Tag: 25. November 2023

Vorbildlich?

Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi.
Elberfelder 1871 – 1.Korinther 11,1

Nehmt mich zum Vorbild (4,16), gleichwie ich meinerseits dem Vorbild Christi nachfolge!
Menge 2003 – 1.Korinther 11:1

Seid meine Nachfolger, wie auch ich Christi Nachfolger bin. (- Da die an die Neubekehrten gestellten Forderungen schwer zu sein scheinen, stellt Paulus sein Beispiel, ja das des Herrn, zur Nachahmung vor Augen. Dieser Vers ist der Schluss des vorhergehenden Abschnittes. – Betreffs der Sache, welche dem Apostel Anlass zum Tadel gibt, hatte der heil. Paulus zuvor noch keine Anordnungen getroffen. -)
Allioli Bibel – 1.Korinther 11,1

Wenn man den Vers aus dem Zusammenhang reißt, und vielleicht noch nur den ersten Teil zitiert, dann könnte daraus eine „gefährliche Mischung“ entstehen! Dann könnte man doch meinen , dass Paulus sich selbst zum Vorbild macht, oder sogar zum „Religionsstifter“!?! Dann könnte man meinen, Paulus fordert den Leser auf, sich „seiner Gruppe anzuschließen“. Oder aber man könnte das Leben von Paulus betrachten und sagen: wir sollten ebenfalls als Witwer leben, und ganz viele Briefe an verschiedene Gemeinden schreiben. Aber das meint Paulus nicht! Um zu verstehen, was Paulus meint, müssen wir den gesamten 1.Korinther lesen – und verstehen, wie sehr er gegen Sektierer schreibt! – und verstehen: Paulus geht es um NACHFOLGE Jesu Christi!
Wir könnten aber bei den Worten: „folge Jesus Christus nach!“ mit den Worten: „Jesus war vollkommen, dass kann ich nicht“ antworten. Deshalb nimmt Paulus den Zwischenweg: folge einem „unvollkommenen Menschen“ – der ein „direkter Nachfolger dieses vollkommenen Menschen“ ist.

Out Front: Der Anführer

Das Symbol, das in der Grafik mit Out Front bezeichnet ist, zeigt ein nach rechts zeigendes Dreieck, dessen rechte Spitze mit einem Kreis markiert ist. Dies steht für einen weiteren Teil der Leitung – derjenige, der ganz vorne ist, der die Initiative ergreift und Vorbild ist. In der Leitung geht es viel darum, Vorbilder zu liefern und die Initiative zu ergreifen. So waren in der Militärgeschichte oftmals die Generäle besonders erfolgreich, die nicht aus dem Hintergrund die Truppen dirigierten, sondern sich an die Spitze der Truppen stellten.
Das gleiche Prinzip finden wir auch im Alten Testament. Die erfolgreichen Heeresführer gingen vorneweg. So ging zum Beispiel Gott selbst, symbolisiert durch die Bundeslade, vor seinem Volk her, als dieses den Jordan durchquerte (s. Jos 3, 3) und Jericho einnahm (s. Jos 6, 6). Andererseits führte Passivität von Heeresführern zu schlimmen Sünden, wie im Fall von König David, als er nicht mit in den Krieg gegen die Ammoniter zog und stattdessen in Jerusalem zurückblieb (s. 2.Sam 11). Gute Leiter bleiben nicht zurück. Gute Anführer ergreifen die Initiative.
Ein weiterer Bestandteil biblischer Leitung ist es, Vorbild zu sein. Jesus sagt in Johannes 13, 34: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“ Paulus schreibt: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war“ (Phil 2, 5). Petrus ermahnt einige frühe Christen, daran zu denken, dass „auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“ (1.Petr 2, 21). An die Christen in Korinth schreibt Paulus: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Nachahmer des Christus bin!“ (1.Kor 11, 1). Und den Christen in Thessalonich sagt er ausdrücklich, dass er sich bemüht hat, für sie ein Vorbild zu sein, dem sie folgen können (s. 2.Thess 3, 7–9). Er arbeitete bewusst daran, ein vorbildliches Leben zu führen – kein perfektes Leben, aber nichtsdestotrotz ein vorbildliches. Paulus stellte sein eigenes Leben als Vorbild hin, indem er ganz vorne die Führung übernahm, um zu zeigen, wie das praktisch aussehen soll.
Und genau das sollen wir auch tun. Zu unserer Leitungsaufgabe gehört, dass wir Vorbilder sind
(s. Joh 13, 15; Phil 3, 17; 1.Tim 4, 12; Tit 2, 7; Jak 5, 10).

9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

Der Apostel Paulus beginnt diesen Schriftabschnitt damit, dass er sagt: „Seid meine Nachahmer.“ Man könnte jetzt sehr vieles über diesen Gedanken sagen. Es gibt eine Palette von Verhaltensweisen und Haltungen, die der Apostel Paulus uns vorgelebt hat, denen wir nachahmen dürfen und können. Um sich als ein solches Vorbild vorstellen zu können, muss man zunächst einmal selbst ein Nachahmer geworden sein. Das sagt dieser Vers. Der Apostel Paulus stellt sich anderen als Vorbild vor, weil er für sich selbst zunächst ein Nachahmer des Herrn Jesus war. Das ist immer die göttliche Reihenfolge. Anders ist es nicht möglich, ein Vorbild für andere zu sein, wenn man nicht persönlich den Herrn Jesus nachgeahmt hat. Bei den Thessalonichern war das der Fall. In 1 Thessalonicher 1 wird zuerst gesagt, dass die Thessalonicher den Apostel Paulus nachgeahmt hatten und somit ein Vorbild für andere wurden. Dieser Weg steht uns allen immer offen. Ich erinnere nur einmal an die eine oder andere Seite im Leben des Apostels. In Philipper 1 konnte er sagen: „Das Leben ist für mich Christus“; in Philipper 3 achtete er alles für Schaden und Dreck wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, seines Herrn. Alle seine irdischen Vorzüge vergaß er. Er hat sich keine Anstecknadel angeheftet im Blick auf seine Ausbildung, seine Kenntnis. Er hat das wie etwas geachtet, das man nicht mehr anfasst, weil er etwas Besseres kannte und hatte. Am Ende des vorhergehenden Kapitels sagt er im letzten Vers: Ich suche nicht meinen Vorteil, sondern den der Vielen (1 Korither 10,33). Das sind alles nachahmenswerte Einstellungen und Haltungen dieses Mannes. Und am Ende hat er sein Leben für Christus gegeben, den Märtyrertod für seinen Herrn erduldet. Ihn lohnt es sich wirklich nachzuahmen.

Karl-Heinz Weber – Die Schöpfungsordnung Gottes

Nachahmer
1 Korinther 11,1; Hebräer 13,7

Die Gläubigen sind berufen, hier auf der Erde Nachahmer zu sein, nicht auf eigenen Wegen, sondern in den Fussspuren von anderen zu wandeln. Das gilt für alle und galt auch für die, die uns vorangegangen sind, selbst für die Apostel. Paulus, der die Korinther ermahnte, ihn nachzuahmen, nannte sich selbst ein Nachahmer Christi. Wir werden in der Schrift nicht nur ermuntert, Gott und den Herrn Jesus nachzuahmen; auch Menschen, von gleichen Empfindungen wie wir, werden uns als Vorbilder vorgestellt. Die Arbeiter im Dienst des Herrn sollen Vorbilder sein (Tit 2,7; 1 Timotheus 4,12), und auch die Gläubigen in Thessalonich waren für die Versammlungen in jener ganzen Gegend zu Vorbildern geworden.
Nicht nur Gläubige, die wir aus der Bibel kennen, haben wir nachzuahmen, Auch die «Führer unter den Brüdern», die wir persönlich gekannt haben, werden uns in Hebräer 13,7 als Vorbilder zur Nachahmung vorgestellt. Wir werden in dieser Schriftstelle angewiesen, derer zu gedenken, die uns das Wort Gottes verkündigt haben, und, den Ausgang ihres Wandels anschauend, ihren Glauben nachzuahmen. Voraussetzung war also, dass sie diese zwei Bedingungen erfüllt hatten: sie mussten Gottes Wort geredet haben und bis zum Ende in ihrem Wandel treu gewesen sein.
Die Nachahmung der Führer
Zweifellos ist in unseren Tagen die grosse Uneinigkeit unter den Gläubigen eine der Ursachen, dass der Ermahnung in Hebräer 13,7 so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Einerseits folgt man Führern nach, die nicht das Wort Gottes geredet oder nicht rein verkündigt haben oder die nicht in den Fussstapfen des Herrn gewandelt sind. Anderseits gedenkt man aber auch nicht mehr der Führer, die uns in der gesunden Lehre unterwiesen haben – oder uns noch durch ihre Schriften belehren – und uns in einem treuen Wandel mit dem Herrn vorangingen. Wie nötig ist es doch, unserer Führer, die den in unserem Text genannten Bedingungen entsprochen haben, eingedenk zu bleiben und ihren Glauben nachzuahmen. Auch sollen wir ihre Schriften, worin sie noch nach ihrem Tod zu uns reden, nicht ungelesen lassen, vielleicht mit der Begründung, es sei besser, nichts anderes als die Bibel zu lesen. Die Bibel selbst stellt sie uns als Vorbilder zur Nachahmung hin. «Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen» (Spr 10,7).
Nachdem in Hebräer 13,7 offenbar von Führern gesprochen wird, die schon beim Herrn sind, könnte man noch die Frage stellen, ob wir die Führer, die noch in unserer Mitte sind, auch nachahmen sollen. Gottes Wort ermahnt uns, ihnen zu gehorchen, uns ihnen unterzuordnen (Heb 13,17) und sie über die Massen in Liebe zu achten, um ihres Werkes willen (1 Thessalonicher 5,12), wenn wir auch noch nicht die Möglichkeit haben, «den Ausgang ihres Wandels anzuschauen», und sie immer noch der Gefahr ausgesetzt sind, einen verkehrten Weg einzuschlagen.
Ein Nachahmer des Paulus
Als Vorbild zur Nachahmung im Neuen Testament erscheint uns, wenn wir das vollkommene Beispiel des Herrn Jesus selbst ausser Betracht lassen, vor allem der Apostel Paulus. Er selbst schrieb an die Korinther: «Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi» (1 Korither 11,1). Er, dem zu seinem Werk, sowohl im Evangelium als auch unter den Gläubigen, von Gott eine besondere Gnade zuteilwurde, und der Barmherzigkeit empfangen hatte, um treu zu sein, ist uns ein leuchtendes Vorbild der Hingebung an den Herrn und seine Sache. In 2 Timotheus 3,10 bezeugt er von Timotheus, dass ihm dieser genau nachgefolgt sei, und er führt verschiedene Punkte an, die zeigen, worin diese Nachfolge bestand. An erster Stelle hatte die Lehre des Paulus seine volle Aufmerksamkeit. Er gab sich nicht damit zufrieden, in diese nur einen oberflächlichen Einblick zu bekommen. Nein, er kannte die Lehre genau, und war dadurch imstande, ihr völlig nachzufolgen, sowohl in seinem Leben als auch in seiner Verkündigung. So konnte er dann die Lehre des Paulus treuen Männern anvertrauen, die tüchtig waren, auch andere zu lehren; und so wurde die Lehre in ihrer Reinheit bewahrt und verbreitet.
Timotheus ahmte Paulus nicht nur in der Lehre nach, sondern auch in seinem Betragen. Er suchte nicht wie so viele in unseren Tagen nach «neuen Formen» in der Verkündigung und im Auslegen der Wahrheit, sondern ahmte in allem das Vorbild seines Lehrmeisters nach. Paulus fand dies so wichtig, dass er das Betragen unmittelbar nach der Lehre nennt. Schon im Alten Testament finden wir die Ermahnung: «mit Aufrührern (oder «Andersgesinnten») lass dich nicht ein» (Spr 24,21). Zweifellos bringt es Unordnung, wenn wir die Bedeutung davon nicht einsehen und wir in unserem Betragen die, die uns vorangegangen sind, nicht nachahmen, namentlich den Apostel Paulus. Wir mögen in unserer bewegten Zeit als konservativ gelten, wenn wir in unserem Leben jemand nachahmen, der vor Jahrhunderten gelebt hat. Bedenken wir aber wohl, dass der christliche Glaube nach Gottes Gedanken keine Entwicklung kennt. Er wurde einmal den Heiligen überliefert; wir haben ihn nur zu bewahren und dafür zu kämpfen (Judas 3). Inmitten einer Christenheit, in der alles, was Lehre und Offenbarung betrifft, in Bewegung ist, in einer Zeit grössten wissenschaftlichen und technischen Fortschritts auf vielerlei Gebieten, haben wir keine neuen Wege oder Formen zu suchen, die unserer Zeit angepasst sind, sondern der Lehre und dem Betragen des Paulus nachzufolgen und denen, die seine Nachahmer waren.

Halte fest 1973- Seite: 105 Verfasser: aus «Bode van het Heil in Christus»

Wenn ich den Betrag von „Halte fest“ lese, dann denke ich an die Äußerung „das einige wenige früher geglaubt haben“ – und sehe: wer ständig seine Lehrmeinung ändern muss hat eindeutig nicht die Führung durch den heiligen Geist! Denn die Wahrheit, um die Paulus sich dreht, und zu der Jesus in Matthäus 28 seine Nachfolger auffordert, ändert sich NIE! DIe Wahrheit um den Vater und den Sohn ist unabänderlich – deshalb können wir Paulus als Beispiel nehmen: Paulus brauchte keine Zeitschriften, um zu wissen, was er predigen sollte. Paulus brauchte keine Website, Paulus brauchte auch keine Anweisungen „aus Jerusalem“ – sondern hatte wirklich ein persönliches Verhältnis zu Gott und Jesus Christus! (Paulus brauchte noch nicht einmal eine so gute Bibelsoftware um Briefe zu schreiben 😉 )