Denn die Schöpfung ist der Eitelkeit unterworfen worden (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, daß auch selbst die Schöpfung freigemacht werden wird von der Knechtschaft (O. Sklaverei) des Verderbnisses (O. der Vergänglichkeit) zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.
Elberfelder 1871 – Römer 8,20–21
Denn alles Geschaffene ist der Sinnlosigkeit ausgeliefert, versklavt an die Vergänglichkeit, und das nicht durch eigene Schuld, sondern weil Gott es so verfügt hat. Er gab aber seinen Geschöpfen die Hoffnung, dass auch sie eines Tages von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit werden und teilhaben an der unvergänglichen Herrlichkeit, die Gott seinen Kindern schenkt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Römer 8:20–21
Denn die Schöpfung ist einmal der Dumpfheit unterworfen worden nicht freiwillig, sondern durch die Schuld dessen, der sie sich einmal untertan gemacht hat im Hinblick auf die Erwartung, dass sogar die Schöpfung von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit werden wird für die zur Herrlichkeit der Gotteskinder gehörenden Freiheit.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Röm 8,20–21
Die geschaffene Welt ist ja im Tiefsten der Bedeutungslosigkeit unterworfen. Das geschah nicht aus freiem Willen, sondern durch den, der sie dieser Vergänglichkeit unterworfen hat. Und doch lebt in ihr die Hoffnung. Sie hofft darauf, dass die erschaffene Welt selbst von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit wird und Anteil an der strahlenden Freiheit der Kinder Gottes gewinnt.
Roland Werner – Das Buch – Röm 8:20–21

Unterworfen der Vergänglichkeit, vielleicht als Folge von Adams Ungehorsam. Durch den, der sie unterworfen hat, oder wegen des Einen, der sich unterworfen hat, d.h. wegen Adam der sich der Sünde unterworfen bzw. ihr nachgegeben hat.
Das Neue Testament – jüdisch erklärt
Ich hoffe, du verstehst nun, wie die Geschichte der Bibel alles an unserer Geschichte verändert, sogar die Kapitel der Leere und der Unzufriedenheit in ihr. Der Tag wird kommen, an dem die Dornen und Disteln – die greifbaren Zeichen der Auswirkungen des Sündenfalls und unsere ständigen Wegbegleiter in der Wildnis dieser Welt – der Vergangenheit angehören werden. Paulus schreibt dazu im Römerbrief:
Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert
Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Dem Apostel Johannes wurde in einer Vision erlaubt zu sehen, wie die Welt aussehen wird, wenn die Schöpfung von ihren Fesseln der Vergänglichkeit frei sein wird, wenn sie dieselbe Auferstehung und Erneuerung erfahren wird, die auch unsere Körper durchleben, wenn Christus uns mit Leibern, gemacht für ein Leben auf der neuen Erde, auferwecken wird.
Im allerletzten Kapitel der Bibel, welches unser Leben im neuen Garten beschreibt, sagt uns Johannes: »[E]s wird nichts Verfluchtes mehr sein« (Offb 22,3). Kein Fluch mehr. Keine schmerzhaften Dornen mehr. Kein Tohuwabohu mehr. Die Güte und Herrlichkeit eines Gartens, besser als Eden, wird sich in jeden Winkel der Erde erstrecken. Und die Güte Gottes wird jeden Winkel in dir ausfüllen. Es wird keine Enttäuschung mehr geben, keine Unzufriedenheit. Jede Leere in dir wird gefüllt und deine tiefsten Sehnsüchte erfüllt werden.
In Vers 19 führt Paulus diesen zukünftigen Aspekt ein, indem er erklärt: Denn die Erwartung der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Der griechische Begriff gar („für“) zeigt, dass die Aussage eine Fortsetzung der Argumentation des Paulus ist, die in Vers 18 begann. Die Formulierung „ernste Erwartung“ ist die Übersetzung eines griechischen Wortes: apokaradokia. Moo weist darauf hin, dass dieser Begriff „das Bild einer Person nahelegt, die ihren Hals reckt, um zu sehen, was kommt“ Diese Interpretation veranlasste J. B. Phillips zu folgender Umschreibung des Verses: „Die ganze Schöpfung steht auf den Zehenspitzen, um den wunderbaren Anblick der Söhne Gottes zu sehen, die zu ihrem Recht kommen.“ Die ernsthafte Erwartung wartet mit erhobenem Kopf und den Augen auf den Punkt des Horizonts, von dem aus das erwartete Objekt kommen soll. Der griechische Begriff für „Schöpfung“, ktisis, wird sowohl für den Akt der Erschaffung von etwas aus dem Nichts als auch für das geschaffene Produkt verwendet. Er schließt sogar die unbelebte Schöpfung ein. Die ganze Schöpfung wartet auf etwas, das offenbart werden soll. Das griechische Wort für „warten“, apekdechomai, bezeichnet ein sehnsüchtiges Erwarten, eine Erwartung. Die Schöpfung wird als eine Person dargestellt, die erwartet, etwas aus den Händen eines Menschen zu erhalten, der es ihr von weitem entgegenstreckt. Der Begriff steht im Präsens, was darauf hindeutet, dass dieses Warten kontinuierlich ist. Die ganze Schöpfung ist bereit und vorbereitet auf das, was kommen wird. Der griechische Begriff für „die Offenbarung“, apokalupsis, bedeutet „Enthüllung“ oder „Enthüllung“. Was aufgedeckt wird, sind die Söhne Gottes, also die Gläubigen. Sie werden mit dem Messias bei seinem zweiten Kommen wiederkommen. Zu dieser Zeit wird die Schöpfung erneuert und ihr Leiden wird beseitigt werden.
Arnold G. Fruchtenbaum – Ariel’s Bibelkommentar
Die Erklärung für das Leiden der Schöpfung findet sich in Vers 20a: Denn die Schöpfung wurde der Nichtigkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat. Auch hier verwendet Paulus den griechischen Begriff gar („für“), um darauf hinzuweisen, dass die nachfolgende Aussage etwas erklärt, was er zuvor erwähnt hat. Die Schöpfung wartet sehnsüchtig auf die Offenbarung der Söhne Gottes, weil sie der Eitelkeit unterworfen war. Der griechische Begriff für „Eitelkeit“, mataiotés, bedeutet „Gebrechlichkeit“, „Leere“ und „Nichts“. Durch den Sündenfall wurde die Schöpfung der Nichtigkeit unterworfen. Die Schöpfung wurde wertlos und ohne nützliche Ausrichtung.
Die Verse 20b-21 zeigen jedoch, dass der Fluch, der über diese Erde gekommen ist, nicht ohne Hoffnung ist: in der Hoffnung, dass auch die Schöpfung selbst aus der Knechtschaft des Verderbens befreit wird in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Die ganze Schöpfung ist zwar nicht mehr nützlich, aber sie hat die Hoffnung, dass sie doch noch verherrlicht werden wird. In Jesaja 65,17 erklärt Gott, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird: Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, und des Alten wird man nicht mehr gedenken. Diese neuen Himmel und die neue Erde sind nicht zu verwechseln mit denen in Offenbarung 21,1-22,5. Letztere beschreibt den neuen Himmel und die neue Erde der ewigen Ordnung, während die Jesaja-Passage die des messianischen Reiches beschreibt, das eine Erneuerung des jetzigen Himmels und der Erde sein wird. Daniel 12:7-12 offenbart, dass zwischen dem Ende der Trübsal und dem Beginn des messianischen Reiches ein Zeitraum von fünfundsiebzig Tagen liegen wird. In dieser Zeit wird eine Reihe von Dingen geschehen, darunter auch die Erneuerung, von der in Jesaja 65:17 die Rede ist. Weil dies ein Werk ist, das nur Gott vollbringen kann, verwendet Jesaja den hebräischen Begriff bara für „schaffen“, was auf einen übernatürlichen Akt hinweist.
In Römer 8:20b-21 steht, dass dem Menschen die Herrschaft über die Erde gegeben wurde, aber mit seinem Fall wurde die Erde verflucht. Satan hat die Herrschaft des Menschen an sich gerissen. Doch der Tag wird kommen, an dem der Zweck dieser Erde seine Erfüllung finden wird. Die Herrlichkeit, die durch diese Erde hätte kommen sollen, wird durch den neuen Himmel und die neue Erde kommen. Diese neue Schöpfung wird die Hoffnung der ursprünglichen Schöpfung erfüllen, und die Schöpfung wird zu einem geeigneten Ort werden, um die Herrlichkeit Gottes zu zeigen.
Dieser Vers enthält eine offensichtliche Anspielung auf 1.Mo. 3,17.18. Die Verfluchung des Erdbodens infolge des Sündenfalls und des Ungehorsams von Adam, das Wachsen von Dornen und Disteln und vieles mehr sind Beweise, daß nach der Tragödie von Eden ein Verderben über die Schöpfung gekommen ist. Die Indizien für eine seufzende Schöpfung finden sich überall um uns her, wenngleich nur wenige bereitwillig zugeben, daß die Ursache von all dem die Sünde ist. Jeder Teil der Schöpfung wurde durch den Fluch getroffen, und folglich seufzt sie unter dieser Knechtschaft. Der Mensch ist natürlich nicht imstande, die Lasten der Schöpfung zu lindern. Die Schöpfung wird erst dann geheilt werden, wenn der Mensch nach dem Herzen Gottes die Herrschaft antritt und in Gerechtigkeit regieren wird.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Von der Schöpfung wird gesagt, daß sie der Nichtigkeit unterworfen ist. Sie hatte keine Chance, ihr Potential zu entfalten. Als sie das nicht erreichen konnte, wozu ihr Schöpfer sie gestaltet hatte, machte sich eine Stimmung der Enttäuschung breit. Die Nichtigkeit, von der Paulus hier spricht, spiegelt das Unvermögen der Schöpfung wider, sich zu entwickeln. Sie sitzt letzten Endes im selben Boot gefangen wie die Menschheit auch, und als der Mensch fiel, fiel die Schöpfung samt allen Aspekten mit.
Die Schöpfung hat sich nicht freiwillig der Nichtigkeit unterworfen, die aus dem Sündenfall resultierte. Paulus personifiziert die Schöpfung hier und macht deutlich, daß sie nicht unter den Fluch fallen wollte. Das Verb steht im Aorist, was zeigt, daß die Unterwerfung unter die Nichtigkeit kein Prozeß war, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgt. Als Adam sündigte, stürzte er nicht nur seine eigene Nachkommenschaft ins Verderben, sondern auch die Schöpfung.
Die Ursache der Unterwerfung unter die Nichtigkeit wird hier als »um deswillen« bezeichnet, der die Schöpfung unterworfen hat. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, auf wen sich diese Aussage bezieht. Manche meinen, es sei Adam, und andere es sei Satan. Die meisten Ausleger glauben jedoch, daß es Gott ist, da weder Adam noch Satan eine solch weitreichende Macht besaßen. Das wird im nächsten Vers ausgeführt, der Hoffnung aufkommen läßt. Dieser hoffnungsvolle Blick in die Zukunft könnte mit keinem dieser beiden in Verbindung stehen. Es steht in Übereinstimmung mit dem Charakter Gottes, daß er in der Weise handelt, wie er bereits gehandelt hat. Der Mensch fiel in Sünde, und Gott ließ zu, daß die Konsequenzen dieses Sündenfalls die gesamte Schöpfung durchdrangen. Gott erlitt jedoch in keiner Weise eine Niederlage. Sogar im Garten Eden wurde bereits die künftige siegreiche Erlösung verheißen. Der zweite Mensch, der letzte Adam, sollte über die Schlange triumphieren und ihr den Kopf zertreten, wenngleich die Schlange dabei auch Seine Ferse zermalmen würde.
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Die Grundtext-Manuskripte weichen darin voneinander ab, ob die Konjunktion zu Beginn dieses Verses »daß« oder »denn« lautet. Luther bevorzugt »denn« ( dioti ), die Elberf »daß« ( hoti ). Die Wortwahl macht hier jedoch kaum einen Unterschied. Luthers Übersetzung legt nahe, daß das Argument von V. 21 aus V. 19 folgt; der Elberf Text scheint zu implizieren, daß Paulus zusätzlich zur Verherrlichung der Kinder Gottes (V. 17) betont, daß auch die Schöpfung vom Segen Gottes profitieren werde.
In manchen Bibelausgaben beginnt dieser Vers mit dem Hinweis auf die »Hoffnung« vom Ende von V. 20. Hoffnung ist in der Bibel nicht nebulös. Sie spricht von Gewißheit der künftigen Erfüllung. Im Gegensatz dazu läßt sich bei Hoffnung im Sinne der Welt keine Grundlage für das Erhoffte ausmachen. Hoffnung im biblischen Sinn ist jedoch nicht irrational. Sie nimmt die Bibel als das wahre Wort Gottes und glaubt dabei an den Charakter Gottes, der alles zu Seiner Zeit erfüllen wird. Paulus personifiziert hier die Schöpfung und läßt sie hoffen und vorausschauen auf die Zeit, wenn sie von der Knechtschaft befreit sein wird und wenn sie in all ihrer Herrlichkeit leuchten wird. Es wird keine Verderblichkeit mehr geben. Wovon die Schöpfung gegenwärtig charakterisiert ist, wird weggetan sein. Verfall und Tod beherrschen derzeit die Schöpfung, doch die Zeit der Befreiung naht eilends heran. Statt Knechtschaft wird dann Freiheit sein. Am großen Tag der Offenbarung wird die Schöpfung zusammen mit dem Menschen verherrlicht werden.
Nicht allein die Kinder Gottes werden dann Freiheit genießen, sondern die ganze Schöpfung wird dann in ihrer ganzen Pracht aufblühen. Dann wird sich erfüllen, was in Jesaja 11 und 65 so anschaulich geschildert ist. Die Welt hat die Schöpfung noch nie so gesehen, wie sie eigentlich gedacht war, doch wenn die Freiheit der Kinder Gottes offenbart wird, werden die Einschränkungen, die der Schöpfung wegen der Sünde auferlegt sind, weggetan sein und die Herrlichkeit von Gottes Werk wird von allen Augen bewundert werden. … Die Schöpfung wird nicht mehr in Banden der Knechtschaft, sondern befreit sein. Man könnte nicht sagen, daß sie sehnsüchtig auf die Offenbarung der Söhne Gottes wartet, wenn das nicht ihre eigene Befreiung einschließen würde.
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