Tag: 16. Februar 2024

Später fiel auch dem Meder Darius und seinen hohen Beamten auf, dass „ein außergewöhnlicher Geist“ in Daniel ruhte

Da zeigte sich dieser Daniel den Vorstehern und Statthaltern überlegen, weil ein vorzüglicher Geist in ihm war, und der König gedachte ihn über das ganze Reich zu setzen. Hierauf suchten die Vorsteher und Statthalter einen Vorwand zu finden gegen Daniel von Seite der Verwaltung; aber sie konnten keinen Vorwand, und kein Verbrechen finden; denn er war treu, und es war kein Vergehen, und kein Verbrechen bei ihm zu finden.
van Ess 1858 – Daniel 6,4–5

Es zeigte sich bald, dass Daniel klüger war als die anderen Statthalter und königlichen Bevollmächtigten, denn er besaß einen außergewöhnlich scharfen Verstand. Deshalb überlegte sich der König, Daniel die Verwaltung des gesamten Reiches anzuvertrauen. Da suchten die anderen königlichen Bevollmächtigten und Statthalter einen Grund zur Anklage gegen Daniel bezüglich seiner Amtsführung. Aber Daniel führte sein Amt so zuverlässig und gewissenhaft aus, dass sie ihm nicht den geringsten Fehler nachweisen konnten – sie fanden einfach keinen Grund zur Anklage oder Beschwerde.
Neues Leben Bibel 2014 – Daniel 6:4–5

Und Daniel war mit Purpur bekleidet und groß und hochgeehrt vor dem König Dareios, weil er kundig war und verständig und heiliger Geist in ihm war, und er war erfolgreich bei den (Regierungs)geschäften des Königs, welche er durchführte. [Darauf plante der König, Daniel über sein ganzes Königreich einzusetzen, und die zwei Männer, die er mit ihm einsetzte, und die 127 Satrapen.]
Septuaginta Deutsch – Daniel 6:3,4

Ziemlich schnell war klar, dass Daniel den Job viel besser machte als die anderen Minister. Er war ihnen intellektuell und wissensmäßig voll überlegen. Der Präsident plante eines Tages, die Geschäfte von seinem ganzen Land an Daniel zu übergeben.
VolxBibel – Daniel 6,4

DANIEL wurde als ein Mann von grosser Weisheit berühmt, doch liess er sich durch den Ruhm nicht den Kopf verdrehen. Er war in Literatur und Sprache gelehrt und bediente sich zweier Sprachen, des Hebräischen und Aramäischen, um das biblische Buch zu schreiben, das seinen Namen trägt. Er empfing die besondere Gabe, bedeutsame Gesichte und Träume zu haben und solche von prophetischem Wert, die andere hatten, zu deuten. Er übertraf die Weisheit der Weisen Babylons um ein Vielfaches. Doch seine Erkenntnis blähte ihn nicht auf, noch bekam er dadurch einen geschwollenen Kopf. Er wusste, dass in ihm selbst kein Quell der Weisheit war, sondern dass er lediglich als Werkzeug diente, um den Menschen göttliche Weisheit von oben her zu vermitteln. Diese Tatsache kundzutun, war er schnell bereit, um die Aufmerksamkeit auf den Quell aller wahren Weisheit zu lenken, auf Jehova Gott.
Daniel als biblische Gestalt wird erstmals erwähnt im Verlauf des Bibelberichts über die erste Gefangennahme der Juden durch Nebukadnezar, den König von Babylon. Jene Geschehnisse fielen ins Jahr 618 v. Chr., in das dritte Jahr, da Jojakim, der judäische König, Babylon gegenüber tributpflichtiger Regent war, d. h. in sein elftes und letztes Jahr als König von Juda. Zur Zeit dieser Gefangenschaft wurde der Oberste der Kämmerer Nebukadnezars angewiesen, aus den jüdischen Jünglingen von königlichem oder adeligem Geblüt solche auszuwählen, die wohlgestaltet, schön von Ansehen und intelligent waren, und sie durch einen dreijährigen Schulungskurs zu senden, damit sie für den Dienst in Gegenwart des Königs geeignet würden. Unter diesen Ausgewählten befanden sich Daniel und seine drei hebräischen Gefährten, die durch die Erfahrung im Feuerofen berühmt sind. — Daniel 1:1-7.
Nach der Enthüllung der Art und Weise, wie der junge Daniel und seine Gefährten sich hinsichtlich Speise und Trank unbefleckt erhielten, wird über den Ausgang der Schulungszeit folgendes berichtet: „Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit (in allen Zweigen der Literatur und Gelehrtheit, Eine Amerik. Übers.) und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichte und Träume. Und am Ende der Tage, nach welchen der König sie zu bringen befohlen hatte, brachte sie der Oberste der Kämmerer (Eunuchen, Eine Amerik. Übers.) vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen; und unter ihnen allen wurde keiner gefunden wie Daniel, Hananja, Misael und Asarja; und sie standen vor dem König (So traten sie denn in den Dienst des Königs, rev. Zürcher B.). Und in allen Sachen einsichtsvoller Weisheit, welche der König von ihnen erfragte, fand er sie zehnmal allen Schriftgelehrten und Beschwörern überlegen, die in seinem ganzen Königreiche waren. — Und Daniel blieb (behielt seine Stellung, Eine Amerik. Übers.) bis zum ersten Jahre des Königs Kores.“ — Daniel 1:17-21.
Man beachte, wie Daniel, der Schreiber dieses Buches, Gott als dem Geber solcher Weisheit Ehre zollte. Man beachte ferner, wie der Verlauf der Zeit und der sich ausbreitende Ruhm ihn nicht beeinflusste in seiner Behauptung, dass er lediglich der Vermittler sei, weil die Weisheit von Gott komme.

Wachtturm März 1950

Welch ein Zeugnis, wie erquickend für das Herz! „Kein Vergehen und keine schlechte Handlung wurden an Daniel gefunden.“ Selbst seine bittersten Feinde vermochten nicht, einen Makel in seinem Charakter oder einen Flecken in seinem privaten Leben ausfindig zu machen. Das war in Wahrheit ein seltener und bewunderungswürdiger Beweis von Treue, ein klares Zeugnis für den Gott Israels und selbst in jenen dunklen Tagen der babylonischen Gefangenschaft; es ist ein unbestreitbarer Beleg für die Tatsache, daß es unser glückseliges Vorrecht ist, wie ungünstig unsere Stellung und wie widerwärtig unsere Umstände auch sein mögen, uns allezeit und überall so zu führen, daß wir dem Feinde keinen Anlaß zum Tadel geben.
Wie traurig ist es, wenn sich das Gegenteil zeigt! Wenn solche, die ein hohes Bekenntnis im Munde führen, sich immer wieder in den einfachsten Umständen des häuslichen oder geschäftlichen Lebens als auf sehr niedrigem Boden stehend erweisen! Wie entmutigt es das Heiz, wenn man hören muß, daß die Christen vielfach Leute seien, mit denen sich schwer auskommen lasse: unfreundliche Herrschaften, schlechte Dienstboten, träge Arbeiter, oder unzuverlässige Geschäftsleute, die ihr Geschäft nachlässig führen und gar höhere Preise verlangen und minderwertigere Waren liefern als andere, weltliche Geschäftsleute. Ist es nicht höchst beklagenswert, wenn derartige Aussagen auch nur in irgendeinem Maße begründet sind? Sollte nicht von allen Christen gerade das Entgegengesetzte gesagt werden können?

Was sich auch immer ereignen mag, ein Christ sollte stets die mit seiner Stellung verbundenen Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen. Nachlässige Gewohnheiten, sorgloses, leichtfertiges Handeln, Pflichtversäumnisse und dergleichen auf seiten eines Christen sind stets ein ernster Schaden für die Sache Christi und eine Unehre für Seinen heiligen Namen, während Fleiß, Eifer, Pünktlichkeit und Treue jenen Namen verherrlichen. Und dies gerade, die Verherrlichung des Namens seines Herrn, sollte das erste, ja, einzige Ziel des Christen sein.
Nicht in seinem Interesse, zu seiner Ehre oder zu seinem Vorteil ist ein Christ bestrebt, seiner Aufgabe im Familienkreise oder in seinem Berufe gerecht zu werden. Sicher werden Fleiß, Aufrichtigkeit und Treue seinen Interessen dienen, seinen guten Ruf erhalten bzw. erhöhen und zu seinem Fortkommen behilflich sein; aber keines dieser Dinge ist sein eigentlicher Beweggrund. Was ihn leitet und beherrscht, ist das Verlangen, seinem Herrn und Meister zu gefallen und Ihn zu ehren.

Hilfe und Nahrung – 1962

Vers 3 zeigt, dass Daniel in seiner Rolle als oberster Verwalter sehr erfolgreich war: Dieser Daniel wurde über die Vorsteher und die Satrapen ausgezeichnet , weil ein ausgezeichneter Geist in ihm war; und der König dachte daran, ihn über das ganze Reich zu setzen. Daniel hatte sich in der Vergangenheit unter der babylonischen Regierung als besser erwiesen als seine Altersgenossen. Auch hier stand er über den beiden anderen Präsidenten und weit über allen Satrapen. Darius bemerkte Daniels außergewöhnliche Talente. Der König erkannte, dass in Daniel ein hervorragender Geist steckte, und wollte ihn zum Oberhaupt des ganzen Reiches machen. Mit anderen Worten: Darius plante, ein neues Amt zu schaffen, in dem Daniel den beiden anderen Präsidenten vorstehen sollte. In diesem neuen System würden die 120 Satrapen den beiden Präsidenten Bericht erstatten; die beiden Präsidenten würden Daniel Bericht erstatten, und Daniel würde direkt dem König unterstellt sein. Der Plan des Königs brachte Daniel zweifellos große Ehre, doch wie der nächste Abschnitt zeigen wird, barg er auch große Gefahren für ihn.

Der Plan des Darius führte zu zwei Verschwörungen, die in den Versen 4-9 beschrieben werden. Vers 4 enthält die erste Verschwörung: Da suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anlass gegen Daniel zu finden, der das Reich betraf; aber sie konnten keinen Anlass und keine Schuld finden, denn er war treu, und man fand auch keinen Fehler oder keine Schuld an ihm. Offensichtlich führte Daniels Erhebung in eine noch höhere Position der Autorität in der Regierung zu Eifersucht. Als Reaktion auf seine Ernennung suchten die Präsidenten und die Satrapen nach einem Vorwand, um ihn zu beschuldigen, das Königreich anzutasten. Es ist zwar klar, dass beide Präsidenten an dem Komplott beteiligt waren, aber es ist unwahrscheinlich, dass alle 120 Satrapen der Provinz daran beteiligt waren. Wie auch immer, die Verschwörung scheiterte. Was Daniels Position anbelangt, so konnte ihm kein Fehler vorgeworfen werden. Selbst in den Augen seiner schlimmsten Feinde hatte er ein gutes Zeugnis. Er war treu, ein Mann der Integrität. Niemand konnte ihn beschuldigen, korrupt zu sein oder seine politische Macht zu seinem eigenen Vorteil zu missbrauchen.

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel

Der Name Daniel leitet sich von den hebräischen Begriffen dan, was „Richter“ bedeutet, und el, was „Gott“ bedeutet, ab. Im Hebräischen werden die beiden Wörter mit dem Buchstaben jod verbunden, um den Namen dānîyêl (oder Daniyyel) zu bilden. Wenn der Buchstabe jod nach einem hebräischen Substantiv steht und somit als Suffix verwendet wird, steht er in der Regel für die erste Person Singular Possessiv. Wenn dies hier der Fall ist, dann bedeutet Daniy „mein Richter“, und der Name Daniel kann mit „Gott ist mein Richter“ übersetzt werden. Der Buchstabe Jod kann jedoch auch als einfaches Bindeglied dienen (wie in anderen zusammengesetzten Namen, z. B. Gabriel ). In diesem Fall würde der Name Daniel „Gott ist Richter“ bedeuten.
Ein rabbinischer Kommentar macht folgende Bemerkung zu Daniels Namen:
In der einen oder anderen Form war der Name in der antiken semitischen Welt verbreitet. Er kommt im Hebräischen mit und ohne den Buchstaben Jod vor. Die letztere Schreibweise, die sich in Hesek. xiv 14, 20 und in einer palmyrenischen Inschrift findet, muss „Gott ist Richter“ oder „Gott hat gerichtet“ bedeuten; die erstere „Gott ist mein Richter“ oder vielleicht, nach Meinung einiger Gelehrter, „Gott ist Verteidiger meines Rechts“ (vgl. Gen. xxx. 6). Das dagesh im yad wird als Verdoppelung des Konsonanten aufgrund des Hiatus zwischen den beiden Vokalen i und e erklärt.
Der Prophet Daniel war nicht die einzige biblische Figur mit diesem Namen. Laut 1. Chronik 3:1 hieß einer der Söhne Davids Daniel. Esra 8:2 erwähnt Daniel als den Namen eines Priesters, und Nehemia 10:6 nennt einen anderen Daniel als einen der Ältesten Israels. In der Bibel gibt es also vier Personen mit demselben Namen.
Daniels Leben wird sowohl in seinen eigenen Schriften als auch in Hesekiel 14:14 , 20; und 28:3 erzählt. Die wichtigsten biografischen Punkte lassen sich wie folgt zusammenfassen: Daniel wurde in die königliche Familie hineingeboren, aber über seine Abstammung ist nur wenig bekannt (Dan. 1:3, 6 ). Offenbar war er ein attraktiver Mann mit einem scharfen Verstand (Dan. 1:4 ). Nach der Belagerung Jerusalems wählte Nebukadnezar , König von Babylon , Adlige aus dem Königshaus Israels aus, die er nach Babylon verschleppte, wo sie in den babylonischen Sitten unterrichtet wurden. Nach drei Jahren der Ausbildung sollten diese Männer in den Dienst des Königs gestellt werden (Dan. 1:1-6 ). Daniel gehörte zu den Auserwählten und wurde 605 v. Chr. während der ersten von drei jüdischen Deportationen nach Babylon verbannt . Er erwies sich als begabter Schüler und stieg am königlichen Hof Nebukadnezars schnell in der Hierarchie auf. Schließlich erhielt er die Vollmacht, alle Arten von Träumen und Visionen des Königs zu deuten (Dan. 1:17 ). Sein Erfolg setzte sich unter Belsazar , Nebukadnezars Sohn und Thronfolger, fort. Mehr über die Herrscher der Zeit Daniels wird unter Punkt E. gesagt.
Ein rabbinischer Kommentar erklärt, dass Daniel sein Amt und seine Ehren an Serubbabel delegiert haben soll. Mit dem Segen des Königs zog er sich nach Susa zurück, einer antiken Stadt im unteren Zagros-Gebirge, zwischen den Flüssen Karkheh und Dez im Iran, etwa 160 Meilen östlich des Tigris . Den Rabbinern zufolge verbrachte Daniel den Rest seines Lebens in großer Frömmigkeit in Susa. Eine andere Überlieferung besagt, dass Kyros Daniel nach Juda zurückschickte, wo der Prophet die Rückkehr der jüdischen Exilanten ins Heilige Land miterlebte. Er lebte bis ins hohe Alter. „Sein Grab wird an zwei Orten gezeigt: (i) in der Königsgruft von Babylon , etwas westlich der Akropolis; ( ii) in einer der Synagogen von Susa.“

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel

Nun können wir uns „sehr sehr doll bemühen“ ein gutes Leben zu führen – und werden immer wieder scheitern – und dann sagen „Gott will uns halt zeigen, dass wir Sünder sind“ –
ODER
wir können uns „dem Geist Gottes“ öffnen, indem wir gebetsvoll die Bibel lesen und studieren, und uns durch „Gottes besonderem Geist“ zu „besseren Menschen machen lassen“.
Ich persönlich würde ja die zweite Möglichkeit vorziehen 😉

Denn was Jehova sagt, ist aufrichtig,alles, was er tut, ist vertrauenswürdig

Denn gerade ist Jehovahs Wort, und all Sein Tun in Wahrheit. Ps 19,10; 146,6; 2Sam 7,28
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 33,4

Denn gerade ist das Wort Jehovas, und all sein Werk in Wahrheit. (O. Treue)
Elberfelder 1871 – Psalm 33,4

Denn das, was Gott sagt, das ist nicht nur ein Spruch. Das steht fest, ist stabil, musst du lesen im Buch.
VolxBibel – Psalm 33:4

Und weil alles was Jehovah sagt, zu 100 % eintrifft, kann man der gesamten Bibel vertrauen – man muss sie nur regelmäßig „so als Buch“ lesen!

Gottes Wort (oder Offenbarung) ist es wert, gepriesen und gelobt zu werden, weil es vertrauenswürdig ist

CSB Studienbibel

Gottes Treue ist mehr als eine abstrakte Eigenschaft. Treue drückt sich im Handeln aus. Gottes Handlungen haben einen Zweck. Sie setzen seine verlässlichen Versprechen und Drohungen in die Tat um. Siehe Anmerkungen zu Gen 8,1; Nm 26,65; Dtn 10,11.22; Jos 1,6.

CSB Studienbibel für Jünger

Des Herrn Wort ist recht und all sein Tun geschieht in Treue. Dieser Satz deutet auf die allumfassende Vorsehung, mit welcher Gott die Welt regiert. Der Sinn ist: Gott übt in allen seinen Werken sein Regiment also aus, dass überall die höchste Billigkeit und Treue leuchtet. Manche Ausleger beziehen Gottes „Wort“ und „Tun“ auf dieselbe Sache. Ich möchte dagegen so unterscheiden, dass das Wort Gottes Rat oder Befehl bedeutet, das Tun jedoch die wirkliche Durchführung. Es geschieht ja in solchen parallelen Satzgliedern öfters, dass das zweite immerhin noch eine kleine Weiterführung des ersten bringt. Also: was Gott beschließt und verordnet, ist recht, was er tut und durchführt, treu und wahrhaftig. Das „Wort“ hat also hier nichts mit der Lehre zu schaffen, sondern beschreibt die Weise der göttlichen Weltregierung.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Nachdem die ersten drei Verse zum Lob Gottes aufgerufen haben, beginnt Vers 4 mit der Beschreibung Seiner Werke, durch die Gott Seine Weisheit und Macht offenbart hat. Alsdann ist die Rede von Seinem Wort, durch das Er die Welten erschuf. Und durch Sein Wort hat Gott Sich an die Menschen gewandt und ihnen die Wahrheit verkündet. In den Versen 4 bis 9 steht dieses „Wort des HERRN“ besonders im Blickfeld, das Seine Grundsätze darlegt und durch das Er gewaltige Wirkungen hervorgebracht hat. Zunächst wird das Wort selbst als „gerade“ charakterisiert. Es ist immer zielgerichtet; es beugt sich vor nichts und niemand. Niemals ist es widersprüchlich, es ist stets makellos wahr und geradlinig. Das Wort ist recht und richtig und immer vertrauenswürdig, denn „Er liebt Gerechtigkeit und Recht“ (Vers 5). Gottes Wort ist allem anderen Wort vorzuziehen als die beste Richtschnur für das Denken und Handeln der Menschen (Spr 22,21; Jes 28,17), es ist ein zuverlässiger Führer für alle (Ps 19,8f; Spr 8,6–9). Wie in jeder anderen Hinsicht, so bleibt Gott Seinem Wort in allem Wirken treu. Er wird immer so handeln, wie Er es zugesagt oder angekündigt hat. Sein Wort und Seine Taten entsprechen einander vollkommen, denn beide sind der Ausdruck Seiner Absichten. Wer sich auf das Wort als uneingeschränkte Gewissheit verlässt, wird nie enttäuscht (4 Mose 23,19; 5 Mose 32,4). Er ist der Gott der Wahrheit. Jedes Seiner Worte steht unerschütterlich fest und erfüllt sich; keins von ihnen fällt dahin. Darum bildet die Heilige Schrift die wahre, sichere Grundlage für das Recht, und Gott liebt das Recht, denn Er ist das Licht. Es geziemt sich für jedes geschaffene Wesen, sich vor Seiner Majestät in Ehrfurcht zu scheuen (Vers 8; Jes 64,1–3). Wem dies wirklich zum Bewusstsein kommt und es sich zu Herzen nimmt, fürchtet sich zu Recht.

Karl Mebus – Die Psalmen – Eine Auslegung für die Praxis

Diesen ganzen Vers hat Luther besonders schön gedeutscht: »Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.«
»gerade«: jâšar, das gleiche Wort, das ich in Vers 1 mit »redlich« übersetzt habe.
»Wahrheit«: ᵓæmûnâh, das vom gleichen Verbalstamm ᵓâman, »wahr / treu / fest / gewiss sein« gebildet ist (wie das synonyme ᵓæmæt). Dies ist der erste Beleg dieses Wortes im Psalter; die weiteren Belege sind: 36,6; 37,3; 40,10; 88,12; 89,1.3.6.9.25.34.50; 92,3; 96,13; 98,3; 100,5; 119,30.75.86.90.138. Elb übersetzt es meist mit »Treue«.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Gottes Wort ist »gerade«. Das ist der erste Grund, warum die Gerechten Gott loben. Sie haben es an sich erfahren, wie dieses Wort die Kraft hatte, sie ihrer Sünde zu überführen: Gemessen an der Geradheit des Wortes erkannten sie, wie krumm sie selbst sind. Aber das Wort hatte auch die Macht sie vom bösen Gewissen zu befreien (siehe Ps 32). Sie hatten auf dieses Wort vertraut, und es erwies sich als wahr. Es wirkte das, was es sagt. Gottes Wort ist so, wie er selbst ist. Sein Wort ist gerade und schneidend wie ein Schwert (Hebr 4,12).
»all sein Tun in Wahrheit«: Alle Werke des Herrn, in der Schöpfung (V. 6–9), in der Regierung und in der Erlösung (V. 10–19) sind Beweise seiner Wahrheit.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Wahrheit bedeutet Wahrhaftigkeit, was in Bezug auf Gott bedeutet, dass sein Wesen und sein Wissen ewig miteinander übereinstimmen. Wahrhaftigkeit ist in Übereinstimmung und konsistent mit allem, was von Gott selbst repräsentiert wird. Es ist Gottes Wissen, Erklärungen und Darstellungen, die mit der Realität übereinstimmen. Es bedeutet, dass Gott in sich selbst konsistent ist, was zur Tatsache führt, dass er wahr ist.

Es gibt vier Implikationen dieses Attributs.
(1) Wahrheit ist das, was der Fiktionalität oder dem, was eingebildet ist und dem wahren Gott widerspricht, entgegengesetzt ist.
2. was es bezweckt, ist das, was seinem Ideal vollständig entspricht.
3. Sie entspricht genau der Realität; Gott ist das, was er von sich behauptet, und seine Erklärungen entsprechen der Realität.
4. auf Gott kann man sich verlassen, denn er ist schließlich unveränderlich und damit wahr.

Es gibt drei Bereiche der Wahrheit Gottes.
1. Gottes Wege sind wahr (Psalm 25:10; Offenbarung 15:3).
2. die Werke Gottes sind wahr (Psalm 33:4; 111:7-8; Daniel 4:37).
3. die Worte Gottes sind wahr (2 Sam. 7,28; 1 Könige 17,24; Psalm 19,9; 138,2; Johannes 17,17; 2 Korinther 6,7; Epheser 1,13).

Arnold Fruchtenbaum – Was WIR über Gott wissen

Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was Er zugesagt, das hält Er gewiß.
Nicht bloß den Erzvätern und dem Volke Israel gab Gott Verheißungen; auch uns sind deren gegeben, Zusagen, die uns auf unserer Pilgerbahn allüberall begleiten und wie ein Gesänge in der Nacht, wo wir gehen und stehen, beschwichtigend und entzückend uns umtönen. Nichts Geringeres verheißt uns der Herr, als: „Wir werden nimmermehr umkommen. Niemand wird uns aus Jesu Händen reißen. Berge werden stürzen; aber nicht der Bund des Friedens. Hügel werden von ihrer Stelle weichen; aber seine Gnade weichet nimmer von uns. Der Same Gottes wird bei uns bleiben ewig, der Geist nicht mehr von uns genommen werden. Der Herr will uns bewahren, wie seinen Augapfel, Er will uns tragen, wie auf Adlers Flügeln. Der Arge soll uns nicht antasten, die Pforten der Hölle uns nicht überwältigen. Der Herr will bei uns sein im Feuer der Anfechtung, daß uns die Flamme nicht verbrenne. Über Vermögen sollen wir nicht versucht werden. Wenn Er eine Last uns auflegt, will Er auch selbst sie uns tragen helfen. Wir sollen zur rechten Stunde getröstet werden, wie Einen seine Mutter tröstet.“ Selbst auf das leibliche Dasein und alle äußerlichen Verhältnisse und Lagen, in denen wir uns befinden mögen, erstrecken sich die göttlichen Verheißungen: daß Er sein wolle der Armen Schutz, der Kranken Arzt, der Witwen Richter, der Waisen Vater und eine feurige Mauer um die Seinen her in jeder Gefahr. O wie erhebend und stärkend ist da die Gewißheit: Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was Er zusagt, das hält er gewiß! – Wohlan, so wollen wir uns denn mit diesen Gottes-Zusagen bekannt machen, wollen sie gleichsam als ein Amulett um den Hals tragen, und alle Pfosten und Wände unserer Häuser und Kammern damit bestreichen. Wie Sterne, die Tag und Nacht nicht untergehen, sollen sie über unserm Haupte strahlen. Mit David wollen wir sprechen: „Deine Zeugnisse, o Gott, sind mein ewiges Erbe.“ – Vor Allem wollen wir sie uns aneignen durch den Glauben! Gott ist getreu und kann sich selbst nicht leugnen. Fürwahr, wo seine Verheißungen die Sprossen an der Leiter bilden, auf der wir betend zu Gott emporsteigen: da werden wir uns auch nimmer ohne die begehrte Wohltat und Hülfe zurückkehren sehen. Der Arm des Herrn ist noch nicht verkürzt und seine Güte hat noch kein Ende. Er ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit, und was Er einst zu Martha sagte, das gilt uns Allen: „Ich sage dir, so du glauben würdest, du solltest die Herrlichkeit Gottes sehen.“

Friedrich Arndt – Andachten, Altes Testament