. Doch jemenitische Bürger dürfen nicht zum Christentum oder einer anderen Religion konvertieren. Konvertiten aus dem Islam droht die Todesstrafe, falls ihr neuer Glaube entdeckt wird. Das Evangelium an Muslime weiterzugeben, ist verboten. Muslime, die Christen wurden, erfahren Widerstand vonseiten der Behörden sowie von extremistischen Gruppen, die „Abtrünnigen“ mit dem Tod drohen, sollten sie nicht zum Islam zurückkehren.

Platz 8: Mauretanien

Neu unter den schlimmsten Verfolgerstaaten ist das westafrikanische Mauretanien. Für Christen hat sich die Lage dort im Berichtszeitraum deutlich verschlechtert. Im Juni 2009 wurde ein Christ, der als Entwicklungshelfer im Land arbeitete, ermordet. Für die Ermordung erklärte sich die Al-Kaida im Maghreb (AQIM) verantwortlich, eine terroristische Gruppe algerischen Ursprungs, die sich vor Kurzem mit Al-Kaida zusammengetan und ihren Aktivitätsbe-reich auf den gesamten Norden von Afrika ausgeweitet hat. 35 mauretanische Christen wurden im Juli 2009 festgenommen und gefoltert. Eine Gruppe von 150 südlich der Sahara lebenden Christen wurde im August 2009 für zwei Tage verhaftet. Sie hatten eine eigene kirchliche Versammlung abgehalten, was nur ein paar katholischen und protestantischen Kirchen erlaubt ist. Für die Festnahme und Folter mauretanischer Christen und die Festnahme der 150 Christen waren örtliche Polizisten verantwortlich. Die mauretanische Verfassung erklärt das Land zur islamischen Republik. Der Islam ist Staatsreligion. Die Regierung beschränkt die Religionsfreiheit durch das Verbot, nicht-islamisches religiöses Material bzw. Literatur zu drucken, einzuführen, zu verteilen und Muslimen das Evangelium zu verkünden. Eine von General Aziz geführte Militärjunta stürzte im Jahr 2008 den gewählten Präsidenten des Landes. Mauretaniens pro-demokratische Parteien drängten die Afrikanische Union, Druck auf die herrschende Junta auszuüben, damit der gestürzte Präsident wieder eingesetzt würde. Nach vielen Gesprächen und der Entlassung des früheren Präsidenten wurde im Juli 2009 General Aziz zum neuen Präsidenten gewählt.

Platz 9: Laos

Die Kirche in Laos ist relativ klein, wächst aber weiter (ca. 200 000 Christen, zumeist Angehörige ethnischer Minderheiten). Im Berichtszeitraum gab es keine Verbesserungen der Religionsfreiheit. Die Haltung der Regierung gegenüber Christen ist sehr negativ. Alle Christen unterliegen strenger Überwachung und Beschränkungen. Sie gelten als Agenten der USA mit der Mission, die Demokratisierung des Landes zu betreiben. Die Kirche kann ihre Aktivitäten nicht frei ausüben. Christliche Konvertiten, welche den Ahnenkult aufgegeben haben, geraten unter großen gesellschaftlichen Druck. Von Zeit zu Zeit wurden Christen inhaftiert, viele von ihnen wurden körperlich und psychisch misshandelt und unter Druck gesetzt, ihren (neuen) Glauben zu widerrufen. Im Berichtszeitraum wurden zwei Christen getötet; zwei befanden sich im Gefängnis und mindestens 21 weitere sind verhaftet und ohne Prozess festgehalten worden. Regelmäßig wurden Christen körperlich drangsaliert. Eine kleine Zahl von Kirchen wurde zerstört oder beschädigt. Trotz des hohen Verfolgungsgrades gibt es in Laos viele nicht-registrierte Aktivitäten und die Kirche scheint zu wachsen.

Platz 10: Usbekistan

Die Religionsfreiheit in Usbekistan hat sich im Berichtszeitraum verschlechtert. Die Stimmung ist christenfeindlicher geworden. Das zeigte sich in einer Zunahme von Hausdurchsuchungen und Literaturbeschlagnahmungen. Christen wurden verhaftet und mit Geldstrafen belegt. Viele christliche Leiter wurden verhört und unterschiedlich lange auf Polizeistellen festgehalten, wo sie auch körperlich und seelisch drangsaliert wurden. Zudem misshandelten Angehörige Christen, um sie zum Übertritt zum Islam zu bewegen. Ein weiteres Zeichen für die verschärfte Lage ist die Instrumentalisierung der Medien durch die Behörden, um Stimmung gegen Christen zu machen und sie öffentlich zu verleumden. So werden in der beliebten Fernsehsendung „In den Klauen der Unwissenheit“ (Erstausstrahlung: Mai 2008) Christen als Sektierer und Satanisten dargestellt. Engagierte Christen setzen angeblich Drogen und Beste-chungsgelder ein, um Menschen für das Christentum zu gewinnen. Schwerpunkt der Fernsehsendung ist die „Verführung von Kindern“ durch protestantische „Sekten“. Die Sendung wurde mehrmals wiederholt (zuletzt im September 2009) und als DVD herausgegeben. Trotz der Verfolgung wächst die Kirche in Usbekistan jedoch weiter. Usbekische Christen stehen vielen Hindernissen gegenüber. Usbekische christliche Gemeinschaften erhalten keine offizielle Registrierung; ohne Registrierung sind ihre Versammlungen illegal. Für Christen ist die Lage schwierig geblieben.

Länder, in denen sich die Lage verschlechtert hat

Die Religionsfreiheit für Christen verschlechterte sich im Berichtszeitraum in Somalia, dem Jemen, Mauretanien, Vietnam, Aserbaidschan, Tadschikistan, der Türkei, Tunesien und Kirgisistan.

Platz 21: Vietnam

Der Optimismus hinsichtlich der Entwicklungen der Religionsfreiheit in Vietnam scheint abgenommen zu haben. Mittlerweile steht die Theorie auf dem Papier im offensichtlichen Kontrast zu der tatsächlichen Situation auf der Straße. Im Berichtszeitraum kam es zu größeren Konfrontationen zwischen Christen und der Regierung, nachdem diese Kircheneigentum beschlagnahmt hatte. Viele Christen wurden bei Demonstrationen verprügelt und festgenommen. Etliche Kirchen und Klöster wurden abgerissen. Die staatlichen Medien stellten bei der Berichterstattung über die Ausschreitungen Christen negativ dar.

Platz 24: Aserbaidschan

Der Grad der Verfolgung von Christen in Aserbaidschan, einem Mitglied des Europarats, hat sich im Berichtszeitraum erhöht. Am 31. Mai 2009 wurde ein neues repressives Religionsgesetz eingeführt, das dem Staatlichen Komitee für die Arbeit mit religiösen Organisationen ein größeres Kontrollrecht gibt. Alle religiösen Organisationen müssen sich bis zum 1. Januar 2010 erneut registrieren lassen. Einige christliche Gruppen haben vor Gericht Widerspruch eingelegt, weil ihnen die Registrierung verweigert wurde. Doch die Gerichte sind für ihre Korruption und Islam-Freundlichkeit bekannt. Die Lage ist für Christen schwieriger geworden. Die Behörden haben bemerkt, dass mehr Menschen Christen geworden und die christlichen Gemeinden gewachsen sind. Die Folge sind kompliziertere Verfahrensvorschriften für die Gründung von neuen Gemeinden. Evangelische Gemeinden werden oft als Sektierer betrachtet, die die innere Stabilität gefährden. Arbeitgeber behalten nur ungern Christen als Angestellte. Auch die Zensur christlicher Literatur wurde verschärft.

Platz 32: Tadschikistan

Ein neues Religionsgesetz, das am 1. April 2009 in Tadschikistan veröffentlicht wurde, schränkt die Rechte religiöser Gemeinschaften und damit auch die Rechte von Christen stark ein. Dem Ausschuss für religiöse Angelegenheiten wurden größere Kontrollrechte zur Regelung von Gemeindeangelegenheiten übertragen. Alle religiösen Schriften müssen genehmigt werden. Im Jahr 2009 ist das Interesse in der Bevölkerung am Islam in beachtlichem Maße gewachsen. Es kam zu mehr Druck auf Christen muslimischer Herkunft. Sich öffentlich zu Gottesdiensten zu versammeln, wird für tadschikische Christen immer schwieriger. Wer öffentlich das Evangelium weitergibt, läuft Gefahr, zur Zielscheibe für Drangsalierung und Verfolgung zu werden. Die Unterdrückung geschieht hauptsächlich durch Angehörige, die örtliche Gesellschaft und islamische Geistliche. Unter Christen wächst die Angst davor, offen zu evangelisieren, so dass das Christentum immer langsamer wächst.

Platz 35: Türkei

In der Türkei kam es zu keinen großen Veränderungen hinsichtlich der Religionsfreiheit für Christen. Die Gesamtzahl der Punkte ist höher als im vergangenen Jahr. Der deutsche Geschäftsmann Gregor Kerkeling wurde am 20. Juli 2009 in Istanbul getötet. Bei einem Zwischenfall in Istanbul am 3. August 2009 wurde ein Christ wegen seiner missionarischen Aktivitäten offen bedroht. Manche Christen erlebten Druck vonseiten ihrer Familien, weil sie sich zu einer Kirche halten. In einigen Kirchengebäuden kam es während der Berichtszeit zu. Der Prozess um die Ermordung von drei Christen im April 2007 in Malatya dauert an. Bislang wurde kein Urteil gesprochen. Ebenso kam es im Fall der türkischen Christen Hakan Tastan und Turan Topal wegen „Beleidigung des Türkentum und des Islam“ zu keinem Urteil.

Platz 44: Tunesien

Für diesen Berichtszeitraum erhielt Open Doors mehr Informationen über die Kirche in Tunesien. Die Zahl der Christen in dem islamisch geprägten Land wächst. Gründe sind u. a. eine gestiegene Offenheit bzw. Neugier für das Evangelium unter Muslimen und christliche Radiosendungen. Präsident Ben Ali wurde im Oktober 2009 mit 85 Prozent der Stimmen für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt. Repressive Aktionen und strenge Kontrollen bis zu den Präsidentschaftswahlen haben die Lage der Christen und Gemeinden im Land negativ beeinflusst. Behörden und die Polizei überprüften alles, was sie als Gefahr für die innere Stabilität des Landes ansahen (z. B. radikale Islamisten und Christen muslimischer Herkunft). Etliche Christen wurden verhört und manche von ihnen wurden von Polizisten geschlagen. Die einheimische Kirche kann nicht frei operieren; sie kann christliche Literatur nur begrenzt verteilen und ist bei der Evangelisation sehr eingeschränkt. Die Verfassung sieht Religionsfreiheit vor, schreibt aber gleichzeitig die enge Anbindung an die Lehren des Islam fest. Die Weitergabe des Evangeliums an Muslime wird als Bekehrungsversuch und Störung der öffentlichen Ordnung und somit als illegal betrachtet. Einreiseanträge ausländischer Christen, denen man Bekehrungsbemühungen unterstellt, werden nicht erneuert oder man übt Druck auf ihre Arbeitgeber aus, ihre Verträge nicht zu verlängern. Infolgedessen hat das Land im Berichtsjahr eine nennenswert höhere Punktzahl erhalten.

Platz 49: Kirgisistan

Kirgisistan ist neu auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex. Das Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Westen an Usbekistan, im Südwesten an Tadschikistan und im Osten an China. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Muslimen. Kirgisistan ist ein säkularer Staat, obwohl der Islam einen wachsenden Einfluss auf die Politik und das tägliche Leben hat. Am 12. Januar 2009 nahm Kirgisistan ein neues Religionsgesetz an, das den Aktivitäten religiöser Gruppen größere Beschränkungen auferlegt. Seit Inkrafttreten dieses neuen Gesetzes ist die Lage für die Kirchen im Land schwieriger geworden. Alle religiösen Gruppen müssen sich neu registrieren lassen. Für eine Registrierung sind mindestens 200 Mitglieder erforderlich. Berichtet wird von einem gestiegenen Grad an Drohungen und Schikanen gegenüber Christen. Versammlungsorte dürfen nicht mehr ohne Genehmigung genutzt werden. Die Polizei sucht Pastoren und Gemeinden auf und verhängt Verbote für religiöse Unterweisung sowie die Verteilung religiöser Literatur. Der gesellschaftliche Druck auf einheimische Christen ist besonders stark in der südlichen Region des Landes.

Länder, in denen sich die Lage verbessert hat

Abgenommen hat die Gesamtzahl der Punkte für Saudi-Arabien, Algerien, Indien, Kuba, Jordanien, Sri Lanka und Indonesien.

Platz 24: Algerien

Seit Ende 2007 nehmen Maßnahmen gegen die Kirche in Algerien und der Druck auf die Christen aufgrund der Durchsetzung der Verordnung 06-03 deutlich zu. Hierbei handelt es sich um ein Gesetz, das Evangelisation unter Muslimen untersagt. Gleichzeitig gibt es der Regierung das Recht, jeden Aspekt des christlichen Lebens zu regeln. In der Folge sind 26 Kirchen geschlossen und mindestens zehn Christen festgenommen und verhört worden. Einige von ihnen erhielten Haftstrafen auf Bewährung und Geldstrafen. Das harte Vorgehen gegen Christen ging im Berichtszeitraum zurück. Die algerische Regierung hatte sich internationalen Protesten und einer negativen Berichterstattung in internationalen Medien gebeugt. Die USA sowie die Außenministerien von Frankreich, Italien, der Schweiz, Österreich und Spanien hatten das Vorgehen verurteilt. Dieser Druck aus dem Ausland brachte die algerische Regierung sehr in Verlegenheit. Auf der anderen Seite verglich der Minister für religiöse Angelegenheiten die „Evangelisten“ mit den terroristischen Salafisten und bezeichnete sie als Gefahr für das Land. Es scheint, dass die Regierung nicht vorhat, die Religionsfreiheit für Christen zu verbessern. Kirchliche Leiter in Algerien haben das Gefühl, dass die Lage momentan „eingeschlafen“ ist. Doch es kann jederzeit zu erneutem Druck auf die Christen kommen. Sie befürchten eine Verschärfung der Verordnung 06-03 durch die Regierung, sobald der internationale Druck nachlässt.

Platz 25: Indien

Indiens positivere Einstufung auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex rührt daher, dass es im Berichtszeitraum keine derartigen Ausschreitungen wie im Jahr 2008 im Bundesstaat Orissa gegeben hat. Weniger Christen wurden wegen ihres Glaubens getötet, weniger physisch drangsaliert und weniger Kirchen zerstört. Doch noch immer kommt es fast täglich zu Ausschreitungen gegen Christen, besonders in den Unionsstaaten Karnataka, Andhra Pradesh, Madhya Pradesh und Chhattisgarh.

Platz 38: Kuba

Open Doors konnte eine genauere Einschätzung der Lage für Christen in Kuba vornehmen. Im Allgemeinen hat sich auf der Insel für Christen nicht viel verändert – das Regime ist immer noch repressiv.

Platz 39: Jordanien

Jordanien rangiert niedriger auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex. Wir erhielten weniger Meldungen über Druck auf Missionare im Berichtszeitraum und keine Berichte über Christen, die aufgrund ihres Glaubens verhaftet oder körperlich verletzt wurden. Jordaniens Staatsreligion ist der Islam. Obwohl es als eines der am stärksten westlich orientierten Länder des Nahen Ostens gilt, ist die Weitergabe des Evangeliums an Muslime wie auch die Bekehrung vom Islam zum Christentum in Jordanien verboten. Konvertiten aus dem Islam sehen sich gesellschaftlicher und manchmal staatlicher Diskriminierung gegenüber. Muslime, die zu einer anderen Religion übertreten, werden weiter als Muslime angesehen und fallen unter die Gerichtsbarkeit von Scharia-Gerichten.

Platz 40: Sri Lanka

Im Berichtszeitraum hat die Verfolgung von Christen in Sri Lanka etwas abgenommen. Open Doors liegen keine Berichte über Ermordungen oder Verhaftungen von Christen aufgrund ihres Glaubens vor. Im Mai 2009 endete der Bürgerkrieg mit den LTTE-Rebellen.

Platz 48: Indonesien

Während des Berichtszeitraums erhielt Open Doors keine Informationen, dass Christen in Indonesien festgenommen und/oder entführt worden sind. Weniger Christen als im vorigen Zeitraum wurden drangsaliert. Die Zahl der Kirchen, deren Schließung erzwungen wurde, war niedriger als zuvor. In der Hauptstadt Jakarta protestierten Ende Oktober 2009 über 1.000 Studenten gegen ihre Vertreibung aus dem Evangelischen Theologischen Seminar Arastamar (SETIA) Ende Juli 2008 in der Ortschaft Kampung Pulo.

Was Macht aus einem Menschen macht

…und warum der Schöpfer nicht wollte, dass ein Mensch Macht über einen anderen Menschen hat – egal wie diese Funktion auch genannt werden sollte …
Wenn wir uns die biblische Geschichte anschauen, wollte der Mächtige noch nicht einmal einen König einsetzen – und auch keine Gruppenaufseher – sondern nur Streitschlichter. Einfacher Gehorsam SEINEN Geboten hätte völlig genügt, und wird in naher Zukunft wieder genügen.
Die Beispiele, die in dem Zitat vorkommen, kann ich aus vollen Herzen unterschreiben -selbst viele viele Male genau so erlebt:

Macht macht heuchlerisch

Bei Menschen mit Einfluss verschieben sich die moralischen Ansprüche

Menschen mit Macht legen häufig an andere viel höhere moralische Maßstäbe an als an sich selbst. Für diese Aussage liefern die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft immer wieder neue Belege: Da predigen Wirtschaftsführer Sparsamkeit und genehmigen sich gleichzeitig großzügige Bonuszahlungen. Politiker geißeln den moralischen Verfall ihres Landes und sind dabei selbst in Korruptionsaffären verstrickt oder privat durch Alkoholexzesse auf. Zwischen solcher Heuchelei und der Macht eines Menschen scheint eine grundlegende Verbindung zu bestehen, sagen nun niederländische und amerikanische Psychologen: In Tests mit Freiwilligen haben sie nachgewiesen, dass sich mit der Machtposition eines Menschen auch die moralischen Kriterien verschieben.

Die Wissenschaftler ließen die Studienteilnehmer für ihre Tests entweder die Rolle eines Premierministers oder eines kleinen Beamten einnehmen und konfrontierten sie dann mit moralischen Fragestellungen. So hatten die Probanden unter anderem Verkehrsverstöße, Betrug bei der Steuererklärung und die mögliche Rückgabe eines gestohlenen Fahrrads zu beurteilen und Sanktionen gegen Mitarbeiter wegen überhöhten Reisekostenabrechnungen zu bewerten. Gleichzeitig gaben die Forschern den Teilnehmern die Möglichkeit, sich in einer fiktiven Lotterie durch Schummeln höhere Gewinnchancen zu erschleichen.

Die Tests ergaben einen klaren Zusammenhang zwischen Machtposition und den moralischen Kriterien, die ein Proband an sich und andere anlegte: Je mehr Macht den Probanden verliehen worden war, desto heftiger verurteilten sie die Vergehen anderer und desto laxer wurden die moralischen Maßstäbe, die sie an sich selbst anlegten. Dies galt umso mehr, wenn die Versuchspersonen ihre Machtposition persönlich für gerechtfertigt hielten. Waren sie hingegen der Meinung, sie seien unverdient zur Macht gekommen, bewerteten sie ihr eigenes Verhalten sogar nach strengeren Kriterien als das anderer.

Adam Galinsky (Northwestern University in Evanston) et al.: „Psychological Science“
ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

ist denn heute Weihnachten??

Habe heute auf der Website vom einem Wissenschaftsmagazin gefunden. Dort heißt es auszugsweise:

Alle Jahre wieder…. feiert man fast überall auf der Erde das Weihnachtsfest. Auch bei uns sind die Vorbereitungen schon in vollem Gange: In den Wetterberichten läuft der Countdown für die weißen Weihnachten, geschmückte Tannenbäume stehen überall und die ersten Weihnachtsgänse mussten schon „dran glauben“.

Wintersonnwende versus Christfest
Wann ist Jesus wirklich geboren?

Dass wir Weihnachten am 24. und 25. Dezember feiern, ist keineswegs Zufall. Allerdings weniger deshalb, weil Jesus Christus an diesem Tag geboren sein soll, sondern weil er schon vor den Anfängen des Christentums eine besondere Bedeutung hatte. Sie wurde im wahrsten Sinne des Wortes durch den Himmel selbst vorgegeben: Es ist der Tag der Wintersonnwende, von diesem Zeitpunkt an beginnen die Tage wieder länger zu werden. Fast alle Völker und Religionen haben diesen „Sieg der Sonne über die Finsternis“ mit besonderen Festen und Kulten gefeiert.

„Denn am 25. Dezember geschieht dieser Einschnitt, der eine Wende ist, und es beginnt zu wachsen der Tag, da das Licht den Zuwachs bekommt….“
(Epiphanios, 315-403 v. Chr.)

Sonnengötter zur Wintersonnwende…
Gerade im Mittelmeerraum, in dem das Christentum in den ersten Jahrhunderten nur eine Religion unter vielen war, mischten sich die verschiedensten Kulte und Gebräuche. Besonders etabliert waren der Mithras-Kult und die Feiern zu Ehren des thrakischen Gottes Dionysos. Dionysos wurde im alten Griechenland als Erlöser und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums verehrt. Das „Wachsen“ der Tage stand für seinen Einfluss. Die Anhänger des Mithras-Kultes dagegen verehrten einen – ursprünglich indischen – Lichtgott.

Mit der Ausbreitung des römische Reiches wanderte dieser Glaube aus Mesopotamien und Vorderasien ein und wurde zu Beginn des vierten Jahrhunderts zur römischen Staatsreligion erklärt. Die Wintersonnwende galt seitdem als offizieller Reichsfeiertag, als Geburtstagsfeier des „sol invictus“ – der unbesiegbaren Sonne. Auch die Idee eines Geburtsfestes zur Wintersonnwende war keineswegs eine Erfindung des Christentums: Im ägyptischen Glauben wurde an diesem Tag das Fest der Göttin Isis und die Geburt des Horuskindes gefeiert.

Wann ist Christus geboren?
Für die noch vergleichsweise junge Religion Christentum war es nicht leicht, sich in der Fülle der etablierten Kulte und Gebräuche zu etablieren. Die ersten Christen kannten noch keine Feier zur Geburt Jesu, einziger Feiertag war das Passahfest. Erst nachdem sich die neue Religion weiter ausgebreitet hatte, unternahmen Kirchenfürsten die ersten Versuche, Ereignisse im Leben Christi und auch seinen Geburtstermin zu berechnen und danach einen Festkalender anzulegen.

Der Legende und auch diesen Berechnungen nach konnte Christus jedoch auf keinen Fall mitten im Winter geboren worden sein. Glaubte man den Berichten von den „auf dem Felde lagernden Hirten“, muss die Geburt zwischen Frühjahr und Herbst stattgefunden haben, denn nur dann hielten sich die Hirten Judäas und mit ihren Herden überhaupt draußen auf. Entsprechend kursierten Termine am 28. März, 2. oder auch am 19. April oder 20. Mai. Allerdings war dabei von vornherein klar, dass sich dieses eher unauffälligen Termine nicht gegen die etablierten Feste der „heidnischen “ Kulte würden durchsetzen können. Was also tun?

Ein heidnisches Fest wird annektiert….
Im Jahr 217 ging die Kirche in die Offensive: Papst Hippolytos setzte sich für den 25.Dezember als Tag der Christgeburt ein. Er hoffte, damit die ursprünglich „heidnische “ Bedeutung dieses Festes langsam mit christlichen Inhalten zu „unterwandern. Währenddessen breitete sich das Christentum immer weiter aus und begann, sich zu etablieren.

Um 330 schließlich wurde es offiziell: Kaiser Konstantin erklärte das Christentum zur römischen Staatsreligion und funktionierte kurzerhand den alten Sonnengott zum Christengott um, der als „lux mundi“ – Licht der Welt – die „Sonne der Gerechtigkeit erschaffen hat“. Damit wurde auch die Christgeburt auf den 25. Dezember fixiert, seit 381 sogar als offizielles Dogma der Kirche.

Im Mittel- und Nordeuropa sollte es allerdings noch einige Jahrhunderte dauern, bis sich das neue Christfest gegen die germanischen und keltischen Sonnen- und Fruchtbarkeitskulte zur Wintersonnwende durchsetzen konnte. Im deutschen Sprachraum erkannte eine Synode den 25. Dezember erst im Jahr 813 als allgemeinen kirchlichen Feiertag an.

………..

Warum gerade Rentiere?
Der Weihnachtsmann und seine stillen Helfer

Während der Weihnachtsmann seinen umfangreichen Leib durch den Kamin zwängt, um im Haus die Geschenke zu verteilen und sich an Milch und Keksen zu laben, warten sie treu auf dem Dach: Die Rentiere. Das Bild vom Weihnachtsmann, der auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch die Luft fliegt, ist weitverbreitet. Aber warum gerade Rentiere? Hätte der Weihnachtsmann nicht einfach Pferde vor seinen Schlitten spannen können, wie jeder andere auch?

Angefangen hat der Weihnachtsmann überhaupt ganz anders. Als Papst Gregor im Jahre 354 den 25. Dezember offiziell zum Geburtstag Jesu erklärte und damit die heidnische Feier der Wintersonnenwende christianisierte, spielte der Weihnachtsmann noch keine Rolle für das Fest. Lange Zeit brachte das Christkind die Geschenke, die die Gaben der Heiligen Drei Könige symbolisieren. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Weihnachtsmann zunächst in Norddeutschland durch.

Er entstand als eine Mischung des heiligen St. Nikolaus („Ich hab euch auch was mitgebracht.“) und dem eher negativ besetzten, strafenden Knecht Ruprecht („Seid ihr denn auch brav gewesen?“). Das erste Bild des Weihnachtsmannes entstand 1847, als Moritz von Schwind einen weißbärtigen, beleibten Mann mit langem Kapuzenmantel zeichnete: Herrn Winter. Herr Winter als Weihnachtsmann setzte sich zunehmend durch, vielleicht auch, weil er leichter in Schokoladenform zu pressen war, als das Christkind. Rentiere besaß er aber noch nicht.

Ein Besuch vom Nikolaus
Der Rentierschlitten tauchte erst im Jahre 1868 in einer Zeichnung im Harper’s Magazine auf. Aus Amerika stammt auch die Vorstellung, dass der Weihnachtsmann durch den Kamin in die Häuser steigt. In dem Gedicht „Ein Besuch vom Nikolaus“ von Clement Moore werden die Rentiere, die den Schlitten ziehen, erstmals schriftlich erwähnt. Möglicherweise wurden Rentiere einfach deshalb gewählt, weil sie als Zugtiere für Schlitten bei den Nomaden eine lange Tradition haben. Es gibt aber auch andere Theorien:

Einige nordostsibirische Stämme (die Korjaken, Tschuktschen und Kamtschadalen) verehrten den großen Rentiergeist. Mithilfe von Fliegenpilzen, die als Sud oder in getrocknetem Zustand verzehrt wurden, konnten die Schamanen Kontakt mit diesem Geist aufnehmen. Ein polnischer Kriegsgefangener schilderte 1658 diese Gewohnheit: „(…) Sie essen gewisse Pilze, die wie Fliegenpilze aussehen und davon werden sie schlimmer betrunken als von Wodka, aber für sie ist das das schönste Bankett.“

Von den halluzinogenen Pilzen berauscht, „schwebte“ der Schamane durch das Rauchabzugsloch seiner Hütte in die Welt der Rentiergeister, aus der er Tänze, Geschichten und Lieder als „Geschenke“ für sein Volk mitbrachte. Ersetzt man nun den Rauchabzug durch einen Kamin und die Lieder und Tänze durch Barbie und Playmobil, ist man schon ziemlich nah dran am Weihnachtsmann.

Von geflügelten Rappen zu fliegenden Rentieren
Eine andere Theorie basiert auf einem muslimischen Wanderprediger namens Sari Saltuk. Die zahlreichen Legenden, die sich um diese Gestalt gebildet haben, decken sich teilweise mit Erzählungen vom Nikolaus in Europa. Vermutlich flossen in die Gestalt des Weihnachtsmannes Elemente dieses Wanderpredigers mit ein. Sari Saltuk gelangte schließlich auf dem geflügelten Pferd Ankabil nach Lappland, wo er unsterblich weiterlebt. Möglicherweise entstanden aus diesem geflügelten Rappen die fliegende Rentiere.

Aber egal, ob nun Moore als Professor für ostasiatische Sprachen eine seiner Lieblingslegenden der Korjaken in sein Weihnachtsgedicht einbaute oder ob Ankabil sich zum Rentier gewandelt hat, eines ist sicher: Ohne seine Rentiere wäre der Weihnachtsmann ganz schön aufgeschmissen.

Weihnachtsmann versus Christkind
Wer bringt denn nun die Geschenke?

Weihnachtsmann und Christkind treten nie gemeinsam auf. Immer ist es nur einer von beiden, der die Geschenke bringt. Bei einer Umfrage im Jahr 1932 kristallisierte sich eine deutlich räumliche Trennung in der Verbreitung des Weihnachtsmannes beziehungsweise des Christkindes als Gabenbringer heraus. In ganz West-, Südwest-, und Süddeutschland glaubten die Kinder an das Christkind, in Mittel-, Nord und Ostdeutschland dagegen an den Weihnachtsmann.

Auf ersten Blick lassen sich daraus die Korrelationen Christkind – katholisch, Weihnachtsmann – evangelisch ableiten. Dies trifft jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert zu. Zurzeit der Entstehung der Bräuche war die Verteilung genau umgekehrt: für die evangelischen Kinder brachte das Christkind die Geschenke, bei den katholischen Kindern übernahm zunächst der Nikolaus diese Aufgabe, aus dem sich später der Weihnachtsmann entwickelte.

Die Funktion dieser Figuren ist die gleiche. Die beschenkten Kinder werden in Unwissenheit über die Spender ihrer Geschenke belassen. Nicht die Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel haben die Geschenke gekauft, sondern eben der Weihnachtsmann oder das Christkind. Das Verhältnis des Beschenkens war einseitig, denn Christkind und Weihnachtsmann kann man nichts schenken. Außer mit Artigsein konnte man sich nicht einmal bedanken. Selbst konkrete Wünsche per Wunschzettel hatten wenig Erfolg, denn man wusste nicht, ob – und wenn ja – was sie bringen würden. Schließlich hielten sich beide die übrige Zeit des Jahres irgendwo in unerreichbarer Ferne – im Himmel oder in einem riesigen Wald weit im Norden – auf und kamen extra für Weihnachten zu uns.

Beide Figuren haben sich erst im Laufe der Schenktradition entwickelt und sind längst nicht so alt, wie das Weihnachtsfest selbst.

Ursprung des Christkinds
Urheber der Figur des Christkindes ist indirekt Martin Luther. Der wollte den bis dahin für die Geschenke zuständigen Nikolaus – der auf den heilig gesprochenen Bischof Nikolaus von Myra zurückgeht – in seinem allgemeinen Kampf gegen die Verehrung von Heiligen zurückdrängen. Daher verlegte er 1535 die bisher am Nikolaustag gebräuchliche Kinder- und Familienbescherung auf Weihnachten. Die Gaben brachte nun nicht mehr der heilige Nikolaus, sondern der „heilige Christ“. Für die Kinder und die einfachen Leute war diese Figur zu anonym und gestaltlos und wurde daher nach und nach zum Christkind verniedlicht.

Das Christkind symbolisiert nicht, wie wohl häufig angenommen wird, das neugeborene Jesuskind in der Wiege, sondern ist eine aus den vielfältigen Weihnachtsumzügen und Krippenspielen entnommene Figur. Maria und Joseph mit dem Jesuskind wurden von engelhaften, weißgewandeten Mädchen mit offenem goldenen Haar begleitet, deren Anführerin das häufig verschleierte „Christkind“ war. Diese Figur wiederum war von den zahlreichen Heiligenbildchen und Kirchendarstellungen abgeguckt.

Entstehung des Weihnachtsmanns
Auch der Weihnachtsmann hat eine lange Entwicklung hinter sich. Im 16.Jahrhunder füllte in der katholischen, aristokratischen Oberschicht der Nikolaus in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember die Stiefel oder Socken. Brave und fleißige Kinder belohnte er, faule ließ er von einem Gehilfen bestrafen: Knecht Ruprecht – auch Hans Muff, Krampus oder Klaubauf genannt.

Während des 19. Jahrhunderts ging die Verwandlung zum Weihnachtsmann vor sich. Zusammengesetzt aus den Stiefeln, dem Sack und der Rute des Knecht Ruprecht, dem langen weißen Bart aus der kindlichen Gottvater-Vorstellung und dem roten Bischofsornat und der schenkenden Funktion des Nikolaus, entstand der typische Weihnachtsmann.

Inzwischen hat sich die Funktion des Weihnachtsmannes vom liebevollen, aber dennoch autoritären Vater, der das Kind für Bravsein belohnt und für Ungehorsam tadelt, zu einer mehr spaßigen Figur in einem dicken, roten Pelzmantel, einem mächtig runden Bauch und roten, dicken Backen gewandelt.

Oh Tannenbaum…
Die Geschichte des Weihnachtsbaums

Mehr als 25 Millionen Weihnachtsbäume werden auch dieses Jahr wieder in deutschen Wohnzimmern stehen. Für (fast) alle deutschen Familien gilt demnach: Ein Weihnachten ohne „Christbaum“ ist kein richtiges Weihnachten. Aber woher stammt eigentlich der Weihnachtsbaumbrauch? Seit wann gibt es ihn? Und wie sieht es mit der Geschichte vom „Tannen“baum in anderen Ländern und Kulturen aus?

Häufig liest man in Geschichten rund um das Weihnachtsfest von einem germanisch-heidnischen Ursprung des Weihnachtsbaumbrauchs. Dies ist mit Sicherheit genauso falsch, wie viele der Tannenbäume, die uns zur Adventszeit in den Städten und Läden begegnen. Der Weihnachtsbaum ist als Symbol so sehr in unserer Kultur verwurzelt, dass man sich nicht vorstellen kann, dass er wirklich erst seit circa 300 Jahren zum Christfest dazu gehört.

Die Idee den Jahreswechsel mit grünen Zweigen zu feiern, war zwar schon den Römern nicht fremd, feierten sie doch die Kalenden in Häusern, die mit Lorbeerzweigen geschmückt waren. Und auch in Deutschland verzierten die Menschen schon zur Zeit des Mittelalters Haus und Hof mit Tanne, Mistel oder Wacholder, um sich vor Gefahren zu schützen. Sehr zum Missfallen der Kirche übrigens, wie viele Verbote zu dieser Sitte aus der damaligen Zeit belegen. Als Weihnachtsbäume nach unserem Kulturverständnis kann man diese „Dekoration“ jedoch nicht gelten lassen. Betrafen sie doch eher den Außenbereich des Hauses und von Kerzenscheinromantik gab es nicht die geringste Spur.

Lichtergold und Baumgrün
Wann also fängt die „richtige“ Geschichte unseres Christbaums mit der idealen Verbindung von Lichtergold und Baumgrün wirklich an?

Bremen 1570 n.C.: Aus diesem Jahr stammen die ersten Belege für den Weihnachtsbaumbrauch in Deutschland. In den Zunfthäusern des städtischen Handwerks stellte man kleine Tannenbäumchen behängt mit Datteln, Nüssen, Äpfeln auf, die dann zur Weihnachtszeit von den Kindern „geplündert“ werden durften. Knapp 30 Jahre später zogen auch in Basel Handwerksgesellen zur Weihnachtszeit mit grünen Bäumen durch die Straßen. In der Unterkunft angekommen, wurden die mit Äpfeln und Käse verzierten Bäume schließlich aufgestellt und die Leckereien in geselliger Runde verzehrt.

Zischgold, Papierrosen und Oblaten
Aus diesen „Happenings“ fand das Weihnachtsbäumchen dann im Laufe des 17. Jahrhunderts seinen Weg in die Wohnstuben der Familien. Die neue Mode konnte man aber ausschließlich in den Städten des Landes beobachten und zunächst fehlte noch immer der Kerzenschmuck wie er heute üblich ist. Stattdessen war der Baum mit Zischgold, Papierrosen und Oblaten behängt. Erst ab 1730 kamen dann auch allmählich Kerzen dazu, der Weihnachtsbaum wie man ihn heute kennt war „geboren“.

Schnell wurde er danach zum Mittelpunkt des Heiligen Abends in der wohlhabenden Kleinfamilie, zum Symbol des bürgerlichen Kinderbescherfestes. Und auch der zum Teil heute noch übliche Ablauf des Heiligabend entwickelte sich bereits zur damaligen Zeit. Das heimliche Schmücken des Baums durch die Eltern, die Spannung der erwartungsfrohen Kinder, das rituelle Anzünden der Kerzen, die Begeisterung beim Auspacken der Geschenke.

Neben dem Großbürgertum nahm sich aber noch eine gesellschaftliche Gruppe der Verbreitung des Weihnachtsbaumbrauchs an: die Aristokratie. Nachweislich erstrahlten lichtergeschmückte Weihnachtsbäume bereits im Jahre 1796 im Wandsbeker Schloß und weniger später, 1816, gab es sie auch am Österreichischen Hof.

Einzug in alle Schichten
Zum Festsymbol für die breite Masse wurde der Weihnachtsbaum aber erst zurzeit des deutsch-französischen Krieges von 1870/71. Um die Moral der Truppe zu stärken, ließ man in Lazaretten, Quartieren und Unterständen Weihnachtsbäume aufstellen und Kerzen entzünden. Die Kriegsheimkehrer trugen dieses gefühlsbeladene Erlebnis mit in ihre Familien, der Weihnachtsbaum wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland bekannt. Da durch den zunehmenden Eisenbahnverkehr auch die Versorgung mit Weihnachtsbäumen gesichert war, hielt der Christbaum nach und nach Einzug in die Wohnzimmer aller sozialen Schichten.

Schnell entbrannte allerdings der Wettbewerb um den größten Baum, die meisten Kerzen, den teuersten Baumschmuck und die kostbarsten Geschenke zum Fest. Nach dem 1. Weltkrieg hatte sich der Weihnachtsbaum schließlich überall durchgesetzt und war zum unverrückbaren Mittelpunkt des Heiligen Abends geworden. Trotz des Versuches der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus und der Entwertung durch die Werbung und den Konsumrausch seit den Wirtschaftwunderjahren hat der Weihnachtsbaum diese Stellung bis heute nicht verloren.

Weitere Daten und Fakten zum Weihnachtsbaum

1642 wird der erste Weihnachtsbaum in einem Privathaus aufgestellt
1775 gibt es in der Stadt Zürich den ersten weihnachtlichen Lichterbaum
1820 kommt die Weihnachtsbaumsitte in die Prager Adelspaläste
zur gleichen Zeit erobert der Weihnachtsbaum über Dänemark den norwegischen Königshof und Russland
im Laufe des 19. Jahrhunderts erreicht der „Christmas Tree“ Amerika und andere überseeische Gebiete
1891 wird erstmals ein Christmas Tree vor dem weißen Haus in Washington aufgestellt
1924 gibt es den ersten Straßenweihnachtsbaum (für die Armen) in Weimar
ab 1930 erlangt der Weihnachtsbaum auch in England große Popularität
nach dem zweiten Weltkrieg erobert der lichterglänzende Christbaum sogar Lateinamerika:
so importiert man beispielsweise nach La Paz, der Hauptstadt Boliviens, – wenn man es sich denn leisten kann – gerne Tannenbäume aus Deutschland und besteckt sie am Heiligabend mit Watteflocken
seit 1947 schickt die norwegische Hauptstadt Oslo jedes Jahr einen Weihnachtsbaum nach London, der dort auf dem Trafalgar Square aufgestellt wird

……

Weihnachtskerle und Mistelzweige….
Weihnachtsbräuche in aller Welt

Wenn alle den selben Anlass feiern, müssten sich dann nicht auch die Feste ähneln? Keineswegs. Besonders das Weihnachtsfest zeigt deutlich, wie stark Geschichte, Gesellschaft und alte („heidnische“) Bräuche die Traditionen auch der christlichen Feste geprägt haben.

Während bei uns Weihnachtsbaum, Besinnlichkeit und Kerzenschein die Weihnachtszeit prägen, gleicht das Fest in einigen Ländern mehr unserem Karneval oder Silvester. In anderen spielen statt Weihnachtsmann und Christkind Zwerge, Weihnachtskerle und sogar Ziegenböcke die Hauptrollen im Weihnachtsgeschehen.

Wenn der Weihnachtsmann per Hubschrauber kommt…
In Südamerika fällt Weihnachten in den Hochsommer, Krippen stehen unter Palmen und neben Sambarhythmen erklingen auch bei 40 Grad Hitze die Lieder von der „stillen Nacht“. Statt an Tannen oder Fichten werden die Weihnachtskerzen an Pinien und Kakteen befestigt, und in Rio de Janeiro ziert ein riesiger Weihnachtsbaum aus Pappmaché den Hauptplatz.

Ein absolutes „Muss“ in den Weihnachtstagen sind für viele Südamerikaner Weihnachts-Stierkampf und Weihnachtslotterie, ein Erbe der spanischen Traditionen. Mit deutschen Einwanderern haben sich deutsche Weihnachtstraditionen inzwischen bis ins Hochland Chiles und Perus ausgebreitet: In La Paz gilt ein importierter Tannenbaum heute als Prestigeobjekt, er wird am Weihnachtstag mit Wattebäuschen als Schnee-Ersatz geschmückt.
In Brasilien kommt der Weihnachtsmann seit kurzem ganz modern – mit dem Hubschrauber. Statt „Von drauß‘ vom Walde…“ jetzt „Out of the Blue…“

Krippen, Mandelzucker und Weihnachtsklotz…
In den meisten romanischen Ländern war Weihnachten ursprünglich weniger ein besinnliches Fest der Familie als vielmehr ein Anlass zu ausgelassenem Feiern. Die traditionelle Mitternachtsmesse wird häufig zum großen und prunkvollen Schauspiel, bei der besonders in Italien die Weihnachtskrippe im Mittelpunkt steht. Es wird viel und lange gegessen und tagsüber besucht man die bunten Märkte, auf denen die typischen Weihnachtssüßigkeiten Mandelzucker und „Panderetas“ verkauft werden.

Als Höhepunkt des Festes verbrennen in Frankreich viele Familien noch immer den traditionellen Weihnachtsklotz, den „Bouche de Noel“ im Kamin. Der Weihnachtsbaum wurde erst in den letzten Jahrzehnten aus Deutschland importiert, setzt sich aber heute immer mehr durch.

Julschinken, Zwerge und Weihnachtsziegen…
In Skandinavien sind zu Weihnachten oder „Jul“ ursprünglich weder der würdige oder strenge Weihnachtsmann noch das goldige Christkind die Hauptperson. Stattdessen treiben die Julenissen – die Weihnachtszwerge ihr Unwesen. Die Geschenke werden nicht von ihnen gebracht, sondern im „Julklapp“ unter lautem Rufen ins Zimmer geworfen. Wie bei einem Gesellschaftspiel muss jeder selbst herausfinden, welches Geschenk für ihn bestimmt ist. In den letzten Jahrzehnten hat allerdings auch hier der Weihnachtsmann begonnen, die Zwerge langsam zu verdrängen.

Auf dem Lande zogen in Norwegen und Schweden früher ganze Scharen von „Julböcken“ herum. Diese mit Masken aus Fell und Birkenrinde verkleideten jungen Männer werden bewirtet und beschenkt, dabei verteilten sie selbst sowohl Lob als auch Tadel.. Eine Julgeit – Weihnachtsziege – passte außerdem auf, dass an Weihnachten auch jeder neue Kleider trug, wie es der Brauch vorschrieb.

Auf Island waren es früher die „dreizehn Weihnachtskerle“, die an den Tagen vor Weihnachten auftauchten. Diese ziemlich wüsten Gesellen stahlen Lebensmittel, erschreckten Kinder und trieben auch sonst allerhand Schabernack. Im Laufe der Zeit sind aber auch sie „gezähmt“ und zu freundlichen Geschenkebringern umfunktioniert worden….

Truthahn, Mistletoe und Santa Claus
In England und Amerika ist es der Santa Claus, der in der Nacht von 24. auf den 25. Dezember die Geschenke bringt. Er ist weniger der würdige Weihnachtsmann, als vielmehr ein liebenswürdig drolliger Kauz, der mit seinen Zwergenhelfern Geschenke bastelt und sie mit den Rentierschlitten verteilt. Besonders ausgelassen geht es in England am Weihnachtsabend zu: Nach dem Essen mit Truthahn und brennendem Plumpudding dürfen die Kinder sich verkleiden, es wird getanzt und wer unter dem über der Tür aufgehängten Mistelzweig steht, darf geküßt werden…

Oh Tannenbaum am Äquator?
Wie Christmas Island zu seinem Namen kam…

10° 30′ Süd und 105° 40′ Ost: Christmas Island steht an dieser Stelle auf der Atlaskarte. Wagt man dann aber wirklich den Trip auf das winzige Eiland im Indischen Ozean, findet sich keine Spur von Weihnachtsmännern, Frost, Schnee oder Tannenbäumen…

Ganz im Gegenteil. Das Klima auf der Weihnachtsinsel ist tropisch mit dem typischen jahreszeitlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten, die Durchschnittstemperatur liegt etwa bei heißen 27 Grad.

Ganze 135 Quadratkilometer groß ist die Insel und damit viel kleiner als beispielsweise Washington DC oder andere Großstädte der Erde. Gut 2.500 Einwohner – meist Chinesen, Malaien oder Europäer – leben zurzeit auf Christmas Island und Jahr für Jahr kommen fast 200 neue Bewohner hinzu. Ein klarer Fall von „Bevölkerungsexplosion“ nahe des Äquators. Obwohl das Eiland zum australischen Staatsgebiet gehört, ist die indonesische Insel Java in 360 Kilometer Entfernung der nächste Nachbar für die Insulaner.

Durch Feuer geboren
Die Weihnachtsinsel ist vulkanischen Ursprungs. Vor ungefähr 60 Millionen Jahren, so vermuten Geowissenschaftler heute, erreichte der Kegel eines Unterwasservulkans die Meeresoberfläche. Schnell bildete sich darauf ein Korallen-Atoll. Im Laufe der Jahrmillionen entstand in einem ständigen Prozess von Korallenwachstum, Sedimentablagerung und Erosion sowie einer Serie von Anhebungen schließlich die heutige Form der Insel mit dem Zentralplateau und seinem dichten tropischen Regenwald im Mittelpunkt.

Der höchste „Berg“ von Christmas Island ist der Murray Hill. Mit seinen 361 Metern ist er zumindest in den nächsten Jahrzehnten vor dem globalen Meeresspiegelanstieg sicher.

Wieso aber trägt so ein typisches tropisches Paradies inmitten des Indischen Ozeans den Namen Weihnachtsinsel? Für Jahrhunderte verhinderten die isolierte Lage und die rauen Küsten der Insel eine Besiedlung durch den Menschen. Erst im frühen 17. Jahrhundert wurde sie von britischen und holländischen Seefahrer entdeckt und in die Schiffskarten aufgenommen.

Piraten kamen als Erste
William Mynors, ein Kapitän der „East India Ship Company“, war es schließlich, der am 25. Dezember 1643 die winzige Insel mit seinem Schiff „Royal Mary“ erreichte und ihr seinen Namen gab. Wegen des hohen Feiertags an dem er die Insel anlief, taufte er das Eiland Christmas Island. Keiner seiner Leute hat jedoch den Flecken Erde je betreten, zu bedrohlich schienen die zahllosen steilen Felsen und Klippen entlang der Küstenlinie.

50 Jahre sollte es deshalb noch dauern bis die ersten Menschen Christmas Island in Besitz nahmen. Zwei Mitglieder der Crew von Kapitän William Dampier, dem berüchtigten Seefahrer und Piraten, waren es, die im Jahr 1688 erstmals auf Christmas Island landeten. 1888 wurde dann Christmas Island endgültig von England annektiert. Wissenschaftler hatten auf dem Eiland größere Mengen an phosphathaltigem Gestein gefunden, die sich auszubeuten lohnten…

Paradies für Naturliebhaber
Die Weihnachtsinsel als Tourismusziel

Heute ist Christmas Island zum Paradies für Naturliebhaber geworden und lockt Jahr für Jahr zahlreiche Touristen an. Nur zwei beziehungsweise vier Flugstunden von Singapur oder Perth entfernt, eignet sich die Insel perfekt zu einer mehr oder minder kurzen Stippvisite im Indischen Ozean. Zu sehen gibt es in der Tat eine Menge, wenn auch wenig Weihnachtliches. Schroffe Klippen, der Inselberg Murray Hill oder die Boat Cave sind lohnende Ausflugsziele.

Ein Großteil der Insel gehört zudem zu einem Nationalpark, der in weiten Teilen aus tropischem Regenwald besteht. Angesiedelt hat sich hier eine vielfältige Fauna und Flora, die in dieser Zusammensetzung einmalig auf der ganzen Welt ist.

Invasion der Krabben
Berühmt ist das Tropeneiland aber vor allem für seine roten Landkrabben. Bis zu 130 Millionen Exemplare dieser Art – so schätzen Zoologen – sollen im tropischen Regenwald der Insel leben. Zu Beginn der Regenzeit im November oder Dezember verlassen die Tiere dann alle fast zeitgleich ihre Wohnhöhlen und machen sich auf die jährliche Wanderung zum Meer. Ein kaum vorstellbares Gewimmel von Krustentieren bewegt sich dann jedes Mal Richtung Strand und macht auch vor den Ortschaften nicht halt.

Ungefährlich ist diese Prozession zum Zwecke der Fortpflanzung allerdings nicht. Auf ihren acht Beinen überwinden die Krustentiere im Seitwärtsgang nicht nur zahllose Klippen, sondern müssen sich auch ihren Weg durch den dichten Stadtverkehr suchen. Allein eine Million Krabben werden dabei jedes Jahr von Autos und Lastwagen getötet. Eine moderne Variante des „Struggle for life “ oder der natürlichen Auslese…

Kriegerische Ameise bedroht Krabben
Doch seit einiger Zeit haben die roten Landkrabben noch einen anderen, viel gefährlicheren Feind zu fürchten. Eine vor 60 Jahren auf einem Handelsschiff eingeschleppte kriegerische Ameise hat sich im tropischen Regenwald der Insel breit gemacht und bedroht die Krustentiere in ihrer Existenz.

Bei der Jagd auf die Krabben haben sich die Ameisen dabei eine einfache, aber sehr wirkungsvolle „Overkill-Strategie“ zurechtgelegt: In gewaltigen Horden überfallen sie die Krustentiere und schießen ihr Gift auf sie ab. Wenn das Gift dann wirkt und die Krabben gelähmt sind, verspeisen die Mikro-Monster sie mit Genuss. Innerhalb weniger Jahre ist der Bestand an Landkrabben auf diese Weise um fast ein Drittel zurückgegangen. Und trotz aller Gegenmaßnahmen ist ein Ende der Ameiseninvasion nicht in Sicht…

Schokolade – die süße Lust
Von Azteken, Heißhunger und Serotonin

Schokoladenweihnachtsmänner, süße Adventskalender, Plätzchen, heißer Kakao – im Winter und besonders zur Weihnachtszeit hat Schokolade wieder Hochkonjunktur. Aber was steckt eigentlich hinter der „süßen Lust? Macht Schokolade wirklich süchtig? Was verursacht dem Heißhunger auf die braunen Tafeln?

Der Ursprung der Schokolade liegt in Südamerika, dort galt die Kakaobohne schon bei den Azteken als wertvolles Genuss- und sogar Zahlungsmittel. Mit den Spaniern gelangte der Kakao nach Europa und hier wurde heiße Schokolade schon bald zu einem beliebten Getränk der Wohlhabenden.

Die erste „Schokolade“ stellte man durch das Verreiben der gerösteten Kakaokerne mit Zucker unter Zugabe von Mais und Bohnen (gewürzt mit Paprika, Vanille und Zimt) her. Geschmacklich hatte diese Variante mit den heutigen Erzeugnissen vermutlich nicht mehr viel gemeinsam. Mittlerweile ist der Schokoladenverbrauch der Deutschen Weltspitze: Im Durchschnitt nascht jeder Bundesbürger etwa acht Kilogramm pro Jahr. Nur Briten, Norweger und Schweizer verzehren mit zehn Kilo Schokolade jährlich noch mehr.

Kalorienbomben…
Fatale Nebenwirkung der süßen Lust: Sie macht schnell dick: Durch den hohen Gehalt an Kakaobutter und Zucker ist Schokolade eine extreme Kalorienbombe. Unter anderem auch deshalb gehörte früher immer eine Tafel Schokolade zur Notration für Bergsteiger und Soldaten. Schon vier Tafeln decken den gesamten kalorischen Tagesbedarf eines mittelschwer arbeitenden Menschen.

Wie wirkt die Schokolade im Körper und warum empfinden wir manchmal Heißhunger darauf?
Nach den Erkenntnissen der Wissenschaft sorgen wir offenbar mit dem Griff zur Schokolade dafür, dass der Serotoninspiegel im Blut und damit unsere Stimmung wieder steigen. Serotonin ist ein Botenstoff, der im Gehirn die „Gute Laune“ auslösen kann und deshalb häufig auch Bestandteil von Medikamenten gegen Depressionen ist. Der Zucker in der Schokolade bewirkt eine rasche Ausschüttung des blutzuckerregulierenden Hormons Insulin. Dieses wiederum regt die Bildung des Serotonins an und führt zu einem relativ langandauernden Anstieg des stimmungsbeeinflussenden Serotonins im Blut.

Wie Untersuchungen zur so genannten „Winterdepression“ zeigen, ist die Produktion von Serotonin auch von der Länge und dem Ausmaß der Sonneneinstrahlung auf unseren Körper abhängig. Besonders in den Gebieten oberhalb der Polarkreise, in denen es im Winter überhaupt nicht hell wird, nimmt die Häufigkeit von Depressionen während der Polarnacht deutlich zu. In diesem Zusammenhang verwundert es kaum, dass Nordeuropäer im Durchschnitt mehr Schokolade essen als Südeuropäer. Eine Ausnahme bilden lediglich die Schweizer, die (obwohl sie eigentlich genug Sonne haben) europaweit den höchsten Schokoladenkonsum aufweisen.

Geschlechterunterschiede der „süßen Lust“
Auch zwischen den Geschlechtern gibt es deutliche Unterschiede in der „süßen Lust“: Untersuchungen zeigten, dass Frauen Schokolade 22mal häufiger brauchen als Männer. Schenkt man der Zeitschrift „ELLE“ glauben, verzichten 50 Prozent aller Amerikanerinnen lieber auf Sex als auf Schokolade. Der Grund: Nach dem Eisprung sinkt der Serotoninspiegel im Körper langsam, kurz vor der Menstruation dann sogar stark ab. Die Folge ist das so genannte „Prämenstruelle Syndrom“ mit wechselnden Stimmungen, Schwermut oder auch Reizbarkeit. Schokolade kann diese „Stimmungstiefs“ zumindest zum Teil abpuffern.

Ähnlich zyklusabhängig ist auch die Produktion des Endorphins. Kurz vor der Menstruation sinkt der Blutspiegel dieses körpereigenen Opiates und damit leider auch oft die Stimmung. Schokolade kann im Gegenzug die Eigenproduktion wieder anregen. Außerdem enthält Schokolade Phenylethylamin, eine Substanz, die vermehrt im Blut zu finden ist, wenn wir uns verlieben. Phenylethylamin ist aufgebaut wie die körpereigenen Muntermacher Dopamin und Adrenalin. Sie steigern die Pulsfrequenz, erhöhen den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. Die Substanzen machen dadurch wach und bereiten uns auf Aktivität vor.

Sogar Anandamid, ein dem Haschisch ähnelnder Rauschstoff, konnte in Schokolade in geringen Mengen nachgewiesen werden. Die gefundenen Mengen sind allerdings viel zu gering, um eine Wirkung hervorzurufen. Kürzlich entdeckten Forscher in der Schokolade zusätzlich zwei Substanzen, die den Abbau von Anandamid verhindern und so zumindest theoretisch eine Akkumulation von Anandamid im Gehirn ermöglichen könnten.

Auf der Suche nach den Ursachen des Heißhungers auf Schokolade, sind auch Wissenschaftler aus San Diego wieder einen Schritt weitergekommen. Im Kakaopulver und dunkler Schokolade – nicht aber in weißer Schokolade – entdeckten sie drei ungesättigte N-Acylethanolamine. Diese können nach ihren Angaben die Wirkung haschisch-ähnlicher Stoffe direkt oder indirekt imitieren.

Doch trotz all dieser Inhaltsstoffe – noch ist Schokolade weder Rezept- noch Apotheken-pflichtig und über Risiken und Nebenwirkungen informieren Sie sich am besten in ihrem Supermarkt.

(Redaktion scinexx.de,19.12.2008)
Copyright (c) 1998 – 2009 scinexx

Und feiern wir als Christen vielleicht einen Teil dieses Festes mit, weil es alle machen?

Die Anti-Gotteskrieger

Ein Leben ohne einen Schöpfer ist besser als ein Leben mit Gott?

Dieser Artikel erschien heute in der FTD

Die Anti-Gotteskrieger
Ungläubig zu sein ist in den USA fast so schlimm wie Satan zu huldigen. In New York aber wollen Atheisten endlich offen zu ihrem Nichtglauben stehen dürfen. Zu Besuch bei einer Minderheit, die für ihre Rechte kämpft.
von Felix Wadewitz, New York City
Christen, Juden, Muslime und Buddhisten haben es gut. Sie treffen sich sonntags in der Kirche, freitags in der Synagoge, fünfmal täglich in der Moschee oder wann immer sie wollen im Tempel. Das gibt der Woche eine Struktur, man kommt mal raus und trifft im besten Fall nette Leute. Was aber machen Atheisten? In New York gründen sie eine eigene Organisation und gehen saufen.
„Drinking with Atheists“, kurz DWA, nennt sich die Veranstaltung, bei der sich Nichtgläubige zum regelmäßigen Umtrunk treffen. Veranstalter ist der Verband BigAppleCor, der sich selbst als New Yorker „Koalition der Vernunft“ sieht. Der aktuelle Slogan: „Good without God“.

Als sich die Gruppe an einem Freitag im November versammelt, hat sich die Dunkelheit bereits über die Stadt gelegt. Treffpunkt ist eine Privatwohnung in der Upper Westside von Manhattan. Etwa 20 Menschen aus der ganzen Stadt sind gekommen, Junge und Alte, Schwarze und Weiße, Unternehmensberater und Arbeitslose. Gemeinsam haben sie nur, dass sie nicht an einen Gott glauben.
Über eine für das kleine Wohnzimmer viel zu große Leinwand flimmert der linksliberale TV-Kanal MSNBC – das Gegenstück zum rechtslastigen, gottesfürchtigen Sender Fox News von Rupert Murdoch . Der Kühlschrank ist gut gefüllt mit Bass Beer, und auch Becks ist da. Rot- und Weißwein stehen bereit, ebenso jede Menge Hochprozentiges zum Mischen.

Auf der kleinen Terrasse hinter dem Haus steht Gastgeber Rich Sander vor einem Grill und hantiert mit Würstchen. „Die Leute gehen wegen der sozialen Kontakte in die Kirche, das können wir auch“, sagt er. Sander gehört zum harten Kern der Organisation, die in New York immer wieder für Aufregung sorgt. Gerade läuft eine Plakataktion in der U-Bahn. „Eine Million New Yorker sind ohne Gott glücklich“, steht auf den Postern.
Im Sommer fuhren Busse mit ähnlichen Botschaften durch Manhattan. Das Ziel dieser Kampagnen: Atheisten und Agnostiker sollen sich endlich trauen, zu ihrem Nichtglauben zu stehen. Denn das sei in den USA selbst in einer Stadt wie New York keine Kleinigkeit, so die Organisation. Immerhin: Die Buswerbeaktion hat die Zahl ihrer Mitglieder um 25 auf 300 erhöht. Der Verband sieht das schon als Erfolg.

„Europa ist uns weit voraus“, sagt Jane Everhart von den New York City Atheists. „Das liegt an unserem schlechten Bildungssystem und den vielen Fundamentalisten.“ In einem Land, in dem selbst die katholische Kirche noch zu den gemäßigten christlichen Kräften zähle, sei es schwer, an die Vernunft zu appellieren. Besonders im Job hätten es Atheisten häufig schwer. Zum Beispiel, wenn der Chef die komplette Belegschaft am Sonntag in die Kirche einlade. Wer da dankend ablehne, müsse mit hochgezogenen Augenbrauen rechnen – und Mobbingaktionen der Kollegen.
„Wir nehmen uns jetzt die Schwulenbewegung als Vorbild“, sagt Everhart. „Je mehr sich outen, desto mehr wird uns die Gesellschaft akzeptieren. Wir brauchen nur Mut.“
Der Alkohol könnte beim Mutfassen durchaus hilfreich sein – zumindest für den Moment. Insofern sind die geladenen „Atheisten, Agnostiker, Humanisten, Säkularisten und andere nette Menschen“ auf einem guten Weg. Einer von ihnen schwankt schon bedrohlich. Die anderen reden in kleinen Grüppchen über den Sieg der Yankees, die Gesundheitsreform, den neu eröffneten Biosupermarkt um die Ecke. Als jemand Sarah Palin erwähnt, stöhnt die Runde auf.
„Oh my God“, seufzt Darnell. Der 30-jährige Verwaltungsangestellte gehört zu den Stammgästen. „Als kleines Kind habe ich schon nicht an den Weihnachtsmann geglaubt, warum sollte ich jetzt an Gott glauben?“, sagt er. „Das Problem in Amerika ist, dass es bei wirklich ernsten Debatten immer schnell darum geht, wer an was glaubt. Die Position irgendeiner Kirche gilt dann als Argument.“ Daher suche er lieber den Austausch mit anderen Atheisten, sagt Darnell. „Auch wenn wir manchmal nur rumblödeln.“
Jason Torpy dagegen ist nicht nur wegen des Spaßes hier. Torpy ist Präsident von MAAF, einer Organisation für atheistische Ex-Soldaten. Er war im Irak stationiert, in Kuwait, in Deutschland, und immer wieder nervten ihn missionarische Vorgesetzte, die ihn für irgendeine religiöse Gruppierung gewinnen wollten. „Das schlimmste Christentum wurde da verbreitet“, sagt Torpy.
Nun kämpft er für eine stärkere Trennung von Kirche und Staat. „In Deutschland spielt das alles keine Rolle, weil die Gesellschaft dort säkular geprägt ist. Hier aber glauben Leute tatsächlich, dass Gebete etwas bewirken.“ Ob Torpy und den anderen auffällt, dass Religion an diesem Abend den gleichen Raum einnimmt wie bei einem Bibeltreffen? Nur eine der Anwesenden mag sich den sprichwörtlichen Gott-und-die-Welt-Gesprächen nicht so recht anschließen: Torpys Freundin. Aber die ist ja auch Protestantin. Kein Wunder, dass sie beim Thema Religion einfach nur entspannt bleibt.

Soso, Deutschland soll also Vorbild sein?

„… Kram zurückgeben“

Ein mir unbekannter Schreiber zog aus den Folgen der Weltkriege folgendes Resumee:

Wenn die Evolution nichts Besseres hervorbringen kann, als die gegenwärtigen Zustände, internationaler Haß, Massenmord, Vertragsbrüche, Mangel an Ehrgefühl und Vernichtung von Zivilpersonen im heiligen Namen des Krieges, dann sollten wir den Affen den ganzen Kram zurückgeben und sie auffordern, noch mal von vorn anzufangen.

Wer war dieser Schreiber??

aufgeholt

oder: „es ist nicht immer so, wie es scheint“

Wer in den letzten Tagen gedacht hat „was ist denn mit der Jule los, von der kommt ja garnix mehr zum Bibellesen. Ob die wohl aufgegeben hat und nun nicht mehr liest? Oder vielleicht hat sie keine Lust mehr, ihre Gedanken zu dem Gelesenen mit uns zu teilen?“, den kann ich hier beruhigen.

Ich lese nach wie vor weiterhin regelmäßig in der Bibel, ebenso wie mein Ehemann, der ja leider seit einiger Zeit keine Kommentare mehr hier hinterlassen hat. Das liegt allerdings nicht daran, dass er nicht mehr liest oder dass wir uns nicht mehr darüber unterhalten, sondern ihm fehlt einfach die Zeit, sich an den Rechner zu setzen und die Kommentar aufzuschreiben. Daher ist er hier mit seinen Kommentaren zur Bibellese „ein wenig ins Hintertreffen geraten“.

Auch mir geht es oft so, dass die Zeit fehlt, mich an den Rechner zu setzen und meine Gedanken auszuarbeiten. Ich habe es mir aber zur Gewohnheit gemacht, während des Bibellesens inne zu halten und meine Gedanken, die mir zu dem Gelesenen gerade einfallen, in meinem Pocket als Mail einzutippen, die ich mir dann als Rohfassung selbst zuschicke und die ich dann bearbeite, wenn dann halt die Zeit da ist und sie dann ausarbeite, die Bibeltexte zufüge und meine Gedanken formatiere. Erst dann hänge ich alles nach oben.

Wenn ihr also eine Weile nichts von mir hört und seht, dann liegt das nicht daran, dass wir uns nicht weiterhin sehr intensiv mit Jehova und seinem Wort beschäftigen, sondern dass einfach die Zeit fehlt, es auszuarbeiten und online zu hängen.

Als kleines Beispiel nur ein Beitrag, der mir persönlich sehr wichtig war und den ich bereits Anfang der Woche verfasst habe, aber da ich noch ergänzenden Stoff raussuchen musste, teilweise sogar eintippen musste, da es ein Erwachtet von letztem Monat ist, der verständlicherweise noch nicht als Doc auf der Wtlib zu finden ist, brauchte ich die nötige Zeit und Ruhe um das zu tun.

Wer mich kennt, weiß auch, dass ich nicht sehr lange sitzen kann, da meine Schmerzen mich fast dabei umbringen und so ist das auch immer Tagesformabhängig bei mir.

Bei diesem Beitrag habe ich z.B. vorhin lange nach einem älteren Kommentar gesucht, mit dem ich verlinken wollte, der dazu passte. Da ich in diesem Bereich noch nicht mit meiner Linkliste fertig bin, hatte das leider ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen. Hier sieht man dann wieder, warum ich mich an das neue Projekt in der Gallery gemacht hatte, die Kommentare thematisch zu verlinken, damit man in einem solchen Fall halt nicht so lange suchen muss *grummel*

Da ich heute gut 15 neue Kommentare hochgeschoben habe und ihr ja auf der Seite nur 5 angezeigt bekommt – hier eine kleine Hilfe:

Hier geht es also für euch weiter!

viel Freude beim Lesen und beim selbst eigene Gedanken zum Bibellesen machen und Kommentare im entsprechenden Programmpunkt in den Zusammenkünften geben *freu*