Schlagwort: Bibel

Der Sinn von Heilung?

und aufspringend stand er und wandelte; und er ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott.

Elberfelder Bibel 1905 – Apg 3,8

mit einem Sprung war er auf den Beinen und ging umher. Er folgte Petrus und Johannes in den Vorhof des Tempels, lief umher, sprang vor Freude und dankte Gott mit lauter Stimme.

Gute Nachricht Bibel – Apg 3,8

Er sprang auf und konnte sicher stehen, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott.

Hoffnung für Alle – Apostelgeschichte 3,8

und er sprang auf, stand da und begann umherzugehen, und er trat mit ihnen in den Tempel ein, ging umher und sprang und pries Gott.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Apostelgeschichte 3,8

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ἐξ-αλλόμενος Ptz. -άλλομαι aufspringen; temp. (A291,1 Anm. 1). ἔ-στη Wz.-Aor. ἵσταμαι hier (fest) hintreten (B II1e), stehen können (Menge). περι-ε-πάτει Ipf. εἰσ-ῆλθεν Aor. -έρχομαι. περι-πατῶν Ptz. -πατέω, mod. ἁλλόμενος Ptz. ἅλλομαι springen; mod. αἰνῶν Ptz. αἰνέω loben, preisen; mod.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Schauen wir uns ersteinmal an, was in den Versen passiert: ein gewisser Mann sitzt auf dem Weg zum Tempel um zu betteln. Er erwartet NICHT geheilt zu werden, sondern dass Gott durch seine Mitmenschen ihm Spenden für den Tag gibt. Petrus und Johannes verantstalten auch KEINEN Heilungs“gottes“dienst – sondern wollen ,wie es ihre Gewohnheit ist, zu einer bestimmten Zeit im Tempel beten. Als der Mann geheilt ist, spendet er demjenigen Lob, der ihn geheilt hat – siehe oben! Nicht Petrus war in seinem Focus, sondern er jubelte GOTT zu! DAS war der Zweck dieses Wunders! Die Menschen, die zur Zeit des Gebets in den Tempel gingen, sollten durch dieses Wunder erfahren, welchen NEUEN WEG Gott vorgesehen hatte! Nicht der Heiler noch der Geheilte standen im Mittelpunkt sondern Jehovah!
Die Apostel heilten „im vorbeigehen“ und nicht in der gesonderten Versammlungen! Das Ziel war nicht die Gesundheit der vormals Kranken sondern die Verkündigung des Messias!

Apg 3,1
Offensichtlich waren im Tempel in Jerusalem verschiedene Zeiten für das Gebet festgesetzt: neun Uhr morgens, zwölf Uhr mittags und drei Uhr nachmittags. An dieser Stelle ist wahrscheinlich vom Nachmittagsgebet die Rede (vgl. Apg 4,3).
Apg 3,2
Die Beschreibung des von Geburt an Gelähmten, der täglich in den Tempel getragen wurde, macht deutlich, daß sein Zustand hoffnungslos war. Er war bereits über 40 Jahre alt (Apg 4,22) und wurde jeden Tag vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne (vermutlich das Osttor, das vom Vorhof der Heiden in den Frauenhof führte), gesetzt, um dort zu betteln.
Apg 3:3-11
Seine Wunderheilung durch Petrus und Johannes (V. 7) zog, in Verbindung mit der überschwenglichen Reaktion des Mannes (V. 8), eine überraschte (Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie) Menge an. Alles Volk lief zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, d. h. in den Säulengang, der die ganze Ostseite des Tempels entlang bis zum äußeren Hof verlief (vgl. Apg 5,12). Die Apostelgeschichte berichtet noch von zwei weiteren Heilungen Gelähmter (Apg 9,32-34; Apg 14,8-10).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gottes perfekte Zeitplanung
„Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte.
Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark, und er sprang auf, stand da und ging umher; und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, ging umher und sprang und lobte Gott.“
(Apostelgeschichte 3,1.7.8)

Mitten am Nachmittag in Jerusalem, gegen 15:00 Uhr, machten sich Petrus und Johannes auf den Weg hinauf zum Tempel. Es war die Stunde des Gebets. Gerade auch die ersten Christen wurden daran erkannt, dass sie oft und intensiv beteten und alles mit Gott besprachen und von Ihm abhängig lebten. Die Folgen davon waren große Kraft, tiefgehende Erweckungen und die Verherrlichung Gottes (s. Apg 1,14; 2,42.47; 4,24.31; 6,4.7; 12,5; usw.)!
Als sie am Tempel ankamen, wurde gerade ein Mann an die Pforte gebracht, der von Kindesbeinen an lahm war. Tagein, tagaus saß er dort, um Almosen zu empfangen, um damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Immer war er auf andere angewiesen!

Ein besonderer Tag
Doch der heutige Tag sollte ein ganz besonderer in seinem Leben werden: Gerade in dem Moment, als Petrus und Johannes in den Tempel eintreten wollten, entdeckte er sie und bat auch sie um ein Almosen.
Petrus und Johannes gingen voller Mitgefühl auf seine Bedürfnisse ein, doch Silber und Gold konnten sie ihm nicht geben. Aber das, was sie hatten und ihm gerne geben wollten, war viel wertvoller! Im Namen Jesus Christi, des Nazaräers, wurde er ein für allemal von seiner Krankheit geheilt. Er konnte jetzt aufstehen, gehen und springen, er war völlig gesund!
So wie es diesem Mann erging, geht es heute vielen Menschen – sie sind lahm von Kindesbeinen an: Sie sind Sünder vor dem lebendigen Gott und können sich selbst nicht retten. Sie sind kraftlos (s. Röm 3,23; 5,6). Ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus gehen sie ewig verloren.

Vierzig Jahre Wartezeit
Aus Apostelgeschichte 4,22 erfahren wir, dass dieser Mann mehr als 40 Jahre alt war, als er geheilt wurde. Wir könnten die Frage stellen, ob er denn in den vergangenen Jahren nie von Petrus und Johannes Notiz genommen hatte, als sie in den Tempel gegangen waren? Oder auch von dem Herrn Jesus selbst – hatte er Ihn denn nie gesehen? Wir wissen die Antwort nicht, doch Gottes Stunde zur Rettung dieses Mannes kam genau an diesem Tag. Jetzt wurde er geheilt und gerettet! Ein Wunder der Gnade Gottes geschah!
Bei all dem fällt auf, dass Gottes Wirken zur Heilung des Gelähmten auf eigenartige Weise mit dem Bemühen von Petrus und Johannes einhergeht. Petrus nimmt seine rechte Hand und hilft ihm auf, Gott selbst aber stärkt seine Glieder, sodass er aufstehen und umherspringen kann. Bei der Bekehrung eines Menschen ist es ähnlich: Wir sollen das tun, was wir tun können, um einen Menschen mit dem Evangelium zu konfrontieren, aber Gott selbst muss die Neugeburt bewirken (s. Joh 3,7).

Bleib in mir 2018

»Und ein Mann wurde getragen, der lahm war vom Leib seiner Mutter an, den setzte man täglich an das Tor des Heiligtums, das man „das Schöne“ nannte« (V. 2). Religiöse Zentren in aller Welt ziehen Leute an, die von der Frömmigkeit anderer leben. So ging es wohl auch jenem lahmen Bettler. Im Altertum gab es ja noch kein »soziales Netz«, das Glieder der Gesellschaft, die nicht für sich selbst sorgen konnten, auffing und trug. Wer sich nicht selbst versorgen konnte oder von der Familie versorgt wurde, musste elend zugrunde gehen. Fortschrittlicher als die Umwelt war da schon das Judentum. Gott hatte ja schon in alttestamentlicher Zeit der Volksgemeinde die Fürsorge für die Hilflosen (vor allem für Fremdlinge, Witwen und Waisen) besonders ans Herz gelegt (2 Mo 22,20-23 ! Vgl. auch die oftmaligen Mahnungen der Propheten, etwa Hes 22,7). So gab es vermutlich schon zur Zeit Jesu zwei Arten von Armenfürsorge in Palästina: die »Armenschüssel«, aus der täglich Speisen an durchziehende Arme verteilt wurden, und den »Armenkorb«, aus dem wöchentlich Speisen und Kleider an die Armen des jeweiligen Ortes verteilt wurden. Mehr als das zum Überleben dringend Notwendige war hier aber nicht zu holen. So ist es verständlich, wenn viele sich zusätzlich als Bettler betätigten. Unser »Lahmer« (der Text scheint anzudeuten, dass er nicht gelähmt war, sondern eher an einer Schwäche der Muskeln und Bänder litt, V. 7) durfte als körperlich Versehrter den Tempelbereich nur teilweise betreten. Als einem, der sich nicht selbst fortbewegen konnte, war ihm der Zutritt zum inneren Tempelbereich verboten. Darum hat er seinen Stammplatz am Nikanortor, das den Frauenvorhof vom Vorhof der Israeliten trennte und das am prunkvollsten ausgestattet war.

Lukas betont, dass dieser Mann »lahm war vom Leib seiner Mutter an« (V. 2) und dass er als solcher dem Volk und den Hohenpriestern bekannt war (Apg 3,10; 4,22). Damit ist ausgeschlossen, dass es sich um einen billigen Trick der Apostel oder um eine »psychologische« Heilung handelte. Dieser Mann war wirklich krank, er lebte wirklich von dem Geld, das ihm fromme Tempelbesucher zuwarfen. So sieht er nun Petrus und Johannes auf sich zukommen. Sehr wahrscheinlich waren sie ihm als leitende Männer der Christengemeinde bekannt. Auch ihnen streckt er die Hand entgegen, um Geld zu empfangen. »Schau uns an!« (V. 4) sagt Petrus ihm. Offenbar soll der Lahme sich auf sie konzentrieren. Die Heilung im Namen Jesu erfolgt nicht nebenbei, im Vorübergehen. Sie setzt voraus, dass der zu Heilende aufmerkt. Damit wird deutlich, dass Krankenheilung, wie das NT sie versteht, nicht eine »magische« Angelegenheit ist. Sie setzt die Beteiligung des Betroffenen stets voraus (vgl. etwa Mk 3,1-5). Ähnlich ist es ja mit dem Glauben selbst: Er wird dem Menschen nicht einfach »übergestülpt«, sondern setzt sein Einverständnis voraus, ohne deshalb seine »Leistung« zu sein. Dieses Einverständnis muss nicht unbedingt die Form eines dogmatisch (Rechtgläubigkeit) einwandfreien Glaubens haben. Das Beispiel der blutflüssigen Frau zeigt, wie sich verschiedene Vorstellungen zu der Gewissheit verdichten können: »Jesus allein kann mir helfen« (vgl. Mt 9,20-22). Das aber ist dann doch wieder jenes persönliche Vertrauensverhältnis, das wir als »Glauben« zu bezeichnen pflegen.

Die nun folgende Heilung vollzieht Petrus »im Namen Jesu Christi von Nazareth« (V. 6). Hatte Jesus durch sein eigenes machtvolles Wort die Wirklichkeit verändert, so können seine Jünger dies nur tun, indem sie deutlich machen, wessen Vollmacht hinter ihrem Wort steht. Der »Name« eines Menschen stand in alter Zeit für die Person dieses Menschen selbst. Mit diesem Namen hat sich aber hier etwas geändert: Es ist nicht mehr »Jesus von Nazareth«, sondern »Jesus Christus von Nazareth«. Gehen wir auf die Ursprache zurück, dann wird Petrus gesagt haben: »Jesus, der Messias, von Nazareth«. Damit ist einmal provozierend deutlich gesagt, dass Jesus der von Gott gesandte Gesalbte (Messias) ist, zum anderen aber auch seine Geschichte festgehalten (»von Nazareth«). Hinter den Worten der Jünger steht die geballte Vollmacht des Gottessohnes. Er selbst ist es, der hier heilend am Werk ist.

Wichtig ist auch, dass Petrus ihn »bei der rechten Hand ergriff«. Es bleibt nicht beim zugesprochenen Wort, das den Kranken letztlich mit seinem aufkeimenden Glauben allein ließe. Petrus hilft ihm, den ersten Schritt im Glauben zu tun. Und tatsächlich: Das Wort des Jüngers hat gewirkt, Jesus hat sich zu ihm bekannt. Nun kommt plötzlich Bewegung in die bisher so ruhig abgelaufene Geschichte. Der Kranke »sprang auf und stand und ging umher und ging mit ihnen in den Tempel, lief umher und sprang und lobte Gott« (V. 8). Lukas macht durch diese an sich überflüssige Ansammlung von Bewegungswörtern deutlich, wie dem Geheilten nun zu Mute gewesen sein muss (ähnlich auch die Bewegungen, die von der Botschaft der Geburt des Kindes in Lk 1; 2 ausgehen!). Er schließt sich den Jüngern an und geht zuerst in den Tempel, der ihm ja nun offen stand. Wir dürfen vermuten, dass die von Jesus oder den Aposteln geheilten Kranken alle schon vorher diese Sehnsucht nach Gottesgemeinschaft in sich getragen haben. Das Lob Gottes, das er nun anstimmt, zeigt deutlich, dass er genau weiß, wer ihm geholfen hat.

Solche Freude bleibt nicht verborgen. »Und das ganze Volk sah ihn herumlaufen und Gott loben« (V. 9). Es ist hier eine kleine Anmerkung zu machen, die für den weiteren Verlauf unseres Berichts und der Auslegung wichtig ist: »Das ganze Volk« meint hier natürlich nicht »die Gesamtheit der jüdischen Volksgemeinde«, sondern eben nur das Volk, das sich gerade im Tempel aufhielt. Wenn Lukas pauschal von »dem Volk« redet, dann meint er oft nur einen bestimmten Teil davon. Wenn er also in diesen ersten Kapiteln das jüdische Volk als der Christengemeinde wohlgesonnen darstellt, dann meint er damit nicht, dass es nicht auch einzelne Juden oder ganze Gruppen (der Hohe Rat!) gegeben hätte, die diese Ansicht ganz und gar nicht teilten! – Auch die Augenzeugen im Tempel zeigen wieder die Reaktion »Staunen und Verwirrung« (vgl. schon Apg 2,7-13).

Gerhard Maier – Edition C

Die Gebetsstunden lagen um die Zeit des Morgen- und des Abendopfers (vgl. 2,42 ); das Abendopfer, von dem hier die Rede ist, fand gegen 15 Uhr statt. (In den Schriftrollen vom Toten Meer wird noch ein drittes Gebet erwähnt, zu dem man sich wahrscheinlich bei Sonnenuntergang versammelte.)
Apg 3:2-3 : Das »Schöne« Tor war wahrscheinlich die populäre Bezeichnung des Nikanor-Tors (so benannt nach seinem alexandrinischen Stifter), dem wichtigsten und größten, aus kostbarer Bronze gefertigten Jerusalemer Stadttor. Es lag im Frauenhof im Osten, gegenüber dem Tor zum Heiligtum und muss im Schein der Abendsonne einen prachtvollen Anblick geboten haben. Erreichbar über 15 Stufen, über die hinaus sich weder Frauen noch Körperbehinderte noch Unreine wagen durften, war sein Aufgang wahrscheinlich ständig von Bettlern belagert, die die Männer, die in den »Israelitenhof« gingen, um ein Almosen anflehten. Das Betteln an öffentlichen Orten war in der Antike in allen Ländern üblich, wenngleich das Almosengeben bei anderen Völkern nicht den hohen Stellenwert hatte wie bei den Juden. Im Judentum bettelten nur die, die sich ihren Lebensunterhalt nicht auf andere Weise verdienen konnten. Da die Barmherzigkeit jedoch ein hoher sittlicher Wert war, mussten die Gelähmten oder Blinden in der Regel nicht hungern, vor allem, wenn ihr Standort in der Nähe des Tempels lag. Angeborene Behinderungen galten als schwerer zu heilen als später im Laufe des Lebens erworbene ( Joh 9,32 ).
Apg 3:4-10 : Die Wundertäter und Heiler der Antike pflegten normalerweise über dem Kranken zu beten und Geister zu beschwören; dass sie ihm einfach geboten, gesund zu sein, hatte man noch nie gehört (auch das N.T . empfiehlt das Gebet; Jak 5,14 ). Im A.T. hingegen gibt es viele Präzedenzfälle für Wunder, die einfach durch das Aussprechen des göttlichen Wortes geschehen, wenn ein Prophet im Namen Gottes auftritt (z. B. 2.Kön 1,10; 2,14.21-22.24; 4,43; 5,10 ). Die Wendung »im Namen Jesu Christi« bedeutet hier wahrscheinlich: »Als sein Stellvertreter (sage ich dir)« oder »Jesus heilt dich« ( Apg 3,16; 4,10-12 ; s. die Ausführungen zu Joh 14,12-14 ).
Apg 3,11-26
Eine Gelegenheit zum Predigen
Zeichen und Wunder sind in der Apostelgeschichte oft eine willkommene Gelegenheit, Zeugnis abzulegen; im Mittelpunkt steht dabei jedoch immer die Verkündigung der Guten Nachricht selbst.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Apg 3,1 Es war drei Uhr nachmittags, als »Petrus … und Johannes zusammen hinauf in den Tempel« in Jerusalem »gingen«. Wie schon weiter oben angemerkt, besuchten die ersten Judenchristen noch für einige Zeit nach der Gründung der Gemeinde weiter die Tempelgottesdienste. Während dieser Übergangszeit war der Bruch mit dem Judentum noch nicht vollzogen. Die Gläubigen heute sollten nicht diesem Vorbild folgen, weil wir die volle Offenbarung des Neuen Testaments haben und uns gesagt wird: »Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen« (Hebr 13,13; s. a. 2. Kor 6,17.18).
Apg 3,2 Als sie sich dem Tempel näherten, sahen sie, wie man einen verkrüppelten Bettler an seinen gewohnten Platz an der »Pforte des Tempels, die man die schöne nennt«, brachten. Die Hilflosigkeit dieses Mannes, der von Geburt an lahm war, steht im starken Kontrast zur Schönheit der Tempelarchitektur. Sie erinnert uns an die Armut und die Unwissenheit, die gerade im Schatten von großen Domen und Kathedralen herrscht, und an die Hilflosigkeit von mächtigen kirchlichen Systemen, wenn sie Menschen helfen soll, die körperlich wie geistlich Krüppel sind.
Apg 3,3 Der Lahme hatte offensichtlich die Hoffnung aufgegeben, jemals geheilt zu werden, und deshalb war er damit zufrieden, um ein »Almosen« zu bitten.
Apg 3,4 Statt diesen Mann als hilfloses Wesen anzusehen, sah Petrus ihn als jemanden, an dem die herrliche Macht Gottes demonstriert werden sollte. »Wenn wir vom Geist geleitet werden, werden wir unsere Augen auf diejenigen richten, die Gott segnen möchte, statt ohne Munition dazustehen und unkontrolliert in die Luft zu schlagen« (ohne Quellenangabe).
Die Aufforderung von Petrus (»Sieh uns an«) bedeutet nicht, dass er und Johannes im Mittelpunkt des Geschehens stehen wollten. Vielmehr wollte er nur die ungeteilte Aufmerksamkeit des Bettlers erlangen.
Apg 3,5.6 Der Krüppel »gab acht auf sie« und erwartete immer noch finanzielle Hilfe von ihnen. Dann hörte er eine Aussage, die ihn zunächst enttäuschte, dann aber auch erwartungsvoll stimmte. Ein Almosen konnte Petrus ihm nicht geben. Doch er hatte etwas Besseres zu bieten. »Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers«, befahl er dem Lahmen, aufzustehen und umherzugehen. Ein weiser alter Prediger sagte einmal: »Der Lahme bat um Almosen und bekam Beine.«
Über Thomas von Aquin wird berichtet, dass er den Papst zu einem Zeitpunkt besuchte, als gerade große Geldsummen gezählt werden sollten. Der Papst brüstete sich: »Wir müssen nicht länger mit Petrus sagen: ›Silber und Gold besitze ich nicht.‹« Thomas von Aquin antwortete: »Aber Ihr könnt auch nicht mit Petrus sagen: ›Steh auf und geh.‹«
Apg 3,7 Als Petrus dem Mann auf die Füße half, floss Kraft in seine bisher nutzlosen »Füße und … Knöchel«. Hier werden wir wieder daran erinnert, dass im geistlichen Leben göttliches und menschliches Handeln auf eigenartige Weise zusammenwirken. Petrus hilft dem Mann auf die Füße, und dann vollbringt Gott die Heilung. Wir müssen das tun, was wir können, und dann wird Gott dasjenige tun, was wir nicht können.
Apg 3,8 Das Wunder der Heilung fand sofort statt, nicht erst allmählich. Man beachte, wie der Geist Gottes hier mehrere Handlungsverben gebraucht, die mit Bewegung und Laufen zu tun haben: »… sprang auf, konnte stehen, … ging umher … trat … in den Tempel, ging umher und sprang.«
Wenn wir uns daran erinnern, welch ein langsamer, schmerzhafter Prozess es für ein Kind ist, wenn es laufen lernt, dann erkennen wir, wie wundervoll es für diesen Mann war, sofort und zum ersten Mal in seinem Leben gehen und springen zu können.
Dieses Wunder, das im Namen Jesu vollbracht wurde, war ein weiteres Zeugnis für das Volk Israel, dass derjenige, den sie gekreuzigt hatten, lebte und bereit war, sie zu heilen und zu erretten.
Apg 3,9.10 Die Tatsache, dass der Bettler täglich an der Tempelpforte gelegen hatte, machte ihn zu einem gewohnten Anblick. Als er nun geheilt war, wurde das Wunder natürlich überall bekannt. »Das ganze Volk« konnte nicht bestreiten, dass ein großes Wunder geschehen war, doch was bedeutete das alles?

MacDonald -Kommentar zum Neuen Testament

Der Anlass des Wunders – Apostelgeschichte 3: 1

Jetzt gingen Petrus und Johannes zur Stunde des Gebets in den Tempel, als neunte Stunde.

Der Anlass für die Ereignisse dieser beiden Kapitel ist in Vers 1 angegeben: Petrus und Johannes gingen in den Tempel hinauf. Dies zeigt, dass diese beiden jüdischen Gläubigen im Messias Jeschua (Jesus) keinen Widerspruch in ihrer Teilnahme am Tempeldienst sahen. Der griechische Text hat eine unvollkommene Zeitform, die das kontinuierliche Handeln in der Vergangenheit betont; sie „gingen früher hoch“. Es war eine Gewohnheit für sie, zum Beten in den Tempel zu gehen.

Der Grund, warum sie bei dieser Gelegenheit in den Tempel gingen, war die Stunde des Gebets. Es war eine der festgelegten Stunden des Tempelgebetes. Es war die neunte Stunde, also drei Uhr nachmittags, und es war die Zeit des regulären täglichen Abendopfers.


B. Die Begegnung mit dem Lahmen – Apostelgeschichte 3: 2-3

Und ein bestimmter Mann, der aus dem Mutterleib lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Tür des Tempels legten, der Schön heißt, um Almosen von denen zu bitten, die in den Tempel eintraten; Wer Peter und John im Begriff sah, in den Tempel zu gehen, bat um Almosen.

Der Mann selbst wird in Vers 2 sichtbar und enthüllt sofort seinen Zustand: einen bestimmten Mann, der aus dem Mutterleib heraus lahm war. Er war von Geburt an lahm und laut Vers 22 vierzig Jahre lang lahm gewesen. Mit anderen Worten, er wurde nicht lahm, er wurde lahm geboren, und so war er in seinem ganzen Leben nie gegangen.

Er wurde täglich getragen und an dieses besondere Tor des Tempels gelegt, das als das schöne Tor bekannt ist. Dies war eines der Tore des Tempelgeländes, das vom Hof ​​der Heiden oder vom Außengericht zum Frauengericht oder zum Innengericht führte. Leute, die zwischen dem Außenhof und dem Innenhof gingen, kamen an diesem Mann vorbei, der dort saß, um Almosen von denen zu fragen, die hereinkamen und aus dem Tempel gingen.

Als er sah, dass Petrus und Johannes in den Tempel gingen, wollte er sie in Vers 3 um Almosen bitten.


C. Die Heilung des Lahmen Apostelgeschichte 3: 4-7

Die Antworten der Apostel und des Lahmen sind in den Versen 4-5 gegeben: Und Petrus, der mit Johannes seine Augen auf ihn richtete, sprach: Schau uns an! Und er achtete auf sie und erwartete, etwas von ihnen zu erhalten.

Die Antwort des Petrus ist in Vers 4 angegeben: Und Petrus, der mit Johannes seine Augen auf ihn richtete, sprach: Schau uns an!

Die Antwort des Mannes ist in Vers 5 gegeben: Er hat auf sie geachtet.

Mit anderen Worten, er fing an, auf sie zu achten, und richtete seinen Blick mit Eifer direkt auf Peter. Er hatte offensichtlich erwartet, einige Geldgeschenke von ihnen zu erhalten; er nahm Peters Aussage als Versprechen eines großen finanziellen Geschenks.

Dann erklärte Petrus in Vers 6: Aber Petrus sprach: Silber und Gold habe ich nicht; aber was ich habe, das gebe ich dir. Wandle im Namen Jesu Christi von Nazareth.

Trotz der Sammlungen, die die Apostel am Ende von Apostelgeschichte 2 aufnahmen, waren die Apostel selbst arme Männer. Peter tauchte nicht wie Judas in den gemeinsamen Topf ein. Er hatte jedoch etwas zu bieten und sagte zu dem Lahmen: Aber was ich habe, das gebe ich dir. Dann gab er seine Erklärung ab: Gehen Sie im Namen Jesu Christi von Nazareth.

Der Ausdruck im Namen von bedeutet „in der Autorität von“. Petrus berief sich auf die Macht und Autorität Jeschuas. Weil der Name für all das steht, ist eine Person daher „durch die Autorität von Jeschua, dem Messias von Nazareth, wandeln!“ Die griechische Zeitform bedeutet „anfangen zu laufen und dann weiter zu gehen“. Aber der Bettler bewegt sich nicht, er weiß, dass er nicht gehen kann, er ist in seinem ganzen Leben nie gegangen; Er wusste nicht einmal, wie Gehen war.

Vers 7 erzählt dann von der Heilung des Lahmen: Und er nahm ihn bei der rechten Hand und hob ihn auf; und sofort erhielten seine Füße und seine Knöchelknochen Kraft.

Peter ergriff etwas und nahm den Lahmen bei der rechten Hand und hob ihn hoch. Mit anderen Worten, Peter musste ihn auf die Füße ziehen, bevor er überhaupt versuchen würde zu gehen, weil der Mann wusste, dass er nicht laufen konnte. Das Ergebnis war, dass sofort seine Füße und seine Knöchelknochen Kraft erhielten. Luke war selbst Arzt und verwendete hier medizinische Begriffe. Aber der Punkt war, dass die Heilung sofort erfolgte.

Die drei Ergebnisse des Wunders – Apostelgeschichte 3: 8–11

Das erste Ergebnis war der Mann selbst in Vers 8: Und als er aufsprang, stand er auf und begann zu gehen; und er trat mit ihnen in den Tempel ein, ging und sprang und lobte Gott.

Die griechische Zeit bedeutet, dass er wiederholt aufsprang: Er stand auf und begann zu gehen und ging weiter. Dieser Mann trat mit Peter und John in den Innenhof des Tempels, den Frauenhof, ein. Er war voller Freude, denn zum ersten Mal war er: wandeln und springen und Gott preisen. Er war kein Mann, der lahm wurde, er war ein Mann, der lahm geboren wurde.

Das zweite Ergebnis betraf die Menschen in den Versen 9–10: Und alle Menschen sahen ihn wandeln und Gott preisen. Und sie erkannten ihn, dass er am schönen Tor des Tempels für Almosen saß. und sie waren voller Staunen und Erstaunen über das, was ihm widerfahren war.

Vers 9 besagt, dass alle Menschen ihn wandeln und Gott preisen sahen, und dies hatte eine besondere Wirkung auf die Menschen.

Sie wurden sich etwas bewusst und nahmen ihn in Vers 10 zur Kenntnis. Das verwendete griechische Wort bedeutet „volles Wissen“. Sie nahmen das volle Wissen und begannen zu bemerken, dass dies derselbe Mann war, der so lange am schönen Tor des Tempels um Almosen gebeten hatte. Das Ergebnis war, dass sie voller Staunen und Erstaunen über das waren, was [dem Lahmen] passiert war.

Und das dritte Ergebnis war die Versammlung des Volkes in Vers 11: Und als er Petrus und Johannes hielt, rannten alle Menschen zusammen zu ihnen auf der Veranda, die Salomos heißt, und wunderten sich sehr.

Das Timing war: als er Peter und John hielt. Er hielt sie fest; er hielt sie mit Kraft oder Kraft. Als die Leute das sahen, erkannten sie, wer dieser Mann war und rannten zusammen. Sie versammelten sich auf der Veranda, die als Salomos Veranda bekannt war und sich am südlichen Ende des Hofes der Heiden befand. Es wurde Salomos Veranda genannt, weil es auf den Überresten des alten Fundaments des Salomonischen Tempels errichtet wurde. Der Zustand der Menschen zu diesem Zeitpunkt war: sehr verwundert. Dann hatte Peter plötzlich ein Publikum, und dies führte zu seiner zweiten Predigt.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien


Wie wichtig ist es?

Ständig hört man von sinkenden Zahlen von Gottesdienstbesuchern. Nicht nur das weniger Personen zum Gottesdienst gehen – es bleiben auch immer weniger Menschen Mitglied in einer Kirche.
Wenn man sich dann bei den sozialen Medien anschaut, welche Meinungen zu den Gründen angeboten werden – dann merkt man schnell, dass das, was für einige der Grund wäre, wieder in die Kirche zu gehen, für andere ein Grund wäre, dort auszutreten. Also was tun?
Was ist der wirkliche Grund?
Beim Lesen bin ich über ein Zitat gestolpert, dass ich hier mit euch teilen möchte:

Ich denke, das ist die wirkliche Ursache: Gott baut seine Kirche – sobald wir IHN aus dem Focus nehmen, hört ER auf zu bauen! Dann ist es nur noch ein Verein, eine org… und das Feuer, der Geist fehlen. Nur wenn es um IHN geht, dann ist Wachstum vorhanden!

Haus Israel und Jehovah

Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 34,30

Und sie sollen erkennen, daß ich Jehova, ihr Gott, bei ihnen bin, und sie, das Haus Israels, mein Volk sind, spricht der Herr Jehova.

de Wette Bibel, Ez 34,30

Und sie sollen wissen, daß Ich, Jehovah, ihr Gott, mit ihnen bin, und sie, das Haus Israels, Mein Volk sind, spricht der Herr Jehovah. Ez 11,20; 36,38; 37,23; Jer 31,33.

Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Hesekiel 34,30

Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.

Paderborner Bibel – Hesekiel 34,30

‚Und sie werden erkennen müssen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin und daß sie mein Volk sind, das Haus Israel‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“ ‘

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Hesekiel 34,30

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Wie groß ist DEIN Glaube an die Macht Jehovahs?
Glaubst du wirklich, dass ER sein Wort erfüllen wird?
Wenn ja, dann sind die obrigen Worte Wahrheit – und werden sich erfüllen – oder wie es eine Übersetzung schreibt erfüllen „müssen“ – nicht geistig sondern buchstäblich!

Ich glaube daher, daß das Gericht über Gog das Letzte ist, was von seiten Gottes im Blick auf Israel geschieht. Er läßt jene hochmütige Macht heranziehen, um die ganze Erde an einem entscheidenden Gericht Seine Wege mit Israel und den Nationen erkennen zu lassen und um das Volk Israel (aus welchem dann kein einziger mehr fern von seinem Lande in der Verbannung weilen wird) zu einer Wohnstätte Seines Segens, Seines Heiligtums und Seiner Herrlichkeit zu machen.
Außer den zahlreichen Versen, in welchen es heißt: „Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin“, mögen noch nachstehend angeführte Stellen in Betracht gezogen werden, aus denen wir entnehmen können, was Gott bei diesen Gerichten, die Er ankündigen und ausführen läßt, vor allem im Auge hat, nämlich die Offenbarung Seiner Regierung auf der Erde. Diese Regierung läßt den eigentlichen Charakter Gottes als Herrscher erkennen und dient dazu, daß Er denselben sowohl in Gnade als in Heiligkeit, trotz der Untreue Seines Volkes, in der Welt entfalten kann. Die Stellen, welche ich meine, sind: Hes 36, 19 – 23. 36; 39, 7. 23. 24. 28 ; ferner, was Israel betrifft: Hes 34, 30; betreffs des Feindes: Hes 35,12; 37, 28 .
Die Bemerkung, die ich oben hinsichtlich Gogs machte, hat zur Voraussetzung, daß alle Ereignisse, die mit dem Kommen des Sohnes des Menschen in Verbindung stehen, in den Schriften Hesekiels ausgelassen sind – was, wie ich glaube, der Fall ist. Das Buch behandelt nur die Regierungswege Gottes auf Erden und Jehovas in Israel. Die Macht, welche als „Gog“ bezeichnet wird, hat ihren Sitz im Norden, außerhalb des Gebietes, welches die bei Daniel erwähnten Tiere innehaben. Die richtige Übersetzung lautet ohne Zweifel: „Fürst von Rosch, Mesech und Tubal“; das ist auch das Urteil von Gelehrten. Kusch und Put sind ebensowohl am Euphrat als am Nil zu suchen. Persien ist bekannt. Togarma ist der nordöstlichste Teil von Kleinasien. Die Verwegenheit dieses Königs wird die Veranlassung, daß der Zorn Jehovas losbricht.

John Nelson Darby – Betrachtung über den Propheten Hesekiel

Gottes Fürsorge und Schutz wird Frieden für sein Volk bringen. Ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen . Israel wird jenen Frieden erleben, nach dem es sich so lange gesehnt hat. Die Unsicherheiten, die von verlassenen Orten, wilden Tieren, anderen Völkern und unvorhersehbarem Wetter ausgingen, werden beseitigt werden. Das Land wird Frieden und Wohlstand erleben. Bäume werden Frucht tragen, und der Boden wird seine Ernte geben, und die Menschen werden sicher sein in ihrem Land .
Gottes „Bund des Friedens“ wartet auf den Segen, den Israel im Tausendjährigen Reich erleben wird. Dieser Bund wird Israel endgültig in sein Land einsetzen mit David als seinem Hirten. Später sagte Hesekiel, daß der Bund des Friedens auch die Erneuerung des Tempels Gottes als sichtbare Erinnerung an seine Gegenwart mit sich bringen wird ( Hes 37,26-28 ).
Gott wird Israel erneuern, weil es ein einzigartiges Verhältnis zu ihm besitzt. Du bist meine Herde, die Herde meiner Weide, bist mein Volk, und ich bin dein Gott.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Und dann hier zum Gegensatz für „Kleinglauben“:

Ein oft übersehener, aber wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass keiner von den beiden grössten jüdischen Propheten, Mose und Jesus, dem natürlichen Volk Israel irgendwelche Hoffnung auf eine Wiederherstellung machte. Jene Nation konnte wählen: entweder Treue und Leben, oder Untreue und Tod. Sie wählte letzteres, und ihr Haus wurde preisgegeben. (5 Mose 11:26-28; 30:15-19; Matthäus 23:38) Die so oft angeführten Wiederherstellungsverheissungen finden sich in den Schriften der Propheten wie Hesekiel, Jeremia und anderer. (Hesekiel 34:1-31; 36:1-38; Jeremia 32:27-42) Doch unter welchen Umständen erfolgten jene Verheissungen?
Dieser Punkt verdient besondere Beachtung. Die Verheissungen, dass Jehova sein Bundesvolk Israel in dessen Land versammeln und zurückführen werde, ergingen, bevor es im Jahre 607 v. Chr. in die Gefangenschaft nach Babylon kam. Genau zur Zeit, da das Land Juda 70 Jahre lang öde gelegen hatte, kehrte ein Überrest Israels an die Aufgabe zurück, den Tempel und die Mauern wiederaufzubauen und wiederum an der reinen Anbetung Jehovas teilzunehmen. — Esra 1:1-8; 3:1-13.

Wachtturm 1.09.1952

Wenn man sich diese Argumentation anschaut, sieht man schnell, dass diese Angaben NICHT stimmen! Wenn du Hesekiel 34 komlpett liest, fällt die sicher auf, dass sich seine Worte noch NICHT erfüllt haben! Und ja, Jeremia hoffte, dass nach 70 Jahren des Exils sein Volk zurück kehren würde – und dem Propheten Daniel wurde dann gesagt, dass es länger als 70 Jahre sein würden – siehe Daniel 9:2 und dann ab Vers 24!
Dann wird behauptet, dass Jesus niemals ein Wiederaufbau verheißen hat? Einfach einen Vers weiterlesen:

denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: “Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!” Mt 23,39 – was ja ein Verweis auf Sacharja 12,10 ist.
So werden Menschen durch Mangel an Bibelkenntnis in die Irre geleitet, und von Jehovah weg zu einer Religion geleitet.
Dann schau dir das Argument mit Mose an – und lese 5.Mose 30 – das hat sich ebenfalls noch nicht erfüllt – wenn du die Kapitel davor durchgehst, wird dir auffallen, dass die Zerstörung durch Babylon und dann noch durch die Römer klar „eingeplant“ waren.

Glaube also, dass Jehovah seine Verheißungen wirklich wahr machen wird!



Der nächste große Prophet, Hesekiel, nahm das Motiv des Besitzes des Landes in Hesekiel 20: 42–44 auf und erklärte, dass Israel gemäß den Verheißungen Gottes an die Vorfahren im Abrahamischen Bund in ihr Land zurückgebracht werden soll . Israel wird sich von seinen Sünden der Vergangenheit abwenden und sie verabscheuen und nun allein Gott dienen. Später, in Kapitel 28: 25–26, fügt der Prophet hinzu, dass Israel nach der Wiedergeburt und Wiedererlangung das Land gemäß dem Abrahamischen Bund besitzen wird. Die Sicherheit, in der Israel leben und die Werke seiner Hände genießen wird, wird dann betont. Neben dem Element der Produktionssteigerung ist der Sicherheitsaspekt das Thema von Hesekiel 34: 25–31. Da es im Land keine wilden Tiere mehr geben wird, kann Israel das Land in absoluter Sicherheit genießen. Die Regenfälle kommen zur richtigen Zeit und in angemessenen Mengen, wodurch die Produktion erhöht wird. Israel soll nicht nur vor den wilden Tieren geschützt sein, sondern auch vor all seinen Feinden der Vergangenheit. Niemand wird kommen, um die Ernte zu zerstören. In jeder Hinsicht wird Israel zu Recht mit Gott verwandt sein und sein eigentümlicher Besitz sein. Dies ist auch nicht das Ende des Themas, da der Prophet in Hesekiel 36: 8–15 fortfuhr, dass das Land trotz jahrelanger Verwüstung wieder bestellt und für die Bewohner des Landes bevölkert werden soll. Israel wird wieder das Land besitzen, und die Produktion des Landes wird enorm sein. Später in den Versen 28–38 erklärte Hesekiel, dass Israel aufgrund seiner Regeneration das Land wieder besitzen wird. Der Vorwurf Israels wird beseitigt und sie wird ihre vergangenen Sünden verabscheuen. Es ist nicht zur Ehre Israels, dass die Regeneration und die Bodenbearbeitung und der Wiederaufbau des Landes stattfinden, sondern zu Gottes eigener Ehre unter den Nationen. Was Israel betrifft, wird die Bevölkerung zunehmen und die verlassenen Orte werden wieder aufgebaut.

Die Rücknahme des Landes wird auch in den kleinen Propheten versprochen. Joel 2: 18–27 besagt, dass Gott auf sein Land eifersüchtig sein wird, und diese brennende Eifersucht wird eine große Produktivität im Land bewirken. Das Land wird vor weiteren Invasionen geschützt sein und reichlich produzieren. Die Regenfälle werden zu den richtigen Jahreszeiten und in angemessenen Mengen eintreten und einen enormen Überschuss in ihren Lagern und eine Erholung von allen früheren Verlusten aufgrund von Pestilenzen verursachen. Israel wird sich nie wieder schämen, sondern eine besondere Beziehung zu Gott haben. Später in Kapitel 3:18 erklärte der Prophet, dass es im Land eine Fülle von Wasser geben wird.

Auf die gesteigerte Produktivität des Landes wird in Amos 9:13 erneut hingewiesen.

Um diesen Abschnitt zusammenzufassen: Zum ersten Mal in der Geschichte Israels wird sie das gesamte Gelobte Land besitzen, während das Land selbst seine Produktivität erheblich steigern und gut bewässert sein wird, alles auf der Grundlage des Abrahamischen Bundes.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

„den Bogen zerbricht er“

Und ich werde an jenem Tage einen Bund für sie schließen mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren der Erde; und ich werde Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Lande zerbrechen und werde sie in Sicherheit wohnen lassen.Elberfelder Bibel 1905 – Hos 2,18

An dem Tag werde ich Verträge mit den wilden Tieren in deiner Wohngegend abschließen, dass sie dich nicht mehr belästigen dürfen. Das Gleiche gilt auch für die Vögel und die anderen Tiere. Ich werde alle MGs und Pistolen zersägen und aus dem Land schmeißen. Ich sorge dafür, dass du in Sicherheit wohnen wirst.
VolxBibel – Hoses 2,20

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Israels Rückkehr in das Land wird von einem großen Frieden begleitet sein. Der Herr wird einen Bund zwischen dem Volk und der Tierwelt machen. Die schädlichen Tiere des Feldes , die bisher die Weinstöcke und Feigenbäume vernichtet haben (V. 14 ; vgl. 3Mo 26,22 ), werden Israel nicht mehr schaden (vgl. Hes 34,25 ). Auch Jesaja spricht von dem Königreichs-Zeitalter als von einem Reich der Harmonie zwischen Mensch und Tier ( Jes 11,6-8; Jes 65,25 ). Der Herr wird auch den Krieg (hier durch Bogen und Schwert und Kampf symbolisiert; vgl. Hos 1,7 ) in dem Land Israel aufhören lassen. Das Volk wird sicher wohnen, frei von der Bedrohung durch ausländische Invasionen. Hier wird die Umkehrung des Gerichtes (vgl. Hos 1,5 ) und die Rückkehr der Segnungen des Bundes besonders deutlich (vgl. 2Mo 36,5-6 ,wo die gleichen Worte “ niederlegen “ und “ in Sicherheit “ benutzt werden).
Die Erneuerung der Ehe Gottes mit Israel wird mit Worten der Verlobung beschrieben. Kidner zeigt, daß das Wort verloben „einen neuen Anfang, mit der ganzen Frische der ersten Liebe“ meint ( Love for the Loveless , S. 34). Es wird sein, als wären Gott und Israel wieder zu den Tagen der Werbung umeinander zurückgekehrt. Die Verlobung war im Israel jener Zeit weit mehr und verpflichtender als in der heutigen westlichen Gesellschaft. Das Gesetz behandelte ein verlobtes Paar so, als wäre es bereits rechtlich verheiratet ( 5Mo 20,7; 22,23-24 ). Bei der Verlobung bezahlte der Mann einen Brautpreis, um die Abmachung zu besiegeln (vgl. 1Sam 3,14 ). Der Brautpreis Gottes wird aus Gerechtigkeit, Recht, Liebe, Barmherzigkeit und Treue bestehen. Diese Dinge werden sein Verhältnis zu Israel charakterisieren, ein Verhältnis, das niemals wieder unterbrochen werden wird (vgl. Hos 2,19 ).
„Gerechtigkeit“ ( QeDeq ) und „Recht“ ( miSpoF ) sprechen hier von der Aufrechterhaltung von Israels Gerechtigkeit, einer Rechtfertigung durch Erlösung. „Liebe“ ( HeseD ) ist eine unerschütterliche Hingabe, die alle Verpflichtungen einer Beziehung erfüllt. „Barmherzigkeit“ ( raHXmIm , verwandt mit rAHam , das in Hos 1,6-7; 2,3.6 benutzt wird) ist ein Gefühl der Zuneigung, das zu gnädigem Verhalten führt. „Treue“ ( ?MmUnCh ) meint Verläßlichkeit und beständige Zuverlässigkeit.
In der Antwort auf die göttliche Liebe, die über Israel ausgegossen ist, wird es den HERRN anerkennen . Entgegen seiner früheren Neigung zu vergessen (vgl. V. 15 ), wird es nun seine Autorität anerkennen und ihm treu sein. „Anerkennen“ ( yADaZ , wörtl.: „kennen, wissen“) wird im Zusammenhang von Bünden oft benutzt. So anerkennt (wörtl.: „kennt“) z. B. der Herr das besondere Verhältnis Israels zu sich (vgl. Am 3,2 ). Israel soll nur die Autorität seines Herrn anerkennen („kennen“; vgl. Hos 13,4 ). Im hebräischen Denken ist solches Anerkennen nicht bloß ein geistlicher Denkvorgang, sondern muß zum Tun führen (vgl. Jer 22,16 ). Im Fall Israels bedeutet es Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn (vgl. Hos 8,1-2 ). In der Zukunft wird ganz Israel den Herrn „kennen“, denn er wird, wie Jeremia schreibt, sein „Gesetz in ihr Denken geben und in ihre Herzen schreiben“ ( Jer 31,33 ). Dies ist die Verheißung des neuen Bundes ( Jer 31,31-34 ), die der erneuten Eheschließung in Hos 2,21-22 entspricht.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hosea begann mit der Beschreibung der Werbung und des Werbens in der Wüste (Verse 14–15). Israel wird wieder in die Wüste gelockt (im Land Edom und in der Stadt Bozrah), wo Gott in der Werbung zu ihrem Herzen sprechen wird, und wenn sie antwortet, werden alle ihre Weinberge wiederhergestellt. Die Ergebnisse dieser Restauration werden als nächstes beschrieben (Verse 16–23). Es wird vier Ergebnisse dieser Wiedervereinigung geben. Das erste Ergebnis (Verse 16–17) ist, dass Israel Gott nicht mehr als Baali, sondern als Ishi ansprechen wird. Es gibt ein sehr interessantes Spiel mit Wörtern im hebräischen Text, wenn diese beiden hebräischen Wörter verwendet werden. Beide Wörter, Baali und Ishi, sind gute hebräische Wörter, die „mein Ehemann“ bedeuten. Während beide „mein Mann“ bedeuten, gibt es einen kleinen Unterschied in der Betonung in ihrer Bedeutung. Ishi bedeutet „mein Mann“ im Sinne von „mein Mann“. Baali bedeutet „mein Mann“ im Sinne von „mein Meister“. Beide Wörter sind vollkommen gute hebräische Wörter für „meinen Mann“ und werden in der gesamten Schrift synonym verwendet. Trotzdem sagte Gott, dass der Titel Baali nicht mehr verwendet wird, sondern nur noch Ishi. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass das Wort Baali sehr nach einem der Götter klingt, mit denen Israel Ehebruch begangen hat: dem Gott Baal. Wenn Israel auch in Zukunft Gott Baali nennen würde, könnte es beginnen, sich an ihren ehemaligen Liebhaber Baal zu erinnern. Um auch nur den Hinweis auf die Erinnerung an den anderen Liebhaber, Baal, zu vermeiden, wird Israel Gott nicht mehr als Baali ansprechen, sondern nur noch als Ishi. Das zweite Ergebnis (Vers 18) ist Frieden und Sicherheit. Israel wird nie wieder von den Nationen besetzt werden, deren Götter sie einst verehrte. Das dritte Ergebnis (Verse 19–20) ist die neue Verlobung. Das Wort Verlobung wird dreimal verwendet, und die drei Verwendungen beschreiben die drei Elemente dieser neuen Verlobung. Erstens: Was die Zeit betrifft, wird es für immer sein. Zweitens: Inhaltlich wird es in Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Güte und Barmherzigkeit sein. Drittens: In Bezug auf Qualität wird es in Treue sein. Das vierte Ergebnis (Verse 21–23) ist die neue Bedeutung für Jesreel. Dieser Begriff kann zwei Dinge bedeuten: Gott streut und Gott sät. Während der Zeit der Bestrafung erlebte Israel die erste Bedeutung: Gott streut. Israel war außerhalb des Landes verstreut. Aber jetzt wird Israel die zweite Bedeutung erfahren, Gott sät. Jetzt wird Gott Israel zurück ins Land säen. Das Tal von Jesreel, Israels größtes und produktivstes Tal, hatte oft nicht produziert, weil Gott seinen Segen entfernt hatte. Aber jetzt, da die Wiederverheiratung stattgefunden hat, werden alle Segnungen Gottes im Tal von Jesreel wiederhergestellt und es wird fast gleich nach der Aussaat des Feldes produziert.
Zusammenfassung
Dies sind also die sechs Phasen der Beziehung Israels als Frau Jehovas, einer Frau, die Gott geheiratet hat, die aber Ehebruch begangen hat. Schließlich fand eine Trennung statt, gefolgt von einer Scheidung, und heute befindet sich Israel in der Phase der Bestrafung. Es wird jedoch noch die Zeit kommen, in der Israel bei seiner nationalen Erneuerung wieder verheiratet und mit all seinen wiederhergestellten Segnungen wieder mit seinem Gott vereint wird.

Fruchtenbaum – Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse

Israel wird eine zukünftige Segenszeit verheißen (2,16–25)
Hosea 2,16–19 Trotzdem wird er Israel wiederherstellen und trösten. Gott wird ihr ihre Weinberge zurückgeben, und sie wird singen wie zu der Zeit, als sie aus dem Land Ägypten heraufkam. Sie wird ihn dann Ischi (mein Mann) nennen, nicht Baal (mein Herr). Das Volk wird sogar so sehr von dem Baalsdienst gereinigt sein, dass es selbst die Namen der Baalim (Mehrzahl von Baal) vergessen haben wird.
Hosea 2,20–22 Das Volk wird in Sicherheit und Frieden wohnen; denn Gott wird einen Bund mit den Tieren des Feldes und mit anderem Getier machen, sodass alle Raubtiere harmlos werden. Krieg wird es nicht mehr geben. Israel wird für immer mit dem HERRN vermählt sein, aufgrund von Gerechtigkeit und Recht und Gnade und Erbarmen, gegründet auf Gottes Treue.
Hosea 2,23–25 An jenem Tag wird Jesreel (Israel) nicht mehr zerstreut, sondern gesät bedeuten. Das Volk wird in seinem eigenen Land gesät werden; Himmel und Erde werden sich vereinigen, um Israel zu segnen und fruchtbar zu machen. Williams erklärt diesen Abschnitt sehr hilfreich:
Jesreel (Israel) als von Gott ins Land gesät (V. 23) wird dem Getreide, dem Wein und dem Öl rufen, es zu versorgen; es wird die Erde und den Himmel anrufen, es fruchtbar zu machen; die Erde wird den Himmel wegen des nötigen Regens anrufen, damit sie Frucht hervorbringen kann, und der Himmel wird zu dem HERRN rufen, damit er ihn mit dem nötigen Wasser füllt. Von ihm aus gibt es keinen weiteren Appell an jemand anderen, denn er ist die Große Erste Ursache! Als Antwort auf diese Anrufungen wird er den Himmel mit Feuchtigkeit erfüllen, der Himmel wird sie auf die Erde bringen, die Erde wird daraufhin Getreide, Wein und Öl hervorbringen, Israel wird reichlich versorgt sein, und Himmel und Erde werden durch eine Liebeskette miteinander verbunden sein. Dann wird Gott Mitleid mit Israel haben, wird es als sein Volk anerkennen, und Israel wird ihn als seinen Gott anerkennen.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Was meint die Bibel eigentlich?

Kennst du das, dass man am morgen oder im laufe des Tages „einen Vers“ in der Bibel liest – und diesen dann versucht „zu verstehen“?
Es ist spannend, was so mancher Zeitgenosse aus Gottes Wort „herausholt“.
Eigentlich kann man ja mit einer guten Konkordanz zu jeder Lebenssituation einen Vers aus der Bibel heraussuchen, der losgelöst aus dem Zusammenhang, tatsächlich auf die jetztige Lebenssituation passen kann. ABER – ist das wirklich das, was die Bibel dort aussagt?

Also zum Beispiel : Psalm 53,1″ Es gibt keinen Gott!“
oder Jeremia 45,21 “ Es gibt keinen Gott außer mir“ (also es gäbe nur einen einzigen Gott)
oder momentan besonders beliebt: Offenbarung 13,16 „Zeichen an Hand oder Stirn“ (wird verwendet um gegen Impfen oder Chipen zu reden)
usw. usf.

Aber wenn man dann die Bibel zur Hand nimmt, und den Zusammenhang liest – und auch dort nachschaut, was damit eigentlich gesagt wird, erlebt man oft „ein Wunder“.

All diesen „Verslesern“ möchte ich ein Buch zum lesen anraten: „Bibelauslegung praktisch – in zehn Schritten den Text verstehen“.
Beim lesen dieses Buches fällt auf, dass es so ganz anders an die Bibel herangeht, als die „biblischen Traktate“ oder „Zeitschriften“ aus denen die meisten ihre „Versleserei“ entnommen haben.
Hier ein Zitat, dass ich gern weitergeben möchte, und dass hoffentlich „Appetit auf mehr“ macht:

Das beginnt schon beim frommerbaulichen Umgang mit der Bibel. Beachtet man die gegenwärtigen Trends in den Andachtsbüchern und Materialien für Haus- und Bibelkreise, so ist festzustellen, dass die erste Frage oft lautet: »Was sagt dieses Wort mir?« Stattdessen sollte die erste Frage lauten: »Was sagt dieses Wort?« Die Frage nach der ursprünglich von Gott intendierten Bedeutung einer Bibelstelle gerät ins Hintertreffen gegenüber der Frage, was »mir« bzw. »uns« dieses Wort heute zu sagen hat. Man trägt dabei vage Erwartungen oder auch Fragen, die sich aus einer augenblicklichen Lebenssituation ergeben, an den Text heran und bezieht nun das, was man dort hört und liest, auf eben diesen Horizont. Die entscheidende Frage ist aber, ob der Text auf eben diese Situation tatsächlich antworten wollte oder an sich etwas ganz anderes zu sagen hätte. Bei solch einer subjektiven Bibellektüre wird das Wort Gottes aus dem Zentrum gerückt und seiner Würde beraubt. Dafür schiebt sich der fromme Mensch mit seinen Erwartungen an den Text in den Mittelpunkt. Die Gefahr wird bei diesem Ansatz übergroß, dass man den ersten erbaulichen Gedanken, der einem bei der Bibellese kommt, schon als persönliches »Wort Gottes an mich« ausgibt. Ob man die eigentliche, von Gott inspirierte Wortbedeutung dabei getroffen hat, ist bei dieser Art von Lotteriespiel fraglich. Die Bibel wird zu einer Art Meditationsgegenstand herabgewürdigt, an dem sich ganz subjektive und unterschiedliche Gedanken entzünden. Vielleicht sagt mir dieser Text dies, dem Nächsten das und dem Übernächsten noch etwas anderes. Die Bibel wird so zu einem Andachtsorakel, das jeder nach seinem Belieben deutet. Der fromme Subjektivismus hat Einzug gehalten. Gott und seinem offenbarten Wort aber wird so die ihm gebührende Ehre und Würde versagt! Demgegenüber geht eine textgemäße Auslegung davon aus, dass Gott seine Gedanken im Wort der Heiligen Schrift in verständlicher sprachlicher Form offenbart hat. Für jeden, der mit diesem Wort umgeht, müsste es nun oberstes Anliegen sein, zunächst genau zu sehen und zu verstehen, was Gott gesagt hat und wie es gemeint ist. Erst danach kann das (recht verstandene!) Wort Gottes auch richtig angewendet werden. Genaue Auslegung muss der Anwendung prinzipiell vorangehen. Wer mit der Anwendung des Wortes beginnt, bevor er es text- und schriftgemäß ausgelegt und verstanden hat, zäumt das Pferd vom Schwanz her auf. Es geht um den Primat der Bibel in seiner ursprünglichen Bedeutung gegenüber den Erwartungen und Ideen auch des frommen Betrachters! Sonst betreibt man statt Exegese (Herauslesen des Sinnes aus der Texteinheit) nur noch Eisegese (Hineinlesen von Sinn in die Texteinheit) und bevormundet damit Gott!

Bibelauslegung praktisch: In zehn Schritten den Text verstehen Seite 16/17

Also was will Jehovah uns durch SEIN Wort sagen – und nicht „wie verstehe ich den Vers“ oder noch besser „wo für kann ich diesen Vers verwenden“ 😉

Deshalb liebe ich das logos- Bibelprogramm: denn dort gibt es unter anderem die Funtion von Assistenten, die einem helfen „die Bibel mit Gewinn“ zu lesen! Und ja, dass kostet dann mehr Zeit, als nur „aufschlagen und einen Vers lesen“ ABER man versteht endlich wozu es dieses Buch gibt 😉

Freude, Jubel

Mit Trompeten und dem Schall der Posaune jauchzet vor dem König Jehova!

Elberfelder Bibel 1905 Psalm 98,6

  Mit Trompeten und dem Schall des Horns
  ruft laut vor dem König, ‹vor› Jahweh! 

Jantzen_Jettel – Ps 98,6

Begleitet von Trompeten und Hörnerschall,
brecht in Triumphgeschrei aus vor dem König Jehova.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 98,6

Mit Trompeten, mit Posaunenklang jubelt vor dem König Jehova!

de Wette Bibel, Ps 98,6

Mit Posaunen, und schmetternden Trommeten, jubelt vor dem König Jehova!

van Ess_1858 – Ps 98,6

Der Psalmist lud seine Leserschaft dazu ein, dem Herrn ein neues Lied zu singen (vgl. Ps 33,3;40,4;96,1;144,9;149,1 ), denn durch seine Kraft (seine rechte Hand und sein Arm sind Bilder für seine Macht) hat er das Heil gebracht und seine Gerechtigkeit offenbart. Das Heil Gottes wird aufgrund seiner Gnade ( HeseD ) und Treue (auch zu übersetzen mit „treue Liebe“) möglich. Der Herr gedachte an seinen Bund mit seinem Volk Israel und errettete es.

Der Psalmist schaute die letzte Errettung seines Volkes voraus und rief daher die Erde auf (d. h. die Bewohner der Erde; vgl. Ps 96,1;97,1;100,1 ), vor dem Herrn zu frohlocken. Jedermann sollte laut jubeln ( Ps 98,4 a. 5-6 b) und mit den verschiedenen Musikinstrumenten vor dem Herrn, dem König (vgl. Ps 95,3;99,4 und den Kommentar zu Ps 5,3 ), singen. Sogar die Natur (auch das Meer , die Ströme und Berge ; vgl. Ps 96,11-13 ) wird aufgerufen, zu jubeln und zu jauchzen.

Warum sollen die Menschen den Herrn preisen? Weil er kommt, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten (vgl. Ps 96,13 ). Der Psalmist sah noch einmal voraus, wie der Herr kommt, um sein Werk zu tun. Der Herr wird Rettung ( Ps 98,3 ) und Gerechtigkeit bringen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Sänger hat dasselbe Anliegen wie der des 96. Psalms. Er weiß um die Offenbarung Gottes an Israel, weiß aber auch, daß zuletzt alle Völker zu diesem Heil Gottes gerufen werden und darum schon jetzt in das Lob miteinstimmen sollen. Was kommen wird und soll, nimmt er glaubend schon jetzt voraus (V. 3b).
Und wieder wird die ganze Schöpfung im Blick auf den kommenden Herrn aufgerufen:

Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Das neue Lied der Schöpfung

98,1–2 Das Zweite Kommen Christi bedeutet die endgültige Erlösung Israels von der Unterdrückung durch die Heidenvölker. Diese herrliche Befreiung ist der Anlass zu diesem Lied, in dem der Sieg des Messias über seine Feinde gefeiert wird. »Wunder« ist das richtige Wort für alles, was der Herr mit seiner Rechten und mit der Kraft seines Armes getan hat.
Der Psalm beschreibt das Reich als schon gekommen. Gottes Sieg ist jetzt wohlbekannt. Die Völker haben gesehen, wie treu er seinen Bund mit Israel eingehalten hat.
Als Jesus das erste Mal kam, sang Maria: »Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken, wie er zu unseren Vätern geredet hat« (Lk 1,54–55). Und Zacharias weissagte, er werde »Barmherzigkeit üben an unseren Vätern und seines heiligen Bundes gedenken« (Lk 1,72).
98,3 Wenn er das zweite Mal kommt, wird Israel singen:
»Er hat seiner Gnade und Treue für das Haus Israel gedacht.
Alle Enden der Erde haben das Heil unseres Gottes gesehen.«
Die Gnade des Herrn war es, die ihn veranlasste, Israel die Verheißungen zu geben, und es ist seine Treue, die sie jetzt erfüllt.
98,4–6 Auf den ersten Blick scheint es, als sei in den Versen 4 bis 6 die gesamte Heidenwelt aufgerufen, sich mit Israel zu freuen. Aber vielleicht bedeutet »Erde« in Vers 4 das »Land« Israel, wie F.W. Grant es übersetzt (manche übersetzen »ganze Erde/Land« mit »alle Welt«).66 Die erretteten Israeliten werden aufgefordert, in gewaltige Jubellieder auszubrechen. Die Leviten werden ermutigt, den Gesang mit Zithern zu begleiten. Und in Vers 6 vervollständigen die Priester mit ihren Trompeten und dem Klang eines Horns die Harmonien.
98,7–9 Die Natur und die Völker werden eingeladen, sich an der Symphonie zu beteiligen. Das Meer und seine zahllosen Bewohner werden bildmächtig beschrieben, als brausten sie vor jubelnder Freude. Die Welt und was in ihr lebt schäumt ebenfalls über vor Glück. Die Ströme klatschen in die Hände, wenn sie durch die Felsen brechen. Auch die Berge singen in ekstatischer Freude. Die gesamte Schöpfung reagiert spontan mit Entzücken, wenn der König kommt, um sein Regiment (sein Gericht) über die Erde anzutreten. Er wird der armen, kranken und weinenden Welt eine Regierung von Recht und Gerechtigkeit geben. Wer sollte da nicht glücklich sein?

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Singe ADONAI ein neues Lied. Die Weisen in Midrasch Tanhuma führen diesen Psalm als eine der großen Glaubenspassagen für das jüdische Volk auf. Historisch gesehen ist Ps. 98 ist mit 1 Sam verbunden. 6:12, wie es gesungen wurde, nachdem die P’lishtim (Philister) die Bundeslade erobert hatten. Das Singen eines „neuen Liedes“ für ADONAI deutet auch auf das messianische Zeitalter hin.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Kannst auch du jubeln, über das was Jehovah schon für dich getan hat? Oder gehen die guten Taten in den Sorgen des Alltages unter?
Wie wäre es, ein Buch zu nehmen, und alle guten Dinge, die DU mit Jehovah erlebt hast, aufzuschreiben?