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richtig lesen – Richter 4

Es ist sooo wichtig, Bibelstellen nicht aus dem Zusammenhang zu reißen – und die Bibel richtig als Buch zu lesen!
Wir hatten vergangen Sonntag im „Aktivgottesdienst“ Richter 4 – und ich möchte heute hier mal ein Experiment mit dir, lieber Mitleser, unternehmen.
Also wenn wir Richter 4 lesen, gibt es mehrere Probleme:
– da ist zum einen der Eindruck, dass Barak ein „ängstlicher Mann“ gewesen sein müßte, weil er sich ja „hinter dem Rockzipfel“ einer Frau verstecken will.
– es scheint, als wäre eine Frau – Debora – eine Richterin, die die Führung in Israel inne hat.
– besonders der Schluß scheint ziemlich brutal: Jael scheint den Sisera nicht nur durch Täuschung und Betrug in ihr Zelt gelockt zu haben, sondern wird dann noch zur „brutalen Mörderin“ die „heimtückisch“ den schlafenden Sisera tötet.
– einige Ausleger gehen sogar davon aus, dass Jael den Sisera „verführt“, denn es heißt mehrfach, dass Jael den Sisera mit einer Decke zudeckt – dass könnte doch glatt eine sexuelle Handlung bedeuten??

Aber wir haben nicht nur Kapitel 4 gelesen, sondern auch gleich Kapitel 5 – „das Lied Deboras“! Und nun ergibt „alles“ ein ganz anderes Bild!
Wieso? Nun, im Kapitel 5 wird in dem Lied wird die Rettung durch Jehovah in den Mittelpunkt gerückt, und gezeigt, dass Gottes Volk in fast allen Punkten scheiterte. Es was tatsächlich ein Kampf, den Jehovah gegen die „Feinde seines Volkes“ führte. Und nun sehen wir auf einenmal viele neue Gesichtspunte, die im Kaitel 4 fehlen:

Whitebordmitschnitt 1

Hebräer 11:32 zeigt, Barak war ein Mann des Glaubens! — echt? Hat er sich nicht „versteckt“? Nun, die Septuaginta beschreibt WARUM Barak unbedingt Debora mit dabei haben will: „denn ich kenne den Tag nicht, an dem der Herr den Engel mit mir auf einen guten Weg führt.“ – Ach ja! Das ist der Grund! Und lesen wir in unser Bibel – da steht dann ein paar Verse später, dass Debora zu Barak sagt: „dies ist der Tag“. Ergibt einen ganz anderen Sinn??

Whiteboard 2

Was Josephus über den Krieg schreibt, ist meiner persönlichen Meinung sehr sehr wichtig. Denn er führt die Gedanken aus dem Lied der Debora weiter aus. Kannst du dir vorstellen, warum Sisera seinen Wagen verläßt und zu Fuß flieht? Kannst du dir im Geist vorstellen, wie er „nass wie ein Pudel“ bei Jael ankommt, und dort „mit einer Decke zugedeckt wird“ – weil er völlig durchgefroren und völlig durchnäßt vom Feld weggerannt war?
Auch hier ergibt ein wenig „schürfen“ ein gaaaanz anderes Bild! Es wird klar, warum der „große Krieger“ so fertig ist.
Aber schauen wir uns den letzten Teil des Kapitels 5 an – was wird über die „Mutter von Sisera“ gesagt? Viele Ausleger sind der Meinung, dass die „Mutter von Sisera“ ihre eigenen Geschlechtsgenossen verrät. Aber mit dem, was diese Frau hier über ihren Sohn sagt, macht Kapitel 4 auch ein ganz anderes Bild?

Whitebord 3

Hatte Jael vielleicht Angst, das nächste „Opfer“ von Sisera zu werden? Oder war es „nur“ die Loyalität gegenüber ihren Geschlechtsgenossen?
Ach, dass ist schon so lange her? Gerade vor ein paar Tagen „geisterte eine Nachricht“ durch die Zeitungen, der genau in diese Richtung zeigt, und deutlich macht: auch in unserer Zeit sind wir nicht besser, nicht „kuluturierter“ als in der Zeit der Richter:

NZZ

Wenn wir also nur das Kapitel 4 in Richter lesen – ergibt der Inhalt ein ganz anderes Bild, als wenn wir das dazugehörige Kapitel 5 ebenfalls lesen!
Und es zeigt, dass wir uns die Bibel nicht „schönlesen“ müssen, indem wir einfach behaupten – Barak habe Glauben gehabt, denn die Anwesenheit einer Frau zeige seinen Glauben…

Laube in die Höfe des Gotteshauses

und als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, welches Eljaschib zugunsten Tobijas getan, indem er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes gemacht hatte. Und es mißfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle hinaus; und ich befahl, daß man die Zellen reinigen sollte; und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch wieder hinein.
Elberfelder 1871 – Nehemia 13:7–9

als ich aber nach Jerusalem kam und das Übel bemerkte, das Eljaschib für Tobija getan hatte: daß er ihm eine Laube in die Höfe des Gotteshauses hineintat, war mir sehr übel zumut, ich warf alle Geräte des Hauses Tobijas von der Laube hinaus,
Buber & Rosenzweig – Nehemia 13,7–8

und kehrte nach Jerusalem zurück. Und da erkannte ich den Unfug, den Eliasiba im Interesse des Tobia begangen hatte, ihm eine Vorratskammer im Hofe des Hauses Gottes zur Verfügung zu stellen. 8Und das kam mir sehr schlimm vor, und so warf ich den ganzen Hausrat des Tobia aus der Vorratskammer hinaus; 9und auf meine Anweisung hin reinigte man die Vorratskammern, und ich ließ die Geräte des Hauses Gottes wieder dorthin zurückbringen, die Opfergabe und den Weihrauch.
Septuaginta Deutsch – 2 Esdr 23,7–9

Und wieder einmal einen Vers zum Thema „wohnen am/im Haus Gottes“.

Zur Zeit Nehemias wurde einer der Lagerräume, in denen normalerweise Weihrauch und andere Opfergaben gelagert werden sollten, zweckentfremdet. Nehemia reinigte den Raum und sorgte dafür, dass der Raum wieder richtig genutzt werden konnte.

Als Nehemia hörte, was der Hohepriester für Tobija getan hatte (er nennt es ein böses Ding ; vgl. Neh 13,17 ), war er zutiefst erschüttert. Eljaschib war daran beteiligt gewesen, die Mauern wiederaufzubauen ( Neh 3,1 ), und jetzt hatte er im Widerspruch dazu einem heidnischen Feind gestattet, im Tempel zu wohnen. Verständlicherweise war Nehemia so zornig, daß er in den Raum des Tempels ging und allen Hausrat Tobijas hinauswarf. Anschließend ließ er die Räume (Tobija hatte offensichtlich neben dem großen Raum noch weitere Räume in Beschlag genommen) reinigen, entweder zeremoniell, oder durch Desinfizieren oder beides, und stellte die Gegenstände und Opfergaben die dorthin gehörten in den Raum zurück.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Kammer, in der Tobija sich eingerichtet hat, ist eine Kammer, in der vorher alles gelagert wurde, was für den Dienst im Haus Gottes wichtig ist. Zuvor hat sich das Volk noch verpflichtet, dafür zu sorgen, dass es daran nicht fehlen soll (Neh 10,33–40). Sie haben feierlich erklärt, das Haus ihres Gottes nicht seinem Schicksal zu überlassen.
Wir sind jetzt zwölf Jahre später. Die Kammer ist leer, was die Mittel angeht, mit denen der Dienst im Haus Gottes fortgeführt werden kann. Stattdessen hat der Feind diesen Raum angeboten bekommen, um dort zu wohnen. Wenn unser Leben nicht mit dem Dienst für Gott gefüllt ist, wird der Teufel unser Leben dazu benutzen, seinem Zweck zu dienen. Unser Leben wird dann dazu beitragen, dass der Dienst für Gott abgebrochen wird.

Ger de Koning

Ein feindlicher Eindringling.
In Neh 13:4-9 sehen wir, dass einer dieser Ammoniter tatsächlich im jüdischen Tempel wohnte! Nehemia war entsetzt, als er feststellte, dass Eljaschib, der Hohepriester in Israel, für Tobija ein Gästezimmer im Tempel eingerichtet hatte. Dieser Raum war so groß wie ein kleines Lagerhaus. Unglaublich, ein Erzfeind des Volkes Gottes hatte sich im Nervenzentrum Jerusalems niedergelassen. Von dieser Position aus konnte er jeden beeinflussen.
Dies ist eine der ersten Folgen des Bruchs des Gelübdes, sich nicht mit den Heiden zu vermischen. Eljaschib war zum Verräter geworden, weil einer seiner Verwandten mit der Tochter Sanballats verheiratet war (Neh 13,28), und Sanballat und Tobija waren befreundet. Während des gesamten Buches Nehemia war Tobija ein Feind Gottes und ein Dorn in Nehemias Auge. Nehemia hatte schon viele Male mit ihm zu tun gehabt und dafür gesorgt, dass er nie in die Mauern eindringen durfte. Während Nehemias Abwesenheit erlaubte der Hohepriester Tobija nicht nur, die Stadt zu betreten, sondern gab ihm auch die Schlüssel zu einer großen Anzahl von Räumen, in denen die Zehnten und Opfergaben des Volkes aufbewahrt wurden.
Eljaschib war mit einer privilegierten Verantwortung betraut worden, aber durch die Pflege falscher Beziehungen missbrauchte er sein Amt und vereitelte Gottes Werk. Nehemia sah Eljaschibs Handeln als das, was es war – eine Beleidigung eines heiligen Gottes, eine öffentliche Verleugnung der Priorität geistlicher Dinge und ein Akt eklatanten Ungehorsams gegenüber der Heiligen Schrift. In Neh 13,7 nannte Nehemia es „eine böse Sache“.
Die Erkennung des Problems erforderte drastische, öffentliche und sofortige Maßnahmen. Lesen Sie Neh 13:8-9: „Ich war sehr verärgert und warf den gesamten Hausrat Tobias aus dem Zimmer. Ich ordnete an, die Räume zu reinigen, und dann stellte ich die Geräte des Hauses Gottes mit den Speisopfern und dem Weihrauch wieder hinein.“ Nehemia ging auf Tobija los! Er zeigte ihm die Tür und warf dann seine Möbel, den Fernseher, den Computer und die Stereoanlage auf die Straße. Dann ordnete er an, die Räume zu säubern. Nehemia wollte, dass jede Spur von Tobijas Anwesenheit aus dem Tempel entfernt wurde. Er ließ den Raum desinfizieren und ausräuchern, damit niemand mehr sein Parfüm riechen konnte, nachdem er ihn verlassen hatte. Nehemia konnte nicht mit dem Unrecht an einem Ort leben, der für das Recht gebaut worden war.

Brian Bill

Der neue Bösewicht in Nehemia 13:4-14 ist Eljaschib, der Hohepriester, und der alte Bösewicht ist Tobija, den Nehemia zuvor als „Ammoniter“ gegeißelt hatte. (Tobija war in Nehemia 2; 4; 6 und 7 sowohl als Beamter als auch als Mitverschwörer mit Sanballat aufgetreten.) In V. 7 wird dem Hohepriester Eljaschib die administrative Aufsicht über den Tempel zugeschrieben. In dieser Eigenschaft erlaubte er Tobija, in einem Raum im Wohnbereich des Tempels zu wohnen. Er wählte einen Raum aus, in dem die Priester Getreide, Wein und Öl aufbewahren konnten, die von den Gläubigen in das Heiligtum gebracht und dort abgegeben wurden. Offensichtlich wurde der Raum als heilig genug angesehen, um dort Opfer aufzubewahren, und Tobija war kein Priester, unabhängig davon, ob er wirklich ein Ammoniter war oder diese Bezeichnung nur ein Schimpfwort war. Der Laie Nehemia war empört, da er der Meinung war, dass Tobija nicht qualifiziert war, dort zu schlafen, wo er es tat. Der Autor schreibt in der ersten Person Singular (V. 6) und lässt den Leser wissen, dass Nehemia nicht in Jerusalem war, als die Erlaubnis erteilt wurde, sondern in Persien. Als er nach Jerusalem zurückkehrte, erfuhr er, was geschehen war. Nehemia nahm die Sache selbst in die Hand, warf die Besitztümer Tobias hinaus, ließ den Raum säubern und sorgte dafür, dass die Vorratskammern des Tempels wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt wurden, nämlich als Vorratskammern für Speiseopfer und Weihrauch.

Redditt – Smyth & Helwys Bible Commentary

Nehemias alter Feind hatte in den höchsten Kreisen Judas immer Bewunderer und eingeschworene Anhänger gehabt (6,17-19). Er trug selbst einen guten jüdischen Namen (siehe 2,10) und hatte in eine der führenden Familien eingeheiratet, und sein Sohn in eine andere, wie bereits berichtet wurde; jetzt stellt sich heraus, dass der Hohepriester selbst eine Verbindung hatte.
An Dreistigkeit mangelte es Tobija nie. Wo schon ein Zehenspitzenplatz im Tempel eine Eroberung gewesen wäre, verschafft er sich einen Raum von der Größe eines kleinen Lagerhauses und lässt ihn von den religiösen Autoritäten selbst räumen (7). Es war zweifellos eine besondere Genugtuung zu sehen, dass sein persönliches Eigentum Vorrang vor dem Weihrauch für Gott und dem Zehnten für seine Diener hatte; aber vor allem befand er sich im Nervenzentrum Jerusalems, in idealer Lage für Einfluss und Intrigen.
Im Gegensatz zu den Kirchenmännern jener Zeit, die alle Seiten einer Angelegenheit sehen konnten, einschließlich der Seite, die es zu unterstützen galt, stürmte Nehemia so heftig hinein, wie es eines Tages auch sein Meister tun würde. In diesem Kapitel unterscheidet er sich von seinen Zeitgenossen durch seine Weigerung, auch nur einen Moment lang zuzulassen, dass Heiligkeit verhandelbar ist oder dass die Sitte allein etwas heiligen kann.

Kidner – Tyndale Old Testament Commentaries

in den Höfen des Hauses Gottes

Und das Volk ging hinaus und holte herbei; und sie machten sich Hütten, ein jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen, und in den Höfen des Hauses Gottes, und auf dem Platze am Wassertore, und auf dem Platze am Tore Ephraim.
Elberfelder 1871 -Nehemia 8,16

Da ging das Volk hinaus, holte Zweige und baute sich Laubhütten, die einen auf den flachen Dächern ihrer Häuser, andere in ihren Höfen, in den Vorhöfen des Tempels und auf den freien Plätzen am Wassertor und am Efraïmtor.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Nehemia 8:16

Also ging jeder los, sammelte im Park ein paar Zweige und baute sich damit eine kleine Bude im Garten. Wer keinen Garten hatte, stellte sich so ein Teil auf den Balkon oder die Dachterrasse. Und wer in einer Siedlung wohnte, baute sich seine Blätterbude auf der Wiese im Park, auf irgendeinem freien Platz, oder zur Not auch direkt vor dem Tempel oder am Efraimtor auf.
VolxBibel – Neh 8,16

„Wenn ich an meinen Gott denke“, schrieb der Komponist Franz Josef Hayden, „ist mein Herz so voll, dass die Noten tanzen und aus meiner Feder hüpfen, und da Gott mir ein fröhliches Herz gegeben hat, wird es mir verziehen, dass ich ihm mit einem fröhlichen Geist diene.“
Der Versöhnungstag wurde am zehnten Tag des Monats gefeiert und das Laubhüttenfest vom fünfzehnten bis zum einundzwanzigsten Tag. Das bedeutete, dass die Führer nur wenige Tage zur Verfügung hatten, um den Juden in den umliegenden Dörfern mitzuteilen, dass alle das Laubhüttenfest feiern würden. Es reicht nicht aus, das Wort Gottes zu hören, wir müssen auch dem gehorchen, was es uns sagt (Jakobus 1,22-25). Das Volk hatte nicht nur Freude daran, das Wort zu hören, sondern auch „große Freude“ daran, es zu befolgen (Neh 8,17).
Während der sieben Tage des Festes lebten die Juden in Ständen aus Zweigen, die sie gewöhnlich auf den Flachdächern ihrer Häuser errichteten. Es war eine Zeit, in der man zurückblickte und sich an die vierzig Jahre der Wanderung des Volkes in der Wüste erinnerte, als das Volk heimatlos war und in provisorischen Unterkünften lebte. Aber das Fest war auch eine Zeit, in der man auf den Erntesegen aus Gottes Hand blickte. Der Herr hatte ihnen ein gutes Land gegeben, und sie sollten den Geber nie vergessen, während sie die Gaben genossen (5. Mose 8). Das Laubhüttenfest war auch eine Gelegenheit, auf das herrliche Königreich zu blicken, das Gott seinem Volk Israel versprochen hatte (Sach. 14:4, 9, 16-20). Es war ein einwöchiges Fest des freudigen Lobes und der Danksagung, bei dem die Güte des Herrn im Mittelpunkt stand.
Aber das Feiern des Festes diente nicht nur dem Vergnügen, sondern auch der Bereicherung und Ermutigung. „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Neh 8,10). Die Freude der Welt ist vorübergehend und künstlich; und wenn die Freude verschwunden ist, bleiben die Menschen in noch größerer Schwäche und Leere zurück. Aber die Freude, die vom Herrn kommt, ist echt und dauerhaft und bereichert unser Leben. Gott schenkt uns nicht Freude anstelle von Kummer oder Freude trotz Kummer, sondern Freude inmitten von Kummer. Es ist kein Ersatz, sondern eine Verwandlung.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Serie

Sie machten sich Hütten, jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen und in den Vorhöfen des Hauses Gottes und auf dem freien Platze am Wasserthore und dem freien Platze am Ephraimsthore. Ueber die Lage dieses Thores. Der freie Platz vor demselben ist innerhalb der Stadtmauer zu denken. Auf diesen beiden öffentlichen Plätzen machten sich wol diejenigen Hütten, die ohne in Jerusalem zu wohnen, dorthin gekommen waren, und in den Vorhöfen des Tempels wol auswärtige Priester und Leviten.

Keil – Biblischer Commentar über das Alte Testament

Alle freien und ebenen Plätze wurden gebraucht, um die Hütten zu errichten. Die Bewohner Jerusalems benutzten dazu die flachen Dächer ihrer Häuser und die dazugehörenden Höfe. Die auswärtigen Gäste waren auf die Vorhöfe des Tempels und die öffentlichen Plätze in der Stadt angewiesen. Namentlich erwähnt werden der schon bekannte freie Platz beim Wassertor (s. Neh 8,1) und der freie Platz beim Ephraimtor. Der Name »Ephraim« lässt schon erkennen, dass es sich um ein im Norden oder Nordwesten der Stadt liegendes Tor handelte. Es wird in 2Kön 14,13; 2Chr 25,23 noch einmal erwähnt. Danach soll es 400 Ellen vom Ecktor entfernt gelegen haben. Falls die Identifizierung des Jeschanatores mit Letzterem richtig sein sollte, dann ist die Vermutung seiner Lokalisierung im Norden oder Nordosten der Westmauer, die anhand des Namens angestellt wurde, bestätigt (vgl. auch Neh 12,39).

Wuppertaler Studienbibel

Die gesamte wiederhergestellte Stadt wird zum Ort dieses Festes: die Häuser, die Höfe und die Plätze (V. 16). Das „Haus Gottes“ wird als ein Ort unter vielen erwähnt, an dem die Festzelte aufgestellt werden. Man hätte vielleicht erwartet, dass der Tempel mehr im Zentrum eines solchen heiligen Tages steht, aber hier fügt er sich fast in die Umgebung der städtischen Wohnungen und Straßen ein. Abgesehen davon, dass die Idee des heiligen Ortes nicht nur auf den Tempel beschränkt ist, sondern die ganze Stadt einschließt, geht es hier um mehr. Das Laubhüttenfest in seinem endgültigen, verwandelten Verständnis erinnert die Gemeinschaft auch an eine Zeit, bevor es einen Tempel gab. Das war eine Zeit, in der das Volk unterwegs war und Gott mit ihm „in einem Zelt und einer Hütte“ (2 Sam 7,6) lebte. In dieser Zeit sucht die Gemeinschaft nach ihren Ursprüngen und nach den frühen Verheißungen der Gegenwart Gottes bei ihnen. Letztlich hängt diese Gegenwart nicht von einem Ort oder einer Struktur ab, sondern liegt in der Treue Gottes zu ihnen, die er ihnen aus freien Stücken schenkt. Bauten, selbst solche aus den stabilsten Materialien, können sich am Ende als ebenso provisorisch erweisen wie Hütten aus Zweigen. Die Hoffnung des Volkes ruht vielmehr auf der dauerhaften Verheißung des Bundes, den Gott mit ihm geschlossen hat. So verstanden, evoziert die vorübergehende Behausung eine dauerhafte Gegenwart.
Darüber hinaus dominieren die Worte der Tora, „wie es geschrieben steht“, die Handlung dieser Abschnitte. Die Schriftrolle steht im Mittelpunkt, und die Identität der Gemeinschaft formt sich um die Schriftrolle herum neu. So gespalten, wie sie nach den früheren Beschreibungen geworden war, so einig sind sie nun in ihren Reaktionen auf die Tora. Das ganze Volk weinte, die ganze Gemeinde baute Buden, und das Volk Israel tat Buße.

Westminster Bible Companion

Ich finde es sehr spannend, zu sehen, dass der Tempel auf der einen Seite „abgesondert“ oder „heilig“ war, aber in der Anbetung doch so nahe besucht und betreten werden durfte – und ja es waren „nur“ die Vorhöfe!
Beim lesen der verschiedenen Kommentare liegt der Schwerpunkt zu Nehemia 8 aber eher dahin, dass wir Dankbarkeit entwickeln müssen, für dass was Jehovah schon in der Vergangenheit für uns getan hat. Und seien wir ehrlich – meist vergessen wir schnell, wenn wir Hilfe von Jehovah hatten. An die traurigen Tage, wo wir denken, dass wir allein gelassen waren, die prägen sich leider meist tiefer in unser Gedächnis. Deshalb laßt auch uns regelmäßig an die Taten Jehovahs erinnern!

Eine Kindheit im Tempel Salomos??

Aber Josabath, die Tochter des Königs, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und sie tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach. Und so verbarg ihn Josabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib Jojadas, des Priesters (denn sie war die Schwester Ahasjas) vor Athalja, so daß sie ihn nicht tötete. Und er war sechs Jahre bei ihnen im Hause Gottes versteckt. Athalja aber regierte über das Land.
Elberfelder Bibel 1905 – 2.Chronika 22,11–12

Und (2Chron 22,10) als Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, daß ihr Sohn tot war, da machte sie sich auf und brachte allen königlichen Samen um. Aber Joseba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Ahasjas, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach; (O. die Bettzeugkammer) und so verbargen sie ihn vor Athalja, und er wurde nicht getötet. Und er war sechs Jahre bei ihr im Hause Jehovas versteckt. Athalja aber regierte über das Land
Elberfelder 1871 – 2.Könige 11,1–3

Josabath aber, die Tochter des Königs (Joram), nahm Joas, den Sohn Ahasjas, brachte ihn heimlich mitten aus den Königssöhnen, die getötet werden sollten, beiseite und tat ihn samt seiner Amme in den Bettenraum; so verbarg ihn Josabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib des Priesters Jojada – sie war nämlich die Schwester Ahasjas – vor Athalja, sodass diese ihn nicht töten konnte. Und er war bei ihr im Tempel sechs Jahre lang versteckt, während Athalja über das Land herrschte.
Zürcher 1931 – 2.Chronik 22,11–12

Und wieder die Frage: WO wurde der Junge Joas über 6 Jahre versteckt?

Vor dem allgemeinen Gemetzel am Königshaus durch Athalja war es Joscheba gelungen, einen kleinen Sohn Ahasjas, Joas, zu retten. Zusammen mit seiner Amme wurde er für kurze Zeit in der „Bettenkammer“ versteckt, offenbar dem Ort, an dem die Matratzen und Decken des Palastes aufbewahrt wurden und der ein sehr bequemes Versteck bieten würde. Von dort brachte ihn seine Tante an einen noch sichereren Ort im Tempel, entweder in eine der zahlreichen Kammern, die dem Heiligtum angegliedert waren, oder, was am wahrscheinlichsten erscheint, in die von ihrem Mann und seiner Familie bewohnten Wohnungen innerhalb der heiligen Anlage oder in unmittelbarer Nähe dazu. So ging es sechs Jahre lang weiter, wobei Joas wahrscheinlich als eines der Kinder des Hohepriesters durchging. Während dieser Zeit muss die Plünderung des Hauses Jehovas und die Überführung seiner geweihten Gegenstände in den Dienst Baalims, die von den Söhnen Athaljas begonnen worden war (2. Chron. 24:7), ihr volles Ausmaß erreicht haben. Natürlich rief dies eine heftige Reaktion hervor, und zwar nicht nur bei denen, die die fremden Riten verabscheuten, sondern auch bei denen, die gegen die Herrschaft der fremden Königin waren, die alles ermordet hatte, was von der Familie Davids übrig geblieben war.

Alfred Edersheim – Geschichte der Bibel – altes Testament

Schutz (Vv. 2-3; 22:11-12). Jojada war der Hohepriester, und Joscheba, seine Frau, war eine Prinzessin, eine Tochter des Königs Joram und eine Schwester des Königs Ahasja, den Jehu erschlagen hatte. Damit war sie eine Tante des kleinen Joas. Dass aus dieser Familie eine so gottesfürchtige Frau hervorging, ist ein Wunder der Gnade Gottes. Da der Priester und die Prinzessin wussten, was Athalja vorhatte, entführten sie den einjährigen Joas aus der königlichen Kinderstube und versteckten ihn mit seiner Amme zunächst in einem Raum, in dem alte Bettwäsche aufbewahrt wurde, und dann in einem Raum im Tempel. Als er älter wurde, mischte er sich unter die anderen Kinder im Tempelbezirk und spielte mit ihnen, ohne dass er als Thronfolger erkannt wurde.1

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Serie

etwas „eingeschränkt“ sieht es

Die Rettung eines davidischen Thronerbens ist Joscheba zu verdanken. Joscheba, übersetzt »Jahwe ist die Fülle«, war eine Tochter Jorams, was jedoch nicht bedeutet, dass sie auch eine Tochter Ataljas war. Als Tochter einer der anderen Frauen Jorams war sie die Halbschwester König Ahasjas, und Atalja war ihre »Stiefmutter«. So ist es am ehesten zu verstehen, dass sie alles daran setzte, einen ihrer Neffen, den gerade mal einjährigen Joasch, in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit seiner Amme brachte sie ihn in die Bettenkammer. Das Versteck, das Atalja nicht entdecken konnte, war weder die Schlafkammer ihrer Amme noch die Bettenkammer des Tempels, in der die Schlafdecken für das Tempelpersonal lagerten, sondern es waren die Schlafräume des Hohenpriesters Jojada, dessen Frau Joscheba war. Hier war Joasch den Blicken der Baals-Dienerin Atalja entzogen. Nach sechs Jahren in Verborgenheit brachte Joscheba Joasch in den Tempel.

Wuppertaler Studienbibel

selbe Reihe, aber anderer Ausleger:

Die »Zeitbombe« bestand in der Person eines möglichen Thronfolgers, des damals etwa einjährigen Königssohnes Joasch. Bei der Liquidierungsaktion war der Säugling von seiner Tante, Ahasjas Schwester Joscheba, in Sicherheit gebracht und versteckt worden. Man mag historisch in Frage stellen, wie denn so etwas passiert sein könne, erinnere sich aber – um ein historisches Beispiel zu nennen – an die Ermordung der Romanows, der russischen Zarenfamilie, und die Verwirrung um die Zarentochter Anastasia, deren Schicksal nicht mehr zu klären war. In derart kritischen Situationen kann man den Überblick schon einmal verlieren, sodass am Ende doch ein männlicher Nachkomme Davids am Leben blieb.
Joscheba, eine Königstochter, war Ataljas Wüten vielleicht nur entgangen, weil sie mit dem Hohepriester Jojada verheiratet war.d Diese Tatsache erklärt auch, warum sie sowohl zum königlichen Palast als auch zu gewissen Bezirken des Tempels Zugang hatte. Ob Joscheba eine Schwester oder nur Halbschwester (nämlich von einer anderen Mutter) Ahasjas war, wie Keil z.St. mit wenig überzeugenden Gründen meint, muss offen bleiben. Auch dies könnte ein Grund für ihr Überleben gewesen sein, dass sie Ataljas leibliche Tochter, ihr aber innerlich entfremdet war.
Die genauen Umstände der Ermordung bzw. Errettung lässt der Text nicht mit Sicherheit erkennen. Vermutlich64 ereignete sich die grausige Tat im Schlafzimmer (bzw. in den Schlafzimmern) der Prinzen. Joscheba hätte Joasch dann samt seiner Amme von dort durch den ihr wohl vertrauten Palast in den benachbarten Tempel gebracht, wo allein er vor Atalja einigermaßen sicher sein durfte. Sechs Jahre lang (845–839?) konnte man ihn zusammen mit ihr (damit dürfte die Amme als Erzieherin gemeint sein) im großen Areal des Tempels verbergen, der damit im Sinne mancher Psalmen tatsächlich zu einem »Zufluchtsort«e für Joasch wurde. Solange konnte Atalja unangefochten regieren. Dann aber kam auch hier (wie bei Ahab und Isebel) das Ende und die Wende. Joasch war mit seinen nunmehr sieben Jahren immer noch ein Kind, aber er war nicht der erste König dieses Alters im alten Orient und auch nicht der letzte.

Wuppertaler Studienbibel

Er stahl ihn aus der Mitte der Fürsten. Raschi übersetzt, dass es im Tempel einen Raum über dem Allerheiligsten gab, der als Schlafgemach bezeichnet wurde und in dem sich Joasch versteckte.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Was war in den dreistöckigen Vorratskammern??
Ist unser Bild vom Tempel den Salomo erbaut hat wirklich richtig? Verstehen wir, wie groß dieser war, und welche Gebäude alles dazugehörten? Verstehen wir, dass der gesamte Gebäudekomplex „heilig“ war, und deshalb als „das Haus Gottes“ bezeichnet wurde??


„bêṯ hā ʾělō·hîmʹ“

Haus
3 בֵּית5 אֱלֹהִ֖ים4 הָ
bêṯʾělō·hîmʹ
1 Chr 9,27

Und sie übernachteten rings um das Haus Gottes her; denn ihnen lag die Wache ob, und sie waren über das Öffnen bestellt, und zwar Morgen für Morgen.
Elberfelder 1871 – 1 Chronik 9,27

Nur die vier obersten Wächter, auch sie Leviten, waren ständig im Dienst. Zu ihren Aufgaben gehörte die Aufsicht über die Vorratsräume und die Schatzkammern des Tempels.  Sie blieben auch über Nacht im Tempelbereich, denn sie mussten Wache halten und jeden Morgen die Tore aufschließen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Chronik 9,26–27

Denn die vier obersten Türhüter – es waren Leviten – versahen ständig den Dienst. Sie hatten auch die Aufsicht über die Kammern und Schätze des Tempels Gottes. Die Nacht über blieben sie in der Umgebung des Tempels Gottes; denn ihnen oblag die Wache und sie mußten allmorgendlich aufschließen.
Paderborner Bibel – 1 Chronik 9:26–27

Und weiter geht es um die Frage – „Wohnungen in der Nähe der Stiftshütte??“

In diesem 9. Kapitel werden weitere Leviten erwähnt. Es sind die Torhüter. Ihre Aufgaben sind sehr wichtig. Sie lassen sich in einen kurzen und bestimmten Befehl zusammenfassen, den der Herrin einem kleinen Gleichnis wiederholt: „Ein Mensch (der Meister), der… dem Türhüter einschärfte, dass er wache“ (Markus 13,34).
Wachen über die Gefäße und die Geräte, über die Opfer, über die Nahrung, über den Zugang zum Haus! Diesem Dienst entspricht im Neuen Testament der Dienst der Aufseher, Hirten oder Ältesten. Sie sind es besonders, die in den Versammlungen früher – und heute noch – für die Seelen Sorge tragen und die gesunde Lehre aufrechthalten müssen. Das ist eine Aufgabe des Vertrauens und der Ehre, über die sie dem Herrn bei seinem Kommen Rechenschaft abzulegen haben!

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament

In der vorhergehenden Liste (V. 14-16 ) wurden die Aufgaben der Leviten nicht näher genannt. Es wird sich vermutlich um Leviten gehandelt haben, die irgendwie mit dem Opferdienst zu tun hatten. In diesem Abschnitt (V. 17-27 ) ist von solchen Leviten die Rede, die Verantwortung dafür hatten, die Tore des Tempels bzw. Tempelbezirkes zur richtigen Zeit zu öffnen und zu schließen und darüber zu wachen, daß keine Eindringlinge unberechtigterweise hineinkamen. …
Die Gesamtzahl der levitischen Torhüter , die in Jerusalem und in den umherliegenden Dörfern wohnten, gibt der Verfasser von 1.Chronik mit 212 an. In Neh 11,19 werden 172 genannt, doch der Vers macht deutlich, daß nur die Familien Akkubs und Talmons gezählt wurden, während 1Chr 9,17 die Familien Schallums und Ahimans dazuzählt. Diese 212 Leviten waren wohl nur die Gruppe, aus der die Torhüter jeweils ausgewählt wurden, denn es wurden täglich nur 24 Torhüter benötigt ( 1Chr 26,17-18 ). Jeder Torhüter diente sieben Tage ( 1Chr 9,25 ) und wurde dann für eine bestimmte Zeit bis zum nächsten Dienst freigestellt.

Walvoord Bibelkommentar

Immer noch steht das Amt des Torhüters an erster Stelle. Vier Männer waren über die Torhüter gesetzt, und Schallum war ihr Haupt (V. 17.18). Sie hatten nach allen Windrichtungen hin über die Tore zu wachen (V. 24). 212 «Hüter der Schwelle» waren ihnen unterstellt, die zwar in ihren Dörfern lebten, aber «von sieben zu sieben Tagen, von einer Zeit zur anderen, mit jenen kommen mussten» (V. 25). «Sie und Ihre Söhne standen an den Toren des Hauses des HERRN, des Zelthauses, als Wachen» (V. 23). Die Vorsteher «übernachteten rings um das Haus Gottes her; denn ihnen oblag die Wache, und sie waren über das Öffnen bestellt, und zwar Morgen für Morgen» (V. 27).
Wir werden dem Gegenstand der Bewachung der Tore des Hauses Gottes nie genug Aufmerksamkeit entgegenbringen können, und zwar Tag und Nacht. Wie viel Unordnung und Verunreinigung wurden durch Leute und Dinge hereingebracht, die unsere Nachlässigkeit und unsere Duldsamkeit ungehindert eintreten liessen! Und umgekehrt, wie viele sind draussen gelassen worden, die doch der Herr aufgenommen hatte!

Halte fest 1972

Das Haus Gottes, der Tempel in Jerusalem, war wohl bewacht. Zur Ordnung des Dienstes, der darin getan wurde, gehörten auch die Abteilungen der Torhüter. Sie hatten sowohl über die Sicherheit des Hauses zu wachen als auch alles Unreine von ihm fernzuhalten. Ihr Dienst währte Tag und Nacht und erstreckte sich nach allen vier Himmelsrichtungen. Vielleicht waren diese Leviten weniger beliebt als ihre Brüder, die zu den Abteilungen der Sänger gehörten, denen der Dienst des Lobes oblag. Doch wäre dieser Dienst ohne den Dienst der Torhüter undenkbar gewesen.

Halte fest 1985

Der Verf. wendet sich wieder seiner Gegenwart zu und beschreibt den Dienst im Heiligtum, wie er ihn als Augenzeuge erlebt hat. Vier Tore im Bezirk des neuen Tempels gab es. Die Obersten der Torhüter waren für die Einteilung der Wachen zuständig. Sie lebten immer in der Nähe des Tempels. Die Leviten, die in den Orten um Jerusalem herum wohnten, kamen mit den Abteilungen, denen sie zugeteilt waren, jeweils sieben Tage nach Jerusalem. Einige von ihnen wurden als Torhüter eingesetzt. Andere trugen Verantwortung für die Zellen, die seitlichen Kammern am Tempel, in denen die Opfergaben und Zehnten von Getreide, Wein und Öl, aber auch die Schätze des Hauses Gottes aufbewahrt wurden. Die Leviten schliefen auch während der sieben Tage in unmittelbarer Nähe des Tempels, während die Tore unter der Aufsicht der Obersten der Torhüter abends verschlossen und morgens wieder geöffnet wurden. – Es ist beeindruckend, wie ausführlich und mit welch liebevoller Aufmerksamkeit der Verf. der Chr den Dienst der Leviten und besonders das Amt der Torhüter beschreibt. Aus unserer Sicht handelt es sich um eine geringe, nachgeordnete Tätigkeit. In biblischer Sicht hat diese Aufgabe jedoch eine ihr eigene Würde, die aus den Worten Ps 84,11 spricht: »Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in der Gottlosen Hütten.«

Wuppertaler Studienbibel

Die Tempelpolizei
Der Tempel hatte eine eigene Polizei, deren Beamte größtenteils aus Leviten bestanden. Dies waren die Torwächter („sho’arim“; 1. Chron. 9:17, 24-27; 26:12-18), die Wächter, die den Eingang zum Tempelberg bewachten, und diejenigen, die für die Reinigung der Vorhöfe zuständig waren (Philo, ed. Cohn, iii. 210). Leviten waren an einundzwanzig Stellen im Tempelhof stationiert; an drei von ihnen hielten Priester nachts Wache. Ein Hauptmann patrouillierte mit einer Laterne, um zu sehen, dass die Wächter auf ihren Posten waren; und wenn einer schlafend angetroffen wurde, hatte der Hauptmann das Recht, ihn zu schlagen und seine Kleider in Brand zu stecken (Mid. i. 1, 2). Das Öffnen und Schließen der Tore, das als eine sehr schwierige Aufgabe angesehen wurde und nach Josephus („B. J.“ vi. 5, § 3; „Contra Ap.“ ii. 10) die Dienste von mindestens zwanzig Männern erforderte, gehörte ebenfalls zu den Aufgaben der Wächter; und ein spezieller Offizier wurde ernannt, um diese Arbeit zu beaufsichtigen (Sheḳ. v. 1; comp. Schürer, „Gesch.“ Eng. ed., Abteilung ii., i. 264-268; siehe TEMPEL).

The Jewish Encyclopedia

Für die polizeilichen Aufgaben, die einen sehr großen Beamtenstab erforderten, wurden meist Leviten eingesetzt. Die „Torwächter“ (שֹׁעֲרִים) gehörten in der Frühzeit, ja bis in die Zeit Esras und Nehemias hinein, noch nicht zur Ordnung der Leviten, sondern waren von etwas geringerem Rang; erst der Verfasser der Chronik rechnete auch diese Beamten zu den Leviten. Im Innenhof wurde die Aufgabe der Wache von den Priestern selbst wahrgenommen. Der Verfasser der Chronik und später Philo und die Mischna haben uns mehrere Einzelheiten über die Organisation der Abteilung, um die es hier geht, geliefert. Aus der erstgenannten Autorität erfahren wir, dass es insgesamt vierundzwanzig Wachen gab, die vier Oberhäuptern oder Hauptleuten unterstellt waren, und dass sie an der Ost-, West-, Nord- und Südseite des Tempels postiert waren (1. Chronik 26:12-18, auch 9:17, 24-27). Die Aussagen dieses Schriftstellers sind so zu verstehen, dass sie sich auf den Tempel Serubbabels beziehen. Die Fläche der Tempelvorhalle oder des so genannten äußeren Vorhofs wurde aber später, vor allem durch Herodes, sehr vergrößert, so dass sie nun ein großes Viereck bildete, dessen längere Seite diejenige war, die von Norden nach Süden verlief. Innerhalb dieses großen Vierecks befand sich wiederum ein länglicher viereckiger Raum, der von starken Mauern umschlossen war, wobei die längere Seite in diesem Fall von Westen nach Osten verlief; dies war der so genannte Innenhof oder „der Hof“ im eigentlichen Sinne des Wortes. Zu diesem Hof führte eine Treppe, und am Fuß dieser Treppe befand sich ein Geländer, das kein Nichtjude betreten durfte. Jeder Heide, der es wagte, diese Grenze zu überschreiten und den inneren Hof zu betreten, wurde mit dem Tod bestraft; und die römischen Behörden respektierten die Skrupel der Juden in dieser Angelegenheit so sehr, dass sie die Vollstreckung dieses Urteils sogar in den Fällen billigten, in denen römische Bürger die Täter waren. An diesem Geländer waren in bestimmten Abständen Tafeln angebracht, auf denen in griechischer und lateinischer Sprache das Verbot und die Strafe für dessen Übertretung vermerkt waren. Philo zufolge gab es zu seiner Zeit nicht nur an den Eingängen des inneren, sondern auch an den Toren des äußeren Hofes Wächter, zu deren Hauptaufgaben es gehörte, auf die strikte Einhaltung des betreffenden Verbots zu achten. Darüber hinaus gab es Wächter, die bei Tag und Nacht rundherum patrouillierten, um sicherzustellen, dass nirgendwo etwas Unschickliches geschah. Nach der Mischna gab es einundzwanzig Punkte, an denen die Leviten (nachts) Wache hielten, und drei, an denen die Priester dies taten. Die levitischen Wächter waren teils an den Toren und Ecken des äußeren Vorhofs (innerhalb desselben), teils an den Toren und Ecken des inneren Vorhofs (außerhalb desselben) stationiert, während die priesterlichen Wächter wiederum für den inneren Vorhof zuständig waren. Es war üblich, dass ein Hauptmann des Tempels nachts herumging, um zu sehen, dass die Wachen nicht auf ihren Posten schliefen. Dieser Hauptmann war unter der Bezeichnung אִישׁ הַר הַבַּיִת bekannt. Neben diesem Beamten wird auch gelegentlich ein אִישׁ הַבִּירָה erwähnt. Da nun die Mischna keine andere Bezeichnung für den gesamten Raum um den Tempel kennt – auch nicht in den Fällen, in denen er vom Innenhof zu unterscheiden ist – als den Ausdruck הַר הַבַּיִת, ist demnach unter dem איש הר הבית ein Hauptmann zu verstehen, der für den äußeren Vorhof zuständig war, und unter dem איש הבירה dagegen derjenige, der die Aufsicht über den Tempel selbst hatte. Denn das בִּירָה kann sich unmöglich auf das Kastell Antonia beziehen, da dieses einem römischen φρούραρχος unterstellt war, sondern nur auf den Tempel selbst. Die beiden jetzt erwähnten Arten von Beamten wären also identisch mit den סגנים oder στρατηγοί, auf die wir bereits Bezug genommen haben.

Schürer – A history of the Jewish people in the time of Jesus Christ, second division

Vertrauen – Wachstum – Nähe

– Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen!
Elberfeld 1905 – Ex 33,18

„Bitte, Gott, ich möchte einmal ein bisschen mehr von dir sehen! Ich möchte mal deine ganz krasse Seite erleben!“, sagte Mose dann.
VolxBibel – 2.Mose 33,18

Und er sprach: Lass mich doch sehen deinen Herrlichkeit (Ehrenglanz, Machtfülle).
offene Bibel – Exodus 33,18

Etwa 1 Jahr vorher hatte Mose am Dornbusch noch weg geschaut!
Exouds 3,6 heißt es: „Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Und nun – nachdem Mose auf dem Berg war – und dort Jehovah gesehen hatten –
Exodus 24:9-11
Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst (Eig wie das Wesen des Himmels) an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.
…Mose hatte nun ein ganz anderes „Bild“ von Jehovah – und vor allem war Mose nun vertrauter mit Jehovah.

Moses vertraute Gemeinschaft mit Gott wurde auch durch seine geistlichen Anliegen unter Beweis gestellt. Diese Verse können in drei Abschnitte eingeteilt werden, von denen jeder mit den Worten: Mose sprach eingeleitet wird (V. 12.15.18 ). Zuerst wollte Mose gerne vom Herrn erfahren, was er mit seinem Volk vorhabe. Gott hatte Mose zugesagt, das Volk zu führen, jedoch ohne die Gegenwart Gottes, davon war Mose betroffen. Gott kannte Mose mit Namen , d.h. Mose gehörte Gott an. So wollte Mose weiterhin Gottes Wege erfahren und die Gnade Gottes ( Wohlwollen ) erleben. Er legte für das Volk Fürbitte ein und erinnerte Gott daran, daß es sein Volk war (vgl. V. 13.16 ; 2Mo 32,11 ). Als Antwort darauf nahm Gott seine Drohung zurück, nicht mit ihnen hinaufzuziehen (vgl. 2Mo 33,3.5 ), und ihnen keine Ruhe zu schenken (V. 14 ).
Moses zweite Bitte galt der Bestätigung, daß der Herr tatsächlich mit seinem Volk ziehen würde (V. 15-17 ). Wenn die Gegenwart Gottes auf dessen Wanderung in das verheißene Land nicht dabei wäre, so würde das für dessen eigenes Ansehen und das Ansehen Gottes schwerwiegende Probleme aufwerfen. So gab Gott wieder der Bitte Moses nach und versicherte ihm, daß er Wohlgefallen vor ihm gefunden habe (V. 17 ; vgl. V. 16 ).
Drittens wollte Mose die Herrlichkeit Gottes sehen (V. 18 ). Diese Bitte wurde dadurch erfüllt, daß Gott Mose gestattete, ein deutlicheres Gesicht seiner Herrlichkeit zu sehen ( 2Mo 33,19-23 ). Indem Gott Mose seinen Namen verkündigte (V. 19 , sein offenbartes Wesen), gestattete er ihm, seine Güte (V. 19 ) und hinter ihm her zu sehen, jedoch nicht, sein Angesicht zu erkennen (vgl. 2Mo 3,6 und den Kommentar zu 2Mo 33,11; Joh 1,18 ). Dieser Abschnitt verdeutlicht, daß der Mensch Gott zwar wirklich kennen, ihn jedoch nie völlig erfassen kann.

Walvoord Bibelkommentar

Diese bemerkenswerte Passage sollte wegen ihrer vielen und weitreichenden Bedeutungen sorgfältig in euren Bibeln markiert werden. Das Wort „Herrlichkeit“ bedeutet „Pracht“. Der Herr weiß, dass Mose sich mehr Intimität mit ihm wünscht, als er bisher genossen hat. Dazu gehört auch ein Blick auf das Gesicht des Schöpfers aller Dinge. Während die Pracht von Gottes Person als Ganzes ohne menschliche Beschreibung wäre, wäre sein Gesicht für einen Menschen aus Fleisch und Blut unfassbar. Kein Mensch kann das sehen und leben. Ein interessanter Umstand, der in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollte, ist der von Saulus auf der Straße nach Damaskus. Um ein Apostel zu sein, musste er Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben. Dazu war es notwendig, dass er sich Saulus sichtbar zeigte. Normalerweise hätte das seinen Tod zur Folge gehabt. Aber es wurde ein Wunder vollbracht, das es ihm ermöglichte, zu sehen und trotzdem zu leben. Dabei war es so tödlich, dass er drei Tage lang blind war und ein weiteres Wunder nötig war, um sein Augenlicht wiederherzustellen. Mose wäre getötet worden, hätte man ihm das Privileg gewährt, um das er gebeten hatte. Aber indem er sich in der Felsspalte versteckte, wurde er vor dem physischen Tod bewahrt. Dies ist die Grundlage für eines der bekanntesten Lieder. Es kommt ein Tod, der schrecklicher ist als der physische. Aber der große Felsen wurde gespalten, und von dort kam das Mittel, das die Menschen vor diesem endlosen Tod schützt. Deshalb singen wir: „Der Fels der Zeit hat sich für mich gespalten, ich will mich in dir verbergen.“

E.M. Zerr – Bücher des Pentateuch

Mose hat nicht nur an Gott gedacht, er schaute ihn. Unaufhörlich offenbarte sich Gott ihm, niemals verlor Mose ihn aus den Augen. Er sah Jesus als seinen Heiland und glaubte, daß des Heilandes Verdienste ihm zugerechnet werden. Dieser Glaube war für Mose keine bloße Annahme, sondern lebendige Wirklichkeit. Das ist Glaube, wie wir ihn benötigen, Glaube, der die Prüfung besteht. Wie oft geben wir Versuchungen nach, weil wir den Blick nicht auf Jesus gerichtet halten. Unser Glaube ist nicht beständig, weil wir uns gehenlassen und sündigen. Dann können wir nicht ausharren, als sähen wir den Unsichtbaren.
Lieber Bruder, suche täglich und stündlich Gemeinschaft mit Christus, dann wirst du nicht darüber zu klagen brauchen, daß es dir an Glauben gebricht. Versenke dich in Christus, betrachte sein Wesen und sprich von ihm. Je weniger du dich selbst erhöhst, desto mehr wirst du an Jesus finden, das du preisen kannst. Gott hat eine Aufgabe für dich. Sieh stets auf den Herrn. Geschwister., blickt immer mehr nach oben, um den Charakter Christi klarer zu erkennen. Als Mose bat: Ich bitte dich, “laß mich deine Herrlichkeit sehen”, hat der Herr ihn nicht zurückgewiesen, sondern seine Bitte erhört. Gott antwortete seinem Diener: “Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des Herrn Namen vor dir.” 2 Mose 33,18.19. Wir halten uns von Gott fern, darum vermögen wir die Offenbarung seiner Macht nicht zu sehen.

Ellen Gould White – Aus der Schatzkammer der Zeugnisse

Mose erhielt eine ganz besondere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit als Antwort auf seine dramatische Bitte in 2 Mose 33:17-23: „Und Jehova sprach zu Mose: Ich will auch dies tun, was du geredet hast; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Zeige mir doch deine Herrlichkeit! Er sprach: Ich will alle meine Güte vor dir hergehen lassen und will den Namen des HERRN vor dir ausrufen; und ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und will Barmherzigkeit erweisen, wem ich Barmherzigkeit erweisen will. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn der Mensch kann mich nicht sehen und am Leben bleiben. Und der HERR sprach: Siehe, es ist eine Stätte bei mir, und du sollst auf dem Felsen stehen; und es soll geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, daß ich dich in eine Felsspalte lege und dich mit meiner Hand bedecke, bis ich vorübergehe; und ich will meine Hand wegnehmen, und du sollst meinen Rücken sehen; aber mein Angesicht soll man nicht sehen.

In Vers 18 bat Mose ausdrücklich darum, Gottes Herrlichkeit zu sehen. In Vers 23 erklärte Gott, dass Mose die hinteren Teile sehen kann, aber nicht das Gesicht Gottes sehen kann. Dr. Dwight Pentecost ist der Meinung, dass das Wort mit „Nachglühen“ übersetzt werden sollte. Mit anderen Worten: Gott sagte zu Mose, dass er seinen vorübergehenden Glanz sehen wird, aber er wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Obwohl das hebräische Wort eigentlich nicht „Nachglühen“ bedeutet, könnte der Grundgedanke richtig sein. Mose wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist, aber er sah eine größere sichtbare Manifestation von Gottes Herrlichkeit als alle vorherigen Manifestationen. Das war Gottes Verheißung an Mose.

Die Erfüllung dieser Verheißung ist in 2 Mose 34:5-9 aufgezeichnet: „Und Jehova fuhr herab in der Wolke und stand bei ihm daselbst und verkündete den Namen Jehovas. Und Jehova ging vor ihm vorüber und verkündete: Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt für Tausende, der Missetat und Übertretung und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht freisprechen wird, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und vierten Glied. Und Mose eilte und neigte sein Haupt zur Erde und betete an. Und er sprach: Habe ich nun Gnade vor dir gefunden, HERR, so laß den HERRN mitten unter uns gehen; denn es ist ein halsstarriges Volk, und vergib uns unsere Missetat und Sünde und nimm uns zu deinem Erbe.

Hier war eine weitere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit Gottes, in der Mose der Name des Herrn selbst verkündet wurde. Mose sah eine neue Manifestation der Herrlichkeit Gottes, die bis dahin kein anderer Mensch gesehen hatte. In Vers 9, am Ende dieser Manifestation, bat Mose um das ständige Verweilen der Schechinah-Herrlichkeit in der Mitte des Volkes Israel. Es war eine Bitte, die Gott teilweise beantworten würde, als Er in der Stiftshütte Wohnung nahm, obwohl die Bitte des Mose um das ewige Bleiben zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllt werden konnte.

Die Erfahrung von Mose, eine neue Sichtbarkeit von Gottes Herrlichkeit und eine größere Manifestation von Gottes Gegenwart zu sehen, ließ Mose nicht unberührt, wie Exodus 34,29-35 zeigt: Und es geschah, als Mose vom Berg Sinai herabstieg und die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand hatte, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichts glänzte, weil er mit ihm redete. Und als Aaron und alle Kinder Israel Mose sahen, siehe, da glänzte die Haut seines Angesichts; und sie fürchteten sich, ihm nahe zu kommen. Und Mose rief ihnen zu, und Aaron und alle Obersten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück; und Mose redete mit ihnen. Und danach kamen alle Kinder Israel zu ihm; und er gab ihnen alles, was der HERR mit ihm auf dem Berge Sinai geredet hatte, als Gebot. Und als Mose mit ihnen geredet hatte, legte er einen Schleier auf sein Angesicht. Als aber Mose hineinging vor Jehova, mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er herauskam; und er kam heraus und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war. Und die Kinder Israel sahen das Angesicht Mose’s, daß die Haut seines Angesichts leuchtete; und Mose tat den Schleier wieder auf sein Angesicht, bis daß er hineinging, mit ihm zu reden.

Als das Gesicht von Mose leuchtete, war die Herrlichkeit der Schechinah auf seinem Gesicht sichtbar. Es war nicht die tatsächliche Herrlichkeit des Herrn, die sich auf Moses Gesicht manifestierte, sondern Moses reflektierte die Herrlichkeit, die er gerade gesehen hatte. Die Beziehung von Mose zur Schechinah war ähnlich wie die Beziehung des Mondes zur Sonne. Das Licht geht von der Sonne aus, und der Mond reflektiert einfach das Licht der Sonne. Auf die gleiche Weise reflektierte das Gesicht von Mose das Licht, das von der Schechinah-Herrlichkeit ausging. Die leuchtende Manifestation der Herrlichkeit Gottes durchdrang die Person des Mose und manifestierte sich im Leuchten seines Gesichtes. Nach der Verkündigung des Gesetzes verhüllte Mose dann sein Gesicht

Arnold Fruchtenbaum – Die Herrlichkeit der Schechinah in Geschichte und Prophezeiung

Mose hatte schon viel von den Wegen und Werken Gottes und von Seiner Liebe und Güte, Heiligkeit und Gnade kennengelernt. Jetzt wird er kühn und begehrt den vollen Glanz Seines Angesichts zu sehen. Aber das Angesicht, das mit ihm gehen und ihn und das Volk geleiten soll, kann sich ihm nicht zu erkennen geben. Soweit jedoch die Offenbarung Seiner Herrlichkeit dem schwachen Geschöpf gegenüber möglich ist, will Er sie ihm kundtun. Darum hören wir die gnadenvollen Worte: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen, und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen“ (2.Mose33:19).
In diesem Namen will Gott Seinen Charakter offenbaren, Seine Liebe, Heiligkeit und Barmherzigkeit, Geduld und Treue. In diesem Namen will Er auch fortan das Volk führen.
Er sprach zu Mose: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben“ (2.Mose33:20). Wenn das Auge des Menschen schon durch das längere Anschauen des Sonnenlichts geblendet und seine Sehkraft getötet wird, wie könnte er dann die Herrlichkeit Gottes aufnehmen und ertragen, ohne vernichtet zu werden! Der Mensch kann sich von Gottes Herrlichkeit keine Vorstellung machen, außer wenn er sie in Seinen Wegen und Werken sieht. Gott muß also erst vorübergezogen sein.
Gott will Mose die Bitte nicht abschlagen, ja, Er begehrt sogar, Seine Herrlichkeit zu offenbaren und findet einen Platz für Seinen Knecht in der Felsenkluft, wo Seine Herrlichkeit an ihm vorübergeht (2.Mose33: 22. 23). Wir können diese Herrlichkeit nur erkennen mit Augen, die der Heilige Geist geöffnet hat, und erst dann, wenn sie vorübergezogen ist.
Welches Geschöpf würde wohl etwas wie das Kreuz Christi in Vorschlag gebracht haben zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes? Stehen wir aber hinter dem Kreuze und schauen zurück nach Golgatha, welche Vollkommenheiten sehen wir da! Welch eine Heiligkeit der Sünde gegenüber, wenn der einzige Gerechte zum Fluch und von Gott verlassen wird! Und welch eine Liebe, die „den eingeborenen Sohn nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Rom. 8,32)! Ja, Gott ist Licht und Gott ist Liebe, so hat Er sich geoffenbart

Ermunterung und Ermahnung 1968

Wie ist mein Verhältnis zu Jehovah? Bleibe ich bei den „ersten Erkenntnissen“ stehen? Benötige ich weiterhin einen Pastor oder Ältesten der mir alles erklärt? Oder wächst mein Verhältnis immer und immer mehr – und wünsche ich, IHN noch näher zu kommen?

„er starke Gott, der Fülle-und Schwur-Gott, Jehova: Er ist erkennend und Israel, es soll erkennen“

Der Gott (El) der Götter, Jehova, der Gott (El) der Götter, Jehova, er weiß es, und Israel soll es wissen: wenn es aus Empörung, und wenn es aus Treulosigkeit gegen Jehova geschehen ist, -so mögest du uns nicht retten an diesem Tage!
Elberfelder 1871 – Josua 22,22

GottGottherr, ER! GottGottherr, ER! er weiß und Jissrael soll wissen: wars in Auflehnung, wars in Untreue wider IHN – so befreie uns nimmer an diesem Tag! 
Buber – Josua 22:22

„Göttlicher, Gott, Jehova, Göttlicher, Gott, Jehova, er weiß [es], und Israel, es wird [es] auch wissen. Ist es aus Rebellion und ist es aus Untreue gegen Jehovaso rette uns an diesem Tag nicht.
neue Welt-Übersetzung – Josua 22:22

«Gott der Götter, der Ewige, Gott der Götter, der Ewige, er weiß, und Jisraël wisse: Wenn in Aufruhr, wenn in Untreue gegen den Ewigen – so stehe uns heute nicht bei!
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Josua 22,22

de Wette – Josua 22,22

Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen. Das heißt, sich des Verrats am Reich Gottes schuldig zu machen, den die Transjordanier in der Geschichte, an die sich dies nun anschließt, darauf reduziert hatten, dass sie am falschen Altar opferten (22,22-23). Hier geht es darum, sich gegen den drohenden Verrat zu wehren, bevor es überhaupt eine Gelegenheit gab, loyal zu sein! Der letzte Redakteur wollte niemandem eine Ausrede lassen, um zu sagen: „Ich habe es euch ja gesagt.“ Es war Zeit für einen neuen Bund.

Die AnkerYalebibel

Anstatt auf den übereilten Vorwurf wütend zu reagieren, wiesen sie lediglich in allem Ernst und aufrichtig die Anklage zurück, daß der Altar, den sie errichtet hatten, als Auflehnung gegen Gott zu verstehen sei. Indem sie sich auf Gott als Zeugen beriefen, schworen sie zweimal bei seinen drei Namen – El, Elohim, Jahwe ( der Allmächtige, Gott, der HERR ) – und bekräftigten, daß, wenn ihre Tat in Auflehnung gegen Gott und seine Gebote bezüglich des Gottesdienstes geschehen sei, sie sein Gericht verdienten.

Walvoord Bibelkommentar

Es ist eine große Befriedigung, wenn wir spüren, dass es ein Wesen gibt, das alles weiß. Nach einer großen Verwirrung, einer dunklen Stunde oder einer geheimnisvollen Heimsuchung, in der es keinen Anhaltspunkt für ein Ereignis zu geben schien, keine Deutung und keinen Funken Erleuchtung, ist es eine gesegnete Erleichterung, sowohl für den Geist als auch für die Seele, wenn wir spüren, dass jemand es verstehen kann, es gründlich durchforsten kann und zu gegebener Zeit die erleuchtete Seite zum Vorschein bringen und die geistigen Diamanten offenbaren wird, die so lange in Dunkelheit, Kummer und Trauer verborgen waren. Gott weiß – was? Den Sinn der Dinge – warum die Welt geschaffen wurde, warum wir geschaffen wurden, die Bedeutung der Ereignisse, die uns erwarten, welche Lehren sie vermitteln, welche Segnungen sie entfalten, welche Verheißungen sie enthalten und wie viel Kultur wir durch sie gewinnen werden. Kann es etwas Erfreulicheres geben als diese Tatsache, und ist daran etwas Seltsames? Seltsam, dass der Schöpfer mit dem vertraut ist, was er geschaffen hat, wunderbar, dass der Architekt alles von seinem Bauwerk versteht, eigenartig, dass der Schöpfer der Welt begreift, was er geschaffen hat? Wie verhält es sich in alltäglichen Angelegenheiten? Wäre es nicht wunderbar, wenn Mozart und Beethoven ihre eigene Musik nicht verstünden, wenn sie wie Fremde daneben stünden und nicht in der Lage wären, die Wissenschaft ihrer Melodie zu begreifen? oder wenn Powers vor einer seiner Statuen stumm wie ein Idiot stünde und nicht in der Lage wäre, zu erklären, wie sie zu ihrer wundersamen Schönheit geformt wurde? oder wenn Rubens eines seiner eigenen Bilder mit leerem Blick anstarrte und völlig unfähig wäre, die vorbereitenden Schritte nachzuvollziehen, die zu seiner Ausführung führten? Ist es dann nicht ganz natürlich, dass der große Musiker der Erde und des Himmels in der Lage ist, alle großen Chöre der Zeitalter zu erklären, dass der heilige Bildhauer aller Zeiten in der Lage ist, jede Einzelheit seines Werkes zu beschreiben, oder dass der große Maler beider Welten sich mit großer Weisheit an seinen eigenen herrlichen Bildern erfreut? Ich komme nun zu meiner zweiten Behauptung, die sich aus der ersten ergibt – wir wissen es nicht. Hier finden wir zwei Parteien in der Kirche. Die eine sagt: „Wir wissen nichts und können nie etwas wissen“, und die andere sagt: „Wir wissen etwas, aber dieses Etwas wird nicht viel ausmachen, bis Gott mehr Wissen offenbart.“ Ich gestehe, ich glaube nicht, dass wir uns selbst völlig auslöschen müssen, um Gott zu erhöhen. Wenn ich sage, dass der Mensch völlig unfähig ist, jemals erleuchtet zu werden, dass er keine Macht hat und unwiderruflich an die Sünde gebunden ist, ohne die Möglichkeit, ihr zu entkommen, dann können Sie mich zu Recht fragen: „Wer könnte ein solches Wesen geschaffen haben?“ Aber weil wir etwas tun können – ja, vieles – und weil wir etwas sind – ja, vieles -, folgt daraus nicht, dass wir alles tun können oder dass wir uns selbst genügen. Nein, niemals. Gott hat uns geschaffen, und deshalb sind wir keine Versager; und lassen Sie uns nicht einen Moment lang annehmen, dass Gott bei unserer Schöpfung einen Fehler gemacht hat, sondern weil wir geschaffen sind, sind wir abhängig, zerbrechlich, und wir müssen oft und immer zu unserem Schöpfer um Hilfe und Segen schauen. Wir sind von Geheimnissen umwittert. Aber ist es nicht etwas, dass wir durch die Gnade Gottes denken, reden, schreiben, gehen, leben können? und können wir von einem, der all diese Dinge tun kann, schlecht reden? Verbiete es, Vater! Mach uns demütig, aber lass uns nicht undankbar sein. Wenn wir die Geschichte und die historischen Ergebnisse betrachten, wird deutlich, dass es in allen vergangenen Zeitaltern einen Plan der Vorsehung gegeben hat. Wenn wir uns zu Römern, Griechen oder Hebräern machen und uns Tausende von Jahren zurückversetzen würden, könnten wir kaum verstehen, dass einige unserer größten Prüfungen sich als ein so großer Segen für die Nachwelt erweisen sollten. Wir könnten kaum glauben, dass unser Verfall sich für andere als Leben erweisen würde und dass jeder Schmerz, den wir sowohl als Nationen als auch als Einzelpersonen erlitten haben, dem großen, glorreichen und heiligen Plan der Vorsehung entsprach. Was in alten Zeiten als Unterwerfung, Invasion und Despotismus bezeichnet wurde, hat sich seither als Emanzipation erwiesen, während die damals angebotene Bluttaufe zur Erlösung der Zukunft geführt hat. Die Zeit erklärt vieles, was wir heute nicht verstehen, und die Ereignisse beweisen immer wieder, dass der Herrscher des Himmels und der Erde nie verwirrt ist, nie irrt und nie besiegt wird. Jeder von uns möge seine eigenen Erfahrungen zurückverfolgen und sehen, was wir tun und wohin wir gehen wollten, als Gott es uns nicht zuließ, als Gott uns zurückhielt und als Gott gegen uns zu arbeiten schien, und wie sieht der Rückblick im Vergleich zu unseren heutigen Erfahrungen aus? Hat Gott es nicht am besten gewusst? und ist nicht alles gut ausgegangen, und war es nicht gut für uns, dass vor Jahren eine zügelnde Hand auf unsere Vergnügungen, Begierden und Wünsche gelegt wurde? Und ist es nicht besser, dass wir von dem Weg, den wir zu gehen wünschten, abgewiesen wurden? Ich denke, einer der faszinierenden Reize der Biografie liegt darin, dass wir oft entdecken, wie scheinbar unbedeutende und triviale Dinge den gesamten Verlauf des Lebens eines Menschen verändern. … (Caleb D. Bradlee.)

Joseph S. Exell – Der Biblischer Illustrator

In Vers 22a brachten die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den Gott Israels zum Ausdruck: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß. Der hebräische Text lautet: El, Elohim, JHWH, El, Elohim, JHWH. Der Vorname El ist ein Singularwort für „Gott“, der Begriff Elohim ist ein Plural, und JHWH ist der Name Gottes. Wörtlich kann die wiederholte Phrase also übersetzt werden mit „Gott, Götter, Jehova; Gott, Götter, Jehova.“ Es ist eine klare Andeutung der Pluralität der Gottheit.

Da die Rabbiner diese Pluralität nicht lehren, müssen sie sich eine alternative Erklärung einfallen lassen. Die orthodoxe jüdische Bibelübersetzung von Isaac Leeser lautet wie folgt: „Gott, der Gott der Götter, der Herr, (Gott, der Gott der Götter, der Herr).“ Andere Rabbiner behandeln den Satz als „Allmächtiger, Gott, HASHEM.“ Wieder andere interpretieren ihn so, dass er bedeutet „‚HASHEM ist der höchste Gott aller Engel‘, denn El bedeutet der ‚Starke‘, Elohim ‚das höchste Wesen, das zu fürchten ist‘, und JHWH ist ‚der wahrhaftig Existierende, der Bundesgott‘.“ Raschi glaubte, dass Elohim „Mächtige“ bedeutet, und so ist der Satz „Gott der Mächtigen“. Dieser Rabbi glaubte auch, dass die Phrase wiederholt wurde, um zu bekräftigen, dass Gott der höchste Meister sowohl in dieser Welt als auch in der kommenden Welt ist: „Der allmächtige Gott ist Adonoy. Er ist Gott über alle göttlichen Wesen. Er ist Adonoy, der weiß, dass unsere Absicht keine Rebellion war usw. Indem sie diese Erklärung zweimal wiederholten, (erklärten sie), dass Er Gott in dieser Welt und in der zukünftigen Welt ist.“ Der Soncino-Kommentar merkt an:
Gott, Gott, der HERR. Besser: „der Mächtige, Gott, der Herr“; so wieder in Ps. L. I. . . . Die Titel sind zusammengeführt und die Phrase verdoppelt, um die Feierlichkeit der Äußerung zu erhöhen, die am besten als aus drei parallelen und unabhängigen Titeln bestehend verstanden wird. Der erste von ihnen (El) ist der allgemeinste, der dritte der speziellste, der zweite der gewöhnliche Name für die Gottheit bei den Hebräern .

Die Phrase El Elohim YHWH erscheint auch in Psalm 50:1, wo es heißt: Der Mächtige, Gott, Jehova, hat geredet, und hat die Erde genannt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Nach Ansicht der Rabbiner haben die transjordanischen Stämme diese drei Namen in Josua 22:22 also zweimal ausgesprochen, „denn mit diesen Namen hat Gott die Welt erschaffen und die Tora gegeben. Er hat die Welt erschaffen, wie es heißt: Allmächtiger Gott, HASHEM hat gesprochen und die Erde herbeigerufen (Psalm 50,1), und er hat die Tora gegeben, wie es in den Zehn Geboten heißt: Denn ich, HASHEM, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott . . . Die Rabbiner schlossen daraus, dass die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den einen Gott bekräftigten, der die Welt geschaffen und Israel sein Gesetz offenbart hatte.fest an die Offenbarung der Thora glaubten, die jede Anbetung außerhalb der Stiftshütte oder des Tempels verbot, waren ihre Absichten beim Bau des Altars missverstanden worden.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch Josua

Der Herr, Gott der Götter] Eher: Der Herr, der Gott der Götter; oder man kann die drei Namen getrennt betrachten, vgl. Ps. 50,1. Sie beginnen auf höchst feierliche Weise, indem sie Gott selbst anrufen, um die Unschuld ihrer Absichten zu bezeugen. Die Form, in der sie dies tun, ist die nachdrücklichste, die die Sprache ausdrücken kann. Im Hebräischen gibt es drei Hauptnamen für Gott: El, Elohim und Jehova. Hier werden alle drei zusammen verwendet und zweimal wiederholt, um die Ernsthaftigkeit ihrer Beteuerung zu unterstreichen. „El, Elohim, Jehova – El, Elohim, Jehova“. „Der stärkste Herr, Gott Israels“, Wyclif. Er weiß. Der Vers ist „mit einem traurigen Interesse behaftet, denn es ist derjenige, über den Welsh, der Pfarrer der Armee der Covenanters, vor der Schlacht von Bothwell Bridge predigte.“ Stanley’s Lectures, I.
wenn] Die Partikel „wenn“ wird hier als Formel für einen Eid verwendet. Die Apodosis folgt am Ende von Ver. 23, „wenn der Herr selbst es verlangt“.
rette uns nicht diesen Tag] „Wenn bi inwit of trespassynge this auter we han maad vp, keep he vs not, but punyshe now,“ Wyclif. Dies ist eine unmittelbar an Gott gerichtete Verwünschung. „Ein parenthetischer Satz, in dem das erregte Gefühl, das leidenschaftlich das Böse auf sich zieht, in die Anrufung des Allerhöchsten übergeht.“ Vgl. Mose 10,17; Hiob 10,7; 23,10. Die Worte sind fast gleichbedeutend mit unserer Form „So wahr mir Gott helfe“

Bischof von Worcester – Die Cambridge Bibel für Schulen und Colleges

Das Wort „Gott“ ist im Hebräischen das Plural-Substantiv Elohim. Wie bereits erwähnt, wird es fast immer mit einem singulären Verb verwendet, was der normalen hebräischen Grammatik zuwiderläuft. Die Regeln der hebräischen Grammatik verlangen, dass das Verb mit dem Substantiv sowohl im Geschlecht als auch in der Zahl übereinstimmen muss. Wenn das Plural-Substantiv Elohim für den wahren Gott verwendet wird, hat es manchmal ein Plural-Verb, was der hebräischen Grammatik entspricht. Mehrere Beispiele dafür wurden bereits als Beweis für die Pluralität der Gottheit angeführt. Aber die Tatsache, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle der Plural Elohim mit einem Singular-Verb verwendet wird, betont die Einheit. Ein Beispiel ist 1 Mose 1,1: Am Anfang schuf Gott [Elohim, ein Plural-Substantiv] [ein hebräisches Verb im Singular]. Das Verb „schuf“ stimmt in der Anzahl nicht mit dem Substantiv Elohim überein und verstößt damit gegen die Regeln der normalen hebräischen Grammatik. Dieser Verstoß gegen die hebräische Grammatik zeigt die Einheit in der Gottheit.

c. Die Verwendung von Singular- und Pluralformen zusammen
Die Einheit der Gottheit wird auch in dem zusammengesetzten Namen El Elohim gesehen. El ist die Singularform von Gott, und Elohim ist die Pluralform; aber beide werden zusammen in einem Vers von demselben Gott verwendet.
Ein Beispiel ist 1 Mose 33,20: Und er errichtete dort einen Altar und nannte ihn El-Elohe-Israel. El ist Singular, aber Elohe ist der Konstruktionszustand von Elohim, der eine Pluralform ist. Wörtlich heißt es also: „Gott, die Götter Israels“. Die Tatsache, dass auf den Singular der Plural folgt und dass sich beide Wörter auf den einen wahren Gott beziehen, betont die Einheit.
Ein zweites Beispiel, in dem sowohl der Singular als auch der Plural zusammen verwendet werden, ist Josua 22:22: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß, und Israel soll wissen, ob es im Aufruhr ist, oder ob es sich gegen Jehova versündigt.
Das hebräische Wort, das mit „Der Mächtige“ übersetzt wird, ist das Wort El, das in der Einzahl „Gott“ bedeutet. Das Wort, das mit „Gott“ übersetzt wird, ist Elohim, und, wie bereits erwähnt, ist es ein Plural-Nomen, das „Gott“ oder „Götter“ bedeutet. Das Wort, das mit Jehova übersetzt wird, ist der persönliche Name Gottes, YHVH. Hier wird Gott also El, Elohim, Jehova-Gott, Götter, Jehova genannt. Wiederum ist Jehova Gottes persönlicher Name; Elohim betont seine Vielheit; aber der Singular El betont seine Einheit. Die Einheit kann also in der Verwendung von El Elohim gesehen werden, wobei der Singular und der Plural zusammen für ein und denselben Gott verwendet werden

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