Es gilt aber auch für euch: Jeder von euch muss seine Frau so lieben wie sich selbst. Die Frau aber soll ihren Mann achten.
Gute Nachricht Bibel 2000 – Epheser 5,33
Doch die Aussage betrifft auch jeden von euch ganz persönlich: Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Epheser 5:33
Jedenfalls (doch, nun, wie dem auch sei) (- Die Übersetzung hängt von der Deutung ab – markiert πλήν einen starken Kontrast (Muddiman) oder zeigt es eine abschließende Zusammenfassung an (Bruce)? Beides ist möglich (Schnackenburg). Die Übersetzung folgt NSS (vgl. REB). Menge kombiniert: „Doch wie dem auch sei“. -) sollt auch ihr, {die} jeder einzelne [von euch], seine eigene Frau so lieben (- Der 3. Sg. Ipv. wurde hier mithilfe des Hilfsverbs „sollen“ wiedergegeben – das wurde an den Satzanfang verlegt und in die 2. Pl. Gesetzt, damit der komplizierte Satz auf Deutsch überhaupt funktioniert. Viele Übersetzungen arbeiten stattdessen mit Hilfskonstruktionen in der Art von „Jedenfalls gilt auch für euch“ (EÜ, ZÜR, NGÜ, GNB). -) wie sich selbst, und (aber) [jede] Frau {dass} sollal [ihren] Mann respektieren (mit Achtung begegnen, fürchten). (- Dieser Vers ist Schlussklammer des Thema ab, wie V. 21 seine Anfangsklammer war. Er bietet die Schlussfolgerung der Erklärung der gegenseitigen Unterordnung, wie sie in V. 21 begonnen wurde. Vor diesem Hintergrund ist auch das „Fürchten“ hier als Ausdruck von Respekt oder Ehrfurcht zu verstehen (Bruce). -)
offene Bibel – Epheser 5,33
Wie ? Muss?? Soll? Warum denn dass? Kann man mir denn als Ehemann meine Gefühle vorschreiben?
Spätestens seit Aristoteles – im 4. Jahrhundert v.Chr. – hatte die griechische Ethik Beziehungen innerhalb eines Hausstandes nach dem Familienmodell beschrieben: Ehemänner und Ehefrauen, Eltern und Kinder, Herren und Diener. Dabei war es stets das Anliegen, dem Oberhaupt des Haushaltes darin zu unterstützen, über seine Familie und Diener recht zu herrschen. Paulus und Petrus (1.Petr 2,18–3,7) veränderten aber den Gebrauch solcher Regeln von der Fragestellung, wie Ehemänner, Väter und Herren recht herrschen können zu der Fragestellung, wie sie die Liebe Christi in ihrem eigenen Leben durch die Versorgung derjenigen nachahmen konnten, die unter ihrer Fürsorge standen. Insoweit wie Frauen, Kinder und Diener ihre Rollen ebenfalls nach dem Dienst Christi gestalteten, würden sie nicht mehr länger nur passive Objekte in einer sozialen Umwelt sein, die sie abwertete, sondern sie würden zu aktiven Partnern Gottes werden, indem sie vor einer Welt, die durch Geschlecht, Alter und Sozialstatus geschieden war, die christliche Liebe vorlebten.
Reformations-Studien-Bibel
Vers 31 ist eine freie Wiedergabe von 1Mo 2,24 ,wo steht, daß das Band zwischen Mann und Frau stärker ist als das zwischen Eltern und Kindern. Die Größe des Geheimnisses besteht darin, daß die beiden ein Fleisch werden. Doch dann wendet Paulus sich wieder dem herrlichen Band zwischen Christus und der Gemeinde zu, das ein Bild für die Liebe zwischen Mann und Frau ist.
Walvoord Bibelkommentar
Der Apostel wiederholt noch einmal, welche Verantwortung Mann und Frau füreinander haben: der Mann muß seine Frau liebhabe(n) (vgl. V. 25), und die Frau muß den Mann ehren (vgl. V. 22).
In den V. 28-33 erweitert Paulus diesen Gedanken noch um einen Aspekt. Der Mann soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt (V. 28-29 b u. 33). Auch diese Liebe ist christusähnliche Liebe; denn Christus hat ja ebenfalls seinen Leib, die Gemeinde, geliebt (V. 29-32). Von Anfang an wird in diesem zweiten Teil das Urbild-Abbild-Verhältnis zwischen der Liebe Christi und der Liebe des Ehemannes durchgehalten: »Ebenso«, nämlich wie Christus die Gemeinde liebte (V. 25-27), »sind auch die Männer verpflichtet (!), ihre Frauen zu lieben« (V. 28 a). Seine Frau zu lieben ist für den christlichen Ehemann nicht nur eine schöne Möglichkeit – falls sie sich entsprechend liebenswert verhält. Nein, es ist von Gott her seine Pflicht! Als Haupt seiner Familie geht er mit gutem Beispiel voran, indem er der Aufforderung Gottes nachkommt und seine Frau mit der Liebe (Agape) beschenkt, die nicht wartet, bis der andere sich liebenswert verhält, sondern die – vgl. das Beispiel Christi in V. 25ff. ! -opferbereit und auf Hoffnung hin liebt und aus dieser Liebe heraus den andern verändert. Wie aber soll so eine Liebe praktisch aussehen?
Gerhard Maier – Edition C
Paulus sagt sinngemäß: Bring Deiner Frau doch ganz einfach die gleiche Liebe entgegen, die Du – trotz aller Deiner Fehler – Dir Tag für Tag selbst erweist, indem Du für Dich sorgst und Dir etwas Gutes gönnst! Wörtlich heißt es: Die Männer sollen ihre Frauen »lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Denn keiner hat je das eigene Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es« (V. 28-29 b). Das »Wie« in V. 28 b (»wie ihre eigenen Leiber«) ist ein Vergleichswort – und zugleich mehr als das. Das griech. Wort an dieser Stelle kann mit »wie« oder »als« übersetzt werden (»… wie ihre eigenen Leiber« = Vergleich; oder: »… als ihre eigenen Leiber« = Identifikation). Von V. 28 c (»wer seine Frau liebt, liebt sich selbst«) her wird deutlich, dass in dem Vergleich zumindest ein Stück Identifizierung mitschwingt. Wer seine Frau liebt, liebt einen Teil seiner selbst, denn Mann und Frau sind eine untrennbare Einheit. Paulus denkt insofern vom Schöpfungsbericht her, den er in V. 31 dann zitiert: »… und die beiden werden ein Fleisch sein.« Andererseits macht V. 29 deutlich, dass es Paulus mit dem »Lieben wie den eigenen Leib« betont auch um einen Vergleich geht: »Denn keiner hat je das eigene Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es«. Dieser Vers geht von der ganz normalen menschlichen Erfahrung aus, dass jeder Mensch sein »Fleisch«, d. h. sein schwaches irdisches Leben, liebt – trotz allem, was er an sich auszusetzen haben mag.
Entsprechend kümmert sich der Mensch um sich. Von klein auf nimmt er Nahrung zu sich, um zu wachsen. Und wo er etwas braucht, kümmert er sich um diese (leiblichen oder seelischen) Bedürfnisse seiner irdischen Existenz. Genau so sollen es die Männer ihren Frauen gegenüber machen! Liebe ist von daher, sich um seine Frau zu kümmern und ihr das zu geben, was sie innerlich oder äußerlich braucht. So praktisch ist das. – In seiner vorbildlichen Liebe macht es Christus ja auch mit seiner Gemeinde so. An die Feststellung, dass jeder das »eigene Fleisch … nährt und pflegt«, schließt sich nämlich unmittelbar der Nachsatz an: »wie auch Christus die Gemeinde, denn wir sind Glieder seines Leibes« (V. 29-30). Auch er kümmert sich um seinen Leib und versorgt ihn liebevoll. Dass die Gemeinde der Leib Christi ist, klang im Eph schon wiederholt an (Eph 1,22ff.; Eph 2,15ff.; Eph 3,6; 4,4.16.25; vgl. Röm 12,5; 1Kor 12,27; Kol 1,18).
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V. 33 fasst die Aufforderung an Mann und Frau abschließend noch einmal zusammen. Das einleitende »Jedenfalls« erweckt den Eindruck, dass Paulus sagen will: »Wie dem auch sei mit der typologisch -prophetischen Deutung von 1Mose 2,24 – jedenfalls gilt Folgendes …« Die anschließende Aufforderung an die Männer ergeht dann in strenger Befehlsform: »Jedenfalls habt auch ihr, jeder Einzelne von euch, seine Frau so zu lieben, wie sich selbst«(V. 33 a). Die Liebe wird hier befohlen. Wie Gott durch sein Lieben das Lieben für uns ermöglicht hat, ist ja schon in Eph 5,1-2 deutlich geworden. In diese Liebespflicht wird jeder einzelne Ehemann genommen. Es ist also nicht nur ein allgemeiner Hinweis, sondern eine Verpflichtung, die für jeden Ehemann seiner Frau gegenüber gilt. (Zu dem »Lieben wie sich selbst« vgl. die Auslegung zu V. 28-29.) – Auf dieser Basis erfolgt die Aufforderung an die Ehefrau: »Für die Frau aber (gilt), dass sie Ehrfurcht haben soll gegenüber dem Mann« (V. 33 b). Formal fällt auf, dass diese Ermahnung im Griech. nicht in strenge Befehlsform gekleidet ist, sondern sanfter in die Form einer Aufforderung. Inhaltlich wird an die Ordnung von V. 22-24 angeknüpft, wo es darum ging, dass sich die Frau dem Haupt -Sein ihres Mannes unterordnet. Dies wird nun so ausgedrückt: Sie soll Ehrfurcht haben gegenüber ihrem Mann. Es geht dabei nicht um ein Sich -Fürchten oder Angst -Haben. Auch vor Christus haben wir nicht Angst. Aber wir haben Ehrfurcht vor ihm (vgl. V. 21 !). So soll nun die Frau, die sich (nach V. 22.24) ihrem Mann unterordnet wie die Gemeinde dem Herrn, ihren Mann achten und respektieren. Verantwortungsbereitschaft, fürsorgliche und opferbereite Liebe einerseits und Achtung und Respekt andererseits – das sind die Säulen, auf denen nach Gottes Ordnung die Beziehungsstruktur einer christlichen Ehe steht.
Es gibt heutzutage leider oft den Fall, dass zwei Menschen ohne Trauschein jahrelang zusammen leben und oft auch Kinder bekommen. Nehmen wir an, der Mann würde nach einigen Jahren sagen: „Wir waren nie verheiratet, also ist Trennung auch kein Problem. Ich lasse mich ja nicht scheiden.“ Und so verlässt er unbekümmert die Partnerin (und die Kinder).
Ehescheidung und Wiederheirat
Ich denke, so einfach geht es nicht, denn die drei Punkte aus 1 Mose 2,24 waren weitgehend erfüllt: Vater und Mutter wurden verlassen, der Frau wurde angehangen und die zwei wurden ein Fleisch. Auch wenn die dazu gehörende Heirat (in Deutschland vor dem Standesbeamten) fehlte, so kann auch so eine enge Beziehung nicht einfach ohne weiteres aufgegeben werden. ..
Die Beweise aus der Heiligen Schrift und der säkularen Psychotherapie scheinen eindeutig zu sein. Liebe ist nicht etwas, in das man „hineinfällt“. Liebe ist etwas, für das man sich entscheidet. Liebe ist keine Verliebtheit. Liebe ist etwas, das zäh, widerstandsfähig und erwachsen ist. Sie ist nichts, was von Jugendlichen gut praktiziert werden kann, unabhängig von ihrem chronologischen Alter.
Michael S. Moore – Versöhnung – Eine Studie über biblische Familien in Konflikten
Was ist dann für Sie Liebe und was nicht? Verliebtheit ist eine WhatsApp-Nachricht. Liebe ist ein Roman. Verliebtheit ist die Illusion, den perfekten Partner gefunden zu haben. Liebe hingegen weiß, dass es auch mal schwieriger miteinander werden kann. Verliebtsein ist die Blindheit vor den Unterschieden. Liebe ist der Blick auf die Unterschiede und die Anerkennung der Differenzen. Liebe ist eine Entscheidung, die der Verliebtheit folgt. Liebe ist Verzicht, um etwas Größeres zu gewinnen, etwas, was ich nur durch die Liebe und den Verzicht erreichen kann. Liebe ist kein Investment, sondern ein Geben und Schenken, ohne etwas zu erwarten, ohne das Versprechen einer Rückzahlung. Liebe ist Dauer, und Dauer ist eine Qualität.
MOVO 4/2018
Das Gebot zur Liebe
Im Glauben leben 2016
Die Aufforderung zur Liebe gilt prinzipiell allen Kindern Gottes. Petrus schreibt: „… liebt einander mit Inbrunst aus reinem Herzen“ (1 Petrus 1,22). Der Herr Jesus hat uns dieses „Gebot zur Liebe“ gegeben. Johannes spricht in seinen Schriften achtmal von dieser Liebe unter Kindern Gottes (Joh 13,34; 15,12.17; 1 Johannes 3,11.23; 4,7.12; 2 Johannes 5). Was die Ehe betrifft, gilt diese Aufforderung jedoch uns Ehemännern (2).
Jemanden zu lieben bedeutet, ihm das zu geben, was notwendig und gut für ihn ist. Dabei ist der Liebende bewusst bereit, auf eigene Vorteile zu verzichten. Das wird besonders deutlich, wenn wir an die Liebe Gottes und des Herrn Jesus zu uns denken. Gott hat aus Liebe seinen Sohn gegeben (Joh 3,16). Der Herr Jesus hat aus Liebe zu uns sein Leben gelassen (Gal 2,20). Liebe in der Ehe bedeutet, dass wir Männer die Bedürfnisse unserer Frauen erkennen und bereit sind, ihnen gerne zu entsprechen. Das schließt ausdrücklich Verzicht auf eigene Interessen ein.
Das Wort, das in allen drei oben zitierten Versen mit „Liebe“ übersetzt ist, steht an vielen Stellen für die Liebe Gottes. Es ist mehr als Sympathie und Zuneigung, es schließt ein, dass man selbst dann liebt, wenn der Gegenstand der Liebe sich nicht liebenswert verhält. Es ist eine Liebe, die sich weniger in Worten, sondern vielmehr in Taten ausdrückt. Johannes schreibt: „Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“ (1 Johannes 3,18). Das heißt nicht, dass wir Ehemänner unseren Frauen nicht sagen sollen, dass wir sie lieben. Im Gegenteil: Die meisten Frauen werden es gerne hören, wenn wir es ihnen sagen. Dennoch darf es sich nicht auf Worte beschränken. Eine Liebeserklärung ohne entsprechende Taten ist das gesprochene Wort nicht wert.
Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.
Epheser 5,25
Drei verschiedene Blickwinkel
Wir können die Aussage „liebt eure Frauen“ unter drei Blickwinkeln sehen:
1. Liebt eure Frauen: Was das bedeutet, lernen wir am besten, wenn wir uns klar machen, was das Gegenteil davon ist. Es ist nicht, dass wir unsere Frauen hassen (was hoffentlich kein christlicher Ehemann tun wird), sondern dass unsere Frauen uns gleichgültig sind. Seine Frau zu lieben bedeutet, ihr echtes Interesse entgegenzubringen. Es bedeutet, alle Bereiche des Lebens mit ihr zu teilen und den Austausch über Meinungen und Empfindungen zu pflegen. Wer seine Frau liebt, schenkt ihr Interesse und Zeit.
2. Liebt eure Frauen: Hier liegt die Betonung darauf, dass wir nicht andere Dinge oder Personen mehr lieben als unsere Ehefrau. Wenn es um Beziehungen auf dieser Erde geht, gibt es keine engere Beziehung als die zu seinem Ehepartner. Wir Männer unterliegen häufig der Gefahr, dass es andere Dinge gibt, die wir mehr lieben. Es können der Beruf, die Hobbys, die Freunde oder andere Dinge sein. Die Nr. 1 im Leben eines verheirateten Mannes auf dieser Erde muss die eigene Frau sein und bleiben. Es gibt leider Männer, die ihr Auto oder ihren PC besser kennen als ihre eigene Frau.
3. Liebt eure Frauen: Gott beugt der Gefahr vor, dass sich das Interesse eines verheirateten Mannes zu sehr anderen Frauen zuwendet. Es muss nicht immer ein körperliches Interesse sein, sondern die Warnung schließt ebenso eine geistig/geistliche oder emotionale Beziehung zu einer anderen Frau ein. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mit anderen Frauen unterhalten können, sondern dass wir uns hüten müssen, nicht eine parallele Beziehung aufzubauen, die unserer ehelichen Beziehung immer nachhaltig schadet und sie am Ende zerstört.
Der göttliche Maßstab
Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben. Das ist der Maßstab der Liebe des Mannes zu seiner Ehefrau: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25). Dass wir an diesen Maßstab nie heranreichen werden, ist völlig klar. Dennoch kann Gott uns keinen anderen Maßstab geben. Seine Frau zu lieben bedeutet Verzichtbereitschaft und hat mit praktizierter Hingabe zu tun.
Der Maßstab für die Liebe
Bleib in mir 2018
Die erste Ermahnung an die Ehemänner im Brief an die Epheser lautet: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,23). Der Herr Jesus ist für uns darin das vollkommene Vorbild. Er selbst stellt sich als Maßstab vor: Einerseits für die Liebe der Jünger untereinander (s. Joh 13,34; 15,12) und andererseits für ihren Gehorsam (s. Joh 15,10). Paulus stellt den Herrn ebenfalls mehrmals als Vorbild vor (s.Röm 15,7; Eph 5,2.25; Kol 3,13). Dieses Vorbild ist vollkommen – wir bleiben oft dahinter zurück, aber es ist dennoch ein immerwährender Ansporn.
Hingabe
Der Herr hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben. Dreimal verbindet das Wort Gottes die Liebe des Herrn Jesus mit der Hingabe seiner selbst (s. Gal 2,20; Eph 5,2.25). Gerade seine Hingabe in den Tod ist der Beweis für die Größe seiner Liebe (s. 1 Johannes 3,16).
Wir reden von der Hingabe an den Herrn oder an eine große Sache, aber verwenden das Wort kaum in Verbindung mit unserer Ehefrau. Wenn wir schuldig sind, für die Brüder das Leben hinzugeben (s. 1 Johannes 3,16), so sollten wir als Ehemänner sicher noch einmal über das Wort „Hingabe“ in Bezug auf unsere Frauen nachdenken.
Wir sind schuldig
Wir lesen wiederholt in Gottes Wort, dass wir schuldig sind, zu lieben (s. Röm 13,8; Eph 5,28; 1 Johannes 4,11). Wir sollen niemandem etwas schuldig sein, aber die Schuld, zu lieben, bleibt immer bestehen. Gerade unseren Ehefrauen gegenüber sollten wir diese Schuld täglich empfinden. Wie viele Tage in unserer Ehe haben wir tatsächlich dieser täglichen Schuldigkeit entsprechend gehandelt?
Lieben wie die eigenen Leiber
Das Lieben des eigenen Leibes ist die Beschreibung des natürlichen Selbsterhaltungstriebes und hat nichts mit der modernen Selbstverwirklichung oder gar mit Selbstliebe zu tun. So wie dieser Selbsterhaltungstrieb uns für unseren Körper besorgt sein lässt, so sollen wir auch fürsorglich für unsere Frauen sein. Wir sind für ihr Wohlbefinden verantwortlich.
Nähren
Eva war von Adam genommen. Sie war wortwörtlich sein Fleisch (s. 1 Mose 2,23). Aber nicht nur Adam und Eva, sondern jedes Ehepaar ist in den Augen Gottes ein Fleisch, was Paulus ein großes Geheimnis nennt (s. 1 Mose 2,24; Eph 5,31.32). Wenn in Epheser 5,29 auch zuerst der eigene Körper gemeint ist, so wendet Paulus es dann aber auf die Ehefrau an.
Eine gottgemäße Voraussetzung für die Ehe ist, dass der Mann seine Frau nähren kann, auch im materiellen Bereich. Vereinzelt hört man heute von Eheschließungen junger Gläubiger, bei denen er noch studiert und sie der Arbeit nachgeht. Das ist nicht nach den Gedanken Gottes!
Aber auch auf geistlichem Gebiet muss der Mann in der Lage sein, seine Frau zu nähren. Wie könnte er sonst z. B. die Fragen beantworten, die sie in den Zusammenkünften nicht stellen darf (s. 1 Korinther 1,35)?
Pflegen
Sein eigenes Fleisch pflegen hat nichts mit Körperpflege oder Krankenpflege zu tun. Christus pflegt seine Versammlung und der Ehemann soll seine Frau pflegen. Max Billeter schreibt in dem empfehlenswerten Buch „Der Christ und die Familie“ auf Seite 10: „Wer seine Frau nährt, gibt ihr das, was sie braucht. … Wer seine Frau pflegt, versucht ihr, wenn möglich, zu geben was sie wünscht.“
Kennen wir die Wünsche unserer Frau? Sind uns diese Wünsche wichtig und versuchen wir sie, wenn es möglich ist, zu erfüllen?
Wohnen
Petrus schreibt: „Ihr Männer ebenso, wohnt bei ihnen nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend …“ (1 Petrus 3,7). Bei der Frau wohnen meint natürlich nicht nur, eine gemeinsame Wohnung zu haben.
Wohnen bezieht sich auf Geist, Seele und Leib der Frau. Nach dem Sündenfall sagt Gott zu Eva: „Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein“ (1 Mose 3,16). Die Frau verlangt nach ihrem Mann, sie möchte ihn bei sich haben.
Diesem Verlangen sollten wir Rechnung tragen und die Gemeinschaft mit unserer Frau suchen. Dies gilt insbesondere für Männer, die beruflich oder aus anderen Gründen oft länger von zu Hause weg sind.
Nach Erkenntnis
Das Wohnen bei der Frau soll aber mit Erkenntnis (Einsicht) geschehen. Die Beziehung zu unserer Frau soll durch die Grundsätze, die wir aus dem Wort Gottes erkannt haben, geprägt sein. Das geschieht aber nicht einfach nach „Schema F“.
Wir müssen auch einsichtig sein, d. h. besondere Lebensumstände oder spezielle Situationen berücksichtigen. Ich will das an einem Beispiel verdeutlichen: Ein Ehepaar hat gemeinsam vor dem Herrn Jesus die Entscheidung getroffen, dass der Mann einen Teil seines Jahresurlaubs für besondere Einsätze im Werk des Herrn verwenden darf, während die Frau zu Hause bleibt. Nun wird die Frau gerade zu dieser Zeit ernstlich krank. Dann gebietet es die Liebe, dass er in dieser Situation bei seiner Frau bleibt.
Das schwächere Gefäß
Im Allgemeinen hat der Mann größere körperliche Kraft als die Frau. Auch ist sie in den meisten Fällen empfindsamer und damit verletzlicher und weniger belastbar. Das heißt für uns Männer, dass wir Rücksicht auf unsere Frauen nehmen müssen.
Eine einfache Illustration: Ein Ehepaar will gemeinsam spazieren gehen. Er hat eine Schrittlänge von 50 cm, sie von 40 cm. Es gibt jetzt vier Möglichkeiten: Er reduziert seine Schrittlänge oder sie macht ebenso große Schritte wie er. Oder sie macht fünf Schritte in der Zeit, in der ihr Mann vier macht, oder sie verzichten auf einen gemeinsamen Spaziergang. Die letzte Möglichkeit ist die schlechteste, zwei Möglichkeiten strengen die Frau an – die erste Möglichkeit fordert vom Mann Rücksichtnahme. Und genau die erwartet Gott von uns!
Dieses einfache Bild lässt sich auf viele Bereiche im Eheleben anwenden.
Ehre geben
Die Fürsten des Königs Ahasveros wollten, dass seine Frau Vasti wegen ihrer Aufsässigkeit nicht mehr Königin sei und so alle Frauen im Reich lernten, ihre Männer zu ehren (s. Est 1,13-20). Wir Männer sind meist sehr auf unsere eigene Ehre bedacht, aber Gott möchte auch, dass jeder Ehemann seiner Frau Ehre gibt.
Ein nicht seltenes Vorkommnis: Ein Ehepaar hat einige befreundete Ehepaare eingeladen. Am Tisch entwickelt sich zu einem Thema eine lebhafte Diskussion. Die Frau des Gastgebers, die sich mit dem Thema noch nicht viel beschäftigt hat, sagt auch etwas dazu, was aber ihre Unkenntnis offenbart. Ihr Mann sagt zu ihr: „Frau sei lieber still, du hast ja doch keine Ahnung von diesen Dingen.“
Wie schnell neigen wir dazu, unsere Frauen von oben herab zu behandeln. Das verletzt sie sehr und ist äußerst lieblos. Stattdessen sollte der Mann, vielleicht sogar vor den Gästen, seiner Frau Danke sagen für das liebevoll zubereitete schmackhafte Essen und für alle Mühe, die sie sich gemacht hat. Damit ehrt er seine Frau.
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