Schlagwort: Ungerechtigkeit

Bei Gott gibt es keine Parteilichkeit

denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott
Elberfelder 1871 – Römer 2,11

Denn Gott ist ein unparteiischer Richter.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Römer 2:11

Denn Gott ist ein unbestechlicher Richter.
wörtlich Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Röm 2,11

Ein Richter, den man nicht bestechen kann? Ein Richter, bei dem man keinen teuren Anwalt benötigt?

Das führt zum vierten großen Grundsatz des göttlichen Gerichts. „Es ist kein Ansehen der Person bei Gott“ im Gericht. Während Gott den Platz der Juden bestehen lässt, gibt es doch bei Gott kein Ansehen der Person. Daher wird der Jude nicht deshalb dem Gericht entkommen, weil er einer bevorrechtigten Nation angehört. Und ein Heide wird sich nicht darauf berufen können, er sei ja nur ein armer, unwissender Heide.

Hamilton Smith – Der Brief an die Römer

Es ist kein Ansehen der Person. Nachdem der Apostel bisher die Menschheit als Ganzes vor Gottes Gericht gestellt, denkt er nun an die gesonderten Gruppen der Juden und Heiden: mögen die Gegensätze zwischen beiden noch so groß sein -, der ewige Tod droht ihnen ohne Unterschied. Versteckten sich die Heiden hinter ihrer Unwissenheit, rühmten sich die Juden des Gesetzes: so nimmt Paulus den einen die Entschuldigung, den anderen den falschen und eitlen Ruhm. Unter der „Person“, welche Gott nicht ansieht, ist der gesamte äußere Bestand des Lebens zu verstehen, welchem Menschen Wert und Ehre beizulegen pflegen. Lesen wir also, dass Gott die Person nicht ansieht, so heißt dies: Er sieht auf Reinheit des Herzens und innere Unschuld und hält sich nicht bei Dingen auf, an welche die Menschen sich hängen, wie Herkunft, Heimat, Stellung, äußere Mittel und dergleichen. Wenn Gott die Person nicht ansieht, so begründen für sein Urteil alle solche Dinge keinen Unterschied zwischen Volk und Volk. Aus der Tatsache, dass innere Reinheit vor Gott etwas gilt, könnte nun freilich der Schluss sich zu ergeben scheinen, dass Gottes Erwählung nicht mehr auf freier Gnade ruhe. Es ist aber zu erinnern, dass in doppelter Weise von unserer Annahme vor Gott gesprochen werden kann. Einmal beruft uns Gottes Gnade aus dem Nichts und nimmt uns ohne alles Verdienst an. Dann aber, nach der Wiedergeburt, nimmt uns Gott an mit den Gaben, die er uns geschenkt hat: Sein Gnadenblick ruht dann mit Wohlgefallen auf dem Bild seines Sohnes, welches er in uns wieder erkennt.

Calvins Auslegung der Heiligen Schrift

Gott richtet unparteiisch. Wie Paulus diesen Gedanken über Gottes Gericht mit einem alttestamentlichen Bibelwort als Thema begonnen hat, so schließt er ihn mit einem solchen aus 2Chronik 19,7 ab (vgl. auch Apg 10,34; Gal 2,6; Eph 6,9; Kol 3,25; 1Petr 1,17). Der jüdische Anspruch, vor Gott in besonderer Weise dazustehen, wird hiermit niedergeschlagen. Sie halten sich für „Abrahams Kinder“ (Joh 8,33.39; 2Kor 11,22) und sind es auch. Diese Sonderstellung aber stellt sie in besondere Verantwortung und sichert ihnen keine Vorzugsbehandlung im Gericht. „Ansehen der Person“ ist ein negativ gefällter Begriff aus dem Hebräischen, jedem Juden geläufig und meint die parteiische Rücksichtnahme des Richters bei seinem Urteil vor einer Person. Solches gibt es bei Gott nicht.

Gerhard Maier – Edition C

Gott ist nicht parteiisch. Es werden alle Menschen gerecht gerichtet werden (wenn auch nicht notwendigerweise zum gleichen Zeitpunkt), und eines ist gewiss: Bei Gott ist kein Ansehen der Person.
    Das ist eine deutliche Anspielung auf 5.Mo. 10,17, gestützt von 2.Chr. 19,7. Paulus nennt im Epheserbrief und im Kolosserbrief das gleiche Prinzip, wo er von Herren und Knechten spricht. Für alle gilt das gleiche: Gott kennt kein Ansehen der Person. Gott kann sich selbst nicht verleugnen und muß daher gerecht richten, das heißt alle nach dem selben Maßstab.
    Es genügt für den Juden nicht, fleißig zu hören (2.Mo. 15,26), sondern er muss das Befohlene tun, denn nicht die Hörer, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden (V. 13).
    Als Mose die Kinder Israel lehrte, daß Gott »die Person nicht ansieht und keine Geschenke annimmt«, erinnerte er sie daran, daß sie sich nicht für die Einzigen halten sollten, um die Gott bekümmert ist. Das Gesetzt sagt deutlich, daß Gott den Fremden liebt und daß auch für ihn Vorsorge getroffen worden ist. Gott ist nicht an eine bestimmte Nation gebunden, er kennt kein Ansehen der Person. Josaphat erinnerte die Richter in Israel an die gleiche Wahrheit. Und nun erinnert Paulus die Juden an die gleiche Wahrheit. Gott sieht im Gericht keines Menschen Person an.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

»Ansehen der Person«, prosōpolēmpsia, wörtlich: »Gesicht-Annehmerei«, von prosōpon, »Gesicht«, und lambanō, »annehmen«. Außer hier kommt das Wort noch vor in Eph 6,9; Kol 3,25 und Jak 2,1. Das Hauptwort »Anseher der Person«, prosōpolēmptēs, findet sich in Apg 10,34; das Verb »die Person ansehen« ( Das Wort setzt sich zusammen aus prosōpon, »Gesicht«, und lēmpteō (von lambanō), »annehmen«. ), prosōpolēmpteō ( Mehrheitstext: prosōpolēpteō ), in Jak 2,9. Gott richtet einen jeden Menschen nach seinen Werken, sei er Jude oder Heide oder Christ; Gott rettet keinen Menschen, weil er Jude oder Heide ist.

Benedikt Peters – Der Brief an die Römer

Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern nur etwas, was andere aufbaut

Kein faules (O. verderbte) Rede gehe aus eurem Munde, sondern das irgend gut ist zur notwendigen (d. h. je nach vorliegendem Bedürfnis) Erbauung, auf daß es den Hörenden Gnade darreiche.
Elberfelder 1871 – Epheser 4,29

Lasst ja kein giftiges Wort über eure Lippen kommen! Seht lieber zu, dass ihr für die anderen, wo es nötig ist, ein gutes Wort habt, das weiterhilft und denen wohltut, die es hören.
Gute Nachricht Bibel – Epheser 4:29

Kein hässliches Wort komme über eure Lippen, sondern wenn ein Wort, dann ein gutes, das der Erbauung dient, wo es nottut, und denen, die es hören, Freude bereitet.
Zürcher Bibel 2007 – Epheser 4,29

Alles, was faule Rede – Mt 12,36; Eph 5,4; Kol 3,8 – ist, gehe nicht aus eurem Munde heraus, sondern nur solche, die gut- Kol 4,6; 1 Thess 5,11 – ist zur Erbauung, wo ein Bedarf ist, damit sie Gnade verleihe-  Kol 3,16 – denen, die sie hören!
Abraham Meister – Eph 4,29

Von einem Christen soll kein faules (sapros, „verderbt“) Geschwätz (vgl. Eph 5,4) zu hören sein, sondern er soll reden, was gut (agathos; vgl. Eph 4,28) ist und die Gemeinde erbaut, denn das bringt denen, die es hören, Segen (wörtlich: gibt ihnen „Gnade“ oder Kraft). Ein Glaubender soll die Wahrheit sagen und nicht fluchen, und er soll bei allem, was er sagt, das Wohl der anderen im Auge haben. Neben dem Gewissen hilft ihm dabei auch der Heilige Geist. Die Tatsache, daß der Heilige Geist betrübt sein kann, ist ein Hinweis auf seine Persönlichkeit. Er versiegelt die Gläubigen bis zum Tag der Erlösung, an dem die Christen einen neuen Leib empfangen (vgl. Eph 1,14; Phil 3,20-21 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Korrupt kommt von SAPROS, das Thayer wie folgt definiert: „Von schlechter Qualität, schlecht, unbrauchbar, wertlos“. Robinson definiert es als „schlecht, verrottet, verfault; verdorben, verdorben“. Kommunikation kommt von Locos und wurde in der King James Version mindestens 220 Mal mit „Wort“ wiedergegeben. Der erste Satz dieses Verses bedeutet also, dass Christen keine Sprache verwenden sollen, die schmutzig und unbrauchbar ist. Paulus erklärt, was eine gute Sprache ist, nämlich die, die den Hörer erbaut oder aufbaut und stärkt. Eine solche Sprache hilft den Zuhörern außerdem, indem sie ihnen mit Gnade dient, d.h. mit einer geistlichen Gunst.

E.M. Zerr – Epheser

Das müssen wir uns alle zu Herzen nehmen, denn schließlich ist nichts schwieriger unter Kontrolle zu halten als die Zunge, wie Jakobus betont (siehe Jak 3,5–8). Bezogen auf das Hauptthema des Epheserbriefes bedeutet dies: Nichts zerstört die Einheit der Gemeinde so sehr wie eine lose Zunge. Doch auch in diesem Bereich ist Gott ein Spezialist in der Umwandlung unserer Probleme in Tugenden, wenn wir ihm Gelegenheit dazu geben. Er kann selbst unsere unbeherrschte Zunge nehmen und sie zu einem Instrument des Segens machen, sodass unser Reden denen wohl tut, die es hören (V. 29 GNB).

George R Knight – Studienreihe zur Bibel

In V. 28 müssen die Werke der Hände gut sein und zur Hilfe der Bedürftigen gebraucht werden; in V. 29 müssen die Worte des Mundes gut sein, um die Hörer zu erbauen. »Keine faule Rede« (logos. Wort; sapròs, in Fäulnis übergehend, anbrüchig, ranzig, faul wie eine Frucht) soll vernommen werden. Daher soll nie Rede, die in sich schlecht ist und ihre Schlechtigkeit verbreitet, sei sie gotteslästerlich, unsittlich oder zerwürfnisstiftend, aus dem Mund des Kindes Gottes hervorgehen, »sondern die irgend gut ist zur notwendigen Erbauung«. Man mag um die tiefen Bedürfnisse im Herzen des Zuhörenden nicht wissen, aber die eigene Rede soll eben diesen Bedürfnissen begegnen. Anstatt daß unsere Worte eine Waffe für Zersetzung sind, sollen sie ein Werkzeug sein, um Gnade darzureichen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Faule Worte sind in sich selbst verdorben und haben zudem eine verderbliche Wirkung. Solche Worte sollen nicht aus unserem Mund hervorkommen. Er soll vielmehr das Werkzeug sein, um Gott zu loben (s. Jak 3,9-12).
Im direkten Zusammenhang von Epheser 4 werden Lüge, Zorn und Diebstahl genannt. Sprechen wir nicht die uneingeschränkte Wahrheit, machen wir unserem Zorn mit Worten Luft oder rauben wir durch unsere Worte anderen Menschen das, was ihnen gehört (zum Beispiel ihre Ehre, ein gutes Zeugnis, etc.), dann reden wir faule Worte. Aber das geht noch weiter – faule Worte sind auch hässliche, schmutzige, lästerliche, zweideutige Worte. Und diese Liste könnte noch ergänzt werden.
Stattdessen sollen unsere Worte zur Erbauung sein. Das gilt für unser Reden in der Familie, unter den Glaubensgeschwistern und auch ganz allgemein. Faule Worte, durch die Mitgeschwister herabgesetzt oder durch die Autoritätspersonen (z.B. Lehrer oder auch Brüder in der Versammlung) angegriffen werden, richten großen Schaden an. Faule Worte können auch sehr verletzend für den Gesprächspartner selbst sein. Gerade im privaten Bereich der Familie nehmen wir uns vielleicht Freiheiten heraus, solche Worte zu gebrauchen. Und dabei übersehen wir, wie dadurch besonders bei den Kindern oder auch bei dem Ehepartner und überhaupt großer Schaden angerichtet wird, der oft erst viel später sichtbar wird.
Motivieren wir uns neu, klare, eindeutige und zugleich liebevolle Worte zu sagen, die eine gute Wirkung haben! Titus sollte die jungen Männer zu „gesunder, nicht zu verurteilender Rede“ (s. Tit 2,8) auffordern. Diese Aufforderung gilt auch uns.

Bleib in mir 2016

Jehovas Urteile sind ausnahmslos gerecht und fair. Er ist vollkommen unparteiisch.

Und er sprach zu den Richtern: Sehet zu, was ihr tut; denn nicht für die Menschen richtet ihr, sondern für Jehova, und er ist mit euch im Rechtsspruch. So sei denn der Schrecken Jehovas auf euch; habet acht, wie ihr handelt! denn bei Jehova, unserem Gott, ist kein Unrecht, noch Ansehen der Person oder Annehmen von Geschenk.
Elberfelder 1871 – 2. Chronik 19,6–7

Er sprach zu den Richtern:
Seht zu, was ihr tut!
Nicht von einem Menschen aus richtet ihr ja,
sondern von IHM aus,
in einer Rechtsrede ist bei euch er.
Und nun,
SEIN Schrecken sei über euch!
wahrets und tuts!
bei IHM, unsrem Gott, ist ja keine Falschheit noch Hochhalten von Antlitzen noch Annahme von Bestechung.
Buber & Rosenzweig – 2.Chronika 19,6–7

 Und er sprach zu den Richtern: Seht zu, was ihr tut, denn nicht um des Menschen willen richtet ihr, sondern um des Ewigen willen, er ist bei euch beim Rechtsentscheid. Und nun sei der Schrecken des Ewigen auf euch, seid achtsam bei eurem Tun, denn bei dem Ewigen, unserem Gott, gibt es keine Ungerechtigkeit und kein Ansehen der Person und keine Bestechung.
Die Philippson-Bibel – 2.Chronika 19:6–7

Wer sich als Richter betrachtet, sollte den obrigen Gedanken in Erinnerung behalten – denn Jehovah wird sich nicht veräppeln lassen!

Now then heißt wörtlich „Und jetzt“. Es ist ein logischer Übergang, den cev mit „Also“ wiedergibt. Einige moderne Versionen lassen ihn jedoch weg (so gnt, nlt, gw).
Lasst die Furcht des Herrn über euch sein: In diesem Zusammenhang hat die Furcht vor dem Herrn mehr mit Respekt und Ehre zu tun als mit Furcht und Schrecken (siehe die Kommentare zu 2 Chr 14,14). Denn in diesem ganzen Satz heißt es: „Achtet den Herrn.“ Achte auf das, was du tust, heißt wörtlich „achte und tue“. Die beiden hebräischen Verben bilden hier eine Hendiadys, das heißt, eine Handlung wird durch zwei Verben ausgedrückt. gnt verbindet sie, indem er sagt „handle sorgfältig“. Denn bei dem Herrn, unserem Gott, gibt es keine Verdrehung der Gerechtigkeit, keine Parteilichkeit und keine Bestechung: Siehe Dtn 10,17; Hiob 34,19; Röm 2,11; Kol 3,25; Jak 2,1. Das hebräische Substantiv „Rechtsbeugung“ bezieht sich oft auf böses oder schlechtes Verhalten (siehe die Kommentare zu 1. Chr. 17,9, wo es mit „gewalttätig“ übersetzt wird). In diesem Zusammenhang geht es um „Ungerechtigkeit“ (niv, nlt). Parteilichkeit (wörtlich „das Gesicht erheben“) bedeutet, dass man in einer Situation, in der Fairness gefragt ist, unangemessen bevorzugt wird. Hier geht es um die Bevorzugung bei der Beurteilung eines Falles. Für keine … Parteilichkeit sagt ncv: „Er [Gott] will, dass alle Menschen gleich behandelt werden.“ In diesem Zusammenhang bezieht sich das hebräische Wort für Bestechungsgelder auf etwas, das einem Richter (oft heimlich) gegeben oder gezahlt wird, um ihn zu ermutigen, so zu handeln, wie der Geber es möchte, selbst wenn die Handlung falsch oder ungerecht ist. ncv gibt no … taking bribes als „er [Gott] will nicht, dass Entscheidungen durch Geld beeinflusst werden.“ wieder. Das Zitat in den Versen 6 und 7 kann als indirekte Rede übersetzt werden, indem diese beiden Verse wie folgt wiedergegeben werden: – 6 Er forderte sie auf, sich genau zu überlegen, was sie tun würden, denn sie urteilten für den Herrn und nicht für einen Menschen. Er sagte ihnen auch, dass der Herr mit ihnen sein würde, wenn sie ein Urteil fällten. 7 Dann forderte er sie auf, den Herrn zu achten und sorgfältig zu richten, denn der Herr, ihr Gott, hat nichts mit Ungerechtigkeit, Parteilichkeit oder Bestechung zu tun.

United Bible Societies‘ Handbooks

Gott kann sich in seinem Urteil nicht irren.
Augustinus: Zweifle nicht daran, dass diese unsere Pflicht ein Teil der Religion ist, denn Gott, „bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt“, dessen Macht allmächtig ist, der nicht nur sieht, was ein jeder ist, sondern auch voraussieht, was er sein wird, der allein in seinem Urteil nicht irren kann, weil er in seinem Wissen nicht getäuscht werden kann, handelt dennoch so, wie es das Evangelium ausdrückt: „Er lässt seine Sonne aufgehen über die Guten und die Bösen und lässt regnen über die Gerechten und die Ungerechten.“ Brief 153.

Ancient Christian Commentary on Scripture

Ver. 7. Gottes Gerechtigkeit. 1. Gott ist in sich selbst gerecht und rechtschaffen. Alle seine Handlungen beruhen auf Gerechtigkeit und werden von ihr bestimmt. Er ist „der Gerechte“, „der Gerechteste“, „gerecht und richtig ist er“ (vgl. Dtn 10,17; 16,19; 32,4). 2. Er ist gerecht und rechtschaffen, weil er den Menschen gerechte Gesetze gegeben hat. Gesetze, die ihrer Natur, ihren Kräften und ihrem Zustand angepasst sind. Der Moralkodex ist so gerecht und wohlwollend, dass er keinen Beweis benötigt. Höchste Liebe zu Gott und wahre Achtung vor dem Nächsten. 3. Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit in der Anwendung dieser Gesetze – hier streng und unparteiisch. Keine Bevorzugung, kein Nachgeben bei Schuld oder Übersehen von Sünde. In Christus werden Gerechtigkeit und Heiligkeit gezeigt, und Gott rechtfertigt den, der glaubt. Endlich keine Ungerechtigkeit und keine Rücksichtnahme bei der Verleihung von Belohnungen und Bestrafungen.
Vers. 6, 7. Ansprache an die Richter. 1. In ihrem Amt repräsentieren sie Gott, handeln gotteswürdig, vertreten nicht sein Gesetz, drücken seinen Willen nicht als krumm und verdorben aus. „Ihr richtet nicht für Menschen, sondern für den Herrn.“ 2. Im Geist müssen sie Gott fürchten. Sie müssen sich davor fürchten, den zu beleidigen, der alles sieht und weiß. 3. Sei in deinen Entscheidungen unparteiisch und gerecht. Verurteile bewusst und in Übereinstimmung mit der Wahrheit. Richter, Minister und alle, die ein hohes Amt bekleiden, sollten sich durch Integrität auszeichnen und frei von Bestechung und Korruption sein. „Sei gerecht und fürchte dich nicht. Alle Ziele, die du anstrebst, sollen deinem Land, deinem Gott und der Wahrheit dienen“ [Shakes.]

The Preacher’s Complete Homiletic Commentary

Entschieden wurden hier auch alle mit dem Festungsdienst zusammenhängenden Rechtsfälle wie Einziehung und Dienstbefreiung. Der Ehrenkodex der von Joschafat eingesetzten Richter war folgender: kein Unrecht, kein Ansehen der Person, keine Bestechlichkeit. Dieses hohe Ziel erreichen und durchhalten können die Richter nur in dem Bewusstsein, dass der oberste und eigentliche Richter Gott ist. Der Mensch als Richter übt nur den Auftrag Gottes aus, und zwar als Repräsentant Gottes auf dieser Erde. Wie Gott gerecht (vgl. 5Mo 32,4), unparteiisch und unbestechlich ist (vgl. 5Mo 10,17), so darf es auch beim Richter keine Ungerechtigkeit, keine Parteilichkeit und keine Annahme von Geschenken geben (vgl. 5Mo 16,19). Die integre Haltung auch gegen einflussreiche Prozessierende kann ein Richter nur durchhalten aufgrund der Zusage: Jahwe ist bei dir, wenn du Recht sprichst. Er gibt dir Mut.

Wuppertaler Studienbibel

der Gott Salomos

Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigt, und man ihm einen Eid auflegt, um ihn schwören zu lassen, und er kommt und schwört vor deinem Altar in diesem Hause: so höre du im Himmel und handle und richte deine Knechte, indem du den Schuldigen schuldig sprichst, daß du seinen Weg auf seinen Kopf bringst, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, daß du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit.
Elberfelder 1871 – 1.Könige 8,31–32

Sündigt etwa jemand an seinem Genossen,
man überträgt auf ihn einen Droheid, ihn zu vereidigen,
und er kommt, eidbedroht sich vor deiner Schlachtstatt in diesem Haus:
selber mögst dus himmelwärts hören,
so machs zur Tat, so schaffe Recht deinen Knechten,
den, der sich verschuldete, zu beschulden, seinen Abweg auf sein Haupt zu geben,
den, der sich bewährte, zu bewähren, ihm nach seiner Bewährung zu geben.
Buber & Rosenzweig – 1.Könige 8:31–32

So ein Mann sündigt wider seinen Genossen, und man ihm einen Eid auflegt, ihn zu beeidigen, und der Eid vor Deinem Altar in diesem Hause kommt; 3Mo 5,1; 6,2f.
So höre Du im Himmel und tue und richte Deine Knechte, auf daß die Ungerechtigkeit auf den Ungerechten komme (sei), und Du seinen Wandel (Weg) bringest (gebest) auf sein Haupt, und Du den Gerechten rechtfertigest und ihm gebest nach seiner Gerechtigkeit. 5Mo 25,1; Ez 9,10.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 1.Könige 8,31–32

Salomo betet zu dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – zu Jehovah Gott. Einen Vers hatten wir schon mal: „ich kann Gott verstehen“

Salomo richtete sieben konkrete Bitten an den Herrn.

(1) Gerechtigkeit im Land (V. 31-32; 2. Chron. 6:22-23). Salomo hatte seine Herrschaft damit begonnen, zwischen zwei Frauen zu richten (3,16-28), aber es wäre für ihn unmöglich gewesen, sich um jeden persönlichen Konflikt im Land zu kümmern und gleichzeitig alle Pflichten des Königs zu erfüllen. In Israel wurden Richter ernannt, um lokale Fälle zu verhandeln (2. Mose 18,13-27; 21,5-6; 22,7-12; 5. Mose 17,2-13; 25,1), und auch die Priester standen zur Verfügung, um das Gesetz anzuwenden und Entscheidungen zu treffen (1. Chronik 23,4; 26,29). Wenn ein Mann beschuldigt wurde, sich an seinem Nächsten versündigt zu haben, konnte der Angeklagte vor dem Tempelaltar einen Eid ablegen, und der Herr würde erklären, ob der Mann unschuldig war oder nicht. Wie dieses Urteil gefällt wurde, wird nicht erklärt, aber vielleicht benutzte der Priester Urim und Thummim (2. Mose 28,30; Lev. 8,8). Gerechtigkeit im Land ist unerlässlich, damit die Bürger „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“ genießen können. Wie tragisch, dass es in späteren Jahren die gottlosen Könige von Israel und Juda waren, die Ungerechtigkeit im Land zuließen.
Die Aufgabe der Richter war es, „die Bösen zu verurteilen … und die Gerechten zu rechtfertigen“, aber wenn es um unsere Errettung geht, rechtfertigt Gott die Gottlosen (Röm. 4:5) aufgrund des Opfers, das Christus am Kreuz gebracht hat (Röm. 5:6). Gott hat alle Menschen als ungerecht verurteilt (Röm 3,23), damit er der ganzen Menschheit Gnade erweist und diejenigen rettet, die ihrem Sohn vertrauen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Da es keine Augenzeugen und keine Beweise gibt, wird Gott gebeten, als Richter zu bestimmen, wer schuldig ist, und diese Person zu bestrafen, indem er ihr die Strafe auferlegt, die sie selbst auf sich geladen hat.

Höre du im Himmel: Wie bereits erwähnt, wird dieser Ausdruck in diesem Kapitel achtmal wiederholt. Da es sich um ein gemeinsames Thema im Gebet Salomos handelt, sollte es jedes Mal, wenn es vorkommt, auf dieselbe Weise übersetzt werden, wenn es in der Rezeptionssprache natürlich ist. Siehe die Kommentare zu Vers 30.

Dieser Vers beginnt im Hebräischen mit dem eigenständigen Pronomen „ihr“ (ebenso die Verse 34, 36, 39 und 43), was eine leichte Betonung bewirkt, die in den meisten Übersetzungen übersehen wird. NJPSV versucht, diese Betonung durch die Formulierung „oh, hört im Himmel“ auszudrücken.

Handle, und richte deine Knechte: Handeln gibt das hebräische Verb wieder, das oft mit „tun“ übersetzt wird. Dieses Verb bezieht sich auf dieselbe Handlung wie das Verb richten, und aus diesem Grund lässt GNT das Verb handeln unübersetzt. Andere Übersetzungen lauten: „handle, indem du deine Knechte richtest“ oder „schaffe Gerechtigkeit zwischen deinen Knechten“ (NJB). Deine Knechte“ bezieht sich auf die am Konflikt beteiligten Personen. Dies kann in einigen Sprachen verwirrend sein, wenn es wörtlich übersetzt wird, da der Gedanke einfach ist, dass sie Gott als Teil des Volkes Israel unterworfen sind. Für den gesamten Satz hier bedeutet CEV einfach „entscheide, wer Recht hat“.

Die Verurteilung des Schuldigen, indem er sein Verhalten auf sein eigenes Haupt lädt: Den Schuldigen verurteilen heißt wörtlich „den Schuldigen für schuldig erklären“. Sein Verhalten über sein eigenes Haupt zu bringen, bedeutet wörtlich „seinen Weg auf sein Haupt zu geben“. Dieser Ausdruck ist im Alten Testament gebräuchlich, um auszudrücken, dass eine Person für ihre Taten zur Verantwortung gezogen wird (siehe 1. Kön. 2,32.44). Andere Versionen übersetzten die Klauseln hier wie folgt: „den Schuldigen verurteilen, indem man ihn für seine Untaten leiden lässt“ (Mft), „den Bösen verurteilen und ihn für sein Verhalten bestrafen“ (NAB) oder einfach „den Schuldigen für seine Taten bestrafen“ (ICB).

Rechtfertigung des Gerechten, indem man ihn nach seiner Gerechtigkeit belohnt: Den Gerechten rechtfertigen heißt wörtlich „den Gerechten für gerecht erklären“. Die hebräischen Worte „gerecht“ und „Gerechtigkeit“ sollten nicht in dem theologischen Sinn verstanden werden, den diese Worte im Neuen Testament haben. Der Gerechte wird im Englischen besser mit „the innocent“ (REB, Gray) übersetzt, und righteousness wird besser mit „Unschuld“ (REB) oder „Recht“ (Gray) wiedergegeben.

Roger L. Omanson – Ein Handbuch über 1.& 2. Könige

Das wird endlich ein gerechtes Gericht! Wie wollen diejenigen sich verteidigen, die Familien und Freundschaften mit „Gemeinschaftsentzug“ zerstören? Oder wie diejenigen, die mißbrauchte Kinder wegen einer „Zweizeugen-Regel“ nicht beschützen wollen? ER hat alles gesehen! Aber besonders wird ER für Sein Volk Israel eintreten!

Enthalte denen nichts Gutes vor, denen es zusteht, wenn es in deiner Macht liegt zu helfen

Enthalte kein Gutes dem vor, welchem es zukommt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun.
Elberfelder 1871 – Sprüche 3,27

Wenn ein Mitmensch Hilfe braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht, es zu tun.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprüche 3:27

Hilf deinem Mitmenschen!
Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht.
Hoffnung für alle – 1996 – Sprüche 3,27

Wenn du die Möglichkeit hast, anderen zu helfen, und dies nicht tun würdest – wie nennt man dies dann? Wenn du eine Organisation leitest, die Millionen an Spenden bekommt, aber nichts davon den Armen und Bedürftigen gibst, wie nennt man dies dann? Wenn du über Hilfe sprichst, aber selbst nie selber hilfst – wie nennt man dies dann?

Hilfe, die man leisten kann, soll auf keinen Fall unterlassen (V. 27) und auch nicht auf morgen verschoben werden (V. 28).

Stuttgarter Erklärungsbibel

„Aber er hat es nicht verdient!“ Du verdienst es auch nicht, aber Gott überschüttet dich jeden Tag mit guten Dingen. Wir sollten nach Wegen suchen, um andere zu segnen und so der Welt die grenzenlose Liebe Gottes zu zeigen.

The Charles F. Stanley life principles Bible

»Verweigere kein Gutes, wem es zukommt«, bacalâjw, wörtlich »dessen Besitzer« (bacal). Gutes schulden wir allen (siehe Röm 1,14; 15,1). Wer Gott fürchtet, tut und gibt daher dem Nächsten Gutes, denn er liebt ihn. Er sagt ihm darum nicht: »Geh hin!« Er weist ihn und dessen Bitte nicht ab, er verschließt nicht Herz und Hand, sondern er tut, was Gott ihn gewiesen hat: »Du sollst deinem Bruder, dem Bedürftigen … in deinem Land deine Hand weit öffnen« (5Mo 15,11). »Der Gerechte gibt und hält nicht zurück« (Spr 21,26b). »Er gibt von seinem Brot dem Geringen« (22,9).
Wenn wir das uns gebotene Gute nicht tun, gewinnt der in uns wohnende Drang, das Böse zu tun, die Oberhand. Anstatt dass wir darauf sinnen, wie wir dem Nächsten dienen können, beginnen wir, gegen unseren »Nächsten« »Böses« zu schmieden. Böses ist zuerst im Herzen, bevor man es tut, und das ist in den Augen des HERRN so übel wie die ausgeführte Tat (Mt 5,28). Darum müssen wir auf das Herz mehr achthaben als auf alles andere, von ihm sind nämlich »die Ausgänge des Lebens« (Spr 4,23). Schon Salomo wusste, was der Herr etwa eintausend Jahre später lehrte: »Aus dem Herzen gehen hervor die schlechten Gedanken: Hurerei, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge …« (Mk 7,21).

Benedikt Peters- Das Buch der Sprüche

Zunächst wird das Verhältnis zum Armen ins Auge gefaßt. Für dem Bedürftigen steht eigentlich »deinem Herrn« (ba‛al), das man wohl folgendermaßen umschreiben kann: dem, der einen Anspruch gegen dich geltend machen kann. Ihm verweigere nicht Gutes. Allerdings wird nicht gefordert, daß man sich völlig verausgabt. Um ein solches Mißverständnis auszuschließen, wird hinzugefügt: wenn es in der Macht deiner Hände ist. Daß die Hände Subjekt der Barmherzigkeit sein können, ist aus Mt 6,3 bekannt.

Wuppertaler Studienbibel

Jehova liebt den, der nach Gerechtigkeit strebt

Der Weg des Gesetzlosen ist Jehova ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
Elberfelder 1871 – Sprüche 15,9

Ein Gräuel für den Ewigen ist des Frevlers Weg, wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
Die Philippson-Bibel – Sprüche 15:9

Ein Greuel für Jehova ist der Wandel der Bösen; wer aber der Gerechtigkeit nachgeht, den liebt er.
van Ess 1858 – Sprüche 15,9

Der Weg des Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sprüche 15:9

Nicht jeder, der behauptet, zu den Gerechten zu gehören, ist wirklich ein Kind Gottes. Gottes Volk versteht die Gerechtigkeit (Spr 2,9), weil es über sein Wort nachdenkt und versucht, es zu befolgen. Sie tun Gerechtigkeit (1,3; 25,26), weil wahrer Glaube immer zu Werken führt (Jakobus 2,14-26). Sie sprechen Gerechtigkeit (Spr 10,11; 12,6, 1713,5; 15,28; 16,13), und ihren Worten kann man vertrauen, und sie streben nach Gerechtigkeit und machen sie zur Leidenschaft ihres Herzens. „Der Herr verabscheut den Weg der Gottlosen, aber er liebt die, die nach Gerechtigkeit streben“ (15,9, NIV). „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden“ (Mt 5,6).

Wenn Menschen mit Gott im Reinen sind, führt er sie auf „rechten Wegen“ (Spr 4,11) und lehrt sie „rechte Dinge“ (8,6). Ihr Verstand und ihr Herz sind von rechten Gedanken erfüllt (12,5), und ihre Lippen sprechen rechte Worte (23,16). Ihre Arbeit ist richtig (21,8), denn Gott wirkt in ihnen und durch sie, um seinen Willen zu erfüllen (Phil 2,12-13).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Sprüche

Ein Greuel Jahwes wurde auch schon im vorhergehenden Vers genannt. Hier bezieht es sich auf den Weg, d.h. den Lebenswandel des Gottlosen. Er entfernt sich immer weiter von Gott und zieht dadurch den Zorn Gottes immer mehr auf sich. Er sollte umkehren, aus seinen bisherigen Verhältnissen fliehen und der Gerechtigkeit nachjagenk. Dieses intensive Studium und das konsequente Ausüben der Gerechtigkeit lassen die Liebe Gottes ungehindert auf den Menschen einwirken.

Wuppertaler Studienbibel

Der Frevler weiß, welches der gute Weg ist, denn auch er ist gelehrt worden; doch er »[verlässt] den Pfad«, den Gott ihm gewiesen hat und den er eine Weile gegangen war. Dafür sucht der HERR ihn heim mit »schlimmer Zucht«. Das ist ein Beweis seiner gnädigen Fürsorge; denn erst wirklich schlimm wäre es, überließe uns der HERR uns selbst und ließe uns gehen. Als David den guten Pfad verließ (2Sam 11), züchtigte ihn den HERR schwer (2Sam 12). Wir sollten dem HERRN danken für alle Hindernisse, mit denen er unsere eigenen Wege verstellt (Hos 2,8), und für alle Stacheln, mit denen er uns sticht (Apg 26,14), um uns vom bösen Weg wieder auf den guten Weg zu lenken und auf ihm zu erhalten. »Wer Rüge hasst«, hasst Erkenntnis (1,22.29), verschmäht allen Rat und alle Zucht (1,30). Er weist sie beharrlich von sich und wird deshalb in seinem Unverstand »sterben«, nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten Tod (Offb 20,6.14). König Ahab hasste den Propheten Micha Ben-Jimla, weil der ihm sagte, wie es wirklich um ihn stand (1Kö 22,8). Er wies das Wort der Wahrheit von sich, und Gott überließ ihn dem bösen Geist der Lügenpropheten (1Kö 22,23); kurz danach sandte Gott einen Pfeil, der ihm das Leben nahm (1Kö 22,34–35).

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.

Gott segnet die, die ihr Leben Gott ganz zur Verfügung stellen, denn das Himmelreich wird ihnen gehören.
Neues Leben – Bibel 2006 – Matthäus 5,10

Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie das Richtige tun, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 5:10

Wahres Glück haben alle, die Verfolgung erleiden, weil sie an Gottes gutem Willen festhalten. Gerade ihnen gehört die neue Wirklichkeit, wo Gott Herr über alles ist.
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 5,10

Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die richtig Ärger kriegen, weil sie das tun, was Gott von ihnen will. Die werden mit Gott in seiner neuen Welt zusammenleben.
VolxBibel – Matthäus 5:10

Nicht jeder, der verfolgt wird, wird verfolgt weiler Jehovahs Willen tut! Aber jeder, der verfolgt wird, glaubt, dass er das richtige tun würde! Sogar ein Dieb oder ein Mörder haben meist gute Begründungen für ihre Taten – und würden behaupten, dass richtige zu tun! Aber das meinte Jesus auch nicht! Jesus meinte nicht, dass jemand, der Kindesmißbrauch nicht ahndet, weil die „zwei Zeugen für die Tat fehlen“ dafür staatlich eingegrenzt wird! Aber was meinte Jesus dann?

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Reich der Himmel (Matthäus 5,10). Während die zuvor erwähnte Gerechtigkeit in Verbindung mit Gott stand, steht diese Gerechtigkeit in Verbindung mit dem Menschen. Sie bedeutet, konsequent nach den Maßstäben des mosaischen Gesetzes zu leben und führt dazu, den Nächsten zu lieben wie sich selbst, auch wenn das Verfolgung nach sich zieht.
Dies sollte mit der Aussage von Rabbi Abbahu (279-310) verglichen werden, der sagte: „Ein Mann sollte immer danach streben, eher zu den Verfolgten als zu den Verfolgern zu gehören. ”

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Würdest du also einem mißbrauchten Kind „unterschlupf unter deinem Dach bieten“ – auch wenn du dafür „gemieden werden würdest“?

Seltsame Welt, in der so etwas vorkommt! Wenn jemand mit Wort und Tat für die Gerechtigkeit einsteht und sich in seinem Wandel nach den Geboten Gottes richtet, sollte er nicht auf Schutz von den Gewaltigen und auf den Beifall der öffentlichen Meinung rechnen dürfen?
Die Worte des Herrn lauten anders. Er durchschaut die Welt und Er sieht, dass sie im argen liegt; Er stützt sich auf die Erfahrung, und diese zeigt, dass man durch einen Wandel in Gerechtigkeit selten Dank erwirbt, aber oft Verfolgung sich zuzieht. Johannes der Täufer schmachtete im Gefängnis, als Jesus Christus diese Worte sprach. Die Zuhörer mussten an den Mann denken, der allem Volk die Gebote Gottes eingeschärft, der dem Fürsten gesagt hatte: „Es ist nicht recht, dass du deines Bruders Weib hast”, und der nun zum Lohn für das alles vom Schwert des Tyrannen bedroht war. Wer sollte diesen Mann und alle, denen es ähnlich ging, nicht bedauern?
Aber der Herr, so tief Er mit solchen und für solche fühlt, spricht doch nicht ein Wort des Bedauerns aus, sondern Er nennt sie glückselig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen gehört das Himmelreich. Ein neues, seliges, herrliches und unvergängliches Reich tut sich auf, das nicht von dieser Welt ist, und der König dieses Reiches ruft die wegen der Gerechtigkeit Verfolgten herein, während Er es den Verfolgern zuschließt auf immer. Wunderbarer Wechsel! Gerade die, welche mit Hass beladen und in den Kerker geworfen sind, werden eingeladen, Throne der Ehren in diesem Reich einzunehmen (Offb 20,4).
Die Meister in Israel hatten sich andere Wege der Vorbereitung auf das Himmelreich erdacht, aber der Herr findet diejenigen, welche um des Guten willen zu leiden haben, am besten vorbereitet.
Ist es nicht etwas Ähnliches, was in der Geschichte vorkommt, so oft ein großer Umschwung eintritt, eine Herrschaft gestürzt und eine andere errichtet wird? Da öffnet man die Gefängnisse, da ruft man die Verbannten zurück, da begrüßt man die, welche unter der vorigen Regierung gelitten haben, als Vertrauensmänner und erhebt sie zu hohen Ehren. Solche Vorgänge sind ein Abbild von dem, was geschehen soll, wenn endlich das Reich der Himmel in Herrlichkeit offenbar wird.
„Wer sind diese mit weißen Kleidern angetan und Palmen in ihren Händen? Diese sind es, die gekommen sind aus der großen Trübsal” (Offb 7, 13.14).
Also ehe das Himmelreich offenbar wird, muss Verfolgung und Trübsal stattfinden, und nun, da die letzten Zeiten gekommen sind, gilt es mehr als je, um Gerechtigkeit willen zu leiden. Dies ist ganz besonders der Beruf derer, welche der Erscheinung des großen Königs entgegensehen.

Heinrich Thiersch – Die Bergpredigt und ihre Bedeutung

Zunächst scheint sich diese Seligpreisung von allen anderen zu unterscheiden. Sie beschreibt weniger den Charakter eines Christen, als das, was daraus resultieren wird, wenn er so ist, wie die Seligpreisungen ihn beschreiben. Wiederum ist sie aber auch nichts anderes, als ein Bericht und eine Beschreibung des Christen. Er wird verfolgt, weil er ein besonderer Typ von Person ist und demnach auch ein besonderes Verhalten an den Tag legt. Am besten kann man das vielleicht so ausdrücken: Waren alle bisherigen Seligpreisungen direkte Beschreibungen des Christen, so ist diese jetzt eine indirekte. „Das wird euch widerfahren“, sagt der Herr Jesus Christus, „weil ihr Christen seid.“
Es ist zudem interessant, dass diese Seligpreisung direkt nach der von den Friedensstiftern kommt. Gewissermaßen wird ein Christ verfolgt, weil er ein Friedensstifter ist. Welch einem Reichtum an Einsicht und Verständnis begegnen wir hier in punkto Wesen und Charakter des christlichen Lebens. Ich denke, in der ganzen Bibel findet man keine deutlichere Aussage über Sünde und Welt, als gerade in diesen beiden Seligpreisungen: „Selig sind die Friedfertigen“ und: „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden.“ Stiftet ein Christ Frieden, dann widerfährt ihm dies.

Lloyd-Jones – Bergpredigt: Predigten über Matthäus 5,3–48

Mit der achten Seligpreisung geht Jesus zu dem Thema der Glaubensverfolgung über. Der Begriff der Gerechtigkeit . Das Leben nach dem Willen Gottes, das Bestreben, vor Gott frei von Schuld zu sein, ist also der Grund der Verfolgung.
Wir denken hier an die Wolke der Zeugen, die Hebr 11 zusammenstellt. Hinzu treten die neutestamentlichen Märtyrer wie Paulus (vgl. 2 Kor 11,16ff.) !), Petrus, Stephanus, Jakobus, Johannes oder die ungenannten von 1 Petr 3,14ff.); Hebr 10,32ff.) und aus der Offenbarung (Off 2,9ff.); Off 2,13; 3,10; 6,9; 7,14 usf.). Die Kette der Märtyrer reicht weiter über die Verfolgungen durch die römischen Kaiser, über die Gründung der reformatorischen Kirchen, die Missionare, bis in die nazistischen, kommunistischen und sonstigen Diktaturen der modernen Welt. Sie reicht schließlich im kleinen Maßstab in unser persönliches Leben hinein, wo uns Spott, Feindschaft, Hass verfolgen. Auch das kleine Leiden ist vor Gottes Augen und darf zu Gottes Ohren gebracht werden. Ja, man muss aufgrund von Mt 10,22ff.) oder Joh 15,18ff.) fragen: Welcher lebendige Zeuge Jesu bleibt ungeschoren vom Hass der Welt? Und welcher Fromme des AT blieb hier unangefochten? Evtl. erklärt sich die auffallende Vergangenheitsform »die Verfolgten« dadurch, dass Jesus in der achten Seligpreisung vor allem an die Märtyrer des AT dachte, die er auch sonst erwähnt (Mt 23,29ff.); Mt 23,37).

Es ist wichtig, dass wir die Worte »um der Gerechtigkeit willen« nicht übersehen. Denn viele Anfeindungen im Leben der Gottesleute sind durch eigene Sünden und Fehler veranlasst. Wer selbst übel handelt, zählt nicht unter Mt 5,10 .

Welche Gabe stellt Jesus hier in Aussicht? Dieselbe wie bei der ersten Seligpreisung: »denn ihrer ist die Gottesherrschaft«. Eigentlich bildet diese Gabe die Zusammenfassung aller sonst genannten Gaben. Gottes Trost, die neue Erde, Sättigung, Erbarmen Gottes, das Sehen Gottes, die Gotteskindschaft – das alles sind nur einzelne Gesichtspunkte der Zugehörigkeit zum Gottesreich. Jetzt im Glauben, einst aber im Schauen und in der Vollendung leben die Glaubensverfolgten in der Gottesherrschaft.

Beachten wir, dass es nicht heißt: »denn der Herr wird die Verfolger strafen«, oder gar: »die Verfolgungen werden ausbleiben«. Denn solange diese Welt dauert, ist es ein ehernes Gesetz: Wer Gottes Freund ist, dem ist die Welt feind (Jak 4,4). Die Verfolgung ist eine Folge der Nachfolge. Dem wird die Gemeinde in diesem Äon niemals entrinnen. Denn dieser Äon ist ein Kampf zwischen der Liebe Gottes und der hasserfüllten Rebellion gegen Gott. Aber es lohnt sich, sagt Jesus, diese Verfolgung zu erdulden. Die Gabe des Gottesreiches übertrifft in unvorstellbarem Maß das Leiden der Verfolgung.

Gerhard Maier – Edition C

Indem uns Jesus seine Demut kundtut, macht er uns zugleich die Macht seiner Gnade deutlich, die für jeden Mangel die Gabe hat, Tröstung für jedes Leiden, Erhöhung für die Gebeugten, Speisung mit Gerechtigkeit für den, der sie nicht hat, Offenbarung des göttlichen Erbarmens, Anblick Gottes und Kindschaft Gottes; das bedeutet es, daß Gott seine Herrschaft offenbart. Sie wird uns damit zuteil, daß uns der Christus gegeben ist.
Für die Jünger war es besonders auffällig, daß Jesus auch von der Verfolgung sprach. Wird denn nicht Christus mit seiner Majestät sie beschirmen, er, der nach der Verheißung des Täufers mit der Worfschaufel auf die Tenne tritt und alles gottlose Wesen ins Feuer wirft? Darum bereitet Jesus die Seinigen mit klaren Worten darauf vor, daß sie sich um seinetwillen müssen schmähen und verfolgen lassen. Dadurch, daß er ihnen zeigte, was sie in seinem Dienste treffen wird, hat er ihnen ihren schweren Weg erleichtert. Der Verfolgung war dadurch ihre versuchliche Kraft genommen, als stände sie mit Jesu Amt im Widerspruch. Er macht ihnen im Gegenteil auch aus dem Leiden einen Grund zur Freude.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament