Schlagwort: Weltgeschehen

Was ziehe ich nur an?

Wie oft ist die Frage, was man anzieht?
Was möchte ich darstellen`?

Folgender Artikel erschien gestern in der „Berliner Zeitung„:

Beim lesen also die Frage: wie kleide ich mich? Und wann ist es angebracht, die Regeln zu beachten?

Dresscode kennt kein Hitzefrei
Es herrschen immer noch Kleiderregeln im Büro – das sagen Stilberater der alten Schule
Kirsten Niemann

Sobald das Thermometer in die Höhe klettert, wechseln die Berliner gerne zu lässiger Kleidung. Doch der berufliche Dresscode bleibt selbst bei hochsommerlichen Temperaturen rigide. Zumindest in vielen konservativen Branchen, in großen Unternehmen, Banken, Sparkassen und Kanzleien.

Darf eine Frau bei 30 Grad auf Strümpfe verzichten? Das ist die erste Frage, die Jan Schaumann seinen Seminarteilnehmern stellt -und die immer falsch beantwortet wird. Schaumann ist ein Stiltrainer der alten Schule, der strenge Mann gibt die Antwort selbst: „Nein, niemals“. Für Männer in kurzärmeligen Hemden oder kurzen Hosen zeigt der Stilberater ebensowenig Verständnis. „Wer sich nicht seriös kleidet, muss härter arbeiten, um als kompetent wahrgenommen zu werden. Warum sollte man sich das antun?“

Nur im eigenen Büro dürfen Männer Sakko und Krawatte an den Haken hängen und die Ärmel hochkrempeln, sagt Schaumann. Sobald sich Kundenbesuch ankündige, sollte beides schnell wieder zur Hand sein. Zudem gilt: Je höher der Mitarbeiter in der Hierarchie steht, desto formvollendeter sollte er gekleidet sein. Auf der Ebene der Geschäftsleitung erwartet der Kunde ein Jackett bei Männern und bei Frauen einen Blazer -Punkt. Der Rock muss das Knie bedecken. Sind an den Beinen klebende Nylons unangenehm, tragen Frauen eben Sommerhosen.

Die Dekolletéfrage

Männer haben es einfacher als Frauen, weil über den Dresscode Einigkeit herrscht: ….

Bei vielen jüngeren Männern hat sich jedoch eine gewisse Nonchalance durchgesetzt: Sie tragen keine Krawatte, der oberste Hemdknopf des Businesshemdes ist geöffnet. „Das geht in Ordnung“, meint Fenner. Die Mode lockert den Uniformzwang auch in Unternehmen. Mitarbeiter ohne Kundenkontakt genießen hier und dort sogar eine Art Narrenfreiheit. Aber ist das alles ansehnlich, was so über die Büroflure schlurft? Kurze Hosen und Sandalen? „Niemals“, sagt Fenner, „nicht einmal in der Freizeit trägt der feine Herr so etwas -allenfalls am Strand.“ Auch Frauen sollten Fenner zufolge Zugeständnisse machen: „Nackte Zehen sind Privatsache -egal ob sie lackiert sind oder nicht.“

In der Minirockfrage gilt die Faustregel der Personalchefs: Der Rock darf maximal eine Hand breit über dem Knie enden. ….

….

Was werden WIR also anziehen?
Sehen wir uns als „Botschafter“? oder eher als Badegast?

“Weltlauf der Abrüster”

 

unter obrigen Titel erschien heute in der “Welt kompakt” ein Artikel, in dem auf die Rede von dem russischen Präsident Medwedjew in Finnland, eingegangen wird.
In der Teilüberschrift hweißt es “Russischer Präsident Medwedjew übertrumpft Obama und will nicht nur Atomwaffen abschaffen”.

Nun dann – wie sagen die Spötter “kann ja noch mindestens 10 Jahre dauern” oder ” das war ja schon immer so” – SCHAUN WIR MAL :-)

….Große Politik war bereits am Montagabend angesagt. Medwedjew nutzte eine Rede in der Universität von Helsinki, um gut zwei Wochen nach dem Auftritt seines amerikanischen Amtskollegen Barack Obama in Prag Anfang April eine erste umfassende Antwort auf dessen Abrüstungsvorschläge vorzulegen. Er hatte sich dazu mit der finnischen Hauptstadt einen Ort gewählt, an dem 1975 die Schlussakte von Helsinki unterzeichnet wurde, die weitreichende Konsequenzen für Europa und die Welt haben sollte. Im Helsinki des Jahres 2009 drängte Medwedjew auf die Aushandlung eines neuen Vertrages über europäische Sicherheit – „wenn Sie so wollen, einen Vertrag Helsinki-plus“, sagte Medwedjew.
Wichtiges außenpolitisches Ziel des Kreml bleibt in einer Zeit leerer Kassen die deutliche Verringerung der strategischen Rüstungen. Erste russisch-amerikanische Verhandlungen über einen Nachfolgevertrag für die am 5.Dezember auslaufende Vereinbarung aus dem Jahr 2002 beginnen am Freitag in Rom. Medwedjew würdigte Obamas Prag-Rede angemessen zurückhaltend. Die vom amerikanischen Präsidenten genannten Bedingungen seien fair, aber aus russischer Sicht gebe es noch einiges hinzuzufügen.
Medwedjew nannte drei Bedingungen, die, sollten sie realisiert werden, „eine neue Qualität der Sicherheit“ hervorbringen könnten. Dazu müsse die Stationierung von Waffen im Weltall verhindert werden, das sei ein „sehr wichtiges und kompliziertes Thema“. Natürlich auch deshalb, weil das von den USA für Europa anvisierte Anti-Raketen-System aus russischer Sicht militärische Komponenten besitzt, die im Orbit um die Erde kreisen und andere nach sich ziehen würden.
Stolperstein zwei: Es sei unzulässig, die Reduzierungen im Bereich der Nuklearwaffen durch eine erhöhte Anzahl strategischer Trägersysteme, bestückt mit konventionellen Waffen, zu kompensieren, sagte Medwedjew. Die russischen Militärs sind beunruhigt über Pläne ihrer US-Kontrahenten, die seegestützten Trident-Raketen mit hochgenauen und durchschlagsstarken konventionellen Sprengköpfen auszustatten.
Medwedjew dazu: „Wollen die USA diese Sprengköpfe in die allgemeine Zahl der strategischen Waffen aufnehmen, oder wollen sie sie getrennt aufführen? Das muss besprochen werden.“
Drittens müsse garantiert werden, dass die Nuklearwaffen tatsächlich zerstört und nicht einfach konserviert würden, sodass sie jederzeit zurückkehren könnten. Auch sollten sie nicht in Drittländer geschafft werden. Schließlich trat der Kreml-Chef dafür ein, nicht nur die Zahl der nuklearen Sprengköpfe zu verringern, sondern auch die Trägersysteme – also land- und seegestützte Raketen sowie Flugzeuge – zu reduzieren. Russland sei zu Reduzierungen bereit, die sehr deutlich unter den noch 2002 vereinbarten Obergrenzen von 2000 bis 1700 Gefechtsköpfen liegen könnten.
Moskau möchte darüber hinaus wieder zu einer Art ABM-Vertrag zurückkehren. Die USA hatten den aus dem Jahr 1972 stammenden Vertrag über Raketenabwehrsysteme im Jahr 2002 einseitig verlassen. Beide Seiten hatten ihn bis dahin stets als Eckstein des strategischen Gleichgewichts betrachtet.
Russland, sagte Medwedjew, sei „sehr beunruhigt über die Perspektive von einseitig entfalteten Anti-Raketen-Systemen“. Das würde die gegenwärtige Kräftebalance zerstören. Wenn schon ein Anti-Raketen-System, dann ein globales, das nicht von einem einzelnen Staat oder einer Staatengruppe beherrscht werden dürfe.

Meine Gefühle zum 9.11.1989

Heutige Meldung bei n-tv:

Offenbar Tipp von SED-FunktionärAnruf beschleunigte Mauerfall

Die Geschichte des Mauerfalls muss nach einem Medienbericht umgeschrieben werden. Der italienische Journalist Riccardo Ehrmann, der am 9. November 1989 Günther Schabowski die alles entscheidende Frage nach dem neuen Reisegesetz für DDR-Bürger stellte, wurde nach eigenen Angaben im Vorfeld von einem SED-Funktionär auf die Spur gesetzt, wie das MDR-Magazin “artour” vorab berichtet.

Die Frage nach dem Reisegesetz sei “kein Zufall” gewesen, sagte Ehrmann dem TV-Magazin. Er habe vorher einen mysteriösen Anruf eines ihm bekannten SED-Spitzenfunktionärs erhalten, der ihn aufgefordert habe, in der Pressekonferenz “unbedingt nach dem Reisegesetz zu fragen”.

Ehrmann hatte Schabowski in der Pressekonferenz nach dem Inkrafttreten des Reisegesetzes gestellt, worauf der damalige Ost-Berliner SED-Bezirkschef “sofort, unverzüglich” antwortete. Noch in der Nacht zogen tausende Ost-Berliner zu den Grenzübergängen.

Mit AFP

Meiner Meinung nach wird und wurde bis jetzt immer wieder vergessen, WAS für ein Tag der 9.November war.
So weit ich von meinem “ständigen Besuchern” erfahren hatte, waren sich wohl die Herren dort nicht ganz einig, in welche Richtung das ganze gehen sollte. Meine Besucher wußten auf jeden Fall am 9.11.1989 schon gegen 18Uhr, dass sie zum letzten Mal gekommen sein würden, und wünschten mir weiterhin alles Gute.
Das die “wichtigsten Funktionsträger des MfS” an diesem Tag nicht erreichbar waren, war ja kein Zufall. Auch in den Filmen wird ja immer wieder gezeigt, dass die Soldaten an den Grenzübergangstellen keine neuen Befehle bekamen. Hat den keiner mehr seinen DDR-Kalender von den alten Jahren noch, um zu schauen, welcher “Feiertag” der 9.November war? Das ist doch die Lösung, warum alles an diesem Tag so ablaufen konnte, und nur an diesem Tag.

Was für eine Welt – traurige Verhältnisse

Was müssen manche Menschen verzweifelt sein, und andere lieblos, damit die folgende Meldung bei n-tv erscheinen konnte?

Samstag, 22. November 2008
Zu viele Jugendliche abgegebenSchluss mit der Teenie-Klappe

Die “Teenagerklappe” wird zur Babyklappe: Der US-Staat Nebraska hat ein Aufsehen erregendes Gesetz geändert, dem zufolge Eltern ungewollte Kinder bis zu 18 Jahren in Krankenhäusern und Polizeistationen abgeben konnten. Ab sofort gilt diese Regelung nur noch für Säuglinge im Alter von bis zu 30 Tagen.

In den vergangenen Monaten hatten Eltern in insgesamt 35 Fällen von dem alten Gesetz Gebrauch gemacht. Keines der abgegebenen Kinder war ein Baby, und nur sechs waren jünger als zehn Jahre. Die anderen waren Teenager. Die Regelung und das Verhalten der Eltern hatten über die USA hinaus für Schlagzeilen gesorgt.

Das neue Gesetz wurde vom Kongress des Bundesstaates am Freitag mit 43 zu fünf Stimmen verabschiedet und sofort vom Gouverneur in Kraft gesetzt. Es entspricht nun den Regelungen in den anderen US- Bundesstaaten, die alle nur für Säuglinge zwischen drei und 30 Tagen gelten, um verzweifelten und überforderten Müttern nach der Geburt einen Ausweg zu bieten.

Das alte Gesetz war im Juli nur mit der allgemeinen Formulierung “Kinder” verabschiedet worden, weil sich der Kongress auf keine Altersgrenze verständigen konnte. Mit der Zahl der abgegebenen Teenager hatte niemand gerechnet. In vielen Fällen hatten Eltern von schwer erziehbaren oder psychisch kranken Kindern die Gelegenheit genutzt, um ihren Nachwuchs abzugeben – nach eigenen Angaben nicht aus Eigensucht, sondern weil sie schlicht nicht mehr weiter wussten.