– Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen!
Elberfeld 1905 – Ex 33,18
„Bitte, Gott, ich möchte einmal ein bisschen mehr von dir sehen! Ich möchte mal deine ganz krasse Seite erleben!“, sagte Mose dann.
VolxBibel – 2.Mose 33,18
Und er sprach: Lass mich doch sehen deinen Herrlichkeit (Ehrenglanz, Machtfülle).
offene Bibel – Exodus 33,18
Etwa 1 Jahr vorher hatte Mose am Dornbusch noch weg geschaut!
Exouds 3,6 heißt es: „Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.„
Und nun – nachdem Mose auf dem Berg war – und dort Jehovah gesehen hatten –
Exodus 24:9-11
Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst (Eig wie das Wesen des Himmels) an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.
…Mose hatte nun ein ganz anderes „Bild“ von Jehovah – und vor allem war Mose nun vertrauter mit Jehovah.
Moses vertraute Gemeinschaft mit Gott wurde auch durch seine geistlichen Anliegen unter Beweis gestellt. Diese Verse können in drei Abschnitte eingeteilt werden, von denen jeder mit den Worten: Mose sprach eingeleitet wird (V. 12.15.18 ). Zuerst wollte Mose gerne vom Herrn erfahren, was er mit seinem Volk vorhabe. Gott hatte Mose zugesagt, das Volk zu führen, jedoch ohne die Gegenwart Gottes, davon war Mose betroffen. Gott kannte Mose mit Namen , d.h. Mose gehörte Gott an. So wollte Mose weiterhin Gottes Wege erfahren und die Gnade Gottes ( Wohlwollen ) erleben. Er legte für das Volk Fürbitte ein und erinnerte Gott daran, daß es sein Volk war (vgl. V. 13.16 ; 2Mo 32,11 ). Als Antwort darauf nahm Gott seine Drohung zurück, nicht mit ihnen hinaufzuziehen (vgl. 2Mo 33,3.5 ), und ihnen keine Ruhe zu schenken (V. 14 ).
Walvoord Bibelkommentar
Moses zweite Bitte galt der Bestätigung, daß der Herr tatsächlich mit seinem Volk ziehen würde (V. 15-17 ). Wenn die Gegenwart Gottes auf dessen Wanderung in das verheißene Land nicht dabei wäre, so würde das für dessen eigenes Ansehen und das Ansehen Gottes schwerwiegende Probleme aufwerfen. So gab Gott wieder der Bitte Moses nach und versicherte ihm, daß er Wohlgefallen vor ihm gefunden habe (V. 17 ; vgl. V. 16 ).
Drittens wollte Mose die Herrlichkeit Gottes sehen (V. 18 ). Diese Bitte wurde dadurch erfüllt, daß Gott Mose gestattete, ein deutlicheres Gesicht seiner Herrlichkeit zu sehen ( 2Mo 33,19-23 ). Indem Gott Mose seinen Namen verkündigte (V. 19 , sein offenbartes Wesen), gestattete er ihm, seine Güte (V. 19 ) und hinter ihm her zu sehen, jedoch nicht, sein Angesicht zu erkennen (vgl. 2Mo 3,6 und den Kommentar zu 2Mo 33,11; Joh 1,18 ). Dieser Abschnitt verdeutlicht, daß der Mensch Gott zwar wirklich kennen, ihn jedoch nie völlig erfassen kann.
Diese bemerkenswerte Passage sollte wegen ihrer vielen und weitreichenden Bedeutungen sorgfältig in euren Bibeln markiert werden. Das Wort „Herrlichkeit“ bedeutet „Pracht“. Der Herr weiß, dass Mose sich mehr Intimität mit ihm wünscht, als er bisher genossen hat. Dazu gehört auch ein Blick auf das Gesicht des Schöpfers aller Dinge. Während die Pracht von Gottes Person als Ganzes ohne menschliche Beschreibung wäre, wäre sein Gesicht für einen Menschen aus Fleisch und Blut unfassbar. Kein Mensch kann das sehen und leben. Ein interessanter Umstand, der in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollte, ist der von Saulus auf der Straße nach Damaskus. Um ein Apostel zu sein, musste er Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben. Dazu war es notwendig, dass er sich Saulus sichtbar zeigte. Normalerweise hätte das seinen Tod zur Folge gehabt. Aber es wurde ein Wunder vollbracht, das es ihm ermöglichte, zu sehen und trotzdem zu leben. Dabei war es so tödlich, dass er drei Tage lang blind war und ein weiteres Wunder nötig war, um sein Augenlicht wiederherzustellen. Mose wäre getötet worden, hätte man ihm das Privileg gewährt, um das er gebeten hatte. Aber indem er sich in der Felsspalte versteckte, wurde er vor dem physischen Tod bewahrt. Dies ist die Grundlage für eines der bekanntesten Lieder. Es kommt ein Tod, der schrecklicher ist als der physische. Aber der große Felsen wurde gespalten, und von dort kam das Mittel, das die Menschen vor diesem endlosen Tod schützt. Deshalb singen wir: „Der Fels der Zeit hat sich für mich gespalten, ich will mich in dir verbergen.“
E.M. Zerr – Bücher des Pentateuch
Mose hat nicht nur an Gott gedacht, er schaute ihn. Unaufhörlich offenbarte sich Gott ihm, niemals verlor Mose ihn aus den Augen. Er sah Jesus als seinen Heiland und glaubte, daß des Heilandes Verdienste ihm zugerechnet werden. Dieser Glaube war für Mose keine bloße Annahme, sondern lebendige Wirklichkeit. Das ist Glaube, wie wir ihn benötigen, Glaube, der die Prüfung besteht. Wie oft geben wir Versuchungen nach, weil wir den Blick nicht auf Jesus gerichtet halten. Unser Glaube ist nicht beständig, weil wir uns gehenlassen und sündigen. Dann können wir nicht ausharren, als sähen wir den Unsichtbaren.
Ellen Gould White – Aus der Schatzkammer der Zeugnisse
Lieber Bruder, suche täglich und stündlich Gemeinschaft mit Christus, dann wirst du nicht darüber zu klagen brauchen, daß es dir an Glauben gebricht. Versenke dich in Christus, betrachte sein Wesen und sprich von ihm. Je weniger du dich selbst erhöhst, desto mehr wirst du an Jesus finden, das du preisen kannst. Gott hat eine Aufgabe für dich. Sieh stets auf den Herrn. Geschwister., blickt immer mehr nach oben, um den Charakter Christi klarer zu erkennen. Als Mose bat: Ich bitte dich, “laß mich deine Herrlichkeit sehen”, hat der Herr ihn nicht zurückgewiesen, sondern seine Bitte erhört. Gott antwortete seinem Diener: “Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des Herrn Namen vor dir.” 2 Mose 33,18.19. Wir halten uns von Gott fern, darum vermögen wir die Offenbarung seiner Macht nicht zu sehen.
Mose erhielt eine ganz besondere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit als Antwort auf seine dramatische Bitte in 2 Mose 33:17-23: „Und Jehova sprach zu Mose: Ich will auch dies tun, was du geredet hast; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Zeige mir doch deine Herrlichkeit! Er sprach: Ich will alle meine Güte vor dir hergehen lassen und will den Namen des HERRN vor dir ausrufen; und ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und will Barmherzigkeit erweisen, wem ich Barmherzigkeit erweisen will. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn der Mensch kann mich nicht sehen und am Leben bleiben. Und der HERR sprach: Siehe, es ist eine Stätte bei mir, und du sollst auf dem Felsen stehen; und es soll geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, daß ich dich in eine Felsspalte lege und dich mit meiner Hand bedecke, bis ich vorübergehe; und ich will meine Hand wegnehmen, und du sollst meinen Rücken sehen; aber mein Angesicht soll man nicht sehen.
Arnold Fruchtenbaum – Die Herrlichkeit der Schechinah in Geschichte und Prophezeiung
In Vers 18 bat Mose ausdrücklich darum, Gottes Herrlichkeit zu sehen. In Vers 23 erklärte Gott, dass Mose die hinteren Teile sehen kann, aber nicht das Gesicht Gottes sehen kann. Dr. Dwight Pentecost ist der Meinung, dass das Wort mit „Nachglühen“ übersetzt werden sollte. Mit anderen Worten: Gott sagte zu Mose, dass er seinen vorübergehenden Glanz sehen wird, aber er wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Obwohl das hebräische Wort eigentlich nicht „Nachglühen“ bedeutet, könnte der Grundgedanke richtig sein. Mose wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist, aber er sah eine größere sichtbare Manifestation von Gottes Herrlichkeit als alle vorherigen Manifestationen. Das war Gottes Verheißung an Mose.
Die Erfüllung dieser Verheißung ist in 2 Mose 34:5-9 aufgezeichnet: „Und Jehova fuhr herab in der Wolke und stand bei ihm daselbst und verkündete den Namen Jehovas. Und Jehova ging vor ihm vorüber und verkündete: Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt für Tausende, der Missetat und Übertretung und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht freisprechen wird, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und vierten Glied. Und Mose eilte und neigte sein Haupt zur Erde und betete an. Und er sprach: Habe ich nun Gnade vor dir gefunden, HERR, so laß den HERRN mitten unter uns gehen; denn es ist ein halsstarriges Volk, und vergib uns unsere Missetat und Sünde und nimm uns zu deinem Erbe.
Hier war eine weitere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit Gottes, in der Mose der Name des Herrn selbst verkündet wurde. Mose sah eine neue Manifestation der Herrlichkeit Gottes, die bis dahin kein anderer Mensch gesehen hatte. In Vers 9, am Ende dieser Manifestation, bat Mose um das ständige Verweilen der Schechinah-Herrlichkeit in der Mitte des Volkes Israel. Es war eine Bitte, die Gott teilweise beantworten würde, als Er in der Stiftshütte Wohnung nahm, obwohl die Bitte des Mose um das ewige Bleiben zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllt werden konnte.
Die Erfahrung von Mose, eine neue Sichtbarkeit von Gottes Herrlichkeit und eine größere Manifestation von Gottes Gegenwart zu sehen, ließ Mose nicht unberührt, wie Exodus 34,29-35 zeigt: Und es geschah, als Mose vom Berg Sinai herabstieg und die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand hatte, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichts glänzte, weil er mit ihm redete. Und als Aaron und alle Kinder Israel Mose sahen, siehe, da glänzte die Haut seines Angesichts; und sie fürchteten sich, ihm nahe zu kommen. Und Mose rief ihnen zu, und Aaron und alle Obersten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück; und Mose redete mit ihnen. Und danach kamen alle Kinder Israel zu ihm; und er gab ihnen alles, was der HERR mit ihm auf dem Berge Sinai geredet hatte, als Gebot. Und als Mose mit ihnen geredet hatte, legte er einen Schleier auf sein Angesicht. Als aber Mose hineinging vor Jehova, mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er herauskam; und er kam heraus und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war. Und die Kinder Israel sahen das Angesicht Mose’s, daß die Haut seines Angesichts leuchtete; und Mose tat den Schleier wieder auf sein Angesicht, bis daß er hineinging, mit ihm zu reden.
Als das Gesicht von Mose leuchtete, war die Herrlichkeit der Schechinah auf seinem Gesicht sichtbar. Es war nicht die tatsächliche Herrlichkeit des Herrn, die sich auf Moses Gesicht manifestierte, sondern Moses reflektierte die Herrlichkeit, die er gerade gesehen hatte. Die Beziehung von Mose zur Schechinah war ähnlich wie die Beziehung des Mondes zur Sonne. Das Licht geht von der Sonne aus, und der Mond reflektiert einfach das Licht der Sonne. Auf die gleiche Weise reflektierte das Gesicht von Mose das Licht, das von der Schechinah-Herrlichkeit ausging. Die leuchtende Manifestation der Herrlichkeit Gottes durchdrang die Person des Mose und manifestierte sich im Leuchten seines Gesichtes. Nach der Verkündigung des Gesetzes verhüllte Mose dann sein Gesicht
Mose hatte schon viel von den Wegen und Werken Gottes und von Seiner Liebe und Güte, Heiligkeit und Gnade kennengelernt. Jetzt wird er kühn und begehrt den vollen Glanz Seines Angesichts zu sehen. Aber das Angesicht, das mit ihm gehen und ihn und das Volk geleiten soll, kann sich ihm nicht zu erkennen geben. Soweit jedoch die Offenbarung Seiner Herrlichkeit dem schwachen Geschöpf gegenüber möglich ist, will Er sie ihm kundtun. Darum hören wir die gnadenvollen Worte: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen, und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen“ (2.Mose33:19).
Ermunterung und Ermahnung 1968
In diesem Namen will Gott Seinen Charakter offenbaren, Seine Liebe, Heiligkeit und Barmherzigkeit, Geduld und Treue. In diesem Namen will Er auch fortan das Volk führen.
Er sprach zu Mose: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben“ (2.Mose33:20). Wenn das Auge des Menschen schon durch das längere Anschauen des Sonnenlichts geblendet und seine Sehkraft getötet wird, wie könnte er dann die Herrlichkeit Gottes aufnehmen und ertragen, ohne vernichtet zu werden! Der Mensch kann sich von Gottes Herrlichkeit keine Vorstellung machen, außer wenn er sie in Seinen Wegen und Werken sieht. Gott muß also erst vorübergezogen sein.
Gott will Mose die Bitte nicht abschlagen, ja, Er begehrt sogar, Seine Herrlichkeit zu offenbaren und findet einen Platz für Seinen Knecht in der Felsenkluft, wo Seine Herrlichkeit an ihm vorübergeht (2.Mose33: 22. 23). Wir können diese Herrlichkeit nur erkennen mit Augen, die der Heilige Geist geöffnet hat, und erst dann, wenn sie vorübergezogen ist.
Welches Geschöpf würde wohl etwas wie das Kreuz Christi in Vorschlag gebracht haben zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes? Stehen wir aber hinter dem Kreuze und schauen zurück nach Golgatha, welche Vollkommenheiten sehen wir da! Welch eine Heiligkeit der Sünde gegenüber, wenn der einzige Gerechte zum Fluch und von Gott verlassen wird! Und welch eine Liebe, die „den eingeborenen Sohn nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Rom. 8,32)! Ja, Gott ist Licht und Gott ist Liebe, so hat Er sich geoffenbart
Wie ist mein Verhältnis zu Jehovah? Bleibe ich bei den „ersten Erkenntnissen“ stehen? Benötige ich weiterhin einen Pastor oder Ältesten der mir alles erklärt? Oder wächst mein Verhältnis immer und immer mehr – und wünsche ich, IHN noch näher zu kommen?
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