Gestern erschien in der Zeitung „Die Welt“ unter dem Thema „Ist die Ehe noch zu retten“ ein sehr interessanter Artikel von Norbert Blüm. Er schreibt, nachdem er aufzeigt, wie sich das Recht geändert hat… unter der Frage „Woher komt die Rettung“:
Die feministische Bewegung wird der verlassenen Ehefrau nicht zu Hilfe eilen. Die Hausfrau und Mutter war nie die Klientel der modernen Frauenbewegung. Die Männer kommen mit dem neuen Scheidungsrecht in der Regel auch gut zurecht. Sie machen sich mit dem höheren Einkommen und der neuen Frau auf und davon und lassen die „alte“ Frau mit den Kindern und dem Trost, sie könne sich jetzt ihr Geld selbst verdienen, „bedröppelt“ zurück. Gewinner der emanzipativen Entkoppelung der Ehepartner sind die älteren Herren, die in einem zweiten juvenilen Frühling ihre alte Ehefrau „entsorgen“ und gegen eine junge, frische tauschen. Mehr alleinstehende Frauen im Alter sind das traurige Ergebnis dieser Art der Befreiung von der Familie.
Gibt es nicht doch eine Kraft, welche die Ehe gegen alle wirtschaftlichen Nutzenerwägungen und Individualisierungsfixierungen am Leben erhält? Wieso ist die Ehe nicht längst vor der Phalanx mächtiger ökonomisierter Interessen und der dazugehörigen Schnäppchenjägermentalität in die Knie gegangen? Ist die Liebe nur eine Sentimentalität und die Ehe nur eine liebliche Nostalgie? Ist in Ehe und Familie doch eine anthropologische Konstante eingebaut, die gegen alle Widerstände auf evolutionäre Entfaltung drängt? Die Idee des lebenslangen ehelichen Zusammenhalts ist keine Gefühlsduselei. Sie ist die Quintessenz eines mühsamen abendländischen Zivilisationsprozesses, in dem der launige Sexus mit dem auf Ewigkeit gerichteten Eros versöhnt wurde.
Selbst brutale Kollektivierungen haben die Idee von Ehe und Familie als Zufluchtsort des Widerstands gegen die Unterordnung der Liebe unter allgemeine, öffentliche Zwecke nie gänzlich auslöschen können. Weder die Französische Revolution noch die Sowjets schafften gewaltsam, was neumodisch sanft im neuen Eherecht versucht wird, nämlich Ehe und Familie zu verflüchtigen. Was selbst Mao nicht zuwege brachte, wird jetzt schleichend, auf „leisen Sohlen“ einer angeblichen Modernität probiert.
Wie schön wäre es,wenn ALLE Menschen sich nicht nur dem Munde nach, sondern wirklich an die Maßstäbe des Schöpfers halten würden. Dann gäbe es viele dieser Probleme nicht! Wie im einleitenden Artikel
„Zu Großmamas Zeiten galt eine Ehe schon als gut, wenn Goßpapa am Freitag seinen Wochenlohn ablieferte …“
Wie sicher und ruhig könnten Kinder aufwachsen, wenn die Ehe als „Heilig“ betrachtet werden würde. Jesus würde heute wahrscheinlich wieder einmal sagen: „Hört auf das Wort Gottes wegen der eigenen Möglichkeiten ungültig zu machen! Gott hasst Ehescheidung, und deshalb hassen meine Nachfolger auch jeglich Form der Ehescheidung!“