Kategorie: Religion

Worauf sind unsere Augen gerichtet?

die Taube kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein abgerissenes Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Und Noah erkannte, daß die Wasser sich verlaufen hatten von der Erde.

Elberfelder Bibel 1905 – Gen 8,11

Sie kam gegen Abend zurück und hielt einen frischen Ölbaumzweig im Schnabel. Da wusste Noach, dass das Wasser abgeflossen war.
Gute Nachricht

1Mo 8:4-19

Die Arche ließ sich 150 Tage nach dem Beginn der Regenfälle auf dem Gebirge Ararat nieder. Assyrische Berichte verlegen den Berg nach Armenien in der östlichen Türkei, aber der genaue Ort ist unbekannt. Nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Erde bewohnbar war, verließen die acht Menschen und alle Tiere die Arche. Dies geschah 377 Tage nachdem sie in die Arche gegangen waren (vgl. 1Mo 7,11 mit 1Mo 8,13-14 ). Das »Niederlassen« bzw. »Ausruhen« taucht in der ganzen Erzählung häufiger auf. Die Arche »ließ sich nieder« (V. 4 ); zuerst konnte die Taube keinen Ort finden, um ihren Fuß niederzusetzen (V. 9 , wörtl.: »wo ihr Fuß ruhen konnte«). Als sich die Arche auf dem Berg Ararat niederließ, war dies mehr als eine physikalische Landung auf trockenem Boden. Es war ein Neuanfang: Die Erde war rein und ruhte sich aus.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

gegen Abend Das heißt, wenn Vögel gewöhnlich in ihre Nester zurückkehren. Die Notiz impliziert, dass die Taube den ganzen Tag unterwegs war, was die Verfügbarkeit von Ruheplätzen anzeigt.

abgezupft Das seltene Substantiv Taraf bedeutet, dass es frisch vom Baum entfernt wurde und kein Treibgut war, ein sicheres Zeichen dafür, dass sich das Pflanzenleben zu erneuern begann.

Olivenblatt Der Olivenbaum, einer der frühesten im Nahen Osten, ist immergrün. Es ist außerordentlich robust und kann bis zu tausend Jahre gedeihen. So wurde es zum Symbol für Gottes Segen der Regeneration, des Überflusses und der Stärke, was höchstwahrscheinlich die Funktion ist, die es hier erfüllt.5 Im gegenwärtigen Kontext wird der Olivenzweig mit der Idee des Friedens und der Versöhnung ausgestattet und aus diesem Grund aufgenommen in das offizielle Emblem des Staates Israel.

JPS-Torakommentar

In 1. Mose 10–11 wird in Vers 10 aufgezeichnet, dass Noah die zweite Taube gesandt hat, und dies ist die dritte Stufe der Freilassung. Noahs Timing war: Und er blieb noch sieben Tage. Eine Woche verging, und dann kam die Tat: Wieder sandte er die Taube aus der Arche. Vers 11 berichtet über die Rückkehr der Taube; und die Taube kam am Abend zu ihm herein; und siehe da, in ihrem Mund pflückte ein Olivenblatt ab. Olivenbäume wachsen nur in den oberen Abschnitten der Berge, was zeigt, dass es jetzt Leben gab, aber die Berge immer noch nicht trocken waren und die Täler immer noch überflutet waren. Olivenbäume wachsen in hohen Lagen und können auch unter Wasser wachsen. Von all dem wusste Noah, dass das Wasser von der Erde abgenommen wurde.

Ariels Bibelkommentar: das Buch Genesis

Die Arche hatte doch ein „Fenster“? Durch dieses ließ Noah die Vögel fliegen. Doch warum schaute er nicht einfach hinaus, um zu sehen, wie weit die Wasser sich verzogen hatten????
Die Anweisungen, wie die Arche zu bauen war, kamen von Jehovah Gott direkt – und das Fenster war so in der Arche eingefügt, dass Noah nur den Himmel sehen konnte, aber nicht die überschwemmte Erde! Er konnte also auch den „Untergang der alten Welt“ nicht sehen!
Worauf sind UNSERE Augen gerichtet?
Beobachten wir „die Welt“ – oder ist unser Blick zum himmlischen Vater?

„bedeutet auch, das Fiese zu hassen“

Die Furcht Jehovas ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich.

Elberfelder Bibel 1905 – Spr 8,13

Die Furcht vor Jehova ist: zu hassen das Böse, Stolz und Uebermuth. Böse Wege sowohl, als den Mund der Falschheit hasse ich.
van Eß

Die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen. Selbsterhöhung und Stolz und den schlechtenWeg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt.
Neue Welt 1985


Ehrfurcht vor Jehova bedeutet, das Böse zuhassen. Ich hasse Selbsterhöhung, Stolz, den schlechten Weg und verlogene Worte.
Neue Welt 2018

Alle, die den Herrn achten, hassen das Böse.Deshalb hasse ich Hochmut, Stolz, ein Leben voller Unrechtund Lüge.
Neues Leben 2006

Wenn man Respekt vor Gott hat, bedeutet es auch, das Fiese zu hassen. Prollige Einstellung, überheblich sein, zu denken, man ist der Geile, so was finde ich zum Kotzen.
Volxbibel

Wenn ein Mensch Weisheit besitzt, dann besitzt er auch Klugheit (vgl. den Kommentar zu Sprüche 1,4; vgl. Sprüche 8,5 ), Einsicht und Besonnenheit. Alle drei Nomen finden sich in Sprüche 1,4 .Manche Ausleger sind der Meinung, daß Sprüche 8,13 den Gedankenfluß zwischen Vers 12 und Vers 14 unterbricht. Vers 13 erinnert jedoch daran, daß eine verständige, besonnene Lebensführung (V. 12 ) nicht in irgendeiner Weise mit den in Vers 13 erwähnten Untugenden in Beziehung steht. Vers 13 zeigt: Weisheit besitzen, heißt, auf moralischem und geistigem Gebiet weise sein. Wer den Herrn fürchtet (vgl. den Kommentar zu Sprüche 1,7 ) und deshalb weise ist, der wird das Böse (vgl. Sprüche 3,7;14,16;16,6; Ps 97,10 ) und auch das stolze, hochmütige Verhalten und die verkehrte Rede hassen (zurückweisen). Das Wort für „verkehrt“ ( tahpVKCh ) kommt in den Sprüchen achtmal vor (vgl. den Kommentar zu Sprüche 2,12 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Weisheit sagt was sie haßt und warum sie es haßt v. 13: Die Furcht Jahve’s ist Hassen des Bösen — Hoffart und Hochmut und Laster-Weg und falschrednerischen Mund hasse ich. Wenn Gottesfurcht der Weisheit Anfang ist (9,10. 1,7), so steht die persönlich gedachte Weisheit vor allem andern was von ihr zu sagen ist in einem der Gottesfurcht auf Seite der Menschen entsprechenden Verhältnisse der Hingabe oder Ergebenheit zu Gott, und wenn, wie die Prämisse 13a lautet, Gottesfurcht zu ihrer Kehrseite Hassen des Bösen hat, so ergibt sich daraus, was die Weisheit mit שָׂנֵאתִי von sich aussagt. Statt des mit יִרְאַת gleichgeformten n. actionis שִׂנְאַת, welches den Art. annehmend zum Subst. wird, gebraucht der Verf., um das Präd. als solches zu kennzeichnen (Hitz.), lieber das n. actionis שְׂנֹאת, welches zwar auch Nomen ist, aber doch nicht substantivisch gebraucht wird; שְׂנֹאת wie מְלֹאת Jer. 29,10. קְרֹאת Richt. 8,1 ist s. v. a. שְׂנֹאֶת wie יְבֹשֶׁת das Trocknen, יְכֹלֶת das Können, vgl. شناءة das Hassen, ملاءة das Vollsein, قراءة das Lesen (Fl.). Das Böse, das die Weisheit haßt, wird nun besondert wie 6,16–19 das Böse das Jahve haßt. Die Tugend aller Tugenden ist die Demut, darum haßt die Weisheit vor allem die Selbstüberhebung in allen Gestalten; die Paronomasie גֵּאָה וְגָאוֹן will den Begriff seinem ganzen Inhalte und Umfange nach ausdrücken (vgl. Jes. 15,6. 3,1 und oben zu 1,27 extr.), גֵּאָה (v. גֵּאֶה der Nominalform der Gebrechen) Hochfahrendes = Hoffart steht neben גאון wie Iob 4,10 גָבֹהּ Hohes = Hoheit. Es folgt viam mali, die Sünden des Wandels d.i. des Handelns befassend, und os fallax (s. zu 2,12), die Sünden des Mundes repräsentirend. Mit Recht verwirft Hitz. die Interpunction רָ֑ע und bevorzugt רָ֭ע. Diesem Dechî (Tiphcha init.) zufolge hat וּפִ֨י תַהְפֻּכֹ֬ת in Codd. und guten Ausgg. die Diener Asla und Illuj (s. Baer, Thorath Emeth p. 11); Abenezra und Mose Kimchi betrachten das Asla irrig als Trenner und meinen ופי et os = axioma meum erklären zu sollen, aber Asla verbindet und hat nach sich ת raphatum. Nachdem die Weisheit gesagt was sie haßt und also nicht ist, sagt sie nun, was sie ist und hat und gewährt v. 14–16: Mein ist Rath und Förderung, ich bin Einsicht, mein ist Thatkraft. Durch mich regieren Könige und Oberherren verfügen Rechtsgemäßheit. Durch mich herrschen Herrscher und Edle — alle Richter der Erde. Wer etwas schenkt, muß es selbst besitzen; in diesem Sinne spricht sich die Weisheit Rathfertigkeit, Förderung (im Sinne der Darreichung und des Inbegriffs wesentlicher, wahrhaft beglückender Güter, s. über תוּשִׁיָּה 2,7) und Thatkraft (s. Koh. 7,19) zu; בִינָה aber besitzt sie nicht blos, diese ist vielmehr ihr eigenstes Wesen und fällt mit ihr in eins zusammen. Daß v. 14 sich nach Iob 12,13. 16 gestaltet hat (Hitz.), ist möglich, ohne daß daraus etwas gegen die Aechtheit folgt. Und wenn v. 15f. und Jes. 32,1. 10,1 in unzufälligem Wechselverh. stehen, so ist die Priorität auf Seiten unseres Spruchdichters. Der Zusammenhang gibt dem an sich misverständlich knappen Ausdruck seine beabsichtigte Prägnanz. Es ist nicht gemeint, daß die Weisheit die höchsten Stellen im Staate zu vergeben hat, sondern daß sie zur Behauptung und Ausfüllung derselben befähigt. Bei 15b liegt es nahe, an Gesetzgebung zu denken, aber der Sprachgebrauch weist für das Po. חֹקֵק nur die Bedd. des Befehligens und Decretirens oder Urtelns auf; צֶדֶק ist Objektsacc., das Gegentheil der חִקְקֵי־אָוֶן Jes. 10,1. רֹזֵן ist ein poet. Wort v. רָזַן = رَزُنَ schwer, gewichtig, dann fest, unerschütterlich s., trop. von der majestätischen Ruhe, Würde und Gesetztheit (vgl. وقار und כָּבוֹד) im ganzen äußern Habitus, im Sprechen und Handeln, wie sie sich für einen Machthaber ziemt (Fl.). In 16b darf man nicht erklären: et ad ingenua impelluntur quicunque terrae imperant, denn נָדִיב ist Adj. ohne so flüssigen Verbalsinn. Aber überhaupt ist נדיבים nicht Präd., wozu es sich nicht eignet, weil es mit Verwischung seiner ethischen Bed. (v. נָדַב innerlich antreiben, näml. zu edler That, bes. zur Freigebigkeit) auch den Edlen nur von Geschlecht und nicht von Gesinnung (Jes. 32,8) bez. Also ist נדיבים ein viertes Synonym für Hochgestellte und כל־שׁפטי ארץ die summarische Zusammenfassung aller Arten von Hoheitsstellung, denn שָׁפַט vereinigt in sich die Beziehungen auf Regiment, Rechtspflege und Verwaltung. Es heißt כל, nicht וכל — eine sogen. asyndeton summativum. Statt אָֽרֶץ (LXX) findet sich auch die LA צֶדֶק (Syr. Targ. Hier. Venetus, aufgenommen nach Codd. und Neapel 1487 von Norzi). Aber diese LA, wenn nicht durch Abirrung auf den Ausgang des vorigen Verses entstanden, ist eine Aufhülfe, deren der Text nicht bedarf und gibt eine Summirung, welche zu dem was summirt wird (מלכים, רזנים, שׂרים, נדיבים) nicht recht paßt; übrigens nennt die Schrift sonst nur Gott selber שׁופט צדק (Ps. 9,5. Jer. 11,20). Die masoretische LA1 der meisten Ausgg., welche auch der Cod. von Hilla (ספר הללי) bot, verdient den Vorzug.
Die Rede der Weisheit erhebt sich nun wie v. 13 von neuem: sie sagt wie sie denen die sie lieben diese Liebe lohnend erwidert v. 17–21: Ich bethätige den mich Liebenden Liebe, und die frühe nach mir suchen finden mich. Reichtum und Ehre ist bei mir, bleibende Habe und Gerechtigkeit. Besser ist meine Frucht als Hochgold und Feingold, und mein Ertrag (besser) als auserlesenes Silber. In der Bahn der Gerechtigkeit schreite ich, inmitten der Steige des Rechts, zum Erbgut zu geben den mich Liebenden Reelles, und ihre Schatzkammern füll’ ich.

Keil & Delitzsch – Biblischer Commentar über das Alte Testament


Der Punkt der Weisheit, ein Haus mit den anderen Tugenden zu teilen oder diese zu besitzen, ist, dass man die anderen findet, wenn man eine findet. Diejenigen, die den Herrn fürchten, haben den Geist Christi und sehen das Böse daher genauso wie Gott (1Ko 2: 15-16). Arroganter Stolz übersetzt zwei hebräische Wörter für Stolz; Der erste ist in 15:25 und 16:19 zu finden, der zweite in 16:18. Stolz und Arroganz sind Merkmale derer, die sich weigern, Gottes Herrschaft anzuerkennen. Guter Rat und gesunde Weisheit implizieren einen Rat, der Erfolg bringt (19:20; 20:18; Is 28:29). Diese Eigenschaften gehören Gott (Jb 12,13). Der Geist (Jes 11: 2) und der Sohn (1Ko 1:30) vermitteln göttlichen Menschen die Eigenschaften der Weisheit.

CSB Study Bible: Notes

Die Weisheit lebt im selben Haus wie die Klugheit. Sie gehören immer zusammen, sodass wir, wenn wir Weisheit haben, damit auch Einsicht besitzen. Die Weisheit gibt Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen, damit wir die Angelegenheiten unseres Lebens gut bewältigen können.
Es gibt andere Dinge, mit der die Weisheit (die Furcht des Herrn) nicht zusammenlebt. Sie stehen im moralischen Gegensatz zu ihr, und sie verachtet diese Dinge, nämlich alle Arten des Bösen, ob Hochmut, Stolz, böses Verhalten oder lügenhaftes Reden.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Im „normalen Leben“ haben wir uns ja alle „eingerichtet“, so dass man gar nicht mehr mitbekommt, wie der andere „tickt“. Aber in den aktuellen „Krisenzeiten“, wo alles sich verändert, die Kinder nicht in die Einrichtung/Schule gehen, der Ehepartner nicht zur Arbeit geht usw., da kommen Eigenschaften und Lebensmuster zum vorschein … und man kann sehen, was man selber hasst, und was man liebt! Sind es wirklich die Eigenschaften die zeigen, dass ich von Jehovah geleitet werde? Sind es Eigenschaften die mich als Christen zeigen? Spiegle ich das Leben Christi wieder? Nicht, weil ich ein Kreuz trage, macht mich zum Christen, sondern dass ich die Eigenschaften hervorbringe, die einen Christen ausmachen – und zeigen, dass der Geist Gottes mich erfüllt hat.

„ließ er die unschönen Einzelheiten aus und verallgemeinerte“

wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde daselbst einen Altar machen dem Gott, der mir geantwortet hat am Tage meiner Drangsal und mit mir gewesen ist auf dem Wege, den ich gewandelt bin.

Elberfelder Bibel 1905 – Gen 35,3

Wir gehen miteinander nach Bet–El. Dort willich einen Altar bauen für denGott, der mich in der Not gehört hatund mir auf dem ganzen Weg zur Seite gestanden ist.«
Gute Nachricht

Wir gehen jetztnach Bethel. Dort will ich für Gott einen Altar bauen, denn er ist es, der in der Not meine Gebete erhört hat. Während meiner ganzen Reise bis hierher ist er immer bei mir gewesen!«
Hoffnung für alle 2015

und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufgehen. Und dort werde ich dem [wahren] Gott, der mir am Tag meiner Bedrängnisgeantwortet hat, einen Altar machen, da er sich als der erwiesen hat, derauf dem Weg, den ich gegangen bin, mit mir gewesen ist.“
Neue WeltÜbersetzung Bi12

Lass uns mal zusammen losziehen in Richtung Bet-El. Ich will dort auch so einen Altar für Gott aufbauen.Gott hat ja die ganze Zeit immer zu mir gestanden, und wenn esmir dreckig ging, war er da und hat geholfen.“
Volxbibel

Wer antwortete mir, als ich in Not war? Als er sein Gefolge ansprach, ließ Jakob die unschönen Einzelheiten von Vers 1 aus und verallgemeinerte. Die Sprache ist poetisch, tatsächlich liturgisch, wie es sich für den Anlass gehört – eine dankbare Anerkennung der Wohltätigkeit Gottes. Vergleiche Psalmen 20: 1: „Möge der Herr dir in schwierigen Zeiten antworten, / der Name von Jakobs Gott beschütze dich.“

Der JPS-Torakommentar

Um seine Gelübde zu erfüllen, mußte eine Heiligung geschehen. Jakobs Familie mußte alle ihre Götzenbilder beseitigen, die fremden Götter . Gott läßt keine Rivalen zu. Er läßt nur aufrichtige Treue zu und keine magische Zauberei. Die ganze Reinigung (die Götter loswerden, sich selbst reinigen und die Kleider wechseln) war für Israel lehrreich, das später solch eine Heiligung brauchte, als es in das Land der Verheißung kam ( Jos 5,1-9 ).
Nachdem die Götzenbilder (und die Ohrringe, die offensichtlich auf irgendeine Weise mit den Götzenbildern in Verbindung standen, vielleicht als Fetische) bei Sichem begraben worden waren, brachen Jakob und seine Familie nach Bethel auf. Die Menschen in den umliegenden Städten, die offensichtlich von dem Blutbad bei Sichem ( 1Mo 34,25-29 ) gehört hatten, fürchteten Jakob.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

V. 1–8. Der Zug nach Bethel. Zehn Jahre hatte Jakob seit seiner Rükkehr aus Mesopotamien vergehen lassen, ohne das auf seiner Flucht vor Esau zu Bethel gelobte Gelübde (28,20ff.) zu erfüllen, obgleich er sich bei seinem Entschlusse zur Rükkehr desselben erinnert (31,13) und auch in Sichem dem „Gotte Israels“ einen Altar errichtet hatte (33,20). Da wird er (v. 1) von Gott gemahnt, nach Bethel zu ziehen und dort dem Gotte, der ihm auf seiner Flucht vor Esau erschienen, einen Altar zu bauen. Diese Aufforderung treibt ihn an, das Versäumte nachzuholen, die fremden Götter, deren Duldung in schwächlicher Nachgiebigkeit gegen seine Frauen ohne Zweifel jene Versäumnis verursacht hatte, aus seinem Hause auszurotten und dem Gotte, der ihn am Tage seiner Angst erhört hatte, sein Gelübde zu bezahlen. Er gebot daher (v. 2f.) seinem Hause d.h. seiner aus Frauen und Kindern bestehenden Familie, und „allen die bei ihm waren“ d.h. seinem Gesinde an Knechten und Mägden, die fremden Götter wegzutun, sich zu reinigen und ihre Kleider zu waschen; und vergrub „alle fremden Götter“ d.h. die Teraphim der Rahel (31,19) und was sich sonst von Götzenbildern bei den Seinigen fand, und ihre Ohrringe, die als Amulette und Zaubermittel getragen wurden, „unter der Terebinthe bei Sichem“, vielleicht derselben, in deren Schatten einst Abraham sein Zelt aufgeschlagen hatte (12,6) und die zu Josua’s Zeit als Heiligtum galt (Jos. 24,26 obwol da אַלָּה vocalisirt ist). Auf die Vergrabung der Götzenbilder folgte die Reinigung durch körperliche Waschung als Zeichen der Reinigung des Herzens von dem Schmutze des Götzendienstes und die Anlegung reiner und festlicher Kleider als Sinnbild der Heiligung und Erhebung des Herzens zum Herrn. (Jos. 24,23). Dieser entschiedenen Zukehr zum Herrn folgte der Segen Gottes auf dem Fuße. Beim Aufbruche von Sichem überkam ein Schrecken Gottes d.i. ein übernatürlicher Schrecken die Städte ringsum, daß sie nicht wagten die Söhne Jakobs wegen der Rachetat Simons und Levi’s zu verfolgen v. 5. In Bethel wolbehalten angekommen, erbaut Jakob einen Altar, den er zur Erinnerung an die Gottesoffenbarung auf seiner Flucht vor Esau El Bethel (Gott Bethels) nent. Die Construction des האלהים mit dem plur. נִגְלוּ erklärt sich daraus, daß bei Bethel Jahve an der Spitze der Engel erschienen (28,12f.), die Theophanie gleichsam eine vielgeteilte war (Oehl.). — V. 8. Hier starb Debora, die Amme der Rebekka (24,59), und ward begraben unterhalb Bethels unter einer Eiche, die von der Trauer des Hauses Jakobs über ihren Tod den Namen „Eiche des Weinens“, Trauereiche, erhielt. Debora war entweder von der Rebekka ihren Schwiegertöchtern und Enkeln zur Pflege nachgesandt oder selbst nach ihrer Herrin Tode ins Haus Jakobs gezogen. Die Trauer über ihren Tod und die Verewigung des Andenkens an ihre Grabstätte bezeugen, daß sie eine treue und hochgeachtete Dienerin im Hause Jakobs gewesen.

Keil and Delitzsch – Biblischer Commentar über das Alte Testament

Die Rückkehr nach Bethel beginnt mit der Reise nach Bethel, die in Vers 1 durch eine göttliche Offenbarung angestoßen wurde: Und Gott sprach zu Jakob. Dies war nun die vierte direkte Offenbarung, die Gott Jakob gab, und er erhielt zwei Gebote. Der erste Befehl war: Steh auf, geh hinauf nach Beth-el und wohne dort. Dieser letzte Satz bedeutete, dass er Bethel für mindestens eine gewisse Zeit zu seinem Zuhause im Land machen sollte. Der zweite Befehl war: und mache dort einen Altar für Gott. Der Grund war, dass Gott ihm dort erschien, als er vor Esaus Bruder floh. Dies war eine Erinnerung an das erste Erscheinen Gottes bei Jakob, das in Bethel geschah; Dort wurde der Abrahamische Bund durch Jakob und nicht durch Esau bestätigt. Hier versprach Gott, Jakob zurück ins Land zu bringen. Es war übliche Praxis für die Patriarchen, spontan Altäre zu bauen (12: 7, 8; 13:18; 22: 9; 26:25; 33:20), aber dies war das einzige Mal, dass Gott tatsächlich befahl, einen zu bauen.
In 35: 2 ist Jakobs verwandte Botschaft an den Haushalt, wobei Vers 2a die Adressaten auflistet: Dann sagte Jakob zu seinem Haushalt, was für seine Familie und zu allen, die bei ihm waren, bedeutet. Dies waren die Diener, Sklaven und Kriegsgefangenen, die er von Sichem bekam. In Vers 2b wies er sie an, eine rituelle Reinigung durchzuführen, indem er drei Dinge tat. Erstens, lege die fremden Götter weg, die unter dir sind. Diese fremden Götter wären nicht nur die fremden Götter, die von den Sklaven aus Sichem verehrt werden, sondern auch die Teraphim, die Rachel ihrem Vater gestohlen hat, von denen Jacob vielleicht noch nicht einmal gewusst hat. Die neuen Sklaven aus Sichem wären Götzenanbeter gewesen, und das hätte Jacob gewusst. Er wollte eindeutig, dass sie ihre Götter loswerden. Zweitens wies Jakob seinen Haushalt an, sich selbst zu reinigen, was durch rituelles Eintauchen geschah. Drittens: und wechseln Sie Ihre Kleidungsstücke, was Teil ihres Reinigungsprozesses war.
In 35: 3 offenbarte Jakob das Ziel der Reise: und lasst uns aufstehen und nach Beth-el hinaufgehen; und ich werde dort einen Altar für Gott machen. Der Grund für den Bau dieses Altars war, dass Gott mir am Tag meiner Not antwortete. Dies galt für seine Not über Esau und für seine Not über Laban. Gott antwortete nicht nur Jakob, sondern Jakob erkannte an, dass Gott auf dem Weg, den ich ging, mit mir war, um die Verheißung in 28:15 zu erfüllen.
Genesis 35: 4 beschreibt die geistige Reinigung des Haushalts: Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren. Dies waren kleine Statuen und die Ringe, die in ihren Ohren waren. Dies bedeutet nicht, dass das Tragen von Ohrringen falsch war, aber in diesem Kontext war das Tragen der Ohrringe ein Mittel, um Magie einzusetzen. Sie wurden für magische Zwecke verwendet und müssen deshalb weggeräumt werden (Hos. 2:13). So entsorgte Jakob all diese götzendienerischen Elemente; und Jakob versteckte sie unter der Eiche, die von Sichem war; Diese Götter konnten begraben werden, denn sie waren tot.
Dann kam in 35: 5 die Reise: Und sie reisten. Dies taten sie unter einem göttlichen Schutz: und ein Schrecken Gottes war auf den Städten, die um sie herum waren. Von göttlicher Seite hat Gott den Bewohnern Angst gemacht. Außerdem wussten sie von menschlicher Seite, dass nur zwei Männer eine ganze Stadt schlachteten. Wenn zwei Männer das alles tun würden, wie viel mehr könnten zwölf Männer tun? Daher hielt dies die anderen kanaanitischen Stämme davon ab, anzugreifen, um das zu rächen, was in Sichem geschah, und sie verfolgten nicht die Söhne Jakobs.
Genesis 35: 6 berichtet von Jakobs Ankunft in Bethel. Also kam Jakob nach Luz, das im Land Kanaan liegt. Wie bereits erwähnt: Luz ist dasselbe wie Beth-el. Luz war der ursprüngliche Name, bevor die Patriarchen ihn umbenannten. Jacob verließ Beth-el Jahre zuvor, als er ganz allein war, aber jetzt: Alle Leute … waren bei ihm.

Ariels Bibelkommentar: das Buch Genesis

Was hätte ich gesagt? Hätte ich all die Tage aufgezählt, wo es sich „so alleine anfühlte“? Jakob schaute aber auf Jehovah, der auch in den Stunden „wo er sich alleine anfühlte“ da war! Bitte schau du auf dein Leben, und notiere einmal alle Momente, wo Jehovah in deinem Leben aktiv für dich gestritten hat – und konzentriere dich wie Jakob auf diese Zeit : ER ist der Fels, der wahre Gott, der unsere Anbetung verdient hat – und der ein persönliches Verhältnis haben möchte ( und keine Religion)!

„Wenn jemand am Ende ist und Hunger nach Gott hat“

Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden Jehova loben, die ihn suchen; euer Herz lebe immerdar.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 22,26

Die Armen sollen sich sattessen; die nach dir, HERR, fragen, sollen Loblieder singen; immer möge es ihnen gut gehen!
Gute Nachricht

Essen sollen Demütige und satt werden; / Preisen werden Jahwe, die ihn suchen: / „EuerHerz soll sich laben auf ewig!“ (Der aus seinem Todesleiden Errettete bringt nach seinem Danklied (V.24-25) auch ein Dankopfer dar, wozu er die Demütigen, die irdisch und geistlich Armen, einlädt. V.27c ist gleichsam der Segenswunsch des Gastgebers an seine und Jahwes Gäste, und der Wunsch will 
Ludwig Albrecht

 Die sich vor ihm beugen, dieessen sich satt. / Die ihn suchen, die loben Jahwe. / Für immer lebeeuer Herz auf!
NeÜ

Die Sanftenwerden essen und satt werden. DieJehova suchen, werden ihn preisen. Mögt ihr für immer leben.
Neue Welt 2018

 Die Sanftmütigen werden essen undgesättigtwerden; Die ihn suchen, werden Jehova preisen. Möge euer Herz immerdar leben.
Neue Welt Bi12

Wenn jemand am Ende ist und Hunger nach dir hat, zeigst du dich ihm, und du machst ihn wieder satt.
Volxbibel

Die Elenden sollen essen. Dies bezieht sich auf eine damals übliche Sitte. Mit den Opfern pflegte nämlich ein Gastmahl verbunden zu sein. David verspricht nun ein solches Mahl, das zugleich eine Übung der Liebe und ein Zeugnis derselben sein soll. Und schließlich sind ja auch nur solche Opfer, die mit Güte und Mitleid verbunden sind, Gott lieb und angenehm. Sonst sind alle heiligen Handlungen, mit denen die Menschen Gott zu dienen vorgeben, mit allem ihrem Glanz und Aufwand nur Dunst. Indessen wird David nicht bloß versprechen wollen, dass er etwas ausgeben werde, um die Armen und Hungrigen zu speisen. Dass sie essen und satt werden sollen, sagt er auch noch aus einem anderen Grunde: es wird ihnen dies zum Trost dienen, und ein freudiger Sinn wird wieder bei ihnen einziehen. Denn bei solchem Mahle schauten sie wie in einem Spiegel die Güte Gottes, die sich allen Unglücklichen darbietet; das war ein unglaublicher Trost, der den Schmerz über alle Leiden linderte. Deshalb heißt es weiter: und die nach dem Herrn fragen, werden ihn loben. Ist auch schon die bloße Sättigung ein Grund zur Dankbarkeit, so wird doch hier ohne Zweifel der eigentliche Zweck des Opfers angegeben, wie der Schluss des Verses noch deutlicher ersehen lässt: euer Herz soll ewiglich leben. Eine Mahlzeit allein würde doch nicht genügen, um die Herzen für ewig zu beleben. Das vermag allein die Hoffnung, die wir daraus schöpfen, dass Gott unser Helfer ist. Denn mit Recht bezogen alle Frommen die Erlösung dieses einen Menschen auch auf sich. Daraus folgt, dass diese Lobpreisungen bei den Dankopfern auch zur Belebung der Hoffnung dienten. Da aber die Heuchler sich mit toten äußerlichen Handlungen begnügten, so beschränkt David diese rechte Ausübung auf die wahren und heiligen Israeliten, die nach dem Herrn fragen und ihn suchen. Denn eben dies ist das sichere Kennzeichen der Frömmigkeit. Die Väter unter dem Gesetz wurden also durch diese heiligen Mahlzeiten für das geistliche Leben gestärkt. Diese Wirkung zeigt sich aber in noch stärkerem Maße beim heiligen Abendmahle, wenn nur die, die daran teilnehmen, den Herrn aufrichtig und von Herzen suchen.

Jean Calvin, – Aus dem Psalmenkommentar

Dann rief der Psalmist die Versammlung dazu auf, den Herrn mit ihm zu preisen, weil er nicht den Bedrängten (den Psalmisten, der gelitten hatte) verachtete, sondern auf sein Rufen um Hilfe gehört (vgl. V. 2-3 ) und sein Gebet erhört hatte. Aufgrund dieses Lobes sagte David, daß er sein Gelübde erfüllen würde, und er ermutigte die Versammlung, mit ihm den Herrn zu preisen. Darüber hinaus ermutigte er das Volk, am Gebet festzuhalten ( euer Herz soll ewiglich leben bedeutet „nicht aufzugeben“; vgl. „Herz“ in V. 15 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar


Lerne auch du Gott richtig kennen, indem du regelmäßig in seinem Wort liest! Fange am besten vorne an und lese jeden Tag einen Teil der Bibel. Wenn auch beim ersten Lesen der Bibel nicht gleich alles verständlich erscheint – auch beim 30.igsten oder 50igsten lesen der gesamten Bibel werden wieder neue Aspekte und neue Gedanken auftauchen! Die Bibel ist das einzigste Buch, dass mir bekannt ist, indem man immer und immer wieder von vorn anfangen kann zu lesen und immer wieder neue Gedanken findet. Vorraussetzung ist aber „Hunger nach Gott“ – denn wer IHN ablehnt, wird die Bibel langweilig und widersprüchlich finden!
Meine Einladung gilt noch immer: nutze die Blog-funktion von jehovah-shammah.de, um deine Gedanken aufzuschreiben und mit anderen zu teilen!

„Dann werden sie sich endlich voll nach dir sehnen.“

Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jehova, suchen!

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 83,16

Treib ihnen die Schamröte ins Gesicht, damit sie anfangen, nach dir, HERR, zu fragen!
Gute Nachricht

Laß Beschämung ihr Antlitz bedecken, auf daß sie nach deinem Namen fragen, o HERR!
Menge

Lass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigen, damit sie dich suchen und nach deinem Namen fragen, o HERR.
Neue Genfer

Füll‘ ihr Angesicht mit Schmach, damit sie deinen Namensuchen, Jehova!
de Wette

Bedecke ihr Gesicht mit Unehre, damit man nach deinem Namen sucht, o Jehova.
Neue Welt 2018

Lass sie zum Spott werden, dass sie anfangen, Herr, nach deinem Namen zu fragen.
Neues Leben

Lass es ihnen peinlich sein, dass sie rot werden, sich schämen. Dann werden sie sich endlich voll nach dir sehnen.
Volxbibel

V. 14 bis 18. Gott, mache sie usw. Gegenüber dem unerträglichen Übermute der Gottlosen, die sich anschicken, die Gemeinde zu verderben, bittet der Psalmist Gott, er möge sie zuschanden machen, da ja ihre Frechheit nicht eher nachlässt, als bis sie bestürzt und schmählich betrogen am Boden liegen. Wenn nun der Psalmist sagt, dass es auf diese Weise dazu kommen werde (V. 17), „dass sie nach deinem Namen fragen müssen“, so ist darunter nach meiner Meinung nicht die Bekehrung zu verstehen, wenn auch der erste Schritt zur Umkehr damit geschieht, dass die Menschen unter demütigenden Züchtigungen sich beugen. Der Prophet redet vielmehr einfach von einer erzwungenen und knechtischen Unterwerfung, wie etwa die eines Pharao. Es kommt ja oft vor, dass die Gottlosen, durch Missgeschick gebeugt, dem Herrn für einen Augenblick die Ehre geben. Aber nicht lange geht es, so lassen sie sich von ihrem Wahnwitz wieder fortreißen und verraten damit, dass sie nur geheuchelt haben, und die in ihrem Herzen verborgene Wildheit kommt wieder zum Vorschein. Durch die Schläge sollen also die Gottlosen dahin gebracht werden, dass sie, wenn auch widerwillig, Gott anerkennen, damit wenigstens ihre Raserei, die sonst zu Zeiten der Straflosigkeit immer hervorbricht, gefesselt und in Zucht gehalten werde. Das geht noch deutlicher aus dem nächsten Vers hervor, wo die Bitte des Psalmisten unverhohlen auf den endgültigen Untergang jener Leute zielt. Das würde zu einer Züchtigung, die noch Raum zur Buße ließe, schlecht stimmen. Der Sänger häuft nicht ohne Grund so viele Ausdrücke ähnlichen Sinnes, teils weil die Gottlosen in ihrer unbotmäßigen Art auch nach wiederholten Züchtigungen sogleich wieder neue Kräfte und Antriebe schöpfen, teils weil wir von nichts so schwer zu überzeugen sind, als dass Leute, die soeben noch im höchsten Wohlbefinden fröhlich und ausgelassen sind, in kurzem untergehen werden. Das aber kommt daher, weil wir nicht genug einsehen, welch eine furchtbare, göttliche Rache derer wartet, welche die Gemeinde Gottes unterdrücken.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Ps 83:14-17

Der Psalmist bat, daß Gott sie doch wie verwehendes Gras und Spreu (vgl. Ps 1,4 ) machen möge, also unstet und der Verfolgung ausgesetzt, und daß Gott sie selbst hart verfolgen möge, wie Feuer einen Wald auf einem Berg verzehrt. Asaf wünschte, daß Gottes Zorn wie ein Sturm sein möge, vor dem die Feinde nicht entfliehen könnten. Diese Niederlage sollte sie beschämt werden lassen und viele dazu bringen, sich zum Herrn zu kehren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

10–19 Der Sänger will Bestrafung, aber er hat ein überraschendes letztes Ziel: Die Feinde sollen Gott erkennen, die Hasser sollen den Frieden Gottes erleben und erfahren (V. 17b bis 19). Diese Gebetswünsche darf man bei allem anderen nicht überhören. Und tatsächlich hat Gott ja immer wieder die Feinde seines Volkes (Israel) zerschlagen, und gerade heute erlebt das Volk der Juden eine wunderbare Rechtfertigung seines Gottes. Der Sänger ist auch hier jedem falschen Fluchen fern, er betet ja, aber er weiß noch nichts von der Bergrede Jesu, die uns lehrt, auch Feinde und Hasser (Gottes) zu lieben und für sie zu beten.

Die Bibel mit Erklärungen

14–17. Mit dem Gott im Glauben bindenden אֱלֹהַי beginnt die Niederdonnerung von neuem. גַּלְגַּל (v. גָּלַל volvere) bed. Rad und Wirbel, wie er beim Umschlagen des Windes zu entstehen pflegt, dann auch was im Wirbel umgetrieben wird Jes. 17, 13.2 קַשׁ (v. קָשַׁשׁ قشّ aridum esse) sind die trockenen Getreidehalme, sei es als stehen gebliebene oder, wie hier, als Strohhalme auf der Tenne und auf dem Felde. Gleich einem schnell um sich greifenden, alles erfassenden Brande, welcher Waldungen wegbrennt und bewaldete Berge wegsengt, so daß nur die kahlen Kegel stehen bleiben, soll sie Gott im Sturmeswetter seines Zorns vor sich hertreiben und überrumpeln. Das Bild v. 15 wird von Jesaia 10, 16–19 ausgemalt; לִחֵט wie Dt. 32, 22. In dem Nachsatz v. 16 waudelt sich das Bild in ein verwandtes: der Zorn ist Glut (חרון) und Hauch (נשׁמה Jes. 30, 33) zugleich. In 17b tritt zu Tage, worauf die Endabsicht dieser Fluchworte geht: darauf daß alles, es sei willig oder gezwungen, dem Gotte der Offenbarung die Ehre gebe. Auf dieses Ziel hin gerichtet wiederholt sich die Apprecation noch einmal in dem tetrastichischen Abgesang.
V. 18–19. Der Wunsch geht dahin, daß sie mitten im Untergang die Gnade Jahve’s als ihre einzige Rettung ergreifen mögen: erst müssen sie zunichte werden und nur wenn J. die Ehre gebend werden sie nicht gar vernichtet. Neben אַתָּה 19a stellt sich שִׁמְךָ als zweites Subj. (vgl. 44, 3. 69, 11). Im Hinblick auf 17b hat וְיֵֽדְעוּ (wie 59, 14) nicht bloß den Sinn strafrichterlichen Verspürens; die Erkenntnis zum Heil ist nicht ausgeschlossen. Das vom D. herbeigewünschte Ende der Geschichte ist dies, daß Jahve, daß der Gott der Offenbarung (שׁמך) im Bewußtsein der Völker der Allerhabene wird.

Keil & Delitzsch – Biblischer Commentar über das Alte Testament

Die Verwirrung der Pläne der Feinde wird dazu führen, dass sie Gottes Namen und seine Vorherrschaft über die Erde erkennen. Wie in Ps. 82, das Thema von Ps. 83 ist Gottes Vorherrschaft über alle Nationen. Vgl. Pss. 47: 2; 97: 9.

Die jüdische Studienbibel

Also das Endziel ist nicht, dass ich alle Menschen gleich liebe, sondern dass SEIN Name von allen gesucht wird! Da merkt man dann den Unterschied, zwischen denen, die für „ihr Land“ oder „ihre Stadt“ beten, und denen, die gemäß dem „Vater unser“ für „seinen Namen“ beten – und dies ist leider momentan ein gewaltiger Unterschied!
Wofür betest du?

„Thron der Gnade“

Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes, so laßt uns das Bekenntnis festhalten;
denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde.
Laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.

Elberfelder Bibel 1905 – Heb 4,14–16

Weil wir nun aber einen großen Hohenpriester haben, der den ganzen Himmel ´bis hin zum Thron Gottes durchschritten hat – Jesus, den Sohn Gottes –, wollen wir entschlossen an unserem Bekenntnis zu ihmk festhalten. Jesus ist ja nicht ein Hoherpriester, der uns in unserer Schwachheit nicht verstehen könnte. Vielmehr war er – genau wie wir – Versuchungen aller Art ausgesetztl, ´allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass er ohne Sünde blieb.
Wir wollen also voll Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten, damit er uns sein Erbarmen schenkt und uns seine Gnade erfahren lässt und wir zur rechten Zeit die Hilfe bekommen, die wir brauchenm.

Neue Genfer Übersetzung_2013 – Heb 4,14–16

Leute, wir haben den besten Priester, den es gibt, Jesus! Er ist durch den Himmel gezogen, er ist der Sohn von Gott! Lasst uns ganz nahe bei ihm sein und uns vor allen Leuten radikal zu ihm bekennen.
Dieser höchste Priester, den es gibt, versteht uns, er weiß, was es bedeutet, auf dieser Welt zu leben, er war selbst da! Er ist aber bei keiner Versuchung schwach geworden, er hat es gepackt!
Wir können ohne Angst zu Gott kommen, er liebt uns! Bei ihm bekommen wir alles, was wir brauchen und wann wir es brauchen, nämlich seine Liebe und seine Zuwendung.

VolxBibel – Heb 4,14–16

Hb 4,16 προσερχώμεθα Konj. -έρχομαι, adhortativer Konj. (A254), iter. (A226). παρ-ρησία (< πᾶν + ῥῆσις [das] Reden) Redefreiheit; Freimütigkeit; Zuversicht; μετὰ παρρησίας mit/voll Zuversicht. ὁ θρόνος τῆς χάριτος der Thron der Gnade (gen. pertinentiae, A152ff), d. h. der Thron Gottes, wo durch Jesus Gnade erlangt wird. λάβωμεν Aor. Konj. λαμβάνω. ἔλεος7 Barmherzigkeit, Erbarmen. εὕρωμεν Aor. Konj. εὑρίσκω. εἰς zu/für (B 4e). εὔ-καιρος11 rechtzeitig. βοήθεια Hilfe.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

An dieser Stelle kündigt sich jedoch an, daß die Priesterschaft Jesu in der weiteren Folge des Briefes zum Gegenstand ausführlicher Erörterungen wird. Zunächst liegt dem Verfasser allerdings daran, seinen Lesern die praktische Relevanz dieses Gedankens klarzumachen, indem er sie ermahnt, „am Glauben festzuhalten“. Sie müssen wissen, daß die Priesterschaft ihres Herrn ihnen alles erschließt, was sie brauchen.

Ihr Hoherpriester war überall da gewesen, wo auch sie sind, und war versucht worden … in allem, wie sie selbst. Auch wenn er, anders als sie, ohne Sünde war (vgl. Hebräer 7,26; 2Kor 5,21; 1Joh 3,5) und seinen Versuchungen niemals erlag (was seiner Gottheit widersprochen hätte), so war er ihnen als Mensch doch wirklich ausgesetzt (wie ein unbeweglicher Fels die anstürmende Gewalt des Meeres spürt), und darum kann er mitleiden (sympathEsai) mit unserer Schwachheit. Man kann in der Tat argumentieren – was auch geschehen ist -, daß nur jemand, der der Versuchung widerstanden hat, ihre ganze Gewalt kennen kann. Deshalb hat der Sündlose eine stärkere Fähigkeit zum Mitgefühl, als jeder Sünder es für seinen Nächsten haben kann.

Mit einem solchen Hohenpriester können die Christen hinzutreten mit Zuversicht (parrEsias; vgl. Hebräer 3,6;10,19.35 ) zu dem Thron der Gnade. In einem Text voller schöner und ergreifender Wendungen muß der Begriff „Thron der Gnade“ nichtsdestoweniger besonders im Gedächtnis haften.
Diese Vorstellung von der Gegenwart Gottes, zu der die bedrängten Christen zu jeder Zeit ihre Zuflucht nehmen können, bringt in einzigartiger Weise die Herrschermacht dessen, dem sie sich nähern (sie treten vor einen „Thron“), und seine Güte zum Ausdruck. Bei einer solchen Begegnung mit Gott können die Christen mit Sicherheit darauf hoffen, daß sie Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn sie Hilfe nötig haben.
Hebräer

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord

Unser barmherziger Hoherpriester (Heb 4,14-16)

Schon in Heb 2,17 ist Jesus als »ein barmherziger und treuer Hoherpriester« vorgestellt worden, und unser Verfasser hat früher durch einen Vergleich mit Mose die Treue Jesu erhellt (Heb 3,1-6). Es bleibt noch übrig zu erklären, in welchem Sinne Jesus Christus ein barmherziger Hoherpriester genannt werden kann.

Heb 4,14:

»Weil wir den einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschnitten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.«

Eingangs appelliert der Verfasser an den Glauben, den er mit seinen Lesern teilt, den Glauben nämlich, in Jesus Christus »einen großen Hohenpriester« zu haben. Das hebr. Wort für »Hohepriester« hat schon die Bedeutung eines »großen Priesters«. Dadurch, dass er den ungewöhnlichen Ausdruck »einen großen Hohenpriester« benutzt, betont unser Verfasser, dass das hohepriesterliche Amt Christi alle Analogien überragt. Während der irdische Hohepriester nur den Vorhang des Tempels durchschreitet, hat Jesus Christus »die Himmel durchschritten«, um im himmlischen Allerheiligsten zu dienen. Wir haben an die Himmelfahrt Christi zu denken, wobei er »sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat« (Heb 1,3). »Die Himmel« bezeichnen die Sphären, die uns sündige Menschen vom heiligen Gott trennen. Jesus hat sie aber stellvertretend »durchschritten« und befindet sich jetzt im wahren Heiligtum. Dabei hat er getan, wozu kein anderer Hohepriester im Stande war: uns einen freien Zugang zu Gott zu schaffen (vgl. V. 16). Dies verleiht dem Appell seine Eindringlichkeit: »Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.« Es ist hier nicht an ein Bekenntnisformular zu denken, sondern vielmehr an unseren Glauben an Jesus Christus. Es geht darum, auf Jesus zu achten (Heb 3,1), an der Freimütigkeit (Heb 3,6), am Glauben (Heb 3,14) sowie an der Hoffnung (Heb 6,11) festzuhalten.

Heb 4,15:

»Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.«

Ungeachtet seiner Erhabenheit lässt Jesus aber seine Brüder nicht im Stich, deren Natur er teilhaftig geworden ist (vgl. Heb 2,14); denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit,. Dadurch, dass Jesus »in allen Dingen seinen Brüdern gleich« wurde, kann er wahres Mitgefühl mit ihnen haben. Dass Jesus Mitleid mit unsrer »Schwachheit« (nicht Sünde!) zu haben vermag, wird im Griechischen mit einem Wort ausgedrückt, das auch in unserer Sprache angewandt wird: Sympathie. Jesu »Sympathie« deckt aber nicht nur eine emotionelle Beteiligung, sondern vielmehr eine existentielle Realität: Er kennt unsere Lage. Es ist davon die Rede, dass er unsere Schwachheit kennt und sie mit uns trägt. Im Gegensatz zum stoischen Ideal der Gleichgültigkeit der Götter gehört es zum Herzstück des christlichen Glaubens, dass Gott uns versteht. Durch sein großes Erbarmen hat er uns seinen Sohn gegeben, der uns in der Anfechtung hilft.

Auch Versuchungen sind Jesus nicht unbekannt. Im Gegenteil – er ist »in allem versucht worden wie wir« (vgl. Heb 2,18). In seinem Leben auf Erden wurde er versucht und auf die Probe gestellt (vgl. Mt 4,1-11; 26,36-46; Lk 22,28). Aber was ihm auch angetan wurde, er blieb dem Ziel treu, das Gott ihm gesteckt hatte. Jesus wurde zwar versucht, aber wo wir Menschen in unserer Gebrechlichkeit zu Fall kommen, da bewährte er sich und gewann den Sieg.

Es geht um die konkrete Versuchung der Gemeinde, dem Leiden entgehen zu wollen und dadurch ungehorsam zu werden. So war auch Jesus »versucht«, den Tod zu vermeiden. Das Leiden war für ihn keine Selbstverständlichkeit, sondern mit bewusstem Gehorsam hat er die Versuchung überwunden (vgl. Heb 5,7-8) und die Aussage bestätigt, dass er »ohne Sünde« war. In Einklang mit den übrigen ntl. Zeugen betont unser Verfasser die Sündlosigkeit Jesu Christi (vgl. Joh 8,46; 2Kor 5,21; 1Petr 2,22; 1Joh 3,5).

Heb 4,16:

»Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.«

Weil unsere Versuchung Jesu Versuchung gleicht, sollten wir »mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade hintreten«. Während im Alten Bund nur die Priester sich dem Heiligen nähern durften, begegnet uns hier eine Aufforderung, vor Gott hinzutreten, die jedem Gemeindeglied gilt. Der Thron Gottes wird »Thron der Gnade« genannt, weil die Gnade von seinem Sitz ausgeht. Auf Grund des Versöhnungswerkes Christi ist der Thron Gottes zum »Gnadenstuhl« (so Luther; Röm 3,25) geworden. Es ist also auf Jesus Christus zurückzuführen, dass wir vertrauensvoll zum Himmel aufsehen dürfen; denn er tritt vor Gott für uns ein (vgl. Heb 7,25; 8,1).

»… damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden.« »Barmherzigkeit und Gnade« sind ein beliebtes Wortpaar im NT (vgl. 1Tim 1,2; 2Tim 1,2; 2Joh 1,3), aber das Entscheidende ist, dass die bußfertigen Sünder diese Güter eben »zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben«, erwarten dürfen. Gerade in Zeiten der Versuchung und der Verfolgung ist es bedeutsam, den Weg des Betens zu gehen. Diesen Weg dürfen wir allezeit beschreiten, nicht zögernd und ängstlich, sondern mit großer Freimütigkeit. Dann wird Gott uns auch auf Jesu Fürbitte hin Kraft zum Durchhalten schenken. Aber fleißig sein im Gebet, dass uns auch geholfen wird, ehe es zu spät ist (vgl. Heb 3,13)!

Vorschlag zur Bibelarbeit über Hebräer 4,14-16

Einleitung

a) Wir informieren uns über Amt und Aufgabe des Hohepriesters in Israel (Konkordanz und Bibellexikon).

b) Wir lesen Matthäus 4,1-11 . Worin bestand die Versuchung Jesu?

c) Was sagt die Bibel über die Sündlosigkeit Jesu?

Durchführung

Thema: Der Sohn ist unser Hoherpriester

Einleitung

Jesus Christus ist Hoherpriester. In ihm kommt das atl. Amt zur eigentlichen Erfüllung. Dieses Amt hat keinen Selbstzweck, sondern einen Für-Zweck: Er tat und tut alles für uns.

Er schafft den Zugang zu Gott

Jesus wird großer Hohepriester genannt, Er überragt alle Träger dieses Amtes. Er hat den Zugang zu Gott selbst geöffnet. Der Hohepriester Israels durfte einmal im Jahr in das Allerheiligste des irdischen Tempels, um für die Sünden des Volkes-Versöhnung zu erbitten. Jesus hat die Himmel durchschritten. Er ist im Allerheiligsten des Himmels und wirkt Versöhnung. Er ist der göttliche Hohepriester. Er selbst ist der Versöhner, das Opfer; er ist der, der auf dem Gnadenstuhl sitzt. Der Vorhang im Tempel zerriss. Das irdische Allerheiligste ist offen, hat ausgedient. Der Himmel steht uns jetzt offen. Jesus hat ihn für jeden, der glaubt, geöffnet. Wer sich zu ihm bekennt, empfängt die Versöhnung. In Jesus, im vertrauenden zugreifenden Glauben an ihn, haben wir Gemeinschaft mit Gott dem Vater. Jesus öffnet für uns den Heimweg. »Heut schließt er wieder auf die Tür …« Das Christuslob ist die einzig angemessene Antwort auf das Christushandeln. Christlicher Glaube ist Christusglaube. Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne Christuserkenntnis.

Er steht uns bei

Der große Hohepriester im himmlischen Heiligtum ist uns nicht fern. Er ist unseren Leiden und Schwachheiten nicht entrückt. Er hat alles selbst durchlebt und durchlitten. Seine ganze Sympathie (so der griech. Begriff Wörtlich) gilt uns. Er hat mit uns gelitten, ist uns, seinen Brüdern gleich geworden. Er war versucht wie wir, von der ersten Stunde seines Auftretens an, bis zum Kreuz: »Bist du Gottes Sohn so steig herab.« Der Satan: »Ich will dir alles geben.« Das ist die teuflische Versuchung: Sei fromm und gerecht, sei Gottes Sohn – wie könnte der Satan das leugnen? -, aber setze deine Kraft für dich ein. Mach aus Steinen Brot, zwing die Menschen zur Anerkennung. Geh herunter vom Kreuz und mache dem Leiden ein Ende. Doch ohne Sünde – Jesus will nichts für sich. Die Grundsünde, die Eigensucht, hat keinen Ansatzpunkt bei ihm. Er sucht die Ehre des Vaters als gehorsamer Sohn. Seine ganze göttliche Macht setzt er für uns ein. Das ist Erweis seiner Sündlosigkeit. Jesus ganz für dich – das ist Mitte des Evangeliums.

Er lädt uns ein zur Gnade

Gott versteht uns in Jesus Christus; er steht nicht fremd zu uns. Das unterscheidet das Evangelium von allen Religionen. Jesus hat die Versuchung durchlitten und gesiegt. Dort im Garten Gethsemane ist die Versuchung, das Leiden zu umgehen. Der Sohn bleibt gehorsam. Das ist Versuchung der Gemeinde Jesu, damals wie heute, dem Leiden um Jesu willen auszuweichen. Was können wir auch tun? Wir versagen im Leiden. Doch: herzutreten zum Thron der Gnade, das dürfen wir. Dort sitzt der, der selbst das alles durchkämpft und gesiegt hat. Er will uns Kraft geben, eben im Leiden. Er gibt seine Kraft, wo und wann wir Hilfe nötig haben. Und die haben wir nötig. Niemand kann aus Eigenem für Jesus stehen oder gar leiden. Er muss uns mit seiner Barmherzigkeit durchbringen. Und er will und wird es tun. Wenn wir kommen.

Schluss

Wir dürfen herzutreten, das meint die überwältigende Möglichkeit des Gebetes. An deinem Beten werden dein Vertrauen und deine Hilfsbedürftigkeit erkannt.

Edition C


Wer ist also der geistige Leiter seines Volkes? Nur durch wen kommen wir zum Vater? Welche Schritte sind nötig um zum Vater zu kommen – auch wenn der Vorhang nun entfernt ist?

Grundnahrungsmittel – täglich?

Ich bin das Brot des Lebens.
49 Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben.
50 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf daß man davon esse und nicht sterbe.
51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, daß ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.

Elberfelder Bibel 1905 – Joh 6,48–51

48 Ich selbst bin das Brot, das euch dieses Leben gibt! 49 Eure Vorfahren haben in der Wüste das Manna gegessen und sind doch alle gestorben. 50 Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben. 51 Ich selbst bin dieses Brot, das von Gott gekommen ist und euch das Leben gibt. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Dieses Brot ist mein Leib, den ich hingeben werde, damit die Menschen leben können.«

Hoffnung für Alle – Joh 6,48–51

Ich bin das Brot, das euch dieses Leben geben kann.
(49) Eure Vorfahren haben dieses Manna in der Wüste gegessen, aber irgendwann sind sie doch alle gestorben.
(50) Dieses Brot, das ihr hier vor euch seht, kommt direkt aus dem Himmel. Alle, die davon essen, werden nie mehr sterben!
(51) Ich bin das Brot, das Leben gibt, und das kommt aus dem Himmel. Alle, die von diesem Brot essen, werden ewig leben. Dieses Brot ist mein Körper, der wird für euch wie ein Schuldschein eingelöst. Das tue ich, damit diese Welt leben kann.“

VolxBibel

In diesen beiden Versen faßte Jesus seine Lehre zusammen. Sie ist abermals durch die Wendung „wahrlich, wahrlich, ich sage euch“ unterstrichen (vgl. auch V. 26.32.53). Die Verbform wer glaubt ist im Griechischen ein Partizip Präsens – damit ist ausgedrückt, daß derjenige, der bleibendes, festes, unerschütterliches Vertrauen in Gott setzt, ein Gläubiger ist und das ewige Leben bereits jetzt, in der Gegenwart, und für immer besitzt. Nochmals wiederholte Jesus: Ich bin das Brot des Lebens (vgl. den Kommentar zu V. 35).

Joh 6:49-50
Das Manna in der Wüste stillte nur ein einziges, bestimmtes Bedürfnis. Es ermöglichte für begrenzte Zeit das physische Überleben. Allmählich wurde es den Israeliten zuwider, und schließlich starben sie. Jesus ist ein anderes Brot. Er ist vom Himmel und bringt das Leben. Wer von diesem Brot ißt, wird nicht sterben.

Joh 6,51
Was bedeutet es aber nun genau, Jesus, das lebendige Brot, zu essen? Viele Exegeten sind der Ansicht, daß Jesus damit auf das Herrenmahl anspielte. Tatsächlich läßt sich das hier Gesagte durchaus auf seinen Tod und das Herrenmahl beziehen. Doch da das letzte Abendmahl erst ein Jahr nach den in diesem Kapitel berichteten Ereignissen stattfand, sollte das Essen seines Fleisches und das Trinken seines Blutes an dieser Stelle nicht im Sinne eines Sakraments aufgefaßt werden. Das „Essen“ des lebendigen Brotes ist eine Redefigur, die, wie die anderen Metaphern – zu ihm zu kommen (V. 35), auf ihn zu hören (V. 45) und ihn zu sehen (V. 40) – einfach bedeutet, an Jesus zu glauben. Von diesem Brot zu essen, heißt, ewig zu leben (vgl. V. 40.47.50.54.58). Jesu Aussage über das Brot des Lebens wird noch weiter ausgeführt: nicht nur der Vater gibt das Brot (Jesus), sondern auch Jesus selbst gibt es den Menschen. Dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. Der Opfertod des Lammes Gottes bringt die Rettung (Joh 1,29). Durch Jesu Tod gewann die Welt das Leben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Vers 48 wiederholt schlicht die Aussage von Vers 35:

»Ich bin das Brot des Lebens.« Gerade die lehrhafte und missionarische Wiederholung bestimmter Sätze wie:

Wer glaubt, hat das »ewige Leben«, »Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage«. »Ich bin das Brot des Lebens« konzentriert die Aufmerksamkeit der Hörer auf das Wesentliche und macht zugleich deutlich, dass Jesus die Wahrheit auch dann nicht versteckt, wenn er angegriffen wird.

Die Verse 49 und V. 50 vollziehen eine sehr anschauliche Gegenüberstellung des Wüstenmanna und des messianischen Brotes. Wieder erstaunt, wie rational und überlegt Jesus um die Zustimmung der Juden wirbt. Vom Wüstenmanna sagt Jesus:

»Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.« Darauf haben die Juden selbst in Vers 31 Bezug genommen. Für beide, für Jesus und für die pharisäischen Schriftgelehrten von Kapernaum, handelt es sich dabei um wirkliche Geschichte. Für beide ist diese Exodus -Geschichte grundlegend und zugleich eine typische Vorschaltung der messianischen Zeit. Dasselbe gilt noch für Paulus (1Kor 10,1-11). Allerdings müssen die Schriftgelehrten nach der Meinung Jesu andere Konsequenzen ziehen, als sie es bisher taten. Um dies zu verdeutlichen, redet er von »euren Vätern«. Aber ist diese Wendung nicht zugleich ein spürbarer Hinweis auf die fatale Ähnlichkeit, die sie mit ihren »Vätern« haben (vgl. Mt 23,30ff.; Apg 7,52ff.)? Und droht ihnen dann nicht in der Messiaszeit ein ähnliches Geschick wie ihren Vätern? Jedenfalls »sind« diese trotz der wunderbaren »Manna«-Speisung »in der Wüste gestorben« – wegen ihres Ungehorsams und Unglaubens (4Mose 14,21ff.; 5Mose 1,32ff.).

Und so viel ist absolut deutlich:

Das »Manna« konnte kein ewiges Leben geben! Deshalb brauchen sie jetzt nicht (gegen V. 34 !) das Wüstenmanna, sondern das neue, messianische Himmelsbrot. Jesus erklärt es so:

»Das ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt:

Man isst von ihm und stirbt nicht.« Insofern es »vom Himmel herabkommt« hat es eine Vorschattung und Parallele beim Manna (vgl. 2Mose 16,4), und insofern man von »ihm essen« muss, besteht noch einmal eine solche Parallele. Aber an einer Stelle gibt es keine Parallele mehr:

»Man stirbt nicht«, wenn man das neue Brot isst, d. h. man erhält dadurch das ewige Leben. Mit Recht bemerken die Ausleger, dass von Vers 49 an das Stichwort »essen« eine zunehmende Bedeutung gewinnt.

Damit stehen wir vor Vers 51, dem Schlussvers des zweiten Redeabschnitts in Johannes 6. Zunächst dient er der Wiederholung:

»Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist« (vgl. V. 33.35.38.41.48). »Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben« (vgl. V. 35.47.50). Der Ausdruck »das lebendige Brot« macht allerdings noch anschaulicher, dass es sich um eine Person und nicht um eine Sache handelt, und dass diese Person Leben vermittelt. Nun bringt aber Vers 51 über diese Wiederholung bzw. Abklärung hinaus ein neues Element. Dieses neue Element liegt in dem Schlusssatz:

»Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.« Schon das äußere Verständnis ist nicht ganz leicht. Eine Gruppe von Handschriften überliefert den Satz so:

»Und das Brot, das ich für das Leben der Welt geben werde, ist mein Fleisch.« Wieder andere Handschriften haben:

»Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt« (ebenso der Luthertext). Für das innere Verständnis des Satzes sind vier Beobachtungen wichtig:

Edition C
  1. Jesus spricht von der Zukunft (»geben werde«) 2. Er ist Geber (»das Brot, das ich geben werde«) und Gabe (»mein Fleisch«) zugleich. 3. Er will nicht nur für Israel handeln, sondern »für das Leben der Welt«, also der Heiland der Welt sein (vgl. Joh 4,42).
  2. Zentrale Bedeutung hat sein »Fleisch«, d. h. seine körperlich -ganzheitliche Lebenshingabe. Im Moment muss dies für die Juden ein Rätselwort sein. Erst die Passion rückt unsern Vers in das heilste Licht. Zwei wichtige Beziehungen lassen sich aber jetzt schon entdecken. Die eine ist die Beziehung zum Prolog, vor allem zu Joh 1,14:

»Das Wort ward Fleisch.« Weil der Gottessohn »Fleisch« wurde, kann er jetzt sein Fleisch »für das Leben der Welt«, d. h. zur Ermöglichung des ewigen Lebens für alle Menschen, hingeben. Sachlich steht also Johannes 6,51 ganz nahe bei Matthäus 20,28 und Markus 10,45. Die andere ist die Beziehung zum Abendmahl. Zwar steht das Hauptwort »Fleisch« in keinem der synoptischen oder paulinischen Abendmahlsberichte. Dafür begegnet uns dort das sachlich engstens verwandte Hauptwort »Leib« (vgl. Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,19; 1Kor 11,24), und zwar als Deutewort für das Brot. Wenn Jesus in Johannes 6,51 ebenfalls das Brot als sein Fleisch deutet, merken wir:

Es geht sachlich um dieselbe Prophezeiung und Deutung seines Todes wie im Abendmahlsbericht. Deshalb nannte man Johannes 6,51ff. gelegentlich die »johanneischen Abendmahlsworte«. Die Verse 53-58 werden uns hier weiterführen.

Halten wir nur so viel fest:

In Johannes 6,51 kündigt Jesus seinen stellvertretenden Sühnetod an, der der ganzen Weit das ewige Leben verschaffen kann und das messianische »Brot des Lebens« ist.

Edition C

Womit „ernähere“ ich mich täglich? Ist das Christus-zentrierte Bibellesen meine tägliche Angewohnheit? oder eher youtube und FB?
Manchmal hat man den Eindruck, dass der wirkliche Fortschritt – nämlich eine Bibel besitzen und lesen zu können – heute gar nicht mehr von vielen wahrgenommen wird.
Meine Einladung gilt noch immer: fange damit an, die Bibel täglich zu lesen – und poste deine Erfahrungen, deine Entdeckungen und Fragen im Blog von jehovah-shammah.de !!!