n-tv meldete gestern, wie viele Tageszeitungen heute:
Grundsatzurteil in Karlsruhe
Sexualkunde ist PflichtDas Bundesverfassungsgericht hat die Schulpflicht gestärkt und Unterrichtsbefreiungen von Schülern aus religiösen Gründen enge Grenzen gesetzt.
Vom Sexualkundeunterricht dürfen Schüler im Regelfall nicht unter Berufung auf Glaubensüberzeugungen fernbleiben, solange die Schule Neutralität und Toleranz gegenüber den erzieherischen Vorstellungen der Eltern wahrt. Auch die Konfrontation mit Traditionen der Mehrheitsgesellschaft wie Fastnacht ist religiösen Minderheiten zumutbar, heißt es in einem in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss.
Damit wies das Gericht eine Verfassungsbeschwerde der dem baptistischen Glauben anhängenden Eltern zweier Schüler einer Grundschule aus Ostwestfalen ab. Wegen eines Theaterprojekts zum Thema „sexueller Missbrauch“ sowie einer Karnevalsveranstaltung hatten sie ihre 1998 und 1999 geborenen Söhne einfach zu Hause gelassen – weswegen sie nun 80 Euro Bußgeld zahlen müssen. (Az: 1 BvR 1358/09)
Aus Sicht der Eltern beruhte das teilnahmepflichtige Projekt mit dem Titel „Mein Körper gehört mir“ auf einer „absolut einseitigen emanzipatorischen Sexualerziehung“. Den Kindern werde vermittelt, sie allein dürften über ihre Sexualität bestimmen und sich dabei einzig auf ihr Gefühl verlassen – womit Gottes gute Gebote aufgehoben würden. Auch von der Karnevalsveranstaltung hielten sie die Jungen unentschuldigt fern, weil Fastnacht in ihren Augen ein katholisches Fest ist – obwohl es während der Feier Turn- oder Schwimmunterricht als Alternativangebot gegeben hätte.
Schule hat Grenzen nicht überschrittenNach dem Urteil einer Kammer des Ersten Senats darf der Staat zwar eigene Erziehungsziele verfolgen, dabei aber keine gezielte Beeinflussung in einer politischen, ideologischen oder weltanschaulichen Richtung betreiben. Schulischer Unterricht dürfe sich nicht mit einem bestimmten Glauben oder einer Weltanschauung identifizieren und dadurch den religiösen Frieden in der Gesellschaft gefährden. Diese Grenzen habe die Schule nicht überschritten.
Der Vorwurf, das Theaterprojekt erziehe zu freier Sexualität oder gar zu Pädophilie, ist aus Sicht der Richter haltlos. Zur Karnevalsfeier merkte das Gericht an, Fastnacht sei kein katholisches Kirchenfest. Die Religionsfreiheit und ihr Erziehungsrecht geben den Eltern danach keine Handhabe, ihren Kindern die Auseinandersetzung damit völlig zu ersparen. „Denn solche mit dem Schulbesuch verbundenen Spannungen zwischen der religiösen Überzeugung einer Minderheit und einer damit in Widerspruch stehenden Tradition einer anders geprägten Mehrheit sind grundsätzlich zumutbar“, heißt es in der Entscheidung.
dpa
Was lernern wir daraus?
Biblische Maßstäbe werden heute nur noch von einer MINDERHEIT hochgehalten! Wo stehst DU?
Und wir lernen, dass wir unsere Kinder zu Hause belehren müssen, bevor die Schule dies tut. Dann und nur dann, können unsere Kinder auf Grund eines eigenen Gewissens richtige Entscheidungen treffen, auch wenn wir Eltern nicht dabei sind.
Meine Kinder wurden von mir auf jeden Fall immer gelehrt, selbst zu entscheiden. Zwar gab es unter meinen Kindern auch solche, die alles immer mitgemacht haben – und dann zu Hause gelogen haben, indem sie dort erzählten, wie toll sie doch gewesen wären und wie sie andere Dinge anstatt des Unterrichts gemacht haben würden. Aber da mein Kontakt zu den Lehrern immer sehr gut war, wußte ich natürlich, was wirklich in der Schule los war. Wäre es deiner Meinung nach Besser, einem Sohn zu verbieten, an bestimmten Festen teilzunehmen, wenn er es doch eigentlich will?
Ein guter Kontakt zur Schule wird sicher dazu führen, dass die Lehrer und die Schulleitung unsere Ansichten verstehen, und dem Schüler dann die Möglichkeit geben, an einem „Ersatzunterricht“ teilzunehmen.
Nehmen wir uns ein Beispiel von den vier im Bibelbuch Daniel beschriebenen Jugendlichen, die im Alter von 11 bis 13 Jahren aus dem Haushalt ihrer Eltern entführt worden waren. Von den hunderten Kindern waren nur vier wirklich so geschult, dass sie göttliche Maßstäbe ihr Leben lang auslebten.