Tag: 1. November 2023

Alle werden bei Gott wieder die Schulbank drücken müssen!

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten geschrieben: „Und sie werden alle von Gott gelehrt sein“. (Jes 54,13) Jeder, der von dem Vater (Eig von seiten des Vaters) gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Elberfelder 1871 – Johannes 6,44–45

Schon in den Büchern der Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott selbst unterwiesen werden!‹ Das erfüllt sich hier und jetzt: Wer die Worte des Vaters gehört hat und seine Lehre angenommen hat, der kommt dann auch zu mir.
Roland Werner – Das Buch – Johannes 6:45

Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.
Einheitsübersetzung 1999 – Johannes 6,45

Da wir den Vers 44 schon vor ein paar Tagen hatten – hier der link, um den Zusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren.

WIchtig, dass wir erkennen: wer von Jehovah gezogen wird, der geht bei „Gott auf die Schulbank“!

Um ein Beispiel zu liefern von der Art, wie der Vater zieht, zitierte der Herr Jes 54,13: „Und alle deine Kinder werden vom HERRN gelehrt.“ Der Zusammenhang spricht von der zukünftigen Wiederherstellung. Es gibt verschiedene Wege, auf denen die Wahrheit in das Herz eindringt und zu Glauben und Errettung führt.
1. Direkt durch Gott (Jes 54,13). Mit Bezug auf den Neuen Bund sagt Gott: „Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben.“
 2. Durch den Sohn: „Gott […] hat […] am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“ (Hebräer 1,2).
 3. Durch den Heiligen Geist: „Jener wird euch alles lehren“ (Joh 14,26).
 4. Durch das geschriebene Wort Gottes.
 5. Durch Seine Diener und Seine Propheten (Hebräer 1,1).
 6. Durch die Schöpfung: „Denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut“ (Röm 1,20).
Zum angeführten Zitat fügte der Herr noch ein Wesensmerkmal des Menschen an, der zu Ihm gekommen ist: „Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.“ Die Worte „von dem Vater“ sind para tou patros ; sie bedeuten nicht, daß ein Mensch über den Vater etwas lernt, sondern daß er vom Vater lernt. Der Mensch lernt in Wahrheit von Christus. Von Ihm Hören und Lernen bewirkt, daß man im Glauben zu Ihm kommt, weil das Lernen sonst nicht echt gewesen sein kann. Damit kann keine Religion, die nicht zu Christus führt, von Gott sein.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Zur Unterstützung seiner Lehre von der Rettung durch die Gnade Gottes zitierte Jesus das Alte Testament. Das Zitat, das er hier anführt – sie werden alle von Gott gelehrt sein – stammt aus den Propheten, wahrscheinlich aus Jes 54,13 ,doch auch in Jer 31,34 findet sich ein ähnlicher Gedanke. Dieses „Belehrtwerden“ von Gott bezieht sich auf Gottes Wirken im inneren Menschen, das ihn befähigt, die Wahrheit über Jesus anzunehmen und ihm zu antworten. Wer es vom Vater hört und lernt, der wird zu Jesus kommen und ihm glauben.

Walvoord Bibelkommentar

In einer geheimnisvollen Weise durchdringen sich göttlicher und menschlicher Wille so, dass wir keinen von beiden ausschließen dürfen (vgl. Phil 2,12ff.). Auch in Johannes 6,44 will also das »Ziehen« des Vaters unsere Rettung ermöglichen, aber das »Kommen« zu Jesus bleibt dennoch unsere eigene Entscheidung. Zum selben Ergebnis nötigt uns der Zusammenhang von Johannes 6, denn in Vers 45 werden als Voraussetzungen des Kommens das Hören und das Lernen genannt – beides ohne Zweifel willentliche und eigene Entscheidungen. Formulieren wir noch einmal positiv:
Gott will, dass wir zu Jesus kommen (vgl. 1Tim 2,4), ja er »schleppt« uns sogar zu ihm hin, aber zuletzt müssen wir ein eigenes Ja zum Glauben und zur Nachfolge finden. Diejenigen Ausleger haben also Recht, die das »Ziehen« des Vaters als ein »inneres, gnadenhaftes Ziehen« oder als ein »liebevolles Ansichziehen« bezeichnen. Augustin merkte zu unserer Stelle an:
»Wirst du noch nicht gezogen? Bete, dass du gezogen wirst!« – Zum dritten Mal (vgl. V. 39.40) hören wir die Verheißung:
»Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage«, nämlich zum ewigen Leben.
Vers 45 hat eine klar erkennbare Aufgabe:
Er erklärt das »Ziehen« von Vers 44. Jesus greift dazu auf die Heilige Schrift zurück:
»Es steht geschrieben in den Propheten …« Solche Wendungen wurden in ntl. Zeit öfter benutzt (vgl. Apg 7,42; 13,40). Offensichtlich nannte man die prophetischen Bücher des AT einfach »die Propheten«. Schlägt man genauer nach, dann findet man das Zitat von Johannes 6,45 in Jesaja 54,13. Dort heißt es vom endzeitlichen Gottesvolk:
»Alle deine Söhne sind Jünger des Herrn.« Für»Jünger des Herrn« hat die griechische Bibel »Gelehrte (oder:
Unterwiesene) Gottes«. Die Worte »deine Söhne« lässt Jesus weg, da es darauf jetzt nicht ankommt. Mit Jesaja 54,13 haben wir bereits das zweite direkte Schriftzitat in der Diskussion von Kapernaum – ein weiteres Zeichen dafür, dass diese Diskussion mit Schriftgelehrten stattfand. Die Feststellung »Es steht geschrieben« markiert die unerschütterliche Basis (vgl. Joh 10,35), die sowohl für Jesus als auch für die pharisäischen Schriftgelehrten gegeben ist. Aber warum heißt es »die Propheten«, wenn doch nur einer, nämlich Jesaja, zitiert wird? Weil sich sinngemäß dieselbe Aussage auch in Jeremia 24,7; Jer 31,33ff. und Habakuk 2,14 findet. Stets geht es dabei um die messianische Zeit. Wieder einmal wird deutlich:
Für Jesus hat die messianische Zeit schon begonnen, sonst könnte er Jesaja 54,13 nicht auf die Gegenwart anwenden.
Die Aussage »Alle werden von Gott unterwiesen sein« bringt zum Ausdruck, dass nicht nur Priester, Propheten oder erwählte Einzelne, sondern »alle« Angehörigen des Neuen Bundes in einem unmittelbaren Verhältnis, konkret:
in einem unmittelbaren Jüngerverhältnis zu Gott stehen »werden«
. Das NT sieht dieses unmitteibare Verhältnis durch den Heiligen Geist gegeben (vgl. 1Thess 4,9; 1Joh 2,20.27). Wie geschieht das »Unterwiesen«- werden?
a) Es geschieht durch das »Hören vom Vater«. Gemeint ist ein inneres Hören im Glauben, das der Geist in denen wirkt, die sich im Glauben öffnen. (Vers 46 wird darüber noch nähere Aufklärung geben.)
b) Auch durch »Lernen«, d. h. durch die gedächtnismäßige und willensmäßige Aneignung, geschieht das »Unterwiesen«-werden.
Wir erinnern uns an die große Rolle, die das »Lernen« bei Jesus spielt (vgl. Mt 9,13; 11,29; 24,32). Nicht umsonst heißen seine Nachfolger gewöhnlich »Jünger« (= Schüler). »Lernen« und »Jünger« weisen im Griechischen und Hebräischen denselben Wortstamm auf. Man erinnere sich aber auch an die große Bedeutung des »Lernens« bei den Propheten, in der Weisheit, bei den Weisheitslehrern und den Rabbinen (vgl. Ps 119,71; Spr 24,14; Jes 1,17; Hos 4,6; Sir 18,19; Sir 34,12; Joh 7,15).
Das »Ziehen« des Vaters, sein »liebevolles Ansichziehen«, geschieht also durch seine Belehrung, durch das Hören und die lernende Aneignung. Es ist ganz offensichtlich, dass der Wille und die Entscheidung des Menschen einbezogen sind, so dass unsere obige Auslegung bestätigt wird. Wer so »hört und lernt, kommt zu mir« (d. h. zu Jesus). Es ist aber sehr wichtig, auch den Jubel Jesu in diesem Vers zu beachten, die große Freude, dass jetzt die messianische Erfüllung von Jesaja 54,13 geschieht!

Edition C

Was will der Herr an dieser Stelle mit diesem Prophetenwort erreichen? Die Zuhörer sollen verstehen, dass sie gelehrt werden müssen, sollen begreifen, dass sie keine Erkenntnis von Gott und von seinem Heil in sich haben. Das wiederum soll sie drängen, die Schrift zu lesen und auf die Schrift zu hören.
Dieser Vers gibt uns auch die Erklärung dafür, wie es dazu kommt, dass Menschen überhaupt zu Christus kommen, da wir doch bei Johannes in der Einleitung gelesen hatten, dass der Herr, als er in der Welt war, von der Welt nicht erkannt wurde. Die einzelnen Juden wie Petrus, Andreas, Philippus und Nathanael, von denen wir in Kap. 1 lesen, dass sie zum Herrn kamen, waren zuvor »von Gott gelehrt« worden. (Das konnte auch ein David von sich sagen: Ps 71,17.) Darum nahmen sie den Herrn an, als sie ihm begegneten. Wie wurden sie gelehrt? Durch die heiligen Schriften. Das Wort Gottes ist das Mittel, das der Vater verwendet, um Menschen zum Sohn zu ziehen.
»Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat«: Wie es zwei Arten von Sehen gibt, so gibt es auch zwei Arten von Hören. Darum sagt der Herr: »Gebt … acht, wie ihr hört« (Lk 8,18). Viele hören und glauben doch nicht (V. 60); andere hören und glauben (V. 68.69). Wer richtig hört, lernt; er lernt aus dem gepredigten (oder gelesenen) Wort, wer Gott ist und wer er selbst ist. Er lernt, dass er in der Sünde gefangen ist und dass Jesus der Christus ist, der von der Sünde befreit, und so kommt er zu ihm.
»kommt zu mir«: Von diesem Kommen spricht der Herr wiederholt (V. 35.37.44.65). Wer glaubt, kommt. Das zeigt uns, dass Glauben mehr ist als lediglich eine Regung des Verstands, mehr als ein gedankliches Konzept. Wahrer Glaube regiert den Willen und lenkt damit die Schritte eines Menschen. Darum bleibt er nicht, wo er war, d. h. in der Gottesferne, sondern er kommt zum Sohn Gottes, um fortan mit ihm verbunden zu sein und bei ihm zu bleiben.

Benedikt Peters – Kommentar zum Johannes-Evangelium

Ja – die im September zitierte Zeitschrift hatte recht:
Und wenn wir jemals das hören wollen, was Jehova zu sagen hat, müssen wir zu seinem Worte greifen und es studieren. Wer die Lehren Gottes, Jehovas, kennenlernt, wird natürlich zu Christus Jesus geführt, und weil er etwas aus der Bibel lernt, wird er auf Christus Jesus als den einzigen Erlöser der Menschheit blicken, der imstande ist, durch das Verdienst seines Opfers Leben zu geben.
Richtig: wir müssen durch Gebet zu Jehovah und durch aktives eigenes Bibellesen die Lehren Gottes kennenlernen – und zwar unabhängig von Religion und andere Ablenkungen! Deshalb fang doch sofort damit an! In weniger von 90 Stunden hast du einmal die Bibel laut gelesen – wenn du also jeden Tag nur 15 Minuten lesen würdest, wärest du in einem Jahr einmal durch die komplette Bibel! Oder schau dir den chronologischen Bibelleseplan an, den meine Frau täglich teilt:https://elizur.me/deck/tags/Bibelleseplan oder aber https://t.me/bibel_forscher