Tag: 3. November 2023

Wir haben diesen Schatz in Gefäßen aus Ton, damit deutlich wird, dass die Kraft, … von Gott kommt und nicht von uns

Ich trage diesen Schatz in einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäß. Denn es soll deutlich sichtbar sein, dass das Übermaß an Kraft, mit dem ich wirke, von Gott kommt und nicht aus mir selbst.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 2.Korinther 4:7

Wir allerdings sind für diesen kostbaren Schatz, der uns anvertraut ist, nur wie zerbrechliche Gefäße, denn es soll deutlich werden, dass die alles überragende Kraft, die in unserem Leben wirksam ist, Gottes Kraft ist und nicht aus uns selbst kommt.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Korinther 4:7

Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen,(- Die Gegner hatten wohl das, was der Apostel im vorhergehenden Briefe [1Kor 4,8-13] von sich gesagt, benützt, ihn als einen gottverlassenen Menschen hinzustellen. Der Apostel bekennt noch einmal seine Schwachheit, aber, weist darauf hin, dass Gott dieselbe gewollt, um seine Kraft zu offenbaren. Der Schatz ist das Licht, welches die Apostel empfangen haben, andere zu erleuchten; der Körper ist wie ein irdenes Gefäß, das leicht zerbrochen wird. -) damit die Überschwenglichkeit der Kraft (- Die erhabene Kraft, welche an uns erscheint. – Das erste allgemeine Glied wird durch die drei folgenden besonderen erklärt. – Im Folgenden gibt er Gottes Absicht bei diesen Heimsuchungen an. -) nicht uns, sondern Gott beigemessen werde.
Joseph Franz von Allioli – 2.Korinther 4,7

Die Botschaft von der Erlösung und ihre Früchte sind herrlich und göttlich. Der Überbringer dieser Botschaft aber ist nur ein sterblicher Mensch. Der Gegensatz, der darin liegt, wird in dem Bild vom Schatz, der ungeachtet seines Wertes in irdenen Gefäßen aufbewahrt wird, deutlich. Paulus‘ ganzes Leben ist gekennzeichnet von dem tiefen Gefühl seiner eigenen Unzulänglichkeit angesichts der Größe seiner Botschaft (vgl. Eph 3,7-9 ). Doch auch dieser Kontrast gehört zum Plan Gottes, denn kein Mensch soll an dem Ursprung des Evangeliums und seiner überschwenglichen Kraft zweifeln. Die Rettung ist allein das Werk Gottes, nicht das der Menschen (vgl. 1Kor 2,5; 3,7).

Walvoord Bibelkommentar

Wie köstlich ist jene grundlegende Wahrheit, dass die Gnade zunächst nie nach dem fragt, was wir sind, sondern was sie aus uns wird machen können. Gott muss uns, so elend, so gottlos wir zunächst auch sind, in sein göttliches Wirken hineinziehen können. „Als Ich dich in deinem Blute liegen sah, da ging Ich an dir vorüber und sprach: Du sollst leben!“
Die Barmherzigkeit fragt einzig danach, was sie aus dem Material, das sie in die Hände nimmt, wird machen können. In Gottes Meisterhänden wird dann eines Tages ein Saulus zu einem Paulus, ein Feind des Kreuzes Christi wird zu einem Boten des Gekreuzigten. Das geschieht, wenn die Barmherzigkeit Gottes an uns vorübergeht und sie uns – als Menschen – hineinziehen kann in die göttliche Aktivität, in das Wirken des Geistes und in die Lebensgemeinschaft mit Christus. Aus diesem Glaubensumgang erschließt sich uns dann Segen um Segen, Kraft um Kraft, und zwar als eine Frucht des göttlichen Wirkens in uns, nicht etwa als Frucht unserer Frömmigkeit für Gott.
Ein Apostel, Johannes, der ein so reiches Leben im Umgang mit Gott hatte führen dürfen, fasst in seinem Evangelium alles in die zwei großen Sätze zusammen: „Und wir sahen seine Herrlichkeit . . . !“ und „Aus seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade!“
Wir leben als Jünger Jesu und Diener Christi mithin nicht von den Reserven unserer Erfahrungen, auch nicht von der Kraft unserer Bekehrung. Das Geheimnis unseres fruchtbringenden Dienstes ist nicht unsere Frömmigkeit, es ist die Frucht der Aktivität Gottes auf dein Boden unserer Schwachheit Nur insoweit wir in Verbindung mit dem Wirkenden bleiben, werden auch wir in seinem Lichte Wirkende. Nur Verwandtes mir Jesu trägt Jesu Art. Daher musste Er seinen Jüngern auch das wunderbare Wort zurufen: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“ – Soll uns das drücken, soll uns das beschweren, dass Jesus das von vornherein so einseitig feststellt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun?“„ Ja, wer noch an sich selbst glaubt, an seine Frömmigkeit, an seine Kraft und an sein Wirken für Gott, für den ist das kein Evangelium. Aber wer innerlich bankrott geworden ist mit all seinem Wollen, der wird aufjauchzen über dies Wort: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“ Im Reiche Gottes und im Aufbau der Gemeinde handelt es sich nicht darum, dass Gott Mitarbeiter seiner Apostel war, die Apostel waren die Mitarbeiter Gottes. Gott ist und bleibt der Schöpfer, sein Sohn der Herr und das Haupt und der heilige Geist der Werkmeister auch, in seiner Neuschöpfung.

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

Manche meinen, daß mit dem Begriff „irdene Gefäße“ das Bild des Triumphzuges von 2,14 fortgeführt wird, und behaupten, daß die Diener der Generäle von der Beute irdene Gegenstände mit sich führten. Ob dies so war oder nicht, fest steht jedoch, daß es gängige Praxis war, kostbare Gegenstände in solchen Gefäßen aufzubewahren und sie bei besonderen Gelegenheiten sogar in der Erde zu vergraben. Damals gab es eben noch keine Banken und Schließfächer, und so versuchte man seine Wertgegenstände in solch billigen Behältern zu verstecken und zu tarnen.
 Wenn wir fragen, auf was sich das Wort „diesen“ bezieht, dann erhalten wir verschiedene Antworten. Eine Reihe Ausleger ist der Meinung, daß es auf das Evangelium weist, denn ohne Zweifel ist es eine Botschaft, die unausforschliche Reichtümer all denen bringt, die es annehmen. Andere meinen, daß es sich auf das im Vers 6 erwähnte Licht bezieht, und bringen dies in Verbindung mit den Fackeln in dem Bericht über Gideon und seine Armee. Sie sehen in den folgenden Versen, wie der Apostel leiden mußte, damit dieses Gefäß zerbrach und das in ihm verborgene Licht zum Vorschein kam. Der schwache Punkt an dieser Ansicht ist der, daß sich die weiteren Verse mehr mit dem Erhalt des Gefäßes beschäftigen als mit seiner Zerstörung, und obwohl Paulus täglich mit dem Tod konfrontiert wurde, lebte er noch, und in seinem Fall wurde das Gefäß nicht zerbrochen. Eine dritte Ansicht besagt, daß es sich auf die „Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes“ bezieht. Diejenigen, die einen solchen Schatz besitzen, haben einen Reichtum, den die Reichsten dieser Welt nicht kennen. Möglicherweise ist diese letztgenannte Sicht die richtige, denn das Hauptziel des Dienstes des Paulus war es gerade, diese Erkenntnis bei den Heidenvölkern zu verbreiten. Ohne extra darauf hinweisen zu müssen, sollte jedoch klar sein, daß gar nicht so viel Unterschied zwischen den einzelnen Ansichten besteht, wie es vielleicht scheinen mag, denn es gibt eine enge Verbindung zwischen Evangelium, Licht und Erkenntnis.
 Auch wenn die Erwähnung des Begriffes „irdene Gefäße“ sofort die Assoziation auf unseren Leib hervorruft, so sollten wir ihn aber besser nicht nur auf den aus Lehm gemachten Leib beschränken, sondern die ganze Person mit einschließen. Der Ausdruck „Kraft“ im letzten Teil des Verses bezieht sich auf geistliche Arbeit, und die kann nicht durch den Leib alleine getan werden. Paulus war sich gewiß, daß er ein auserwähltes Gefäß war, und er wußte, daß „Gefäße zur Ehre, geheiligt und nützlich dem Hausherrn“ (2Tim 2,21) mehr als nur den Leib umfassen. Der großartige Plan Gottes in Seinem Gebrauch schwacher Instrumente besteht darin, daß Seine Kraft und nicht die des Menschen sichtbar wird. Hier sehen wir dann die „Überschwenglichkeit der Kraft“, d.h. Kraft im Überfluß. Kein Wunder, daß sich Paulus nicht schämte, wenn er den Menschen die Botschaft der Errettung brachte, nicht nur weil er in seinem Dienst erhalten wurde, sondern auch seine Worte von der Kraft Gottes begleitet wurden. Obwohl er die Wirksamkeit seiner Predigt sah, so wußte er doch, daß nicht er die Quelle dieser Kraft war.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt