Kategorie: Religion

„Gott, du sprengst total den Maßstab!“

Alle meine Gebeine werden sagen: Jehova, wer ist wie du! Der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 35,10

Aus tiefstem Herzen will ich zu ihm sagen: »HERR, keiner ist wie du! Du hilfst dem Schwachen gegen den Starken, du schützt den Wehrlosen und Armen vor dem, der ihn berauben will.«
Gute Nachricht

Mit Leib und Seele werde ich dich preisen: HERR, wer ist wie du? Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden, die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.
Neue Genfer

Aus tiefstem Herzen werde ichsagen: / „Keiner, Jahwe, ist wie du! / Du rettestden Schwachen vor dem, der stärker ist, / denwehrlos Armen vor dem, der ihn beraubt.“
Neue evangelitische Übersetzung

aus tiefstem Herzen werde ichsagen: „O Jehova, wer ist wie du? Du befreist die Hilflosen von denen, diestärker sind als sie, die Hilflosenund Armen von denen, die sie berauben.“
neue WeltÜbersetzung 2018

Mit allem, was ich hab, werde ichsagen: „Gott, du sprengst total den -Maßstab! Du hilfst den schlaffen Leuten, die keine Kraft mehr haben, um zu kämpfen, rettest sie vor Menschen, sorgst dafür, dass sie gerade noch rechtzeitig wegrennen.“
Volxbibel

Herr, wer ist deines gleichen? Jetzt beschreibt David seine Freude über Gottes Heil noch genauer: sie besteht darin, dass er die erfahrene Rettung einzig und allein dem Herrn zuschreibt. Wie die Menschen gewöhnlich ihren Gott loben, gegen sie ihm kaum den zehnten Teil dessen, was ihm von Rechts wegen zukommt. David unterscheidet sich aber von allen anderen, denn er sagt ausdrücklich, dass das Lob für seine Errettung Gott allein gebühre. Und fürwahr: nur dann geben wir dem Herrn das Seine, wenn wir ihn in der Herrlichkeit seiner Kraft schauen und alle unsere Hoffnung gespannt auf ihn richten. Was nützt es, dass wir Gottes Namen im Munde führen, wenn wir seine Macht und Güte nach Willkür schmälern? Es ist also ein Zeichen von Davids Frömmigkeit, wenn er darin Gottes Güte sieht, dass er ein Beschützer der Bedrückten ist, dass er die Elenden und Armen von den wilden Räubern errettet. Gerade dies schreibt David dem Herrn als sein eigentliches Amt zu. So lernen wir aus seinen Worten, dass wir auch in tiefem Elend gute Hoffnung bewahren sollen. Es ist kein Grund vorhanden, dass auch eine so gewaltige Übermacht und Kraft des Feindes uns den Mut rauben dürfte: denn Gott verkündet vom Himmel her, dass er das Regiment führt, um den Starken und Tapferen zu widerstehen. Wenn die Kinder dieser Welt, die ihre Macht vergeuden, um Schaden zu stiften und die Schwachen zu unterdrücken, auch nur einen Tropfen gesunder Vernunft hätten, so würden sie ihren Übermut zügeln, um nicht durch übermäßige Selbstüberhebung Gott zum Zorn zu reizen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Sie wollten David ohne Ursache ans Leben gehen, so wie ein Jäger sein Netz legt und eine Grube gräbt, um ein unvorsichtiges Tier zu fangen. David betete, daß die Fallen der Feinde sie selbst unversehens einfangen (vgl. Ps 7,16; 9,16; 57,7 ) und ihren eigenen Untergang herbeiführen mögen (vgl. Ps 35,4; 38,13; 40,15; 70,3 ). Dann, so sagte David, würde er den Herrn von ganzem Herzen ( mein ganzes Sein ) mit Frohlocken preisen, da der Herr die gerettet hatte ( den Armen und Elenden ), die von der Gnade des Mächtigen abhängig sind.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

9–10. Diese Str., mit welcher des Liedes 1. Teil schließt, enthält den logischen Nachsatz jener verwünschenden Jussive. Dem Sturze der widergöttlichen Macht wird Triumphesfreude folgen. Die Gebeine des Körpers, welche sonst nur als die Angst der Seele mit erleidend Vorkommen (6, 3. 31, 11. 32, 3. 51, 10), werden hier wie 51, 10 auch an der Freude beteiligt, in welche die Mark und Bein erschütternde Angst übergeht; die Freude des Ich soll alle Glieder des Leibes durchpulsen und sich wie zu einem Chore lobpreisender Stimmen vervielfachen. כָּל mit verbindendem Acc. und Makkef, wie auch Spr. 19, 7 (s. Baers Liber Psalmorum Hebraicus atque Latinus zu Ps. 138, 2 p. 158) und nach Ben-Ascher auch Ps. 87, 7 (כָּ֖ל, nicht כֹּ֖ל); man hat in diesen Fällen nicht, wie Kimchi und Norzi meinen, kål (mit קמץ רחב) zu lesen, sondern kŏl (König, Lebrgeb. S. 455)1, indem, wie Lonzano richtig bemerkt, das Mercha (hier wie auch Spr. 19, 7 Diener des Legarmeh statt des sonst üblichen Mehuppach) gleichen Wert wie Makkef und also auch gleiche Wirkung hat. Der Ausruf מִי כָמוֹךָ ist aus Ex. 15, 11., wo nach der Masora מִי כָּמוֹךָ zu punktiren ist, wie Ben-Naftali auch an u. St. punktirt: das dort stehende, hier fehlende Dag. schärft und erhärtet zugleich, es fordert emphatische Aussprache. חָזָק מִמֶּנּוּ stärker als er s. v. a. stark während jener schwach ist, wie Jer. 31, 11 vgl. Hab. 1, 13 צַדִּיק מִמֶּנּוּ gerecht während jener gottlos ist. Die Wiederholung וְעָנִי will sagen: er errettet den עָנִי, welcher ohnehin אֶבְיוֹן, von dem Räuber seiner geringen Habe.

Delitzsch – Biblischer Commentar über die Psalmen


Muss ich also für meine eigenen Rechte auf die Straße gehen oder mich anderweitig dafür einsetzen???
Oder genügt es, alles bei Gott abzugeben?
Muss ich, damit Jehovah mir helfen kann, einer bestimmten org oder Gemeinde angehören?
Der Psalmist war davon überzeugt, dass ein gutes persönliches Verhältnis wichtig ist – und dass er dann mit seinem ganzen ich Gott loben könnte!

„Aber in Sachen Korrektheit oder in der Liebe zu Gott, da nehmt ihr es ganz locker.“

Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Krausemünze und die Raute und alles Kraut, und übergehet das Gericht und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen.

Elberfelder Bibel 1905 – Lk 11,42

Weh euch Pharisäern! Ihr gebt Gott den Zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze und Raute und von jedem Gartenkraut. Aber ihr kümmert euch nicht um das Recht eurer Mitmenschen und die Liebe zu Gott. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu vernachlässigen!
Gute Nachricht

Doch weheuch, ihr Pharisäer! Von Minze, Gemüse und allerlei Küchenkräutern gebt ihr den Zehnten, am Ernst des Gerichts aber geht ihr vorüber, und an der Liebe zu Gott fehlt es. Diese beiden Dinge solltet ihr tun und das andere nicht lassen.
Bruns

Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.
Hoffnung für alle

Ihr seid so übel drauf, ihr Streber! Von jedem Furz gebt ihr zehn Prozent an die Gemeinde ab, in dem Punkt seid ihr superpingelig, was die Befolgung der Gesetze angeht. Aber in Sachen Korrektheit oder in der Liebe zu Gott, da nehmt ihr es ganz locker. Ist ja okay, die zehn Prozent Gott zu geben, aber das, worum es ihm eigentlich geht, das dürft ihr doch nicht unter den Tisch fallenlassen!
Volxbibel

τοῖς Φαρισαίοις App. zu ὑμῖν (vgl. H-S § 260h; A70) euch Pharisäern. ἀπο-δεκατόω den Zehnten geben τί von etwas (der „Zehnte“ ist die Abgabe des zehnten Teils v. Ertrag an Gott bzw. dessen Priester [vgl. Lev 27,30 u. Dt 14,22–29]). ἡδύ-οσμον (< ἡδύς süß, ὀσμή Geruch, Duft) Gartenminze. πήγανον Raute, eine Heilpflanze. λάχανον (essbares) Gartengewächs, Gemüse. καί (drittes) adversativ (A311,1) doch. παρ-έρχομαι vorbei-, vorübergehen; übergehen, übertreten, vernachlässigen, missachten (B 1bβ). κρίσις hier Recht im Sinn der Gerechtigkeit (B 3). ἡ ἀγάπη τοῦ θεοῦ gen. obi. (A158) die Liebe zu Gott. ἔ-δει Ipf. δεῖ; Ipf. drückt hier aus, dass etwas tatsächl. notwendig ist, aber doch nicht geschieht (A239; H-S § 198i). ποιῆσαι Aor. Inf. ποιέω; Präd. des AcI, abhängig v. ἔδει. κἀκεῖνα V. 7; ταῦτα … κἀκεῖνα dies … und jenes, das eine … und das andere (B κἀκεῖνος 1a). παρ-εῖναι Aor. Inf. παρ-ίημι unterlassen, vernachlässigen; Präd. des AcI, abhängig v. ἔδει; ταῦτα ἔδει ποιῆσαι κἀκεῖνα μὴ παρεῖναι (erg. ὑμᾶς; vgl. BDR § 4071; A268; od. unpersönl. m. „man“ [A76d]) dieses/das eine solltet ihr (od. sollte man) tun und jenes/das andere nicht unterlassen bzw. ohne das andere zu unterlassen [Var. 1 ἀφ-ιέναι Inf. -ίημι hier beiseite/außer Acht lassen, unterlassen (vgl. B 3b); Var. 2 ἀφ-εῖναι Aor. Inf.].

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wir können jetzt schon die Zielangabe dieser Verse formulieren: ein ganzheitlich geheiligtes Leben.

Die Verse 42-44 enthalten ein dreifaches Wehe über die Pharisäer. In V. 46-52 folgt dann ein dreifaches Wehe über die Schriftgelehrten. Wir gehen in diesem Kommentar davon aus, dass Jesus tatsächlich zwei Mal ein dreifaches Wehe aus Anlass dieses Gastmahls gesprochen hat.

»Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Gartenminze und die Raute und jedes Gemüse, aber am Recht und an der Liebe zu Gott geht ihr vorbei. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen« (V. 42), lautet das erste Wehe. Hören wir noch einmal genau hin! Jesus verurteilt nicht den Zehnten, auch nicht den Zehnten von den Küchenkräutern! Daraus kann man schließen, dass er im Unterschied zu den Waschungen eine solche Abgabe des Zehnten selbst vorgenommen hat. Warum aber dieser Unterschied zwischen dem Zehnten und den Waschungen? Weil der Zehnte von der Bibel selbst vorgeschrieben war, die Waschungen dagegen nicht (vgl. 3 Mo 27,30; 4 Mo 18,20ff.; 5 Mo 14,22ff.).

Klären wir noch einige Einzelheiten: Mit dem »Wehe« spricht Jesus die Mehrheit der Pharisäer an. Selbstverständlich will er nicht sagen, dass alle Pharisäer gleich sind. Die »Gartenminze« ist ein würziges Kraut, das der Zubereitung von Speisen diente. Zu diesen Küchenkräutern gehört auch die »Raute«. Zugleich ist sie eine Heilpflanze. Seltsamerweise bestimmten die Rabbinen im 2. Jh. n. Chr., dass man sie nicht verzehnten müsse (Mischna Schebiit IX, 1). Als »Gemüse« aß man z. B. Melonen, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Bohnen, Linsen, Gurken (vgl. 4 Mo 11,5). Das »Recht«, von dem Jesus in V. 42 spricht, ist das gottgemäße Verhalten zum Mitmenschen (vgl. Jer 9,23; Am 5,10; Mi 6,8ff.). Statt »Liebe zu Gott« könnte man auch übersetzen: »Liebe Gottes«, d. h. die Liebe, die uns Gott erweist. Beide Übersetzungen geben einen guten Sinn. Dan aber nach dem Zusammenhang vom Tun der Pharisäer die Rede ist, liegt die Übersetzung »Liebe zu Gott« näher. Die beiden Begriffe »Recht« und »Liebe zu Gott« entsprechen dann den beiden höchsten Geboten nach Mt 22,34ff.; Mk 12,28; Lk 10,25ff Jesus will also sagen: Die kleinsten Gebote (Zehnten vom Küchenkraut) erfüllt ihr, aber die größten lasst ihr außer Acht (vgl. Mt 23,23; Joh 5,42). An ihnen »geht ihr vorbei«. Was für ein gespaltenes Leben! Welche Heuchelei! Stattdessen sollten sie beides zusammennehmen: »Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen«.

Was würde Jesus heute sagen? Man kann sich vorstellen, dass er den letzten Satz – »dies sollte man tun und jenes nicht lassen« – heute besonders betonen würde. Denn unsere moderne Gefahr liegt doch darin, dass wir jede Treue im Kleinen als Gesetzlichkeit verleumden, uns bloß noch mit den »Kerngedanken« des Evangeliums beschäftigen und über weltweiten Plänen den konkreten, uns vor die Füße gelegten Nebenmenschen vergessen.

Edition C

Das erste Wehe richtet sich gegen die pharisäische Doktrin und Praxis, die auf die Befolgung der kleinsten und äußerlichsten Gebote dringen, aber an den wichtigsten Forderungen des Gesetzes vorübergehen.
Jeder Israelit musste den Zehnten von seinem Ertrag an Wein, Öl, Getreide usw. geben (3 Mo 27,30; 4 Mo 18,21; 5 Mo 14,22). Um aber die strenge Pünktlichkeit ihrer Gesetzesbeobachtung zur Schau zu tragen, hatten die Pharisäer dieses Gebot auch weiterhin noch auf die unbedeutendsten Erzeugnisse des Gartens ausgedehnt, wie die Minze, die Raute, die Gemüse, die das Gesetz nicht erwähnt.
Den Kernpunkt des Gesetzes, die gerechte Rechtsprechung und die Liebe Gottes, lassen sie völlig außer acht. Die Ausübung des Rechts durch Entscheidung zwischen Recht und Unrecht und die Erfüllung der Gottesliebe, des höchsten Gebotes, unterbleiben. Jesus gebietet, diese Hauptdinge im Gesetz sollte man tun; und die Nebendinge, die Verzehntung der Gartengewächse, sollten auch nicht unterbleiben!

Wuppertaler Studienbibel

Danach sprach Jesus drei Weherufe (Verdammungsurteile) über die Pharisäer aus, weil sie das Recht und die Liebe Gottes mißachteten. Sie befolgten zwar die Vorschriften des Gesetzes übergenau und gaben in ihrer Spitzfindigkeit sogar den Zehnten von Minze und Raute, doch sie waren trotz allem Heuchler (vgl. Lk 12,1), denn gleichzeitig waren sie stolz und saßen gern obenan in den Synagogen. Statt die Menschen das Richtige zu lehren, verleiteten sie die, die ihnen folgten, dazu, sich zu verunreinigen, wie verdeckte Gräber einen Juden verunreinigten, wenn er, ohne es zu wissen, darüberging (4Mo 19,16). Die Pharisäer fürchteten nichts so sehr wie die rituelle Unreinheit, doch Jesus warf ihnen vor, daß sie mit ihrer Habgier, ihrem Stolz und ihrer Schlechtigkeit das ganze Volk verunreinigten.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Was erwartet Gott von uns? Das wir die Gesetze haarklein ausführen? Das wir den Umgang mit anderen Menschen minimieren oder sogar Menschengruppen meiden? Oder ist IHM in erster Linie daran gelegen mit IHM ein „Liebesverhältnis“ eingegangen zu sein?
Es ist spannend zu sehen, dass einige viel Wert darauf legen, die Bibel zu lesen – aber viele Anleitungen sind dann ein Vers hier , ein Vers da. Liest du die Liebesbriefe deines Herzens auch so – ein paar Worte hier und ein paar Worte aus einem anderen Brief? Kannst du dann erfassen was dein Herz dir geschrieben hat? Warum nicht die Bibel als ganzes Buch – vielleicht in der Reihenfolge wie sie geschrieben wurde – so von vorn nach hinten wirklich lesen? Und dabei darauf achten was Jehovah uns damit sagen will?? !!

Seid immer frohen Mutes!

Freuet euch allezeit
Elberfelder 1905 – 1Thessalonicher 5,16

Seid immer frohen Mutes!
Greber

Freut euch jederzeit.
Neue Welt Übersetzung 2018

Seid immer fröhlich.
Neues Leben Bibel 2006

Seid einfach immer gut drauf!
Volxbibel


χαίρετε Imp. 1Thess 5,17 ἀ-δια-λείπτως beständig, unablässig. προσ-εύχεσθε Imp.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Verse 16
i. Have quiet minde & consciēce in Christ which shal make you rejoice in the middes of sorrowes, Rom. 5:3; 2 cor. 6:10.
Die drei folgenden kurzen Aufforderungen haben dieselbe grammatische Struktur und werden außerdem durch die Bemerkung in V. 18 b miteinander verbunden. Sie gelten für die christliche Gemeinde insgesamt, gewinnen jedoch für die thessalonischen Christen in ihrer speziellen Lage ein besonderes Gewicht.

Geneva Bible: Notes_1560

»Freut euch allezeit!« Es gehört zu den Besonderheiten des christlichen Lebens, dass in ihm zur Freude ermahnt werden kann: Röm 12,12.15; 2Kor 6,10; Phil 2,18; 3,1; 4,4; 1Petr 4,13. Dies gilt auch und gerade dann, wenn Christen unter Anfechtung oder Verfolgung leiden. Der Grund dafür liegt darin, dass es sich bei dieser Freude um eine »Freude im Herrn«, um die aus dem Glauben erwachsende Freude handelt. Sie ist nicht von den jeweils herrschenden äußeren Gegebenheiten abhängig, sondern resultiert aus der Gemeinschaft mit Jesus Christus (Joh 15,11; 16,22), ist Frucht des Geistes (Gal 5,22). Die Freude findet ihren erkennbaren Ausdruck in Lob, Preis und Anbetung Gottes (vgl. Jak 5,13; 1Kor 14,26; Eph 5,19).

Nur deshalb kann auch »allezeit« zur Freude aufgerufen werden: Auch wenn Christen allezeit das Sterben Jesu Christi an ihrem Leibe tragen (so Paulus in 2Kor 4,10), so sind sie zugleich in dieser beständigen Verbindung zu ihrem Herrn allezeit getrost (2Kor 5,6).

Edition C

μακάριος, 3 makarios glücklich, selig*

2 Das Wort kann im NT die unspezifische Bedeutung von glücklich oder gut besitzen und so in vielfältiger grammatischer und sachlicher Beziehung gebraucht werden: im persönlichen Sinn von Pls, der sich glücklich schätzt, da er sich vor dem König Agrippa verteidigen kann (Apg 26, 2); unpersönlich in dem auf Jesus zurückgeführten Sinnspruch „Geben ist seliger als Nehmen“ (20, 35), der in dieser oder ähnlicher Form im Griechentum tradiert wurde (dazu E. Haenchen, Apg7 [KEK] z. St.). Ist hier der Komparativ durch (μακάριόν ἐστιν) μᾶλλον … ἤ ausgesagt, so findet er sich direkt bei Pls im Zshg. eines ethischen Werturteils. Die ungebundene Frau ist besser daran (μακαριωτέρα … ἐστιν), wenn sie unverheiratet bleibt (1Kor 7, 40). Eine theol. Bedeutung hat μ. neben ἐλπίς Tit 2, 13, wo es den Gegenstand der christl. Hoffnung bezeichnet (= die künftige Epiphanie der Herrlichkeit Gottes und Jesu Christi). Dem entspr. in den Past die Verwendung als adj. Gottesbezeichnung (1Tim 1, 11; 6, 15). In der überwiegenden Mehrzahl der Belege ist μ. auf Menschen bezogen; so im typischen ntl. Makarismus, auf den sich das Folgende beschränken wird, in dem μ. oft unter Weglassung von ἐστίν (o. ä.) prädikativ vorangestellt ist. Dieser ist in der 2. oder 3. Pers. konstruiert und spricht (teilweise implizit, auch durch Relativ- oder Nachsatz) eine „Bedingung“ aus (z. B. Mt 5, 3ff par.) und ist einem Tat-Folge-Schema zuzuordnen (Kähler 232). Neben dieser primär paränetischen Ausrichtung finden sich parakletische Elemente (→ 4). Aufgrund seiner eschatologischen Motivation zählt der ntl. Makarismus jeweils zur prophetisch-apokalyptischen Anrede bzw. Belehrung. Daher sind hier statt des Wortes „glücklich“ die Übers. Heil! oder das altertümliche selig angemessen. Die gleiche Bedeutung hat μ. im Bezug auf menschliche Körperteile, wenn die so bezeichneten Personen als bes. begnadet dargestellt werden sollen (Mt 13, 16 par. Lk 10, 23; Lk 11, 27).

Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament

Wie kann man den immer glücklich sein? Gerade jetzt, wo man nicht rausgehen durfte? Oder wenn man keinen besuchen durfte? Übertreibt Paulus nicht, wenn er schreibt, wirkliche Christen sind immer glücklich? Schauen wir uns das Leben von Paulus an, dann sehen wir, was er meint. Er hatte wirklich schlechte Tage – da er verfolgt wurde, und die Probleme der Gemeinden, die er besucht hatte, ihn oft bedrückten. ABER er gab alle Probleme bei Gott ab – und deshalb konnte er glücklich sein! Da gibt es zum Beispiel die eine Geschichte von Paulus: er eingesperrt im Gefängnis – in den Stock eingebunden – also keine angenehme Nacht – und kein Auge geschlossen, um zu schlafen … und was lesen wir? Er sang mitten in der Nacht Psalmen!!! Er „zwang“ der ungünstigen Situation also die Freunde ab! Lasst auch uns auf Gott konzentrieren und nicht auf die „Problemchen“ schauen! Welch herrliche Zukunft liegt vor uns! Welch herrlichen Gott dürfen wir unseren Freund nennen!

„Einem bösen Menschen stößt zu, was er befürchtet …“

Wovor dem Gesetzlosen bangt, das wird über ihn kommen, und das Begehren der Gerechten wird gewährt.
Wie ein Sturmwind daherfährt, so ist der Gesetzlose nicht mehr; aber der Gerechte ist ein ewig fester Grund.
Wie der Essig den Zähnen, und wie der Rauch den Augen, so ist der Faule denen, die ihn senden.

Elberfelder Bibel 1905 – Spr 10,24–26

Einem bösen Menschen stößt zu, was er befürchtet; ein guter bekommt, was er wünscht.
Wenn der Sturm vorüber ist, sind die Unheilstifter nicht mehr da; aber wer das Rechte tut, steht immer auf festem Grund.
Wie Essig für die Zähne und Rauch für dieAugen, so ist ein Faulpelz für seinen Arbeitgeber.
Gute Nachricht

Das, was einem total Angst macht, wird dem auch passieren, der ohne Gott lebt. Aber den Leuten, die mit Gott unterwegs sind, gibt er das, was sie sich wünschen.
Nach einer fetten Krise sind die unkorrekten Menschen plötzlich alle tot. Die korrekten Leute kann aber nichts so schnell wegpusten, die bleiben immer da.
Wie Zucker für die Zähne oder wie eine qualmende Kippe für die Augen ist ein Schlaffo für seinen Arbeitgeber.

VolxBibel

Boten – das heißt, jeder, der für eine andere Aufgabe ausgesandt wird – waren in der Antike von entscheidender Bedeutung. Für die Fernkommunikation, einschließlich geschäftlicher und diplomatischer Geschäfte, mussten Boten im eigenen Namen gesendet werden. Siehe auch 13:17; 22:21; 25:13; 26: 6

jüd Studienbibel

In den Sprüchen wird immer wieder das Unglück geschildert, das über den Gottlosen hereinbricht, und es wird dargestellt, wieviel besser es dem Gerechten geht. Salomo möchte auf diesem Wege den Einfältigen und Unwissenden davon überzeugen, daß er die Früchte der Weisheit auf lange Sicht bedenken sollte und nicht die Augenblicks-Erfolge. Viele Gottlose fürchten sich vor einem Unglück, und es bricht auch tatsächlich über sie herein! Der Gerechte bekommt auch häufig das, was er sich wünscht, nämlich den Segen Gottes. Gott ist letztlich die Quelle beider Dinge. Ein Sturm kann plötzlich hereinbrechen und für den Gottlosen eine Katastrophe mit sich bringen, indem er sein Leben auslöscht und seinen Besitz vernichtet (vgl. Sprüche 1,27;6,15;29,1 ), aber der Gerechte ist fester gegründet (vgl. Sprüche 10,9.30;12,3 ).
So wie Essig (aus Wein hergestellt) sauer schmeckt und Rauch die Augen reizt, so reizt der Faule (vgl. den Kommentar zu Sprüche 6,6-11 ) die, die ihn zur Arbeit oder auf einen Botengang senden, denn er erfüllt seine Pflicht nicht.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Apostel waren dem Herrn völlig hingegeben und zeigten dies, indem sie die Position von Sklaven Christi einnahmen. Paulus benutzte diese Bezeichnung wiederholt in bezug auf sich selbst (Röm 1,1 Anm.; Gal 1,10; Tit 1,1). Er schloss auch Timotheus (Phil 1,1) und Epaphras (Kol 4,12) mit ein. Er identifizierte sich so sehr mit Gottes Absichten, dass er sich als „Gefangener im Herrn“ (Eph 4,1) bezeichnete. Petrus nannte sich selbst Sklave (2Petr 1,1) und Jakobus auch (Jak 1,1).

Alle Nachfolger des Herrn sind dazu berufen, sich selbst Sklaven zu nennen und entsprechend zu leben (Eph 6,6; Offb 1,1). Ein Glaubender soll sich selbst als Sklave Jesu Christi betrachten, obwohl er frei ist (1Kor 7,22). In Anbetracht seiner Position soll der Sklave Christi nicht streitsüchtig sein, sondern geduldig, auch wenn er übervorteilt wird (2Tim 2,24). „Wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein“ (Mk 10,44).

Der Jünger Jesu folgt nur dann seinem Herrn, wenn er selbst ein Sklave wird. Jesus übernahm die Rolle eines Sklaven, Er war Gott gehorsam und diente Ihm in Demut als einfacher Mensch. Er verzichtete auf die Privilegien göttlicher Ehre, um zum Sklaven zu werden. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, sogar bis zum Tod am Kreuz. Als Folge davon erhöhte Gott Ihn und gab Ihm einen Namen, der über allen Namen steht (Phil 2,9). Die Propheten des Alten Testaments haben von Jesus vorhergesagt, dass Er der wahre Jünger sei, dessen Ohren immer offen waren für Gott (Jes 50,4-6; Ps 40,6-8).

Der Herr hat auf diese Wahrheit großen Wert gelegt. Als Illustration wusch Er seinen Jüngern die Füße (Joh 13,1-7). Er nahm ein Handtuch und vollzog die Arbeit eines Sklaven. Dann fragte Er sie, ob sie die Bedeutung dessen, was Er tat, verstanden hätten. Er sagte, dass Er ihnen dieses Beispiel gegeben habe, obwohl Er ihr Herr und Lehrer sei. Er sagte: „Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr“ (Joh 13,16). Er war der Herr, der dies getan hatte, sie waren die Sklaven. Sie waren nicht größer als Er und sollten dieselbe Stellung einnehmen, die eigentlich für sie passend wäre. Es stimmt, dass Er sie nicht Sklaven nannte, sondern Freunde (Joh 15,15), aber sie selbst nannten sich so, denn sie waren Seine Sklaven ohne sich dessen zu schämen.

Würden Sie gerne diese Bezeichnung für sich selbst annehmen? Wären Sie bereit, die Bedeutung dieses Wortes auf Ihre Lebensführung anzuwenden?Das Leben von Sklaven Gottes

Die Verpflichtung einer totalen Hingabe an den Herrn, treuer Dienst und Loyalität sind die Grundbedingung für ein Leben in dieser Rolle. Wir könnten noch hinzufügen, dass der Sklave dem Besitzer gewinnbringend sein muss, wie im Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30) und von den anvertrauten Pfunden (Lk 19,11 -27). Wie wir in diesen Beispielen sehen, erwartet der Herr von Seinem Volk so zu leben, dass sie das, was Er ihnen gibt, benutzen, um Seine Interessen zu fördern und Seinen Gewinn zu erhöhen. Der faule Sklave wird nutzlos und böse genannt. Der gute und treue Sklave wird gelobt, weil er seine Gaben auf eine nutzbringende Weise eingesetzt hat. Ein Sklave ist nur dann wirklich nützlich, wenn er mehr leistet als seine grundlegenden Pflichten. Er ist nutzlos, wenn er nur das tut, was unbedingt getan werden muss, wenn er nur die Minimalforderungen erfüllt (Lk 17,10). Jeder, der sich als gläubig bezeichnet, sollte dies in Betracht ziehen, wenn er überlegt, ob sein Lebensstil, seine Prioritäten und sein Dienst wirklich akzeptabel sind. Die meisten Christen leben in dieser Hinsicht auf einem sehr niedrigen Niveau.

Wie können wir wissen, was Gott von uns wünscht, um in dieser Rolle zu leben? Wie können wir diese tiefe Erkenntnis in unserem Leben persönlich umsetzen? Es geht nicht nur um unsere Zustimmung oder unser Einverständnis. Als Gegenmittel für eine falsche Lebensweise müssen die entsprechenden Taten folgen.

Wir könnten damit beginnen, uns von der Vorstellung zu befreien, dass Gott uns in irgendeiner Weise verpflichtet ist. Das Gegenteil trifft zu. „Es sind die Gütigkeiten des Herrn, dass wir nicht aufgerieben sind“ (Klagelieder 3,22). Wir sind Empfänger von unverdienter Güte, genannt Gnade, ohne dass Gott uns auch nur im Geringsten verpflichtet wäre. Wenn wir bedenken, dass wir auf der Grundlage der Gnade leben, und so unsere Liebe und Dankbarkeit wächst, haben wir weniger Schwierigkeiten, unsere Rolle anzunehmen. Es wird uns helfen zu erkennen, dass wir nur Verwalter von all dem sind, was Gott uns gegeben hat, und nicht Eigentümer. So sieht uns der Herr.

Deshalb sollte jeder Tag bewusst dem Herrn geweiht werden mit dem ernsthaften Gebet, dass dieser Tag für Ihn nützlich und fruchtbringend sein möge. Was zählt, ist das, was Er will, nicht das, was wir wollen. Völlige Verfügbarkeit für den Herrn, jederzeit auf Seinen Wink und Ruf bereit zu sein, ist die Verantwortung eines guten Sklaven.

Wir könnten über die Eigenschaften eines guten Arbeiters oder Dieners nachdenken und bestrebt sein, diese Eigenschaften in unser Leben umzusetzen. Einige davon sind:

  1. Sofortige Reaktion auf Bitten oder Befehle ist ein positiver Wesenszug, besonders wenn sie von einer freudigen Einstellung begleitet wird, ohne zu murren.
  2. Harte Arbeit und Fleiß machen einen Arbeiter jedem Chef angenehm. Der faule oder schludrige Arbeiter ist ein Fluch für jeden Arbeitsplatz (Spr 10,26; 18,19; 24,30.31).
  3. Zuverlässigkeit ist eine Grundvoraussetzung. Jeremia sagt: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt“ (Jer 48,10). Nachlässige Arbeit oder Mangel an Sorgfalt in den Dingen des Herrn sind eineBeleidigung für Ihn.
  4. Fachwissen oder Kompetenz in dem, was wir tun, ist wichtig. Jeder sollte ein Arbeiter sein, „der sich nicht zu schämen hat“ (2 Tim 2,15).
  5. Treue ist heute zu einer seltenen Tugend geworden. Aber Arbeiter, die ihrem Arbeitgeber die Treue halten, sind das Rückgrat jedes Teams. Wir sollten Christus die Treue halten, der Gemeinde, in der wir mitarbeiten, und auch unseren Mitknechten oder Mitstreitern gegenüber sollen wir treu sein. Der hingegebene Sklave des Alten Testamentes wollte seinen Herrn nie verlassen, auch dann nicht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte(2Mo 21,5.6; 5Mo 15,17).
  6. Aufmerksamen Arbeitern muss man nicht alles sagen, was sie erledigen sollen. Sie erkennen das Notwendige und tun still das Erforderliche, auch ohne weitere Anweisung. Der Sklave Christi sucht nach Gelegenheiten zum Dienen.
  7. Gut mit Anderen auskommen ist eine unbedingte Notwendigkeit. Leute, die leicht beleidigt, kritisch, anklagend oder streitsüchtig sind, sind fast überall anzutreffen. Wo immer sie sind, erzeugen sie Probleme, anstatt bei der Lösung mitzuhelfen. Wenn sie sich nicht ändern, ist es oft nötig, sie im Interesse von Frieden und Einheit im Team loszuwerden

Training im Christentum

Und als was bin ich bekannt? Nutze ich meine Arbeit um Gott zu ehren, oder um mich in den Mittelpunkt zu rücken? Kann ich mit Einschränkungen leben – oder lasse ich mir nichts mehr sagen? Sind bei mir immer die anderen Schuld? Spannend finde ich auch den Zusammenhang der Verse…und dass es viele „Propheten heute gibt“ die wie der erste Vers zeigt „selbsterfüllende Prophezeiungen“ von sich geben – und dann auf die Erfüllung „ihrer Prophezeiungen“ zeigen! Laßt uns lieber in Gottes Wort schauen und dort unseren Halt finden!

Lasst vielmehr Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!

sondern heiliget Christus, den Herrn, in euren Herzen. Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht;

Elberfelder Bibel 1905 – 1Pe 3,15

Den Herrn aber, Gott, heiligt in euren Herzen. Seid immerbereit zu einer Verteidigung vor jedem, der Rechenschaft fordert bezüglich der Hoffnung in euch, und dasmit Sanftmut und Furcht.

Jantzen

sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeitbereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und zwar mit Sanftmut und Ehrerbietung;

Schlacher 2000

Habt vielmehr vor dem Herrn Christus in euern Herzen heilige Ehrfurcht-a-! Seid auch stets bereit, jedem Antwort zu geben, der über die Hoffnung, die in euch lebt, Rechenschaft von euch fordert! -a) Jes 8,18.++

Albrecht Ludwig

Lasst vielmehr Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!“ Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit!

NeÜ 2019

sondern heiligt denChristus alsHerrn in euremHerzen — immer bereit, euch vor jedem zu verteidigen, der von euch einen Grund für eure Hoffnung verlangt, doch tut es mit Milde und tiefem Respekt.

Neue WeltÜbersetzung 2018

Jesus soll bei euch das Zentrum sein, er soll das Sagen haben. Seid immer dazu bereit, zu eurem Glauben zu stehen und davon zu erzählen, wenn Menschen mal nachfragen.
Volxbibel

κύριον Obj.-Präd. zum AkkO τὸν Χριστόν. ἁγιάσατε Aor. Imp. ἁγιάζω91 heiligen; als heilig behandeln, heilig halten. ἕτοιμος bereit; erg. ἔστε (Imp. v. εἰμί, A294). ἀεί immer, stets. ἀπο-λογία Verteidigung (vor Gericht od. auch allgem.); πρὸς ἀπολογίαν παντί zur Verantwortung gegenüber jedem (B 2). πᾶς ὁ m. Ptz. jeder, der (A86). αἰτοῦντι Ptz. αἰτέω, subst.; αἰτέω τινὰ λόγον von jmdm. Rechenschaft fordern (B λόγος 2[a]α). ἡ ἐν ὑμῖν ἐλπίς die Hoffnung, die in euch ist = die Hoffnung, die euch erfüllt.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


In ihren Herzen sollen die Christen den Herrn Christus heiligen. Alexander Maclaren schreibt: „Nur wer sagen kann „der Herr ist meines Lebens Kraft“, kann auch sagen „vor wem soll ich mich fürchten“ (Expositions of Holy Scriptures, 16,42). Die Christen sollen ihre Angst überwinden, indem sie Christus als ihren Herrn (kyrion) heiligen (hagiasate, „von andern absondern“). Deshalb müssen sie allezeit bereit (hetoimoi; vgl. 1 Petrus 1,5) sein zur Verantwortung (apologian; die „Verteidigungsrede“, die der Verteidiger vor dem Richter hält; vgl. Apg 22,1; 25,16) über ihre Hoffnung auf Christus. Eine solche verbale Verteidigung muß im Einklang mit einem der Heiligung geweihten Lebenswandel stehen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

»heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist,«

Solcher kopflosen Furcht wehre ich, wo ich Christus »heilige«, und das meint hier: wenn ich ihn vorbehaltlos als meinen Herrn anerkenne. Das ist die Gottesfurcht, die alle Menschenfurcht vertreibt. »In meinem Herzen«, im Zentrum meiner Person, regiert die vertrauende Gottesfurcht. Wie sollen mir Menschen dann noch Angst einjagen können? Ich höre das Wort meines Herrn: »Fürchtet euch nicht«, mit dem er so oft seinen Jüngern gegenübergetreten ist, zuletzt nach seiner Auferstehung (vgl. Mt 28,10). Wer »heilig« dem Herrn ist, ausgesondert für ihn, und wer von ihm her lebt, der hat die Furcht überwunden. Er behält einen klaren Kopf. So kann er »allezeit« und »jedermann … Rechenschaft geben«. Das führt hinein in die tägliche Lebenssituation des Christen, der durch seine »Fremdheit« auffällt und gefragt wird. Das ist natürlich die beste Gelegenheit zum Zeugnis für Jesus. Die griechischen Worte lassen auch die Möglichkeit offen, dass es um ein Verhör vor den Behörden geht, in dem die Christen Rede und Antwort zu stehen haben. Ebenso fassen die Worte »allezeit« und »vor jedermann« alle Möglichkeiten ins Auge, in denen Christen sich wegen ihres Glaubens zu verteidigen haben. Das aber gerade ist das beste Zeugnis für einen Christen, wenn er tatsächlich auffällt und die Menschen zu fragen beginnen.

Erstaunlich: Christen fallen nicht zuerst an ihrem Glauben auf – so setzt Petrus hier voraus -, sondern an ihrer »Hoffnung«. »… die in euch ist« kann also nicht den Sinn haben »die in euch verborgen ist«, sondern muss so wiedergegeben werden: »… die euch kennzeichnet.« Christen sind Menschen, die eine lebendige Hoffnung haben. Diese Hoffnung liegt nicht erst in ferner Zukunft, obwohl die Vollendung in der Ewigkeit, die ewige Gemeinschaft beim Herrn unser ersehntes Ziel ist. »Hoffnung« ist zusammenfassender Begriff für unser ganzes Handeln im und aus dem Glauben (vgl. zu 1 Petrus 1,3), ja kennzeichnet den Glauben in seiner Ziel- und Blickrichtung auf die Ewigkeit. Und dadurch fallen Christen tatsächlich auf, dass ihnen die Dinge und Werte dieser Welt – Hab und Gut, Ehre, Macht, Einfluss – nicht mehr entscheidend wichtig sind, sondern dass sie andere Höchstwerte haben: Liebe, Hingabe, Dienst, Zeugnis, Helfen. Dadurch entsteht ganz gewiss immer wieder die Frage nach dem Grund solch »fremden« Handelns. Diese Hoffnung wird aber auch gewiss an dem sichtbar, wie Christen dem Tod und dem Sterben begegnen. Eine wirklich christliche Beerdigung ist eine Hoffnungsfeier und eben darin beste Möglichkeit zur Mission.

Edition C

Die Verse 14b-15a sind in Anlehnung an Jes 8,12-13 formuliert: „(12) Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt. Das, was sie fürchten, sollt ihr nicht fürchten und nicht davor erschrecken.(13) Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken!“

(15b) Der Aufruf zur Furchtlosigkeit und dazu, Christus ungeachtet der Schwierigkeiten als Herrn anzuerkennen, betrifft aber nicht nur ihre innere Einstellung. Wichtig ist auch, dass sie den Fragen ihrer Gegner über ihren Glauben nicht ausweichen. Sie sollen „jederzeit“ bereit sein, ihren Glauben zu verteidigen (vgl. Phil 1,16, wo Paulus davon spricht, dass er „zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt“ ist) – und zwar gegenüber allen, die sie wegen ihres Glaubens, in dessen Mittelpunkt die „Hoffnung“ steht (vgl. 1Petr 1,3.21), zur Rede stellen.

Mainka, – 1. Petrus

Wo ist meine Hoffnung heute? Worüber spreche ich? Und wenn ich schon die Bibel in der Hand habe, um mit Menschen zu reden – worauf verweise ich? Auf meine Gemeinde/Kirche? oder auf ein Buch/Zeitschrift? oder wirklich auf die einzigste Hoffnung – auf den Christus?????

Heute Kind, morgen alt und dann weg wieder Wind.

Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 78,39

Er wusste ja, sie waren Geschöpfe,vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt.
Gute Nachricht

Er gedachte daran, daß sie ja schwach und ohnmächtig waren („Fleisch“), dem Hauchgleich, der dahinzieht und nicht wiederkommt,
Bruns

Sondern dachte daran: sie sind nur Fleisch, (Nach Leib und Seele schwach und ohnmächtig.) / Ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.(Nach einem kurzen Leben verfällt der Mensch dem Tod.)
Ludwig Albrecht

Er wusste ja, wie vergänglichsie sind. Heute Kind, morgen alt und dann weg wieder Wind.
Volxbibel

Denn er gedachte usw. Nun führt der Psalmist einen zweiten Beweggrund an, warum Gott die von Natur unbeständigen und hinfälligen Menschen nicht seine Gewalt fühlen lassen wollte. Die Ausdrücke nämlich, die er gebraucht, bezeichnen die Gebrechlichkeit der Menschen, die ihre Lage so erbarmungswürdig macht. Fleisch und Geist34 stellt die Schrift öfters nebeneinander, nicht nur, wo unter dem Fleisch die verderbte und fehlerhafte Natur und unter dem Geist die Rechtschaffenheit zu verstehen ist, zu der die Kinder Gottes wiedergeboren werden; sondern die Menschen werden auch in dem Sinn Fleisch genannt, weil an ihnen nichts Festes und Dauerhaftes ist, wie in Jesaja 31, 3 Ägypten „Fleisch ist und nicht Geist“. In unserer Stelle aber spricht der Prophet vom Fleisch und vom Wind in verwandtem Sinne, indem er mit dem ersteren Wort das Verderben und die Verwesung bezeichnet, der die Menschen verfallen sind, mit dem zweiten aber einen Hauch, etwas Schattenhaftes. Weil nämlich die Menschen in ihrer Hinfälligkeit beständig dem Untergange zutreiben, so vergleicht er sie mit dem wehenden Winde, der von selbst vergeht und nicht wiederkommt. Denn wenn wir einmal unsere Laufbahn durchmessen haben, dann beginnen wir kein neues Leben auf Erden, wie es auch im Buch Hiob (14, 7) heißt, dass die Bäume alljährlich eine Wiedergeburt erleben und das im Winter erstorbene Laub wieder ergrünt, der Mensch aber, wenn er einmal dahin ist, seine Kräfte nicht wiedergewinnt. Somit verstehen wir, was der Sänger meint: Gott habe die Juden aus Erbarmen geduldet, nicht weil sie dessen wert wären, sondern weil ihre Schwachheit ihnen seine Nachsicht verschafft habe. Ungefähr denselben Gedanken werden wir im 103. Psalm (V. 14) finden, wo der Prophet sagt, dass Gott uns gnädig ist, weil er sieht, wie wir gleich dem Gras und Heu schnell welken. Wenn denn Gott an uns lauter Elend findet, das sein Erbarmen erregt, so folgt daraus, dass es lauter freie Güte ist, wenn er uns aufrechterhält. Wenn übrigens der Prophet bemerkt, die Menschen kämen nicht wieder, so schließt er damit die Hoffnung der künftigen Auferstehung nicht aus. Er fasst nur die Menschen so ins Auge, wie sie aus sich selbst sind, also in ihrem irdischen Zustande. Die Erneuerung zum himmlischen Leben aber ist ein Wunder, das hoch über der Natur steht. Im selben Sinne wird anderswo gesagt (Weish. 16, 14): „Den ausgefahrenen Geist bringt er nicht wieder zurück,“ indem nämlich die Hoffnung einer künftigen Erneuerung dem Menschen durchaus nicht angeboren, sondern in Gottes Erlösungsgnade zu suchen ist.

Jean Calvin, – Aus dem Psalmenkommentar

Israels Anbetung des Herrn war unaufrichtig und scheinheilig. Ihre Handlungen spiegelten nicht ihre Worte wider (Apg 8,21). Gott vergab konsequent Israels Sünde und hielt seinen Zorn wegen der Schwäche und Vergänglichkeit der Menschheit zurück (Ps 78:35, 39, 41).

CSB Studienbibel Notizen

Trotz all dieser Liebesbeweise waren ihre Herzen immer noch ungläubig. Nichts, was Gott tat, gefiel ihnen. Trotz seiner Wundertaten waren sie zwanghafte Nörgler. So suchte der HERR das Volk von Zeit zu Zeit mit Tod und Zerstörung heim. Dies schien für eine Zeit zu den Überlebenden zu reden; sie wandten sich zu dem Herrn, bekannten ihre Gottlosigkeit und wurden ernsthafte Sucher. Sie begriffen, welch eine Zuflucht er ihnen gewesen war, wie er sie aus den Schrecken Ägyptens erlöst hatte. Aber schon bald war ihr Leben wieder eine Lüge. Sie redeten fromm, aber handelten verderbt. Sie waren wankelmütig und ungehorsam.
Der Herr zeigte eine überwältigende Zurückhaltung. Wegen seiner überreichen Barmherzigkeit vergab er ihre chronischen Rückfälle und hielt die verdiente Katastrophe zurück. Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, das heute lebt und morgen zugrunde gegangen ist.

MacDonald Kommentar zum AT

Gott nimmt nicht seinen Maßstab, um uns zu richten – ER gab ein Lösegeld, um uns aus dieser Situation zu befreien. Schon zur Zeit des Auszugs aus Ägypten hin ins verheißene Land, vergab Jehovah oft das störrische Wesen des Menschen. So wie damals, nehmen wir Menschen uns viel zu wichtig, und denken, ohne uns würde die Welt untergehen, oder ohne uns würde Jehovah verzweifeln ;-). Doch ER weiß, dass wir von IHM abhängig sind, und er ist gnädig und barmherzig! Deshalb ist es so wichtig IHN auf den symbolischen Sockel zu stellen!

Wo ist Freiheit zu finden?

Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.

Elberfelder Bibel 1905 . – 2Kor 3,17

Der Herr istnämlich der Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist wahreFreiheit.
Greber 1936

 Der Herr aber ist [dieser lebendig machende] Geist. Wo der Geist[des] Herrn [ist, daist] Freiheit.
Konkordante Übersetzung 1939

Jehova nunist der GEIST;und wo der Geist Jehovas ist, daist Freiheit.
Neue Welt Übersetzung

Mit Gott ist hier jetzt die Power von Gott gemeint, seinGeist. Wenn der in uns wohnt, haben die alten Gesetze nichts mehr zu sagen.
Volxbibel

κύριος greift das κύριον v. V. 16 auf, nach V. 14 = Christus; ὁ δὲ κύριος τὸ πνεῦμά ἐστιν der/dieser Herr aber ist der (erwähnte/bekannte, vgl. A103) Geist. οὗ18 wo. ἐλευθερία Freiheit, erg. ἐστίν.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


Was auch immer Mose dazu bewegte, sein Angesicht zu verhüllen, es erwies sich als prophetische Tat. Nicht nur das alte Israel war unwillig oder unfähig, das vorbereitende und für eine Übergangszeit gedachte Wesen des Alten Testaments zu Vers tehen (ihre Sinne wurden verstockt), die Verstockung erstreckte sich auch auf die folgenden Generationen. Auch zu Paulus‘ Lebzeiten (bis auf den heutigen Tag) sahen die Juden im alten Bund noch immer das letzte Wort der Offenbarung Gottes. Obwohl die Decke, die die Herrlichkeit von Mose verbarg, und damit der alte Bund aufgehoben ist, ist doch, so sagt Paulus, eine geistliche Decke geblieben (vgl. 2Kor 4,3-4; Röm 11,7-8.25 ).
Die Decke des Unglaubens, die vor den Herzen der Israeliten hängt, kann nur von Christus entfernt werden (2Kor 3,14), wenn Israel … sich bekehrt zu dem Herrn. Mose legte seine Decke in der Gegenwart des Herrn ab. So wird auch von jedem Juden – und von jedem Menschen überhaupt -, der sich im Glauben zu Christus dem Herrn bekehrt, die geistliche Decke abgetan werden. Der Herr, der den alten Bund errichtete, ist derselbe, der auch den neuen Bund stiftete.

2Kor 3,17

Während im Alten Testament Mose immer dann, wenn er zum Herrnging, die Decke vor seinem Gesicht ablegte (2Mo 34,34), ist es im neuen Bund der Geist, der die Decke entfernt. Der Heilige Geist ist das persönliche „Werkzeug“ Christi; er ist „der Geist des Herrn“ (vgl. Röm 8,9). Die zwei sind in ihrem Wirken ( Joh 15,26; 16,6-15 ) und im Ergebnis dieses Wirkens eins ( Röm 8,15; Gal 5,1). Paulus‘ Worte „der Herr ist der Geist“ ( 2Kor 3,17; vgl. V. 18) bedeuten nicht, daß er diese beiden Personen der Gottheit durcheinanderbringt. Sie sind vielmehr eine Bestätigung der Gottheit des Heiligen Geistes.
Eine der wichtigsten Folgen des neuen Bundes ist die Freiheit. An anderer Stelle vergleicht Paulus die, die unter dem alten Bund standen, mit Kindern der Knechtschaft, und die, die unter dem neuen Bund stehen, mit Kindern der Freiheit (Gal 4,21-31). Diese Freiheit ist möglich, weil Christus diejenigen, die glauben und so zu Kindern Gottes werden, von der Strafe des Gesetzes erlöst hat ( Gal 4,5-7 ). Die Freiheit, die sie als Kinder Gottes nun besitzen, wird durch den Heiligen Geist, der die Christen dazu befähigt, Gott „Vater“ zu nennen, bestätigt ( Röm 8,15; Gal 4,6).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

»Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.«

Das wird in Christus und durch Christus geschehen. Israel lebt noch nach dem »Buchstaben« und zieht sich so Verurteilung und Tod zu. Es lebt und glaubt in der druckenden Knechtschaft des fordernden Gesetzes, mit hartem, steinernem Herzen – doch nicht fähig, das Gesetz zu halten. Die Gemeinde des Neuen Bundes ist befreite Gemeinde, lebt in der Freiheit der Kinder Gottes, in der Freiheit der Liebe. »Freiheit« ist aber geschaffen durch den Befreier (vgl. Gal 5, 1ff.). Im Neuen Bund ist Freiheit immer Freiheit durch und in Jesus Christus (vgl. Jes 61,1; Lk 4,18; Joh 8,36; Röm 6,18; 8,2.21; Gal 5,1.13). Diese Freiheit leben wir im Geist Gottes. Der Heilige Geist ermöglicht uns und kräftigt uns zu einem befreiten Leben, frei von der Herrschaft der Sünde, ja frei von uns selbst, gebunden an Christus. Israel lebt in der Knechtschaft des Gesetzes, denn es anerkennt Christus nicht und ist damit ausgeschlossen von der Kraftwirkung des Geistes Gottes. Denn der auferstandene Christus ist in seinem, dem Heiligen Geist, der vom Vater und dem Sohn ausgeht, in seiner Gemeinde wirksam und anwesend. »Der Herr ist der Geist«: das ist die wichtigste Einordnung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist nicht neben oder gar ohne den Christus.

Der Heilige Geist ist der gegenwärtige Christus. Alle Geisterfahrung und Geistbehauptung, die Jesus Christus weglässt oder die ihm entgegen ist, entstammt einem anderen, einem falschen Geist. Der Geist verherrlicht Christus, verdeutlicht sein Wort und führt seinen Weg (vgl. Mt 3,11; 28,19; Mk 13,11; Lk 11,13; Joh 3,5ff.; Joh 6,63; 7,38ff.; Joh 14,17; 16,13ff.; Joh 20,22; Apg 1,5; 10,44ff.; Röm 5,5; 8,9ff.; 1Kor 2,4.11ff.; 1Kor 3,16; 12,3; 15,45; 2Kor 1,22; Gal 4,6; Eph 6,17; Tit 3,5; 1Petr 1,11ff.; 1Joh 3,24; 4,2ff.; Offb 2,7; 19,10; 22,17). Jesus Christus und der Heilige Geist sind zwar biblisch unterschieden, aber nicht voneinander zu trennen. Es gibt keine Geistbegabung ohne die klare Christusbindung. Wer Jesus Christus als seinen Herrn bekennt, hat den Heiligen Geist. Jeder Christ. Dan gibt es kein Zwei-Klassen -System.

Edition C

2 Kor 3:14-16 : In den Synagogen wurde regelmäßig laut das mosaische Gesetz vorgelesen. Erst im neuen Bund in Christus konnte die Herrlichkeit in ihrer ganzen Fülle offenbart werden, denn dann hielt sie durch den Geist Einzug in die Herzen der Menschen. Dieses für die Zukunft verheißene Kommen des Geistes (im Gegensatz zur gegenwärtigen Abwesenheit des Geistes in der Welt) war eine der Grundlagen des jüdischen Glaubens. Nach Paulus kann die volle Herrlichkeit, die dem Gesetz innewohnt, in der Gegenwart nicht erfahren werden (da sich das Wesen des Menschen seit Mose nicht gewandelt hat), es sei denn, der Einzelne bekehrt sich zu Christus ( 3,14.16 ) und trägt das Gesetz von nun an im Herzen ( Jer 31,31-34 ). Ganz ähnlich brauchte auch Mose, der eine enge Beziehung zum Herrn hatte, keine Decke, um die Herrlichkeit ertragen zu können ( 2.Mose 34, 34 ).
2 Kor 3:17 : Paulus bediente sich einer Standardmethode der jüdischen Auslegung, um Entsprechungen zwischen den handelnden Personen beim ersten Geben des Gesetzes und im neuen Bund herauszuarbeiten: Dem »Herrn« in der Passage aus 2. Mose entspricht in heutiger Zeit der »Geist«.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Grundlage und Mitte des Neuen Bundes ist Christus. Wie aber verhält sich „Christus“ zu dem „Geist“? Paulus macht darüber eine überraschende Aussage: „Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn [ist, da ist] Freiheit.“ Diese Aussage über Jesus kann nicht einfach ein Gleichheitszeichen zwischen „Jesus“ und „Geist“ setzen wollen. Denn es ist im nächsten Augenblick von „dem Geist des Herrn“ die Rede, wodurch der Geist als „Besitz“ des Herrn bezeichnet ist. Allerdings besitzt der Herr den Geist nicht als eine bloße „Auswirkung“ zum Dienst, als eine unpersönliche „Kraft“. Dazu ist |86| der Geist Gottes zu groß und sein Verhältnis zu Jesus zu personal A . Wir sehen, wie ein Paulus das Geheimnis der heiligen Dreieinigkeit zwar nicht dogmatisch lehrt, aber tief kennt und bezeugt. So wie der Geist allein Jesus verherrlicht und alles aus Jesus nimmt (Joh 16,14) B , so lebt und wirkt umgekehrt Jesus allein im Heiligen Geist. Jesus und der Geist sind dabei nicht voneinander zu trennen. So meint Paulus die Aussage: „Der Herr ist Geist C .“ Darum verleiht die Bekehrung zu Jesus zugleich den Heiligen Geist. Wo Jesus der Herr wird, macht der Geist Wohnung im Menschen D ; und im Heiligen Geist „wohnt“ wiederum Jesus in unserem Herzen (Joh 14,23;Eph 3,17). Darum ist Paulus als Bote Jesu weit über Mose erhöht, der nur „den Buchstaben“, das in Stein geschriebene und den Tod bringende Gesetz, zur Verfügung hatte. Darum ist auch das, was Jesus wirkt und verleiht, etwas völlig anderes als das, was durch Moses Wirken erschreckend sichtbar in Israel entstanden ist. Unter dem Gesetz ist man ein „Sklave“ (Gal 4,1 f); man lebt in der ständigen, ängstlichen Scheu vor Gesetzesübertretung und Versündigung E . Es ist auch nicht zufällig, dass gerade in den strengen Kreisen Israels die „Heuchelei“ entstand, das Gegenteil der freien Offenheit und Sonnendurchsichtigkeit, die Paulus mit Freude rühmen kann. Er kann das, weil gerade er, der ehemalige Pharisäer, die wunderbare Befreiung durch Jesus und den Heiligen Geist erfahren hat. So weiß er: „Wo aber der Geist des Herrn [ist, das ist] Freiheit.“ Es ist die „Freiheit“ von den Zwängen der Ichhaftigkeit und dem Kreisen um das eigene Ich. Es ist die Freiheit zum Lieben. Die Liebe erfüllt das Gesetz (Röm 13,10;Gal 5,14), aber nicht mehr in Leistungen, die sie sich unter dem Druck des |87| Gesetzes abquält, sondern in Freiheit und Freude. Sie ist darin das völlige Gegenteil zu einem Leben unter dem Gesetz, obwohl in ihr gerade zur Erfüllung kommt, was Gott in seinen Geboten wahrhaft gemeint hat. Dieses Lieben ist „Frucht des Geistes“ und in der Schilderung Gal 5,22 nicht zufällig sofort mit „Freude“ und „Friede“ verbunden F .

A) Im Zeugnis des NT erscheint der Geist Gottes deutlich als „Person“. Er leitet, er lehrt, er erinnert (Joh 14,26;16,13). Er verherrlicht Jesus und schöpft dabei aus Jesu Eigentum (Joh 16,14). Man kann ihn anlügen (Apg 5,3.9), man kann ihn betrüben (Eph 4,30). Er spricht und gibt Anweisungen (Apg 13,2), er hindert Paulus bei der Durchführung eigener Missionspläne (Apg 16,6), er setzt Menschen zu bestimmten Diensten ein (Apg 20,28). Er „wohnt“ in den Glaubenden (Röm 8,9;1 Kor 3,16). In allem handelt der Geist personhaft. Die Gemeinde Jesu hatte recht, den Geist lehrhaft als „die dritte Person der Trinität“ zu bezeichnen.

B) Es ist darum irreführend und gefährlich, wenn der „Geist“ in falscher Weise verselbständigt und in seinem Wirken über Jesus erhört wird. Der Geist führt nicht über Jesus empor zu neuen, eigenen Höhen. Darum gibt es auch nicht über dem „schlichten Glaubensstand“ in Jesus ein „Geistchristentum“ höherer Art. Und darum kennt das NT auch kein Gebet zum Heiligen Geist, sondern nur das Beten im Heiligen Geist (Ju 20).

C) Eine sprachlich und inhaltlich parallele Stelle finden wir in 1 Kor 15,45Es ist zugleich zu beachten, wie auch an andern Stellen Christus und der Geist als Subjekt gleicher Wirkungen erscheinen: Gal 4,4-6;Röm 8,9-11;1 Kor 6,11;6,17;12,12 f.

D) So lehrt es Petrus am Pfingsttage: Apg 2,38so zeigt es Paulus den Ephesern (Eph 1,13). Darum sind die Apostel überall davon überzeugt, dass Menschen „in Christus“ zugleich den Heiligen Geist haben: Röm 9,9-11.15.23;1 Kor 3,16;6,19;1 Joh 2,27 u. a. Stellen.

E) Auch an die „Sklaverei der Todesfurcht“ (heb 2,16) ist hier zu denken.

F) Luther hat eine seiner schönsten Schriften dem Thema der „Freiheit eines Christenmenschen“ gewidmet. Luther hat erkannt, dass das Kennzeichen des wahrhaft guten Werkes die „hilaritas“, die Fröhlichkeit ist, mit der es in Freiheit getan wird.

Wuppertaler Studienbibel

Heute rufen viele nach Freiheit – und meinen nur die Freiheit, sich treffen zu können, mit wem sie wollen, oder ohne Gesichtsmaske einkaufen zu können. Aber wirkliche Freiheit finden wir nicht in persönlicher Freiheit. Wirkliche Freiheit finden wir nur in Gottes Freundschaft und Gegenwart.