Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit (O. Errettung) durch den Glauben, der in Christo Jesu ist.
Elberfelder 1871 – 2.Timotheus 3,14–15
Du aber verbleibe bei dem, was du gelernt, und wovon du eine gewisse Überzeugung erlangt hast, da du ja weißt, von wem du es gelernt hast, 2Tim 1,12.13; 2,2; 1Tim 6,20; Tit 2,1; Joh 6,45.
Und da du von Kindheit auf die heiligen Schriften kennst, die dich zur Seligkeit mittelst des Glaubens an Jesus Christus unterweisen können. 2Tim 1,5; Joh 5,39; Röm 1,2; 1Tim 4,6; Tob 1,10.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 2.Timotheus 3:14–15
Du aber, bleibe bei den Dingen, in denen du Erfahrungen gesammelt und denen du dich verpflichtet hast, während du dir dessen bewusst bist, bei wem du gelernt hast und dass du von kleinauf die heiligen Schriften kennst, die dich mittels des durch den Messias Jesus gewirkten Glaubens in bezug auf Rettung weise machen können.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – 2.Timotheus 3,14–15
Als Eltern können wir die Liebe zu Jehovah in die Herzen unserer Kinder pflanzen – aber wir können auch, anstatt ein Verhältnis zu Jehovah den Kindern eine Abhängigkeit zu einer Kirche oder Gemeinde einprägen. Das beste Beispiel hier ist die Mutter und Großmutter von Timotheus, die ihrem Sohn/Enkel nicht eine Abhängigkeit zur örtlichen Synagoge sondern die Liebe zum Schöpfer „in die Wiege“ gelegt haben. Dadurch lehnte Timotheus den Messias nicht ab, sondern war für die Wahrheit offen! Wäre er an die Synagoge gebunden, hätte Timotheus die Veränderungen nicht mitmachen können.
Früh beginnen
Bleib in mir April 2017
Auch die beiden Frauen, unter deren Obhut Timotheus aufwuchs, begannen schon sehr früh, in dem kleinen Jungen die Liebe zum Wort Gottes zu wecken. Wenn Paulus Timotheus daran erinnert, dass er „von Kind auf die heiligen Schriften“ kannte, benutzt er ein griechisches Wort für „Kind“ (brephos), das in Lukas 1,41 für den noch ungeborenen Johannes steht, der im Leib seiner Mutter hüpfte, als diese Maria begrüßte. In Lukas 2,12 wird damit der gerade geborene Heiland bezeichnet (in der Anmerkung dazu heißt es: Wörtlich Säugling; s. Apg 7,19; 1 Petrus 2,2).
Gottes Wort
Warum ist das so wichtig? Weil nur das Wort Gottes imstande ist, uns „weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist“ (2 Timotheus 3,15). Wie können die Kinder in den christlichen Familien Gott und seinen Sohn Jesus Christus, die Notwendigkeit der Bekehrung und die Leitlinien eines christlichen Lebens besser kennenlernen? Nur durch das Wort Gottes. Natürlich ist das Vorbild der Eltern eine sehr gute Unterweisung für die Kinder. Aber das Wort und die Liebe zu ihm ist die wahre Voraussetzung zu einem Leben mit dem Herrn.
Die Israeliten wurden aufgefordert, ihren Kindern das Wort des Gesetzes einzuschärfen und davon zu Hause, unterwegs und morgens und abends zu ihnen zu reden (s. 5 Mose 6,7).
Aber sie sollten auch bereit und fähig sein, ihren Kindern in dieser Hinsicht Rede und Antwort zu stehen. Darauf weist Gott sein Volk ab Vers 20 hin: „Wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was bedeuten die Zeugnisse und die Satzungen und die Rechte, die der Herr, unser Gott, euch geboten hat?, so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharaos in Ägypten, und der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt.“ Diese Fragen werden übrigens auch in Verbindung mit dem Passah, der Lösung der Erstgeborenen und dem Durchzug durch den Jordan erwähnt (s. 2 Mose 12,26; 13,14; Jos 4,6.21). Sind wir solchen Fragen der Kinder gewachsen und gern bereit, sie zu beantworten?
Wenn wir selbst das Wort Gottes als kostbaren Schatz in unseren Herzen verwahren und seinen Segen erfahren, werden wir auch in der Lage sein, es an die folgenden Generationen weiterzugeben, damit auch sie „weise werden zur Errettung“!
Es ist notwendig, dass unsere Kinder die der gesunden Lehre der Schrift entsprechenden Wertevorstellungen kennenlernen und ihrem Alter entsprechend erfassen, bevor sie sich in der Schule mit der „Weisheit dieses Zeitlaufs“ beschäftigen müssen. Die Wichtigkeit biblischer Unterweisung zeigt z. B. 2 Timotheus 3,15: „… und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die imstande sind, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“
Bleib in mir 04-2020
Eltern, Großeltern und Sonntag-schullehrer haben also eine wichtige Aufgabe.
Wenn für die Kleinen der Schulbesuch beginnt, sollten die Eltern die Schulbücher durchsehen und mit ihren Kindern das erörtern, was von der biblischen Wahrheit abweicht. Sie dürfen die gute Lehre der Schrift bezeugen und den hohen Wert biblischer Grundsätze vorleben. Kinder können früh erfassen, dass damit großer Segen verbunden ist.
Öffentlichen Auseinandersetzungen mit Lehrkräften über Inhalte, die der Bibel klar widersprechen (Evolution, Gender, „Ehe für alle“, …) sind Kinder und Jugendliche meist nicht gewachsen. Alter, Position und Rhetorik lassen Lehrer und Lehrerinnen überlegen erscheinen. Eltern sollten ihren Kindern von solchen Diskussionen abraten, sie aber sehr wohl ermutigen, ihren Glauben zu bezeugen, wenn sie Kinder Gottes sind.
Darüber hinaus dürfen gläubige Eltern auch die Möglichkeiten der schulischen Mitwirkung nutzen. Sie können sich bei Elternabenden engagiert einbringen und dabei ihren Glauben bezeugen. Eltern, die Aufgaben und Verantwortung übernehmen, werden von Lehrerschaft und Schulleitung geschätzt. Dadurch ergeben sich oft Möglichkeiten, zum Wohl gläubiger Schüler zu wirken und manches Böse „zurückzuhalten“. In NRW müssen die Schulen, angelehnt an die Kernlehrpläne, verbindliche und detaillierte schulinterne Lehrpläne entwickeln. Diese Aufgaben übernehmen Fachkonferenzen, in denen Eltern beratend mitwirken sollen. Das könnte für Gläubige eine Aufgabe sein.
Nochmals gebraucht der Apostel das unmittelbare „du aber“ als Einleitung für die kommende Passage (vgl. 2Tim 2,1;3,10;4,5 ). Er ermahnt seinen Schüler: „Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist“ (vgl. 1Kor 15,1-2). Das Timotheus anvertraute Gut stammt aus zwei Quellen, die Paulus gleichwertig nebeneinanderstellt: aus seinem eigenen Zeugnis und aus der Heiligen Schrift, die damals nur das Alte Testament umfaßte. Das unbedingte Vertrauen des Missionars auf diese beiden Instanzen würde ihn vor allem Straucheln in seiner Verpflichtung auf die Wahrheit bewahren. Auch aus diesen beiden Versen gewinnt man den Eindruck, daß Timotheus bereits vor seiner Bekanntschaft mit Paulus den erlösenden Glauben an Christus angenommen hatte (vgl. Apg 16,1; 1Tim 1,2; 2Tim 1,2.5). Nur durch den Glauben an Christus Jesus kann die Schrift den Menschen die Seligkeit bringen.
Walvoord Bibelkommentar
Timotheus genoß den großen Vorzug, von Kindheit an in der Heiligen Schrift unterwiesen worden zu sein. „Kind“ ist hier ein „neugeborenes Baby“, oder „Säugling“ (brephos). Das gleiche Wort wird sogar von einem ungeborenen Kind gebraucht (Lk. 1,41-44) und von einem sehr kleinen Baby (Lk. 2,12-16). Es war der Brauch, daß alle jüdischen Kinder in der Schrift unterwiesen wurden, und daß sie Teile davon auswendig lernten.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Die „Heiligen Schriften“ können sich hier streng genommen nur auf das Alte Testament beziehen, da für diejenigen, die Timotheus aufzogen, keinerlei neutestamentlichen Schriften zur Verfügung gestanden haben konnten. Der Ausdruck findet sich nur hier im Neuen Testament. Die Tatsache, daß diese Schriften als „heilig“ bezeichnet werden ist äußerst wichtig. „Heilig“ wird hier wie in 1.Kor. 9,13 gebraucht, wo von denjenigen, die im alttestamenteichen Heiligtum eine Funktion ausübten, gesagt wird, daß sie mit Dingen umgehen, die heilig waren. Das Wort heros beschreibt das, was geheiligt ist, weil es Gott gegeben und geweiht wurde. Das Wort Gottes ist abgesondert von allen anderen Schriften; es ist heilig. Unser Wort „Schrift“ kommt von dem lateinischen Wort „scriptura“, was alles Geschriebene umfaßt. Das hier verwendete griechische Wort (grammata) kommt von dem gleichen Wort, wie unser deutscher Ausdruck „Grammatik“. Die wörtliche Bedeutung ist, „die Buchstaben des Alphabets“. Einige haben die interessante Vermutung geäußert, daß Timotheus als kleines Kind vielleicht sogar lesen lernte, indem er die Buchstaben der Heiligen Schrift nachschreiben lernte. Dies ist natürlich spekulativ, aber es gibt auch heutzutage Menschen, die vor ihrer Errettung Analphabeten waren, und die auf diese Weise lesen gelernt haben. Wir sollten uns daran erinnern, daß das Beispiel derer, die Timotheus erzogen, von allen nachgeahmt werden sollte, und daß Kinder in den Heiligen Schriften des Wortes Gottes von ihren frühen Tagen an gelehrt werden sollten. Lois und Eunike dienten Gott in ihrem Haus, welches die von Gott verordnete Sphäre des Dienstes für unsere Schwestern ist (1.Tim. 5,14).
Dieser Vers macht deutlich, daß das Alte Testament ausreicht, um eine Seele zu Christus und zur Errettung zu führen. Wenn wir das Wort Gottes lehren, dann versuchen wir nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern dem Hörer etwas ins Herz zu legen, aus dem göttliches Leben entstehen kann.
„Die vermögend sind“ ist ein Partizip Präsens des Zeitwortes, das die dauerhafte und bleibende Kraft und Genüge der Heiligen Schrift ausdrückt. Die Lehren der Heiligen Schrift sind vermögend dem menschlichen Denken Weisheit zu vermitteln. Der Psalmist erwähnt diesen Aspekt in verschiedenen Psalmen (Psalm 19,7; 119,98) aber hier erfahren wir von dem Ausdruck „weise zur Errettung“, daß die von Gott vermittelte Weisheit zur Vorbereitung auf die Errettung dient. Die Heilige Schrift hatte Timotheus zum Gehorsam gegen Gott erzogen und auf den kommenden Messias hingewiesen. Ein anderes neutestamentliches Beispiel dieses Umstandes sehen wir im äthiopischen Kämmerer, der in seinem Wagen das Alte Testament las und weise zur Errettung wurde, die er dann erfuhr, als ihm Philippus predigte. „Zur“ (eis) sollte deshalb in seiner vollen Bedeutung stehenbleiben und als „im Blick auf das Erlangen von“ verstanden werden. Das von Gott verordnete Mittel, wodurch Männer und Frauen in den Besitz der Erlösung gelangen, ist „durch (dia) den Glauben“. Der Glaube ist also das Mittel, das uns zu dem bringt, der erretten kann. „In Christus Jesus“ macht deutlich, wer der Gegenstand solchen Glaubens ist. wir dürfen Glauben nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen. Es ist nicht der Glaube an sich der errettet, sondern es ist der Glaube, der uns mit dem einzigen in Verbindung bringt, der erretten kann. „Christus Jesus“ betont den verherrlichten Menschen im Himmel, in welchem Errettung gefunden wird.